Wenn Du bei mir bist von Poisondoux ================================================================================ Kapitel 1: Shinichi ------------------- „Shinichi...“, hauchte Ran leise mit Tränen in den Augen, „Was ist mit Dir?“. Der Schülerdetektiv keuchte, kalter Schweiß trat aus den Poren seiner Stirn. Mit halb geschlossenen Augen sah Shinichi schwer atmend zu seiner besten Freundin. „Es ist nichts...“, keuchte er und hielt sich mit seiner linken Hand die Brust. „Ich rufe einen Krankenwagen!“, sagte Ran entschlossen, „Du brauchst Hilfe! Ich sehe doch, dass es Dir nicht gut geht!“ Sie schaute sich um. Langsam erleuchteten die Laternen die engen Seitenstraßen Beikas. Shinichi hatte sich gegen eine Mauer gelehnt und seinen Oberkörper nach vorne gekippt. Er atmete schwer und krallte seine Finger immer tiefer in seine Brust. „Ran...“, sagte Shinichi leise, „Ich brauche keinen Krankenwagen.“ „Schwachsinn! Sei doch nicht so ein verdammter Hornochse! Lass Dir doch das eine Mal von mir helfen, Shinichi!“ Shinichi schüttelte den Kopf und sah zu Ran auf. Er lächelte sie an. „Oh Ran...“, sagte er lächelnd, doch bevor er weiter sprechen konnte, begann er zu husten. Ran fiel vor Shinichi auf die Knie. „Shinichi! Was ist mit Dir?“ In Rans Augen bildeten sich ein paar Tränen. Der angesprochene war nicht in der Lage zu antworten, er hielt sich die Brust und nun auch den Hals und rang zwischen seinen Hustenanfällen nach Luft. „Oh nein!“, hauchte Ran verzweifelt, als Shinichi plötzlich an der Wand hinunter, auf den Boden sank. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lehnte Shinichi an der Wand und keuchte. „R... Ran...“, japste Shinichi, „Luft... Wasser...“ Ran begann in ihrer Tasche herum zu kramen. „Ich hatte doch irgendwo... ah, hier!“ Als Ran plötzlich die kleine Wasserflasche in ihrer Hand hielt, fiel etwas Anspannung von ihr ab. „Hier, trink!“, sagte sie und drehte den Deckel der Flasche auf. Da Shinichi nicht in der Lage war, selbst zu trinken, legte Ran ihrem Freund die Flasche an die Lippen. Shinichi lächelte leicht, als die kühle Flüssigkeit seine Lippen benetzte und seinen Hustenreiz linderte. „Danke...“, sagte er leise, „Jetzt ist es schon viel besser.“ Voller Erleichterung stand Ran auf und bot ihrem Freund die Hand. „Komm, ich helf Dir auf. Aber wenn Du zu Hause bist, legst Du Dich sofort ins Bett! Du hast Dir bestimmt eine böse Erkältung eingefangen!“ „Du hast Recht Ran, es muss eine Erkältung sein.“ Langsam richtete Shinichi sich wieder auf. Noch stützte er sich mit einer Hand an der Mauer ab, bis er nach einigen Momenten wieder frei stehen konnte. „Diese Ran...“, dachte er sich und grinste innerlich, „Womit habe ich sie nur verdient?“ Ran legte Shinichis Arm um ihre Schultern und schlang ihren Arm um seine Taille. „So, mein Freund, ich bringe Dich jetzt auf direktem Wege in Dein Bett! Und keine Widerrede!“ Shinichi grinste und nickte kurz. Doch nach nur wenigen Schritten verließ Shinichi die Kraft. Er spürte seine Beine nicht mehr und als er den nächsten Schritt tun wollte, sackte er in sich zusammen. Ran, die ihn stützte, wurde gezwungen, Shinichi auf den Boden abzulegen, da sie sein Gewicht ohne seine Mithilfe nicht tragen konnte. „Shinichi!“, kam es laut aus Rans Kehle doch er antwortete nicht. Schwer atmend lag Shinichi auf der Straße. Seine Augen waren geschlossen, jedoch konnte Ran genau erkennen, dass Shinichi unglaubliche Schmerzen haben musste. Ran griff in ihre Hosentasche, um ihr Handy herauszuholen, doch bevor sie jemanden anrufen konnte, spürte sie Shinichis Hand auf der ihren. „Ran...“, keuchte er leise mit schmerzverzerrter Stimme, „Ran... ich... du... du kannst... mir nicht... helfen.“ Ein grässlicher Schrei, von Schmerzen durchtränkt zerriss die Stille dieses lauen Sommerabends. „Shinichi! Nein!“, schrie Ran ihren besten Freund an. Doch Shinichi regte sich nicht mehr. Dieser Schmerzensschrei war die Letzte Regung Shinichis gewesen. Der letzte Ton, den er produziert hatte – mit seinem letzten Atemzug. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)