The Street and me von CielForever ================================================================================ Kapitel 1: Weihnachtsmarkt -------------------------- Es war ein dunkler kalter Abend. Vor den Mündern der umherlaufenden Menschen konnte man weiße Wölkchen aufsteigen sehen und die Wangen derer die noch draußen unterwegs waren, waren verräterisch rot. Die Innenstadt war belebt und besaß ein buntes Treiben. Kein Wunder, es war auch der Weihnachtsmarkt. Wie jedes Jahr zog sich der Weihnachtsmarkt mit seinen reich beleuchteten Hütten, dem wärmenden Glühwein, den leckeren Zuckerstangen und verführerisch roten Bratäpfeln, von denen so manch einer gerne etwas probiert hätte, durch die Stadt und schaffte eine angenehm weihnachtliche Atmosphäre. Berge von Schnee häuften sich neben den Häusern, aus dessen Schornsteinen grauer Rauch empor stieg. Es war der kälteste Monat im Jahr: Der Dezember. Der Schnee fiel sachte zu Boden und bedeckte diesen mit einer dünnen weißen Schicht. Es war Wochende, weswegen es die Meisten nicht sonderlich eilig hatten. Ein Riesenrad war aufgestellt worden das fröhlich vor sich hinleuchtete. Auch Zuckerwatte und heißen Kakao besaßen die Stände im Überfluss, doch der Vorrat würde nicht all zu lange halten, da im Dezember alle dazu neigten, mehr als unbedingt nötig auszugeben. Gegen 21 Uhr hatten bereits die ersten den Markt verlassen, da sie ihre Kinder im Schlepptau hatten und diese bereits müde geworden waren. Gähnend hatten sie sich an den dicken Jacken ihrer Eltern festgehalten und ihre Gesichter darin vergraben. Auch viele Jugendliche, sowie auch ältere Pärchen hatten sich hier eingefunden und lachten gemeinsam. Viele von Ihnen tranken Glühwein, darunter auch viele Jugendliche, die sich an Samstagen in Clubs trafen und dort voll laufen ließen. Gegen 23 Uhr lösten sich die Gruppen der Jugendlichen und älteren Männern nach und nach auf. Manche gingen zu zweit in eine Richtung, andere alleine. Keiner von ihnen schien mehr halbwegs nüchtern zu sein. Ein Junge, der sich im Schatten einer Seitengasse versteckt hielt, besah sich das ganze Schauspiel. Er fror am ganzen Körper und zog sich seine kaputte, alte Jacke enger um den Körper. Die Gasse war voll gestellt mit all möglichem kram, wie Kisten, Containern, leeren Flaschen und Dosen und es roch nicht sonderlich angenehm. So manches mal konnte man auch Ratten um her huschen sehen, sowie umher streunende Katzen oder Hunde. Seinen grünen Schal hatte er über seine Nase gezogen, da diese bereits taub war, genauso wie seine Wangen, Ohren und Finger, welche in schwarzen halb Handschuhen steckten. Weihnachtslieder grölend, die noch immer auf dem Marktplatz gespielt wurden, kamen zwei der Männer langsam auf ihn zu gelaufen. Schnell erhob sich der Junge und schlich langsam rückwärts. Seine Augen hatte er ängstlich aufgerissen und starrte zum Ausgang der Gasse. Die Beiden Männer gingen hindurch. „Hallo Weihnachtsmann, komm und bring mir meinen Schatz zurück....!“, grölte einer der Beiden, wobei seine Stimme nicht gerade angenehm klang und dazu noch kratze. Noch immer schlich der Junge rückwärts, um die beiden Männer nicht aus den Augen lassen zu müssen. Darauf bedacht kein Geräusch zu machen. Ohnehin waren die Beiden torkelnd nicht schneller als er. Er erschrak, als er gegen eine Blechdose stieß, ebenso wie die beiden anderen, die plötzlich hochfuhren und den Jungen in derselben Gasse erblickten. Kurz hielt er die Luft an, ehe er sich umdrehte und los rannte, als ob es um sein Leben ginge. Nach einer Schrecksekunde eilten ihm auch die beiden betrunkenen Männer hinterher. Kurz sah der Verfolgte über seine Schulter nach hinten, um festzustellen, dass die beiden auch im betrunkenen Zustand ziemlich schnell waren. Unachtsam wie er war stolperte er über eine Kiste und fiel der Länge nach hin. Seine Füße waren taub und kribbelten in seinen schwarzen, abgetragenen Chucks. Als er versuchte aufzustehen, hatte ihn schon einer der Verfolger erreicht und hielt ihn fest, damit er nicht entwischen konnte. Keuchend atmete der am Boden Liegende. Schnell wurde er umgedreht, während auch der andere zu den beiden stieß. „Na, wen haben wir denn da?“, fragte der Schwarzhaarige belustigt nach Atem ringend. „Einen kleinen Streuner?“, mutmaßte der andere mit den mittellangen ebenso schwarzen Haaren. Verängstigt sah er zu ihnen hinauf, ob er jetzt vor Angst oder Kälte zitterte vermochte er nicht zu sagen. Verkrampft lag er da, sein Herz schlug so schnell und laut, dass er glaubte, dass seine Gegenüber es hören mussten. Den Atem hielt er flach, mehr traute er sich nicht. Fast hatte er das Atmen ganz vergessen und eingestellt. Die Alkoholfahne roch er bereits aus der Entfernung eines geschätzten halben Meters. Sie stanken fürchterlich, doch die Nase zu rümpfen traute er sich nicht. Da er schwächlich war fielen alle seine Versuche sich zu wehren flach. Der Mann mit den langen schwarzen Haaren lachte belustigt auf. „Wie süß, du versuchst dich zu wehren? Das bringt dir leider nichts. Und wenn du nicht sofort damit aufhörst brech ich dir deinen Arm!“, drohte er und verdreht dem Jüngeren den Arm, sodass dieser vor Schmerzen aufzischte, da er nicht schreien wollte. Tränen stiegen ihm in die Augen und nackte panick ergriff von ihm besitz. //Was haben die mit mir vor?//, fragte er sich selbst und besah beide mit unschuldigen großen Augen. Der Mond stand bereits hoch oben am Himmelszelt und die Wolken bedeckten die sonst so prachtvoll funkelnden Sterne. Da schob sich auch schon eine Wolke vor den Mond, bis dieser gänzlich hinter der dicken Wolkenschicht verschwand. Am liebsten würde er das jetzt auch tun, einfach verschwinden. Wehleidig schloss er die Augen. Als der Wind um seine Ohren peitschte senkte er wieder den Blick. Der Mond war kurz vorher hinter einer der dicken schweren Wolken verschwunden. „Komm rein! Wir wollten noch essen!“, rief eine weibliche, angenehme Stimme zu dem draußen stehenden, welcher kurz auf den Balkon gegangen war um frische Luft zu schnappen. „Ich komme schon Petra.“, gab der angesprochene nach einem kurzen Seufzen zurück. Drinnen saßen alle seine Freunde, die darauf bestanden hatten seinen Geburtstag zu feiern. Es war der 25. Dezember und wieder wurde er ein Jahr älter. Schnell schloss er noch die Tür, ehe er sich an den Tisch setzte. Schließlich wollte er die Kälte nicht in seinen vier Wänden haben, wo diese noch gerade so angenehm warm waren. Wieder sah er nach draußen. Irgendetwas zog ihn in die Nacht, doch konnte er nicht sagen was es war. Obwohl es draußen kalt und es bereits kurz vor Mitternacht war, hatte er das Gefühl, dass dort jemand auf ihn wartete. Er versuchte es zu ignorieren. Was zog ihn nur nach draußen? Draußen war es dreckig und kalt. An jeder Ecke lauerten Gestalten, die nur darauf warteten, dass du an ihnen vorbei gingst. „Was bist du denn so abwesend?“, fragte ein blonder Mann und legte dem schwarzhaarigen Geburtstagskind besorgt eine Hand auf die Schulter. Dieser schüttelte den Kopf. „Nichts.“, gab dieser kurz angebunden von sich. Die orange Haarige namens Petra lud jedem etwas von dem gut riechenden Essen auf den Teller, damit sie endlich anfangen konnten. „Ich verhungere schon!“, gab eine brünette Brillenträgerin quietschend von sich und fing freudig an zu sabbern, als sie das Besteck umarmte und an ihre Brust drückte, während sie den Teller keine Sekunde aus den Augen lies. „Sei nicht so gefräs.... .“, ermahnte ein dunkelblonder bis braunhaariger Mann sie, bis er sich auf die Zunge biss und fast alle in Gelächter verfielen, bis auf der immerzu mürrisch dreinschauende Schwarzhaariger und der Mann, der sich zuvor noch selbst auf die Zunge gebissen hatte. Wieder sah er hinaus. Noch immer verdeckten die Wolken den ganze Himmel. In der Zeit war Petra aufgestanden und hatte dem Verletzten ein Tuch geholt und ihm gereicht. Dankend hatte er es angenommen und sich auf die Zunge gehalten. „Sowas passiert auch immer nur dir Aururo!“, lachte die Brillenträgerin belustigt. „Dasch isch nich wischzig!“, zischte Angesprochener wütend. „Sei nicht so gemein Hanji.“, verteidigte Petra ihren Kindheitsfreund. „Lasst uns lieber essen.“, fügte sie lächelnd hinzu, was auch Hanji zum lächeln brachte. Auch die anderen nickten und fingen mit dem Mahl an. Eine Gefühlte Ewigkeit später verschwanden die beiden Männer und ließen den Jungen auf dem Boden zurück. Noch immer hielt er seine Augen geschlossen und zitterte erbarmunglos am ganzen Körper. Mit schmerzverzertem Gesicht richtete er sich auf und lehnte sich erschöpft gegen die kalte, schmutzige Wand, sowas störte ihn schon lange nicht mehr. Tränen rannen sein schmutziges Gesicht hinunter. Zusammengekauert sah er auf zum weit entfernten Mond, der wieder hinter den Wolken hervor trat. Schluchzend wischte er sich mit dem Handrücken über die Augen. Noch immer verstand er nicht, was soeben abgelaufen war. Erschöpft schloss er wieder die Augen und schlief augenblicklich ein. Am nächsten Morgen weckte den braunhaarigen Jungen ein Bellen. Erschrocken sah er auf, als ein großer Husky auf ihn zu lief, der hechelnd vor ihm zum Stehen kam und ihn schwanzwedelnd ansah. Wieder bellte er, als er keine Anstalten machte sich zu bewegen. Vorsichtig stupste er mit seiner kalten Nase die Hand des Jungen an. Sachte legte dieser seine Hand auf den Kopf des Hundes, welcher sich an die Hand des zitternden Jungen schmiegte. Sie war so weich und warm, das er kurz lächeln musste. Der Hund besaß hell braunes Fell und an Brust, sowie Bauch war er schneeweiß. Von weitem konnte er herran nahende Schritte hören. „Yumi!“, rief eine klare, helle Frauenstimme. „Yumi!“, ertönte eine weitere Stimme, die einem Mann zu gehören schien. Schnell sprang der Junge mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und lief davon, so schnell ihn seine Beine trugen. Stolpernd kam er vorwärts und als er der Meinung war weit genug weg zu sein, nach dem er einige weitere Gassen abgebogen war, lehnte er sich an eine Wand um zu verschnaufen. Noch immer konnte er das Bellen des Hundes hören. Alles schmerzte ihm, ihm war so entsetzlich kalt und Hunger hatte er auch noch. Als er sich sicher war, dass keiner in der Nähe war ging er auf einen Container zu und versuchte in ihm etwas essbares zu finden, dafür stieg er auf eine große Kiste, die sich direkt vor diesem befand. „Weg da! Du Lausebengel!“, schimpfte ein Mann, der mit zwei Müllsäcken bewaffnet war, welcher aus einer Hintertür kam und warf einen von den dunklen Säcken nach dem brünetten Jungen, der sich kurz duckte, ehe er verängstigt weg rannte. Daraus bestand sein ganzes Leben. Tag ein und Tag aus rannte er. Es kam zwar selten vor, das er erwischt wurde, aber solche Tage gab es auch. Er verstand nicht, warum er sich nicht einfach bedienen durfte, schließlich sollte es keinen stören. Sie hatten es doch weg geworfen oder sah er das falsch? Genauso wie sein Vater. Mit schmerz verzerrtem Gesicht musste er an damals denken. Früher, als er noch kleiner war, war alles perfekt und idylisch. Nein, dies redete er sich bloß ein. Früher war es auch nicht perfekt und noch immer hörte er die schmerzerfüllten Schreie seiner Mutter, die immer einen auf heile Welt tat. Immer hatte sie ein Lächeln für ihn übrig gehabt. Ja seine Mutter. Er vermisste sie so sehr. ____________________________________________________________________________________________________ CielForever: Ich hoffe sehr, das es Euch gefallen hat. Hinterlasst mir doch ein Kommentar, damit ich weiss, wie es an kam *smile* Levi: ...... CielForever: Was? Levi: Tze *weg guck* CielForever: OwO Was? Aus ihm wird man nicht schlau.... *Euch einen Tee hin stell* Kapitel 2: Begegnung -------------------- Die Nacht hatten Levis Freunde, Hanji, Petra, Aururo und Erwin bei ihm verbracht. Nach dem Frühstück hatten ihm alle beim Aufräumen geholfen, ehe sie sich von ihm verabschiedet hatten und in die Kälte hinaus gegangen waren. Jetzt herrschte endlich wieder Stille in seiner Wohnung. Wie angenehm diese doch sein konnte. Seufzend sank er auf dem Sofa in die Kissen und fuhr sich durch das rabenschwarze Haar. Am liebsten wollte er nichts mehr tun und sich nur noch der Stille hingeben. Doch jetzt, wo wieder die Geschäfte geöffnet waren musste er einkaufen gehen, da seine Freunde und damit meinte er besonders Hanji, ihm den Kühlschrank leer gegessen hatten. An sich brauchte Levi nicht viel, aber selbst das was die Braunhaarige ihm übrig gelassen hatte würde nicht mehr lange reichen. Er hasste das Einkaufen, da er selbst auch für so manches Regal zu klein war und dann immer andere Leute um Hilfe bitten musste, wenn er mal an etwas nicht dran kam. Warum mussten sie die Putzmittel auch unbedingt ins oberste Fach stellen? Wie er das hasste. Die Supermärkte hatten eben nur an große Leute gedacht mit ihren hoch auf gestellten Regalen. War niemand auf die Idee gekommen, dass es auch kleine Leute gab? Genervt setzte der Schwarzhaarige sich wieder auf. Wohl oder übel musste er in die Stadt, wenn er nicht verhungern wollte. Seufzend erhob er sich und schlenderte in sein Zimmer. Es war gerade mal 10 Uhr. Somit hatte er genug Zeit, um in Ruhe zu duschen und seine Haare zu trocknen. Da draußen herrschte schließlich Winter und er wollte es auf gar keinen Fall riskieren krank zu werden. So föhnte auch er sich mal die Haare. Normalerweise brauchte er das nicht, da seine Frisur sehr pflegeleicht war und die Haare über dem Undercut immer lässig fielen, aber heute wollte er lieber kein Risiko eingehen und trocknete sie mit der heißen Luft. 20 Minuten. Länger würde er bestimmt nicht brauchen. Gehetzt blickte sich der Teenager um, als er anhielt, stellte jedoch erleichtert fest, dass er seine Verfolger abgeschüttelt hatte. Er bog um eine Ecke und kam in eine enge Gasse, die er bis zum Ende durch lief, ehe er sich zwischen alte, marrode und mit Schnee bedeckte Kisten auf den kalten, harten Steinboden setzte. Hier würde er sicherlich niemanden stören. Allmählich kam auch er wieder zur Ruhe und der Adrenalinschub ebbte ab. Wieder plagte ihn die Kälte, die sich in seinen Gliedern fest setzte und diese erzittern ließ, weshalb er seine Beine an seinen Körper zog, um sich , so gut es eben ging, warm zu halten und das beständige Zittern zu unterdrücken. Müde schloss er die Augen, um sie kurz darauf wieder zu öffnen. Er konnte viele weiße Flocken um her tanzen sehen und beobachten, wie sie gen Boden flogen, ehe sie sich in seinem Haar verfingen und dieses weiß färbten. Noch immer hatte er schrecklichen Hunger, doch noch einmal zurück zu laufen traute er sich nicht. Dieses Mal hatte ihn der Mann weiter verfolgt, als sonst. Meistens schaffte er es höchstens ein paar Straßen weit, aber er schien heute wirklich schlecht gelaunt zu sein. Dabei hatte der Junge doch gerade so ein großes Stück Brot gefunden. Beim nächsten mal würde es bestimmt nicht mehr beim Müllsack bleiben, sowie der dickliche Mann drauf gewesen war. Auf Samtpfoten schlich eine einsame, dürre, graue Katze an ihm vorbei. Sie war wohl ebenfalls vergebens auf der Suche nach etwas Essbarem. So dürr, wie sie war hatte sie wahrscheinlich auch schon mehrere Tage nichts gegessen. Sie war nur noch ein Schatten ihrer selbst. Noch nie hatte er mit an sehen können, dass Tiere an Hunger litten. Hätte er was gehabt, so hätte er ihr womöglich alles über lassen. Schnuppernd durchsuchte sie die herumstehenden Kisten nach etwas zu Essen, doch sie schien kein Glück zu haben und zog, ohne den Jungen zu beachten, weiter. Etwas weiter vorne lag eine geteerte Straße, die der Junge von seinem Platz aus sehen konnte. Sie glänzte schwarz und ab und an fuhren ein paar vereinzelte Autos vorbei. Wahrscheinlich wollten sie noch einige Besorgungen in der Stadt machen oder manch andere mussten noch zur Arbeit. Noch immer herrschte Dunkelheit und dennoch war es Tag. Die Wolken hingen tief über der Stadt und bedeckten die Sonne vollständig. Sie ließen einen baldigen Schneesturm oder ähnliches vermuten. Ein leises Scheppern, was in der Stille laut wieder hallte ließ den Teenager zusammen fahren und sich ängstlich umsehen. Sich weiter an die Wand pressend, schielte er verängstigt auf den nicht weit entfernten Seitengasseneingang. Sein Puls raste, während er die Luft an hielt, sodass er schon befürchtete, das die Person ihn längst gehört haben und ihn somit ausfindig gemacht haben musste. Angestrengt versuchte er eine Bewegung oder eine Gestalt im Halbdunklen aus zu machen. Von Sekunde zu Sekunde wurde er nervöser und die Angst vor dem Unbekannten stieg. Der Wind blies mir kühl ins Gesicht, als ich das Haus verließ, doch ich verzog nicht mal mehr mein Gesicht. Jetzt ging es an das verhasste Einkaufen. Da ich nur 20 Minuten brauchte, um den Supermarkt zu erreichen, lies ich meinen schwarzen Sportwagen in der Garage stehen. Ich hatte es nicht nötig aufzufallen, doch das tat ich mit meiner geringen Körpergröße dennoch viel zu häufig. Wie oft sah man denn schon einen 1,60 m kleinen Mann? Und dann sollte ich auch noch mit meinem schwarzen Ferrarie vor dem Supermarkt auftauchen? Darauf hatte ich nun wirklich keine Lust. Es reichte mir ja schon, wenn die Leute mich angucken, wenn ich normal unterwegs bin, aber niemand würde jemanden wie mich in einem Auto wie diesem vermuten. Innerlich seufzend ging ich die Straße entlang. Der Gehweg war größtenteils frei geschaufelt worden, so dass kleine Schneeberge an der rechten Seite empor ragten. Und gestreut wurde auch schon. Das Salz knirschte leise unter meinen Sohlen. Auf dem Weg in die Stadtmitte lief ich an unzähligen Gassen vorbei und es stank fürchterlich. Was hatte mich gestern bloß nach draußen gezogen? So ging ich einfach weiter, während ich meine Hände lässig in meinen Hosentaschen verschwinden lies. Mit der Weile hatten sich einige Sonnenstrahlen ihren Weg durch die dichte Wolkenschicht erkämpft und erhellten etwas das Gebiet unter ihnen. Dennoch war es kalt. Zum Glück hatte ich mich dazu entschieden mir die Haare zu föhnen. Bei den Herrschenden Temperaturen wäre ich sicherlich sofort krank geworden. Ich freute mich jetzt schon wieder darauf nach Hause zu kommen und bereute die Entscheidung nicht mit dem Auto gefahren zu sein. Weiße Wölkchen stiegen empor, welche mich an den ekligen Qualm von Zigaretten erinnerten. Ich blieb stehen und sah ihnen hinterher. Mein Blick fiel dabei auf einen Raben. Wie frei er doch war. Voller Sehnsucht beobachtete ich ihn, bis er auf einem kahlen Baum landete. Auf dem selbigen Baum saß eine schneeweiße Taube, die ihren Flügel in die Luft streckte, um sich darunter zu säubern. Sie brauchte auch nur ihre Schwingen aus zu breiten und konnte fliegen, wo immer sie hin wollte. Das war es, was ich `Freiheit´ nannte. Wir konnten nicht selbst ständig fliegen und waren an den Boden gefesselt. Für Vögel zählten die Gesetze der Schwerkraft nicht. Im nächsten Leben wünschte ich mir ein Vogel zu sein, wenn es denn ein Leben nach dem Tod gab. Wer wusste das schon so genau? //Ein Rabe wäre wohl sehr passend.//, überlegte ich und musste dabei leicht schmunzeln. Nach dem der Rabe gelandet war wendete ich den Blick ab und entsann mich daran weiter zu gehen. Schließlich wollte ich heute noch nach Hause kommen. Als ich aus dem Supermarkt wieder heraus kam, war ich mit drei vollen Tüten bepackt, alles nur frische Zutaten. Darunter sehr viel Obst und Gemüse. Jetzt musste ich wieder an den übel riechenden, verwinkelten Gassen vorbei laufen. Es graute mich jetzt schon allein der Gedanke daran, doch ich hatte ja so unbedingt nicht auffallen wollen. Nach und nach bereute ich meine Entscheidung mehr. Warum bin ich nicht einfach mit dem Auto gefahren? Was hatte ich mir erhofft? Doch noch eine Antwort zu finden, weshalb ich gestern so dringlich nach draußen wollte? Ich musste den Kopf über mich selbst schütteln. Ein laut hallendes Scheppern, das aus einer nahen Seitengasse gekommen war, lies mich auf horchen. Leise ging ich auf die Gasse zu und versuchte hinein zu spähen. Mein Herz erschien mir unnatürlich laut, ebenso, wie das Rauschen meines Blutes in meinen Ohren und mein Atem ging stoßweise. Bestimmt bildete ich mir das bloß ein und es war nur eine verirrte kleine Katze, die eine Blechdose umgeschmissen hatte. Als ich hinein lugte erkannte ich nichts als Schwärze. Meine Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt und ich musste mich anstrengen, um etwas erkennen zu können. Es erschien mir endlos lang, als ich endlich einige Umrisse erblickte. Schemenhaft konnte ich Personen in der Gasse aus machen. „Ich hab wieder einen Druck alta!“, beschwerte sich einer rum hampelnd. „Jo Bruder!“, gab ihm eine raue Stimme recht und schlug seine Faust bekräftigend in seine Hand. „Lass uns hier jemanden suchen gehen, den wir vermöbeln können.“, meinte eine dritte Person mit einem Kopf nicken in meine Richtung. Ich vermutete etwa 5-6 Personen und versuchte meine Lage zu überblicken. Gesehen haben konnten sie mich jedoch noch nicht. Langsam schlenderten sie in meine Richtung, Richtung Ausgang. Doch meine Beine bewegten sich keinen Millimeter. Was war nur los mit mir? Doch ein Geräusch weit hinten in dem Gang lies die Jungs von ihrem Vorhaben abbringen und sie drehten sich ruckartig um. Gehetzt durch suchten sie alles mit den Augen, als sie was erspäht zu haben schienen. Zielsicher gingen sie weiter hinein. Wie konnten sie das nur bei dem Gestank aus halten? „Sieh mal einer an!“, lachte einer aus der Bande, bückte sich und zog jemanden vom Boden, an dessen Jacke nach oben. Ein dumpfer knall folgte, was der Person ein schmerzhaftes keuchen entlockte. „Wie schwach.“, folgte ein Kommentar und alle lachten. Sollten sie sich tatsächlich an einen Schwächeren vergreifen? Ich hatte schon eine Weile flach geatmet, aber jetzt war ich wütend und zog einmal tief die Luft in meine Lungen ein. Sachte legte ich meine Einkäufe ab und trat vollends in die Gasse. Je tiefer ich ging, desto eher erkannte ich die Gestalten und den an die Wand gepressten Jungen. „Fünf gegen einen. Ist das nicht etwas unfair?“, fragte ich spielerisch, verzog dabei jedoch keine Miene. Erschrocken fuhren sie mit ihren Köpfen zu mir herum und fixierten mich. „Noch einer zum spielen.“, flötete einer. Bei seinem Anblick wurde mir übel. Alle samt waren größer als ich, weshalb nur einer auf mich zu kam, während die andren spöttisch zu mir rüber sahen. Mit dem Baseballschläger klopfte er süffisant grinsend in seine Hand. Er kam langsam auf mich zu und baute sich vor mir auf. Noch immer rührte ich mich nicht. Finster sah ich zu ihm auf. Bis er schließlich kurz vor mir anhielt. „Jetzt hat dein letztes Stündlein geschlagen.“, versicherte er mir und hob den Schläger zum Schlag an. Keine Sekunde hatte er mich aus den Augen gelassen und zögerte einen Moment, als er meine vor Wut blitzenden Augen sah. Für ihn war es ohnehin zu spät. Ich ging in die Hocke und kickte seinen Fuß seitlich weg, sodass er laut krachend zu Boden ging. Schnell nahm ich den Schläger an mich und kickte diesen zum Ausgang der Gasse, damit er ihn nicht mehr so schnell holen konnte. Ich kämpfte lieber fair, auch, wenn meine Gegenüber es nicht taten. So stieg ich über den am Boden liegenden weg, während ich meine Hände wieder lässig in meine Hosentaschen steckte. Laut halten meine Schritte von den kalten, kahlen Wänden wieder. Nur wenige Schritte blieb ich vor der geschockten Bande stehen, hob meinen Kopf an und schlug die Augen auf. Mit offenen Mündern schauten sie mich erschrocken an. „Braucht ihr noch eine Kostprobe oder lasst ihr freiwillig von dem Jungen ab?“, fragte ich gefährlich ruhig mit eisiger Stimme nach. Kurz sahen die Typen sich an und nickten sich zu. Ich wusste, das jetzt Vorsicht geboten war und sah sie aufmerksam an, als sie sich in Bewegung setzten. Von links und rechts kamen sie an mich heran gepirscht, wie Raubtiere, die ihre Beute anvisierten. Sie bildeten eine Art Kreis um mich herum und grinsten mich überlegen an. Mich bereit machend, sah ich zwischen den Beiden hin und her, die sich aus der Runde lösten und offensiv auf mich zu kamen. Dabei lies ich auch den vor mir nicht außer acht, welcher nur darauf zu warten schien, dass die anderen beiden mich fest hielten, damit er mir eine Lektion erteilen konnte. Blitzartig erhoben die beiden zu meinen Seiten die Hände und wollten nach meinen Armen greifen. Wie ich es mir gedacht hatte. Schlagartig drehte ich mich weg, umfasste die Hinterköpfe der beiden und schlug diese aneinander, so dass sie, sich den pochenden Kopf haltend, zu Boden gingen. Der andere schaute nur verdattert, ehe ich ihn am Schopf packte und herunter zog, um ihm mein Knie in den Bauch zu rammen. Kurz darauf ging auch er keuchend zu Boden. Somit schritt ich weiter in die dunkle Gasse hinein und packte den letzten Typen am Kragen, um ihm weiß zu machen, das er den Jungen los lassen sollte. „Wird's bald?“, fragte ich angepisst, wobei ich etwas lauter wurde. „Das hier geht dich einen scheiß Dreck an! Das ist nicht dein Problem!“, brüllte er mir entgegen und machte keine Anstalten den verängstigten Jungen los zu lassen. „Nein, du hast recht. Es ist nicht mein Problem.“, gab ich zu. Überrascht wurde ich von ihm angesehen. „Aber ich mache es zu meinem Problem.“, fügte ich hinzu und wartete auf seine nächste Reaktion, ehe mir der Kragen platzen würde. „Verpiss dich!“, schrie er mir entgegen und trat nach mir. Geschickt wich ich ihm aus, ehe ich sein Bein nahm und ihn daran zurück zog. Aus Reflex ließ er von dem Jungen ab, um sein Gleichgewicht halten zu können und versuchte, als ihm dies nicht gelang sich selbst vor dem Fall zu bewahren und ab zu stützen. Mit einem gezielten Schlag in den Nacken, sackte auch er zu Boden. Der Junge war hinunter gefallen, als er aus der geringen Höhe los gelassen wurde, hatte einige Kisten und anderen Müll mit gerissen, als er verängstigt auf den reglosen Körper vor sich starrte. Zitternd und verkrampft presste er sich gegen die Wand, während er eben so zitternd ein und ausatmete. Es tat mir weh ihn so zu sehen. Sonst hatte ich mich nie für andere interessiert oder sogar gesorgt. Dabei kannte ich diesen Jungen nicht einmal. Ein kurzer Blick in seine großen türkis grünen Augen genügte, alles um mich herum vergessen zu lassen. So nahm ich auch nicht die schweren Schritte war, die auf mich zu kamen. Als sich zwei starke Arme um mich legten und mir die Luft zum Atmen raubten kehrte ich aus meiner Starre zurück und versuchte mich röchelnd zu befreien. Ein Tritt gegen das Schienbein half, damit er mich los ließ. Ein weiterer Tritt in sein aller heiligstes folgten, dass er stöhnend zu Boden ging. „Arschloch.“, jaulte er. „Hey, alles in Ordnung?“, wollte ich, den am Boden liegenden ignorierend, an den braun Haarigen Jungen gewandt wissen, welcher mich ungläubig an sah. Geradezu verängstigt drückte er sich gegen die Wand und schien zu versuchen, mit der selbigen eins zu werden. Meine ausgestreckte Hand ignorierte er dabei geflissentlich. Immer heftiger schüttelte er den Kopf. Als ob er das nicht glauben könnte, was so eben passiert war. Verwundert sah ich ihn an. Als ich meine Hand weiter nach ihm ausstrecken wollte, erkannte ich die Tränen in seinen Augen. Erschrocken zuckte ich zurück. Natürlich nutzte er die Chance und ergriff die Flucht. Ihm hinter her sehend rührte ich mich keinen Millimeter. Was war das nur? Was wollte er von mir? Warum hatte er mir geholfen? So viele Fragen gingen durch meinen Kopf, aber ich kam auf keine Antwort. Als ich dachte, dass ich jetzt genug gerannt war, sackte ich auf die Knie und lehnte mich an die Gassenwand. Die Gassen waren mein zu Hause und hier konnte er mich auch nicht mehr finden. Obwohl ich mir schon dachte, dass er nicht nach mir suchen würde. Mehr als mir die Schuld an allem zu geben konnte er eh nicht. Aber warum hatte er mir überhaupt geholfen? Und wer war er überhaupt? Das ergibt alles keinen Sinn. Mit meiner rechten Hand fuhr ich mir aufgebracht durch die Haare, als mich ein Miauen aus meinen Gedanken riss. Als ich auf sah erkannte ich meine beste Freundin Laier (La-ier. Aussprache ist etwas blöd zu beschreiben. Darum trennt die Silben und spricht es aus, wie mans liest. Zuerst La und dann –ier.) Sie hatte ein braun gestreiftes, sowie geflecktes Fell und besaß unheimlich schöne blaue Augen. Zudem waren ihre Pfoten weiß, sodass es aussah, als würde sie kleine Stiefel tragen. „Na meine Kleine?“, flüsterte ich und hielt ihr die Hand hin, an welcher sie kurz schnupperte, ehe sie ihren Kopf daran rieb und mich maunzend begrüßte. „Tut mir leid, ich habe aber leider nichts für dich zu fressen.“, gab ich sacht lächelnd von mir. Mit der Weile war der Abend angebrochen. Schnurrend sprang das kleine Kätzchen auf meinen Schoß und kugelte sich ein. Es ist schon eine Weile her, als ich sie gefunden habe. Sie war abgemagert und schmutzig. Ich habe sie an einem verregneten Tag gefunden und so gut es ging gepflegt. Seid dem kam sie immer wieder zu mir zurück. Sie war alles, was ich habe. Nie würde ich es ertragen, wenn man sie mir weg nehmen würde. Ihr leicht zerzaustes Fell streichelnd sah ich gen Himmel. Die Schneewolken hatten sich verzogen und einige Sterne prangten weit oben um die Wette leuchtend. Vereinzelte Wolken zogen vorüber und gaben den Blick auf den Vollmond frei. Er steht dort oben … ganz allein in der Kälte. Niemand der ihm Gesellschaft leistete, niemand der sich um ihn kümmerte. Mit diesen Gedanken schlief der Junge, mit der Katze auf dem Schoß, leise ein. Zu Hause angekommen musste ich die ganze Zeit an den Jungen denken. Während des nach Hause Weges, dem Einräumen meiner Lebensmittel, dem Kochen, dem Essen, sogar beim Putzen dachte ich an ihn. Er lies mir einfach keine Ruhe. Selbst lesen, duschen oder schlafen half nicht. Nahe der Verzweiflung dachte ich sogar darüber nach Hanji an zu rufen. Das Handy in meiner Hand anstarrend saß ich auf meiner Couch. Als ich beschloss das Gerät wieder weg zu packen, klingelte es. Dabei erschrak ich so heftig, dass es mir beinah aus der Hand fiel. Kurz besah ich mir das Display, welches mir verriet, das Petra mich anrief. Seufzend wog ich ab, ob ich mir überhaupt die Mühe machen sollte dran zu gehen. Schlussendlich nahm ich dann doch noch den Anruf an. „Ja. Was gibt's?“, meldete ich mich leicht genervt. „Oh hallo Levi. Ich dachte schon du gehst gar nicht mehr dran.“, verlegen lachte Petra kurz auf, bevor sie fort fuhr. „Ich wollte eigentlich nur mal wissen, ob du .... naja, mal etwas ... Zeit hättest? Dann könnten wir uns treffen.“ Seufzend überlegte ich kurz. „Klar, warum nicht.“ „Levi, ist alles in Ordnung?“, wollte sie von mir wissen. „Ja, alles gut.“, versuchte ich sie ab zu wimmeln. Aber Petra wäre nicht Petra, wenn sie meinen Trick nicht sofort durchschauen würde. „Ich komme jetzt zu dir und keine Wiederrede.“, war das letzte, was ich von ihr hörte, ehe nur noch das stetiges Tuten zu vernehmen war, das mir zeigte, das sie auf gelegt hatte. Zum wieder holten male seufzte ich und fuhr mir angenervt durch mein Haar. Das hatte mir gerade noch gefehlt. __________________________________________________ CielForever: Hier endlich Kapitel 2 *freu* Levi: Du hattest ziemlich viele Schreibfehler. *die Brille ab nehm* CielForever: Das lag an dem Schreib programm °^° Levi: Erzähl das deiner Großmutter. CielForever: Wo ist eig Eren? Miau~ CielForever: Ach da hinten bei Laier. Alles klar. Nun gut. Danke fürs Lesen, die Favorieten Einträge und das liebe Kommi. Ich habe mich sehr darüber gefreut. x3 Levi: Als ob jemand das jetzt Kommentieren wollen würde. CielForever: Was meinst du damit? :0 Levi: Na schließlich hast du Eren weinen lassen >.> CielForever: Oh..... Sumimasen! Levi: Tze.... Kapitel 3: Schicksalhafte Begegnung ----------------------------------- Ein nerviges Klopfen an der Tür bewegte mich dazu, Petra doch noch auf zu machen, welche vor der Tür bereits ungeduldig zu warten schien. „Levi?! Ich bin´s Petra!“, rief sie immer zu. Das grenzte schon an Lärmbelästigung. Was sollten die Nachbarn denken? Obwohl mir das ja eigentlich egal war, aber dann würden sie bestimmt anfangen mit Fragen zu nerven und ich ging sowieso schon jeder Konversation aus dem Weg, wo es nur ging. Seufzend beugte ich mich meinem Schicksal, da sie sowieso wusste, dass ich zu Hause war. „Endlich.“, sprach sie ihre Gedanken laut aus. „Ich dachte schon du willst mir die Tür gar nicht mehr öffnen.“, fuhr sie fort. „Dass hatte ich eigentlich auch vor gehabt.“, gab ich leise brummend von mir und ließ sie eintreten. „Eigentlich hatten wir ausgemacht, dass ich vorbei komme.“, meinte sie vorwurfsvoll. „Nein, du wolltest vorbei kommen und hast mich nicht mal zu Wort kommen lassen.“, hielt ich dagegen und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Ups...“, konnte ich noch leise von ihr hören. Die Tür hatte sie bereits geschlossen und war mir, nachdem sie ihre Schuhe ausgezogen hatte in die Küche gefolgt. „Tut mir Leid! Aber ich dachte, du bräuchtest jetzt vielleicht etwas Beistand oder so...“, verteidigte sie sich. „Schon gut.“, lenkte ich ein und deutete ihr auf einen der Stühle Platz zu nehmen, was sie auch so gleich tat. „Möchtest du was trinken?“, wollte ich von ihr wissen. Ich sparte es mir die Getränke auf zu zählen, die zur Auswahl standen, da Petra mich mit der Weile gut genug kannte, um zu wissen, was ich im Haus hatte und was nicht. „Ja gerne ein Wasser bitte.“, nannte sie mir das gewünschte Getränk. Schnell nahm ich die Wasserflasche aus dem Getränke Schrank und stellte ihr dieses mit einem Glas vor die Nase. Da sie zwei gesunde Hände besaß sparte ich mir das Einschencken und ließ sie es selbst machen. Mir machte ich einen schwarz Tee. Er sollte mich etwas beruhigen. Obwohl Petra hier war musste ich immer noch an diese großen grünen Augen denken und wie ängstlich und hilflos er mich angesehen hatte. Dieses Bild ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte nicht bemerkt, wie lange ich da herum gestanden hatte, bis mich Petra aus meinen Gedanken riss. „Wo-woran denkst du?“, wollte sie von mir wissen. „An niemand.“, versicherte ich ihr und konnte mir ein weiteres Seufzen nicht unterdrücken. „Lüg mich nicht an. Ich merke doch, dass etwas mit dir nicht stimmt.“ Wütend sah sie mich an. Sie hasste es, wenn ich auf stark tat, obwohl es in mir ganz anders aussah. Schon damals hatte sie es immer gehasst. Bevor ich mich vor ihr auf einen der Stühle sinken ließ, machte ich mir noch schnell meinen Tee fertig. Die Tasse auf den Tisch stellend überschlug ich in gewohnter Manier meine Beine und sah mein Gegenüber ausdruckslos an. „Also...?“, forderte sie mich wiederholt auf. „Ist es wegen dem was gestern Abend war?“, erriet sie. Überrascht sah ich sie an. „Also doch...Jetzt lass dir aber nicht alles aus der Nase ziehen.“, beschwerte sie sich. Da sie mich sonst weiter nerven und nicht mehr gehen wollen würde, entschloss ich mich dazu ihr alles zu sagen oder zumindest das Nötigste. „Ja, es ist wegen dem was gestern Abend war... ich wurde das Gefühl nicht los nach draußen zu müssen. Heute Morgen ging ich dann einkaufen.“ „Zu Fuß.“, erriet sie erneut, worauf ich nur nicken konnte. „Auf dem Rückweg ging ich an den übel riechenden Gassen vorbei, aus einer hörte ich seltsame Geräusche und entdeckte dort einen verängstigten Jungen, der von 5 Jugendlichen belagert wurde. Nach dem ich ihm geholfen hatte haute er ab. Ich schätze mal, dass er auf der Straße lebt, so wie er ausgesehen hatte. Und seit dem kann ich ihn nicht mehr vergessen.“, endete ich. „Du wolltest freiwillig etwas .... ‚schmutziges´ in deine Wohnung holen?“, fragte sie ungläubig. „Ich weiß auch nicht was in mich gefahren war.“, seufzte ich und fuhr mir durch meine Haare. „Dann ... solltest du es heraus finden und den Jungen zu dir holen.“ „Aber Petra, er will doch nicht. Er hat Angst vor mir und ich kann es ihm nicht mal verübeln! Außerdem weiß ich nicht einmal, wo er genau `lebt´.“ //Hatte sie mir vorher nicht richtig zu gehört?//, dachte ich nahe der Verzweiflung. „Dann werde ich dir helfen ihn zu dir zu holen. Gleich morgen werde ich mit dir suchen gehen.“, bestimmte sie mit einem Funkeln in den Augen, was mich zum Schmunzeln brachte. //Eigentlich will ich ihm ja nicht dabei helfen, aber ich will auch nicht, dass er unglücklich ist. Wie kann ich nur auf ein Kind eifersüchtig sein? Ich sollte mich was schämen.//, dachte sie. Ich wusste sowieso bereits, dass sie schon lange was von mir wollte und in mich verliebt war. Aber mehr als Freundschaft war bei mir einfach nicht drin und das wusste sie auch, weshalb sie mir ihre Liebe noch nicht gestanden hat. Ich wollte auch keine Beziehung. Ich fand, dass ich zu ‚sowas‘ einfach nicht gemacht war. „Danke.“, sagte ich kaum hörbar, was Petra wieder zum Lächeln brachte. „Das mache ich doch gerne. Unter Freunden ist so etwas doch selbst verständlich.“, beteuerte sie. „Dann werde ich dich mal schlafen lassen und gehe wieder. Wir sehen uns dann morgen um...?“ „Neun?“, schlug ich vor. Nickend gab sie ihr Einverständnis. „Um neun.“, wiederholte sie, bevor sie aus der Tür verschwand und mich wieder alleine ließ. Die Nacht konnte ich fast kein Auge zu machen und war am nächsten Morgen dementsprechend übermüdet. Ich hatte mir so viele Gedanken und Sorgen wegen dem Bengel gemacht. Was wenn wir es auch heute wieder nicht schaffen würden, ihn von der Straße zu locken? Was wussten wir schon, warum er dort ist und was ihm bereits alles dort passiert war? So viele Fragen und doch blieben die Antworten aus. Als ich wieder aufwachte lag Laier noch immer eingerollt auf mir und schlief friedlich weiter, was mich zum Schmunzeln brachte. Das kleine Kätzchen war die einzige Freude, die ich in meinem Leben noch hatte und sie war das einzige, was es noch zu beschützen galt. Somit bemerkte ich nicht, wie ein rundlicher, alter Mann auf mich zu schritt. „Na, mein Kleiner? Hast du vielleicht Hunger? Wenn du mit mir kommst kann ich dir was geben.“, versuchte er mich zu locken und riss mich somit aus meinen Gedanken. Sein Haar war bereits weiß geworden und in der Mitte ausgefallen, sodass er die Haare von der rechten waagerecht zur linken Seite kämmte. Dazu trug er einen weißen Schnauzer. Alles in allem wirkte er nett mit den kleinen Lachfältchen. Und dennoch versuchte mein Flucht Instinkt die Oberhand zu gewinnen und ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus, dass mir riet mich fern zu halten und zu zu sehen, dass ich weg kam. Egal wie. „Haben .... sie auch etwas Milch für meine Katze?“, wollte ich mit kratziger Stimme wissen. Müde sah ich zu ihm auf, obwohl ich bereits geschlafen hatte fühlte ich mich mehr als nur schwach. Laier hatte seit längerem nichts gegessen, die Sorge um meine Katze ließ mich trotz meines Instinktes unvorsichtig werden und jeden Strohhalm ergreifen, war er auch noch so klein. „Aber natürlich.“, versicherte er mir und lächelte mir vertrauensvoll zu, als er seine große Hand mit den wulstigen Fingern nach mir aus streckte, welche ich zögerlich ergriff, um mir auf helfen zu lassen, da auch ich mit der Weile zu schwach geworden war. Mein letztes Essen lag bereits Tage zurück, sowie bei Laier und dazu zehrte noch die Kälte an meinen letzten Kraftreserven. Lange würde es sicherlich nicht mehr dauern, bis ich zusammen brach. Warum sollte ich nicht auch einmal Hilfe annehmen? Schließlich gab es auch nette Menschen. Dies hatte mir ein gewisser schwarz Haariger gezeigt. Ihn würde ich sicherlich nicht mehr wieder sehen. Bei dem Gedanken stiegen Enttäuschung und eine gewisse Traurigkeit in mir auf. Erneut riss der Mann mich aus meinen Gedanken, indem er mich schwungvoll auf die Beine holte, was mich leicht ins Wanken und Laier zum leisen beschweren brachte, die ich mit meinem linken Arm sanft an meine Brust drückte, damit sie nicht herunter fiel. Sie hatte nicht mehr all zu viel Kraft, was mir fast schon Tränen in die Augen trieb. „Alles gut meine Kleine. Gleich bekommst du was zu fressen.“, versicherte ich ihr. Mit einem klagenden Miauen nahm sie dies zur Kenntnis. Die Augen hielt sie erschöpft geschlossen. //Bitte halt noch etwas durch!//, bat ich sie in Gedanken. Als ich so neben dem Mann stand fiel mir auf, dass er ca. einen Kopf kleiner war als ich. Dieser legte mir einen Arm um die Schultern, um mich zum Weitergehen zu bewegen. Ohne Proteste leistete ich dem Folge. Schließlich ging es hier um Laier. Je eher sie etwas zu essen bekam, desto besser, sonst würde sie mir noch in den Armen weg sterben und das wollte ich nicht. Ich könnte es nicht ertragen wieder jemanden sterben zu sehen, der mir wichtig war. Schließlich war sie alles, was ich noch hatte. Alles was mir noch geblieben war. „Mein Wagen steht direkt in der Nähe.“, sagte er sanft und ging mit mir aus der Gasse raus, um zu seinem Wagen zu gelangen, der uns zu seiner Wohnung bringen würde. Ich hatte schon lange nicht mehr in einem Auto gesessen. Doch das hatte mich nicht zu interessieren. Meine ganze Aufmerksamkeit galt der kleinen Katze in meinem Arm. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor, als wir endlich an seinem Wagen an kamen. Er war schwarz und kein Fleck war auf diesem zu sehen. Die hinteren Fenster waren getönt, wo er mich auch einsteigen ließ. Ein letztes Mal blickte ich zur Gasse zurück. Noch immer fühlte ich ein Unbehagen in mir auf steigen. Als ob ich besser nicht gehen sollte. Doch dort in dieser alten, stinkenden Gasse wartete bloß noch der Tod auf uns. Sachte ließ ich mich auf den schwarzen, sauberen Ledersitz plumpsen und rückte einmal durch, da der Mann nach mir einstieg, wobei das Auto auf der Seite tief nach unten ging, durch sein Gewicht. „Fahr mich nach Hause Gerd.“, befahl er schnaufend, als er endlich im Auto saß, die Tür zu gezogen und sich angeschnallt hatte. Währenddessen, bin ich bis zur Tür rüber gerutscht, da der Mann ziemlich viel Platz brauchte und mit einem Mal bemerkte ich, auf was für einem engen Raum ich mit ihm alleine war. „Ich wohne in einem schönen großen Haus.“, erzählte er mir. „Es wir dir dort sicher gefallen.“, fuhr er fort. Noch immer antwortete ich ihm nicht, obwohl er auf eine zu warten schien. „Wie heißt dein Tierchien denn?“, wollte er freundlich wissen. Noch immer schnaufte er schwer. „Laier.“, gab ich knapp von mir. Immerhin würde er meiner Katze helfen, somit war ich ihm wenigstens dies schuldig. Aus dem Fenster konnte ich die vorbei rasenden Häuser und andere Dinge erkennen, die ich nur verschwommen wahr nahm. „Einen schönen Namen hast du ihr gegeben.“, versicherte er mir. „Danke.“, gab ich müde und leise von mir. Dennoch wusste ich, dass er mich verstanden hatte. Trotz der Erschöpfung die mich zu übermannen versuchte, zwang ich mich dazu, wach zu bleiben. Ich traute diesem Mann noch nicht so ganz. Die Erwachsenen konnten so grausam sein, dass hatte ich bereits am eigenen Leib erfahren dürfen. Noch heute konnte man die Spuren auf meinem Körper von damals erkennen. „Wie heißt du?“, wollte er plötzlich wissen. „Eren, Sir.“, antwortete ich und musste mir ein Seufzen unterdrücken. „Was ein schöner Name. Aber du musst mich nicht siezen, mein Kleiner.“, lachte er. Es klang angenehm, wie er lachte. Es war hoch, dennoch nicht zu hoch und es klang freundlich und ... auf eigenartige Weise vertraut. Ein aller Welt lachen, das mich unwillkürlich Schmunzeln ließ. „Ich bin Charles.“, stellte er sich mir vor und reichte mir erneut seine große Hand, neben der meine so knochig wirkte, was sie wahrscheinlich auch war. Da ich nicht unhöflich sein wollte reichte auch ich ihm zögerlich meine Hand. „Was für eine zarte Hand.“, lachte er, was mich vor Scham leicht erröten ließ. Wie peinlich, mussten sie immer so überaus peinliche Dinge sagen? Das ist ja furchtbar. Schnell entriss ich ihm meine Hand und sah wieder aus dem Fenster. Langsam fuhren wir in eine große, gepflasterte Einfahrt hinein. „Oh, wir sind schon da.“, verkündete er fröhlich. Wieder klingelten bei mir die Alarmglocken, doch gegen Vernunft und Verstand stieg ich aus und folgte dem Mann in sein Haus. Der Rasen war gepflegt und auf ihm waren viele Sträucher mit roten Rosen angelegt, welche sich perfekt um das Anwesen legten. Das Haus war weiß und die Tür hatte unklare Fensterscheiben, so dass man nicht gut hinein sehen konnte. Drinnen erstreckte sich vor mir ein langer Flur, mit einem langen roten Teppich, der am Anfang und Ende goldfarbene Fransen aufwies. Staunend besah ich mir den Raum. Es wirkte sehr steril und er besaß nicht viel, naja, so viel konnte man in dem schmalen Flur sowieso nicht anbringen. Am Eingang zog ich meine Schuhe aus und stellte sie an den Rand. Kurz zögerte ich, da meine Socken ja nicht die saubersten waren. Ein Wunder, dass ich überhaupt noch welche besaß und auch, dass meine mittlerweile sehr dreckigen und abgelaufenen Schuhe noch zusammen hielten. „Warum zögerst du?“, wollte der Mann freundlich wissen, als er seine eigenen Schuhe beiseite geräumt hatte. „N..Naja....“, beschämend sah ich auf meine Füße hinab. „Ach, dass macht doch nichts. Komm ruhig rein.“ Diese Freundlichkeit war mir etwas unheimlich, dennoch folgte ich dieser Anweisung und ging weiter hinein durch den lange Flur. Mit jedem Schritt den ich tat wurde mir mulmiger zumute und ein dicker Klos setzte sich in meinem Hals fest. Das Schlucken tat weh, mein Mund sowie mein ganzer Hals fühlten sich wie ausgetrocknet an. Aufmerksam sah ich den Mann vor mir an, ich war auf alles gefasst, während sich jede Faser meines Körpers bis zum Zerreißen anspannte. „Setz dich doch an den Tisch.“, mit einer Handbewegung deutete er auf das Genannte. Als ich dem nach kam und meine Katze noch immer an mich gedrückt hielt ging er zum Kühlschrank und nahm dort die Milch heraus. Aus einem niedrigen Schrank holte er eine kleine Schüssel, die er auf den Tisch platzierte, ehe er die Milch dort ein goss. Laiers Ohr zuckte, als sie das Geräusch vernahm. Beruhigend strich ich ihr übers abstehende Fell, nahm sie hoch und setzte sie auf den Tisch ab, sofort versuchte sie sich zu bewegen, doch es blieb bei diesem Versuch. „Ruhig Laier, du bekommst jetzt was leckeres.“, versprach ich ihr mit aufkommenden Tränen und brüchiger Stimme. Schnell nahm ich das Schälzchen und stellte es vor Laier. Damit sie wusste was vor ihr war steckte ich meinen linken Zeigefinger rein und strich ihr damit mehrmals über den Mund, bis sie verstand und eigenständig trank. Lächelnd sah ich auf sie hinab und strich mir die Tränen aus den Augenwinkeln. „Willst du was trinken und essen?“, wurde ich gefragt, was mich aus den Gedanken riss. „Oh, ähm nein danke. Sie haben schon so viel für mich getan.“, bedankte ich mich. Laier hatte was bekommen, dass reichte mir und je eher ich wieder verschwinden konnte, um so besser. „Das habe ich doch gerne getan.“, meinte er lächelnd, doch dieses Lächeln jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. „Dann, wenn du keine Wünsche mehr hast, hätte ich gerne meine Gegenleistung.“ Da steckte also der Hacken, er war nicht ohne Grund nett zu mir gewesen. Als er langsam wie ein Raubtier um den Tisch schlich, sprang ich auf und nahm meine Katze wieder an mich. Erschrocken wich ich zurück. „Aber aber, warum denn so misstrauisch?“, wollte er gespielt freundlich wissen und kam immer weiter auf mich zu, was mich schlucken ließ. Hektisch sah ich mich um, erblickte aber keine Fluchtmöglichkeit, da der Mann aus Richtung des Flures und somit aus der Richtung der einzigen Tür auf mich zukam. Schon bald stieß ich an die Küchenzeile, die weiter hinten im Raum stand. Wenigstens Laier sollte hier raus kommen. Langsam begab ich mich weiter in die Enge ans Fenster und versuchte als ich nah genug war dieses hektisch zu öffnen. //Geh auf!//, bat ich, doch ehe ich mich versah wurde ich hinten von dem Mann gepackt und vom Fenster weg gerissen. Wie versprochen kam Petra um neun zu mir. „Oh, wartest du schon lang?“, wollte sie überrascht wissen, als sie mich draußen vor dem Haus stehen sah. Kopfschüttelnd gab ich ihr zu verstehen, dass ich noch nicht lange wartete, was jedoch nicht ganz stimmte. Denn in Warheit stand ich schon seit ca einer Stunde hier schaute ständig auf die Uhr und wartete, bis diese endlich neun anzeigte. Ich hatte sowieso nichts besseres zu tun gehabt, nachdem ich nicht viel geschlafen hatte. So bin ich eben schon früher nach draußen an die frische Luft gegangen, um klare Gedanken fassen zu können. Doch immer schweiften sie zu dem Jungen und seinen großen grünen Augen. Nicht einmal die Kälte hatte ihm so etwas ausgemacht. Dennoch wollte ich Petra nicht beunruhigen und log daher. Sie trug einen dicken grauen Mantel und einen rosanen Schal, sowie eine dunkel blaue Röhren Jeans und dazu hell braune Stiefelletten. Ich selbst trug eine dunkle Hose mit einem schwarzen Mantel, sowie einen dunkel blauen Schal und schwarze Schuhe. „Gut, dann lass uns los gehen. Wir haben einen Jungen zu finden.“, gab sie lächelnd von sich. „Wo hast du ihn denn das erste mal gesehen?“, wollte sie wissen. Kurz überlegte ich, ehe ich sie in die besagte Gasse führte. Ich hätte beinahe schmunzeln müssen, als ich aus den Augenwinkeln wahr nahm, wie sie sich die Nase zu hielt. „Hier stinkt es ja.“, gab sie angewidert von sich, folgte mir aber dennoch in die enge, dunkle Gasse. Das mochte ich so an Petra, dass sie sich für nichts zu fein war. Wir beide sahen uns aufmerksam um, aber konnten, wie erwartet, den Jungen nicht finden. Was hatte ich mir da auch erhofft? Ihn so schnell zu finden? Dennoch suchte ich jede Versteck Möglichkeit ab. „Dann suchen wir weiter. Wir gehen einfach durch alle Gassen, die wir erreichen können.“, schlug sie vor und ging durch die Seitengasse weiter ins Labyrinth. Ich folgte ihr natürlich sofort. Schließlich konnte man Petra nicht alleine lassen. Immer sah sie was gutes in den Menschen und war auch dementsprechend naiv wie ein kleines Kind. Manchmal konnte das echt nerven, da man immer ein Auge auf sie haben musste. Aber dennoch liebte ich sie wie eine Schwester, die ich nie hatte. So gingen wir die dunklen Gassen entlang. Eine stank schlimmer als die andere. Sie waren alle zu gemüllt und beherbergten Ratten, sowie anderes Getier. Das war wahrlich kein Ort für ein Kind. Welcher Idiot ließ einen Jungen schutzlos in so etwas Leben? Die Wut stieg in mir hoch, auch wenn man es mir äußerlich nicht gerade ansehen konnte, da ich wie immer meine gleichgültige Maske trug. Er war ein Teenager und nicht wirklich überlebensfähig wie man an seinem Umfeld sehen konnte. Wenn ich ihn finden würde und mit nach Hause nehme, würde ich ihn unzähligen Kurren unterziehen. Angefangen bei Laus Kurren, hinüber zur Untersuchung und den Impfgaben, wie Tetanus. Die Gassen waren wie leer gefegt, aber das ersparte uns letztendlich nur Ärger, weshalb ich froh war, dass niemand zu sehen war. So würde uns auch die Suche nach dem Jungen leichter fallen. Als wir an einem großen Container vorbei kamen schmiss urplötzlich jemand einen Müllsack nach uns. Erschrocken wich ich zurück und besah mir den Mann genau, der jetzt auch auf uns zu kam. „Was sollte das denn? Damit hätten sie uns treffen können.“, meinte Petra vorwurfsvoll und kam zu mir zurück gelaufen, da sie gute zwei Meter vor mir gelaufen war. „Oh Entschuldigung, ich dachte sie wären schon wieder dieser Junge gewesen.“, entschuldigte er sich. „Was für ein Junge?“, wollte ich sofort wissen. „Ach, nur so ein Bengel, der immer an meinem Container Lebensmittel stibitzt.“ „Wie sah er aus?“ Verwirrt sah mich der Mann an. „Er hat braune Haare und stechend grüne Augen. So meine Größe und schlank.“, überlegte er. //Das ist er!//, schoss es mir durch den Kopf. „Und ihn haben Sie immer verjagt?“ „Aber natürlich.“, folgte die prompte Antwort des dicken Mannes. Mein Blick verfinsterte sich. „Kamen Sie denn nie auf die Idee, warum er das tut? Sicherlich nicht aus Spaß!“ Ich war richtig wütend auf den Mann, weshalb sich auch Petra wieder einmischte. „Entschuldigung, wissen Sie, ob dieser Junge hier lang gelaufen ist? Wir suchen ihn nämlich.“ „Ist das Euer Balg?“ „N-nein, dass nicht, aber wir möchten ihn von der Straße holen.“, erklärte Petra sich. „Nein, ich habe ihn nicht gesehen und muss jetzt auch weiter arbeiten.“ Somit war das Gespräch für ihn beendet und er bückte sich, um seinen Müllsack auf zu heben, den er dann auch im Container entsorgte. Ich rümpfte die Nase, als er das Teil mit seinen bloßen Händen anfasste. Wusste er wie viele Bakterien da dran waren? Und so wie er aussah arbeitete er in einer Küche. Na da werde ich definitiv nicht essen gehen. Ist ja widerlich, wenn der sich nicht mal die Hände wäscht. Sein weißes Oberteil hatte mal bessere Tage gesehen, sowie auch seine umgebundene Koch Jacke. Unter der befleckten weißen Kochmütze kamen fettig aussehende, schwarze Haarsträhnen hervor. „Ist noch was?“, wollte er unfreundlich wissen, als wir keine Anstalten machten zu gehen. „Nein danke, dass wars.“, gab ich kühl von mir, ehe ich mit Petra weiter ging. Doch die Suche blieb erfolglos. Viele schienen den Jungen zu kenne, aber keiner konnte uns sagen wo er war. „Er kann sich doch nicht in Luft auf lösen.“, beschwerte ich mich. „Vielleicht ist er auch weiter gegangen?“, mutmaßte Petra. „Schließlich lebt er auf der Straße.“ Ihre Tonlage klang traurig, sie hätte den Jungen wohl gerne kennen gelernt und ihm geholfen. „Lass uns gehen, es hat keinen Sinn.“ Wir mussten die Suche abbrechen, es war spät und dunkel geworden. Jetzt würden wir ihn sowieso nicht mehr finden. Innerlich hoffte ich noch immer darauf ihn zu finden. Doch das war bloßes Wunschdenken, das würde nie passieren und damit musste ich mich abfinden. Unwillkürlich musste ich daran denken, wenn ich auf der Straße gelandet wäre, ob der Junge mich dann auch zu sich genommen hätte? Um die Gedanken los zu werden schüttelte ich kurz den Kopf. Ich durfte nicht sentimental werden, schließlich konnte es auch sein, dass er bereits abgeholt wurde, ob von der Polizei, seinen Eltern oder einer anderen netten Person. Ach, was versuche ich mir den Mist einzureden? Als ob ihn jemand mit genommen hätte, weil er das selbe für ihn tun wollte wie ich. So konnte ich nur hoffen, dass er nicht verschleppt wurde. Kurz seufzte ich, ich musste auch immer alles schwarz malen. Am besten wäre, wenn ich gar nicht mehr an ihn denken würde. Er war fort, Punkt! Weswegen auch immer. Und wenn er nicht fort sein sollte, dann würde ich ihn in den nächsten Tagen bestimmt mal wieder sehen. Ich würde halt immer einkaufen gehen und das Auto stehen lassen. Ich sollte versuchen gar nicht mehr an den Tag der Begegnung, den Schläger Typen, den Jungen und seinen großen grünen Augen zu denken, die mich so angst erfüllt an gesehen hatten. Ich sollte ihn besser ganz vergessen. Für immer. Nach dem ich dies beschlossen hatten brachte ich Petra nach Hause, die am nächsten Tag mit mir weiter suchen wollte, was ich dankend ablehnte. Ich sollte ihn nicht weiter suchen, das wäre reine Zeit Verschwendung. ___________________________________________________________________________________________________ CielForever: Endlich das neue Kapi. Ciel: Schämst du dich eigentlich nicht? CielForever: Weswegen? Ciel: Immer die selben Schreibfehler zu machen. Was soll deine Beta Rukasa von dir denken? CielForever: Danke ich weiß *seufz* Ciel: Anscheinend ja nicht. Sebastian: Dann empfehlen wir uns mal. Bis zum nächsten Kapitel *Black Butler Kekse hinstell* Kapitel 4: Die Säuberungsaktion ------------------------------- //Wo bin ich? Was ist passiert?// Müde hob ich meinen Kopf, der sich zentnerschwer anfühlte und versuchte langsam meine Augen zu öffnen. Mein Schädel pochte, weshalb ich in meiner sitzenden Position versuchte meine Arme zu bewegen, als ich bemerkte, dass dies nicht funktionieren würde. Von jetzt auf gleich hell wach zerrte und riss ich an den Seilen, die mich wehrlos machten und gefangen hielten. An einem Holzstuhl gefesselt saß ich da. Wie ausgelutscht war das denn bitte? Doch weitere Gedanken durfte ich nicht daran verschwenden. Ich musste zusehen, wie ich da wieder raus kam. Und überhaupt, wo war Laier?! Panisch sah ich mich um. Meine Katze! Ich hatte Angst. Wo war sie? Hatte er ihr was angetan? Ich hätte sie retten müssen. Tränen der Verzweiflung stiegen mir in die Augen und ich konnte ein Schluchzen nicht mehr verhindern. Ich konnte nur hoffen, dass er sie nicht umgebracht hatte. Mit mir konnte er machen, was er will, wenn er nur meine Katze gehen ließe. Es schienen Stunden der Unwissenheit zu vergehen, ehe ich hinter mir laute, schwere Schritte vernehmen konnte. //Das muss er sein.//, dachte ich. Ruckartig drehte ich meine Kopf in die Richtung, aus der die Geräusche zu kommen schienen. „Endlich bist du wach.“, stellte er fest und fasste mich am Kinn an, was ich ihm auch so gleich entriss und ihn wütend beäugte. „Was bist du denn auf einmal so sauer? Ich habe dir doch was Gutes getan.“, beteuerte er. „Wo ist meine Katze.“, wollte ich nachdrücklich wissen. „Und was wollen Sie überhaupt noch von mir?“ Ich verstand es nicht. Ich hatte weder Geld, noch sonderlich reiche Eltern. Seitdem mein Vater dem Alkohol verfallen war, hatte man ihm die Arztlizens entzogen, da er als ungeeignet eingestuft wurde. Also was sollte er noch von mir wollen? Ich war weder eine Frau, noch sah ich sonderlich gut aus, fand ich zumindest. Schließlich lebte ich seit längerem auf der Straße. „Deine Katze befindet sich in meiner Obhut.“, begann er. Meine Augen blitzen vor Wut, dennoch wartete ich geduldig darauf, dass er weiter sprechen würde. „Was ich mit dir vorhabe? Ist das denn noch nicht klar? Du wirst alles tun, was ich von dir verlange.“, schnurrte er nahe meines Ohres, was mich zusammen zucken ließ. Er benutzte meine Katze als Druckmittel, das war einfach nur abstoßend und widerwärtig. Ein hilfloses Tier zu so etwas zu benutzen, wie konnte er nur? „Dann brauch ich dich Morgen und wehe dir du versaust meine Geschäfte. Mach alles genau so, wie ich es sage.“, drohte er mir. Dieser Mann hatte zwei Gesichter, wie ich feststellen musste. Dann war er wohl ein Geschäftsmann, wie ich annehmen durfte? Diese waren sowieso immer skrupellos. Ob ich je wieder raus kommen würde? „Ein Gefallen und sie …. lassen mich und meine Katze gehen?“, wollte ich von ihm bestätigt haben. „Aber gewiss doch.“, folgte seine Antwort. „Ein Gefallen.“, somit drehte er mir den Rücken zu und verließ mit einem dreckigen grinsen, welches ich jedoch nicht sehen konnte, den Raum. Am nächsten Tag klingelte es erneut an meiner Tür. Gähnend schälte ich mich aus meinem großen, gemütlichen Bett. Wer mich jetzt wohl wieder stören kam? Demjenigen werde ich auf jeden Fall gleich die Meinung geigen. Nicht einen Tag konnte man seine Ruhe haben. Da ich im Winter immer noch eine Schlafhose trug, sowie ein Shirt, ging ich so zur Tür. Müde mit leicht unordentlichen Haaren öffnete ich diese. „Was ist denn los?“, wollte ich sofort, mit gereiztem Unterton, wissen. „Hey, also ich …. ich wollte dich heute wieder begleiten.“, stotterte niemand geringeres als Petra. „Weswegen begleiten?“, wollte ich müde wissen. Verwundert wurde ich von der orange-rothaarigen angesehen. „Ich wollte mit dir heute wieder in den Gassen nach dem Jungen suchen gehen.“, erklärte sie mir. „Vergiss es, ich dachte die Suche hätten wir beendet.“, seufzte ich und massierte mir die Nasenwurzel. Der Junge war unauffindbar, warum sollte ich meine Freizeit damit verbringen ihn auf zu suchen? Es war sowieso nur verschwendete Zeit. Erst die lange Suche und dann würde es noch lange nicht bedeuten, dass er mit mir mit kommen würde. Wahrscheinlich ist er eh weiter gezogen. Seine einzige Nahrungsquelle war nur ein alter Müllcontainer des gemeinen Kochs gewesen. Und das Zusammentreffen mit der Bande von letztens hatte ihm bestimmt zu denken gegeben. Sicher wollte er nicht länger hier bleiben. „A-aber du kannst ihn doch nicht einfach so aufgeben! Wir werden Plakate anbringen. So werden wir ihn bestimmt finden.“ Fassungslos sah ich sie an. Die Idee war so abwegig und hirnrissig, dass ich an ihrem Verstand zu zweifeln begann. „Petra, er ist nicht unser entlaufener Hund oder unser vermisstes Kind! Wir haben nicht das Recht ihn so an uns zu reißen!“ Langsam ließ mich Petra wütend werden. Sie mit ihren kindischen Gedanken! Glaubte sie ehrlich an Erfolg? Sie hatte ihn noch nicht gesehen. Sie hatte doch keine Ahnung! „I-ich dachte nu....“ „Nichts dachtest du!“, fuhr ich sie an. Ich verlor die Geduld mit dieser Frau. Tränen sammelten sich in ihren Augen und als ich das bemerkte fing sie leise an zu schluchzen. „Ich wollte dir doch nur helfen!“, brüllte sie mich an und rannte raus. „Petra warte!“, wollte ich sie auf halten und streckte meine Hand nach ihr aus, doch da war sie schon weg. Seufzend fuhr ich durch meine Haare. Sie würde sich schon noch beruhigen. So schloss ich die Tür und begab mich Richtung Sofa, um mich darauf nieder zu lassen. //Den Abend sollte ich mal wieder was unternehmen.//, schoss es mir durch den Kopf. Am nächsten Tag kam der alte Mann wieder die Treppen zu mir runter, was mich wach werden ließ. Mir tat alles weh und jede Bewegung versetzte mir erneute Stiche. Stöhnend richtete ich mich langsam auf, als der Mann schnaufend vor mir zum Stehen kam. „Ich wollte mit dir heute alles einmal durch gehen.“, lächelte er süffisant, was mich einmal hart schlucken ließ. „Ich mache dir gleich ein Bad fertig und Kleidung hab ich dir auch schon hin gelegt.“, grinste er. Was er wohl vor hatte? Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun. Warum hatte ich das schlechte Gefühl nur ignoriert und bin ihm gefolgt? Dann säßen Laier und ich jetzt nicht in dieser Scheiße! „Was haben Sie vor?“ „Dich ordentlich sauber machen.“, grinste er und sah an mir herunter, was mir einen Schauer durch den Körper jagte. „Und wehe dir du haust ab. Ich habe noch deine Katze.“, erinnerte er mich an den Grund, weshalb ich in dieser Misere steckte. Zwiegespalten sah ich zu Boden und nickte anschließend als Zeichen, dass ich verstanden hatte. Zufrieden damit löste er meine Fesseln. Langsam zog ich meine Hände hinter meinem Rücken hervor und rieb mir meine Gelenke, welche rote Striemen auf wiesen. Zischend atmete ich ein. Da es dem alten Mann zu lange zu dauern schien, packte er mich am Arm und zog mich auf die Beine, weshalb ich erschrocken die Augen auf riss und kurz ins Straucheln geriet. „Ich will heute noch fertig werden.“, erklärte er sein Handeln und zog mich die Treppen nach oben, wobei wir, Dank ihm, länger brauchten. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir endlich am Bad an. Als er mich rein geschoben hatte folgte er mir und schloss die Tür von innen ab. Als ich ihn dann verwirrt an sah sagte er im Befehlston:“ Ausziehen.“ und machte keine Anstalten sich mal um zu drehen. Unsicher fuhr ich mir über den Oberarm und wurde leicht rot. „K-Können Sie sich um drehen?“, versuchte ich es dennoch. Vielleicht tat er mir ja den Gefallen. „Ich sagte ausziehen. Sofort. Oder ich tu es.“ Erschrocken wich ich zurück. „I-ich kann mich alleine waschen.“, stieß ich hervor und knallte gegen einen Schrank, der in meinem Rücken stand. „Gut, dann lass das Wasser ein. Dann kannst du dich gleich rein legen.“, lenkte er seufzend ein. Gesagt getan. Ich deckte den Abfluss ab und ließ heißes Wasser ein laufen und kippte anschließend etwas Badeschaum dazu, damit ich mich nicht ganz so unwohl fühlen musste. Diesen ich am Wannenrand gefunden hatte. Als es voll war, wartete ich darauf, dass sich der Mann kurz umdrehte, damit ich mich ausziehen konnte. Seufzend drehte er sich um, was ich ausnutzte und mich schnell auszog, ehe ich in das gut tuende Wasser stieg und mich seufzend hinein legte. Kurz schloss ich die Augen und entspannte mich, als mir wieder einfiel, wo genau ich mich überhaupt befand. Von einem zum nächsten Moment schlug ich die Augen wieder auf und sah, wie der Mann zu mir an die Wanne schritt und sich auf einen Hocker setzte. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und mir wurde wieder eiskalt, als er mich so an sah. Durch den Schaum konnte er nicht weiter, als bis zu meinem Schlüsselbein sehen, dennoch beruhigte ich mich nicht. So ausgeliefert vor ihm zu sitzen behagte mir so gar nicht. Warum hatte ich es überhaupt zu gelassen, dass er im Bad blieb? Ich ließ den Mann keine Sekunde aus den Augen und wagte es nicht einmal zu blinzeln. Er streckte seinen Arm zur Kommode und nahm einen Badeschwamm heraus, welchen er in das Wasser tunkte ehe er anfing mich damit zu schrubben. „I-ich mach das.“, gab ich von mir und wollte ihm den Schwamm entnehmen, doch er ließ es nicht zu. „Nein. Ich mach das.“, stellte er klar und ließ keine Widerworte gelten. Somit wusch er meine Arme schweigend weiter ab. Auch ich schwieg. Doch anstatt mich sauber zu fühlen, fühlte ich mich schmutziger als zuvor. Jede seiner Bewegungen verfolgte ich mit Argusaugen. Es war mir unangenehm und ich hätte kotzen können, als er mich zwischen den Schulterblättern berührte und nach vorne drückte, damit er meinen Rücken waschen konnte. Schiere Panik stieg in mir auf, als ich nicht sehen konnte, was er da genau tat. Erschrocken zuckte ich zusammen, als er mir mit dem Schwamm über den Rücken fuhr. Mir wurde kotzübel und ich presste Mund, wie Augen zusammen. //Bitte lass es vorbei gehen.//, bat ich. Trotz des heißen Wassers begann ich zu zittern und hätte fast ein Schluchzen nicht unterdrücken können. Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich musste mich schnellstens beruhigen, ehe er mit meinem Rücken fertig war und vorne weiter machen wollte. Dieser Gedanke verpasste mir augenblicklich eine Gänsehaut. „Ist das Wasser nicht warm genug?“, wollte er wissen. „D-doch.“, presste ich hervor, während ich meine Hände vor meiner Brust hielt und mich so klein zu machen versuchte, wie es nur ging. Ich wollte nicht weiter von ihm berührt werden. Unbeirrt fuhr er fort bis er meinen Rücken komplett bis zum Steißbein gewaschen hatte. Ohne dass ich es bemerkte, hatte ich meine Fingernägel in meine Haut gebohrt, so dass ich zu bluten begann. Als ich von einer großen Hand zurück geschoben wurde stieß er ein:„Was tust du da?!“, aus und entfernte meine Hände von meinem Körper, um sich die Stellen näher an zu sehen. „Zum Glück nicht tief.“, murmelte er und fuhr mit dem Schwamm über die Stellen an meiner linken Schulter. „Das muss überschminkt werden.“, murmelte er weiter. Als er fertig gestarrt hatte begann er mich auch vorne herum zu waschen, als er nahe meines Gliedes war stoppte ich ihn. „Darf ich den Rest machen?“, bat ich. Meine Wangen waren rot vor Scham. „Nein.“, sagte er knapp und entriss mir seine Hand. Zitternd biss ich mir erneut auf die Unterlippe und zog meine Augenbrauen verärgert zusammen. Es kam einer Demütigung gleich, als ich ihn gewähren lassen musste, er meine Seiten entlang und runter zu meinen Beinen wanderte, wobei seine hoch gekrempelten Hemdärmel leicht nass wurden. Ich versuchte mich ab zu lenken und an was Anderes zu denken, als daran, dass mich ein alter Mann anfasste. Erneut bildeten sich Tränen in meinen Augen und ich verkrampfte mich immer mehr unter seinen Händen. „Lass locker.“, befahl er mir, wodurch ich mich nur noch mehr anspannte, weshalb er meinen Oberschenkel griff und schmerzhaft zu drückte, um mir Gehorsam zu lehren. Ein Zischen entfuhr mir und je mehr ich mich dabei verkrampfte, umso schmerzhafter wurde der Druck an meinem Bein, so dass es mir Tränen in die Augen trieb. „Lass locker.“, wiederholte er und besah mich streng. Kurz nickte ich und versuchte meine Muskeln zu lockern, was mir auch nach kurzem gelang. „So ist gut.“, raunte er mir zu, was in mir wieder den Würgereiz auf kommen ließ. Als er auch mein zweites Bein gesäubert hatte stoppte ich ihn erneut. Kurz schluckte ich, ehe ich mit zittriger Stimme zu sprechen anfing:„Lassen Sie mich bitte den Rest machen.“ Schon wieder stiegen mir Tränen in die Augen. Ich musste wie ein totales Weichei rüber kommen. Was er wohl von mir dachte? „Ich will, dass alles zu meiner Zufriedenheit sauber ist.“, erklärte er mir. „Ansonsten muss ich es überprüfen.“ Er fing dreckig zu grinsen an, was mich erneut zittern ließ. Zögernd ließ ich ihn los und der Rest Stolz, den ich noch besaß verschwand. Früher war ich schon immer eher rebellisch gewesen, aber das hier schien nicht ich zu sein. Wo war der Eren von früher hin? Andere härtete das Leben auf der Straße ab, mich jedoch nicht. Ich fühlte mich dreckig und war froh, als er fertig war. Das dachte ich zumindest. „Ich wasch dir noch deine Haare. Die sind ja voll verdreckt!“, bemerkte er und packte mir in mein kurzes, braunes Haar. „Besser du trocknest dich ab und ziehst dir was an. Sonst mach ich dich schmutzig und muss dich erneut waschen.“, bemerkte er und deutete mir aufzustehen. Mit roten Wangen sah ich erschrocken zu ihm auf. Wollte er, dass ich jetzt so aus der Wanne stieg? Seufzend schloss er kurz die Augen. „Soll ich mich wieder umdrehen?“ Ein kurzes Nicken meinerseits ließ ihn erneut seufzen. „Na gut, aber zieh am besten nur die Shorts an. Bei dem Rest muss ich dir helfen.“, erklärte er und zog unter dem kleinen Stapel, auf der Kommode, eine Shorts hervor, die er auf den Hocker legte, als er aufstand. //Warum sollte er mir bei den anderen Sachen beim Anziehen helfen? Das kann ja nicht so schwer sein//, dachte ich leicht misstrausch. Mir das Handtuch greifend, stand auch ich auf und trocknete mich schnellst möglich ab, um mir dann die Shorts über zu streifen. Ich kam mir noch immer so ausgeliefert vor, wie ich da stand. „Hast du es an?“, wollte er wissen, damit er sich wieder umdrehen konnte. Ich nickte, bis ich bemerkte, dass er das ja nicht sehen konnte, weshalb ich leise ein:“Ja.“, murmelte. Er schien es dennoch gehört zu haben, da er sich um drehte und mich musterte. „Bis jetzt hatte ich es nur erahnen können, aber du siehst wirklich gut aus.“, sagte er lächelnd, was mich eine Gänsehaut überkommen ließ, weshalb ich mit der linken Hand über meinen rechten Oberarm fuhr und den Kopf leicht weg drehte. Dennoch ließ ich ihn nicht aus den Augen. Wieder schritt er auf mich zu und breitete ein Handtuch auf dem Boden aus. „Setz dich da drauf und halte den Kopf über die Wanne.“, befahl er und als ich ihm noch immer ängstlich entgegen blickte, packte er mich am Nacken und zwang mich zu Boden, bis ich so da kniete, wie er es haben wollte. Unnötig zu erzählen, wie sehr es mir widerstrebte und wie sehr ich ihm doch den Tod wünschte. Noch immer spürte ich seinen Blick auf mir, wie er sich jede Einzelheit meines Körpers an sah. Vorsichtig strich er meine Wirbelsäule entlang, weshalb ich mich verspannte. Als er wieder von mir abließ, nahm er den Duschkopf und spülte einmal meine Haare aus, eher er diese lang und gründlich ein seifte, damit auch das kleinste bisschen Dreck verschwand. Dies wiederholte er einige Male, bis er mit dem Ergebnis zufrieden war. In der Zeit war ich dazu gezwungen die Augen geschlossen zu halten, da mir Seife ins Auge kam. Nach einer gefühlten Stunden legte er ein Handtuch auf meinen Kopf und rubbelte meine Haare trocken. Währenddessen nahm ich das Ende und fuhr mir durch das Gesicht, damit ich gleich wieder was sehen können würde. Ich war froh, als er auch damit fertig zu sein schien. Zu spät bemerkte ich die Hand, die nach meinem Kinn griff und es nach oben zwang, so dass ich ihn an sehen musste. „Du siehst wunderbar unschuldig aus.“, lächelte er. Ich war zu sprachlos, als dass ich eine angemessene Reaktion hätte zeigen können. „Was.....?“, hörte ich meine Stimme hauch dünn, so dass ich mich im ersten Moment fragte, wo diese Stimme her kam und meine Eigene nicht mehr zu erkennen schien. „Du bist schön Eren. Viel schöner als das ich es mir hätte aus malen können.“, erklärte er und fuhr mir mit seinem Daumen über meine Unterlippe. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass er mich nicht anfassen soll, seine Hand weg geschlagen und ihm in den Finger gebissen. Doch ich schien unfähig zu sein, noch irgendetwas in dieser Richtung hin tun zu können. „Ich helfe dir noch in deine Klamotten für den Abend, ehe wir alles weitere besprechen werden.“, erklärte er mir, entließ mein Gesicht und nahm die Klamotten von der Kommode. Noch immer saß ich auf dem Boden, auf dem schneeweißen Handtuch und schien zu nichts mehr fähig zu sein, als er mir etwas um legte und mir hinein half. „Hallo?“, erklang am anderen Ende der Leitung eine tiefe Stimme. „Hey Erwin, ich bins Petra.“ „Hallo Petra, entschuldige, ich habe nicht aufs Display geschaut.“, erklärte er sich. „Kein Problem.“ Wie immer konnte man wohl mein Lächeln anhand meiner Stimme hören. „Was gibt’s denn so dringendes, dass du zu so später Stunde anrufst?“, wollte er wissen. Vor ihm konnte man sowieso nichts geheim halten. Kurz atmete ich tief ein. „Du musst mir helfen da jemanden zu finden. Einen Jungen. Er lebte beziehungsweise lebt auf der Straße. Heute haben Levi und ich ihn gesucht. Erfolglos. Er ist einfach verschwunden....“ „Moment, Moment. Was?“ „Ich konnte es anfangs auch nicht glauben, aber Levi scheint diesen Jungen zu mögen. Er will ihn bei sich aufnehmen. Das hat er mir selbst gesagt. Er kann an nichts anderes mehr denken, als an ihn.“ „Das klingt so, als wäre unser Freund verliebt...“, konnte ich Erwin grübeln hören. Auch mir kam dieser Gedanke in den Sinn, dass Levi sich verliebt haben könnte. Ob er wirklich auf Männer stand? Und dieser Junge, war doch sicher um ein vielfaches jünger als er selbst. Selbst, wenn es klappen sollte, was ich bezweifelte, stand da noch immer der Altersunterschied im Weg. Ich nickte kurz. „Ja, daran hatte ich auch schon gedacht. Erwin bitte hilf ihm.“ „Über lass das mir.“, hörte ich ihn im ernsten Tonfall sagen. Dankend legte ich auf. So konnte ich nur hoffen, dass er schnell was über ihn heraus fand und ihn ausfindig machen konnte. Wenn einer dazu in der Lage war, dann Erwin Smith. Nach einer Stunde schien er keine Zeit mehr für mich zu haben und setzte mich gefesselt auf den alten Stuhl, auf dem ich auch schon die ganze Nacht verbracht hatte. Dank der Kleidung fror ich mehr als zuvor und schüttelte mich kurz vor Kälte. Weiße Atemwolken verliesen meinen Mund. Mich zusammen krümmend versuchte ich mich klein zu machen, um so viel Wärme wie möglich zu behalten. Die Augen hatte ich zusammen gekniffen und den Kopf gen Boden gesenkt. Als ich die schwere Tür zu fallen hörte wusste ich, dass ich jetzt wieder alleine war. Ich hasste die Einsamkeit, sowie die Dunkelheit. Weshalb mir ein leises Schluchzen entwich. Es war zu viel passiert und die Ereignisse überrollten mich. //Wieso? Wieso konnte er uns nicht einfach gehen lassen? Was hatte er davon?//, fragte ich mich. Wenigstens Laier hätte er mir wieder geben können. Ich wollte wissen, wie es ihr ging und ob sie noch lebte. Ängstlich blickte ich mich im Dunklen um, als ich ein Geräusch vernehmen konnte. Die Angst schnürte mir die Kehle zu und ließ meinen Kopf die schlimmsten Szenarien aus malen, die er nur kannte. Zittrig atmete ich ein und aus. Unsicher wanderten meine Augen von einem Punkt zum nächsten. In so Momenten hatte mich immer Laier beruhigen können, die mir jede Nacht etwas Wärme spendete und mir ein Vorbild mit ihrer ruhigen Art war. Ich brauchte sie. _________________________________________________________________________________________________ CielForever: An der Stelle einmal danke, an die Kommis und die Favoeinträge x3 Ich habe mich mega darüber gefreut. Levi: Jetzt nerv doch nicht noch die armen Leser damit, nach dem, was du Eren da angetan hast. CielForever: Wieso ich? Ich war das doch gar nicht. Eren: //Ich will zu Laier.// p.q Levi: *böse zu CielForever guck* CielForever: Also danke fürs Lesen. Bye! *Noch Tee hin stell und schnell ab hau* Kapitel 5: Die Suche beginnt und die ersten Eingeständnisse ----------------------------------------------------------- Gomene , fürs lange warten >.< Und danke für die Nachfrage jasmina15497 Hier ist es endlich. Dieses mal habe ich die Namen vor den Text geschrieben, damit man besser versteht, wessens Sicht gerade dran ist. War vorher wohl sehr kompliziert :/ Und nun viel Spaß~ ___________________________________________________________________________ ~Erwin~ Stunden waren vergangen, in denen ich versuchte etwas über den Jungen heraus zu finden. Ich hatte in sämtlichen Einrichtungen angerufen und mich danach erkundigt, ob sie in den Letzten Tagen einen Jungen gefunden hatten. Bis jetzt verlief alles erfolglos. Auch in den Straßen, nahe Levis Hauses hatte ich gesucht und dort mit Obdachlosen und Händlern gesprochen. Fehlanzeige. Hatte ich was übersehen? Seufzend lief ich weiter durch die Gassen, wie schwer konnte es sein, einen Jungen zu finden, der auf der Straße lebt? Ich brauchte Pause, doch durfte ich mir keine gönnen. Schließlich tat ich das hier für einen meiner besten Freunde. Wenn er sich tatsächlich in diesen Jungen verliebt haben sollte, dann werde ich auch mein bestmögliches tun, um ihn wieder zu finden. Immerhin will auch ich, dass mein Freund glücklich ist, auch wenn ich ihn lieber zusammen mit Petra gesehen hätte, wobei mir dann Petra doch etwas leid getan hätte. Egal. Kurz schüttelte ich den Kopf und ging weiter. Quietschend ging eine alte Tür auf und ein Mann kam schnaufend hervor. "Was w.....!", mitten im Satz stockte er. "Verzeihung, ich dachte sie wären schon wieder dieser Bengel.", erklärte er sich. Interessiert sah ich ihn an. "Was für ein `Bengel´?", hackte ich nach. Ob das eine heiße Spur werden würde? Ich hoffte es doch sehr. "Ach, nichts weiter. Warum interessiert sich hier plötzlich jeder für Straßenkinder?", gab er verwirrt von sich. "Wie jeder? Wer hatte sich denn noch alles dafür interessiert?", jetzt war ich neugierig. Ob Petra und Levi schon das Vergnügen mit diesem Mann gehabt haben? Wobei mir Levis Reinlichkeitstick erneut in den Sinn kam. Mit Sicherheit war das hier kein leichtes Unterfangen für den Putz fetischisten gewesen. Ich konnte mir bereits bildlich vorstellen, wie er die Nase gerümpft und sich angeekelt umgesehen hatte. Und die Gegend hier roch alles andere als blumig. "Ja, gestern erst. Da war so ein kleiner schwarz Haariger, schlecht gelaunter Mann mit einer echten braun, bis rot Haarigen Schönheit gewesen. Was sie wohl an ihm gefunden hatte?" , sinnierte der ungepflegte Mann. Das konnten nur Petra und Levi gewesen sein! "Wie auch immer.", räusperte ich mich und lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. "Können Sie mir etwas zum Verbleib des Jungen sagen?", wollte ich ernst wissen. "Ähm, also dazu kann ich nichts sagen, ich bin nur froh, dass er mit seinen Dreckspfoten nicht mehr hier herumlungert. Er könnte weiter gezogen sein oder verhaftet.", zählte er auf. Dann würde ich wohl nicht mehr aus dem Mann herausbekommen. Aber eines wusste ich, dass er bei der Polizei nicht aufgetaucht war und nicht einmal als vermisst gemeldet worden ist. In den Letzten paar Monaten sind keine Kinder ausgerissen, keine vermissten Anzeigen eingegangen und Straßenkinder hatte die Polizei auch nicht aufgegabelt. Dies hatte ich bei einem Telefonat mit dieser herausfinden können. Also musste er noch hier herumlaufen oder ihn hatte jemand mitgenommen. So würde die Suche nach ihm wesentlich schwieriger ausfallen. Immerhin hatte ich den Jungen noch nie in meinem Leben zu Gesicht bekommen. Außer kleinen Informationen, wie Haarfarbe, Augenfarbe und ungefähre Größe hatte ich nichts genaueres von Petra in Erfahrung bringen können. Wobei das Auffälligste wohl seine Augen waren, welche stechend grün sein sollten. "Okay, dann erst einmal vielen Dank.... Oder eine Frage hätte ich da noch. Kennen Sie jemanden, der vielleicht mehr wissen könnte?", versuchte ich ein letztes Mal. Immerhin brauchte ich einen neuen Anhaltspunkt. "Hm....", überlegte er, legte eine Hand an seinen ungepflegten Dreitagebart und starrte Löcher in die Luft. "James Juna Wiliams könnte vielleicht etwas wissen.", bemerkte er und sah wieder zu mir hinauf. "Wo kann ich ihn finden?", verlangte ich sofort zu wissen. Ich wollte mich so schnell wie nur möglich auf die Suche begeben. Nicht weit von hier.", erläuterte er mir und zeigte weiter geradeaus, in welche Richtung ich hatte laufen wollen, bis ich ihn sah. "Einfach hier entlang und dann links, das fünfte Haus rechts, dort lungert der alte Mann meist auf der Terrasse rum. Der bekommt eigentlich alles mit.", erklärte er mir. Dankend nickte ich ihm zu und machte mich mit eiligen Schritten in die gezeigte Richtung. Ich hoffte doch sehr, dass mir der alte Mann hierbei helfen konnte. ~Levi~ Noch immer lungerte ich auf der Couch rum und hatte mich keinen Zentimeter bewegt. Ob ich heute wirklich raus gehen sollte? Ich sollte, aber mir war nicht der Sinn danach. Viel lieber wollte ich wieder durch die Gassen wandern und diese großen, grünen Augen wieder sehen. Doch ich war zu spät. Er war längst fort gegangen. Wie es ihm wohl jetzt gerade ging? Ich hoffte doch gut. Ich schloss meine Augen und konnte wieder die seinen sehen. Wie gern hätte ich einen Namen gehabt, um ihn benennen zu können. Langsam streckte ich meine Hand nach ihm aus, bis ich ins Leere griff und mir wieder einfiel, dass er ja nicht da war. Sofort öffnete ich die Augen und setzte mich seufzend auf. Es war entschiedene Sache. Heute würde ich mich wieder einmal nach draußen begeben und ihn suchen. Vielleicht hatte ich Glück und er kam wieder zurück? Mich daran festhaltend stand ich auf, um erst einmal unter die Dusche zu gehen. So viel Zeit musste sein. Aus meinem Zimmer nahm ich mir warme Kleidung heraus und ging dann ins Badezimmer. Dort duschte ich erst einmal und trocknete mir anschließend die Haare. Danach gönnte ich mir noch schnell einen Kaffee, ehe ich raus in die Kälte gehen würde, da es immer noch nicht aufgehört hatte zu schneien, was mir ein Blick aus dem großen Balkonfenster verriet. Am Eingang zog ich mich an und ging dann raus. Vor der Tür angekommen blies mir schon ein kalter Wind entgegen. Ich wollte am liebsten sofort wieder rein, aber ich hatte jemanden zu finden. Immerhin verbrachte er schon viel länger in der Kälte, ohne einen Weg in ein warmes zu Hause zu haben. Ob er irgendwo nach Unterschlupf suchte? Sicher kannte er da so einige Ecken, wo er sich verkriechen konnte. Ob es mir dann möglich sein würde ihn zu finden? Ich durfte jetzt nicht daran denken wieder zurück zu kehren. Ich werde noch einmal alles absuchen und jeden danach fragen, ob er einen Jungen mit braunen Haaren und wunderschönen grünen Augen gesehen hatte. Meine untere Gesichtshälfte hatte ich im Schal versteckt und ging erneut auf die verwinkelten, dunklen Gassen zu. Hoffentlich würde meine Mühe sich heute bezahlt machen. ~Erwin~ Mittlerweile war ich an der Terrasse angekommen, auf der ein alter Mann mit einem Schaukelstuhl saß und bedächtig vor und zurück wippte. "James Juna Wiliams?", wollte ich wissen und kam langsam auf den Mann zu. "Wer will das wissen?", fragte er misstrauisch. "Guten Tag, ich bin Erwin Smith und mir wurde gesagt, dass sie mir bei einer Angelegenheit vielleicht weiterhelfen könnten." Es brachte nichts um den heißen Brei zu reden, weshalb ich sofort auf den Punkt kam. "Aha, ist das so? Nun, was willst du denn wissen, Bürchschen?" Undurchdringliche fast schwarze Augen sahen mich an, so dass ich in ihnen nicht lesen konnte, was er dachte. Mir lief es eiskalt den Rücken runter. So mussten sich wohl die Leute fühlen, die das erste mal mit Levi in Kontakt gerieten. "Seit einigen Tagen muss hier wohl ein Junge herum geirrt sein, mit braunen Haaren, sehr auffälligen grünen Augen und etwas kleiner als ich. Haben Sie ihn gesehen?", stellte ich meine Frage und hoffte, dass er kooperieren würde. "Kann durchaus sein. Was willst du von ihm?" Der Mann schien nicht bereit zu sein informationen heraus zu rücken. Jetzt musste ich geschickt vorgehen. Nur was würde ihn milder stimmen? Seine Augen fixierten mich und schienen jede Bewegung von mir auf zu nehmen. Dennoch versuchte ich so gelassen wie möglich zu reagieren. Wollte er Geld oder lag ihm das Wohl des Jungen am Herzen? Ich durfte mir jetzt keinen Fehltritt erlauben. Ich hatte nur diese eine Chance. "Wollen Sie Geld für Informationen?", fragte ich das naheliegendste und versuchte ihn ebenso unberührt an zu sehen, wie er es bei mir tat. Ein schallendes Gelächter seiner Seits ließ mich kurz erschrocken zusammen fahren. "Du willst mir Geld für Informationen geben?", hakte er belustigt nach. Hatte ich ihn doch falsch analysiert? "Ach Jungchen, ich bin nicht käuflich,", bestätigte er meine Vorahnung. Stumm sah ich ihn an. Konnte es wirklich sein, dass ihm das Wohl des Jungen am Herzen lag? Hatten sie eine nähere Verbindung zueinander gehabt? "Verzeihung, es war nicht meine Absicht sie zu bestechen.", entschuldigte ich mich. Immerhin durfte ich nicht einfach so aufgeben. "Was denn?" Wieder besah er mich mit seinen undurchdringlichen Augen, als könne er bis in mein tiefstes Inneres blicken, bis zu meiner Seele. "Um ehrlich zu sein, suche ich den Jungen für einen Freund von mir, er wollte ihm helfen und ihn bei sich aufnehmen. Er wollte ihm ein zu Hause geben....", sogleich wurde ich von dem Mann unterbrochen. "Das glaubst du doch wohl selber nicht. Erzähl das jemand anderem und nicht mir.", spottete er. "Aber das ist die Wahrheit. Mein Freund hat sich in ihn verliebt!", schoss es aus mir raus. Erschrocken hielt ich inne. Ich hatte mich so in Rage geredet, dass ich was ausgesprochen hatte, dass ich nicht hätte aussprechen dürfen. Skeptisch sah mich der alte Mann an. "Ihr Perversen! Sich an einem armen, hilflosen Jungen zu vergreifen!", schimpfte er, stand auf und nahm sich seinen Gehstock zur Hand, mit dem er auf mich einschlug. "Verschwinde von hier!", verlangte er. Die Arme hielt ich schützend vor meinem Gesicht, damit er mich dort nicht treffen konnte. Soweit hatte ich es nicht kommen lassen wollen und der einzige Anhaltspunkt ist mir somit genommen worden. Es tut mir leid Petra und vor allem tut es mir für Levi leid. ~Levi~ Als ich so durch die alten Gassen ging, kam ich auch wieder am Hintereingang des Restaurants entlang. Hiermit verband ich keine guten Erinnerungen und ich beeilte mich dort schnell durch zu gehen, bevor der schlecht gelaunte, stinkende Mann heraus kommen und sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen würde, um erneut einen Müllsack nach mir zu schmeißen. Als ich endlich auf der anderen Seite aus der Gasse trat hörte ich einen älter klingenden Herrn rumschreien und drehte aus Reflex meinen Kopf in die Richtung, aus der das Gemecker kam und was ich dort sah überraschte mich. Dort stand doch tatsächlich Erwin und ließ sich von einem alten Greis mit seinem Stock verprügeln. Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Doch eine Frage blieb offen. Was zur Höhle tat Erwin hier? Zügig ging ich auf die Beiden zu und schritt durch das Gartentor. Bei meinem Anblick hörte der Alte auf, auf Erwin einzuschlagen und sah mich verwundert an. "Was ist hier los?", verlangte ich zu wissen. "Levi.....", murmelte Erwin verwundert und sah mich erschrocken an. Seine Haare waren leicht unordentlich. "Ihr kennt euch? Na wunderbar!", meckerte der Alte weiter. Scharf sah ich den alten Mann an, der sofort wieder still wurde. Erst einmal wollte ich wissen, was hier los war, dass auf Erwin eingeprügelt werden musste. "Was - ist - hier - los?", wiederholte ich meine Frage langsam und deutlich. "Dieser Mann hier hat mich belästigt und wollte einen Jungen holen, damit sein Freund ihn vergewaltigen kann.", erzählte mir der Mann schockiert. "Das hat er sich zusammen gereimt. Ich war auf der Suche nach einem Jungen, ja. Aber nur nach einem bestimmten.", erklärte Erwin mir. Moment, meinte er etwa den Jungen, den Petra und ich noch am Vortag gesucht hatten? "Hat Petra dich darum gebeten?", verlangte ich zu wissen. Mit meinen stahl grauen Augen sah ich ihn kühl an. Ein kurzes Nicken bestätigte meine Vorahnung. Seufzend fasste ich mir an die Stirn. "Ich habe doch gestern erst zu Petra gesagt, dass ich ihn nicht weiter suchen werde. Er ist weg. Vielleicht bei seiner Familie oder sonst wo." Komisch wurde ich von dem älteren Herrn angesehen. "Der Blonde hier hatte den Jungen für dich gesucht?", hakte er nach, kam mir etwas näher und starrte mir in meine Augen. "Dann hat er die Wahrheit gesprochen.", murmelte er, ehe er unbeirrt fort fuhr. "Was genau hast du mit dem Jungen vor?" Fest sah ich in die Augen des Älteren. "Ich weiß es nicht genau. Aber an dem Tag, als ich ihn getroffen habe, wollte ich ihm helfen, habe ihn vor Schlägertypen gerettet und war in Begriff ihn bei mir auf zu nehmen.", erzählte ich ihm gerade heraus. Ich hatte das Gefühl es tun zu müssen, um weiter zu kommen. "Liebst du diesen Jungen?", fragte er weiter. "Ja, das tue ich.", antwortete ich ohne zu zögern. Bis eben war es mir nicht einmal klar, dass ich den Jungen wirklich liebte, aber jetzt wo ich es ausgesprochen habe fühlte ich, dass es stimmte. Kurz nickte der weiß Haarige und ließ sich auf seinem Schaukelstuhl nieder. "Dann hört gut zu.", begann er. "Gestern in aller früh fuhr ein Auto vor. Ein dicker Mann trat heraus und ging in eine Gasse hinein. Später kam er wieder heraus, in Begleitung eines Jungen Mannes." "Das war der Junge, den wir suchen oder? Dann wurde er von seinem Vater abgeholt.", seufzte ich. "Es könnte sich tatsächlich um ihn gehandelt haben. Aber wer sagt denn, dass es sein Vater war, der ihn abgeholt hatte?" "Glauben Sie, dass er entführt wurde?", wollte ich wissen und ein seltsames Gefühl breitete sich in mir aus. Was wenn er wirklich recht hatte? "Das musst du wohl heraus finden. Ich habe mir das Kennzeichen notiert.", gab der Alte grinsend von sich und reichte mir seinen Notizzettel, den ich entfaltete. Mit krakeliger Schrift hatte er das Kennzeichen aufgeschrieben. Ich konnte es gerade noch so lesen. "Danke alter Mann.", bedankte ich mich schnell. Ich wollte sofort mit der Suche beginnen. "Als Gegenleistung, was kann ich da für Euch tun?", wollte Erwin höflich wissen. "Schon in Ordnung. Das ist die Entschädigung fürs Schlagen.", gab er lächelnd von sich. "Tu nur das, was der Junge auch will und helf ihm!", bat der Mann mir zurufend. Kurz nickte ich, was den Mann breit lächeln ließ. Schnell kam noch Erwin auf mich zu gerannt, damit es endlich los gehen konnte. Wem konnte dieses Auto nur gehören? Mussten wir jetzt alles nach dem Wagen absuchen? Das würde ewig dauern. "Lass uns zum Revier gehen und dort den Fahrzeughalter ermitteln. Ein Angestellter ist mir noch einen Gefallen schuldig.", klärte er mich auf und machte sich auf, Richtung Revier. Nach einer halben Ewigkeit Fußmarsch, so kam es mir vor, waren wir endlich am Polizeirevier angelangt. Ohne zu zögern trat Erwin ein und ich folgte ihm. "Guten Tag, Erwin Smith mein Name. Ist Mister Bordroy zu sprechen?", verlangte er nach einem bestimmten Mann. Die Dame lächelte. Misses Kletschden stand auf dem Namensschild, das auf der Anmeldung ruhte. "Aber sicher doch. Gehen Sie durch. Er ist auf der rechten Seite, die dritte Tür.", gab sie uns eine Wegbeschreibung und schmachtete Erwin an. "Vielen Dank.", lächelte er und ging los. Wieder folgte ich ihm und ließ ihn alles machen. ~Eren~ Langsam wurde es dunkel draußen und noch immer fror ich am ganzen Körper, welcher bereits völlig unterkühlt war. Wie sollte es nur weiter gehen? Laier.... Wie sehr ich sie doch vermisste. Quietschend wurde die Tür oben geöffnet und Charles kam herunter. Ich wollte aufstehen und mich umdrehen, aber dies war mir nicht möglich. Mit klappernden Zähnen saß ich auf dem Stuhl, während sich meine Glieder blei schwer anfühlten und keine Bewegung zuließen. Ich wollte, konnte aber nicht. Schnaufend kam er hinter mir zum Stehen. Ich fühlte mich unwohl, dass ich nicht sehen konnte, was er tat. "Komm steh auf. Dein Auftritt beginnt bald." Ich hörte bereits sein Grinsen, ohne mich umdrehen zu müssen. Gezwungenermaßen ließ ich langsam meine Beine los, bewegte meine Arme rechts und links neben meinem Körper, um mich am Stuhl abstützen zu können, stellte ein Bein, nach dem anderen langsam auf den Boden und versuchte langsam auf diese zu kommen. Ich schwankte dabei und versuchte erst einmal mein Gleichgewicht zu halten, bevor ich langsam einen Fuß vor den anderen setzte. "Soll ich dich tragen?", bot der Mann mir an, worauf ich nur den Kopf schüttelte. "Nein, das geht schon.", murmelte ich. Ganz bestimmt wollte ich nicht von diesem Mann angefasst werden. Er hatte mich schon genug gedemütigt, wie ich fand. Mit jedem Schritt wurde es etwas besser mit dem Laufen, auch wenn die Treppen eine Herausforderung waren, kam ich doch bald oben in der warmen Wohnung an. Dort entspannte ich mich etwas. Doch die Kälte steckte mir noch immer tief in den Gliedern. Wie viel Zeit wohl vergangen war, in dieser ich unten im Keller gesessen hatte? Wollte ich es wirklich wissen? "Wenn alles glatt läuft, dann darfst du heute schon wieder deine Katze sehen.", versprach er mir, was mir etwas Hoffnung bereitete. Ich würde alles tun, damit ich Laier endlich wieder sehen konnte. ___________________________________________________________________________ CielForever: So, endlich sind wir so weit und das nächste Kapitel verspricht spannender zu werden x3 Levi: Ich hoffe für dich, dass ich ihn endlich finden werde und zu mir nehmen kann. CielForever: Aber, aber lieber Levi. Eile mit Weile. Geduld ist eine Tugend die du wohl noch nicht erler.... Levi: Verschon mich mit deinem dummen Geschwätz! Erwin: Aber Levi, wir werden es zusammen schon schaffen *zuversichtlich lächel* Levi: Das hoffe ich für dich *Erwin böse an seh* CielForever: Nun gut, so lange die beiden streiten, möchte ich mich für die lange Wartezeit entschuldigen >.< Ich hatte einer anderen FF Vorang gegeben, obwohl ich mit dieser hätte weiter machen müssen. *seufz* Aber endlich habe ich es geschafft und hoffe dass es euch gefallen hat. *als entschädigung Kekse und Kakao hin stell, sowie schwarz Tee* Kapitel 6: So lasset die Spiele beginnen ---------------------------------------- Konichiwa, hier bin ich wieder mit einem neuen Kapi x3 Ich hoffe, dass es gefallen findet und dieses mal ist hier sehr viel Levi drin. Und ja, dann mach ich mal Eigenwerbung x3 Hier ist nehmlich ein Link von meiner FB Seite, dort will ich anfangen regelmäßig rein zu schreiben, wie weit ich mit allem bin und Cosplay Bilder gibt es natürlich auch. Ist so ne Künstlerseite halt, in der noch nicht viel drin ist. Hier also der Link und das Kapi https://www.facebook.com/Kizuren-1699286213634959/?ref=notif¬if_t=page_user_activity __________________________________________________________________________ ~Levi~ Als wir vor der Tür von Mister Bordroy standen, klopfte Erwin kurz an und wartete auf ein `Herein´, das auch schon kurz darauf folgte. Somit traten wir ins Innere und dort erwartete uns ein kleiner, dicker Mann, der auf der Schädeldecke keine Haare mehr besaß, und sich die honig blonden Haare seitlich nach rechts gekämmt hatte, um die kahle Stelle etwas zu überdecken, was ihm so dennoch nichts brachte. "Ah, guten Tag Mister Smith!", rief der Mann freudig aus und sah ihn breit lächelnd an, so dass seine Wangen rosa aufleuchteten. Nein, er war keineswegs in Erwin verliebt. Es gab schon welche die nur beim Lächeln rosa anliefen. Nicht viele, aber es gab sie. "Guten Tag Mister Bordroy, das hier ist ein Freund von mir. Levi Ackermann.", stellte er mich mit einer Handbewegung vor. Kurz nickte ich dem Mann zu, als dieser mir freundlich lächelnd seine Hand reichte, die ich etwas angewidert an sah. "Verzeihen Sie meinen Freund, aber er gibt niemandem die Hand. Das hat nichts mit Ihnen zu tun.", erklärte er sachlich. "Gut, dann setzt Euch doch bitte.", bot er uns, noch immer lächelnd, die Stühle vor seinem gigantischen und äußerst unordentlichen Schreibtisch an, dem Erwin sofort nachkam und sich hinsetzte. Aber mich würden keine zehn Pferde dazu bringen auf diesem Stuhl Platz zu nehmen. Wer wusste denn schon, wer dort alles gesessen hatte? Und wann waren die zuletzt gesäubert worden? Verwirrt sah mich der alte Mann an. "Er steht lieber.", erklärte Erwin erneut mein Verhalten, das alles andere als die Wahrheit war. Es war eine glatte Lüge. Aber hier sah es ja auch alles andere als sauber aus. Die Putzfrau schien ihre Arbeit gar nicht gut zu machen. Ob sie überhaupt wusste, was sie zu tun hatte? Und erst dieses Chaos auf dem Schreibtisch! Wer konnte so bitte arbeiten? Und der sollte uns helfen? Ich verlor bereits jetzt die Hoffnung den Teenager jemals wieder zu sehen. "Also, was kann ich für Sie tun Mister Smith?", wollte er lächelnd wissen, so dass seine Grübchen zum Vorschein kamen und verschränkte die Finger ineinander. Die Unterarme hatte er auf dem Schreibtisch platziert und sich nach vorne gebeugt, wobei sich seine Uniform hässlich zu spannen begann. Ich hatte nicht vor, diesen Mann oben ohne zu sehen und besah mir weiter den kleinen Raum, welcher ein kleines Fenster und an den Wänden viele Regale beherbergte Diese waren voll mit Ordnern, aus welchen bereits die Blätter hervor quollen und einige nach oben abstanden.. Ordnung sah anders aus. Wie der wohl an den Job gekommen war? "Kannst du für uns ein Auto ausfindig machen? Ihr habt doch alles in den Datenbanken gespeichert." Nachdenklich sah er Erwin an und nach kurzem Zögern, während welchem ich dachte, dass wir umsonst her gekommen waren, nickte er. "Gut. Wie lautet das Kennzeichen?", wollte er wissen und drehte sich mit dem Drehstuhl zu seinem Rechner. Erleichtert gab ich Erwin den Zettel, den er ihm langsam vorlas, bis er jeden Buchstaben und jede Zahl ordentlich eingetippt hatte. Nach kurzer Suche an dem Rechner, die mir wie Stunden vorkamen und ich immer nervöser wurde, schrieb er was auf einen kleinen Zettel, den er Erwin dann reichte. "Hier, das ist die Adresse. Ihr habt Glück, dass es das Kennzeichen nur einmal gab. Solch ein Glück hat nicht jeder.", gab er lächelnd von sich. "Vielen Dank. Du hast uns sehr weiter geholfen.", bedankte sich Erwin höflich wie immer. Auch ich nickte ihn zum Dank zu und verschwand wieder schnell nach draußen. "Jetzt lass uns sofort zur Adresse fahren.", drängelte ich Erwin. Verwundert wurde ich von ihm angesehen. Mir war schon klar, dass er mich so nicht kannte, aber immerhin hatte ich mich wohl in das Balg verliebt, wie sollte ich sonst reagieren? Ich wollte ihm helfen und ihn beschützen. "Dann gehen wir zu meinem Auto und ich fahre uns dahin.", schlug er vor. Mir war alles recht. Hauptsache ich würde ihn wiedersehen und mich erkundigen können, ob es ihm dort wirklich gut ging. Alles andere war mir egal. Schnellen schrittes lief ich mit Erwin zu seinem Auto, doch bis dorthin war es noch ein weiter Fußmarsch. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Magen aus und mir wurde immer unwohler. Nach einer viel zu langen halben Stunde waren wir endlich an seinem Auto angekommen. Schnell stieg ich ein und wartete nur darauf, dass Erwin endlich selbst am Steuer Platz nehmen würde, um uns zu der Adresse, die auf dem kleinen Zettel stand, zu fahren. Was mich dort wohl erwarten würde? ~Eren~ An der Haustür angekommen gab er mir Schuhe, in denen ich nicht sonderlich gut laufen konnte, was wohl der Grund für seine Auswahl war. Es waren komische Holzschuhe aus Japan, die man auch Geta nannte, wie ich von dem Mann erfuhr. Langsam und unsicher ging ich so zum Auto. Es war kalt und am liebsten wäre ich sofort zurück gegangen. Fröstelnd stieg ich ins Auto ein, auf den Rücksitz, da er mir diese Tür aufgehalten hatte. Er selbst stieg auf der anderen Seite ein und dann fuhr das Auto los. Ich hatte den Fahrer gar nicht wahrgenommen, der mich in seinem Rückspiegel so manches mal beobachtete. Die ganze Situation war mir unangenehm, sowie ständig angestarrt zu werden, weshalb ich mich versuchte unter den wachsamen Augen von Charles kleiner zu machen. "Je länger ich dich anseh, um so schöner wirst du.", gab er breit lächelnd von sich und strich mir über meinen freien Oberschenkel, wodurch ich ängstlich zusammen zuckte. //Bitte lass es auf hören!//, bat ich innerlich. Warum passierte mir das alles? Seine Hand war so warm, dennoch ekelte es mich an und brannte regelrecht auf meiner Haut, sodass ich mich unter ihr verkrampfte. "Was hast du mein Kleiner?", wollte er wissen und rückte etwas näher. "Bleib weg.", flüsterte ich. "Was hast du gesagt?", wollte er grinsend wissen, da er mich wohl wirklich nicht verstanden hatte. "DU SOLLST WEG BLEIBEN!", schrie ich ihn an und schlug seine Hand weg, die gefährlich nah an meine Mitte gerutscht und immer weiter zu dieser hin gewandert war. Mittlerweile presste ich meinen Rücken gegen die Autotür und sah ihn aus wütenden Augen an. Der alte Mann erschrak dabei und wisch etwas zurück. "Dir ist doch etwa nicht entfallen, dass ich noch deine Katze habe.", teilte er mir erzürnt mit. Er wirkte wütend, doch das war ich auch. Doch mit der Zeit wurde ich wieder etwas unsicherer und senkte meinen Blick. Immerhin hatte er das bessere Druckmittel von uns beiden. "So ist brav.", gab er wieder milde gestimmt von sich und legte seine Hand erneut auf meinen Oberschenkel ab. Mir wurde kotz übel und ich begann zu zittern. Am liebsten hätte ich mich sofort übergeben und hielt meine Hände eng an meiner Brust, während die eine hoch zu meinem Mund wanderte. Tränen stiegen mir in die Augen und ich wünschte mich an einen ganz anderen Ort. Irgendwann hielt der Wagen an und wir konnten aussteigen. Mir wurde wieder die Tür aufgehalten und sofort ein Mantel ausgebreitet, in den ich eingewickelt wurde. "Dich soll noch keiner sehen.", erklärte er mir und zog mir die Kapuze tief ins Gesicht. Wegen Laier spielte ich mit und schwieg dazu. Charles ging vor und ich folgte ihm eher schlecht als recht. Es war ein Club, in den man nur mit einer Karte und Ausweis rein konnte. Anschließend musste man wohl noch seine Verschwiegenheit hierzu bekannt geben und was unterschreiben, was direkt neben dem Eingang geschah. Doch Charles brauchte dies nicht. Schien so, als wäre er der Besitzer dieses Schuppens. Er führte mich durch einen langen Flur mit einem roten langen Teppich, der uns in einen großen Saal führte. Alles sah sehr edel aus und war in rot, weiß, gold gehalten. Da gerade Einlass war, waren schon einige Plätze belegt. Wir gingen in der Mitte, in der ein weiterer roter Teppich lang führte, an den Tischen vorbei und verschwanden hinter der Bühne, während der Saal sich immer weiter füllte. Ich wurde langsam nervös. Was mich hier wohl erwarten würde? Was er mit mir vor hatte und warum ich in so einem Aufzug steckte? Mir schwante Übles, doch ich versuchte mir keine Gedanken darüber zu machen. Hinter der Bühne ließ er mich alleine und verschwand wieder auf diese, als der Saal bis zum letzten Platz gefüllt war. "Guten Abend meine Damen und Herren. Heute ist wieder ein guter Abend für ein kleines Spiel.", gab er grinsend von sich und lachte dabei kurz auf. Seine Gäste stimmten kurz mit ein, ehe der Saal wieder komplett still wurde, um den Worten von Charles zu lauschen. "Wie immer sind die Regeln dieselben und ein jeder ist mit diesen vertraut gemacht worden. Alle müssten einen Zettel ausgehändigt bekommen haben mit den kurzen Regeln und sonstigen Erklärungen darauf. Hiermit eröffne ich die Halle und wünsche allen viel Spaß. Und der Gewinner des Abends, beim letzten Spiel erhält einen schönen Preis.", gab er breit lächelnd von sich, ehe er wieder hinter die Bühne schritt. Dort wuselten ein paar Leute umher, welche mir jedoch keinerlei Beachtung schenkten, was mir ganz recht war. "Komm mit Eren.", wieder lächelte er und schob mich zu seiner linken vor sich her. //Ich bin doch kein Einkaufswagen.//, dachte ich mir und ging selber weiter. Am Ende führte eine Treppe nach oben, wo er mich hinauf führte auf einen Logenplatz. "Setz dich doch. Von hier aus, bist du sicher und kannst alles überblicken.", erklärte er mir und ließ sich auf einen der bereit stehenden Stühle fallen, was ich ihm gleich tat. Durch die Kapuze war meine Sicht eingeschränkt, doch traute ich mich nicht sie herunter zu nehmen. Unter mir war ein weiterer riesiger Saal, wieder mit Stühlen und dazu riesigen Tischen, sowie eine kleine Bar mit einem Schalter, an dem einige Bares gegen kleine Münzen eintauschten. War es wirklich das, wofür ich es hielt? ~Levi~ Endlich kamen wir an der richtigen Adresse an und als der Wagen zum Stehen kam sprang ich sogleich aus dem Auto und lief schnurstracks auf die Eingangstür zu, gegen welche ich nach einem kurzen Klingeln laut hämmerte. "Levi, beruhig dich. Vielleicht ist er gar nicht mal zu Hause.", versuchte mein blonder Freund mich zu beruhigen, doch es brachte nicht viel. "HEY! AUF MACHEN!", schrie ich gegen die Tür und klopfte noch einmal gegen diese. Da hatten wir endlich das verschissene Haus gefunden und dann war keiner da! Ich war kurz vorm Ausrasten! Ob er dem Jungen etwas an tat in diesem Moment? Ich wurde immer nervöser und wollte gerade mein Taschenmesser heraus nehmen, um das Schloss zu knacken. Ich musste nachsehen, was hinter der Tür vor sich ging. "Hallo. Ihr wollt zu Charles? Der ist leider nicht zu Hause, er hat heute eine Sitzung und ist schon weg gefahren. Er kommt den Abend erst wieder zurück.", erklärte uns eine ältere Dame und lächelte uns lieb an. "Vielen Dank, aber wissen Sie, wo er sein könnte? Es ist äußerst wichtig. Wir sind extra hier her gekommen, um mit ihm zu reden.", erklärte Erwin ihr geschickt, sodass sie davon ausgehen musste, dass wir einen weiten Weg auf uns genommen hatten. "Oh, das tut mir aber leid. Wir können ja mal seinen Fahrer Gerd anrufen. Sicher kann er uns etwas dazu sagen." "Das ist sehr freundlich. Würden Sie ihm sagen, dass Sie ihn aufsuchen? Es ist eine art Überraschung. Wir sind Cousins." Wieder lächelte er und bekam wohl somit das Vertrauen der Alten, die ihm bereits aus der Hand zu fressen schien. Sollte mir nur recht sein. Hauptsache wir fanden diesen Bastard. Langsam ging sie zu ihrem Haus und wir folgten ihr. In ihre Wohnung ließen wir sie alleine gehen und warteten im Garten. Am liebsten hätte ich die Alte angeschoben, so langsam wie die war. Der ganze Tag zerrte schon an meinen Kräften und ging mir auf die Nerven. Wie lange ich das wohl noch aushalten würde? Ich massierte mir die Schläfen, um mich etwas zu beruhigen, als die Alte wieder heraus kam. "Hat es was gebracht?", wollte Erwin freundlich lächelnd wissen und ging auf sie zu, damit sie nicht die wenigen Stufen herunter gehen musste. "Ohja. Es hat in der Tat was gebracht. Charles wäre in einem alten Casino. Was genau dort ist weiß ich leider nicht. Aber er bat mich nicht dorthin zu gehen, da alte Leute dort nichts verloren hätten.", lachte sie. Hatte sie denn nicht mitbekommen, dass er sie beleidigt hatte? Das schien sie jetzt auch noch zu freuen oder wie? "Ein altes Casino? Vielen Dank für die Hilfe, ich glaube ich weiß wo das ist.", kurz verbeugte er sich, ehe er mich zu seinem Auto zog. Ob man ihr da vielleicht Schwachsinn erzählt hatte? Ich wusste es nicht, aber dies war unser nächster Anhaltspunkt. Wir mussten es einfach versuchen. Schnell stieg ich in seinen matt schwarzen Mercedes A-Klasse, ehe wir auch schon los fuhren. Nervös sah ich aus dem Fenster und hielt nach einem morschen Casino ausschau, wo nur noch wenige Buchstaben blinkten und drohten herunter zu fallen. So stellte ich mir zumindest ein 'altes Casino' vor. Plötzlich hielt Erwin an und stieg aus dem Auto aus. Ob wir endlich da waren? Ich hoffte es. Den Rest mussten wir wohl zu Fuß zurücklegen. Ich folgte meinem besten Freund, der zielstrebig die Straßenseite wechselte und auf ein neu aussehendes Casino zu steuerte. Hatte sie nicht 'altes' Casino gesagt? Doch ich vertraute Erwin und stellte keine Fragen. Sicher wusste er, was er da tat. Das hoffte ich zumindest. Vor dem Eingang standen 3 Türsteher. Lächelnd ging Erwin auf sie zu. "Ausweis und Einladung.", gab der vorne stehende von sich und bedachte uns mit einem kühlen Blick, den ich ebenso kühl erwiderte. "Bist du die Ablöse?", fragte dieser an mich gewandt. "Etwas klein oder?", wollte einer der hinter ihm stehenden wissen und lachte, während sein Nebenmann nur dämlich zu grinsen begann. Schnell lief ich um den ersten herum und brachte den Lachenden mit nur einer Handbewegung auf den Boden. "Sag das noch einmal und du würdest dir Wünschen nie geboren worden zu sein.", zischte ich nahe seines Ohres. "Hey wow, jetzt mal halb lang. Dann seid ihr beide Türsteher?", wollte der Erste wissen, an dem ich vorbei gestürmt war. Kurz nickte ich. "Ja, aber wir werden drinnen benötigt. Wir haben vorhin einen Anruf von Charles bekommen.", versuchte Erwin sein Glück. Wissend grinste der Mann vor Erwin. "Na dann los rein. Sicher sollt ihr die Trophäe bewachen.", gab er anzüglich grinsend von sich. "Ohja, er bringt immer heiße Bräute in den Laden.", lachte der dritte in der Runde. Abfällig schnaufend ließ ich den Türsteher fallen und schritt ins Innere gefolgt von Erwin, der mir noch einen Pass um den Hals hängte, den er wohl eben von einen der drei Deppen bekommen hatte. Wie sehr ich mich doch auf die Dusche zu Hause freute. Doch ließ ich mich nicht beirren und ging weiter hinein, über den ausgelegten roten Teppich, der mir schon den Weg ins Innere weisen sollte. Drinnen erwartete mich ein ..... leerer Saal? War ich doch falsch gelaufen? Das konnte nicht sein, "Sieh mal, da hinten ist noch eine Tür Levi.", wies mich der Blonde daraufhin und zeigte ans andere Ende des Raumes, auf eine unscheinbare Tür, die halb hinter einem Vorhang verschwand. Warum war sie mir nicht vorher aufgefallen? Wir hätten ausgesehen wie Idioten, wären wir sofort wieder raus gekommen. Nickend ging ich auf die Tür zu und öffnete sie. Jetzt drang auch Getuschel und etliche andere Geräusche an meine Ohren. Na das sah doch eher nach Casino aus. Innerlich musste ich grinsen und ging weiter hinein, damit sich Erwin neben mich stellen konnte. "Hast du Geld dabei?", wollte ich wissen. "Wir sind nicht zum Vergnügen hier.", bläute er mir entsetzt ein. "Sonst fallen wir noch auf.", erklärte ich mich schnell und sah ihn aus gewohnt kühlen Augen an. Seufzend ergab er sich, zückte sein Portemonnaie und zog einen hundert Euro Schein hervor, den er mir reichte. Schnell nahm ich ihm das Geld aus der Hand. "Nachher bekommst du das Doppelte zurück.", versprach ich und machte mich auf den Weg zum Schalter, damit ich nicht noch mehr auffiel, als sowieso schon. Dort angekommen wechselte ich das Geld in Chips und besah mir den Raum genauer, auf der Suche nach einem bestimmten Glücksspiel. Der Einarmige Bandit ließ einen kaum gewinnen, weshalb ich den direkt außer Acht ließ, ebenso wie die Würfelspiele. Diese waren nicht berechenbar genug. Roulett mit Farbpartronen war mir zu dreckig. Und ich machte mich nur wirklich ungern schmutzig. An einem anderen Tisch wurde gepokert und an wiederum einem anderen war es! Endlich! Black Jack! Genau das Richtige Spiel für mich. Zielsicher ging ich auf den Tisch zu und setzte mich auf einen Hocker, nachdem ich mit einem Tuch darüber gewischt hatte. Wer weiß, wer darauf schon seinen Hintern geparkt hatte? Erwin kam zu mir gelaufen und stellte sich genau hinter mich. "Was tust du da?", wollte er, mir ins Ohr flüsternd, wissen. "Das siehst du doch.", gab ich ebenso leise von mir. "Ich spiele." Ich ließ mir drei Karten auslegen und hatte direkt einen Black Jack, wodurch ich ziemlich viele Spielmünzen im Wert von 50 Euro erhielt. Somit hatte ich weit mehr Geld bei einem Spiel erhalten, als ich eigentlich vorgehabt hatte. Heute war wahrlich mein Glückstag. Ob ich auch so viel Glück mit dem Jungen haben würde? Je länger ich spielen würde, desto länger würde ich mich umsehen können und desto eher würden wir den gesuchten Mann finden. "Wie hieß noch gleich der Besitzer dieses Casinos?", wandte Erwin sich an den Mann, der die Karten austeilte. "Charles Brandton.", antwortete sein Gegenüber. Also gehörte der Laden dem Mann, den wir suchten. "Kann ich ihn sprechen? Wo befindet er sich gerade?", wollte Erwin wissen. Ein Lachen ging über den Tisch. Jeder der Anwesenden an dem Tisch lachte. Aber warum? Ich verstand es nicht. "Ihn sprechen?", widerholte der Mann amüsiert und in seinen Worten klang Belustigung mit. "Als ob man ihn alleine sprechen könnte. Er kommt nur herunter, um den Preis auszuteilen den er jedes mal aufs neue herbringt, für den Gewinner des ganzen Spiels." "Dann muss ich eben gewinnen.", konterte Erwin ernst und seine Miene ließ einen nicht ahnen, was er genau in diesem Moment eigentlich dachte. Na wenn der Schuss mal nicht nach hinten los gehen würde. Ich hoffte nur, dass er mich aus dem ganzen Spiel heraus hielt und sein eigenes Ding durchzog, ohne mich wieder mit rein zu ziehen. Auch wenn es meine Angelegenheit war und er mir half, so wollte ich doch nicht wieder Teil seines Spiels werden, wenn ich nicht bereits mitten drin steckte. Manchmal bekam man es nicht mit, wenn man ein Teil davon war. Am Ende, wenn man tief genug drinnen steckte, um nie wieder raus zu kommen und die Falle zuschnappte, dann bemerkte man erst, dass man die ganze Zeit mittendrin war. Und es hatte nie ein Entkommen gegolten. Dennoch versuchte ich als ruhiger Beobachter das alles aus zu blenden und besah mir meine Karten, die der Mann vor mich hin gelegt hatte. Ein König und eine Karo acht. Ich braucht nur noch eine drei um zu gewinnen. "Noch eine.", ließ ich meine Stimme vernehmen und mit seinem normalen Gesichtsausdruck, der nichts ahnen ließ, legte der Kartenausteiler noch eine Karte vor mich hin. Es war eine Herz drei. "Gewonnen.", ließ ich kurz verlauten, da alle anderen ne zweiundzwanzig, achtzehn, neunzehn oder andere Zahlen außer einundzwanzig hatten. Kurz fuhr mir Erwins Hand über den Rücken, so beiläufig wie nur möglich, um keinen auf uns beide aufmerksam zu machen. Das war das Zeichen, dass er mich alleine lassen würde und ich nur weiter so machen sollte, um alles zu gewinnen. Also war ich schon jetzt ein Teil des Spiels von Erwin. Wie tief ich wohl dieses mal drin steckte? Ein kurzes, kleines und doch unscheinbares Fingerzeichen gab ihm zu verstehen, dass ich verstanden hatte. "Eine Frage hätte ich noch. Um zu gewinnen, reicht es aus, nur an einem Spiel teilzunehmen oder muss man sich durch alle durchspielen?" Eine gute Frage die Erwin da stellte, die mich auch sehr interessierte. "Man braucht nur ein Spiel zu spielen, aber das steht alles auf dem Regelblatt.", erklärte er. "Wenn man in diesem Spiel gut ist, dann fällt man den Spielemachern auf und man gelangt in die engere Auswahl. Am Ende spielen fünf Auserwählte in einem kleinen Spiel gegeneinander und der daraus resultierende Gewinner erhält den Preis.", fuhr er dennoch fort. Das hieße, dass ich den ganzen Abend Black Jack spielen konnte, bis wir aufgehalten werden würden und ich gegen meine Gegner spielen musste. Sehr interessant gestaltet muss ich zugeben. Ein gewisser Nervenkitzel ist auf jeden Fall dabei, da alles hier nur mit Glücksspielen zu tun hatte. So lasset die Spiele beginnen. Innerlich konnte ich mir ein schiefes Grinsen nicht verkneifen, aber äußerlich blieb ich cool und die Ruhe selbst. ___________________________________________________________________________ Levi: *mit Pokerface vor den Karten sitzt* CielForever: Ich glaube er will unbedingt den Preis gewinnen. Erwin: Das würde ich auch wollen, wenn der Preis Levi wäre. *grins* CielForever: Don´t ship this! *Erwin ein Kissen ins Gesicht knall* Levi: *ungerührt weiter spiel* CielForever: Ähm ...... ich hoffe das habt ihr jetzt nicht gesehen.... Also.... danke fürs weiterlesen und ich hoffe, dass euch das Kapi gefallen hat. Man liest sich. *Angst vor den Erwin Fans hat und weg läuft* Erwin: *das Kissen aus dem Gesicht nehm, die Haare richte* Mir gehts gut und haltet CielForever dennoch die Treue. Ich glaube sie meint es nicht so und im Grunde mag sie mich auch. *selbst gemachten Tee hinstell* Kapitel 7: Yathzee ------------------ Hier bin ich endlich wieder! Sumimasen, das ihr so lange warten musstet, aber die Recherche hatte so lange gedauert D: Ihr müsst wissen, dass ich keine Ahnung hatte von all den Spielen die ich hier aufgeschrieben habe und die Runden Spiele musste ich auch noch zusammen suchen, so wie die Anleitungen durch lesen. Sollte euch eines der Spiele unbekannt sein, habe ich am Ende Links der Spiele eingefügt, wo ich es leichter zum verstehen fand. Entweder YouTube oder Wikipedia. Das Kapitel war eine ganz schöne Herrausforderung und ich hoffe einfach, dass es okay geworden ist >.< Und vielen Dank für die neuen Favos und die Nachfrage nach einem neuen Kapitel x3 Das hat mich sehr glücklich gemacht. Und hier nun viel Spaß mit dem Kapi, bin gespannt wie es euch gefällt *schon mal versteck* ___________________________________________________________________________ ~Erwin~ Zufrieden mit den Informationen, die ich erhalten hatte, ging ich weiter. Immerhin erhöhten wir unsere Chancen am Spiel teilzunehmen, wenn jeder etwas anderes nahm. So ging ich herum und besah mir die ganzen Glücksspiele. Es waren wirklich fast alle vor zu finden: Glückshaus, Glocke und Hammer, Lustige Sieben, Shut the Box, Barbudi, Banca Francesa, Poker, Kniffel, Pai Gow Domino, Liar Dice, Chuck a Luck, Dreidel, Backgammon und Roulette in vielen verschiedenen Varianten, wie Boule, Petitis Chevaux, Glücksrad und American Roulette. Ein wahrhaftiges Casino. Das Beste, dass ich je gesehen hatte. Aber für BEwunderungen hatte ich jetzt keine Zeit. Zielstrebig ging ich auf den Pokertisch zu und setzte mich zu der bereits spielenden Runde. "Ich darf doch.", mit diesen Worten nahm ich Platz. "Aber sicher doch.", gab einer der Spieler grinsend von sich. Sie sahen wohl in mir ihr neues Opfer. Aber nicht mit mir. Sie unterschätzen mich, obwohl sie mich nicht einmal kannten. Das würden sie noch bitter bereuen. Da Levi gut am abräumen war, hatte ich mir erlaubt ihm ein paar seiner Spielmünzen zu stibitzen. Immerhin war dies noch immer mein Geld und außerdem hatte dies keiner bemerkt. Hätte ich Levi vorher Bescheid geben müssen? Ach was, ihm würde auffallen, dass nur ich sie hatte stehlen können. Immerhin war Levi nicht auf den Kopf gefallen und alles andere als dumm. Genauso wie Levi blieb ich den ganzen Abend über brav an meinem Tisch und zockte jeden Spieler ab, der sich für noch 'ach so toll' hielt. Ich war ein guter Stratege und das wusste ich gut umzusetzen. Bei Levi schien auch alles glatt zu laufen, aber bei ihm hatte ich auch nichts anderes erwartet. ~Levi~ Langsam verging mir die Lust auf das Spiel, dennoch blieb ich dabei und gewann mit Leichtigkeit. Kaum einer traute sich noch an den Tisch, was mich etwas langweilte. Trotzdem durfte ich nicht unvorsichtig sein und musste genau auf die Karten aufpassen, um einschätzen zu können, welche Karten als nächstes gelegt werden würden. Plötzlich ertönte ein Sirren und jeder hörte auf zu spielen, als sich auch schon eine Stimme aus den Lautsprechern meldete. "Liebe Gäste, jetzt wird es spannend und ich darf unsere fünf Finalisten des heutigen Spieleabends auf die Bühne im Nebenraum bitten. Einmal darf ich die Startnummer eins bitten sich zu erheben. Der Junge Mann am Dreidel Tisch mit der grünen Krawatte und dem lila Anzug." Grinsend stand der Typ mit der Geschmacksverirrung auf und begab sich zur Bühne, als der Mann auch anfing weiter zu sprechen. "Nun darf ich die Startnummer zwei bitten sich zu erheben. Der Mann an dem Glocke und Hammer Tisch mit den weißen Haaren und der randlosen Brille bitte." Wieder setzte er eine kleine Pause ein, in der auch der alte Mann aufstand und dreckig grinsend zur Bühne schritt. Ob er den Preis wohl kannte? "Die Startnummer drei am Shut the Box Tisch mit dem schwarzen Anzug und den schwarzen nach hinten gegelten Haaren darf nun auch auf die Bühne treten." Elegant stand er auf und ging mit großen, anmutigen Schritten Richtung Bühne. //Angeber.//, war mein einziger Gedanke. "Die Startnummer vier sitzt am Poker Tisch mit den blonden nach hinten gegelten Haaren, großer Statur und den markanten Augenbrauen. Betreten auch Sie bitte die Bühne." Ich wusste, dass kein anderer als Erwin gemeint sein konnte und bei dem Kommentar über seine Augenbrauen musste ich fast anfangen zu lachen. Das war in der Tat das Auffälligste an ihm. Aber wenigstens hatte er es schon einmal geschafft, was mich ziemlich erleichterte. Ich wusste doch, dass er alles in seiner Macht Stehende tun würde, um zu gewinnen. Um für mich zu gewinnen. Mit neutralem Gesichtsausdruck ging er auf die Tür, die zum Nebenraum führte zu, um sich zu den anderen dreien zu gesellen. Erneut erklang die Stimme metallen aus den Lautsprechern. "Und die letzte Startnummer für heute, die Startnummer fünf, darf nun auf die Bühne kommen. Der Herr am Black Jack Tisch mit den schwarzen Haaren und der kleinen Statur.", beschrieb er mich. Für diesen Kommentar hätte ich ihn umbringen können, hätte ich nur gewusst, wo er saß. Und ich wusste, dass Erwin sich jetzt sicher ein Lachen verkneifen müsste, wenn er das gehört hatte. Schließlich kannte er mich. Er wusste, dass ich es hasste wie die Pest, wenn man mich auf meine Körpergröße reduzierte. Nebenbei vernahm ich ein leises Knistern, dass uns mitteilte, dass die Lautsprecher ausgeschaltet worden waren. Ohne mir etwas anmerken zu lassen stand ich auf und ging denselben Weg, den zuvor auch Erwin genommen hatte. Als ich durch die unscheinbar aussehende Tür schritt, tat sich vor mir eine recht große Bühne auf. Mir mein Erstaunen nicht anmerken lassend, ging ich zu den anderen Kandidaten und stellte mich direkt neben Erwin. Immerhin standen alle in der Reihenfolge da, wie sie aufgerufen worden waren. Ich ignorierte den Blonden und tat so, als würde ich ihn nicht kennen. Laute Geräusche drangen an meine Ohren. Das klicken hoher Absätze von Frauen und Männern, dass scharren der Stühle und das tuscheln der Menschen. Doch nichts davon konnte ich sehen, da mir ein großer schwerer Vorhang die Sicht verdeckte. Als es leiser wurde und die Geräusche schließlich verstummten, konnte ich die Stimme des Mannes aus den Lautsprechern vernehmen. "Liebe Gäste und Spielfreunde, nun ist das Spielen für sie leider vorbei, aber dafür beginnt jetzt eine Schlacht zwischen den Kandidaten! So erlaubt mir noch ein letztes Spiel. Vor Ihnen liegen jeweils zwei Zettel und ein Stift. Sie werden die Kandidaten vorgestellt bekommen und werden die Startnummer ihres Favoriten auf die Zettel schreiben. Einen davon werfen sie in den umhergehenden schwarzen Hut. Den anderen Zettel mit derselbigen Nummer behalten sie als kleinen Beweis. Mal sehen, wer besser rät.", kicherte der Mann. "Und hier sind sie nun. Unsere 5 Kandidaten!", fuhr er fort und streckte seine Hand zum Vorhang, als dieser sich auch schon langsam auftat. Die Bühne war noch um einiges größer als ich angenommen hatte und das Scheinwerferlicht blendete mich, weshalb ich meine Augen noch etwas weiter zusammenkniff, was mich noch finsterer aussehen ließ, als ich sowieso schon wirkte. Der Moderator stellte sich direkt neben den ersten Finalisten. Sein Anzug sah mindestens genauso teuer aus, wie die unseren, wenn nicht sogar noch teurer. Keine einzige Falte schien sein Anzug aufzuweisen. Wer wohl seine Sachen wusch und bügelte? "Nun stellt euch doch bitte einmal der Reihe nach vor.", bat er uns, ehe er dem ersten sein Mikrofon unter die Nase hielt. "Leon Grünenthal.", stellte sich der Typ mit der Geschmacksverirrung vor, der eindeutig noch irgendwo in den 80ern stehen geblieben war. Kurz nickte der Mann, ehe er weiter ging und dem nächsten das Mikro hinhielt. "Guten Abend, ich bin Williberth von Korthon.", stellte sich der ältere Herr lächelnd vor. Sofort überkam mich eine Gänsehaut und das war nicht die von der angenehmen Sorte. "Maximus Adeljé mein Name.", mit einem 'bezaubernden' Lächeln sah er zu den Zuschauern und schien sie bereits in ihren Bann gezogen zu haben. Jetzt kam der Mann zu Erwin. "Alexander van Daxberg.", stellte er sich unter falschem Namen vor und verbeugte sich dazu höflich. Jetzt war ich an der Reihe. "Marius Barnel.", stellte auch ich mich vor. "Das sind sie dann. Unsere 5 Finalisten. Nun beginnen wir mit den Spielen. Die Erste Herausforderung wird sein .... das Spiel ..... Kniffel!", las der Mann von seiner Karte ab und gestaltete es durch die Pausen mit Absicht etwas spannender. Ein Raunen ging durch die Menge, während die einen noch eine Nummer auf die Zettel schrieben und andere bereits ihre Zettel in den Hut warfen. "Ich denke die Spielregeln dürften klar sein.", wandte er sich an die Teilnehmer und als jeder ein kurzes Nicken von sich gab wurde ein Tisch mit Stühlen und dem Spiel auf die Bühne getragen. Jeder von uns nahm auf einem der edlen Stühle Platz. Sie waren mit rotem Samt verkleidet und besaßen schöne goldene Verzierungen, sowie der Tisch selbst. Manche grinsten dämlich und andere sahen kühl und ausdruckslos in die Runde, sowie ich, Erwin und der alte Mann. Auf den sollten wir ein Auge haben. Sicherlich könnte er uns noch einen Strich durch die Rechnung machen. Eigentlich war das Spiel nur bis zu vier Spieler gedacht, aber hier schienen sie wohl eine Ausnahme zu machen. Immerhin waren zu Anfang wirklich nur vier Spieler vorgesehen. "Start the Game!", rief der Gamemaster, ehe er zur Seite trat, was uns das Zeichen gab, dass wir beginnen konnten. "Ich würde vorschlagen, dass wir alphabetisch vorgehen.", schlug ich vor, was alle mit einem Nicken zur Kenntnis nahmen. So war es beschlossen und Erwin begann. "Da ich mit A beginne, fange ich mal an.", erklärte Erwin und nahm sich den Becher mit den Würfeln aus der Mitte des Tisches und begann diesen in der Hand durchzuschütteln. Stift, sowie Zettel lagen bereits griffbereit vor uns. Gespannt sah ich auf das schwarze Gefäß, aber ließ mir nach außen nichts anmerken. Als Erwin diesen anhob, hatte der Sack tatsächlich bereits eine Große Straße gewürfelt und somit 40 Punkte erhalten! Zufrieden schrieb Erwin die Zahl auf und reichte den Becher mit den Würfeln weiter an den Typen mit den bunten Klamotten. Stimmt L war der nächste Buchstabe im Alphabet. Dieser schrille Vogel musste ganze drei mal Würfeln, wobei er sich beim letzten Wurf sehr viel Zeit ließ und hatte dann anschließend ein Full House mit drei sechsen und zwei fünfen. Schnell schrieb er die Zahl 25 auf sein Blatt und reichte dann die Würfel an mich weiter. Kühl nahm ich sie entgegen. Auch ich musste drei mal Würfeln, bis ich eine kleine Straße hatte und somit 30 Punkte bekam. Der Schönling, wie er sich fand, war der nächste und würfelte so elegant wie nur möglich. Ich hätte kotzen können, aber eine Zahnbürste hatte ich ja leider nicht dabei, um anschließend diesen widerlich Geschmack wieder los zu werden. Mit einem verheißungsvollen Blick und einer schwulen Handbewegung hob er langsam den Becher hoch. Sofort hatte er zwei Paare, doch das brachte ihm nichts, da er auch nach dem zweiten Mal Würfeln keine passende Zahl erhielt. Ich sollte mich korrigieren, nicht jeder schien hier eine Herausforderung zu sein. Unzufrieden gab er den Becher an den alten Schmierlappen weiter. Mit geübten Händen schüttelte er die Würfel gut durch, ehe er sie auf den Tisch aufkommen ließ. Nachdem er alle Würfelzüge verbraucht hatte, hatte auch er, wie ich, eine kleine Straße. Auf den Kerl mussten wir echt aufpassen. Dann Würfelte Erwin einen Viererpasch, der 80er Typ drei Gleiche, ich selbst bekam ein Full House, der Schönling hatte vier Gleiche und der alte Mann würfelte erneut eine Kleine Straße. Zu unserem Glück zählte die kleine Straße nicht, da er bereits eine gewürfelt hatte. Somit war wieder Erwin an der Reihe. "Ihr seid wahrlich keine schlechten Spieler.", begann Erwin ein Gespräch, während er würfelte. "Das Kompliment kann ich nur zurückgeben.", erwiderte der Schönling und fuhr sich mit der Hand elegant durch seine schwarzen Haare. Das der sich angesprochen fühlte wunderte mich. Erwin hatte 4 gleiche gewürfelt und bekam beim nächsten Wurf einen Kniffel. Schnell schrieb er sich die 50 Punkte auf und reichte den Becher weiter. "Nicht schlecht.", gab der Paradisvogel von sich und begann auch mit dem Würfeln. Er erhoffte sich wohl einen ebenso guten Wurf. Nach dem dritten Mal würfeln hatte er eine große Straße erzielt und war ganz zufrieden mit dem Wurf. Lächelnd gab er die Würfel weiter, die ich emotionslos annahm und mit diesen selbst nur einen dreier Pasch landete. Nickend nahm der Schönling die Würfel entgegen und erhielt mit einer kleinen Straße 30 Punkte. "Ich hoffe doch, dass wir alle noch etwas Zeit mitgebrachte haben. Immerhin wird das hier wohl etwas länger dauern.", gab er lächelnd von sich. "Ja, sieht wohl ganz so aus, als könnte es sich doch eher um Stunden handeln.", pflichtete der alte Mann ihm bei und nahm sich den Becher mit den Würfeln. "Full House.", murmelte er und notierte sich dies. Das würde wohl wirklich noch ein sehr langer Abend werden. Mit Argusaugen behielt ich alles im Auge und verfolgte jede Bewegung der anderen, rechnete die Ergebnisse im Kopf zusammen und versuchte nur nicht der Letzte zu werden. Auch Erwin schien die anderen zu analysieren und lenkte sie etwas mit Smalltalk ab. "Ich bin doch sehr gespannt, wer als erstes das Blatt erledigt hat und wer wohl am Ende gewinnt?", fragte Erwin in die Runde. "Natürlich werde ich gewinnen.", meinte der Schwarzhaarige, der sich für was Besseres hielt, obwohl er der mit Abstand schlechteste war. "Das werden wir doch erst einmal sehen.", sagte der bunte Vogel grinsend. Nachdem Erwin drei Gleiche gewürfelt hatte, reichte er den Würfelbecher weiter. "Marius, du sprichst ja gar nicht.", bemerkte der bunte Freak vor mir und sah mich grinsend an, als er seine Punkte aufschrieb. "Weil ich lieber schweige.", gab ich kühl zurück, was dem Typen das dämliche Grinsen aus dem Gesicht wischte. Harsch entriss ich ihm den Becher. An meine Art müsste er sich wohl gewöhnen, obwohl ich glaubte, dass dafür nicht genug Zeit bleiben würde. "Aber, aber mein Lieber.", gab mein Freund lächelnd von sich, während ich ihm einen bösen Blick zu warf. Er sollte mich ja in Ruhe lassen. Ich wollte das Spiel so schnell wie möglich beenden und endlich den Jungen suchen. Schnell beendete ich meinen Zug mit einer großen Straße und reichte den Becher wieder weiter. Kichernd nahm der baldige Verlierer des Spiels die Würfel, schüttelte seinen Kopf und ließ den Becher auf den Tisch schnellen. Dieses mal nutzte er das Chancenfeld und schrieb sich 18 Punkte auf. Ob er bemerkt hatte, dass er wohl verlieren würde? Ich glaubte eher weniger. Er schien mir nicht die hellste Leuchte zu sein. Aber dennoch sollte man niemanden unterschätzen. Nicht umsonst wurden sie alle in die Finalrunde gerufen. Der alte Mann nutzte ebenfalls das Feld Chance, da er einfach kein große Straße bekam. Somit war wieder Erwin an der Reihe, der die Chance nutzen musste. Der Vogel schrieb die Zahl sechs ins zweier Feld, was ich ihm nach meinem Zug gleichtat. Der Wurf des Schönlings war gänzlich verhauen und seine Chance konnte er auch nicht mehr nutzen, was ihn so einmal aussetzen ließ, was auch dem Alten passierte. Mit einer kleinen Straße machte Erwin weiter. Dieses mal verhaute er den Wurf ganz und überreichte mir schweigend den Becher. Ich schrieb mir eine neun ins dreier Feld und übergab ebenso schweigend den mit Leder überzogenen Becher. Über seinen Wurf war der Schönling nicht sehr begeistert und wirkte mehr als nur angepisst. So war wieder der alte Mann an der Reihe, der dieses mal eine große Straße bekam. "Heute ist mein erstes Mal.", verkündete Erwin lächelnd. "Der Preis soll gut sein.", fuhr er fort. "Und wie gut er sein wird.", erklärte der komische Vogel grinsend. "Wissen Sie schon, was der Preis ist Leon?", hackte Erwin interessiert nach, während er sich eine neun ins dreier Feld notierte. "Nein, leider nicht. Aber hier gibt es immer exklusive Preise.", versprach er grinsend. Völlig aus dem Konzept gebracht bekam er keinen guten Wurf. Ich selbst bekam einen Viererpasch, wohingegen der Schönling wieder aussetzen musste und der alte Mann bekam drei gleiche. Wir spielten bereits eine Stunde und noch immer war kein Ende in Sicht. Und endlich bekam auch Erwin sein Full House. Jetzt brauchte er nur noch immer drei gleiche Paare, um das Spiel endlich zu beenden. Der Mann in lila grün vermasselte erneut den Wurf, was ihn langsam frustrieren ließ und ich bekam drei fünfen. Der Schönlinge vermasselte ebenfalls seinen Zug und der alte Schmierlappen auch. Erwin bekam drei gleiche und kam so dem Ende des Spiels immer näher. Ich hoffte nur, dass wir zwei das Spiel gewannen. "Sagen sie Leon, wer hat Sie eingekleidet.", wollte Erwin interessiert wissen, was dem Paradisvogel ein Grinsen ins Gesicht zauberte. "Das war ich selbst.", verkündete er stolz. An seiner Stelle wäre mir der Aufzug mehr als nur peinlich und würde es niemals so stolz rumposaunen. Schnell schrieb er seine Punktzahl auf und reichte mir den Becher. Ich nutzte die Chance und schrieb 23 Punkte auf. "Und wer ist Ihr Friseur Maximus?", wandte er sich an den Schönling, der bloß lächelte. "Das verrate ich nicht.", war sein knappe, arrogant wirkende Antwort, ehe er den Becher auf den Tisch schlug, wobei er auch beim dritten Wurf nichts gescheites bekam. "Man kann nicht alles haben.", seufzte er und gab den Becher an den Alten weiter, welcher vier dreier bekam. Erwin selbst bekam wieder ein Kniffel, was er für den fünfer Pasch benutzte. Noch drei Pasch's und er beendete endlich das Spiel. Dieses mal bekam der Typ mit der Geschmacksverirrung drei vieren, was auch ich würfelte. Der Schwarzhaarige hochnäsige Typ bekam wieder keinen guten Wurf, was ihn immer mehr zu frustrieren schien. Auch der alte Mann hatte dieses mal kein Glück, genauso wie Erwin, was ich letzterem allerdings übel nahm. Der bunte Vogel bekam drei sechsen, was ihn zu freuen schien und was ich ebenfalls würfelte. Wütend würfelte der 'Schönling' extra lange, was ihm eine große Straße einbrachte. Zufrieden gab er die Würfel wieder weiter. Der alte Mann bekam drei einsen und schrieb diese auf. Wieder einmal bekam Erwin keinen Pasch, was mich etwas ärgerte. Tat er dies mit Absicht? Auf jeden Fall holte der 80er Typ langsam auf, da er jetzt ebenfalls den Viererpasch hatte. Dieses mal bekam ich vier einsen und somit fehlte mir nur noch der Kniffel, auch Yatzy oder Yahtzee genannt. Mit einem Wurf hatte der Schönling auch nen dreier, den er sich sofort notierte. Langsam schien seine Pechsträhne wieder zu verschwinden. Der Opa bekam vier fünfen und notierte sich diese. Und von Erwin rede ich erst einmal nicht mehr. Hatte er plötzlich eine Pechsträhne? Der schrille Vogel nutzte dieses mal die Chance und schrieb sich 24 Punkte auf. Mir selbst fehlte nur noch der Kniffel, den ich leider nicht bekommen hatte. Dieses mal ging auch der schwarz Haarige leer aus und der Alte bekam vier zweien und Erwin vier vieren. Zu aller Überraschung bekam der Vogel nach dem dritten Wurf einen Kniffel, der mir noch gefehlt hätte und den ich natürlich auch nicht mehr bekam. Der Schönling bekam ein Full House und der Alte drei sechsen. Erwin und seine Leistung überspringe ich jetzt einfach wieder mal, genauso, wie die vom Paradiesvogel, auch bei mir sah es nicht besser aus. Der Schönling bekam vier sechsen und der alte Mann vier vieren. Dann bekam Erwin endlich drei zweien und musste somit nur noch das sechser Feld füllen. Der Hippie erzielte daraufhin vier dreien. Bei mir gabs wieder nichts Nennenswertes, während der Schönling drei zweien bekam und der Alte auch leer ausging. Erwin, sowie der Vogel und ich hatten schon wieder nichts Herausragendes erzielt. Der Schönling schien wirklich dieses mal Glück zu haben, da er vier fünfen bekam. Der alte Mann dagegen bekam dieses mal auch keinen Wurf, sowie Erwin, der Vogel und ich. Wir schienen regelrecht vom Pech verfolgt zu sein, jetzt wo der arrogante Typ uns ab zu zocken zu schien. Dieser bekam drei vieren und der Alte bekam wieder nichts. Somit war wieder Erwin am Zug, der es dieses mal schaffte und endlich drei sechsen bekam und das Spiel somit beendete. Jetzt mussten nur noch die Punkte zusammen gezählt werden. Ich konnte nur hoffen, dass ich nicht einer der Letzten war. "Ein spannendes Spiel! Nun bitte ich Sie alle um einen Moment der Ruhe und der Geduld. Die Ergebnisse werden ausgerechnet das dauert gerade noch etwas.", bat der Spielemacher, der langsam in die Mitte getreten war und dort auf den Ergebniszettel zu warten schien. Ich blieb ruhig, äußerlich zumindest, doch in Wirklichkeit war ich so nervös wie lange nicht mehr. Hatte ich nicht zuvor noch die ganzen Zahlen im Kopf gehabt? Was war bloß passiert? Es fühlte sich an, als hätten wir bereits Stunden des Wartens hinter uns, als jemand auf die Bühne trat und dem Moderator einen Umschlag in die Hand gab. "Meine Damen und Herren, hier halte ich nun den Zettel mit den Ergebnissen in der Hand. Ich werde nun langsam die Plätze vorlesen.", verkündete er und öffnete den Umschlag. "Alexander van Daxberg.", begann er. Hatte Erwin wirklich so schlecht abgeschnitten, wenn er schon mit ihm begann? Aufmerksam sah er zu dem Mann auf. "Sie haben insgesamt 296 Punkte erzielt und sind somit der Erstplatzierte.", fuhr er fort, was Erwin leicht lächeln ließ. Innerlich atmete ich erleichtert aus. Ich war froh, dass er es schon einmal geschafft hatte. Wie hatte ich nur annehmen können, dass er mit dem Letztplatzierten beginnen würde? "Williberth von Korthon, Sie haben sich mit einer Punktzahl von 264 Punkten den zweiten Platz erkämpft.", fuhr er fort, während er immer den genannten Spieler an sah. Dieser alte Sack war wirklich ein Problem. Knapp nickte der alte Mann, dass er verstanden hatte. Ich hoffte nur, dass wir ihn besiegen können würden. "Leon Grünenthal, Sie haben nach einer Zeit gut aufgeholt und haben es mit einer Punktzahl von 255 Punkten auf den dritten Platz geschafft." Jubelnd sprang der bunte Vogel auf und machte einige seltsame Bewegungen, die weniger nach einem Tanz aussahen, als nach einem epileptischen Anfall. Doch langsam wurde ich nervös. War ich jetzt auf dem vierten oder doch auf dem fünften Platz gelandet? "Mit einem Punkte stand von 248 Punkten wurde unser Platz vier belegt und mit 200 Punkten das Schlusslicht gebildet. Auf Platz vier ist Marius Barnel und somit sind Sie leider raus Maximus Adeljé. Danke für Ihre Teilnahme. Sie bekommen natürlich noch einen Gutschein.", erklärte er und übergab dem Verlierer, das eben Genannte. Kurz nickte der Schnösel und nahm diesen entgegen, ehe er enttäuscht von der Bühne ging. Aus der Menge hörte man vereinzeltes Fluchen. Das waren dann wohl diejenigen, die seine Startnummer aufgeschrieben hatten. "Dann geht´s auch schon weiter mit dem nächsten Spiel: Mah-Jongg" In diesem Moment kamen wieder Leute und bereiteten das Spiel auf dem Tisch, mit geübten Handgriffen vor, sodass wir nichts mehr machen brauchten und direkt mit dem Spielen beginnen konnten. Start the Game. ___________________________________________________________________________ CielForever:Wie versprochen kommen hier die Links zu den oben genannten Spielen und ich würde mich mega über Rückmeldung freuen >.< *angst hab* Levi: Wenn du solche Angst hast, dann solltest du gar nicht nach Rückmeldung verlangen. CielForever: Ich weiß, aber dennoch will man wissen, wie es ankam. Immerhin ist das mein erster Versuch sowas zu schreiben *seufz* Levi: Man kann dich nicht immer mit samt Handschuhen anfassen Weichei! Erwin: Es reicht! Alle beide! Man kann auch nette Kommentare verfassen und immer noch die Wahrheit schreiben! CielForever: Erwin! *heulend zu ihm spring* Ich mag dich immer mehr *schluchz* Levi: Tze. >.> Erwin: *Kekse und Tee hinstell und euch verschwörerisch zu zwinker* Seid nett *mit denfLippen form* • Das Dreidel-Spiel (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Dreidel) Das Spiel, das die Kinder der Legende nach damals mit dem Dreidel spielten, wird auch heute noch zu Chanukka zumeist um Süßigkeiten gespielt. Die Spieler drehen reihum den Dreidel. Die Seite, welche nach oben zeigt, gibt den Gewinn an: נ Nun = (jidd. נישט nisht, "nichts") – Man gewinnt nicht, verliert aber auch nichts. ג Gimel = (jidd. גאַנץ gants, "ganz," d.h. "alles") – Man gewinnt den gesamten Kasseninhalt, danach muss jeder Spieler wieder ein Stück in den Pott legen. ה He = (jidd. האַלב halb) – Man gewinnt die Hälfte der Kasse (aufgerundet). Manchmal wird verlangt, dass, wenn nur ein Stück verbleibt, jeder eines nachlegen muss. ש Schin = (jidd. שטעל אײן shtel ayn, "stell ein," d.h. "leg (ein Stück) ein") – Man muss ein Stück in die Kasse legen. Wer nichts mehr in die Kasse legen kann, scheidet aus. Der Einsatz kann von einem Stück Gelt [sic] auf zwei erhöht werden. (vgl. Nimm-Gib-Kreiselspiel) • Glocke und Hammer (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Glocke_und_Hammer) • Glückshaus (Link: 141411414414141141441411411414414141141441441411414414141141441411411414414141141441441411414414114114144141141141441414114144144141141441414114144141141141441414114144144141141441441411414414114114144141411414414414114144141411414414114114144141411414414414114144141141141441411411414414141141441441411414414141141441411411414414141141441441411414414414114144141141141441414114144144141141441411411414414114114144141411414414414114144141141141441411411414414141141441441411414414141141441411411414414141141441441411414414414114144141141141441414114144144141141441414114144141141141441414114144144141141441411411414414114114144141411414414414114144141411414414114114144141411414414414114144144141141441411411414414141141441441411414414414114144141141141441414114144144141141441411411414414114114144141411414414414114144141411414414114114144141411414414414114144144141141441411411414414141141441441411414414https://www.youtube.com/watch?v=AcG1P4wXStU • Kniffel (Link: https://www.youtube.com/watch?v=LjGpoEI_hwI) • Poker (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Poker) • Roulette (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Roulette) • Barbudi (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Barbudi) • Banca francesa (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Banca_francesa) • Pai Gow Domino (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Pai_Gow) • Chuck a Luck (Link: http://www.inf-schule.de/software/gui/miniprojekt_chuckaluck/chuckaluck) • Mah-Jongg (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Mah-Jongg) Kapitel 8: Und der Gewinner ist .... ------------------------------------ Heyho Mina, endlich ist es soweit und ich habe im Gepäck ein neues Kapitel x3 Und hier danke ich dann schon einmal allen Favorieteneinträgern, allen Kommentar schreiben und allen Lesern, ich weiß das mache ich viel zu selten, wenn überhaupt. Ich bin wirklich froh, dass es einige gibt, die sich das hier durch lesen und es sogar gut finden. Dann halte ich euch mal nicht länger auf und los gehts~ __________________________________________________________________________________________________ ~Levi~ "Ich denke die Spielregeln sind auch hier klar?", richtete der Moderator das Wort an uns und als jeder ein Nicken von sich gegeben hatte, fuhr er fort:"Start the Game!" Somit ging er wieder an den Bühnenrand und beobachtete uns genau. Erneut fielen hier und da ein paar lockernde Sätze von Erwin, wohingegen ich in Ruhe gelassen wurde. Smaltalk war halt einer seiner Stärken und da er den Ostwind bildete waren sowieso alle Augen auf ihn gerichtet, da er auch das letzte Spiel gewonnen hatte. Auch dieses Spiel zog sich unglaublich in die Länge und schien gar nicht mehr enden zu wollen. Schon alleine der Anfang, des sogenannten Hua Bao Rules, dauerte mit dem verteilen der Steine und Rollen ewig. Man konnte es mit Rummikub vergleichen, das so ähnlich aufgebaut war. Durch Erwin vergaß man meine Anwesenheit schnell und ich konnte in Ruhe weiter spielen und Steine sammeln. Auch Erwin schien gut voran zu kommen. Wenn ich als erster Mah-Jongg rufen konnte, dann würde ich ganze zwanzig Punkte erhalten. Ich musste es schaffen. Seinetwillen. Für den braunhaarigen Jungen mit den wundervollen Augen. Aber da Erwin die anderen ablenkte konnten wir nur gewinnen. Konzentriert spielte ich weiter, warf unbrauchbare Steine weg und sammelte auf gut Glück andere. Dabei achtete ich dummerweise nur noch auf mich selbst. Nach gefühlten Stunden war ich fast fertig und hatte ein ganz gutes Blatt. Ich besaß drei Pong, die ich zu einem Kong machen wollte, wobei mir zwei dieser Kongs zweiunddreißig, während der andere mir nur sechzehn Punkte bringen würde. Ich war der Nordwind, Williberth von Korthon der Westwind und Leon Grünenthal der Südwind. Nach einigen Spielrunden hatte ich drei Kongs erhalten und wollte noch die restlichen Steine aufwerten, damit ich eine bessere Chance zum Sieg hatte. So konnte ich nur hoffen, dass keiner der anderen ein Mah-Jongg bekommen würde. Nach mir war wieder Williberth dran, der doch tatsächlich mit dem nächsten Stein, den er raus warf, ein Mah-Jongg hatte. "Mah-Jongg.", rief er. Erstaunt sahen wir alle den alten Mann an, der seine Punkte zusammen zu zählen begann. "Zweihundertsechzehn Punkte.", verkündete der alte Mann, während wir dann auch unsere Punkte zusammen zählten. "Hundertzweiundsiebzig.", verkündete der Hippi glücklich. "Hundertvierundachtzig.", gab Erwin von sich, als dann auch alle Augen auf mir lagen. "Zweihundertachtundzwanzig.", sagte ich kühl. "Damit haben wir einen Gewinner des Spiels und einen Verlierer.", begann der Spielemacher. "Erster Platz Marius Barnel! Zweiter Platz Williberth von Korthon! Dritter Platz Alexander van Daxberg! Und der Verlierer des Spiels Leon Grünenthal, danke für`s mit machen.", bedankte er sich und überreichte auch ihm einen Gutschein. Keiner beschwerte sich aus der Menge, was wohl hieß, dass alle mit einem Rausschmiss seinerseits gerechnet und somit auch keiner auf ihn gewettet hatte. Jetzt waren wir nur noch zu dritt. Der alte Mann schien wirklich zum Problem zu werden. Wir Verbliebenen standen auf, als die Helfer kamen, den Tisch mit nahmen und ein neuer dreieckiger Tisch für das nächste Spiel gebracht wurde. "Wir beginnen auch direkt mit dem nächsten Spiel..... Liar Dice.", erklärte er und fügte wieder einmal eine spannende Pause ein. Als der Aufbau beendet war setzten wir uns auf einen der drei Stühle. Jeder hatte eine riesige Tafel vor sich und somit konnte keiner auf die Tischseite des anderen sehen. Außerdem befand sich ein Lederbecher mit fünf Würfeln auf jeder der drei Seiten. "Wir spielen Liar Dice in der USA Version. Ich denke, dass Ihr mit den Regeln vertraut seid?", wollte er in die Runde wissen und als Reih um ein Nicken von uns drei kam rief er wieder sein Start the Game! aus, damit wir anfangen konnten und die Spiele endlich dem Ende zu gehen konnten, da es mittlerweile doch ganz schön spät geworden war. Zu Beginn würfelten wir einmal reihum, um eine Reihenfolge fest zu legen. Zuerst war ich dran und somit Caller, danach kam Williberth und dann Erwin. Bei meinem ersten Wurf setzte ich auf 5 gleiche `Five of a Kind` und da ich nach dem dritten Mal würfeln nur 4 gleiche hatte bluffte ich und hoffte, dass Williberth dies nicht mit bekommen würde. Zu meinem Glück würfelte er selbst und setzte auf sechs gleiche `six of a Kind`. Auch Erwin zog mit und setzte auf die gleiche Anzahl wie Williberth. So zog sich das Spiel über Minuten hin, bis ich auf `two pairs` setzte, die ich auch in Form von zwei 5ern und zwei 3ern bekam. Williberth setzte auf das Selbe, ebenso wie Erwin. Doch ich glaubte ihnen nicht und hob und die Tafel hoch. Williberth hatte auch ein two pair, in Form von zwei 2ern und zwei 6ern und Erwin selbst hatte zwei 5er und zwei 3er und somit hatten wir Gleichstand, weshalb wir die Tafeln noch einmal runter klappten und weiter spielen mussten. Dieses mal setzte ich auf ein `Three of a Kind`. Was natürlich jeder bekam. Langsam wurde ich nervös. Das Spiel wollte einfach kein Ende nehmen. "Spielregeländerung!", rief der Spielemacher und schritt etwas weiter auf die Bühne. Auch ihm schien das Spiel wohl zu lange zu dauern. "Ich setze auf ein `High straight`. Wer näher dran ist.", mit diesen Worten zog er sich wieder etwas zurück. Die Helfer kamen auf die Bühne und ergriffen die Tafeln, welche sie vom Tisch nahmen, sodass wir einander wieder ansehen konnten. Jeder von uns nahm die Becher in die Hand und würfelte. Wir durften den Wurf nur zwei mal korrigieren. Mit laut klopfendem Herzen schlug ich den Lederbecher auf den Tisch, was mir die anderen gleich taten. Mein erster Wurf sah bescheiden aus und beinhaltete eine sechs, eine vier, zwei zweier und eine eins. Die sechs und die vier behielt ich draußen, um den Rest noch einmal in den Becher zu tun. Der zweite Wurf sah schon besser aus und ich konnte eine fünf und eine drei heraus nehmen, aber mir fehlte immer noch die zwei, die ich auch beim nächsten Wurf nicht bekam. Williberth schaffte es tatsächlich mit den zwei Freiwürfen einen `Low straight` zu erzielen, was mich etwas erstaunte. Erwin bekam auch keinen `Low straight` und da seine Punktezahl geringer war als die meine schied er wohl aus. Bedächtig schritt der Spielemacher auf die Mitte der Bühne. "Somit haben wir auch hier endlich einen Gewinner und einen Verlierer.", verkündete er. "Der Gewinner des Spiels ist ..... Williberth von Korthon! Der zweite Platz geht an Marius Barnel und Alexander van Daxberg, danke für Ihre Teilnahme.", bedankte er sich und hielt auch Erwin einen Gutschein entgegen. Somit hieß es wohl, dass ich auf mich alleine gestellt war. Erwin verließ die Bühne und es wurde ein neuer Tisch aufgebaut, auf dem ein Brettspiel lag aus edlem Holz, auf welchem sich zwei verschiedene Steine befanden. Insgesamt dreißig Stück. Fünfzehn schwarze und fünfzehn weiße. "Wenn es dir nichts ausmacht nehme ich die schwarzen Steine.", mit diesen Worten drehte er das Spielbrett so herum, dass er die schwarzen Steine bekam und ich die weißen. So konnte ich nur hoffen, dass mir die Farbe Glück bringen würde. Auch dieses Spiel spielten wir eine halbe Ewigkeit, in der wir uns nichts schenkten. Wir bauten unsere eigenen Steine zu, um sie zu schützen und dennoch mussten wir so manches mal einen Stein offen legen, den der andere sofort aus dem Spiel schmiss, was der andere mit einem Gegenangriff beantwortete. Am Ende gewann ich auf drei Steinen gegen den alten Mann. Ich konnte es selbst dann nicht glauben, als der Moderator mich als Sieger erklärte. "Herzlichen Glüchwunsch Herr Barnel, Sie haben soeben die letzte Disziplin abgeschlossen und sind der Sieger des Spiels.", erklärte er mir. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er sich für das nette Spiel bei Williberth bedankt und ihm einen Gutschein überreicht hatte. Ich war so glücklich, endlich den Veranstalter treffen zu können und musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Als ich aufstand und zu dem Moderator ging, räumten die Helfer die Bühne und der Vorhang wurde zugezogen. Die Glücklichen, die auf mich gesetzt hatten wurden nun bestimmt entlohnt, doch das brauchte mich nun nicht zu interessieren. Lächelnd kam ein dicker Mann auf mich zu. "Meinen herzlichsten Glückwunsch. Soeben hast du den Hauptpreis gewonnen! Aber bevor du ihn entgegennehmen kannst, will auch ich ein kleines Spiel mit dir wagen.", forderte er. Kurz nickte ich, auch wenn ich auf den Preis gespannt war. Aber viel mehr als den Preis wollte ich den Jungen wiedersehen. Überhaupt war das auch meine große Chance, um mit dem Mann zu sprechen. Schließlich musste dieser mehr hierüber wissen und vielleicht wusste er auch, wo ich den Mann finden würde, dem der Schuppen hier gehörte, falls er mir nicht den Preis überreichen sollte. "Wir spielen Roulette.", grinste der Mann und ließ sich eine Pistole geben. "Im Lauf steckt nur eine einzige Farbkugel. Mein Assistent hat die Pistole vorbereitet. Ich bin gespannt ob heute wirklich dein Glückstag ist.", lächelnd überreichte er mir die Pistole. Kurz schüttelte ich den Kopf. Ich kannte das Spiel und mir war klar, dass er genau wusste, wo sich die Kugel befand. Sein Lächeln erstarb kurzzeitig. "Beginnt ihr.", verlangte ich. Er nickte kurz und drückte ab, ehe er mir die Pistole überreichte. "Ist das nicht etwas übertrieben ein weiteres Spiel zu spielen? Wenn ich verlieren sollte, dann hätten wir für den Abend keinen Gewinner.", wollte ich wissen und drückte ebenfalls ab, ehe ich ihm die Pistole zurückgab. Es war sowieso für mich ein Rätsel, warum sie noch einmal so etwas veranstalteten. "Da mögt ihr Recht haben, aber ich muss mich von den Qualitäten des Spielers selbst überzeugen.", erklärte er mir ruhig, ehe er selbst noch einmal schoß und dabei keine Regung von seinem Gesicht abzulesen war. "Warum müsst Ihr Euch davon überzeugen, ob ich geeignet genug bin? Vertrauen Sie den Kenntnissen derer nicht, die die Spieler ausgewählt haben?" "Oh doch. Immerhin hab ich das Auswahlverfahren persönlich durchgeführt.", erklärte er ruhig und überreichte mir die Pistole. Ohne zu zögern nahm ich sie. "Dann sind sie der Besitzer?", wollte ich wissen, ehe ich abschoss und meine Hand wieder sinken ließ. "Ja, der bin ich. Charles Brandton, sehr angenehm.", gab er süffisant grinsend von sich, ehe er erneut die Pistole von mir entgegennahm, die ich fast vergessen hatte. Ehe ich ihm meine nächste Frage stellen konnte schoss er ab und seine rechte Gesichtshälfte färbte sich mit roter Farbe. Das war der fünfte Schuss. Ich wusste, dass er die Pistole manipuliert hatte, meine Anfangsreaktion war wohl eine Art Test gewesen und ich hatte gewonnen. Mit einem Tuch wischte Charles sein Gesicht sauber. "Alle Achtung. Das Glück hat dich heute nicht ein einziges Mal verlassen. Als Belohnung erhälst du deinen Preis, für diesen Abend. Ein Zimmer steht euch beiden natürlich auch zur Verfügung und am darauf folgenden Abend komme ich ihn wieder abholen.", erklärte er, ehe er vorging und ich ihm in ein Zimmer folgte. Er sprach von 'ihm', also einem Jungen. Ich wollte ihn nach dem Straßenjungen fragen, doch ich hatte das Gefühl, als wäre das gerade der falsche Zeitpunkt dafür und schwieg. Im Zimmer angekommen schaltete er das Licht an, da es stockdunkel war, sodass mich das Licht kurzzeitig blendete. Charles ging wieder aus der Tür raus, schloss diese hinter sich und ließ mich mit einer anderen Person im Raum zurück. Vor mir auf dem Bett saß eine dünne Gestalt, eingewickelt in einen langen Mantel. Langsam ging ich auf diese zu und streckte meine Hand nach der Kaputze aus, um sie meinem Gegenüber runter zu ziehen. Ich stockte als ich das Gesicht wiedererkannte, ebenso wie er. Damals war sein Gesicht schmutzverschmiert gewesen, doch noch immer erkannte ich ihn wieder. Ich schluckte kurz trocken. Er war es! ~Eren~ Als die 4 Finalisten gegeneinader antreten sollten, brachte Charles mich in ein Zimmer und setzte mich aufs Bett. "So Eren, hier bleibst du jetzt und anschließend kommt ein Mann ins Zimmer. Du wirst alles tun, was er von dir verlangt. Egal was es ist!", bläute er mir ein. So konnte ich nur hoffen, dass der Mann auf irgendeine Art ansehnlich sein würde, damit ich das ganze irgendwie aushalten würde. Nervös spielte ich mit meinen Fingern rum und starrte sie unverwandt an. //Was wenn der Mann mit mir ....?//, doch weiter wollte und konnte ich nicht denken. Den Kopf schüttelnd presste ich die Augen zusammen. Nein, soweit wird es sicher nicht kommen. Doch da erinnerte ich mich wieder an die Worte von Charles: Du wirst alles tun, was er von dir verlangt. Egal was es ist. Eine Gänsehaut überzog mich und ließ mich kurz frösteln, trotz des Mantels, den ich noch immer trug. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war und wie lange ich nur da gesessen hatte, aber meine Gedanken schienen mich noch immer zu beherrschen. Da öffnete sich plötzlich die Tür, doch ich wagte es nicht auf zu sehen und hörte nur noch, wie Charles aus eben dieser schritt, nachdem er das Licht angeschaltet hatte und den Mann mit mir alleine ließ, der wohl im Zimmer stehen musste. Auf leisen Sohlen schlich er an mich ran und stellte sich genau neben mich, ehe er mir langsam die Kaputze vom Kopf zog. Da ich neugierig war, mit wem ich die Nacht verbringen würde, sah ich auf und mir stockte der Atem, während meine Augen größer wurden. Er war es! Aber was tat er hier? Nie hätte ich ihn hier vermutet. "Was .....", doch weiter kam er nicht und musterte mich genauer. Anscheinend wusste er nicht, was er jetzt sagen sollte. Ebenso wenig wie ich. "Wer ist dieser Mann für dich? Geht es dir da gut, wo du jetzt bist?", wollte er wissen und doch ahnte er, wie meine Antwort lauten würde. Das konnte ich in seinen Augen sehen. "Ich .... ich will nicht mehr zurück zu ihm.", flüsterte ich kaum hörbar und sah zu Boden. Warum erzähte ich ihm das? Ob er mir helfen würde? "Würdest du mit zu mir kommen wollen?", stellte er mir die nächste Frage und sah mich aus kühlen Augen an. Seine Stimme ließ keine Gefühlsregung erkennen, ebenso wenig, wie sein Gesicht. Doch alles war besser als das hier und aus irgendeinem Grund vertraute ich ihm, trotz seiner emotionslosen Art. Ich nickte. "Gut.", das war wohl alles, was er hatte wissen wollen. "Dann nehme ich dich jetzt mit.", erklärte er mir. "D-das geht nicht!", rief ich schockiert aus. Sofort sah er mich verwirrt an. Er verstand wohl meine Reaktion nicht so ganz, da ich wohl dankbar sein müsste. Das war ich auch, allerdings .... gab es einen Grund, warum ich das alles über mich ergehen ließ. "Er hat noch Laier.", erklärte ich mein Verhalten. Verwundert wurde ich angesehen. "Meine Katze.", fügte ich leise hinzu. "Die holen wir später hier raus." "Dann bringt er sie um!", rief ich verzweifelt. Er hatte mir schon einige male damit gedroht Laier etwas anzutun. Ich konnte jetzt nicht einfach, nach all diesen Demütigungen so aprupt handeln. Wozu hatte ich sonst das alles auf mich genommen? Für nichts und wieder nichts? Ich wusste nicht mal wo sie war, wo er sie hingebracht hatte und wie es ihr ging. Ob sie überhaupt noch lebte? Hatte er sich um sie gekümmert und ihr Milch gegeben? Ich wollte nicht, dass alles umsonst war. Seufzend massierte er sich die Nasenwurzel. "Na gut. Wo ist dein Katze?", verlangte er zu wissen. "Ich weiß es nicht.", gestand ich und besah mir den so interessant gewordenen Boden. Erneut seufzte der Schwarzhaarige und ließ sich neben mir auf dem Bett nieder. "So kommen wir nicht weiter.", überlegte er. Er hatte recht. Auch wenn ich nicht mehr zurück wollte, so musste ich doch. Wie sollte ich sonst an Laier ran kommen? ~Levi~ Sollte ich es drauf ankommen lassen? Ich denke wohl kaum, dass er noch etwas mit dem Tier anfangen könnte, wenn der Junge nicht mehr da war. Wütend würde er das Tier aus dem Fenster werfen und seinem eigenen Schicksal überlassen. Aber damit würde sich der Junge sicher nicht zufrieden geben, immerhin konnte er auch noch was schlimmeres mit ihm anstellen. Schließlich waren das nur Spekulationen und was am Ende dabei heraus kommen würde konnte ich ihm nicht sagen. Ich musste Erwin finden und ihn ins Haus einsteigen lassen, damit er die Katze suchen konnte. Kaum gedacht zückte ich auch schon mein Handy, was den Braunhaarigen verwundert aufblicken ließ. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, wählte ich Erwins Nummer und hoffte, dass er dran gehen würde. Zu meinem Glück nahm er recht schnell ab. "Wo bist du?", wollte er besorgt wissen. Anscheinend wartete er schon länger auf ein Lebenszeichen von mir. Ich verdrehte daraufhin nur genervt die Augen. "Am Nordpol.", antwortete ich ironisch, was Erwin seufzen ließ. "Ich dachte schon, der Preis hätte dich so sehr abgelenkt, dass du noch Stunden mit ihm auf dem Zimmer verbringen würdest." Verdutzt besah ich mir die Wand. Woher wusste er, dass es ein 'Er' ist? "Woher...", setzte ich an, doch wurde ich sogleich von dem Blonden unterbrochen. "Das spielt jetzt keine Rolle. Was soll ich tun?" Er überraschte mich immer wieder. Woher er das immer alles wusste, wollte ich erst gar nicht wissen. Kurz räusperte und sortierte ich mich, ehe ich anfing zu sprechen. "Ich habe den Jungen, allerdings möchte er noch nicht mitkommen, da seine Katze noch bei dem Mann zu Hause ist, der ihn von der Straße geholt hat. Also geh los und besorg sie. Du hast Zeit bis 6 Uhr in der früh, dann sollten wir uns vom Acker gemacht haben, sonst kommen wir mit ihm nicht mehr heil hier raus.", erklärte ich. Seid wann ich so viel redete war mir unklar, aber somit hatte er alle Informationen die er brauchte und würde mich nicht mit dämlichen Fragen löchern. Ohne eine Antwort abzuwarten legte ich auf, denn er brauchte jede Minute, die er kriegen konnte. ~Erwin~ Als ich das stettige Tuten vernahm konnte ich nicht an mich halten und musste grinsen. So nahm ich noch schnell einen Schluck des kühlen Bieres, legte einen zwanziger unter diesen und stand vom Stuhl am Tresen auf. Schnell verstaute ich mein Handy in der innen Seite meiner Brusttasche des Anzuges und verließ das Gebäude, so wie ich rein gekommen war. "Hey, wo hast du deinen Freund gelassen?!", rief mir einer der Türsteher zu. "Ich mache nur eine kleine Pause und bin bald wieder da.", gab ich lächelnd von mir und lief weiter zu meinem Auto. Ob ich das Versprechen 'gleich wieder da zu sein' auch halten konnte, war mir unklar. Ich hoffte nur, dass ich die Katze schnell finden würde. Levi hatte mir ja ein Zeitlimit von wenigen Stunden gegeben und das Haus war nicht gerade klein gewesen, in dem er lebte. Ob das mal gut ging. Ich hoffte nur, dass in dem Haus keiner mehr sein würde. Würde ich dort entdeckt werden, würde der Hausherr mit Sicherheit mein Gesicht vom heutigen Abend sofort wieder erkennen und mich somit als einen der Kandidaten aus der engeren Auswahl identifizieren können. So schnell wie es mir möglich war, fuhr ich zu dem Haus zurück und parkte meinen Wagen unauffällig etwas abseits des Hauses, ehe ich darauf zu ging. "Was machen Sie denn schon wieder hier? Er ist noch nicht wieder nach Hause gekommen!", rief mir die alte Dame vom Mittag zu. Warum sie so spät noch wach war, wollte ich erst gar nicht wissen. "Erwischt.", rief ich lachend. "Wie? Er ist immer noch nicht da?", ließ ich verwundert verlauten. Ich spielte jetzt besser den Unwissenden. "Wissen Sie, er sollte auf meine Katze auf passen. Die wollte ich wieder abholen. Ich habe sie sehr vermisst." Mitleidig sah die Frau mich an. "Na, wenn das so ist, dann warten Sie mal kurz, ich hole den Schlüssel von meinem Sohn, der ist Hausmeister dort.", mit den Worten verschwand sie vom Fenster. Was ein Glück ich doch hatte. Oder auch nicht. Immerhin wusste die Frau, wie wir beide aussahen und würde uns verpfeiffen können. Aber darüber würde ich mir erst später Sorgen machen müssen. Erst einmal sollte ich mich darauf konzentrieren diese dämliche Katze zu finden. Um ehrlich zu sein hatte ich sogar eine Katzenhaarallergie. Wie sollte ich das nur überleben? Nach wenigen Minuten kam sie wieder ans Fenster und hielt mir den Schlüssel hin. Sofort lief ich hin und nahm ihn entgegen. "Hier. Bringen Sie mir aber den Schlüssel gleich wieder.", bat sie mich. Kurz nickte ich. "Aber natürlich und vielen Dank." Ich lächelte sie warm an, was sie erwiederte, ehe ich schnell zum Haus lief und hinein ging. Leise öffnete ich die Tür und zog die Schuhe aus, ehe ich in die Wohnung trat. Es sah geräumig und wirklich schön aus. Eins musste ich dem Mann lassen. Geschmack hatte er ja. Wie der Junge dann wohl aussah? Kurz schüttelte ich den Kopf. Jetzt war keine Zeit, um mir über so etwas Gedanken zu machen. Leise schlich ich durch die Wohnung. Immerhin konnte dennoch einer im Haus sein. Vorsichtig ging ich durch alle Zimmer im Erdgeschoss und Obergeschoss, bis ich vor einer Tür niesen musste. Da war mir klar, dass dort wohl die Katze sein musste. Heute war ich das erste Mal froh, diese Allergie zu haben. Glücklicherweise war die Tür offen und ich ging hinein. An der Wand suchte ich sogleich nach einem Lichtschalter, bis ich ihn auch endlich fand. Der Raum, der sich mir auftat war klein und glich eher einer Abstellkammer, so viel, wie an Gerümpel dort angehäuft war. An den Wänden waren offene Regale, die viel Krempel wie Werkzeug, Glühbirnen und altes Geschirr enthielten, sowie Reinigungsmittel. Aber ordentlich war es auf keinen Fall. Ein Fenster gab es auch nicht mehr. Die Stelle an der wohl eines gewesen sein musste war verspachtelt worden und ließ keinen Sonnenstrahl mehr hindurch. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich mich langsam auf die Socken machen sollte, da es bereits ziemlich spät war. Oder wie Levi sagen würde, sollte ich endlich meinen "fetten Arsch" zu ihm bewegen. Bei diesem Gedanken musste ich unwillkürlich grinsen und ging gemächig aus der Abstellkammer raus Richtung Eingangstür. Ich war länger geblieben als ich vorgehabt hatte, was größtenteils der Suchaktion zuzuschreiben war. Bei dem Haus der Nachbarin angekommen, gab ich ihr noch einmal dankend den Schlüssel zurück. "Und wo ist Ihre Katze?", wollte sie verwundert wissen. "Die habe ich schon vorher an mein Auto gebracht, da sie sich schnell erkältet, wenn sie zu lange draußen bleibt. Und vielen dank noch einmal, aber ich muss auch wieder los.", mit den Worten verschwand ich auch schon wieder. Immerhin hatte ich nicht mehr viel Zeit und musste noch zu Levi. Es tat mir leid die alte Frau so abzuwimmeln, aber es ging leider nicht anders. "Ja, auf Wiedersehen!", rief sie mir zu und schloß das Fenster wieder. Immerhin war es kalt. Nicht das sie sich noch erkälten würde. An meinem Auto angekommen, stieg ich schnell ein und startete sogleich den Motor. In einem hohen Tempo fuhr ich zurück und parkte das Auto, ehe ich mein Handy heraus nahm und Levis Nummer wählte. Ich musste nicht lange warten, da nahm er auch schon ab. "Na endlich, was hat das denn so lange gedauert?", beschwerte er sich. Ja, seine Laune war mal wieder nicht die Beste. Er hasste es, wenn man ihn warten ließ. "Ja, früher war mir leider nicht mög....", begann ich, doch wurde auch sogleich wieder unterbrochen. "Regeln wir das später. Wir kommen jetzt runter. Du hast doch die Katze?", wollte er noch schnell wissen. "Nein, leider nicht. Sie hält sich in dem Haus nicht mehr auf.", erklärte ich. Kurzes Schweigen folgte. "Dann muss sie hier irgendwo sein.", gab Levi leise von sich. Ja, er hatte recht, wenn sie nicht bei ihm Zuhause war, dann musste sie wohl oder übel hier sein. Wo er sie wohl versteckt hat? Viel Zeit blieb mir nicht mehr. Aber wie sollten wir herausfinden, wo er die Katze untergebracht hatte? Wen konnten wir fragen? ~Levi~ Verdammte Scheiße! Der Typ hatte doch nicht wissen können, dass wir heute die Katze holen wollten oder hatte er sie mitgebracht? Immerhin schien sie dem Jungen wichtig zu sein. "Hör mal ... .", ich stockte sofort, da ich seinen Namen hatte sagen wollen, aber da fiel mir ein, dass ich in der vergangenen Zeit nicht einmal nach seinem Namen gefragt hatte. "Eren.", hörte ich ihn leise sagen. Er wusste wohl, dass ich seinen Namen sagen wollte. Endlich bekam dieser Junge und diese wunderschönen Augen einen Namen. Eren. Kurz nickte ich. "Hör zu Eren, ich habe schlechte Nachrichten. Deine Katze Laier scheint sich nicht mehr in der Villa Brandton aufzuhalten. Er muss sie hier hin mitgenommen haben. Ich habe da eine Idee, aber sie ist riskant und wir müssen schnell handeln, wenn es soweit ist, also hör mir gut zu." Als ich ein Nicken seinerseits erhielt, fuhr ich fort. ________________________________________________________________________________________________ CielForever: So, dass wars dann mal wieder. Levi: Endlich habe ich dich wieder gefunden. * im hintergrund die Melodie von Titanic läuft* Eren: Ja ..... * hauch* Levi: *durch Erens Haare streich und langsam näher* ... ... ... CielForever: STOP!!!!! Noch nicht jetzt!!! Auseinander! Levi: *CielForever wütend anfunkel* CielForever: Fanservice ist erst später geplant. *klar stell* Gut, wo sie wieder einander in Ruhe lassen.*räusper* Hier noch einmal ein großes danke an meine Beta Leserin Rukasa (die das eh nicht mehr lesen wird) und danke an alle Favorieteneinträge und alle Kommentar schreiber. (da sowas nicht selbstverständlich ist, auch wenn ich schon am Anfang des Kapis mich bedankt hatte). Und ich versuche nach der nächsten Woche schnell weiter zu schreiben, damit ihr wieder bald was von mir hört. *kleine Titanenkekse hinstell* Bis bald~ Kapitel 9: Flucht aus der Hölle ------------------------------- Konichiwa, hier bin ich endlich wieder x3 Und gomene, dass es so lange gedauert hatte. Ich hoffe, dass euch trotzdem das Kapi gefällt und mit dem nächsten habe ich auch schon angefangen. Dann noch viel spaß beim lesen~ __________________________________________________________________________________________________ ~Erwin~ Ich wusste nicht, was Levi vorhatte, aber ich würde bestimmt nicht tatenlos rum sitzen und nichts tun. So ging ich wieder zu den Türstehern. Die mussten doch mit Sicherheit etwas gesehen haben. "Hey.", begrüßte ich die beiden. "Hey, na schon deine Pause beendet?", wollte der eine grinsend wissen. Knapp nickte ich. "Ich werde immerhin wieder gebraucht, da kann ich mich nicht so lange entfernen. Ich sollte mich um die Katze kümmern, wo wurde sie gleich noch mal hin gebracht?" "Wow, wow, wow.", hielt mich der andere auf:"Die Katze haben wir gesehen, aber wir haben da echt null Ahnung. Da musst du schon drinnen nachfragen." Ich lächelte dennoch. "Danke, dann werde ich einmal drinnen nachfragen.", mit den Worten ging ich erneut rein. Man waren die beiden dämlich. ~Levi~ Ich hoffte wirklich sehr, dass wir es schaffen würden. Es war riskant und ob noch einmal eine Möglichkeit bestehen würde den Jungen aus seinen Fängen zu holen, war ungewiss. Jetzt hieß es erst einmal abwarten. Wie gerne ich jetzt einen Tee trinken würde. Nervös krallten sich Erens Finger in den Kaputzenmantel, den er trug. Ich ließ meinen Blick über ihn gleiten und da, wo der Mantel ihn nicht bedeckte lugte seine nackte Haut hervor. Trug er außer diesem Teil denn gar nichts? Wie widerlich war dieser Mann? Den Blick hatte der Junge zu Boden gerichtet und schien sich immer kleiner zu machen. Störte es ihn, dass ich ihn musterte? Aber natürlich tat es das. Immerhin war der Junge fast nackt neben mir. Einem Fremden. Es versetzte mir einen Stich ins Herz. Ich wollte nicht länger fremd für ihn sein. Aber was waren das für Gedanken? So kannte ich mich überhaupt nicht. Und als der Junge leicht zu zittern begann, wollte ich ihn unbedingt in meine Arme ziehen. Was war das nur für ein Gefühl? War es das, was man Liebe nannte? Ich war doch echt pervers. So lenkte ich meinen Blick gen Boden und lauschte der Stille, die den Raum beherrschte. ~Erwin~ Ich ging erst einmal an die Bar, um den Mann dahinter zu fragen, ob er eine Katze gesehen hatte. "Hey, ich soll auf die Katze aufpassen. Weißt du, wo sie hingebracht wurde?", wollte ich so locker, wie möglich wissen. Immerhin sollte er nicht misstrauisch werden. Kurz nickte er. "Ja, sie wurde in den Hinterraum gebracht, mehr weiß ich aber auch nicht.", mit den Worten deutete er auf eine Tür, die direkt hinter einem Vorhang lag. Das schien hier des öfteren vorzukommen. Ich bedankte mich rasch und begab mich zur Tür, musste dann allerdings feststellen, dass diese verschlossen war. Also begab ich mich zurück zu dem Mann am Tresen. Aus müden Augen betrachtete mich der Mann, als ich erneut vor ihm zum stehen kam. "Dafür wird ein Schlüssel benötigt. Haben Sie den zufällig?", wollte ich mit äußerster Vorsicht wissen. Kurz nickte er. "Aber sicher. Jeder Angestellte hat einen Schlüssel.", gab er misstrauisch von sich. "Aber natürlich.", lachte ich auf und fasste mir an die Stirn. So kam ich hier nicht weiter und ich musste mir etwas einfallen lassen um weiter zu kommen. "Danke man.", bedankte ich mich und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter:"Das hatte ich fast vergessen. Den Schlüssel habe ich wohl im Auto vergessen. Ich komme gleich wieder.", mit den Worten verschwand ich aus dem Barbereich und machte mich auf Richtung Ausgang. Kurz musterte ich die Türsteher beim Vorbeigehen, als ich auch schon den Schlüssel entdecken konnte. Nur wie stellte ich das jetzt am geschicktesten an? "Hey.", mit dem Ausruf gewann ich die Aufmerksamkeit der beiden und lief vor sie. "Danke man. Ihr habt mir echt geholfen.", lachte ich und klopfte beiden einmal auf die Schulter, während die andere Hand den Schlüsselbund vom Gürtel entfernte. Beide stimmten in mein lachen mit ein. "Machen wir doch gerne.", gaben beide unisono von sich. Schnell entfernte ich mich darauf wieder von den Zweien und verschwand wieder zur Tür. Nach wenigen Versuchen hatte ich auch endlich den richtigen Schlüssel gefunden und die Tür geöffnet. Hätte es noch länger gedauert wäre sicher der Barkeeper gucken gekommen und dann wäre er noch misstrauischer mir gegenüber, als zuvor schon, geworden. Ausseufzend betrat ich den Raum dahinter. Ich durfte dabei nicht zu auffällig Ausschau halten, ansonsten würde ich noch auffallen. So sicher wie möglich schritt ich durch den hell beleuchteten Flur. Der Boden war mit rotem Samt ausgelegt und die Wände besaßen ein frisch gestrichenes weiß. Zumindest sah es so aus. Die Wände wurden jeden Meter, von beiden Seiten, mit goldenen Kerzenleuchtern geschmückt die allem ein gewisses etwas verliehen. Mutig ging ich den Gang entlang, auf der Suche nach einer Tür. Wo Levi wohl war? Aber den suchte ich nicht. Irgendwo musste es doch nach Katze riechen! Der Flur war menschenleer und ich kam mir etwas einsam vor. Niemand da, den ich fragen konnte. Aber war es nicht vielleicht auch besser so? Am Ende des Ganges gelangte ich an eine weitere Tür, die ich mit Hilfe eines Schlüssels aufschloss. Dahinter sah es schon besser aus. Zwar erstreckte sich rechts neben mir ein weiterer langer Gang, aber überall waren Türen. Ich musste hier also richtig sein. ~Levi~ Mit klopfendem Herzen sah ich auf meine Uhr, als plötzlich ein Klopfen ertönte, ehe diese aufging und Charles den Raum betrat. Eren und ich sahen auf. "Hatten Sie Spaß? Ich hoffe, er hat ihnen keine Unanehmlichkeiten bereitet.", wollte Charles wissen, als er bemerkte, dass das Bett fast unangerührt da stand. "Ja, wir hatten eine Menge Spaß. Ich habe mir erlaubt das Bett zu richten, bevor ich es verlassen würde.", erläuterte ich ihm den Zustand des Bettes. Sollte er glauben, was er wollte. Nach Erens Verhalten zu urteilen würde er schon in die richtige Richtung denken. "Dann ist ja gut...." "Aber eine Bitte hätte ich da noch.", unterbrach ich den alten Mann. "Eren hat mir erzählt, dass er eine Katze besitzt und die wohl hier sein müsste. Darf ich sie mal sehen?", wollte ich wissen und ließ mir meine wahren Absichten nicht an sehen. Veriwirrt sah er mich an. "Es ist lediglich eine Katze." "Wissen Sie, ich bin ein großer Katzen Fan und begutachte gerne solche Tierchen, nach ihrer Schönheit. Vielleicht wäre ich auch bereit sie zu einer Ausstellung einzuladen, wenn sie den Forderungen entspricht. Meinen Wagen mit dem nötigen Equipment habe ich auch dabei.", textete ich ihn zu. "Oho, ein Kenner.", lachte er auf und hielt sich den ranzigen Bauch. "Dann kommen sie doch bitte mit. Ich führe sie zu dem Kätzchen." Er schien Geld zu wittern, sowas zog immer. Kurz sah ich zu Eren, der von seinem alten Mann neben sich her geschoben wurde. Mein Plan ging soweit schon mal auf. Musste nur noch der zweite Teil planmäßig verlaufen. ~Erwin~ Vor jeder Tür blieb ich stehen und roch einmal am Schlüsselloch, bis ich bei einer Tür sofort niesen musste. Hier musste sie also sein. Schnell nahm ich den Schlüssel heraus und probierte fast jeden Schlüssel aus, ehe endlich einer zu passen schien und ich ins Innere huschen konnte. Und tatsächlich, dort saß das kleine Fellknäuel und mauzte ängstlich, als sie mich sah. Doch ehe ich noch einen Schritt auf sie zu machen konnte, hörte ich, wie sich ein Schlüssel im Schloss umdrehte. Panisch stieg ich in den Schrank hinter der Tür. Mich durfte hier keiner sehen. Durch den Spalt versuchte ich die Person aus zu machen, die in den Raum kam. Als ich auch schon einen alten Mann sah, der einen Jungen im Schlepptau zu haben schien und .... Levi! "Hier, das ist sie.", gab der alte Mann von sich. "Laier.", rief der Junge freudig aus, als er seine Katze erblickte und trat schnell an den Käfig. Levi ging ebenfalls auf den kleinen Käfig zu. "Können sie, sie mal heraus holen? Ich will sie richtig begutachten.", bat mein Freund. Aber warum begutachten? Was hatte er sich jetzt wieder einfallen lassen? Vorerst blieb ich im Hintergrund. Mit einem Nicken nahm er den Schlüsselbund heraus und schloss den Käfig auf. "Nimm sie heraus Junge.", wandte Levi sich an den Jungen, der das zarte Geschöpf heraus nahm. Überlegend musterte Levi das Tier und strich über das Fell. "Sie ist ja völlig zerzaust.", stellte er fest:" So geht das nicht. Ich werde sie ordentlich bürsten müssen, um alles genauer zu bestimmen. Eren folg mir bitte und bring die Katze mit zu meinem Wagen." "Nein, so nicht. Eren bleibt hier. Warum bringen Sie nicht ihren Koffer hier her? So wie ich es sehe, brauchen Sie ja nur eine Bürste.", schlussfolgerte der fettleibige Mann. Ein Kitzeln drang plötzlich in meine Nase und ich konnte es nicht mehr aufhalten. Laut musste ich niesen. Erschrocken fuhr der alte zu mir herum. "Wer ist da?!", wollte er wütend wissen, als er auch schon näher kam und die Hand nach dem Griff ausstreckte. Doch bevor er den Griff erreichen konnte, donnerte ich ihm die Schranktür gegen den Kopf. Levi ergriff die Chance und rannte mit Eren aus dem Zimmer. "Verdammt!", hörte ich ihn fluchen. "Weißt du wo wir langen müssen?", wandte er sich an den Jungen. In der Zeit nahm ich dem Alten seine Schlüssel ab und sperrte ihn in den Raum, mit dem viel zu kleinen Fenster, durch das er niemals durch passen würde. Den Schlüssel ließ ich stecken und folgt den beiden, die noch nicht so weit gekommen waren, was wohl an dem Schuhwerk des Jungen liegen musste. Als ich auch schon anbieten wollte, dass ich den Jungen tragen könnte, hob Levi kurzer Hand eben diesen hoch, wobei ihm die Kaputze vom Kopf rutschte und braunes, kurzes Haar frei gab. Wir nahmen den Weg, durch den ich hier her gelangt war. "Gibt es keinen Hinterausgang?", wollte ich wissen. Immerhin war der Weg durch das Casino nicht gerade der beste Weg. "Den kenne ich nicht.", gab der Junge leise von sich. Was hatte ich auch anderes erwartet? Immerhin war der Junge ein Gefangener. "Gut, dann werde ich versuchen euch beide etwas zu verdecken." Mehr konnte ich auch nicht tun. Von Levi selbst kam nur ein kurzes Nicken, als wir auch endlich an der Tür zum Casino an kamen. Zwar war es etwas abseits, aber der Barkeeper war am wichtigsten, dass er ihn nicht sehen würde. So schob ich mich als erster in den Vorhang, der uns noch etwas Schutz bot, ehe mir Levi mit dem Straßenjungen folgte. Zusammen traten wir aus unserem Versteck und gingen den Hauptflur entlang. "Ich lenke die Idioten ab und du gehst schon mal zum Wagen.", flüsterte ich zu Levi. "Ja.", war alles, was er von sich gab und mir den Autoschlüssel abnahm, den ich vor seiner Nase hielt. "Hey, ihr seid ja immer noch da. Habt ihr nicht mal Feierabend?", wollte ich wissen. Hatten sie nicht noch vor Stunden gedacht, dass ich und Levi ihre Ablöse waren? "Doch, sobald der Boss uns gehen lässt. Er müsste sicher bald kommen.", erwiderte der linke der beiden. Jetzt wo es endlich wieder heller wurde, konnte ich die beiden auch besser erkennen. Der linke hatte kurzes, blondes hoch gegeltes Haar und war ganz in schwarz gekleidet, ebenso wie sein Nebenmann, der kurzes schwarzes Haar besaß, dass er ebenfalls nach oben gegelt trug. Schienen ja gute Freunde zu sein, wenn sie sich schon die gleiche Frisur teilten. "Und du?", wollte der Schwarzhaarige wissen. "Ich habe jetzt Feierabend. Mein Freund ist schon mal vorgegangen. Er ist eben sehr wortkarg. Also dann. Macht´s gut Jungs.",verabschiedete ich mich von ihnen, nahm sie kurz in den Arm und klopfte ihnen freundschaftlich auf den Rücken. "Kein Problem. Machs gut.", verabschiedeten auch sie sich von mir. Den Moment nutzte ich, um den Schlüssel wieder an seinen Platz zu hängen. Danach eilte ich über die Straße zu Levi, der ungeduldig im Auto zu warten schien. ~Levi~ Die Beiden waren echt zu dämlich und es war ein leichtes unbemerkt an den beiden vorbei zu gehen und Eren bis zum Auto zu tragen. Vorsichtig setzte ich ihn auf der Rückbank ab und setzte mich auf die andere Seite neben ihn. "Danke. Vielen dank.", hauchte der Junge den Tränen nahe und presste das kleine Fellknäuel vorsichtig an seine Brust, was diese freudig schnurren ließ und sich mit dem Kopf an ihn schmiegte. Sie sah alles andere als okay aus. "Wenn du möchtest, dann fahren wir erst einmal zu mir, dann könnt ihr beide erst einmal was warmes essen und danach zusammen schlafen.", schlug ich vor. Überrascht sah der Junge aus. "Was ... muss ich dafür tun?", wollte der Junge sofort wissen und sah mich alarmiert an. Der fette Sack musste ihn wohl auch so geködert haben. Ich seufzte hörbar aus. "Nichts. Ich biete dir nur meine Gastfreundschaft an. Ich verlange nichts von dir.", gab ich ernst von mir. Erleichtert atmete er auf und löste sein Verkrampfung. "Danke. Im Gegenzug werde ich dir bei der anstehenden Hausarbeit helfen.", bot er an. Kurz schüttelte ich leise lachend den Kopf, was Eren breit lächeln ließ. Er sah dabei so wunderschön aus. Den Moment zerstörend öffnete sich die Autotür und Erwin stieg ein. "So, dann wollen wir mal auf nach Hause fahren.", gab er gut gelaunt von sich, als er auch schon wieder niesen musste. "Oi Erwin, fahr uns zu mir.", gab ich kühl von mir. "Sehr wohl.", gab er wie ein Chauffeur zum besten, was Eren kurz auf lachen ließ. Fand er es so amüsant? Ich schmunzelte ohne es zu merken, als er lachte. Es klang einfach wundervoll. "Hast du schon seinen Namen heraus finden können?", wollte Erwin an mich gewandt wissen. "Ja....", antwortete ich, als ich Eren an sah, der meinen Blick stumm erwiderte. "Eren.", mit diesen Worten versank ich schon fast in seinen wundervollen Augen, in denen ich mich jedes mal aufs neue zu verlieren schien. "Was ein schöner Name.", hörte ich Erwin sagen, aber keiner von uns beiden reagierte darauf. Abrupt wendete Eren seinen Blick ab und ich kam auch wieder zur Besinnung. Was musste er jetzt nur von mir denken? Wie ich ihn angestarrt hatte. Sicher war es ihm unangenehm. Ob er jetzt noch bei mir bleiben wollen würde? Immerhin wollte ich ihn nicht zu etwas zwingen. Aber gehen lassen wollte ich ihn auch nicht, jetzt wo ich ihn endlich bei mir hatte. Zwar hatte er bereits gesagt, dass er gerne zu mir nach Hause möchte, aber ob er das jetzt noch wollte war eher fraglich. Aus den Augenwinkel betrachtete ich den Jungen neben mir, der mir keine Aufmerksamkeit mehr zollte. Vielleicht war das auch besser so. Müde gähnte Eren. Kein Wunder, wir waren auch beide die ganze Nacht wach geblieben. Wie alt er wohl war? Bestimmt war er noch Schulpflichtig. "Sag, wie alt bist du Eren?", auch Erwin schien es zu interessieren. "15.", gab er knapp zur Antwort. Also wie ich es mir gedacht hatte. Er war noch minderjährig. "Wäre es für dich okay, wenn du eine Aussage machen würdest? Immerhin hat er gegen mehrere Auflagen verstoßen. Menschenhandel, der unerlaubte Betrieb eines Casinospiels und Freiheitsberaubung, sowie Tierquälerei.", zählte Erwin auf. "O-okay.", gab Eren eingeschüchtert von sich. Wer von Erwins Autorität nicht eingeschüchtert war, würde mir wohl nicht so schnell begegnen, zumindest nicht beim ersten Treffen. Aber diese Reaktion war auch irgendwie süß. Erneut musste ich schmunzeln, was mir in seiner Nähe ziemlich oft passierte. Nach einer halbstündigen Autofahrt hielt der Wagen vor meinem Haus. "Ab hier kommst du allein zurecht?", wollte mein bester Freund wissen. "Ja, danke für alles.", mit den Worten stieg ich aus dem Auto und ging einmal um dieses herum, um Eren beim Aussteigen zu helfen. "V-vielen dank, Sir." Lachend winkte der Blonde ab. "Erwin reicht." Leicht lächelnd stieg Eren mit der Katze auf dem Arm aus, als ich ihm die Tür aufhielt und beobachtete ihn dabei. Nachdem ich die Tür auch wieder verschlossen hatte, nahm ich den Jungen erneut auf die Arme und ging zu meiner Haustür, als Erwin dann auch schon weg fuhr. Um die Tür auf zu schließen setzte ich Eren wieder ab. Im Treppenhaus nahm ich ihn wieder hoch und trug ihn bis zu meiner Tür, dort setzte ich ihn ein letztes mal ab und schloss meine Wohnungstür auf. "Die Schuhe ziehst du bitte im vorderen Bereich aus.", bat ich, ehe ich zuerst in die Wohnung ging und mir die Schuhe abstriff, ehe ich mit den Socken in den Wohnbereich trat. Zögerlich tat es mir Eren gleich, wobei er jedoch barfuß herum lief. "Möchtest du zuerst duschen gehen?", wollte ich wissen. "Ja gerne.", gab er leise von sich. "Gut, ich lege dir gleich Klamotten raus. Aber die Katze musst du mit baden. So läuft die mir ganz bestimmt nicht durch die Wohnung.", bestimmte ich, während ich mir Wasser aufkochte, um mir gleich einen Tee zu machen. ~Eren~ Endlich war ich mit Laier aus meiner persönlichen Hölle gekommen. Ich war Levi so dankbar. Und die Wohnung war auch super schön und sauber. Ob er eine Frau hatte? Ganz bestimmt sogar. Nach dem Vorraum ging es erst mal durch einen kleinen Flur, den ich bereits passiert hatte. Die Wände waren weiß und dort stand nur eine kleine Kommode, in der wahrscheinlich Schuhe oder so standen. Danach kam man direkt in das Wohnzimmer, in dem sich auch, abgetrennt durch eine Wand, die Küche befand. Das Wohnzimmer war riesig und besaß angrenzend einen Balkon und hatte somit auch einen herrlichen Ausblick nach draußen. Dem Fenster gegenüber, wurde schräg eine Couch aufgestellt, mit Stoffüberzug in beige. An der Wand stand auf einem kleinen Tisch ein riesiger Flachbildfernseher, der auf einem kleinen Tisch stand. Rechts daneben befand sich ein Regal mit verschiedenen Filmen und CD´s. Ebenfalls beherbergte das Regal einen CD Player. Die Wände waren in einem schönen weiß gestrichen und die größte Wand war in einem bordeaux rot, mit einer großen Fotoreihe. Die Bilderrahmen waren dunkel braun und sahen aus, als ob sie vereinzelt an der Wand hingen. Tatsächlich waren sie Teil eines großen ganzen und ergänzten sich perfekt zu einer Collage, die sich über die gesamte wand erstreckte. Dort sah man viele lustige Augenblicke aus dem Leben des Schwarzhaarigen. Sonst besaß der Raum noch drei weitere Türen, plus die weitere Tür im Flur, die ihm kaum aufgefallen war, da diese, wie die Wand, weiß war. Die anderen Türen waren in einem dezenten dunkel braun gehalten. Levi lebte wirklich sehr schön und für zwei Personen war es ausreichend groß. "Wo ... befindet sich denn das Bad?", wollte ich wissen, damit ich Laier zuerst baden konnte und dann auch endlich aus diesen schlimmen Klamotten raus kam. Ich wollte nämlich nicht, dass Levi mich in diesem Aufzug sah. Es war mir mehr als nur peinlich. "Das ist die Tür rechts von dir.", gab der Schwarzhaarige von sich, ehe er aus der Küche trat, kurz auf diese deutete, selbst weiter gerade aus ging und durch die Tür neben dem Regal schritt. Das musste dann wohl sein Schlafzimmer sein. Schnell trat ich in das Badezimmer, auf das er zuvor noch gedeutet hatte. Auch hier sah es sehr hübsch aus. Rechts von mir befand sich das Waschbecken, dass nur so glänzte. Es war weiß und besaß einen goldenen Wasserhahn. An der Wand darüber war ein großer Spiegel angebracht worden und gegenüber stand eine Glasdusche. Zwischen Waschbecken und Dusche war noch eine Badewanne platziert worden. Dieser gegenüber war die Waschmaschine, ein Trockner und ein Schrank mit Handtüchern und Reinigungsutensilien. Neben der Dusche befand sich die Toilette, die aussah, als wäre sie gerade erst frisch dort angebracht worden. Man konnte es auch mit der Sauberkeit übertreiben. Mit Laier auf dem Arm stöpselte ich den Abfluss am Waschbecken zu und ließ warmes Wasser einlaufen. Als es lauwarm und ein Viertel gefüllt war setzte ich Laier hinein, die sich maunzend beklagte, sich jedoch nicht großartig wehrte, da sie noch ziemlich mitgenommen war. Auch wenn ich es nicht mochte sie zu etwas zu zwingen, es musste aber leider sein. Ohne ihre Klagelaute zu beachten wusch ich die kleine Streunerkatze gründlich aus, bis das Fell nur so glänzte und das Wasser vor Dreck bereits braun bis schwarz wurde. So ließ ich das Schmutzwasser ablaufen und duschte sie noch einmal mit klarem Wasser ab, was ihr so gar nicht zu passen schien, weshalb sie versuchte aus dem Wasserstrahl zu kommen. Schwach tappste sie vorwärts, sodass ich sie festhalten musste, weswegen sie leise fauchte, mir kraftos in die Hand biss und mich versehentlich dabei kratze. "Autsch....", entwich es mir leise, wobei ich das linke Auge kurz schmerzlich zusammen kniff. "Laier.", jammerte ich, ließ sie dennoch nicht los und wusch sie fertig ab. Als auch das endlich erledigt war packte ich sie auf ein Handtuch und ließ sie ihre Fellpflege betreiben. Womit sie auch sofort begann und mir beleidigt den Rücken zu drehte. In der Zeit würde ich erst mal duschen gehen. Also zog ich den großen schwarzen Mantel aus und legte ihn zusammen gefaltet auf der Waschmaschine ab. Unzufrieden betrachtete ich mich im Spiegel und begutachtete den Yukata, den ich noch immer trug, als sich plötzlich die Tür öffnete. ________________________________________________________________________________________________ Eren: L-Levi, w-was machst du da?! Levi: Tut-tut mir leid, i-ich wollte nicht gucken. *Eren anstarr und rot ist* Eren: Du starrst mich aber noch immer an *ebenfalls rot ist* Levi: Es steht dir auch. Eren: Danke * den blick senk* Levi: *Eren näher und an sich zieh* Eren: L-Levi .... *schlucken muss und auf seine Lippen starr* Levi: Eren..... * flüster und seinem Gesicht näher* CielForever: Staaaap! Cute! Wie immer hoffe ich das euch das Kapi gefallen hat und vielen Dank an die beste Beta der Welt, meiner Rukasa. Dann bis hoffentlich bald x3 Ich freue mich schon auf Eure Kommentare. LG CielForever Kapitel 10: Ein schlechter Traum -------------------------------- ~Levi~ Als ich die Tür öffnete, stand mir Eren in einem ziemlich knappen Yukata gegenüber, was mich einmal hart schlucken ließ. Dennoch stand er ihm total gut. Das Kleidungsstück war in einem türkisgrün, sowie seine Augen, wobei diese viel schöner waren. Kurz musterte ich ihn, als meine Augen an seinem Gesicht hängen blieben, welches mich geschockt an sah. "T-Tut mir leid.", stieß ich schnell hervor und zeigte ihm den kleinen Stapel Klamotten, den ich in der Hand hielt und weswegen ich eigentlich hergekommen war. "Ich leg es dir hier hin.", mit diesen Worten legte ich die Kleidung auf dem Trockner ab und verschwand schnell wieder aus der Tür. Erschöpft lehnte ich mich an diese. Also hatte er doch etwas unter dem Mantel getragen. Eins konnte ich aber mit Sicherheit sagen, und zwar, dass Eren das nicht freiwillig trug. Warum er sich dann wohl trotzdem im Spiegel angesehen hatte? Ob er selbst Zweifel hegte? Kurz schüttelte ich den Kopf, um eben diesen frei zu bekommen. Ich sollte ihm lieber eine Kleinigkeit kochen. Bestimmt hatte er noch nichts gegessen und seine Katze brauchte auch noch etwas. Sowie sie aus sah, würde sie ohne Essen wohl die Nacht nicht überleben. Morgen sollte ich einen Tierarzt aufsuchen und das Tierchen behandeln lassen. Immerhin bin ich ja kein Unmensch. Ob ich Eren dann auch zu einem Arzt bringen sollte? Doch diesen Gedanken verwarf ich lieber. Am wichtigsten war erst einmal die Anzeige und das Aufsuchen eines Tierarztes. ~Eren~ "Oh mein Gott Laier.", flüsterte ich rot im Gesicht. Levi hatte mich gesehen, in dem knappen Teil. Was er jetzt wohl von mir denken musste? Immerhin habe ich mich selbst im Spiegel betrachtet. Ob er jetzt denkt, dass mir der Aufzug gefällt? Oder noch schlimmer, dass ich eine Transe bin?! Das konnte doch alles nicht wahr sein! Ich schämte mich und musste ihm das erklären. Ich wollte nicht, dass er ein falsches Bild von mir hatte. Aber was kam er auch einfach ins Badezimmer ohne anzuklopfen? Seufzend erhob ich mich wieder und streifte den Yukata ab, den ich zu dem Mantel legte. Maunzend klagte Laier, da sie wohl hunger hatte. Doch erst einmal musste ich mich beruhigen. Auch wenn für mich Laier immer an erster Stelle stand. Um wieder klar denken zu können, wusch ich mich gründlich, da ich Charles Berührungen abwaschen wollte und versuchte das Geschehene zu verdrängen. Es war vorbei und ich war bei Levi. Am liebsten hätte ich noch länger geduscht, aber ich wollte ja nicht, dass meine Katze verhungern würde. Nach der dusche zog ich mich schnell an. Levi hatte mir eine schwarze Jogginghose mit einem grünen T-Shirt raus gelegt. Irgendwie wunderte es mich, dass er ein farbiges Shirt besaß. Dabei lag noch eine schwarze Boxer und ebenfalls schwarze Socken. Angezogen trat ich mit Laier aus dem Badezimmer, nachdem ich die Dusche etwas gesäubert und das Handtuch in die Maschine gesteckt hatte. In der Küche fand ich Levi. "Ich habe die Milch für deine Katze leicht erhitzt. Es sollte schon nicht zu heiß sein. Und dein Essen steht auf dem Tisch.", erklärte er mir ruhig. Erst jetzt fiel mir der Tisch rechts neben mir auf. Hatte der schon immer dort gestanden? "Danke.", murmelte ich und setzte mich mit Laier an diesen. "Die Katze kommt mir nicht auf den Tisch.", schimpfte Levi, als ich kurz davor war sie neben meinem Essen hin zu setzen. Erschrocken fuhr ich hoch. "Nicht umsonst habe ich ihre Schüssel auf den Boden gestellt.", fügte er etwas sanfter hinzu und deutete auf die kleine Schüssel hinter mir, die auf einem kleinen Tuch lag. So nahm ich Laier wieder an mich und setzte sie an die Schüssel mit der Milch. Gierig fing sie an zu trinken. Lächelnd strich ich über ihr weiches Fell. "Setz dich auch hin und iss etwas.", bat mich Levi, was eher nach einem Befehl klang. Nickend kam ich seiner Aufforderung nach und setzte mich an den Tisch. Er hatte mir eine kleine Suppe und etwas Brot gemacht. "Das sollte für den Anfang gehen, damit du dich wieder an normales Essen gewöhnst." "Danke.", wiederholte ich mich:"Ich hatte schon lange nichts warmes mehr." Ein sanftes Lächeln konnte ich mir dabei nicht verkneifen. Es erinnerte mich an meine Mutter. Bevor sie starb hatte sie mir immer etwas warmes gekocht. "Du solltest lieber anfangen zu essen, sonst wird es noch kalt.", riss mich der Schwarzhaarige aus meinen Gedanken. "Oh ... ja. Ach und Levi?", fing ich an, woraufhin mich Angesprochener aufmerksam an sah, nachdem er mir gegenüber Platz genommen hatte:"Das vorhin... also.... Ich habe mir nicht im Spiegel mit dem Teil gefallen.", begann ich leise. "Das habe ich auch nicht vermutet.", gestand mir Levi, jetzt war ich es, der ihn aufmerksam und zugleich fragend begutachtete. "Was du da an hattest, ich fand es geschmacklos von dem Arsch, dich in so ein Kostüm, gegen deinen Willen, zu stecken.", gestand er mir seufzend. Gedankenverloren sah ich in die Brühe. "Und jetzt iss.", bat er, was auch dieses mal nicht mehr so kalt wie zuvor klang und wirklich mehr einer Bitte ähnelte. "Ja.", mit den Worten begann ich wirklich die Suppe zu Löffeln und das Toast in mich rein zu schieben. Es war wirklich köstlich. Ich wollte nie wieder auf die Straße zurück und hatte schon ganz das warme Gefühl eines Zuhauses vergessen. Doch durfte ich das hier schon mein Zuhause nennen? Sicherlich würde er mich nicht ewig bei sich wohnen lassen wollen. Doch nach Hause wollte ich auf keinen Fall! Ich musste mir eine Arbeit suchen. Gesättigt lehnte ich mich an die Stuhllehne und sah zu meiner Katze hinunter, die noch etwas von der Milch trank, ehe sie meinen Blick bemerkte und zu mir hin tapste. Da sie eine streuner Katze war, durfte ich sie wirklich in einem Haus halten? "Du bist sicher müde.", sprach mich Levi an. Kurz nickte ich, nach dem ich meine Katze auf meinen Schoß gehoben hatte. Ich war wirklich müde, immerhin sind wir die ganze Nacht wach geblieben. "Du kannst in dem Gästezimmer schlafen.", bot mir mein Gegenüber an. "D-danke.", bedankte ich mich. Wenigstens musste ich nicht auf dem Sofa schlafen. Levi tat so viel für mich. So unendlich viel. Wie würde ich das je wieder gut machen können? "Wo befindet sich das Gästezimmer?", wollte ich noch wissen, woraufhin er in eine Richtung deutete und:"Neben dem Badezimmer.", meinte. Nickend verschwand ich in die gezeigte Richtung. "Eren.", hielt seine Stimme mich auf. "Ja?", ich drehte mich um. "Ist es okay, wenn wir Morgen bei der Polizei die Anzeige machen?", es schwang etwas seltsames in seiner Stimme mit. Ob er sicher gehen wollte, dass ich das auch machen würde? Ich verstand diesen Mann nicht und doch hatte er mir, trotz seiner komplizierten Art geholfen. Kurz nickte ich. "Ist okay.", kurz lächelte ich ihn an, ehe ich in dem Gästezimmer verschwand, die Tür schloss und mich rücklings mit Laier aufs Bett fallen ließ. Ein erschrockenes Miauen kam von ihr. Trotz dessen blieb sie wo sie war, da sie mir vertraute. Wir hatten eine sehr enge Bindung zueinander aufgebaut und Laier würde mir überall hin folgen. Zumindest hatte sie dies bereits bewiesen und alles ohne zu klagen hingenommen. ~Levi~ Dieser Junge machte mich echt fertig. Das er mir so sehr vertraute und selbst während dem Duschen die Tür offen ließ bewies, dass er mir sehr vertrauen musste. Ob ich dieses Vertrauen verdient hatte war mir unklar. Nein, ich bin nicht noch einmal ins Bad gegangen, aber ich habe gute Ohren und keinen Schlüssel im Schloss drehen gehört. Wie unvorsichtig dieser Junge doch war. Morgen würde ich mit Eren auf das Polizeipräsidium fahren und danach zum Tierarzt, dann müsste ich noch Petra bescheid geben, dass ich den Jungen gefunden hatte und was würde ich dann tun? Ihn an einer Schule anmelden? Immerhin konnte ich mich nicht selbst um seine schulische Ausbildung kümmern. Er musste wieder in ein geregeltes Leben, aber etwas Ruhe würde ich ihm noch gönnen. Da ich mich selbst hinlegen wollte, räumte ich erst Eren hinter her und machte alles sauber, was er nicht zu meiner Zufriedenheit gemacht hatte. Das Bad war das reinste Schlachtfeld und besaß überall noch Wasserspritzer, die mich störten und nach einer halben Stunde, hatte ich sowohl Bad, Flur, wie auch die Küche wieder in einen tadellosen Zustand versetzt. Das Putzen musste ich ihm definitiv noch beibringen, dass war ja die reinste Katastrophe. Auch, wenn ich seine Bemühungen bemerkt hatte, dennoch würde ich es ihm noch einmal zeigen, wie man etwas richtig sauber machte. Müde ging ich in mein Schlafzimmer und legte mich ebenfalls ins Bett, um auch mir endlich etwas Erholung zu gönnen. Nach wenigen Stunden war ich wieder wach und fit. Ob Eren noch schlief? Mit Sicherheit sogar, immerhin war er nur ein kleines Balg, dass noch viel Schlaf benötigte. Doch da hörte ich etwas aus dem Gästezimmer. Vorsichtig ging ich an die Tür und versuchte zu lauschen. Immerhin konnte ich nicht schon wieder einfach so in ein Zimmer platzen, in dem ein Teenager war. Doch als ich einen erstickten Laut hörte, läuteten bei mir alle Alarmglocken und ich malte mir die schlimmsten Szenarien aus, die sich mein Hirn nur zusammen reimen konnte. Was wenn Charles durch das Fenster eingestiegen war, oder er jemanden beauftragt hatte Eren zu kidnappen? Immerhin war der Mann alt und dazu noch viel zu fett, um bei mir einzusteigen. Und für so unvorsichtig hielt ich ihn auch nicht. Als ob der sich jemals die Hände so offensichtlich schmutzig machen würde. Aber was wusste ich schon über den Jungen? Es konnte auch sonst wer sein, der bei mir einstieg, um sich bei dem Jungen zu rächen. So ängstlich, wie er immer auf mich reagiert hatte, musste da einfach was sein. Ohne weiter zu überlegen, drückte ich die Türklinke runter und platzte ins Zimmer. Mit zu Schlitzen geformten Augen scannte ich den Raum ab, nach einem ungebetenen Gast. Doch hier war rein gar nichts! Verwundert sah ich zu dem Gästebett, in dem noch immer Eren lag, sich herum wälzte und bettelte, dass er doch auf hören soll. "B-bitte.... nicht....", hauchte er, während ihm Tränen die Wangen runter liefen. "Bitte ... hör auf .... lass das.....", bettelte er weiter. Im Traum schien er Schmerzen zu haben. Als ich mich aus der Starre reißen konnte ging ich zu dem Bett rüber und setzte mich auf die Kante. Ich wusste nicht was er träumte und daher konnte ich schlecht einschätzen, ob ich was falsches tun würde. Rein instinktiv legte ich sanft meine Hand auf seine Schulter und rüttelte leicht an dieser. "Hey Eren.", versuchte ich es zuerst sanft, damit er sich nicht zu sehr erschrecken würde. "Lass mich .....", schluchzte er und versuchte meine Hand abzuschütteln. "Oi Eren.", sagte ich etwas lauter und rüttelte etwas heftiger an seiner Schulter. Er musste aufwachen, ich wollte ihn nicht länger in diesem Zustand sehen. Ich konnte es nicht. Es zerriss mir das Herz, wie er so vor mir lag und bettelte, dass jemand, was auch immer, lassen sollte. Was ihm wohl so schlimmes widerfahren war? Ob ich es wirklich wissen wollte? "Eren!", rief ich lauter, als er einfach nicht zu reagieren schien. Mit einem Schrei riss er die Augen auf und sah mich geschockt an. Sein Puls raste und seine Atmung war beschleunigt. Nach kurzer Zeit realisierte er, wo er sich gerade befand, schlug seine Hände vor sein Gesicht und fing an zu schluchzen. "Es.... es tut mir leid, ich habe dich bestimmt geweckt.", entschuldigte er sich. Das er sich in diesem Moment nur darum sorgte, dass er mich geweckt hatte, war sowohl süß, als auch dumm von ihm. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich war schon wach und wenn du reden willst, höre ich dir gerne zu.", bot ich ihm an. Ich wollte, dass er wusste, dass er mir vertrauen konnte. Er sollte sich mir Stück für Stück öffnen. Kurz nickte er, als Zeichen, dass er verstanden hatte, während ihm Tränen an seinem Kinn herunter tropften und die Bettdecke durchnässten. "Hey.", gab ich einfühlsam von mir. Diese Seite zeigte ich aber nur ihm. Sanft nahm ich seine Handgelenke in meine Hand und schob seine Hände von seinem Gesicht weg, damit ich ihm in seine wundervollen Augen blicken konnte. "Nicht weinen. Es ist alles gut.", gab ich tröstend von mir und zog ihn im nächsten Moment in eine Umarmung. Schluchzend erwiderte er sie und krallte seine Hände, Halt suchend, in meinem Rücken fest. Es zerriss mich innerlich ihn so zu sehen und seine Klagelaute zu hören. Was hatte man ihm nur angetan? Zu gerne wüsste ich, wie er früher war und seit wann er auf der Straße saß. Ich wollte alles über diesen Jungen in Erfahrung bringen und alles in meiner Macht stehende für ihn tun. Nur, warum fühlte ich so? Ich verstand mich nicht mehr. Beruhigend strich ich sanft über seinen Rücken und sprach ihm leise zu. "Alles gut. Du bist hier. In Sicherheit." Das Beben seines Körpers verebbte langsam, weshalb ich ihn etwas auf Abstand brachte und ihm in die Augen sah. "Alles wieder gut? Es war nur ein Traum.", wollte ich wissen und strich ihm über die nasse Wange. Kurz nickte er hicksend und richtete seinen Blick auf mich. "Danke.", hauchte er, was mich leicht lächeln ließ. "Gut, dann komm mit. Ich mache dir zur Beruhigung einen Tee und wir gucken einen Film.", bot ich ihm an, als er wieder ein Nicken von sich gab stand ich auf und wartete darauf, dass er es mir nach machte. Mit der Katze im Arm stand er schließlich auf und tapste mir leise hinterher. Er war so unglaublich süß und dabei war er so groß. Wie schaffte er das nur? Mit diesen Gedanken, wie süß er doch aussah, schritt ich ins Wohnzimmer, setzte den Jungen auf die Couch und breitete eine Decke über ihn aus, ehe ich den Tee aufsetzte. Während das Wasser kochte ging ich wieder ins angrenzende Wohnzimmer. "Was für einen Film willst du gucken? Wahrscheinlich etwas ruhiges. Einen Weihnachts- oder Tierfilm?", wollte ich wissen. "Hm.... ein Tierfilm wäre schön.", überlegte er. "Natürlich.", lächelte ich und suchte einen heraus. Drei Freunde auf vier Pfoten. Den hatte mir Hanji da gelassen. Also schmiss ich die DVD rein und kümmerte mich um den Tee. Mit zwei Tassen kam ich zurück. "Vorsichtig. Ist heiß.", mit den Worten reichte ich Eren die Tasse. "Danke.", hauchte er und nahm sie ebenso vorsichtig entgegen. Ich nickte kurz, ehe ich mich rechts neben ihm auf dem Sofa nieder ließ, da er seine Beine an seinen Körper gezogen hatte, wo zwischen sich noch die Katze gequetscht hatte. Der Film hatte bereits begonnen und handelte um drei Tiere, die allein zu Hause gelassen wurden. Aber wirklich auf den Film konnte ich mich nicht konzentrieren und starrte statt dessen auf den Jungen, der den Film mit seinen türkisfarbenen Augen verfolgte. Seine Augen wirkten so klar und rein, wie die eines Kindes und doch hatte er wohl schon so vieles durch gemacht und gesehen. Seine Haare hatten einen schönen dunklen braun Ton und seine Gesichtszüge wirkten so weich. Generell sah er richtig hübsch aus. Bei diesem Gedanken riss ich die Augen etwas auf und starrte erschrocken zurück auf den Fernseher. Was dachte ich mir da eigentlich? War ich wahnsinnig geworden?! Er war verdammt noch einmal ein Kind! Und ich bereits 34! Ruckartig stand ich auf, nahm meine Zigaretten und stellte mich auf den Balkon um mich zu beruhigen. Das Eren mir sowohl verwirrt, wie auch ängstlich nachgesehen hatte ignorierte ich gekonnt. Ich musste mich erst einmal sortieren. Ich durfte keine Gefühle für ihn bekommen. Er würde sonst gar kein Vertrauen mehr in mich und andere Menschen haben. Es war sowieso ein Wunder, dass er jetzt bei mir blieb und mir so vertraute. Ich konnte und wollte es nicht kaputt machen. Mit zittrigen Händen nahm ich eine Zigarette aus der Schachtel, schob sie mir zwischen die Lippen und betätigte das dabei liegende Feuerzeug, ehe ich einen tiefen Zug nahm und ihn kurz darauf wieder ausblies. Ich beruhigte mich schlagartig. Es half mir immer etwas runter zu kommen. Ich sollte mit Hanji ... oder vielleicht doch besser Erwin sprechen. Hanji war da vielleicht wirklich die falsche Ansprechpartnerin. Seufzend lehnte ich mich an das Geländer und sah auf in das Himmelszelt. Ich sollte gleich wieder rein gehen und ihm Gesellschaft leisten, aber vorher würde ich Erwin anrufen. Gesagt getan. Ich nahm mein Handy aus meiner Hosentasche und suchte den Kontakt Erwin auf meinem Handy und als ich diesen gefunden hatte, klickte ich auf den grünen Höhrer. Es tutete kurz, ehe er auch schon abnahm. "Levi?", fragte er sogleich besorgt nach. "Ja, hey." "Was gibt es?", wollte er wissen. Gelangweilt zog ich an meiner Zigarette, während er geduldig wartete. "Ich glaube ich bin dabei einen großen Fehler zu begehen." "Was für einen Fehler denn?", gab er neugierig von sich "Ich glaube, dass ich mich gerade in das Balg verliebe." Kurzes Schweigen folgte. "Levi, du musst dich gedulden, er ist minderjährig und gerade erst zu dir gekommen." "Denkst du das weiß ich selber nicht?!", unterbrach ich ihn aufgebracht. Schon damals hatte ich bei dem alten Mann bemerkt, dass ich mich in ihn verliebt hatte, aber das ging nicht. Nicht jetzt, wo er so vieles hatte mit machen müssen. Verzweifelt griff ich in meine Haare und zerzauste sie etwas. Wieder entwich mir ein Seufzen. "Du weißt, dass ich dir dein Glück mehr als alles andere gönnen würde und ich verspreche dir, das ich dir helfen werde mit ihm." Seine Worte brachten mich zum lächeln. "Danke.", hauchte ich. Es tat gut, einfach mit jemandem zu reden. "Nicht dafür. Aber, wenn ich dir einen Rat geben soll, dann versuch normal mit ihm umzugehen. Ich weiß, dass es schwierig sein wird, aber das ist das einzige, was du tun kannst. Und wenn er soweit ist werde ich ihn aushorchen, was er von dir hält." Ich musste kurz auflachen. "Ach Erwin.", ich drückte die Zigarette aus. "Ich geh dann mal rein. Tschüss." "Ja Tschüss.", gab mein Gesprächspartner von sich, ehe ich auflegte und mein Handy weg packte. Kurz sah ich erneut auf in den Himmel, ehe ich wieder in die Wohnung ging, als es auch schon klingelte. Wer das wohl sein könnte? _______________________________________________________________________________________________ Levi: Warum hat das denn so lange gedauert? * seufz* CielForever: Gomene, aber immerhin geht es ja jetzt endlich wieder weiter und ich war die Woche auch sehr fleißig * lächel* Levi: Ahja. CielForever: Wirklich. Ich habe noch zwei Kapitel anderer FF´s geschrieben. Levi: Führ erst einmal diese weiter CielForever: Aber meine SebaCiel kann ich doch nicht hinten anstellen D: Eren: So lange die beiden weiter streiten können wir ja Kekse essen. *Tee und Titanenkekse hinstell* Kapitel 11: Berührungsängste ---------------------------- ~Levi~ Ich ging an Eren vorbei zur Tür und öffnete diese. "Hallo Levi.", begrüßte mich Petra. Mit zusammen gekniffenen Augenbrauen sah ich sie an. "Es tut mir leid, dass wir den Jungen nicht finden konnten und ich wollte wissen, wie weit du mit Erwin gekommen bist.", gab sie schüchtern von sich. "Er ist hier. Bei mir.", gab ich trocken zurück. Erschrocken sah sie mich an. "Was?! Hier?! D-darf ich?", wollte sie aufgeregt wissen und versuchte einen Blick auf ihn zu erhaschen, indem sie sich vor lehnte und den Kopf reckte, um an mir vorbei zu sehen. Seufzend senkte ich die Lider. Immerhin hatte Sie mir geholfen ihn zu finden und so, wie es aussah auch Erwin um Hilfe gebeten, nur damit ich ihn finden konnte. Sie ist sogar durch die dreckigen, engen Gassen gelaufen. "Na gut, aber verschreck ihn nicht und fass ihn bitte nicht an. Immerhin weiß ich nicht, was alles passiert ist.", gab ich noch leise von mir, so dass Eren mich nicht hören konnte. Als es geklingelt hatte, hatte er seinen Kopf schreckhaft erhoben und Richtung Tür gestarrt, mit vor Angst geöffneten Augen. Entweder hatte er sich bloß erschreckt oder es gab etwas vor dem er Angst hatte. Vor allem jetzt nach dem Traum, der ihn zum Weinen gebracht hatte. Wer ihm wohl so weh getan hatte? Ich trat zur Seite und ließ Petra herein, welche im Eingang die Schuhe abstreifte und dann ins Innere trat. Vorsichtig ging sie ins Wohnzimmer, in dem Eren nach wie vor saß, die Katze, wie auch die Tasse hielt er ängstlich an sich gedrückt und sah Petra mit großen Augen an. Ich konnte die Angst bis zu mir spüren und trat neben Petra, damit Eren wusste, dass er keine Angst haben musste und dass ich da war, in seiner Nähe. "Eren, das ist Petra, sie ist eine gute Freundin von mir und Petra, das ist Eren, der Junge, den ich auf der Straße gesehen hatte.", stellte ich sie einander vor. "Hallo Eren, freut mich dich kennen zu lernen.", lächelte sie ihn freundlich an und ging langsam auf ihn zu, um ihn nicht zu verschrecken. Wenn sie zu weit gehen würde, würde ich einschreiten, aber noch schien Eren ruhig zu sein und ich beobachtete sie genau. Schließlich setzte Petra sich mit einem guten Abstand neben ihn, während ich beide nicht aus den Augen ließ. Aber er schien keine Probleme mit Petra zu haben. Es wäre aber auch extrem schlimm gewesen wenn, immerhin war Petra einer der nettesten Personen die ich kannte. Und sie scheint so lieb und vertrauenswürdig, als könnte sie keiner Fliege etwas zu leide tun. Eren nickte langsam und wagte es nicht, sie aus den Augen zu lassen. Als sie ihm seine Hand hinstreckte zuckte er kurz zusammen. Doch das Lächeln verschwand nicht aus Petras Gesicht und sie senkte die Hand wieder. "Ist nicht schlimm. Du kennst mich schließlich noch nicht. Ist das deine Katze?", sie deutete mit dem Finger auf das Tier in seinen Armen. "Wie heißt sie?", wollte sie wissen. "Weißt du, ich wollte auch schon immer eine Katze haben.", fügte sie hinzu. "Laier....", gab er leise von sich und seine Stimme klang heißer, so dass ich sie kaum wahr genommen hatte. "Was?", wollte Petra verwundert wissen. "Ihr Name ist Laier.", gab der Braunhaarige erneut von sich und streichelte sanft ihr Fell, was Laier zum Miauen brachte. "Das ist ein schöner Name. Hat er eine Bedeutung?", wollte sie weiter wissen. Mir schien es, als vertraute er ihr langsam. Kurz schüttelte er seinen Kopf auf die Frage. "Oh, ist aber trotzdem schön.", wieder lächelt sie. "Gefällt es dir gut bei Levi?" Wieder nickte Eren. "Er schaut zwar manchmal etwas böse drein, aber im Grunde ist er ein sehr netter Mann.", erzählte sie ihm. Es schien fast so, als ob ich die beiden alleine lassen könnte. Neugierig tapste Laier auf Erens Knie und sah Petra mit ihren großen Augen an. "Wie süß.", quietschte Petra freudig. "Darf ich sie mal streicheln?", wollte sie wissen und streckte bereits die Hand nach ihr aus. "Nein!", schnell packte Eren sich die Katze und sprang vom Sofa auf. Ängstlich sah er Petra an, hatte die Decke halb mit sich gerissen, welche den Sturz der leeren Tasse aufgefangen hatte, die es gerade noch überlebt hatte. Erschrocken sah Petra zu Eren auf und verharrte in der Pose, sitzend mit einer halb ausgestreckten Hand. "Petra, ich glaube es wäre besser, wenn du wieder gehst.", gab ich von mir und sah zu meinem ernannten Schützling, welcher vor Angst zitterte und ebenso zittrig einatmete. Ob er Angst hatte, dass man ihm seine Katze erneut wegnehmen würde? "Es tut mir leid Levi, ich wollte das nicht.", gab sie mit zittriger Stimme von sich. "Ich weiß. Er braucht noch Zeit.", erwiderte ich und legte meine Hand auf ihre Schulter, damit sie aufstehen würde. Eren wollte ich erst mal in Ruhe lassen und gleich nach ihm schauen gehen, immerhin wusste ich nicht, wie er gleich auf mich reagieren würde. Nickend stand Petra auf und verschwand im Flur, in dem sie sich die Schuhe wieder anzog und aus der Tür trat. "Es tut mir wirklich leid Levi. Ich wusste nicht.....", leise schluchzte sie und Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Es tat ihr wirklich leid. "Oi Petra. Ist schon gut. Nicht weinen. Du konntest es nicht wissen. Beruhig dich erst mal und fahr nach Hause.", schlug ich ihr vor. Kurz nickte sie und lächelte wieder. "Ist gut und du gehst besser wieder zu ihm rein. Er braucht dich bestimmt." Auch ich nickte und ein kurzes Lächeln trat in meine Züge. Als ich die Tür schließen wollte hielt mich Petras Stimme noch einmal auf. "Ach und Levi...?", sie wartete kurz, bis ich sie an sah:"Er hat wirklich schöne Augen.", bestätigte sie und verschwand dann. Wieder lächelte ich kurz und schloss die Tür. Langsam ging ich zurück ins Wohnzimmer und fand Eren auf dem Boden kauernd vor. Er hatte die Decke fest um sich geschlungen, drückte sein Haustier an sich und starrte mit weit angsterfüllten Augen gen Boden. "Oi Eren.", versuchte ich sanft seine Aufmerksamkeit zu bekommen und ging in die Hocke, um ihn nicht weiter zu fürchten. Mit tränennassem Gesicht hob er seinen Blick und sah mich an. "Alles ist gut. Sie ist wieder weg und dir nimmt keiner Laier weg.", versprach ich. "Sie wird es nie wieder tun." "Versprochen?", hauchte er mir zittrig entgegen. Sanft nickte ich und sah ihm dabei fest in die Augen. Langsam streckte ich ihm meine Hand mit der Handfläche nach oben hin. Nach kurzem Zögern nahm er sie und ließ sich von mir hoch ziehen. Die Unordnung die er gemacht hatte, ignorierte ich und setzte ihn zurück auf das Sofa, stellte die Tasse auf dem Tisch ab und zog die Decke etwas enger um ihn. Da umarmte er mich plötzlich und hauchte mir ein:"Danke.", ins Ohr, was mich lächeln ließ, wobei die Decke halb von seinen Schultern glitt. Laier hatte er auf seinem Schoß gelassen und hielt sie nicht weiter fest. Sanft legte ich auch meine Arme um ihn und lächelte sanft. Er war wirklich süß. Konnte jemand wie er überhaupt noch süßer werden? Ich fühlte mich so leicht und vollständig mit ihm. Meine kalte Fassade geriet ins bröckeln in seiner Nähe und es machte mir nichts aus, ihm meine weiche Seite zu zeigen, die bisher eigentlich nur Erwin und Hanji kannten. Petra kannte sie zwar auch ein wenig, aber die beiden waren einfach meine engsten Freunde und wussten echt alles über mich. Mittlerweile war es fast Abend und es war an der Zeit etwas frisches zu kochen. Sanft schob ich den Jungen etwas von mir weg. "Hast du Lust mir etwas in der Küche zu helfen? Ich würde gerne mit den Vorbereitungen für das Abendessen beginnen.", gab ich sanft von mir. Kurz nickte Eren. "Gut, dann musst du allerdings wieder aufstehen. Die Katze kannst du gerne mit nehmen, aber die muss dann auf den Boden.", gab ich lächelnd von mir. Immerhin konnte ich ihm die Katze nicht ganz verbieten, wenn er solche Verlustängste besaß. Einverstanden nickte er und folgte mir, mit der Katze auf dem Arm, in die Küche. "Hast du Lust auf Pizza? Teig und Zutaten hab ich da.", sagte ich, als ich einen Blick in den Kühlschrank warf. "Ich hatte schon lange keine Pizza mehr.", gab er leise von sich. "Gut, dann machen wir heute eine. Wasch dir schon mal die Hände.", mit den Worten nahm ich alles heraus. In der Zeit hatte Eren Laier auf einen Stuhl gesetzt und sich die Hände gewaschen, was ich ihm dann gleich tat. Immerhin kochte ich nie, ohne mir vorher die Hände gewaschen zu haben. Ruhig erklärte ich und zeigte ihm alles. Aufmerksam folgte er mir und machte es genauso, wie ich es wollte. Er begriff schnell und schien auch Spaß zu haben. Er schnitt alles klein. Ich übernahm das Ausrollen des Teiges und half ihm beim Schneiden. Belegen taten wir zusammen. Eine Seite der Pizza war mit Nudeln und Spinat und die andere ganz klassisch mit Schinken und Salami bestückt. Dann schob ich alles in den Ofen und wir wuschen uns wieder die Hände. "In ca ner halben Stunde müsste die Pizza fertig sein.", erklärte ich ihm, sah auf die Uhr und stellte mir mein Handy ein, damit es mich an die Pizza erinnern würde. Es war gerade mal halb fünf. Wir waren schnell gewesen. So nahm Eren seine Katze vom Stuhl und verschwand wieder im Wohnzimmer, wohin ich ihm folgte und setzte mich wieder neben ihm. "Magst du mir etwas über dich erzählen?", wollte ich ein Gespräch anfangen. "Was willst du denn wissen?", gab er irritiert von sich. Er schien so etwas wohl nicht gewohnt zu sein. Kurz überlegte ich. Immerhin wollte ich auch nicht, dass er mich später ganz von sich stoßen würde. "Gut, dann stelle ich dir Fragen und du beantwortest sie, sollte ich allerdings etwas fragen, was du nicht beantworten möchtest, dann sagst du es mir. Okay?", wollte ich wissen und sah ihn fragend an. "Okay.", kurz nickte er dabei. "Dann beginnen wir mit etwas einfachem. Was ist deine Lieblingsfarbe.", wollte ich als erstes wissen, was Eren zum Lächeln brachte. "Grün und deine?", stellte er mir eine Gegenfrage, was mich auch zum lächeln brachte. So konnten wir es auch gestalten. "Blau. Wie alt bist du?", fuhr ich mit meinen Fragen fort. "Fünfzehn und du?" Fünfzehn also. Doch noch so jung. "Vierunddreißig. Liest du gerne?" "Warte. Vierunddreißig?", fragte er mich geschockt:"Du bist niemals im Leben vierunddreißig!" "Ich weiß das ich um einiges jünger aussehe. Aber das Alter steht auch in meinem Pass. Du kannst es gerne überprüfen." Es amüsierte mich etwas, dass er mich doch auch um Ecken jünger geschätzt hätte. Auch, wenn ich es mittlerweile gewohnt war. Immerhin gab mir der Kioskbesitzer nicht mal heute freiwillig Zigaretten raus, wenn ich welche kaufen wollte. "Ich hätte dich höchstens auf Anfang zwanzig geschätzt.", gab er staunend von sich. Leise lachte ich auf. "Danke Eren. Dich habe ich auf jeden Fall unter achtzehn geschätzt." Das ließ auch Eren sanft lächeln. Wiederholt krabbelte Laier über Eren zu mir herüber und schmiegte ihren Kopf an meinen Arm an. "Sie scheint dich zu mögen.", gab Eren von sich, als er zu seiner Katze runter sah, die miaute, um Aufmerksamkeit von mir zu bekommen. Da Eren keine Anstalten machte die Katze weg zu nehmen hielt ich Laier meine Hand hin, an welcher sie ihr Köpfchen rieb, damit ich sie endlich streicheln würde. Lächelnd legte ich ihr meine Hand auf den Kopf und strich durch ihr Fell. Freudig miaute sie. Und als ich zu Eren aufsah, um seine Reaktion zu sehen lächelte er sanft, was auch mich sanft lächeln ließ. Er sah so unglaublich schön aus. Ohne wirklich wahr zu nehmen, was ich da eigentlich tat, hob ich die andere Hand, legte sie auf Erens Kopf ab und strich ihm sanft über diesen. Er hob nur den Blick und sah mir verwundert in die Augen, was ich ihm gleich tat. Sanft haftete mein Blick in den schönen Iriden meines Gegenübers. Wie in Trance fühlte ich mich, als auch Erens Blick sanfter wurde. Es schien als würde die Zeit still stehen und ich blendete die ganze Umgebung aus, sowie die kleine Katze, die sich noch immer an meinem Bein rieb und auf meinen Schoß kletterte. Es gab nichts und niemanden mehr, außer den Jungen vor mir und mich. Sanft fuhr meine Hand an seine Wange und ich näherte mich langsam Stück für Stück seinem Gesicht. Abwechselnd sah ich hinunter zu seinen Lippen, ehe mein Blick wieder zu seinen Augen führte und wieder zurück. Auch er sah ab und an zu meinen Lippen hinunter und schien den Kuss genauso wie ich zu wollen. Nur noch wenige Millimeter trennten uns und ich konnte bereits seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren. Sehnsüchtig wollte ich die letzten verbliebenen Zentimeter überbrücken, als plötzlich mein Handy begann zu klingeln und mich somit aus meiner Trance riss. Erschrocken wich ich zurück und zog mein Handy aus meiner Hosentasche, um den Wecker auszustellen. Die Pizza war fertig. Hastig schob ich Laier von meinem Schoß und stand auf. "Die Pizza ist fertig.", erklärte ich dem verwirrten Jungen. In der Küche nahm ich ein Tuch, öffnete den Ofen und besah mir zuerst die Pizza, die ein schönes gold braun angenommen hatte. Zufrieden stellte ich den Ofen aus und nahm das Blech heraus, welches ich auf die Arbeitsablage abstellte und mit einem Pizzaroller in kleine Stücke schnitt. "Eren kommst du?!", rief ich, damit er in die Küche kommen würde, um sich etwas zu essen zu nehmen. Immerhin hatte ich die Pizza nicht umsonst gemacht. Kurz darauf kam auch Eren in die Küche getapst, natürlich wieder mit Laier im Schlepptau. So stellte ich noch Teller und Besteck bereit, legte in die Mitte des Tisches ein Brett, auf welchem ich dann das Blech stellte und machte auch Laier etwas in ihre Futterschüssel. Eren stellte sich dabei neben mich und setzte Laier wieder an die Schüssel. Kurz strich er ihr über das Fell, dann wuschen wir uns die Hände und setzten uns gemeinsam an den Tisch. Was noch vorhin im Wohnzimmer passiert war, schien wie vergessen und jeder nahm sich ein Stück der Pizza. Mit Gabel und Messer schnitten wir sie klein und aßen sie auf. Dabei aß Eren sehr wenig. Sein Magen war wohl mehr nicht gewohnt. Immerhin hatte er auf der Straße immer um Essen kämpfen müssen, wenn er mal welches gefunden hatte. Auch das Tierchen war schnell satt und strich wieder um Erens Beine herum. Sie schien schon etwas gesünder zu sein, auch wenn sie noch immer sehr mager war, aber das würde sich ja mit der Zeit legen. Natürlich bemerkte ich auch, wie die Katze auf Erens Schoß sprang und sich dort an seinen Bauch schmiegte. So lange sie nicht auf den Tisch kam sollte es mir recht sein. Als auch ich fertig war räumte ich alles auf. "Wenn du magst können wir gerne noch etwas fernsehen schauen oder Karten spielen.", schlug ich vor. Immerhin hatte auch ich sowas wie Skip-Bo und andere Kartenspiele zu Hause. Hastig nickte er. "Ja, gerne.", er lächelte als wäre nichts geschehen. Ich war einerseits sehr froh, dass er es mir nicht böse nahm und noch normal mit mir umging. Dabei hatte ich damit gerechnet, dass er mich erstens, weg stoßen würde und zweitens nicht mehr meine Gesellschaft suchen würde. Doch wenn er morgen noch da wäre, ständen die Chancen wohl hoch, dass er nicht mehr gehen würde. So gingen wir wieder ins Wohnzimmer, dort nahm ich aus einem Fach das Skip-Bo Spiel hervor und mischte es auf dem Sofa sitzend gut durch. Nach einer kurzen Einführung hatte Eren die Regeln so weit begriffen und wir begannen mit der ersten Patie. Um direkt ein Gefühl für das Spiel zu bekommen teilte Eren die Karten aus. Jeder bekam zwanzig davon. Den Fernseher ließen wir aus und konzentrierten uns ganz auf das Spiel. Um kurz nach neun beendeten wir die Runde und ich hatte mit fünf zu drei gewonnen. "So, dann putz dir noch die Zähne und dann ab ins Bett.", befahl ich, während ich das Spiel zusammen räumte. "Wird gemacht.", gab er lächelnd von sich und lief ins Badezimmer. Ich hatte ihm eine Zahnbürste von mir gegeben, die ich mal gekauft, aber noch nicht benutzt hatte, ebenso wie einen Kamm. Als ich das Wohnzimmer fertig aufgeräumt hatte, kam Eren aus dem Badezimmer. "Gute Nacht Levi.", wünschte er mir und verschwand im Gästezimmer. "Gute Nacht.", erwiderte ich. Auch ich ging ins Bad, putzte mir ebenfalls die Zähne und begab mich nach dem Toilettengang in mein Zimmer, um mich ebenfalls schlafen zu legen. Mit den Gedanken an Eren schlief ich ein, als jemand leise an meine Tür klopfte. Ich hatte einen leichten Schlaf und öffnete die Augen. Warum Eren wohl an meine Tür klopfte? Ich setzte mich auf und sah zur Tür. "Herein.", gab ich laut von mir. Dann öffnete sich die Tür und Eren tapste leise in mein Zimmer. "Was ist denn los? Kannst du nicht schlafen?", wollte ich ruhig wissen und sah ihn besorgt an. Kurz schüttelte er den Kopf, was ich auch in der Dunkelheit erkennen konnte. Trotzdem knipste ich das Licht an und konnte ihn nun endlich ganz sehen. Kurz hatte er durch das helle Licht den Kopf abgewendet, ehe er sich mir wieder zu drehte. Er schien wieder geweint zu haben. Warum hatte ich das nicht mitbekommen? "Soll ich bei dir schlafen?", hakte ich nach und setzte mich auf die Bettkante meines Bettes. Mit gesenktem Kopf nickte er. Seufzend stand ich auf. "Geh schon mal in dein Zimmer. Ich komme jetzt nach.", bat ich. Gehorsam verschwand er aus der Tür und schlich sich wieder in sein jetziges Zimmer zurück. Müde rieb ich mir über die Augen, knipste das Licht aus und verschwand dann auch in seinem Zimmer. Da er sich auf die Linke Seite verzogen hatte, konnte ich mich bequem auf die rechte Seite hinlegen. Sofort kuschelte er sich an mich und legte seinen Kopf auf meiner Brust ab, sowie seine Hand, die gleichzeitig die Decke etwas höher zog. Sanft legte ich einen Arm um seinen Rücken und meine zweite auf seine Hand. Mit dem Daumen strich ich beruhigend über seinen Handrücken. Wohlig seufzte er auf. Ob das okay war, das ich ihm so nah bin? Ich sollte mit Erwin sprechen. Aber das musste bis morgen warten. Wirklich an schlafen war nicht zu denken, wenn so jemand bei einem schlief. Er schien fast augenblicklich eingeschlafen zu sein und sein Gesicht wirkte so sorgenlos und kindlich, als wäre er durch nichts gezeichnet worden. Das er mir immer noch so vertraute erstaunte mich. Hatte ich dieses grenzenlose Vertrauen überhaupt verdient? Immerhin hatte ich ihn heute fast geküsst, wäre mein Handy in dem Moment nicht los gegangen, wer weiß, was dann passiert wäre? Ich wollte nicht drüber nachdenken und schloss angestrengt die Augen. Zumindest wollte ich versuchen zu schlafen, um morgen etwas fitter zu sein. Genau weiß ich nicht, wann ich eingeschlafen bin, aber es musste zeitig gewesen sein, da ich am nächsten Morgen ausgeruht und frisch aufwachte. So sah ich auf meine Brust runter, auf der noch immer Eren lag und friedlich schlief. Da ich ihn nicht sofort wecken wollte, schob ich ihn herunter, deckte ihn ordentlich zu und verschwand im Bad, um zu duschen und mich fertig zu machen, als das erledigt war, bereitete ich das Frühstück für uns beide vor. Immerhin hatten wir zwei Dinge zu erledigen, die ihn sicherlich sehr nervös machen würden. Gerade als ich mit dem Frühstück fertig wurde, tapste Eren aus dem Schlafzimmer und rieb sich gähnend über das Auge. "Guten Morgen.", gab ich lächelnd von mir:"Du kommst genau richtig. Ich wollte dich gleich holen kommen. Frühstück ist fertig." "Das riecht lecker.", gab er etwas wacher von sich. "Es gibt Rührei mit Speck und ich habe dir einen Tee gemacht.", erklärte ich ihm. Nun trat er vollends in die Küche ein und besah sich den reich gedeckten Tisch. So etwas tat ich immer nur, wenn ich Besuch erwartete oder hatte. Für mich alleine würde es mir keinen Spaß machen so viel zu machen, dann gab ich mich meist auch mit einem guten Tee zufrieden. Freudig frühstückte Eren und Laier bekam natürlich auch etwas leckeres. Danach machte er sich fertig und dann gingen wir mit der Katze im Schlepptau los. Zuerst fuhr ich mit ihm zur Polizei. Mit zittrigen Knien stieg er aus dem Wagen und folgte mir ins Präsidium, dabei krallte er eine Hand ängstlich um meinen Arm. "Guten Tag.", begann ich an der Anmeldung, um die Aufmerksamkeit des Mitarbeiters zu bekommen. "Guten Tag, was kann ich für Sie tun?", wollte mein Gegenüber seufzend wissen und hob den Blick vom Bildschirm. "Ich wollte jemanden anzeigen.", gab ich knapp von mir. "Im Gang rechts, die letzte Tür rechts.", gab der Mann unfreundlich von sich. Er war jung und heute morgen wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden. Anfang zwanzig schätzte ich ihn. Seine kurzen schwarzen Haare hatte er nach oben gestylt und braune müde Augen. Schnell zog ich Eren mit mir mit und klopfte nach wenigen Minuten an eine Tür. "Herein!", drang es gedämpft von innen. Ohne zu zögern drückte ich die Klinke hinunter und trat ins Innere ein. Vor mir erstreckte sich ein mächtiger dunkler Schreibtisch, hinter welchem ein muskulöser Mann saß. "Guten Tag. Mein Name ist Levi Ackermann und das ist Eren. Ich würde gerne eine Anzeige machen.", verriet ich mein Anliegen. "Gut, dann setzt euch bitte." Widerwillig nahm ich Platz und Eren folgte meinem Beispiel, wobei er sich ängstlich in den Sitz drückte und man gerade zu merkte, dass er nicht hier sein wollte. "Dann fangen Sie doch mal bitte an.", bat er mich und widmete sich ganz mir. So erzählt ich ihm die ganze Geschichte von Eren, dass ich ihn auf der Straße gefunden hatte und als ich ihm helfen wollte, dass er mitgenommen worden war, von einem alten Mann, der ihn in einem illegalen Casino verschachern wollte. Die ganze Zeit hatte er mir schweigend zugehört und sich Notizen gemacht. Natürlich gab ich ihm auch die Adresse des Casinos und des Hauses von Charles. "Nun gut, ich werde sehen, was sich machen lässt Herr Ackermann. Befinden sich noch Spuren auf dem Jungen?", wollte er wissen. "Nein, aber auf dem Kleidungsstück", gab ich von mir und hielt die Tüte hoch, in dem der Yukata steckte, den Eren getragen hatte. "Ich hoffe das noch etwas brauchbares darauf ist. Ich habe ihn kurz anpacken müssen und Eren selbst hatte ihn ja auch angefasst." "Ja, aber das wird sicher gehen. Danke für Ihr Mitdenken.", mit den Worten nahm er mir die Tüte ab und reichte mir die Hand, die ich annahm und kurz schüttelte. "Dem Jungen geben Sie bitte nicht die Hand! Ihn darf keiner anfassen. Er hat panische Angst davor.", gab ich schnell von mir, als er auch Eren die Hand hin hielt, welcher erschrocken zurück gewichen war. "Verstehe. Nun gut, wenn Sie noch Hilfe wegen ihm brauchen, dann sagen Sie bitte Bescheid. Wir werden uns bei Ihnen melden, sobald wir etwas wissen! Und außerdem werden wir das Jugendamt informieren müssen. Immerhin muss geprüft werden, ob sie sich gut um den Jungen kümmern können und das er nirgends vermisst wird müssen wr auch noch prüfen." Ich wusste, dass er nur seine Arbeit machte und zwang mich selbst zur Ruhe, als ich meine Hand zu einer Faust ballte. "Das wird schon gehen. Danke.", bedankte ich mich schnell und verließ zusammen mit Eren den Raum. Noch immer kochte die Wut in mir. Das Jugendamt würde mir mit Sicherheit nicht Eren weg nehmen! Dafür würde ich schon sorgen. Aber immerhin hatten wir das schon einmal geschafft, auch wenn jetzt noch mehr auf uns zu kommen würde. Aufgewühlt saß der Braunhaarige neben mir, wobei es in mir nicht gerade viel anders aussah, aber wenigstens sah man es mir nicht an, ihm dagegen schon und so sollte ich mit ihm zum Tierarzt? "Alles gut?", wollte ich sanft wissen. Er nickte schnell. "Ja, es geht schon wieder." Kurz hatte er zu mir aufgesehen, ehe er seinen Blick wieder richtung Boden gelenkt hatte. "Eren ich bin bei dir. Und jetzt geht es um Laier, aber wenn du das nicht schaffst, dann lass es mich bitte wissen.", bat ich ihn, was ihn erneut nicken ließ. Zufrieden fuhr ich los und hielt direkt beim Tierarzt. Drinnen meldeten wir Laier an und mussten nur noch kurz einen Bogen ausfüllen, was ich übernahm und alles ordentlich notierte. Name des Tieres, meinen Namen, Alter des Tieres, mein Geburtsdatum und Anschrift, sowie Datum und Unterschrift. Vollständig gab ich es wieder vorne ab und setzte mich wieder zurück neben Eren. Wir hatten Glück, dass nur noch zwei vor uns waren und als ich fertig war, war es nur noch einer, der vor uns dran kommen würde. Nach einer guten Viertelstunde wurden wir aufgerufen und in einen Behandlungsraum gebeten. Nervös drückte Eren das Kätzchen an sich und streichelte ihr Fell. "Eren, gleich wenn die Ärztin kommt musst du ihr Laier geben. Damit sie sie durch checken kann.", erklärte ich ihm, da ich nicht wusste, ob er jemals beim Arzt mit einem Tier gewesen war. Mit gesenktem Blick nickte er, als auch schon die Ärztin herein kam. "Guten Tag. Dr. Renz mein Name", gab sie lächelnd von sich und reichte mir ihre Hand, welche sie auch Eren hin hielt. "Er gibt nicht die Hand. Das hat einen Grund, aber er meint es nicht böse.", erklärte ich der Ärztin, die ihre Hand verständnisvoll senkte. Sie war klein, blond und besaß blaue Augen. Ihr würde Eren doch mit Sicherheit seine Katze geben. Immerhin hatte sie die selbe Ausstrahlung wie Petra. "Darf ich mir dann mal Laier anschauen?", bat sie. Nickend setzte Eren das Kätzchen auf dem Tisch ab. "Sie ist aber dünn.", gab sie sofort besorgt von sich. "Wir haben sie gestern von der Straße geholt.", gab ich zur Erklärung von mir. "Aber der Junge sieht nicht gerade besser aus.", bemerkte sie und warf mir einen eigenartigen Blick zu. Bei ihr schienen wohl einige Alarmglocken zu klingeln. _______________________________________________________________________________________________ Eren: G-glaubst du, dass sie mir Laier weg nimmt? *zittrig frag* Levi: Ich werde darauf aufpassen, dass es nicht passieren wird. Eren: Danke Levi * lächel* Levi: *dahinschmelz* //Er lächelt .... mich an.// * leicht lächeln muss* Christa: OMG! 0.0 Er kann lächeln! CielForever: Äääääh ja. Tatsache. Da alle etwas baff sind, was unser lieber Levi so alles kann, beende ich mal das Kapi. LG CielForever Kapitel 12: Der Psychologe -------------------------- Konban wa x3 Hier ist endlich das lange ersehnte Kapitel! Ich hoffe, dass es euch auch wieder gefällt. Momentan ist die FF eher eintönig und langweilig, aber ich versichere euch, dass ich noch was großes vor habe x3 Hoffentlich bekomme ich das noch auf Papier bzw Laptop xD Dann noch viel Spaß beim nächsten Kapitel~ ____________________________________________________________________________ "Ihn habe ich auch von der Straße.", erwiderte ich ruhig. Sie schien mir zu glauben, wog das Kätzchen, tastete sie ab, maß ihre Temperatur, sah in den Mund hinein und die Augen sowie die Ohren begutachtete sie auch. "Sie sieht gesund aus. Und es scheint ihr nichts außer Nahrung zu fehlen. Sie ist extrem untergewichtig. Dennoch werde ich ihr eine Impfung geben. Außerdem bitte ich sie regelmäßig zur Kontrolle und zu den Impfungen zu kommen. Einen Impfpass gebe ich ihnen natürlich auch mit.", bat sie mich, nahm aus einer Schublade einen kleinen Pass heraus, schrieb ein paar Daten von Laier hinein und die Impfgabe mit ihrer Unterschrift. Dann zog sie die Spirtze auf und gab sie Laier, die, als sie endlich los gelassen wurde, ängstlich auf Erens Arme sprang. Die Ärztin lachte:"Das wars doch schon meine Kleine. So, ich muss dann weiter. Einen schönen Tag noch und kümmern Sie sich gut um die beiden, Herr Ackermann.", bat die Blondine mich und gab mir zum Abschied die Hand. "Vielen Dank für alles.", gab ich freundlich von mir und ging dann mit Eren aus dem Raum. Vorne an der Anmeldung musste ich für alles knapp Fünfundzwanzig Euro bezahlen. Darum liebte ich diesen Tierarzt. Er war kompetent und hatte ganz angemessene Preise. "Danke.", bedankte Eren sich bei mir und drückte seine Katze nah an sein Gesicht. Er liebte sie wirklich über alles, was mich leicht lächeln ließ. "Kein Problem. Jetzt lass uns noch schnell Schulsachen kaufen und dann ab nach Hause.", gab ich von mir und lief bereits zum Auto. Hastig folgte Eren mir und stieg ins Auto ein. Nach einer kurzen Fahrt hielt ich auf einem Parkplatz und stieg aus, was mir Eren wieder gleich tat. Vor uns lagen drei Geschäfte: das linke verkaufte Klamotten, in der Mitte war ein Supermarkt und rechts befand sich der Schreibwahrenladen, in den wir hinein gingen. Dort suchte ich ihm drei Blöcke heraus, einen karierten, einen linierten und einen blanko, für den Kunstunterricht. "Eren, sieh dich ruhig etwas um. Du kannst dir Stifte und ein Mäppchen aussuchen, dass du gerne hättest." Nickend sah er auf die Mäppchen, auf die ich mit dem Finger zeigte und sah sich einige davon an. Mauzend sah auch Laier dort hin. "Entschuldigung, aber Hunde sind hier nicht erlaubt.", wies die Verkäuferin Eren zurecht und wollte gerade ihre Hand auf Erens Schulter ablegen. Blitzschnell reagierte ich und hielt sie am Handgelenk fest. "Sind Sie blind? Jeder Blinde erkennt, dass das kein Hund ist.", gab ich kalt von mir. Niemand wagt es meinen Eren anzufassen. Erschrocken drehte der Junge sich um und stolperte rückwärts. Mit großen Augen sah er die Verkäuferin an und stellte sich hinter mich. "Oh...", dazu wusste sie nichts mehr zu sagen und zog von dannen. Schnaubend sah ich ihr hinterher. "Nun such dir schon was aus.", bat ich Eren erneut und deutete erneut auf die Mäppchen. Immerhin wollte ich hier auch wieder raus kommen. Doch Eren dachte gar nicht daran und drückte sich von hinten näher an mich heran. Seufzend ging ich, dicht gefolgt von Eren, auf den Stand zu und besah mir die dort ausgestellten Artikel. Es waren viele verschiedene und außergewöhnliche dabei. Nacheinander hielt ich ihm verschiedene hoch. Doch sehr begeistert wirkte er mir nicht gerade. Vorsichtig streckte er seine Hand aus und nahm unter dem Stappel ein einfaches schwarzes Federmäppchen heraus. Es war mit weißen Verzierungen versehen und am Reißverschluss hing ein kleiner Anhänger in Form eines kleinen goldenen Schlüssels. "Gefällt es dir?", wollte ich leicht lächelnd wissen, worauf nur ein schüchternes Nicken kam. "Es sieht wirklich sehr schön aus. Dann holen wir noch ein paar Stifte und die aktuellen Schulbücher sowie die Schultasche.", mit den Worten nahm ich ihm den Gegenstand ab und ging mit ihm weiter zu den Stiften. Dort suchten wir, bzw eigentlich nur ich, Stifte aus. Gerade als ich am bezahlen war kam eine Frau mit einem Kind in den Laden. "Oh Mama! Schau mal! Eine Katze!", rief er aus und ging zielstrebig auf Eren zu, der zurück wich und gegen mich stieß. Mit zu schlitzen verengten Augen drehte ich mich um und starrte das Kind an, dass verängstigt zurück schritt. Mit einem Arm zog ich Eren demonstrativ an meine Seite. Als ich sicher war, dass das Kind weg ging, bezahlte ich zu Ende und wir verließen gemeinsam den Laden. "Alles gut?", wollte ich an Eren gewandt wissen. Stumm nickte er und hielt seine Katze an seine Brust gedrückt, den Blick zu Boden gesenkt. "Dann steig ein.", bat ich ihn und hielt ihm die Beifahrertür auf, damit er einsteigen konnte. Gehorsam folgte er und stieg ein. Sacht schlug ich die Tür zu, ging vorne um das Auto herum und stieg auf der anderen Seite ein. Während der Fahrt schwieg er. Als ich in der Einfahrt hielt, stieg er langsam aus und ging langsam auf die Haustür zu, Laier immer noch auf seinen Armen haltend. Ich nahm die Einkäufe heraus, schloss das Auto ab und ging auch auf die Haustür zu. Laier war wirklich eine brave Katze und ist immer auf Erens Armen geblieben. Bis auf ein paar Maunzern hatte ich auch nichts von ihr gehört. In der Wohnung angekommen verstaute ich die Sachen in Erens Zimmer. Die Bücher kamen ins Regal, die Stifte ins Mäppchen und dieses in die Tasche. Die Tasche selbst stellte ich auf dem Schreibtischstuhl ab und ging wieder zurück zu Eren, welcher im Wohnzimmer saß und Laier streichelte. Langsam setzte ich mich neben ihn. "Willst du was essen? Hast du hunger? Oder willst du etwas fernsehen?", wollte ich wissen und sprach alles so mitfühlend aus, wie möglich. Immerhin wollte ich ihn jetzt nicht verschrecken. Abwesend schüttelte Eren den Kopf, was mich leise seufzen ließ. Was sollte ich nur mit ihm machen? "Ich werde dich morgen in der Schule anmelden, dann gehst du bitte dort hin.", bat ich ihn und stand auf. Draußen auf dem Balkon sah ich zum Himmel und dachte nach. Ob ich es mit ihm schaffen würde? Abschieben wollte und konnte ich ihn nicht. Immerhin war ich die einzige Person, der er zu vertrauen schien. Nach wenigen Minuten, so kam es mir vor, nahm ich mein Handy aus meiner Hosentasche und rief Erwin an. "Hallo Levi, was gibt's?", drang die freundliche Stimme Erwins an mein Ohr. Seufzend schloss ich die Augen. "Geht's um Eren?", erriet er. Mit einem leisen Brummen stimmte ich ihm zu. "Willst du darüber reden?", wollte er wissen, was mich wieder seufzen ließ. "Ich weiß nicht, was ich machen soll Erwin. Ich war mit ihm beim Tierarzt und in einem Geschäft wegen Schulmaterial und jetzt sitzt er schweigend auf meinem Sofa und klammert sich an seiner Katze fest. Immerhin will ich ihn noch zur Schule schicken. Es geht nicht, dass er nur bei mir zu Hause hockt. Die vom Jugendamt sehen das sicher nicht gerne, wenn ich einen 15-jährigen bei mir zu Hause einsperre und ihn nicht in die Schule schicke. Aber er hat noch solchen Berührungsängste.", erklärte ich ihm meine Bedenken. Verstehend brummte er in den Hörer. "Was hältst du davon, wenn du mit Eren zum Psychologen gehst? Der kann ihm bestimmt helfen.", schlug er vor. Ob ich das Eren wirklich antun könnte? Sicherlich würde es ihm nicht so gefallen, wenn ich ihn dort hinschickte. Ob er mich dann hassen würde? Ich haderte mit mir selbst. "Du kannst auch gerne eine Probesitzung machen und dann Eren fragen, ob er es dann versuchen möchte." So eine dumme Idee ist das nicht mal. "Danke. Ich werde es wohl versuchen. Ich rufe gleich den Psychologen an und vereinbare einen Probetermin.", bedankte ich mich. "Nicht dafür. Viel Erfolg.", wünschte er mir und legte auf. Sofort durchforstete ich das Internet nach guten Psychologen und fand auch einen, der mir zusagte. Dr. med. M. Zacharius. Laut den Bewertungen war er ein sehr guter Psychologe. Sofort rief ich auf dem Arbeitstelefon an und hoffte, dass er noch dran gehen würde. "Psychologe Dr. Zacharius. Guten Tag.", nahm der Psychologe selbst den Anruf entgegen. "Hallo, guten Tag. Levi Ackermann mein Name. Ich wollte mich mal erkundigen, ob Sie auch eine Probesitzung anbieten.", erwiderte ich und kaute mir etwas nervös auf der Unterlippe rum. "Ja, eine halbe Stunde dauert die Probesitzung. Um was für einen Fall geht es denn bei Ihnen?", wollte er im Vorfeld wissen. "Es geht nicht um mich, sondern um einen Jungen. Er ist 15 Jahre alt und ich habe ihn auf der Straße gefunden.", verriet ich. "Hm.... Gut, dann ziehe ich Sie etwas vor. Ich beginne eigentlich immer um acht Uhr, aber bitte erscheinen Sie doch morgen um sieben Uhr in meinen Räumlichkeiten. Die Adresse kennen Sie?" "Ja, vielen Dank." "Sehr gerne. Bis dahin.", verabschiedet er sich freundlich und legte auf. Dann hatte ich also morgen einen Termin mit Eren. Die Anmeldung an der Schule konnte noch warten. Erst einmal würde ich morgen mit ihm zum Psychologen gehen, denn ich bezweifelte, dass er die Schule in seinem jetztigen Zustand packen würde. Etwas besserer Laune schritt ich zurück in die Wohnung, aber auf dem Sofa fand ich Eren, entgegen meiner Erwartung nicht vor. Etwas panisch sah ich mich im Raum um, als ich aus der Küche Krach hörte. Eilig ging ich zu dieser und musste lachen, als ich Eren dort drinnen vor fand. Er versuchte wohl etwas zu kochen. Sowie es aussah, sollten das bestimmt mal Pfannkuchen werden. Seine Haare waren an manchen Stellen schneeweiß und etwas Teig klebte ihm im Gesicht. Die Schürze, die er trug war auch dreckig und seine Katze war nicht verschont geblieben. Was nahm er das Tier auch mit in die Küche? Aber wirklich böse sein konnte ich ihm nicht und schmunzelte etwas über den Anblick. Erschrocken fuhr er hoch und sah mich an. "D-das.... ich mach das alles noch sauber!", rief er schnell. "Wir machen das zusammen sauber.", gab ich ruhig von mir und lächelte ihn an. Nur er brachte mich dazu zu lächeln. Sonst schaffte es irgendwie keiner. Schüchtern nickte er. "Komm, ich helf dir.", mit den Worten stieß ich mich von Türrahmen ab und kam ganz in die Küche. "Was wolltest du denn machen?" "Pf-Pfankuchen.", gab er leise von sich. Wusste ich es doch. Der Teig sah gut aus, also war er fast fertig. "Die müssen nur noch in die Pfanne.", bemerkte ich, was den Braunhaarigen kurz nicken ließ. "Willst du das machen? Dann mach ich sauber.", fragte ich ihn. Schließlich wollte er mich damit wohl überraschen. Eilig nickte er und begann damit etwas Teig in die Pfanne zu machen. Dann fing ich mit dem Aufräumen an und wir wurden ungefähr gleichzeitig fertig. Eren hatte noch gespült, abgetrocknet, alles weg geräumt und den Tisch gedeckt und ich hatte eben alles gewischt. "Danke.", bedankte Eren sich kleinlaut. "Wenn du dich bedanken willst, dann geh dich erst mal waschen und deine Katze nimmst du besser auch gleich mit. Danach können wir zusammen essen.", bat ich ihn, wobei das fast mehr nach einem Befehl geklungen hatte. Eilig nickte Eren, nahm Laier mit und verschwand aus der Küche. Ca 20 Minuten später kam er zurück. In der Zeit hatte ich seine Pfannkuchen, auf leichter Flamme über dem Herd warm gehalten. Frisch geduscht kam er in die Küche, während ich jedem von uns einen Pfannkuchen auf den Teller lud. "Danke.", gab der Junge von sich und setzte sich an den Tisch. Die Katze behielt er dabei auf dem Schoß. "Du hast doch die Pfannkuchen gemacht. Ich habe zu danken.", erwiderte ich leicht verwirrt. "Ich... wollte mich damit bedanken.", erklärte er sich und sah die ganze Zeit auf seinen Teller hinunter. Kurz nickte ich, nahm das Besteck zur Hand und begann damit, ein Stück abzuschneiden und führte es zu meinem Mund. Es schmeckte wirklich gut. Er schien sich wahrlich Mühe gegeben zu haben. Als ich das Stück herunter geschluckt hatte, sah ich Eren wieder an, der noch immer auf seinen Teller sah. "Das schmeckt richtig gut. Woher hast du gelernt so zu kochen?", wollte ich wissen. Immerhin lebte der Junge auf der Straße, woher beherrschte er das? Erschrocken sah der Junge mit geweiteten Augen auf, ehe er mich sanft anlächelte. "Das freut mich wirklich zu hören. Gelernt habe ich es früher bei meiner Mutter. Das ist so ziemlich das Einzige, was ich kochen kann." Verstehend nickte ich, als mir wieder einfiel, dass Eren selbst sein Essen noch nicht angerührt hatte. "Dann iss doch bitte auch etwas.", bat ich ihn und aß weiter, als Eren das Besteck zögerlich in die Hand nahm, sich selbst ein Stück abschnitt und es sich in den Mund schob. Als er meinen Blick bemerkte, wandte er seinen ab und bekam rote Wangen. Das sah ziemlich süß aus, weshalb ich meinen Blick fast nicht mehr von ihm los reißen konnte, egal, wie unangenehm es ihm zu sein schien. Nach mehreren Versuchen bekam ich es doch hin und aß schweigend weiter. Das Eren ab und an ein kleines Stück unter dem Tisch verschwinden ließ, ließ ich unkommentiert, auch wenn das nichts für ein kleines Kätzchen war. Da die Pfannkuchen so lecker waren aß ich noch einen zweiten, während Eren bei dem einen blieb. Immerhin musste sich sein Magen erst daran gewöhnen, dass er wieder regelmäßig essen konnte. Als wir fertig waren spülten wir ab und setzten uns zusammen auf die Couch. Wie immer hatte Eren seine Katze auf dem Arm und kraulte sie hinter den Ohren, was sie laut schnurren ließ. Währenddessen schaltete ich den Fernseher an und ließ für Eren Nickelodeon laufen. Immerhin sahen viele Kids gerne die Sachen von diesem Sender. Gerade lief 'Henry Danger'. Ich kannte die Serie nicht und sah deshalb interessiert zu. Ab und an, wenn Vierauge hier war und sie meinen Fernseher beschlagnahmte, dann sah sie meistens immer die Serien auf Nickelodeon und als ich mal wissen wollte, was sie sich da ansah, erklärte sie mir, dass dies total viele Jugendliche gerne sehen würden. Daher hoffte ich einfach mal, dass sie recht behielt und es Eren auch gefallen würde. Interessiert sah der Braunhaarige auf den Fernseher und konnte sich während der Folge das ein oder andere Schmunzeln nicht verkneifen, was auch mich zum Lächeln brachte. Die Folge war an sich wirklich lustig gemacht und hatte auch mir ganz gut gefallen, das musste ich zugeben. Da hatte ich doch tatsächlich mal etwas brauchbares von Hanji gelernt. Als die Werbung lief, erhob ich die Stimme. "Eren? Ich habe für Morgen einen Termin um sieben Uhr ausgemacht und möchte, dass du mich begleitest. Es ist ein Termin für dich. Aber erst einmal zur Probe, dann kannst du mir danach noch immer sagen, ob du es versuchen möchtest oder nicht.", bat ich ihn. Eigentlich sprach ich nie um den heißen Brei herum, aber bei Eren wollte ich vorsichtig sein. "Was für ein Termin?", wollte er verwundert wissen und blinzelte kurz. Ich konnte bereits die Fragezeichen über seinem Kopf tanzen sehen. "Es ist ein Psychologen Termin, aber es ist morgen nur zur Probe und ich werde auch mit rein kommen.", erklärte ich sofort. Kurz schien der Teenager zu überlegen und nickte dann. "Okay, wenn du bei mir bleibst, dann werde ich mit kommen.", stimmte er mir zu, was mich glücklich seufzen ließ. War ich froh, dass er es versuchen wollte. Womit ich dieses Vertrauen wohl verdient hatte? Ich wusste es nicht, aber es freute mich sehr. Entspannt saß er da und sah mit mir noch etwas fern, bis ein ungewohntest Gewicht auf meiner Schulter ruhte und als ich dort hin sah, konnte ich den schlafenden Eren erkennen. Er sah so unschuldig aus, wenn er schlief. Ich konnte es mir immer noch nicht richtig vorstellen, wie ein Junge wie Eren es schaffte, so lange auf der Straße zu leben und vor allem zu überleben. Schmunzelnd betrachtete ich ihn, wie er mit leicht geöffneten Mund da lag, während ihm einige Strähnen seines Ponys vor die Augen fielen. Er sah unbeschreiblich gut aus. Ohne es wirklich zu realisieren nahm ich mein Handy hervor, entsperrte es, ging auf die Kamera, aktivierte die Frontansicht und schoß ein Bild von Eren. Ob er sauer sein würde, wenn er davon erfuhr? Löschen konnte und wollte ich es aber nicht mehr. Seufzend legte ich das Handy auf den Tisch, stand auf und nahm Eren hoch, um ihn in sein Bett zu tragen, damit ich nicht auf noch mehr dumme Gedanken kommen konnte. Seine Katze folgte mir mit klagendem Miauen, als ich ihn weg trug. In seinem Zimmer legte ich ihn aufs Bett und zog ihm nur die Hose aus, ehe ich in zu deckte. Der kleine Fellball sprang hoch auf das Bett und kuschelte sich an Eren. Sie waren wirklich ein Herz und eine Seele. Egal wo Eren war, wollte auch der Vierbeiner sein und egal wo das Kätzchen war, so wollte auch Eren dort sein. Ob ich so jemals Chancen bei Eren haben würde? Wenn ich Ihn wollte, so musste ich auch mit der Katze leben. Nur woran dachte ich da gerade? Ich könnte ja schon fast Erens Vater sein. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und betrachtete die beiden noch eine Weile, ehe ich aufstand und selbst ins Bett ging, immerhin musste ich für morgen wieder fit sein. Wie es wohl bei dem Psychologen laufen würde? Ob er Eren gefallen würde? Wie er wohl so war? Konnte er Eren helfen? Fragen über Fragen, die sich in meinem Kopf bildeten, aber die Antwort darauf würde ich erst morgen bekommen, egal ob sie mir passte oder nicht. Ich war wohl doch nervöser als ich zu geben wollte. Unruhig lag ich wach im Bett und starrte die Zimmerdecke an. Am frühen Morgen klingelte der Wecker. Ich war schon wieder wach gewesen und stand auf. Der Junge kostete mich einiges an Nerven. Ich nahm mir frische Kleidung, ging erst einmal duschen und deckte danach den Tisch, damit Eren etwas essen konnte. Leise klopfte ich an die Zimmertür von ihm. "Eren?", fragte ich noch einmal sicherheitshalber nach. Er schien wohl noch zu schlafen. Dabei müssten die, die auf der Straße lebten, doch bestimmt einen leichten Schlaf haben. Ich trat ein und setzte mich auf die Bettkanne, ehe ich den Jungen sanft an der Schulter rüttelte. "Hey Eren, aufstehen. Es gibt Frühstück.", versuchte ich ihn sanft zu wecken. Murrend drehte er sich um und rieb sich die Augen. "Morgen.", murmelte er, blinzelte ein paar mal und sah mich verschlafen an, was mich lächeln ließ. "Komm, aufstehen. Der Tee wird kalt.", gab ich lächelnd von mir und stand selbst auf. Seufzend tat es mir der Junge gleich und schlurfte mir hinterher in den Essbereich. Dort aß er schlaftrunken sein Brot, während ich meinen Tee trank. Ab und an nippte auch Eren an seinem heißen Getränk. Laier saß derweil auf dem Boden und frass ebenfalls. Dabei schien die Katze genauso müde zu sein, wie ihr Besitzer selbst, was mich hinter meiner Tasse schmunzeln ließ. Die beiden waren sich schon ziemlich ähnlich. "Wenn du fertig bist, dann geh dich umziehen und mach dich fertig. Eine halbe Stunde sollte dir langen." Müde nickte der Braunhaarige, schob das letzte Stück Brot in seinen Mund, stand auf und ging in sein Zimmer. Nach fünf Minuten kam er raus und verschwand noch kurz im Bad. Als er aus diesem heraus kam, sah er zumindest etwas wacher aus als zuvor. Ein Frühaufsteher schien er schon einmal nicht zu sein. ____________________________________________________________________________ Levi: * Eren beim schlafen beobacht* CielForever: Hey Levi! Levi: * seine Hand vor CielForever's Mund schlag* CielForever: * verwundert schau* Pfielen Pfang pfurs plese. Ipf hopfe manf pliest pfich pfieder. * ein Fotot von Eren beim schlafen austeil* Für alle die es nicht lesen konnten: Vielen Dank fürs lesen. Ich hoffe man liest sich bald wieder. Kapitel 13: Der erste Weg zur Besserung --------------------------------------- Hallo, nach einer langen Pause bin ich auch mal wieder dabei x3 Ich hoffe, dass sich das Warten auf dieses Kapitel dafür auch gelohnt hat >.< Dann labber ich nicht mehr so viel und hoffentlich noch viel Spaß~ _____________________________________________________________________________ Einige Zeit später standen wir zusammen vor der Tür, von der Praxis des Psychologen Dr. med. M. Zacharius. Innerlich war ich sehr nervös, was ich mir jedoch nicht anmerken ließ. So wie Eren, der es sich wieder nicht hatte nehmen lassen, Laier wie ein Kuscheltier mit zu schleppen. Beschützend drückte er das Kätzchen an sich und vergrub seine Nase an ihrer Wange. Ein Glück, dass die Katze ihm nicht längst das Gesicht zerkratzt hatte. Es war fünf vor sieben, also müssten wir nicht mehr lange warten. Um zwei Minuten vor sieben kam dann auch ein großer Mann auf uns zu. "Guten Tag. Sie sind Herr Ackermann und Eren.", stellte er fest und sah dabei erst mich und dann Eren an. Kurz nickte ich. "Ja, guten Tag Dr. Zacharius.", begrüßte ich ihn und reicht ihm meine Hand, die er freundlich annahm. "Guten Tag Eren, kommt doch bitte mit.", bat er uns und reichte Eren nicht die Hand. Er schien schon einmal zu bemerken, dass er Eren nicht die Hand geben konnte. Das brachte ihm ein paar Pluspunkte ein. Er schien zumindest etwas davon zu verstehen, wie er Eren behandeln musste. Zuerst traten wir in ein Treppenhaus mit pastellfarbenden Wänden. Die obere Hälfe war weiß und die untere in einem hellen Orange gestrichen worden. In der Mitte befand sich ein Muster, was sich immer wiederholte. Es waren drei Kreise: In der Mitte befand sich ein großer orangener, darüber ein etwas kleinerer und unter dem großen ein kleiner weißer Kreis. Im zweiten Stock blieb der groß gewachsen Mann stehen und schloss die Tür zu seiner Praxis auf. Da Eren hinter mir stand, schob ich ihn vor mir in die Räumlichkeiten, ehe auch ich eintrat und hinter mir die Tür schloss. "Folgen Sie mir doch bitte. Sie können es sich schon einmal bequem machen, ich komme sofort zu Ihnen.", erklärte er mir und ging vor. Ich folgt ihm mit Eren im Schlepptau, der sich etwas unwohl zu fühlen schien. Im Behandlungsraum ließ er uns alleine und verschwand noch einmal kurz aus der Tür. Ich setzte mich zu Eren auf das Sofa, dabei drückte er sich ängstlich an mich, weshalb ich ihm einen Arm um die Schulter legte. "Alles gut Eren. Ich bleibe bei dir. Er wird nur mit uns reden.", versprach ich, ließ meine Hand etwas runter rutschen und streichelte sanft seinen Rücken rauf und runter. Langsam beruhigte er sich und löste etwas seine verkrampfte Haltung. "Tut mir leid, das sie noch etwas warten mussten.", gab Dr. Zacharius beim Reinlaufen von sich. Es waren drei Minuten nach sieben. So setzte er sich auf seinen Stuhl, nahm sich Papier und Stift und sah uns beide aufmerksam an. "So, es geht um dich Eren. Ich bin Mike Zacharius und würde mich gerne deiner annehmen. Heute machen wir eine Probesitzung, damit du für dich entscheiden kannst, ob du öfter her kommen willst. Zu Anfang muss ich dir allerdings erklären, dass es erst schlimmer werden muss, bevor es sich bessern kann. Da wir deine Erlebnisse neu durchlaufen werden, damit wir sie Stück für Stück abarbeiten können, damit sie dich später nicht mehr so belasten. Viele meiner Patienten haben sich positiv verändern und das Erlebte abhaken können. Dazu möchte ich auch dir verhelfen. Viel weiß ich nicht von dir. Willst du mir etwas über dich erzählen?", begann der Psychologe mit seiner Rede. Ich fand es gut, dass er sich erst einmal langsam seinem Patienten nähern wollte und ihm im Vorfeld alles erklärte. Also würde ich wohl anfangs ein Nervenbündel bei mir zu Hause haben, ehe daraus wieder ein fröhlicher junger Mann werden konnte. "Das können Sie vergessen, er wird nicht antworten.", erklärte ich dem Mann ruhig. "Ich habe auch noch eine Frage. Dürfte ich bei den Sitzungen dabei sein?" "Ja, sehr gerne, wenn Eren das möchte.", bei den Worten nickte der Junge langsam und drückte sich noch etwas fester an mich. "Wollen Sie mir dann erzählen, was vorgefallen ist?", fragte mich der Mann und wandte sich nun ganz mir zu, damit Eren sich etwas entspannen konnte. Er schien wohl zu wissen, das er nicht mit ihm reden konnte. Zumindest nicht heute. Nach der Stunde bedankte ich mich bei ihm. Freundlicherweise begleitete er uns bis zur Tür. "Herr Ackermann. Möchten Sie sich wegen einem Termin bei mir melden oder wollen Sie direkt einen aus machen?", wollte er noch wissen. "Danke, ich denke ich werde mit Eren darüber sprechen und dann erst einen Termin zur Behandlung vereinbaren." Verstehend nickte er. Eren war schon aus der Praxis verschwunden, weshalb ich mich etwas beeilte. Ich reichte ihm noch meine Hand. "Vielen Dank für den schnellen Probetermin." Lächelnd nahm er meine Hand entgegen und schüttelte sie kurz. "Einen schönen Tag noch, Herr Ackermann." "Ebenso.", mit den Worten verließ ich die Praxis und eilte zu Eren, der eilig von hier verschwinden wollte. Verübeln konnte ich es ihm nicht. Immerhin ging es die Stunde nur um ihn und er wollte mir mit Sicherheit nicht noch mehr Arbeit machen, so wie ich ihn kannte. Dennoch schien er mir sehr zu vertrauen, was mein Herz einen kleinen Sprung machen ließ, ehe es um das doppelte, wie zuvor, schneller schlug. Als wir draußen waren ging der Junge wieder ganz brav neben mir her. "Ich muss heute wieder arbeiten, das heißt, dass ich dich mitnehmen muss.", erklärte ich ihm, da ich ihn nicht ganz alleine bei mir zu Hause lassen wollte. Es war nicht der Fakt, dass ich ihm nicht vertraute, sondern eher der, dass ich nicht wusste, ob ich ihn so lange alleine lassen konnte. Immerhin wäre ich dann über einen längeren Zeitraum nicht bei ihm und ich wusste nicht, ob es ihn stören würde, da er dann nicht wusste, was er tun sollte. Kurz nickte der Junge. Es schien ihm also recht zu sein. Ich hatte ihn sowieso heute nicht mehr alleine lassen wollen und ihn einfach mitgenommen, egal, was er gesagt hätte. Dennoch hatte ich ihm eine Wahl lassen wollen oder zumindest wollte ich wissen, was er wollte. Wenn ich ihn bei mir zu Hause alleine gewusst hätte, dann hätte ich mich mit Sicherheit nicht mehr auf meine eigentliche Arbeit konzentrieren können. So stiegen wir wieder in meinen Wagen und fuhren zu meiner Arbeit. Ich parkte auf meinem angemieteten Parkplatz, den mir die Firma bezahlte und stieg aus. Als erstes würde ich mit Eren zu meinem Chef und besten Freund gehen, damit er wusste, dass ich heute wieder arbeiten würde. Nach Erlaubnis fragen, ob Eren da bleiben könnte brauchte ich nicht. Er hatte das so hinzunehmen und wenn nicht, dann war mir das auch recht herzlich egal. Er war zwar mein Chef, aber wegen soetwas würde er mich weder kündigen, noch abmahnen. Dafür brauchte er mich zu sehr und das wussten wir beide. Als auch Eren ausgestiegen war, natürlich immer noch mit seinem Kuscheltier im Arm, ging ich, nach dem Abschließen meines Wagens, wofür ich nur auf einen Knopf drücken brauchte, mit ihm ins Gebäude. Am Empfang saß Petra, die ich mit einem kurzen Nicken begrüßte. "Guten Morgen Levi!", rief sie mir freundlich zu und lächelte ihr sanftes Lächeln, was ihr sehr gut zu Gesicht stand. Im Aufzug angekommen fuhr ich mit Eren in die oberste Etage, wo mein Büro und das von Erwin war. Immerhin war ich seine rechte Hand, weswegen meine Räumlichkeiten in der Nähe seiner sein mussten. Zielstrebig lief ich auf die Bürotür von Erwin zu und klopfte an. Dabei achtete ich nicht darauf, ob mir Eren auch folgte. An der Glastür angekommen, mit der schwarzen Aufschrift des Besitzers an dieser, klopfte ich gegen das Glas. "Komm doch herein Levi!", rief Erwin. Er hatte mir mal gesagt, dass er mich am klopfen erkannte, was ich ziemlich seltsam fand, aber bis jetzt hatte er immer gewusst, wann ich vor der Tür stand. So drückte ich die Klinke herunter und trat in das Büro ein. "Guten Morgen Erwin. Ich wollte dir nur bescheid geben, dass ich wieder da bin.", erklärte ich ihm mein Erscheinen. "Guten Morgen. Wie ich sehe, hast du Eren mitgebracht. Vielleicht kannst du ihn was malen lassen oder auf einem unserer alten Computer Spiele spielen lassen, damit er sich nicht so langweilt.", bot er an, was ich mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. Am Absatz dreht ich um und verschwand aus der Tür. Vor mir lief Eren. Ob er auch Angst vor Erwin hatte? Ich wusste es nicht, aber das würde sich ja dann zeigen. An meiner Bürotür ließ ich Eren als ersten rein gehen. Das erste was man sehen konnte, war mein riesiger weißer Schreibtisch, mit Laptop, zwei Blattablagefächern, zwei eingebauten Staufächern und einer Stiftebox, worin sich ein paar Kulis und Tippex Marker befanden. Blätter, Büroklammern, Tacker, Heftklammern und anderes befand sich in den Schubladen. Hinter dem Schreibtisch war ein gemütlicher Bürostuhl in schwarz. An der Wand erstreckte sich eine riesige Glasfront. Der Boden war mit dunklem Laminat bezogen und ein grauer runder Teppich erstreckte sich hinter meinem Tisch. An der Wand neben der Tür befand sich ein großer schwarzer Schiebeschrank und hinter mir war ein weißes Regal mit Glastüren, die man auch aufschieben musste. Gegenüber von mir war ein Glastisch, wohinter sich eine schwarze Ledercouch befand. Die Wand dahinter war in einem grau, während die anderen in weiß gehalten worden waren. Natürlich war alles sehr sauber und sah steril aus, wie auch in meiner eigenen Wohnung, wenn Eren nichts anstellte. "Setz dich auf die Couch. Ich komme gleich wieder und bringe dir was zur Unterhaltung mit.", erklärte ich ihm und zog direkt die Tür zu. Durch die Glasscheibe konnte ich noch erkennen, wie Eren zusammen zuckte. Mit schnellen Schritten lief ich durch die Firma und suchte in einer Kammer einen funktionierenden Laptop raus. Danach ging ich zur Küche und machte mir und Eren einen Tee. Nach dem Termin würde ihm dieser sicher gut tun. Mit dem Gerät unter dem Arm und die zwei Tassen am Henkel haltend, machte ich mich wieder auf den Weg zurück zu Eren. Nach kurzer Zeit kam ich vor dieser zum Stehen und öffnete die Tür mit meiner freien Hand. "Eren? Ich habe dir auch einen Tee gemacht.", ließ ich verlauten, damit er wusste, wer gerade durch die Tür kam. Steif saß er auf dem Sofa und sah mich aus seinen wundervollen blau-grünen Augen an, wobei dieses mal das grün etwas mehr dominierte. Langsam schritt ich auf ihn zu, nachdem ich die Tür hinter mir ins Schloss gedrückt hatte, und stellte auf den Tisch seine und meine Tasse, sowie den Laptop ab. Dazu hatte ich auch den Stecker mitgebracht, damit das technische Gerät auch den benötigten Strom bekommen konnte. So setzte ich mich erst einmal neben Eren auf das Sofa, steckte einen Teil des Kabels in den Laptop ein und das andere Ende musste ich nur noch in die Steckdose stecken, welche neben dem Sofa, genau neben Eren war. Langsam beugte ich mich über den Jungen drüber, stützte meine Hand neben seiner Schulter auf dem Sofa ab und hielt in der anderen Hand den Stecker, den ich nach kurzem auch in die Steckdose steckte. Währenddessen hatte Eren kaum merklich gezuckt und mich nur angestarrt, aber ansonsten nichts weiteres unternommen. Als ich mich etwas zurück zog, war ich seinem Gesicht ganz nah und sah ihm direkt in die Augen, die mich augenblicklich in ihren Bann zogen. Auch Eren selbst sah mir in meine blau-grauen Iriden und schien darin zu versinken. Ich konnte bereits seinen heißen Atem an meinen Lippen spüren, weshalb ich mich ihm ungewollt näherte. Eren selbst schien nicht ganz abgeneigt und schloss langsam seine Augen, was ich ihm gleich tat. Ich konnte bereits seine Lippen an meinen fühlen und als ich ihm meine gänzlich aufdrücken wollte, schwang meine Bürotür auf. Erschrocken wichen wir auseinander und starrten zur Tür. "Hallo Levi~!", quietschte eine aufgedrehte Hanji und stolzierte in mein Büro hinein, als wäre es das natürlichste der Welt. Wütend knurrte ich. "Hanji! Was willst du in meinem Büro? Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du anzuklopfen hast!", knurrte ich bedrohlich. "Ach da bist du~!", trällerte sie weiter und ignorierte meine Standpauke gänzlich. "Oh, wer ist denn das?", wollte sie wissen, kam auf Eren zu und hockte sich vor ihn. "Du bist ja ein ganz süßer.", lächelte die Verrückte. "Fass ihn nicht an.", knurrte ich und trat sie mit meinem Fuß von ihm weg, während ich den anderen Arm um seine Schulter legte und ihn an mich zog. "Oh my fucking Gott ist das süß~!", quietschte sie, begab sich in eine hockende Position, nahm ihr Handy hervor und machte ein Foto von uns beiden. Eren selbst war so erschrocken, dass er sich nicht mehr rührte. "Ich bin nicht mit ihm zusammen Hanji.", erklärte ich ihr ruhig. "Nicht?", wollte sie verwundert wissen und sah von ihrem Handy auf, auf welchem sie wahrscheinlich das Bild von uns beiden begutachtete. Kurz schüttelte ich den Kopf und überlegte, ob ich ihr alles erzählen sollte. Immerhin war sie neben Erwin meine beste Freundin. Ob es Eren recht wäre, dass ich ihr das erzählte? Immerhin vertraute er mir und ich wollte sein Vertrauen in mich nicht brechen. Immerhin war er bereits gebrochen genug. "Ich habe ihn gefunden und kümmere mich jetzt um ihn.", gab ich ihr die Kurzfassung. Verstehend nickte sie. Sie hatte wohl begriffen, dass ich erst einmal nicht mehr erzählen würde. "Du musst doch sicher arbeiten Levi? Darf ich mich dann um den Süßen kümmern?", wollte sie bettelnd wissen und sah mich bereits mit glitzernden Augen an. Ein Blick zu Eren verriet mir, dass er Angst hatte. Aber wie gesagt vertraute ich ihr und immerhin war sie eine Frau. Das sollte also schon klar gehen. Kurz nickte ich und stand vom Sofa auf. Erschrocken und flehend sah mir Eren nach, als sich auch schon die Verrückte neben ihn setzte, was ihn zusammen zucken ließ. "Kein Angst. Ich tu dir nichts. Wir schauen mal, was wir so schönes finden. Es gibt auch für zwei Spieler spiele. Das wird sicher lustig.", gab sie lachend von sich und schaltete den Laptop an. Währenddessen drückte sich Eren ängstlich ins Sofakissen und drückte Laier etwas näher an sich. Anstatt zu miauen rieb sie ihr Köpfchen an Erens Hals. Seufzend setzte ich mich, mit meiner Tasse Tee, auf den Bürostuhl und schaltete auch meinen Laptop an. In dem Moment musste ich daran denken, dass ich vorhin fast Eren geküsst hätte, wenn Hanji nicht rein geplatzt wäre. Wie pedophil war ich denn bitte? Ich war mindestens doppelt so alt wie er. Aber.... was am schlimmsten war, er hatte es auch gewollt. Räuspernd widmete ich mich wieder dem Bildschirm und loggte mich ein, ehe ich meine E-Mails checkte. ~Hanji~ Ich öffnete ein Spiel. Skip-Bo. "Kennst du das Spiel?", wollte ich wissen, was den Jungen neben mir nicken ließ. Er war sehr ängstlich, aber das versuchte ich zu ignorieren und normal mit ihm umzugehen, damit er merkte, dass er vor mir keine Angst zu haben brauchte. "Gut, dann fang du doch an.", bat ich ihn und rückte für ihn etwas zur Seite. Mit Argusaugen beobachtete er mich, lehnte sich langsam nach vorne und begann das Spiel. "Wie heißt du eigentlich? Ich heiße Hanji.", stellte ich mich vor. "E-E-Eren.", hauchte er, das ich es fast nicht verstanden hätte. "Ein schöner Name.", merkte ich an und begann meinen ersten Zug. "Danke.", kam es wieder leise von ihm. "Und dein Kätzchen?", wollte ich als nächstes wissen. "L-Laier.", stotterte er. "Süßes Kätzchen. Und du lebst nun bei Levi? Er ist ein sehr netter Mensch, auch wenn er immer so kalt tut. Aber wie es scheint, hast du das schon heraus gefunden.", bemerkte ich und lachte leicht. Immerhin hatte Levi den Kleinen an sich gedrückt, der nur was von seiner Nähe zu erlauben ließ. Sie sahen zusammen schon verdammt süß aus. Kurz nickte der Junge neben mir und spielte auch weiter. Währenddessen arbeitete Levi. Aber die kurzen Blicke, die er dabei immer zu Eren warf, blieben mir nicht verborgen. Ich musste sie zusammen bringen. "Magst du Levi?", stellte ich ihm eine Frage und tat dabei so desinteressiert wie mir in diesem Moment nur möglich war. Mit fragendem Blick sah er mich an, nickte aber dennoch zögerlich. Darauf konnte man doch aufbauen. ~Levi~ Einerseits war ich froh, dass Hanji sich um Eren kümmern wollte, andererseits machte es mich nervös und ließ mich immer mal wieder aufsehen. Er schien mit ihr ganz gut klar zu kommen, aber dennoch konnte er seine Angst nicht ganz aus seinen Augen vertreiben. Aber es war gut, dass er nicht nur mich um sich hatte. Es war wichtig, dass er merkte, dass nicht alle ihm etwas böses wollten. Er musste lernen, wieder normal leben zu können. Hoffentlich mit der Hilfe des Psychologen. Sobald wir zu Hause waren würde ich ihn diesbezüglich noch einmal genau fragen, damit ich zeitnahe einen Termin ausmachen konnte. Zumindest hoffte ich, dass er noch einen Termin für uns frei haben würde. Im Internet schien er nämlich sehr beliebt zu sein und seine Bewertungen sprachen Bände. Zum Glück schien er sehr interessiert an Eren zu sein und wollte ihm allem Anschein nach auch helfen. Nicht umsonst hatte er gefragt, ob wir einen Termin aus machen möchten. Das schien doch seinerseits ein gutes Zeichen zu sein. Etwas beruhigter arbeitete ich weiter, als mir Hanjis Frage ins Ohr drang, ob Eren mich mögen würde. Ich wurde hellhörig, sah leicht zu den beiden hin und wartete Erens Reaktion ab. Zögerlich nickte er, nachdem er Hanji eine kurze Zeit nur angesehen hatte. Leicht musste ich schmunzeln und freute mich innerlich, dass er mich noch mochte, obwohl ich ihn heute schon wieder fast geküsst hätte. Wieder kam mir der Moment in den Sinn, als meine Lippen sanft die seinen streiften. Nur zu gerne hätte ich meine Lippen auf seine gepresst, aber da hatte ja Hanji kommen müssen. Sie war Segen und Fluch zugleich. Nach unendlich vielen Fragen, die Hanji Eren stellte, vielen Tassen Tee und vielen Stunden Arbeit, hatte ich endlich Feierabend. Ich fühlte mich steif und streckte mich einmal. "Ich mache jetzt Feierabend. Danke, dass du dich um Eren gekümmert hast.", bedankte ich mich bei meiner besten Freundin und blieb vor dem Glastisch, hinter welchem sie noch auf dem Sofa saßen, stehen. "Kein Problem Levi. Das habe ich gerne gemacht. Er ist ein ganz lieber Junge. Ich passe gerne auf ihn auf. Tschüss ihr beiden Süßen~", verabschiedete sie sich und verschwand aus meiner Tür. Wahrscheinlich musste sie selbst noch etwas machen. Sonst wurde ich sie nämlich nicht so leicht los. Den Laptop hatte die Brünette bereits runter gefahren, so zog ich noch den Stecker und verstaute ihn in einem meiner Schränke. Die Tassen brachte ich natürlich weg und spülte sie. Natürlich war dabei Eren die ganze Zeit bei mir. Dann gingen wir endlich zu meinem Auto, nachdem ich mich noch von Erwin und Petra verabschiedet hatte, wobei sich Eren bei letzterer hinter mir versuchte zu verstecken, was mich fast hatte schmunzeln lassen und fuhren dann endlich nach Hause. Dort angekommen, betrat ich sofort die Küche und begann damit etwas zu kochen. Eren hatte sich an den Tisch gesetzt und sah mir aufmerksam zu. "Kann ich dir helfen?", wollte er zögernd wissen, was ich nur mit einem Kopfschütteln beantwortete. "Ich wollte dich mal fragen, ob du es dir wegen dem Psychologen schon überlegt hast.", als ich sprach hatte ich ihm den Rücken zu gedreht und schnitt gerade etwas Gemüse klein, um ein Pfannengericht zu machen. Kurz breitete sich eine Stille zwischen uns aus. Ob ich mich umdrehen sollte? Es vergingen noch weitere Sekunden, weshalb ich mich umdrehte und den Jungen kritisch ansah. Hatte er sich noch nicht entschieden? "Eren.....", begann ich:"Wenn es dir hilft, ich werde so lange mit in den Raum kommen, wie du es willst. Ich hatte sowieso vor, mit rein zu kommen." Erschrocken sah er auf. "D-das würdest du tun?", hakte er ungläubig nach und sah mich mit einem solchen Funkeln in den Augen an, dass ich bloß nicken konnte. "D-dann würde ich es versuchen.", gab er lächelnd von sich, wobei ihn in seinen Augen auch etwas Angst begleitete. "Gut, ich gehe direkt mal kurz telefonieren.", mit den Worten trocknete ich meine Hände an einem Küchentuch, nahm mein Handy aus meiner Hosentasche und wählte eine Nummer. Nach kurzem nahm jemand auf der anderen Leitung ab. "Guten Tag, Psychotherpie Dr. Zachrius, Frau Rico Brzenska. Was kann ich für Sie tun?", wollte eine weibliche Stimme am anderen Ende wissen. "Guten Tag. Levi Ackerman mein Name. Wäre es möglich einen Termin auszumachen?", kam ich direkt zum Punkt. Kurz hörte ich, dass sie etwas in Ihren Computer eintippte. "Ich habe Sie hier nicht aufgeführt Herr Ackerman. Dr. Zacharias ist leider sehr beschäftigt. Um was geht es denn bei Ihnen?" Ich seufzte. "Ich war heute mit einem Jungen zum Probetermin bei Dr. Zacharias gewesen. Er heißt Eren, Sie können Ihn gerne fragen.", erklärte ich Ihr ruhig. Immerhin konnte Sie es nicht wissen. "Okay, ich frage mal nach. Einen Moment Geduld bitte.", bat sie höflich und rief wohl Dr. Zacharias über das Telefon in seinem Zimmer an. "Die Leitung wird gehalten. Legen Sie bitte nicht auf.", erklang die metallene Stimme einer Frau aus dem Hörer. Als ein Knistern ertönte, wusste ich, dass Fr. Brzenska ihr Gespräch beendet hatte. "Hallo?" "Ja.", erwiederte ich, damit sie wusste, dass ich zuhörte. "Verzeihen Sie, dass Sie warten mussten. Ich habe Dr. Zacharias gefragt, ich soll Ihnen so schnell wie möglich einen Termin geben. Wann können Sie denn?", wollte Sie freundlich wissen. "Ich bin sehr flexibel. Ich kläre das ab. Wann passt es denn bei Ihnen?" Einen kurzen Moment hörte ich gar nichts mehr. Sie schien wohl sehr erstaunt zu sein oder suchte bereits eine freie Lücke für Eren. "Können Sie dann direkt morgen wieder kommen, selbe Uhrzeit wie heute?", wollte Sie wissen. "Sieben bis acht Uhr? Ja, das geht.", bestätigte ich den Termin. "Sehr schön. Kommen Sie morgen bitte etwas früher, damit ich Ihre Daten anlegen kann.", bat sie mich. "Ja. Vielen Dank für alles.", bedankte ich mich. Es freute mich, dass ich schon direkt Morgen wieder mit Eren dorthin konnte. Dann durfte ich den Kleinen wieder ganz verschlafen erleben. So sah er ja schon ganz knuffig aus. Für diese Gedanken hätte ich mir am liebsten selbst eine übergezogen. Er war immerhin noch minderjährig. Ich atmete einmal tief durch, ehe ich wieder zurück zu Eren ging, welcher mich fragend ansah. "Ich habe jetzt einen Termin bei Dr. Zacharias ausgemacht. Der ist schon morgen. Wieder von sieben bis acht Uhr. Allerdings sollen wir paar Minuten früher dort sein, um deine Daten zusammen zu tragen.", erklärte ich ihm. Zögerlich nickte er. "O-okay." "Keine Sorge, ich werde bei dir bleiben.", versicherte ich ihm und legte sanft eine Hand auf seine Schulter, was ihn ebenso sanft lächeln ließ. _____________________________________________________________________________ Levi: * Eren tief in die Augen seh* Eren: * Levi verträumt anseh* CielForever: Holy shit! Was geht denn hier? o.o Soweit sind wir doch noch gar nicht! * den Vorhang zu zieh* Kapitel 14: Der Tod einer Katze ------------------------------- Ohje ohje, da gibt der Titel ja ganz schön Rätsel auf. Doch was da genau passieren wird erfahrt ihr direkt im Anschluss. Viel Spaß beim lesen x3 ______________________________________________________________________________ ~Levi~ Am nächsten Morgen machte ich mich wie üblich schon einmal fertig und weckte dann um sechs Uhr meinen Mitbewohner. Murrend drehte er sich, sodass sein Gesicht im Kissen lag. Heute wollte er dann wohl gar nicht mehr aufstehen. Mit leicht genervter Miene zog ich ihm die Decke weg. "Oi! Aufstehen oder ich muss zu anderen Mitteln greifen!", gab ich genervt von mir, was Eren zusammen zucken ließ. Blitzschnell sprang er aus dem Bett. "I-ich bin schon wach.", mit den Worten sammelte er sich alles nötige zusammen und ging ins Badezimmer und machte sich fertig. Nach dem Frühstück gingen wir wieder zu meinem Auto und fuhren zum Termin. Wie versprochen war ich zehn Minuten zu früh. Als ich gerade mit Eren die Treppen hoch ging, kam eine Frau durch die Tür und folgte uns die Treppen hinauf. "Oh, hallo. Sie sind sicher Herr Ackermann und Eren?", wollte sie wissen. Kurz nickte ich. "Ja, guten Tag Fr. Brzenska.", erriet ich. Freundlich lächelte sie uns an. "Darf ich dann vorbei?", wollte sie wissen, damit sie uns oben die Tür aufschließen konnte. "Ja, einen Moment.", etwas hektisch griff ich nach Erens Oberteil, zog ihn die Treppen hoch und presste ihn mit dem Rücken gegen die Wand, um mich direkt vor ihn zu stellen und ihm somit ungewollt näher kam. Jetzt waren unsere Gesichter ganz nah beieinander. Erschrocken sah die Empfangsdame zu uns auf und schien wie zu Stein erstarrt durch mein Handeln. "Sie können. Eren hat Angst angefasst zu werden und so sollte es dann gehen.", erklärte ich ihr, da das Treppenhaus sehr eng war und Eren sicherlich Panik bekommen hätte. Nickend lief sie an uns vorbei, weitere Stufen nach oben und schloss uns die Tür auf. Sanft zog ich Eren wieder hinter mir her, in den Praxisraum. Sofort begab sich die Frau hinter den PC und schaltete diesen an. Während er hochfuhr, setzte sie Tee und Kaffee auf. Wieder hinter dem PC gab sie das Passwort ein und startete das Praxisprogramm. "Dann brauche ich jetzt einmal ihre Daten. Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Wohnort und die Telefonnummer.", ratterte sie runter und sah auf ihren PC, während ich ihr alle wichtigen Daten gab. Dabei erfuhr ich, dass Eren am dreißigsten März Geburtstag hatte. Gerade als wir fertig waren, ging die Tür auf und der Arzt selbst trat ein. "Guten Morgen Herr Dr.", begrüßte ich ihn kurz. "Guten Morgen.", gab er lächelnd von sich. "Sind Sie fertig? Dann kann ich sie schon mitnehmen.", erklärte er mir und zeigte bereits auf sein Zimmer. Nickend folgte ich ihm und zog Eren wieder mit mir mit. Heute stimmte etwas nicht mit dem Jungen oder er war einfach nur zu müde. Ständig musste ich ihn mit ziehen. Nie bewegte er sich alleine. Ob es ihm schon schlechter ging wegen den Gesprächen? Bei dem Sofa angekommen, setzten wir uns hin, wobei Eren das Gesicht im Nacken seiner Katze versuchte zu verstecken. Beruhigend legte ich ihm eine Hand auf den Oberschenkel, was ihn zusammen zucken ließ. "Alles gut Eren. Ich bin es nur.", erklärte ich ihm ruhig. Aus großen ängstlichen Augen heraus sah er mich an. "Das ist ganz normal, dass es ihm hier etwas Angst macht. Immerhin muss er hier alles noch einmal von vorne erleben." "Aber bis jetzt hat er doch noch gar nichts von sich aus erzählt.", widersprach ich. Immerhin wusste ich nichts aus Erens Vergangenheit. Ebenso wenig wie Dr. Zacharias. "Herr Ackermann, dass hier ist gar nicht so leicht, wie sie vielleicht denken mögen. Es scheint ihm bereits jetzt Angst zu machen. Schon alleine die Vorstellung, dass ich hier vor habe alle seine Erinnerungen wieder neu wach zu rufen, dass er alles noch einmal neu durchleben muss, wobei er das alles versucht zu verdrängen.", erklärte er mir ruhig. Verstehend nickte ich, als sich der Arzt auch schon an Eren wandte. "Eren, sag mal, wo kommst du ursprünglich her?", wollte der Arzt wissen, was Eren nur den Kopf schütteln ließ. "Das ist ja Laier. Seid wann hast du sie?", versuchte er es weiter, beugte sich nach vorne und besah Eren von unten heraus an. Geduldig wartete er auf eine Reaktion von ihm. "Eren, bitte. Antworte ihm.", bat ich den verängstigten Jungen ruhig. Dieses mal verzichtete ich darauf ihm wieder eine Hand aufzulegen. "Ich .... habe sie auf ... der .... Straße gefunden.....", gab er flüsternd von sich und sah mit trübem Blick in die Leere, während sich Tränen, dank der wiederkehrenden Erinnerungen, in seinen Augen sammelten. "Was war passiert, als du sie gefunden hast?" "Sie... lag da, alleine. In einer dreckigen Pfütze. Ihr Fell war schmutzig und verklebt. Sie war nicht einmal mehr .... dazu in der Lage den Kopf zu bewegen oder zu miauen... Als ich sie fand, da ... hat sie mich aus.... ängstlichen Augen angesehen.", erklärte Eren schluchzend. Miauend leckte Laier ihm die Tränen von der Wange. "Was ist dann passiert?", bohrte Dr. Zacharias nach. "Ich habe sie aufgehoben und versucht zu .... wärmen. Sie war.... so kalt... So dürr und gebrechlich. Ich hatte geglaubt, dass sie ... die Nacht nicht überleben würde.... Sie hatte mich angesehen, als würde ich sie .... töten wollen. Sie hatte nur darauf gewartet, dass ich ... ihr Leben nehmen würde....", er sprach mit gebrochener Stimme und seine Schluchzer erfüllten hier und da den Raum. Es brach mir das Herz, ihn so sehen zu müssen. "Was passierte als du sie an dich genommen hattest?" ~Eren~ Es dämmerte, als ich durch die engen Gassen streifte. Es war bereits kälter geworden und ich hatte mich auf der Suche nach was Essbarem umgesehen. Dafür wühlte ich in den stinkenden Mülltonnen, die so zahlreich aneinander standen, herum. Leider befanden sich darin selten noch essbare Lebensmittel. Nach langer Suche hatte ich endlich auch einmal Glück. Seit Tagen hatte ich nichts essbares mehr finden können, als mir ein altes Stück Brot und ein angebissenes Stück Fisch entgegen stachen. Schnell nahm ich beides heraus und begab mich tiefer in die Gasse, als ich fast in eine Pfütze getreten wäre. In ihr schien etwas zu liegen und bei näherem Hinsehen erkannte ich eine kleine Katze. Sie schien schon tot zu sein. Bedauernd sah ich das Tier an. Zu gerne hätte ich ihr geholfen und ging weiter, doch etwas zwang mich dazu stehen zu bleiben, weshalb ich mich noch einmal umdrehte und als ich in die Hocke ging, bemerkte ich, dass mir ihre Augen folgten. Als ich in diese sah, erkannte ich Angst, doch das Kätzchen schien keine Kraft mehr zu haben und blieb deswegen reglos in der Pfütze liegen. Sie war schlamm braun und das Fell lag strubbelig und verklebt an ihrem ausgehungerten Körper. Sacht strich ich durch ihr Fell, was sie leicht zum Zittern brachte. Fast hätte ich es nicht bemerkt, es schien ihr wohl auch dafür die Kraft zu fehlen. Tränen standen mir in den Augen, als ich sah, dass das Tier die Augen schloss und auf ihr Ende zu warten schien. Zitternd zog ich die Hand zurück, ehe ich sie sanft aus der Pfütze hob. Sie war viel zu leicht und ihre Körpertemperatur ließ nicht darauf schließen, dass sie noch lebte. Stumme Tränen zierten mein Gesicht, als ich das Tierchen sanft an meine Brust drückte und versuchte ihr Wärme zu spenden. Ich verschwand weiter in die Gasse und setzte mich in eine Ecke, wo der Wind nicht mehr durch wehte. Zitternd drückte ich mich an die Wand und band meinen Schal ab, worin ich die Katze einwickelte. Das mir dadurch noch kälter wurde, versuchte ich zu ignorieren und zog meine Schultern hoch und den Kopf etwas ein. Ich nahm den Fisch und hielt ihr diesen vor die Nase, zögerlich öffnete sie ihren Mund, aber schaffte es nicht einmal etwas von den Fisch zu essen, was mich aufschluchzen ließ. "Du darfst nicht sterben. Ich werde das nicht zulassen.", flüsterte ich mit gebrochener Stimme, nahm das Brot und weichte dieses in einer nahen Pfütze etwas auf. Aus der Mitte nahm ich ein kleines Stück heraus und hielt es dem kleinen Wesen vor die Nase und drückte es mit sanfter Gewalt dagegen. Es schien zu verstehen, öffnete erneut sein Maul und kaute langsam darauf herum, diese Prozedur wiederholte ich immer wieder, bis das Kätzchen satt zu sein schien. Jetzt hieß es nur noch abwarten. Ich blieb fast die ganze Nacht wach und hoffte, dass das Tierchen nicht sterben würde. Nach Stunden musste ich eingeschlafen sein und als ich erwachte traute ich meinen Ohren kaum, als ein klagendes leises Miauen ertönte. Mit weit aufgerissenen Augen hob ich den Schal etwas an und sah in die Augen der kleinen Katze, die mich leise anmaunzte. Tränen der Erleichterung stiegen in meine Augen, als ich feststellte, dass meine Mühe nicht umsonst gewesen war. Laut schluchzte ich auf, nahm den Schal hoch und begab mich erneut auf die Suche nach was essbarem, um den Hunger des kleinen Tieres zu stillen. ~Levi~ Die Tränen stiegen Eren in die Augen, als er mit diesen glanzlosen Seelenspiegeln auf einen unbestimmten Punkt sah. Er schien sich wieder genau an jede Einzelheit zu erinnern und erzählte es mit gebrochener Stimme, was er gerade vor sich sah. Dabei flossen die Tränen in Sturzbächen seine Wangen hinunter. So früh mit einem Tod konfrontiert zu werden war hart, aber er hatte es geschafft und Laier retten können. Bestimmt machte es ihm jetzt mehr zu schaffen, seinen Weggefährten erneut dort liegen zu sehen, um ihm beim Sterben zu zusehen. Dennoch hatte er es geschafft und das Kätzchen bis heute vor dem Tod bewahrt. Für Laier war er ihr Lebensretter. Selbst mir stiegen Tränen in die Augen, die ich aber verdrängte. Ich wollte Eren so gerne in den Arm nehmen, aber ich wusste nicht, ob das sich nicht noch als Fehler heraus stellen würde. So wartete ich darauf, dass Eren ein Anzeichen machen würde, dass er körperliche Nähe brauchte und wollte. Immerhin wollte ich ihn zu nichts zwingen oder ihn gar verängstigen. "Aber du hast sie gerettet Eren. Deine Laier lebt. Warum hat dich ihr beinahe Tod so mitgenommen? Sicherlich hattest du bis heute einige Leichen auf der Straße gesehen.", hackte der Psychologe weiter nach. Erschrocken zuckte Eren zusammen. "Ich weiß es nicht.... Die .... die anderen waren schon tot, aber Laier ... hatte noch eine Chance... ich.... ich wollte sie nutzen!", schluchzte der Junge, presste seine Augen zusammen und beugte sich nach vorne, sodass sein Gesicht in die Richtung seiner Knie sah. "Hattest du in deinem früheren Zuhause auch eine Katze? Hat Laier dich an sie erinnert?" Zitternd und schluchzend saß Eren neben mir und schien zu nichts mehr fähig zu sein. "Es reicht!", beendete ich das ganze, als Dr. Zacharias erneut den Mund öffnete. Ich hatte für heute genug gesehen. "Sie sehen doch wie fertig ihn das macht." "Bitte behindern Sie nicht meine Arbeit Herr Ackermann.", bat mich der Psychologe mit ernster Miene. "Nein, für heute reicht es. Er kann nicht mehr, das müssen Sie doch auch sehen!", ich war wütend. Natürlich war das seine Arbeit, aber sah er nicht, wie schlecht es dem Jungen dabei ging? "Ich werde dich jetzt anfassen und hoch heben Eren.", erklärte ich dem Braunhaarigen sanft, schob eine Hand unter seine Kniekehlen und die andere legte ich an seinen unteren Rückenbereich, da er ja noch immer gekrümmt da saß. "Warten Sie Herr Ackermann. Ich gebe ihnen noch ein Rezept für ihn mit. Holen Sie die Tabletten bitte in der Apotheke ab und geben Sie Eren jeweils Morgens, Mittags und Abends eine Tablette davon. Dann sollte es ihm etwas besser gehen. Und machen Sie vorne einen neuen Termin aus. Gerne auch Morgen um die selbe Zeit.", mit den Worten füllte er Handschriftlich ein Rezept aus und überreichte es mir. Jetzt sollte ich Eren auch noch mit Medikamenten voll pumpen? Begeistert war ich darüber nicht, aber wenn es Eren aus seinem Loch helfen würde, dann würde ich es gerne versuchen. Nickend nahm ich das Rezept an mich. "Danke. Ich denke aber, dass ich ihm erst einmal ein paar Tage Ruhe gönnen werde." Nickend nahm Dr. Zacharias dies zur Kenntnis. "Sehen Sie aber bitte zu, dass er spätestens nächste Woche einmal bei mir in der Praxis war. Ich würde gerne sehen, wie die Medikamente bei ihm wirken. Jeder reagiert nämlich anders auf Medikamente.", erklärte er mir noch. "Auf Wiedersehen.", damit verschwand ich aus den Räumlichkeiten zum Empfang. Zwar hatten wir noch fünfzehn Minuten zur Besprechung gehabt, aber die wollte ich jetzt definitiv nicht mehr nutzen, so wie Eren aussah. Schluchzend lag er in meinen Armen und Laier miaute kläglich, wobei sie ihr Köpfchen an ihren Besitzer rieb. Bei dem Anblick stachen auch mir Tränen in die Augen, die ich aber erfolgreich weg blinzeln konnte. Freundlich lächelte mich die Empfangsdame an. "Darf ich Ihnen schon einen neuen Termin machen?", wollte Sie wissen. Kurz nickte ich. Absagen konnte ich ihn ja immer noch. "Für wann denn?", wollte sie wissen und rief an ihrem Computer den Terminkalender auf. "Am besten in vier Tagen.", erwiderte ich mit dem Blick auf Eren. Er war fertig mit der Welt, aber es musste nun mal sein. Wir sollten schon alleine wegen den Medikamenten nicht zu lange warten. "Auch wieder die selbe Uhrzeit wie heute?" Erneut bekam sie ein Nicken meinerseits. Sie gab mir den Terminzettel. "Montag morgens sieben Uhr.", bestätigte sie mir den Termin. Wieder gab ich nur ein Nicken von mir, nahm mir den Zettel und verließ mit Eren auf den Armen die Praxis. An meinem Auto angekommen, setzte ich ihn auf die Beifahrerseite, stieg dann selbst ein und fuhr zur Arbeit. "Eren, ich bin nur kurz im Büro und hole ein paar Sachen, dann komme ich wieder, nachdem ich mit Erwin gesprochen habe.", ohne auf eine Antwort zu warten stieg ich aus, schloss das Auto ab und lief ins Gebäude. Ohne Petra zu beachten, lief ich zum Aufzug und fuhr ins oberste Geschoss. In meinem Büro legte ich mir alles zurecht, was ich gleich mitnehmen musste um von zu Hause arbeiten zu können. Dann ging ich zu Erwins Büro und klopfte an. "Levi, komm doch rein.", bat er mich, weshalb ich auch die Klinke runter drückte und eintrat. "Ich werde heute von zu Hause arbeiten. Eren braucht mich.", erklärte ich ihm knapp. Verständnisvoll nickte er. "Klar, schau einfach, was du heute so schaffst, es hat noch bis Morgen Zeit.", gab er lächelnd von sich. Dankend lächelte ich ihn auch kurz an und verschwand dann aus dem Büro, nahm mir meine Sachen aus meinem und wollte gerade in dem Aufzug verschwinden, als mich dann schon Hanji aufhielt. "HEY LEVI!!!", schrie sie und kam auf mich zu gerannt. "Wo ist denn der süße Eren?", wollte sie direkt wissen. "Ihm geht's nicht gut und ich muss jetzt zu ihm.", gab ich genervt von mir. Konnte sie sich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen wie heute? Ich hatte es schließlich sehr eilig. "Oh, was hat der Kleine denn?", hakte sie nach. Das er aber genau so groß war wie sie, ignorierte sie komplett. "Das geht dich nichts an.", knurrte ich und lief in den Fahrstuhl, der gerade oben angekommen war. Natürlich lief mir Hanji direkt hinterher. Mit einem Blick, der hätte töten können, sah ich sie an. "Ich will nur kurz nach deinem Süßen sehen, danach bin ich direkt wieder weg.", erklärte sie mir, was mich seufzen ließ. Dann sollte sie ihn kurz ansehen, denn jetzt hatte ich keine Nerven und auch keine Geduld mit ihr zu diskutieren. Als der Fahrstuhl hielt, lief ich wieder am Empfang vorbei, Petra die dort saß besah mich aufmerksam, traute sich aber nicht irgendwas zu sagen und sah mir einfach nur verwirrt hinterher. Am Auto angekommen stürzte die Brünette direkt zur Beifahrerseite und öffnete die Tür. "Hey Eren Schatz, was ist denn los?", wollte sie mitfühlend wissen und legte ihm eine Hand auf den Kopf und die andere auf seinen Oberschenkel, was ihn kurz etwas zucken ließ, ehe er wieder erneut zu zittern begann. "Hey, alles wird gut.", versuchte sie ihn zu beruhigen und strich ihm vorsichtig durch seine braunen Haare. Tatsächlich beruhigte er sich etwas und drückte seinen Kopf gegen Hanjis Schulter, was mir einen Stich ins Herz einbrachte. Ich sollte dankbar sein und nicht eifersüchtig. Dennoch konnte ich mir das Szenario neben mir nicht ansehen und sah statt dessen weg. Nach einer Weile wandte sich meine beste Freundin mir zu. "Du kannst ihn nach Hause bringen. Bleib bei ihm und pass gut auf ihn auf. Er braucht dich jetzt.", gab sie mit betrübter Miene von sich, schloss die Tür und wank mir zu. Dankend nickte ich und fuhr vom Parkplatz. Ich werde auf ihn aufpassen und ihn beschützen, auch wenn es das Letzte ist, was ich tue. Nachdem ich geparkt hatte, trug ich Eren hoch in die Wohnung und setzte ihn auf der Couch ab. "Ich hole noch meine Arbeitssachen, dann komm ich wieder zu dir.", informierte ich ihn und verschwand noch mal kurz, um den Laptop und einige Papiere, sowie die Ordner zu holen. Den ganzen Kram legte ich auf dem Sofatisch ab und verschwand noch mal kurz, um uns Tee zu machen. Nach der Einziehzeit kam ich wieder zurück ins Wohnzimmer und hielt Eren die Tasse hin. "Hey, hier für dich. Ich habe Tee gemacht.", erklärte ich ihm und hielt ihm die Tasse hin. Kurz sah er auf und nahm wie in Trance die Tasse. Kurz pustete er und trank dann etwas von dem Inhalt. "Kann ich noch etwas für dich tun?", wollte ich wissen. An Arbeiten war gerade nicht zu denken. Kurz schüttelte der Teenager den Kopf. "Nein, du hast schon genug getan.", hauchte er und starrte auf einen unbestimmten Punkt vor sich hin. "Eren.....", hauchte ich und zog den Jungen sanft an mich ran. Kurz verkrampfte er sich, ehe er die Umarmung zu genießen schien, die Augen schloss und sich an mich lehnte. Eine Weile saßen wir so da und taten gar nichts. Das mein Tee kalt wurde interessierte mich nicht, genauso wenig, wie es Eren interessierte, dass seiner kalt wurde. Die Umarmung schien er mehr zu genießen, wie die meiner besten Freundin. Er schien mir wirklich sehr zu vertrauen. Geduldig saß ich da, den Moment genießend, aber ich hatte ja noch was zu erledigen. Meine Arbeit. Seufzend schloss ich kurz die Augen und beendete die Umarmung und somit auch die schöne Zweisamkeit und den Moment. Fragend sah der Brünette zu mir auf. "Ich muss noch etwas arbeiten. Tut mir leid.", erklärte ich ihm sanft. Verstehend nickte er und setzte sich wieder gerade hin. Dankend nickte ich und nahm meine Sachen heraus. Die Tabletten hatte ich während der Heimfahrt in der Apotheke besorgt und in der Küche versteckt. Die Erste würde ich ihm erst den Abend geben. Nach Stunden, in denen ich durchgearbeitet und Eren stumm auf den Fernseher gesehen hatte, auf dem irgendwelche Filme gelaufen waren, war es bereits Abend geworden. Kurz nach fünf. Müde streckte ich mich und sah dann zu Eren rüber. "Hast du Hunger?", wollte ich wissen. Kurz nickte er, was mich lächeln ließ. Sofort stand ich auf und verschwand in der Küche, wohin mir Eren direkt folgte. Zuerst bereitete ich das Essen für Laier zu und tat ihr das in ihren Fressnapf und danach kümmerte ich mich um das Essen für Eren und mich. Da ich was schnelles machen wollte, entschied ich mich für Nudeln mit Bolognese und machte dafür alles fertig. Eren sah mir dabei aufmerksam zu und half mir etwas und deckte den Tisch. Nachdem ich uns eine Portion auf einen Teller lud, setzten wir uns gemeinsam an den Tisch und aßen die Nudeln. "Das ist total lecker.", kommentierte Eren das Essen, nachdem er es probiert hatte und aß fast den ganzen Teller auf. Als wir fertig gegessen hatten, legte ich ihm eine Tablette hin und reichte ihm einen Becher Wasser. Verwundert sah er zu mir auf. "Was ist das?", wollte er von mir wissen. Ihm schien die Tablette wohl nicht ganz so geheuer zu sein, was ich ihm auch nicht verübeln konnte. "Nimm sie bitte. Die soll dir helfen.", bat ich ihn. Mit meiner Antwort noch nicht ganz zufrieden sah er die Tablette weiterhin misstrauisch an. Seufzend massierte ich mir die Nasenwurzel. "Die wird dir helfen, dass du dich glücklicher fühlst.", erklärte ich ihm dann doch, was den Jungen aufsehen ließ. "Aber ich bin doch glücklich.", erklärte er mir und seine Augen sahen mich traurig an, was mir einen Stich versetzte. "Eren, du verstehst das nicht. Es hilft dir, wenn wir deine Vergangenheit aufarbeiten glücklich zu sein." "Aber meine Vergangenheit war nicht glücklich!", unterbrach mich der Jüngere aufgebracht. "Ich weiß Eren. Es wird dir nur helfen, damit wir alles aufarbeiten können. Die Vergangenheit wird dadurch nicht besser oder verschwindet gar. Du wirst nur lernen sie zu akzeptieren zu können und mit ihr abzuschließen.", versuchte ich es erneut. "Aber ich akzeptiere es doch und lass sie hinter mir.", Tränen stiegen ihm bei diesen Worten in die Augen. "Tust du nicht.", brachte ich etwas wütend heraus und fasste ihn grob am Oberschenkel und an der Brust an, damit er verstand, dass er Hilfe brauchte. _____________________________________________________________________________ Eren: * erschrocken aufspring und mit Tränen in den Augen weg lauf* Levi: E-Eren... es .... es tut mir leid, ich wollte das nicht.... CielForever: * den Kopf schüttel* Wir sollten Sie wohl besser in Ruhe lassen. Aber demnächst werden einige Sachen aufgedeckt. Vielleicht hattet ihr es euch ja schon denken können. Ich weiß, ich spreche in Rätseln.* grins* Aber Eren hat noch so ein paar Geheimnisse. Ich hoffe, dass ich es gut auf Papier bringen kann. Levi: Eren, es tut mir leid * auf ihn zu geh* Eren: * schluchz* B-bitte nicht... bleib weg * mit gebrochener Stimme hauch und so klein wie möglich mach* CielForever: * euch warmen Tee und Kekse reich* Wir sollten jetzt wirklich besser gehen. Bis zum nächsten Mal. Kapitel 15: Bevorstehender Abschied ----------------------------------- Hey, da bin ich endlich wieder x3 Ich versuche es jetzt auch etwas mehr voran zu bringen. Habe auch demnächst vor einen kleinen Zeitsprung zu machen, weil sich sonst die Therapie Kapitel weise lang zieht. Aber das merkt ihr dann schon. Wahrscheinlich werde ich nächstes Kapi noch normal machen und danach den Zeitsprung einbauen. Dann viel Spaß mit dem neuen Kapitel~ _____________________________________________________________________________ Erschrocken zuckte er zusammen und versuchte mich weg zu drücken, während ihm Tränen seine Wangen hinunter liefen Als ich diese bemerkte, ließ ich ihn sogleich los. Sofort ergriff er die Chance, stand auf und versuchte weg zu laufen. Blöderweise stolperte er, drückte sich gegen die Wand im Flur, presste sich die Hände vor die Brust und zog die Beine an. Schluchzend saß er dort mit gesenktem Kopf. //Was hast du nur getan?//, schoss es mir durch den Kopf. Eilig lief ich auf Eren zu und ging vor ihm in die Hocke. Er zitterte sofort, als ich langsam die Hand nach ihm ausstreckte und drückte sich weiter nach hinten. Da hatte ich ja was angestellt. "Eren....", hauchte ich. "Es tut mir leid.", kam mir flüsternd über die Lippen und auch ich senkte den Blick. Schluchzend saß er dort und murmelte etwas vor sich hin. "Bitte nicht....nicht schon wieder. Bitte.... Bitte...", die darauf folgenden Worte gingen gänzlich in einem Schluchzen unter. Gegen seinen Willen nahm ich ihn in meine Arme und drückte ihn an meine Brust, dabei legte ich ihm eine Hand an den Hinterkopf und die zweite auf seinen Rücken. Beruhigend streichelte ich diesen stetig auf und ab. Anfangs hatte er noch versucht sich von mir weg zu drücken, dann aber brach sein Wiederstand ab und er drückte sich näher an mich. Endlich schien er mich wohl zu erkennen. //Nur, was meinte er damit? 'Bitte nicht schon wieder'?//, fragte ich mich selbst. Aber jetzt zu fragen traute ich mich nicht. Das hatte noch etwas Zeit. "Eren, alles gut. Ich tu dir nichts. Würdest du mir dann den Gefallen tun und die Tablette nehmen?", sprach ich von neuem das Thema von vorhin an. Kurz schien der Braunhaarige zu überlegen und nickte dann aber. "O-okay." Langsam löste er sich von mir, fuhr mit seinen Ärmeln über sein Gesicht und stand dann leicht schwankend mit mir vom Boden auf. "Geht's wieder?", wollte ich wissen, da er noch ziemlich schlecht aussah. Ein kurzes Nicken seinerseits folgte. Das sollte mir erst einmal reichen. Behutsam begleitete ich ihn zum Tisch und zog den Stuhl etwas zurück, damit er sich wieder setzen konnte. Danach nahm ich die Tablette zur Hand und überreichte sie ihm. "Hier bitte.", mit den Worten hielt ich ihm dazu noch ein Glas Wasser hin. Wieder bekam ich nur ein Nicken, ehe er sich beides nahm und die Tablette mit dem Wasser in seinem Mund verschwanden. Warum hatte er sich nur so dagegen gesträubt? War es so schwer die Tablette zu nehmen? Prüfend sah ich ihn an, bis er meinen Blick erwiderte. "Was?", wollte Eren verwundert wissen. Kurz schüttelte ich den Kopf. "Nichts. Ich dachte ... das du vielleicht schon eine Veränderung bemerkst.", gab ich zu. Ein dummer Gedanke. Seid wann waren Tabletten Wundermittel? Eren musste mich doch jetzt für völlig bescheuert halten. "Und, war doch gar nicht so schwer.", fügte ich noch hinzu, was den Braunhaarigen nur nicken ließ. "Sollen wir noch etwas Fernsehen?", wollte ich wissen. Wieder erhielt ich nur ein Nicken und stand auf. Müde gähnte der Junge, was mich zum Schmunzeln brachte. "Oder willst du lieber etwas schlafen?", wollte ich wissen und sah ihn sanft an. "Vielleicht... lieber schlafen.", gab er zu und rieb sich müde sein rechtes Auge. Ob das schon eine Wirkung der Tablette war? Oder war er nur von dem Tag so geschafft? Ich wusste es nicht, aber dennoch machte ich mir Sorgen um den Jungen. Er war ja noch so jung und hatte wohl schon so einiges durchgemacht. Nur was, das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Schlaftrunken stand der Junge auf und schliff sich zum Bad, in dem er sich bettfertig machte. Nach wenigen Minuten ging er in sein Zimmer mit Laier auf dem Arm und legte sich hin. Selbst in diesem Zustand vergas er seine Katze nicht. //Ob er mich auch jemals so lieben könnte wie seine Katze?//, schoss es mir durch den Kopf, was mich selbigen nur schütteln ließ. Was dachte ich mir da bloß? Er ist doch noch minderjährig! Wie konnte ich nur ein solches Interesse an ihm zeigen? Das war ja ekelhaft! Ich bin doch kein Pädophiler! Ansonsten konnte ich Eren gleich schon abgeben. Seufzend ging ich meine Post durch, die bereits auf dem Tisch lag. Es waren hauptsächlich Rechnungen dabei, sowie meine Abrechnung und Werbung. Die Werbung sortierte ich sofort aus, als ich auch schon einen Anruf bekam. Gemächlich schritt ich zum Telefon und nahm ab. "Hallo, Ackermann am Apparat.", meldete ich mich. "Guten Tag Herr Ackermann. Hier spricht Kazumi Kozu vom Jugendamt. Ich wollte gerne einmal vorbei kommen, um mir das Umfeld von Eren anzusehen. Sie sind ja jetzt der Vormund für ihn.", sprach eine freundliche Stimme aus dem Apparat. "Guten Tag. Wann wäre denn der nächst mögliche Termin bei Ihnen frei?", wollte ich wissen. Je eher ich es hinter mich brachte, desto besser. "Hm...", hörte ich und ein rascheln, was mir verriet, dass sie in ihrem Kalender nach sehen musste. "Direkt Morgen hätte ich was frei. Um zehn Uhr?" "Ja, das ist okay für mich." "Sehr schön, dann bis Morgen Herr Ackermann. Einen schönen Tag noch.", wünschte sie mir, was ich ihr gleich tat. Mit klopfendem Herzen drückte ich auf den roten Knopf und stützte mich am Tisch ab. Okay, kein Grund zur Aufregung! Sie wollten nur einmal gucken. Das heißt ja nicht, dass sie mir Eren sofort weg nehmen. Aber ob es in seinem Zustand wirklich gut wäre, wenn Leute vom Jugendamt kamen? Sie mussten doch denken, dass ich ihn mit Drogen zu pumpte, um ihn gefügig zu machen! Gestresst fuhr ich mir durch die Haare. Ich brauchte jetzt dringend eine Zigarette! Worauf hatte ich mich nur da eingelassen? Hatte ich nicht vorher mal nachdenken können? So nahm ich mir eine Zigarette und ein Feuerzeug und verschwand auf dem Balkon. Ich hasste den Rauch in der Wohnung zu haben, weshalb ich es vorzog draußen zu rauchen. Schnell hatte ich mir den Stängel angezündet und mich an das Geländer gelehnt. An sich war ich ein Gelegenheitsraucher, aber noch nie brauchte ich so schnell eine Zigarette wie gerade eben. Sonst vergingen immer Monate, bis ich mal wieder Lust auf eine Zigarette bekam, aber das war wirklich ein kurzer Abstand. Eren machte mich wirklich noch fertig! Seufzend zog ich mein Handy aus der Hosentasche und wählte Erwins Nummer, während ich genüsslich an meiner Zigarette zog. Nach wenigen Tut-Geräuschen hob mein bester Freund schon ab. "Hallo Levi. Was gibt's?", wollte mein Freund und Chef wissen. "Hey Erwin. Ich wollte dir bescheid sagen, dass ich morgen zu Hause bleiben werde und wieder von dort arbeite. Ich habe ja alles wichtige.", erklärte ich ihm ohne Umschweife. "Verstehe. Was ist denn passiert? Geht es Eren so schlecht?", wunderte er sich. "Ja schon, aber es geht. Morgen kommt das Jugendamt und will sich meine Wohnung angucken.", erklärte ich ihm meinen wirklichen Grund. Immerhin musste ich noch putzen und aufräumen. Überall lag schon eine dünne Staubschicht. Immerhin hatte ich seit zwei Tagen nicht mehr richtig geputzt! "Bist du nervös?", wollte mein Freund wissen. Seine Stimme klang neutral. "Etwas.", gab ich leise zu, zog noch mal an meiner Zigarette und blies ihn nach kurzer Zeit wieder aus meinem Mund aus. "Das schaffst du schon Levi. Ich kenne keinen, der sich besser um Eren kümmern könnte, als du. Immerhin tust du echt alles für ihn. Deine Wohnung ist immer sauber und ordentlich. Du hast einen guten Job, verdienst ein ordentliches Gehalt und hast bereits das Vertrauen des Jungen.", zählte er meine guten Eigenschaften auf, was mich kurz lächeln ließ, ehe es wieder verblasste. "Aber Erwin. Eren war heute fix und fertig mit den Nerven gewesen und er hat vom Psychologen eine Medikation verschrieben bekommen. Nach dem er eine Tablette genommen hatte wurde er müde..." "Das könnte doch auch daran gelegen haben, dass der Tag ihn gut geschlaucht hatte.", unterbrach er mich und gab mir zu denken. "Ja, aber was wenn es wirklich an den Medikamenten liegt? Sie könnte denken, dass ich das mache, weil ich ihn gefügig machen will.", gab ich meine Sorge preis. "Hm... Verstehe. Aber wenn du direkt alle Karten offen auf den Tisch legst, dann sollte sie es dir glauben. Das ist doch was gutes, dass du Eren zum Psychologen schickst, damit er dem Jungen hilft sein Trauma zu verarbeiten.", schlug er mir vor. Kurz überlegte ich und nickte dann. "Stimmt, du hast recht. Ich werde noch etwas putzen und aufräumen und es dann morgen früh Eren erklären. Und wen sie um zehn Uhr da ist, dann werde ich alle Fragen beantworten." Meine Laune war etwas gestiegen und ich hatte die Hoffnung, dass sie mir Eren nicht weg nehmen würde. "Danke Erwin.", gab ich sanft lächelnd von mir. "Immer wieder gerne. Lass liegen, was du morgen nicht mehr schaffst. Viel Erfolg für Morgen und informier mich über den Verlauf.", mit den Worten legte Erwin auf. Schnell rauchte ich meine Zigarette zu ende und ging wieder in meine Wohnung. Da ich noch nicht müde war putzte ich diese, räumte sie dann auf und wischte den Boden durch. Nach zwei Stunden konnte sich das Ergebnis sehen lassen. Zufrieden über das Ergebnis duschte ich mich und ging dann ins Bett. Am nächsten Morgen begann ich schon um sieben Uhr mit der Arbeit, damit ich noch etwas schaffte, ehe die Frau vom Jugendamt kam. Eren ließ ich noch etwas schlafen, schließlich sollte er sich noch etwas ausruhen. Bis neun Uhr gab ich ihm Zeit, ehe ich ihn wecken würde. In der Zwischenzeit arbeitete ich die Mails ab und kontrollierte einige Akten und Ausgaben. Pünktlich um neun Uhr weckte ich ihn, damit er sich fertig machen konnte. Total übermüdet duschte er sich, frühstückte und putzte sich die Zähne. In der Zeit putzte ich sein Zimmer, den Rest hatte ich ja bereits gestern Abend geputzt gehabt. Um kurz vor zehn stellte ich den Kaffeekocher an, damit ich auch ja einen guten Eindruck hinterließ, als es auch schon klingelte. Eren hatte sich ins Wohnzimmer gesetzt und sah etwas Fern, während er mit seinem Fellknäul kuschelte. Nervös lief ich auf die Tür zu und öffnete sie. "Guten Tag. Levi Ackermann.", stellte ich mich vor und reichte ihr die Hand. "Guten Tag.", lächelte sie freundlich und schüttelte meine Hand. "Ich komme vom Jugendamt. Mein Name ist Kazumi Kozu. Ich würde mir gerne einmal das neue Umfeld von Eren ansehen.", erklärte sie mir. Nickend trat ich zur Seite. "Bitte, kommen Sie doch rein.", mit den Worten trat sie ein und sah sich schon mal um. Sie hielt ein Klemmbrett in der Hand, auf dem Zettel notierte sie sich kleine Stichpunkte. Zuerst sah sie sich alle Räume genau an, bis Sie ins Wohnzimmer kam und Eren entdeckte. Lächelnd ging sie auf ihn zu und blieb gut einen Meter vor ihm stehen. "Hallo, du musst Eren sein. Ich bin Kazumi Kozu. Ich will mir heute mal ansehen wie du so lebst bei Herrn Ackermann.", erklärte sie ihm freundlich und lächelte ihn an. Verunsichert sah Eren zuerst zu mir, ehe er wieder auf die Frau sah. "Hallo. Ja, ich heiße Eren.", gab er leise von sich, senkte etwas seinen Kopf und sah sie von unten heraus ängstlich an. "Wie alt bist du?", wollte sie wissen. "Fünfzehn.", antworte er ihr knapp. Schnell notierte sie sich wieder etwas auf ihrem Zettel. "Du wohnst seid kurzem hier. Wie gefällt es dir bei Herrn Ackermann?" "Gut.", wieder gab er nur eine knappe Antwort von sich. Zum Glück war er wieder etwas fitter als gestern. "Die Katze hast du von ihm geschenkt bekommen?" Auf diese Frage hin schüttelte er schnell den Kopf. "Bitte setzen Sie sich doch.", bat ich sie. "Danke.", mit den Worten setzte sie sich neben Eren auf das Sofa, welcher sich sofort kleiner machte. Ich selbst nahm auf dem Sessel direkt neben Eren platz. "Möchten Sie einen Kaffee oder Tee?", bot ich ihr an. "Nein danke, Herr Ackermann.", lehnte sie ab und wandte sich dann direkt wieder Eren zu: "Aber könnten Sie mich mit ihm alleine lassen?" Als Eren das hörte, streckte er seinen Arm nach mir aus und ergriff meinen Ärmel, während mich seine Augen ängstlich fixierten. Verwundert sah Frau Kozu zwischen Eren und mir hin und her. "Ich schätze das wird nicht möglich sein Frau Kozu. Eren vertraut mir. Wissen Sie, ich habe ihn von der Straße geholt und bin seit kurzem mit ihm in Psychologischer Behandlung, damit er das Erlebte verarbeiten kann. Auch bei den Sitzungen bin ich dabei.", erklärte ich ihr sein Handeln und legte alle Karten offen auf den Tisch, damit sie ihn etwas besser verstehen konnte. Verstehend nickte sie. "Das macht die Sache schwieriger. Ein Einzelgespräch gehört nun mal immer dazu.", erklärte sie mir, was mich nicken ließ. "Was ich Ihnen anbieten könnte. Ich habe eine sehr gute Freundin, mit ihr versteht sich Eren auch ganz gut. Dass er mit ihr und Ihnen alleine in einen Raum geht, könnte somit vielleicht klappen.", bot ich ihr an, was sie nur mit dem Kopf schütteln ließ. "Das ist lieb gemeint, aber das kann ich so nicht machen. Ich werde einfach öfter gucken kommen und mir das Verhältnis hier anschauen und vorallem werde ich mir Eren ansehen. Immerhin muss ich sicherstellen, dass es ihm hier gut geht.", erklärte sie mir, woraufhin ich nickte. "Aber ich bin guter Dinge.", hängte sie lächelnd an: "Sie scheinen sich wirklich gut um ihn zu kümmern. Sein Umfeld ist sauber, ordentlich und sie scheinen sich gut um ihn zu sorgen, wenn er Ihnen schon sein ganzes Vertrauen schenkt. Die Arbeitsutensilien zeigen mir auch, dass Sie von Zuhause aus arbeiten können, wenn etwas sein sollte. Das ist alles Positive was mir aufgefallen ist. Auch, dass er sein eigenes Zimmer mit Schulsachen hat ist äußerst Lobenswert. Das habe ich mir natürlich alles notiert. Machen Sie bitte so weiter Herr Ackermann. Ich muss dann auch weiter.", mit den Worten stand sie auf, was ich ihr gleich tat und ihr die Hand reichte. "Vielen Dank Frau Kozu. Ich bringe Sie noch zur Tür." So gingen wir zur Wohnungstür, welche ich ihr öffnete, damit sie raus gehen konnte. "Einen schönen Tag noch.", wünschte ich ihr. "Ebenfalls Herr Ackermann. Bis demnächst.", gab sie lächelnd von sich und verschwand schnell wieder. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte machte ich mich wieder auf dem Weg zu Eren. Seufzend setzte ich mich neben ihn aufs Sofa. Die ganze Anspannung viel von mir ab. Ich hatte es geschafft. Wir hatten es geschafft. Zwar würde sie wieder kommen, aber die erste Anspannung war weg. Ich sollte alles wie bisher machen und dann würde ich Eren behalten dürfen. Das war mein Ziel. Ich wollte mich um ihn kümmern und ihm wieder auf die Beine helfen. Von der Seite kuschelte sich Eren an meine Schulter. Verwundert sah ich zu ihm runter und lächelte sanft, als er auch zu mir hoch sah. "Wir haben es geschafft.", gab ich lächelnd von mir, was ihn auch leicht lächeln ließ. Somit kuschelte er sich enger an mich, weshalb ich meine Arme um ihn legte und ihn sanft an mich zog. Ein freudiges Miauen kam von Laier, die sich auch etwas mehr an Eren kuschelte. Wahrscheinlich hörte sie sein Herz schlagen, da sie jetzt auf Brusthöhe war und ihren Kopf gegen diese drückte. Sie war echt süß, aber Eren war viel süßer. Sanft drückte ich ihn an mich und schlief sogar kurz darauf mit ihm im Arm ein. ~Erwin~ Stunden vergingen, in denen sich Levi nicht bei mir meldete. Ob die vom Jugendamt noch da war? Gab es Ärger? Hat Levi es nicht geschafft? Ich sollte keine negativen Gedanken haben. Immerhin sprach ich hier gerade von Levi! Der Mann konnte alles schaffen! Immerhin hat er den Jungen von der Straße wieder gefunden und an sich binden können. Er vertraute ihm bedingungslos. Auch damals hatte er alles erreicht, was er erreichen wollte. Da würde ihm so ein Jugendamt mit Sicherheit keinen Strich durch die Rechnung machen. Immerhin hatte der Junge keine Eltern mehr, kein zu Hause und konnte sonst nirgendwo hin. Es blieb ihnen nichts anderes übrig, als Eren in der Obhut von Levi zu lassen. Zumindest hoffte ich das. So wie Levi Eren gut tat, so tat Eren auch Levi gut. Man durfte sie einfach nicht auseinander bringen. Mehrmals hatte ich schon auf mein Handy gesehen und überlegt, ob ich mal anrufen sollte. Schließlich sind bereits fünf Stunden vergangen. Nicht mal eine Nachricht hatte er mir geschrieben. Völlig in Gedanken versunken starrte ich auf mein Handy, als es plötzlich aufleuchtete und einen Anruf anzeigte. 'Levi' las ich. Hektisch nahm ich das Handy in die Hand und ging dran. "Levi?!", fragte ich hektisch nach. "Hey Erwin.", drang die kühle Stimme meines Freundes an mein Ohr: "Ich wollte dich schon früher Anrufen, bin dann aber nach dem Termin eingeschlafen.", erklärte er mir das Ausbleiben seiner Nachricht. "Und wie war's?", hackte ich nach. "Es ist ganz gut gelaufen. Eren kann erst einmal bei mir bleiben, aber sie will noch öfter kommen, da sie nicht alleine mit Eren reden konnte." Erleichtert seufzte ich auf. "Ein Glück. Siehst du, ich habe es dir doch gesagt, dass du das schon schaffst.", gab ich lächelnd von mir. "Ja, ich bin so froh, dass er bei mir bleiben darf. Ich habe ihr auch direkt alles erzählt, dass Eren zum Psychologen geht und bei der Besichtigung hatte sie auch nur gutes gefunden, wie die Schulbücher, die Eren bereits hat und die Sauberkeit der Räume." Verstehend nickte ich. "Dann war alles ja nur halb so schlimm. Dann mach Feierabend für heute und unternehm was schönes mit Eren.", bat ich ihn. Der Tag war auch so schon aufregend genug gewesen. Da sollte er nicht auch noch arbeiten müssen. "Danke Erwin.", bedankte er sich knapp. Auch wenn es sich nicht danach anhörte, so wusste ich doch, dass er es ernst meinte. "Gerne. Bis Morgen." "Ja, bis Morgen.", erwiderte Levi, ehe ich auflegte. Jetzt konnte ich wieder beruhigt arbeiten. Ein sanftes Lächeln lag auf meinen Lippen, als mir auch schon meine Sekretärin die heutige Post brachte, welche ich nichts ahnend öffnete und als ich eine Kostenabrechnung in der Hand hielt erstarb mein Lächeln augenblicklich. "WAAAAAAAAS?!" ~Levi~ Als ich wieder erwachte, war das erste, was ich sah braune Haare, die zu einem schlafenden Eren gehörten. Er sah wieder viel zu niedlich und unschuldig aus, für sein Alter und das, was er durch gemacht hatte. Wie konnte ein einzelner Junge nur so unfassbar süß aussehen? Seine entspannten Gesichtszüge, die makellos reine Haut, die langen dichten Wimpern, die nicht zu lange gerade Nase und die rosigen Lippen, die weder zu dünn, noch zu dick waren. Er war einfach nur perfekt. Sanft strich ich ihm über seine Wange und starrte auf den Mund, der sich daraufhin einen Spalt breit öffnete. Langsam kam ich ihm näher, als ein Miauen mich aus meiner Trance riss. Erschrocken fuhr ich hoch und sah Laier an, die auch mich an sah, mit ihren neugierigen großen Augen. Sie schien Eren wirklich gut zu bewachen. Plötzlich fiel mir ein, dass ich ja noch Erwin anrufen wollte. Eilig griff ich nach meinem Handy, entsperrte es und rief meinen besten Freund an, der auch sofort dran ging, als hätte er nur auf diesen Anruf gewartet und das Handy die ganze Zeit in der Hand gehalten. Diese Erkenntnis ließ mich schmunzeln. Nach wenigen Minuten hatte ich aufgelegt und sah wieder hinunter zu Eren, der noch friedlich schlief und nichts von all dem mit bekommen zu haben schien. Was für einen festen Schlaf er doch hatte. Wieder verlor ich mich in seinem Gesicht, näherte mich diesem und strich ihm mit meinem Handrücken über die Wange, als er plötzlich die Augen aufschlug. _____________________________________________________________________________ Levi: * erschrocken weg zuck und mit dem Rücken gegen den Tisch knall* Eren: Levi! * auspring und zu Levi eil* Hast du dir weh getan? Lass mal sehen. * Levis Hemd hoch schieb* Levi: E-Eren.... was tust du da? * Erens Lippen am Rücken spühr* Eren: Mama hat mir damals immer gesagt, dass es nicht mehr weh tut, wenn man einen Kuss auf die schmerzende Stelle gibt. * lächelnd sag* Levi: // So unschuldig...// Eren: Tuts denn noch weh? Levi: Oh.... Nein.... * verwundert Eren an seh* CielForever: Oh man, da hat Eren Levi ja ganz schön aus dem Konzept gebracht * lach* Dann bis zum nächsten Mal. * Titanen plätzchen noch von Weihnachten und Kakao mit Levi und Eren Gesichtern im Getränk hinstell* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)