Quick Time Event von Flordelis ================================================================================ Prolog: Prolog: Sag das nicht. ------------------------------ Noch vor kurzem hätte Faren niemals geglaubt, während eines derart heftigen Orkans seelenruhig an einem Fenster stehen zu können und doch tat er es an diesem Tag. Vor einem gelblich verfärbten Himmel wurden Straßenschilder, abgebrochene Äste und teilweise sogar Parkbänke herumgeschleudert, er glaubte, das Splittern von Fenstern zu hören, aber dafür war der Sturm viel zu weit von seiner Position entfernt. In dieser Schule, dem Notfallquartier seines Viertels, war er vollkommen sicher, er hörte nur den Wind um das Gebäude heulen und glaubte, ein leises, freudloses Lachen darin zu hören. Er wusste, dass es sich hierbei nicht nur um einen einfachen Sturm handelte und das bereitete ihm zusehends Sorgen, weswegen er ihn beobachten musste. Sonst könnte er nur unruhig zwischen den Feldbetten in der Caféteria oder der Sporthalle auf und ab laufen und das wollte er vermeiden. Der junge Mann, der bislang mit ihm hier in diesem Klassenzimmer gestanden und hinausgesehen hatte, wandte sich schließlich ab. So war es Faren nicht mehr möglich seine Augen zu sehen, da das linke von seinem schwarzen Haar verdeckt wurde. „Ich sollte dann mal gehen.“ Die Worte stachen wie Eiszapfen in Farens Brust, auch wenn sie vollkommen nebensächlich gesagt worden waren – das machte es nur umso schlimmer. „Das kannst du nicht tun, Kieran. Überlass den Kampf doch den anderen Jägern. Warum musst du dich auch in Gefahr begeben?“ Vor allem da er gerade noch ein Neuling war, erst seit zwei Monaten war er in der Ausbildung. Niemand konnte ernsthaft erwarten, dass er sich dennoch beteiligte. Kieran wandte ihm den Blick zu, in seinen braunen Augen funkelte Entschlossenheit, die er noch nie zuvor derartig an ihm gesehen hatte. „Ich muss gehen, Faren. Dieser Sturm ist selbst für die Veteranen zu machtvoll. Jede helfende Hand, selbst meine, wird gebraucht. Und das ist alles, was ich jemals wollte.“ Nützlich sein, davon sprach er. Faren kannte seinen Wunsch ganz genau, er wusste, dass Kieran nur deswegen die Ausbildung zum Dämonenjäger angetreten war. Es war nicht an ihm, dem Wunsch seines besten Freundes zu widersprechen, egal wie groß seine Sorge um ihn war. „Es gibt nichts, was dich überzeugen kann?“ Kieran wandte wieder den Blick ab, so dass Faren seine Augen nicht mehr sehen konnte. „Leb wohl, Faren.“ „Sag das nicht.“ Seine Stimme zitterte ein wenig. „Bitte, sag das nicht.“ „Was wäre dir lieber?“ „Wie wäre es mit Bis später?“, schlug Faren hoffend vor. Kieran schwieg einen kurzen Moment, dann hob er die Mundwinkel. „Bis später, Faren.“ Ohne jedes weitere Wort, lief er hastig davon, um das Klassenzimmer zu verlassen und sich in den Kampf zu begeben. Faren blickte wieder nach draußen und wartete auf das versprochene Später. Auch als der Sturm endlich schlagartig endete und einen sonnigen Himmel und Ruinen zurückließ, wartete er. Am Himmel zeigten sich die ersten Sterne, Menschen begannen bereits mit den Aufräumarbeiten, während Faren immer noch wartete. Erst als am frühen Morgen ein Polizist hereinkam, der ihn darüber aufklärte, dass die Gefahr vorbei sei und er die Schule zu verlassen habe, wagte Faren zu akzeptieren, dass er umsonst wartete. Kieran kam nicht mehr zurück. Es gab kein Später. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)