J. Phoenix - Die Nachfahren von abgemeldet (Wichtig!!!!! Bitte lesen!!) ================================================================================ Kapitel 07 ---------- Kapitel 7 Blass saß Hermine in einem der Sessel im Gemeinschaftsraum vor dem Feuer. Auch die anderen Schüler schienen sich nicht wirklich wohl zu fühlen. Dieser Schrei... was war das gewesen? Wer war das gewesen? Noch immer konnte sie den Nachhall der Panik in sich spüren, die der Schrei mit sich getragen hatte. Sofort nach dem Schrei war Prof. McGonagall in den Gemeinschaftsraum gestürzt, wo sich schon alle versammelt hatten und hatte ihnen befohlen dort zu bleiben und auf keinen Fall ihren Turm zu verlassen. Seit dem saßen sie nun alle dort und versuchten sich etwas Wärme vom Feuer zu erlangen, nachdem von dem Schrei nach Hilfe alles in ihnen zu Eis erstarrt war. Was war nur geschehen? Wer auch immer das war schien beinahe zu Tode verängstigt, außer sich vor Sorge, panisch. Noch nie hatte die braunhaarige Hexe solch starke Gefühle gespürt. "W-was war das?", fragte ein kleiner Erstklässler schüchtern und leise in die nur vom Prasseln des Feuers unterbrochene Stille. "Keine Ahnung." "Weiß nicht." "Frag lieber WER es war." Die Antworten flogen ebenso leise durch den Raum wie die Frage. "Was kann nur passiert sein?" "Keine Ahnung. Aber woher kam der Schrei?" "Wir haben ihn doch alle gehört, oder?" "Ja..." "Mhmmm..." "Schon..." "Gruselig." "Habt ihr das auch gefühlt?" "Diese Gefühle?" "Ja." "Angst." "Eher Panik." "Nein, voller Sorge." "Herzschmerz." "Nein, kein Selbstmitleid. Mehr so... die Angst jemanden zu verlieren." "Ja, als meine Mutter krank war, da war es so ähnlich, nur nicht so stark... ich sollte mich schämen, meine eigene Mutter..." "Als meine Eltern gestorben sind war ich taub. Es war als würde ich innerlich einfrieren. Aber bei weitem nicht so schlimm wie jetzt." "Als würde das Herz bluten." "Es hat einen Moment lang fast wehgetan, so heftig." "Habt ihr jemals so stark gefühlt?" "Nein." "Bisher noch nie." "Niemals." "Furchtbar." "Stellt euch nur vor, das ist nur ein Echo von dem wahren Gefühl..." "...du meinst es war noch heftiger und das war nur ein Echo?" "Unvorstellbar." "Wer kann solch starke Gefühle haben?" "Wer kann sie auf andere projizieren?" "Stell euch nur vor, noch heftiger!" "Ich frag mich echt, was so schlimm sein kann, dass man so fühlt." "Ja, es muss fürchterlich sein." Nachdenklich und leise flogen diese Worte durch den Gryffindor-Gemeinschaftsraum, während alle nur ins Feuer starrten. ~*~ °-° ~*~ °-° ~*~ °-° ~*~ °-° ~*~ °-° ~*~ °-° ~*~ °-° ~*~ °-° ~*~ °-° ~*~ Langsam tauchte er aus der Dämmerung des Schlafes auf und öffnete nach einer Weile vorsichtig. Gut, es war dunkel. Er öffnete seine Augen ganz und blickte direkt auf die silber-blonden Haare seines Freundes. Sanft drückte er ihm einen Kuss auf diese und drückte ihn dann fester an sich. Er ließ seinen Blick durch den Raum gleiten, bis er schließlich an einer vollkommen in schwarz gekleideten Person hängen blieb, die in einem Stuhl neben ihrem Bett schlief. Professor Snape! Er war bei ihnen geblieben, hatte über ihren Schlaf gewacht. Früher hätte er nie gedacht, dass dieses alte Ekel zu so etwas im Stande wäre, aber als er ihn hier so sah konnte er nicht anders als zu lächeln. Er hatte den Professor besser kennen gelernt und er konnte wirklich nett sein, wenn man nicht gerade Gryffindor, oder der Sohn seines Feindes James Potter, also Harry Potter, war, oder auch noch beides. Der Mann war verbittert, er litt noch immer an dem Schmerz, den sein Vater ihm vor vielen Jahren zugefügt hatte. So groß wie sein Hass auf ihn, den Sohn dieser verletzenden Person, gewesen war, muss die Wunde, die dem Hauslehrer der Slytherin zugefügt wurde, enorm gewesen sein. Und trotzdem hatte er sich bereiterklärt sich mit ihm zu vertragen, Draco zuliebe. Der Blonde musste ihm wirklich viel bedeuten, er schien in ihm seinen Sohn zu sehen, so wie Draco in ihm mehr einen Vater als einen Patenonkel sah. Er erinnerte sich an den ersten Tag, als der schwarzhaarige Lehrer sie beim Küssen in ihrem Zimmer erwischt hatte, als er ihnen ihre Stundenpläne bringen wollte. Er hatte ihm einfach so sein Vertrauen geschenkt, nur weil er sie zusammen gesehen hatte. Er würde nichts tun, was den Blonden verletzen konnte. Und wenn dieser sich nun einmal in Harry Potter verliebt hatte, dann akzeptierte er auch das, auch wenn es ihm nicht besonders gefällt. Hauptsache Draco ist glücklich. Wärme stieg in Jerry auf. Wer wünschte sich nicht Eltern, die so verständnisvoll sind und sogar über ihren eigenen Schatten springen, um ihr Kind glücklich zu machen? Er verstand, warum sein Geliebter diesen Mann so mochte. Als er noch ein Gryffindor was hätte er sich nie vorstellen können jemals so zu denken. Doch jetzt hatte er sie alle von einer anderen Seite kennen gelernt. Er hatte in seiner Zeit als Slytherin diese beobachtet. Sie schienen den anderen Häusern gegenüber wie eine feste Einheit zu stehen, ließen vor den anderen keinen von ihnen hängen, egal ob sie ihn nun mochten oder nicht. Doch innerhalb des Hauses war das anders. Sie nannten sich respektvoll beim Nachnamen, nur gute Freunde sprachen sich mit Vornamen an. Doch auch wenn sie sich nicht wirklich mochten halfen sie einander wo sie nur konnten, keiner sollte hinter den anderen zurückstehen. Es hatte Jerry wirklich beeindruckt, wie fest der Zusammenhalt selbst zwischen den Slytherins ist, die normalerweise nicht mal ein Wort miteinander wechselten, wenn mal Hilfe benötigt wird. Der Hut hatte damals an seinem ersten Tag in Hogwarts recht gehabt. In Slytherin konnte man wahre Freunde finden, wann immer man sie brauchte. Noch nie hatte er gesehen, wie sie einen von ihnen verstoßen hatten, wie die Gryffindors es mit ihm gemacht hatten, auch wenn die Differenzen zwischen ihnen riesig. Und Differenzen gab es im Hause Slytherin. Allein schon, weil ein Teil dem Dunklen Lord folgt, ein Teil dazu gezwungen wird, ein Teil gegen ihren Willen von ihm ferngehalten wird und ein Teil sich ihm auf gar keinen Fall anschließen will. Und trotzdem hielten sie zusammen. Wirklich bewundernswert... Ohne das er es bemerkt hatte war der Mann auf dem Stuhl aufgewacht. "Guten Morgen, Jerry." "Huh? Oh, sorry. Morgen Serverus." "Schläft er noch?" "Ja." Liebevoll strich Jerry Draco eine Strähne seines silberblonden Haares aus der Stirn und geb ihm ein sanftes Küsschen drauf. "Danke.", sagte Jerry nachdem sie eine Weile geschwiegen hatten. "Danke? Wofür?" "Dafür, dass du so nett zu mir bist, dafür, dass für Draco wie ein Vater und immer für ihn da bist, dafür, dass du unsere Liebe akzeptiert hast, einfach für alles, was du getan hast. Danke." "Auch dafür, dass ich dich all die Jahre wie den letzten Dreck behandelt hab? Dafür, dass ich deinen Vater in dir gesehen hab und dich dafür gehasst hab? Willst du dich dafür auch bedanken?" "Ja. Ob du es glaubst oder nicht, es hat mir geholfen. Ich kam hierher nach Hogwarts und war mit einem Schlag berühmt, berühmt für etwas, dass nicht ich sondern meine Mutter getan hat. Sie hat mich beschützt und ich war berühmt dafür, dafür, dass meine Eltern gestorben sind, während ich noch lebte und das bei Muggeln, die mich mehr hassten als du das jemals getan hast. Das einzigste was ich kannte waren Hass und Angst als ich hierher kam. Und dann war ich mit einem Schlag berühmt und die Leute sind schon ausgeflippt, wenn sie nur meine Hand schütteln durften. Schlagartig hatte ich Massen von Freunden, obwohl sich vorher nie jemand mit mir befreunden wollte. Alle wollten meine Freunde sein und das nur weil ich berühmt war. Weißt du wie schwer es ist ständig von einem ins andere Extreme zu fallen? In den Ferien gehasst und der Schule verehrt? Ständig hat sich alles verändert, mal waren alle meine Freunde, dann wurde ich wieder gehasst und gefürchtet. Ich konnte mir nie sicher sein, wie die Laune der anderen gerade war wenn ich auftauchte, ob sie einen neuen Grund gehabt haben mich von sich zu stoßen, oder ob sie doch lieber die Verehrer-Masche auflegten. Zum ersten mal in meinem Leben hatte ich Freunde, doch die kamen nur zu mir, wenn ich ihnen nützlich war, ansonsten ließen sie mich fallen wie eine heiße Kartoffel. Bei dir konnte ich mich drauf verlassen, dass du mich hasst. Du hasst nie so getan als ob du mich mochtest, nur weil ich einen bekannten Namen hatte. Deswegen war ich manchmal echt tierisch sauer auf dich, aber es hat mir geholfen nicht davonzufliegen. Deswegen danke." "Was ist mit Granger und Weasley? Und was ist mit Dumbledore?" "Ja, das mit Schlammblut und Wiesel ist so eine Sache..." Ein verbittertes Lachen kam über seine Lippen. "Ich habe wirklich jahrelang gedacht, sie wären so etwas wie meine besten Freunde. Aber da waren sie wohl anderer Meinung. Weißt du, ich hab damals Draco bei Mme. Malkins getroffen. Er hat mich angesprochen, gesagt dass er zu Slytherin will und das er keine Schlammblüter mag, erst recht nicht, wenn sie nicht einmal wussten, dass sie Zauberer waren außerdem hat er Hagrid beleidigt, meinen ersten "Freund". Dann später im Zug hat er Ron beleidigt, nachdem der sich über seinen Namen lustig gemacht hatte. Ich war sauer auf ihn und bin deswegen zu Gryffindor gegangen, der Hut wollte mich nämlich erst zu Slytherin stecken. Mit Ron, dachte ich, könnte ich mich eher verstehen. Wir haben uns schon auf der Hinfahrt unterhalten, nachdem er gehört hat, wer ich bin. Weißt du was Rons größtes Begehren ist? Damals, im ersten Schuljahr, als wir in den Spiegel Nerhegeb gesehen haben, hat er mir erzählt, dass er sich selbst gesehen hat, wie er alle seine Brüder übertrumpft hat. Er wollte der beste sein. Wenn er mein bester Freund galt war er schon auf den ersten Blick bekannter als sie. Er liebte dieses ewige "Guck mal, da ist Ron, der beste Freund von Harry Potter.", er liebte diese Aufmerksamkeit, die er dadurch bekam. Aber das hat ihm schon bald nicht mehr gereicht. Er war sauer auf mich, dass er immer in meinem Schatten stand, er wollte, dass er der Mittelpunkt war. Ich hätte ihm den Mittelpunkt gerne überlassen, ich hab es gehasst immer im Rampenlicht zu stehen. Wahrscheinlich hat er sehr genau gewusst, wie sehr er mich verletzte, als er mir letztes Jahr beim Trimagischen Turnier misstraut hat und mich schlecht gemacht hat. So stand er auch mal im Mittelpunkt, aber nur für kurze Zeit. Als das nämlich vorbei war kam er zurück zu mir. Er hat mich nur ausgenutzt. Genau wie alle anderen. Schlammblut zum Beispiel. Am Anfang vom ersten Jahr hat sie sich mehr oder weniger überall unbeliebt gemacht. Sie galt als besserwisserische Kuh. Aber kaum hatte sie sich an Halloween mit mir und Ron angefreundet galt sie als schlau und die anderen respektierten sie. Und das nur, weil sie mit Harry Potter befreundet war. Und Dumbledore? Der hat mich genauso ausgenutzt. Immer wenn mein Name gebraucht wurde hat er mich aus meiner Ecke geholt, wenn ich nicht gebraucht wurde hat er mich wieder weggestellt und nicht beachtet. Ich war nur Mittel zu Zweck, er hat nicht den Menschen in mir gesehen. Er wusste wie meine Verwandten sind und trotzdem hat er mich jede Sommerferien dorthin zurück geschickt. Ich hab ihm geschrieben, was sie getan haben, ich habe Eule um Eule geschickt mit Briefen, das er mich da rausholt. Er hat nur einmal geantwortet und gesagt, dass er sich später darum kümmert, weil er gerade keine Zeit hat. Ich hab ihm gesagt, dass ich es da nicht mehr aushalte, hab im gesagt, dass sie mich da noch umbringen. Er hat nicht einmal mehr geantwortet, er hat mich einfach ignoriert. Er hätte mich da verrecken lassen, ohne mit der Wimper zu zucken. Deswegen habe ich angefangen ihn zu hassen, alle zu hassen, die in meinem Leben um mich rumgeschlichen sind. Dieser Hass hat mich am Leben gehalten und gleichzeitig umgebracht. Harry Potter ist gestorben, dafür ist Jerry geboren. Aus der Asche Harry Potters ist Jerry auferstanden, deswegen Jerry Phoenix. Jerry und Harry, zwei so verschiedene Menschen in einem Körper. Keiner hat mich erkannt und das soll auch so bleiben. Ich bin glücklich als Jerry, vor allem mit Draco. Als Harry war ich nie glücklich, ich hab immer nur en lieben netten Jungen gespielt, damit keiner Fragen stellt, warum ich denn so anders bin. Ich will nie wieder Harry sein. Endlich bin ich so, wie ich wirklich bin und man akzeptiert mich dafür, endlich kann ich wahre Freunde finden, nicht irgendwelche, die nur hinter dem Ruhm meines Namens her sind und endlich habe ich gelernt was Liebe ist. Und Draco werde ich unter keinen Umständen wieder hergeben." "Ich dich auch nicht, Honey, ich dich auch nicht.", sagte Draco leise. Überrascht blickte Harry zu dem Blonden runter. "Mhmmm.", murmelte der die Antwort in einen Guten-Morgen-Kuss hinein. Snape schmunzelte. "Morgen Draco." "Morgen Onkel Sev. Warst du die ganze Nacht da?" "Ja. Bin wohl eingeschlafen." "Und hast dann gleich die Gelegenheit genutzt meinen Freund auszuquetschen, was?" "Ähm, ja. Aber es scheint ihm gut getan zu haben sich das Ganze von der Seele geredet zu haben. Hat ihn anscheinend ganz schön erschöpft..." Lächelnd wies er auf den jetzt schlafenden Schwarzhaarigen. Erstaunt sah Draco seinen Geliebten an, der tatsächlich wieder eingeschlafen war. "Naja, er hat ja auch lange geredet..." "Hast du alles gehört?" "Ich bin von deinem aufgewacht." "'Tschuldige." "Schon okay. War gut, das ich zugehört hab, jetzt weiß ich, bei was ich vorsichtig sein muss." Er kuschelte sich in die Halsbeuge des Schlafenden. "Schlaf auch noch ein bisschen. Ich gehe in mein Zimmer, okay?" Der Blonde nickte nur verschlafen, bevor auch er in das Land der Träume abdriftete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)