Anguifer Leo Kurzgeschichten und Drabbles von TKTsunami (Nackte Wahrheit oder doch eher Was wäre wenn?) ================================================================================ Kapitel 2: Der Trank ist Schuld ------------------------------- Godric seufzte. Heute war einfach nicht sein Tag. Zum einem war Salazar heute extrem auf Nähe aus gewesen – was bei ihm hieß, dass er einem öfter über den Weg lief und sich mit an einem Gespräch beteiligte -, zum Anderem hatte er vom König einen unangenehmen Befehl bekommen. Da seine Freunde ihm keine Treue geschworen hatten mussten sie überwacht werden. Und er als hoher Ritter der Krone sollte sich nun umschauen, einen Bericht darüber schreiben und sie dann weiterhin überwachen. Es waren seine Freunde! Wieso? Als wenn sie sich jemals gegen den König stellen würden, sie wussten, dass sie ihm dann vor einer Wahl stellen würden, die Godric das Herz brechen würde. Aber nein, er musste es tun, Befehl war Befehl und natürlich durfte er ihnen auch hiervon nichts erzählen. Mit innerlichen Flüchen hatte er den Befehl dann also ausgeführt. Im Moment saß er an dem Bericht, immer noch vor sich hin meckernd. Natürlich hatten sie nichts getan was gegen die Krone wäre, an sich hätte er einfach den Bericht schreiben können, aber der Ritter wusste, es wäre ihm wie Verrat vorgekommen. Also hatte er sich umgeschaut, was gar nicht so leicht gewesen war, denn keiner von ihnen ließ sich gern in die Karten schauen, er selber ja auch nicht. Aber gerade Salazar war eine Herausforderung gewesen. Es war ja irgendwie von Vornherein klar gewesen, dass dort alles schief lief. Seufzend fuhr er sich durch sein blondes Haar. Eine Schlange hatte ihn erwischt und dadurch war er mit einem Trank in Berührung gekommen. Tränke und er passten einfach nicht zusammen. Irgendwie lag da immer ein Fluch drüber. Dennoch hätte er nicht damit gerechnet das die bloße Berührung eine solche verheerende Wirkung hervorrufen würde. Godric fühlte sich unwohl. Ein Klopfen schreckte ihn auf und alles in ihm verkrampfte sich, als er die Stimme vernahm. „Godric Gryffindor, macht sofort die Tür auf!“ Schlangen waren Petzen! Bei Merlin nein. Nein! Salazar klang wütend – was er auch verstehen konnte -, dabei wollte er eigentlich nicht, dass Salazar wütend auf ihn war. Mit Helga und Rowena war es noch im Grenzbereich, aber jedes wütende Wort von Salazar das an ihn gerichtet war, war wie eine Klinge die sich in seinen Körper rammte. Gepeinigt schloss Gryffindor seine Augen, ehe er zögernd aufstand und zur Tür trat. Vorher hatte er jedoch seinen Bericht in die Schublade seines Schreibtisches gelegt und diese versiegelt. Die Tür berührte er, sodass Salazar ihn hören konnte. Ein Zauber verhinderte, dass Geräusche nach außen drangen, ein anderer Zauber hingegen wirkte, dass nur bedingt Geräusche ins Innere gelangten, zum Beispiel wenn man mit ihm reden wollte. Ausgelöst wurde dieser Zauber durch Klopfen. „Was gibt es?“ Der Ritter hatte Mühe seine Stimme wie sonst klingen zu lassen, er war sich sicher es nicht wirklich geschafft zu haben. „Macht die Tür auf!“ „Nein.“ „Godric Gryffindor macht auf! Das wollt Ihr nicht hier klären! Außerdem muss ich dringend etwas überprüfen!“ Oh nein, nein, nein und nochmals nein! Ganz sicherlich nicht! „Ich sagte Nein! Geht. Wir besprechen dies später.“ Sobald er eine Lösung für sein Problem gefunden hatte. „Godric, seid Ihr das wirklich? Ihr klingt nicht wie sonst.“ Verdammt! Nicht gut. Ganz und gar nicht gut. Panik kam in ihm hoch. Eine vierzigköpfige Hydra wäre ihm da gerade echt lieber. „Geht.“ Damit war die Unterhaltung seiner Meinung nach beendet, weshalb er in sein Schlafgemach trat, noch eine Tür zwischen sich und Salazar bringen wollend. Doch dann spürte er bereits Magie auf seine eigene Magie krachen. Seine Tür flog durch den Wohnraum, sodass Godric zusammen zuckte und mit einem Wink seiner Magie schnell die Schlafzimmertür schloss. Bei Merlin Salazar musste wirklich richtig wütend sein. Er würde den nächsten Tag garantiert nicht mehr erleben. „Warum auf einmal so feige, Gryffindor!?“ Die Stimme war eher ein Zischen und Godric verfluchte den Befehl des König – natürlich nicht den König selbst -, legte seine Hände auf seine Ohren, der sinnlose Versuch einfach nichts mehr zu hören. Die Augen kniff er zusammen, als er spürte wie Salazar mithilfe seiner macht seine Tür wieder reparierte. Scheinbar sollte keiner mitbekommen was hier drinnen geschehen würde... Okay, wie gut standen die Chancen, dass er lebend hier rauskam? Die Chance war sehr gering, denn gegen Salazar würde er sich nicht wehren wollen und Salazar war zu wütend, als ihn nur sauer anzuzischen. Stille trat ein und Godric öffnete vorsichtig wieder die Augen, ließ seine Hände wieder sinken und sah verwirrt zu der Schlafzimmertür. „Kommt Ihr freiwillig heraus? Oder muss ich zu Euch?“ Da er gerade seiner Stimme nicht traute, murmelte er einen leisen Schutzzauber, wohl wissend, dass er gegen Salazars Zorn nicht stand halten würde und so war es auch. Ein einziger Zauber und die Tür flog aus den Angeln. Godric wurde zu Boden geschleudert, rappelte sich aber flink wieder auf und starrte mit vor Schreck aufgerissenen Augen in die Augen Salazars. Dessen Augen wiederum waren vor lauter Unglauben ebenfalls größer als sonst. „Bei Merlin... Godric seid Ihr das?“ Innerlich wünschte Godric sich gerade ein Loch um darin zu verschwinden, aber selbst ihm als Zauberer gelang das nicht, er bezweifelte sogar, dass Rowena sowas konnte. Also brachte er die bescheuerteste Ausrede des Jahrhunderts hervor. „Nein, mein Bruder ist außer Haus, aber das soll keiner wissen.“ Nervös sah er zur Seite, aber die bedrohliche Aura und der dazu gehörende Blick waren deutlich spürbar. „Godric das war die dümmste Ausrede von Euch die ich je vernommen habe. Ihr habt keinerlei Verwandte mehr.“ Nun, entfernte vielleicht, so genau ließ sich das nicht sagen. Aber dennoch murrte er leise, denn leider war bekannt, dass er der letzte Gryffindor war. „Es war ein Versuch wert. Also gut, Lacht ruhig oder tötet mich. Macht einfach was Euch beliebt.“ „Alles was mir beliebt? Ach wirklich?“ Salazars Stimme ließ ihn erschaudern. Bei des Königs Krone. Hilfe! Hatte er Salazar gerade ernsthaft erlaubt alles mit ihm zu tun? Er würde ihn foltern oder ihn für irgendwelche schwarz-magische Rituale missbrauchen. Plötzlich spürte er eine Berührung und warmen Atem an seinem Ohr. Ein erschrockener Laut entwich seiner Kehle und er wollte weg, doch da lagen bereits die Arme Slytherins um seinen Körper, wie seine Schlagen die ihre Opfer langsam erwürgten. „Als Frau seid Ihr schreckhafter, kann dies sein?“ Zu Nah. Viel zu Nah.... Ein Zittern konnte er kurz nicht unterdrücken. Scheinbar war dies ein Nachteil der Frau, dass es schwerer war die Gefühle oder Reaktionen zu unterdrücken. Oder er war einfach zu fertig mit den Nerven. „Slytherin wenn Ihr nicht sofort wieder auf Abstand geht, werdet Ihr es bereuen!“ „Seltsam, habe ich nicht eben von Euch vernommen, ich kann über Euch verfügen wie es mir beliebt?“ Der Griff um ihn wurde stärker. Er fühlte sich wirklich wie im Würgegriff einer Schlange. Einer äußerst attraktiven Schlange. Konnte er ihn nicht einfach umbringen, seine Leiche verbrennen und das war es dann? Ach er vergaß, Salazar bestrafte gerne. „Und das was Euch beliebt ist, mich zu umarmen?“ Oder eher in einem Würgegriff einer Schlange zu halten... Scharf sog er die Luft ein, als Salazar sein Gesicht in seine Halsbeuge vergrub. Die Wärme des Anderen hatte er ja bereits gespürt, immerhin wurde er schon die ganze Zeit an dessen Körper gepresst. Jetzt jedoch spürte er nur allzu deutlich Salazars Atem und sogar etwas seine Lippen an seinem Hals. Automatisch spannte er sich an, versuchte nicht zu schnell oder zu flach zu atmen. Ob Sal sein Herzrasen vernahm? Hoffentlich nicht. „Selbst Euer Geruch hat sich leicht verändert.“ Was? Deswegen das Ganze hier!? Na da konnte er sich ja glücklich schätzen, dass Salazar nicht Gerüche aufnahm wie seine Vertrauten. Er hatte ja genug Eigenarten von einer Schlange. Mit der Zunge zu riechen gehörte zum Glück nicht dazu. „Aha.“ „Ja. Man kann am Geruch Mann und Frau unterscheiden. Ihr seht nicht nur aus wie eine Frau, Ihr riecht auch danach. Aber ansonsten ist es gleich.“ Sollte er sich darüber freuen? „Wie auch immer.“ Der Schwarzhaarige hob wieder seinen Kopf was Godric zwar erleichtert aufnahm, aber gleichzeitig spürte er etwas Bedauern. „Wollt Ihr mir nicht erzählen wie das passiert ist? Vielleicht kann ich Euch helfen wieder Ihr selbst zu werden.“ Inzwischen konnte er den bedrohlichen Unterton, welcher diese freundlichen Worte begleitete interpretieren. Salazar wollte nur wissen wieso er in seinem Kerker, in seinen Gemächern gewesen war. Okay, jetzt wäre eine gute Ausrede angebracht. Blöd war nur, dass sein bester Freund jede Lüge durchschauen konnte, egal wie gut diese auch war. „Ich war unerlaubt in Euren Gemächern, eine Schlange hat mich erschreckt und ich bin gegen einen der Tränke gekommen, der übergeschwappt ist und meine Hand getroffen hat.“ „Und warum wart Ihr da?“, erklang die einladende Stimme, sie hatte einen verführerischen Klang, wie Godric nervös zur Kenntnis nahm. Wenn er jetzt sagen würde, er dürfe es nicht sagen, würde Salazar sofort wissen, dass es was mit dem König zu tun hatte. „Ich wollte etwas wissen.“ Und das war nicht Mal gelogen. „Und was?“ „Wird eine Überraschung.“ Die Idee war ihm beim 'überprüfen' gekommen und somit log er jetzt auch nicht. „Godric...“ „Ihr werdet schon sehen, das wird wunderbar. Aber wenn ihr es jetzt schon erfährt wäre es langweilig.“ Nur allzu deutlich spürte er den skeptischen Blick. Ob er merkte, dass es nur ein Teil der Wahrheit war? „Aha. Nun jetzt weiß ich wenigsten was der Trank in diesen Zustand bewirkt.“ Scheinbar hatte Salazar nicht vor ihn zu töten. „Könnt Ihr was dagegen tun?“ Hilfesuchend schaute er über seine Schulter hinweg um Salazar jedenfalls aus den Augenwinkeln ansehen zu können. Dieser presste seine Lippen aufeinander, wirkte nachdenklich. Kein gutes Zeichen. „Sal...Könnt Ihr mich loslassen?“ Doch der Griff verstärkte sich stattdessen nur. Ein Kribbeln machte sich in ihm breit, oder eher es wurde nur schlimmer. Es war seit Beginn dieser Nähe da und genau deswegen wollte er es nicht. Er hatte Angst sich zu verraten. Damit war nicht die Sache mit dem König gemeint, sondern sein ganz persönliches Geheimnis, welcher er niemanden anvertrauen konnte. Eigentlich hatte er viele Geheimnisse, aber nur wenige waren so präsent wie seine Gefühle für Salazar. Plötzlich wurde er doch losgelassen und Salazar ging hinaus, verschwand einfach und ließ ihn zurück. Zitternd legte er seine Arme um seinen zierlichen Körper. Was würde jetzt passieren? Würde er ewig so bleiben müssen? Nun dann konnte er kein Ritter mehr sein, schließlich war diese Ehre nur Männern zuteil. Was sollte er denn dann tun? Hoffentlich verlangte der König dann nicht, dass er ab sofort am Hofe bleiben musste um jedenfalls dort vom Nutzen zu sein. Abgesehen davon wollte er nicht Hogwarts verlassen müssen. Sich aber hier als Frau zeigen wollte er allerdings auch nicht – an sich wollte er sich so niemanden zeigen. Am Besten er schlief jetzt etwas, vielleicht half das und wenn auch nur um seine Nerven etwas zu beruhigen. Seine Instinkte warnten ihn, weswegen er wach wurde. Etwas oder eher Jemand war in seinem Gemach. Eigentlich war das unmöglich, obwohl nein. Seit Salazar seine Tür aufgebrochen hatte, hatte er noch keinen neuen Schutzzauber aufgebaut. Also konnte so gut wie jeder rein. Ganz leicht öffnete Godric seine Augen. Was er sah irritierte ihn. Eine Gestalt mit leuchtenden stechenden gelben Augen. Doch als er blinzelte war das Wesen – welches ihn an Salazar erinnerte – verschwunden. Müde richtete er sich auf. Hatte er sich das etwa eingebildet? Seufzend stand er auf, schälte sich aus seine Robe und ließ sich ein Bad ein. Bevor er jedoch aufgestandenen war, hatte er seinen Schutzzauber erneuert. Jetzt konnte wirklich keiner mehr ohne seine Zustimmung rein. Erst jetzt sah er an sich herunter. An sich hatte er nur wenige Frauen nackt gesehen – und das waren auch immer peinliche Zufälle gewesen, außer das eine Mal. Eine Frau hatte ihn verführen wollen und sich vor ihm entkleidet. Er hatte sie nicht angesehen, seinen Blick irgendwohin schweifen lassen und sie mit Worten abgewehrt, bis er hatte flüchten können. Den weiblichen Körper hatte er also nie wirklich betrachtet. Es hatte ihn auch nie sonderlich interessiert. Aber jetzt sollte er sich das schon genauer ansehen, wer wusste schon wie lange er noch in diesem Körper gefangen war, oder ob er überhaupt jemals wieder seine richtige Gestalt annehmen konnte. Seine Busen waren... Nun sie waren in Ordnung, wenn er das einschätzen konnte. Nicht zu wenig, nicht zu viel würden wohl andere Männer meinen. Schlank, zierlich, lange Beine. An ihm war rein gar nichts mehr männlich. Seine Gesichtszüge waren noch immer dieselben, aber weiblicher, er könnte wirklich als sein Zwillingsschwester oder so durchgehen. Seine blonden Haaren waren länger geworden, gingen ihm bis zur Hüfte und auch wenn sie am Ende glatt waren, so gab es Oben kürzere Strähnen, die seine Haare etwas wild wirken ließen. Es hatte was von einer Mähne eines Löwen. Aber sollte eine Frau nicht brav und ordentlich aussehen? Tja in dieser Kategorie fiel er schon Mal durch. Seufzend ließ er sich ins Wasser gleiten. Abgesehen von sein Haaren sah er doch eigentlich... ganz gut aus, so als Frau. Als Mann wohl auch, jedenfalls meinten dies viele Frauen. Ob Salazar ihn jetzt als Frau anziehend fand? Immerhin hatte er ihn noch nie zuvor umarmt. Wenn dem so war, sollte er dann nicht so bleiben? Nein. Salazar würde seiner Frau nicht fremd gehen und außerdem wusste dieser ja, dass er im Geiste ein Mann war. Godric glaubte nicht daran, dass sein bester Freund genauso krank und ekelhaft war wie er selbst. Keiner in seinem Bekanntenkreis stand auf dasselbe Geschlecht wie das ihre. Nur er. Nur er stand auf Männer und war selbst auch einer. Viellicht sollte dieser Körper ihm sein wahres Ich zeigen? Kurz sah er an sich herunter schüttelte schließlich den Kopf. Nein, er war ein ein Ritter, kein Weib. Weder Charakterlich, noch vom Benehmen. Murrend wusch er sich, auch wenn sich komisch anfühlte. Oben war was Neues und Unten fehlte was. Jedoch fielen ihm seine Narben auf. Die gab es also auch noch. „Das hilft mir nur nicht weiter...“ Niedergeschlagen entstieg er der Wanne und zog sich wieder an. Sein Bericht musste er noch fertig geschrieben werden. Seine Majestät ließ man nicht warten, das tat man einfach nicht. Insgesamt verließ er drei Tage nicht sein Zimmer. Helga und Rowena hatten zwar versucht mit ihm zu reden, aber er hatte abgeblockt und Salazar hatte nicht einmal vorbei geschaut. Godric hoffte einfach Mal, dass es daran lag, weil Sal ein Gegenmittel suchte. Langsam wurde es ihm aber zu langweilig und so hatte er sich vorgenommen am Abend, wo Schüler im Bett lagen, den Kerker aufzusuchen. Bis auf Salazar war dort eh kein anderer Lehrer, da seine Schlangen Wache genug waren. Somit war es kein Wunder, dass er halb von einer erwürgt wurde, sobald er das untere Geschoss betrat. Zum Glück hörte er kurz darauf ein bekanntes Zischen und die Schlange lockerte sich wieder, ehe sie sich davon machte. „Danke.“ „Was tut Ihr hier?“ „Beschäftigung. Meine Räume werden mir langsam zu klein.“ „Wohl eher zu langweilig.“, meinte der Schwarzhaarige nur und zog ihn mit Leichtigkeit hoch. War Salazar schon immer so stark gewesen, oder kam ihm das jetzt nur so als Frau so vor? Er bemerkte das kurze amüsierte Lächeln Salazars, weswegen er diesen fragend ansah. „Was ist denn so amüsant?“ „Euer Blicke eben. Ihr habt mich so ungläubig angehen. So überrascht, dass mir sowas leicht fällt?“ „Ich mag es zwar Euch Lächeln zu sehen, aber nicht so...“ Salazar lächelte wieder, weshalb er schnell wegsah, da er Hitze in seinen Wangen spürte. Hatte dieses Lächeln ihn gerade ernsthaft rot werden lassen? Verdammt, dann könnte er ja gleich ein Liebesgeständnis machen. Nun eigentlich nicht. Jetzt war Salazar einfach nur amüsiert, bei dem Geständnis wäre er wohl angeekelt. Letzteres wollte er vermeiden, also würde Godric dies auch auf ewig verbergen und verschweigen. „Was verbittert Euch so?“ Durch die Frage aufgeschreckt, bemerkte er, dass sie bereits in den Gemächern Slytherins waren. „Ich musste nur daran denken, dass ich auf ewig so bleiben muss, sollte es kein Gegenmittel geben.“ Sein Freund schwieg, wussten sie doch doch Beide, dass es eine Lüge war. Daran hatte er nicht gedacht. Aber Salazar schien auch zu wissen, dass er diesen Gedanken nicht teilen wollte. Wie in seinem Gemach, so gab es auch bei Salazar vier Sessel, für jeden einen, sollten sie sich bei einen von ihnen treffen. Also setzte er sich in dem Seinen und Salazar ebenfalls, sah ihn einfach nur an. Es machte ihn nervös. „Eigentlich müsstet Ihr ja jetzt ein Kleid tragen.“ Was? „Nein. Niemals.“ „Wenn Ihr etwas nicht rotes oder goldenes tragt, könntet Ihr Euch freier durch das Schloss bewegen. Keiner würde darauf kommen, dass Ihr Godric Gryffindor seid.“ „Nein. Nein. Nein. Ich werde kein Kleid tragen.“ Über seinen Trotz schien Slytherin amüsiert. „Schade. Dann hätte ich Euch gefragt, ob Ihr meine Begleitung auf den Ball sein wollt, der ja in zwei Tagen statt finden wird. Meine Frau hat da nämlich zu tun.“ Verdammt! Der Ball! „Man wird mich vermissen!“ „Stimmt. Am Besten entschuldige ich Euch und behaupte Ihr seid krank geworden.“ „Aber Helga... Sie wird nach mir sehen wollen.“ „Ich bestehe dann einfach darauf, dass ich mich darum kümmere... Sagen wir, weil ich indirekt daran Schuld war.“ War er auch, was ließ er Tränke offen herum stehen? Nun gut, theoretisch hätte er gar nicht da sein dürfen... „Sie wird zwar meine Nerven beanspruchen...“ Salazar wirkte jetzt schon genervt, gerade deshalb war er ihm so dankbar. „Danke.“ „Aber nur, wenn Ihr mit mir zum Ball geht.“ Da war es wieder. Diese hinterhältige Art Salazars. Natürlich, Salazar Slytherin tat auch nichts umsonst. Godric knurrte ganz unladyhaft, gab sich dann aber geschlagen. „Also gut. Eine andere Wahl habe ich nicht.“ „Ganz Recht. Ich empfehle übrigens, dass Ihr kein rotes Kleid trägt. Das fällt dann doch vielleicht auf.“ Geschockt sah er ihn an. Und was sollte er dann tragen? Seine gesamte Kleidung war Rot mit goldenen Verzierungen! Was in einer anderen Farbe zu tragen war ja wie Verrat an sich selbst. Außerdem stand ihm nur rot. Der Schlangenfürst sah jedoch so aus, als hätte er eine genaue Vorstellung. Jedenfalls machte er eine Handbewegung und ein grünes Kleid landete in Godrics Schoß. „Probiert es Mal an. Falls Ihr Euch ziert, dort Vorne ist mein Schlafgemach.“ Das war gemein! Er war noch nie in Salazars Schlafgemach gewesen und schon etwas Neugierig. Andererseits würde er sich dann auch noch wie ein Weib benehmen! Neugierde und Scham – Letzteres war natürlich nicht vorhanden! - herunter schluckend entkleidete er sich langsam. Warum musste Salazar ihm auch so ungeniert dabei zusehen? Das war... Peinlich. Mit aller Macht die Röte unterdrückend nahm er sich das Kleid und schaute etwas ratlos drein. Wie zog man sowas an? Fragend blickte er zu Salazar herüber, welcher lächelnd sein Kinn auf seine Hand gestützt hatte. Er machte sich über ihn lustig. „Na kommt, ich helfe Euch.“ Damit stand er auf und half ihm in den Stoff hinein und fing an hinten zu zuschnüren. Doch bevor er dies tat, fuhren seien Finger über eine Narbe an seinem Schulterblatt entlang. Godric erschauderte und beinahe wäre ihm ein verräterischer Laut entwichen. Woah waren Frauen immer so empfindlich, oder war er es selbst? „Ihr habt viele Narben, nicht wahr?“ „So etwas kommt mit der Zeit.“ Salazar schwieg nur dazu, fuhr noch einmal über die Narbe, schnürte dann aber zu. Er japste nach Luft. „Wollt Ihr mich ersticken?!“ „Nein. Aber es muss so eng geschnürt werden. Jetzt wisst Ihr wie es Rowena und Helga ergeht.“ Seufzend strich er sich eine Strähne hinters Ohr, sie waren einfach nicht zu bändigen, erst recht nicht, seid sie so lang waren. „Also bei den Haaren kann ich Euch nur einen Zopf machen.“ Schnell drehte er sich zu ihm herum. „Ich trage sie offen. Fertig. Das Kleid ist schon genug.“ „Wollt Ihr mich beleidigen? Da nehme ich eine Schönheit als Begleitung und sie gibt sich keine Mühe.“ Schönheit? Ja jetzt als Frau, oder was?! „Falls Ihr es vergessen habt, Salazar Slytherin, ich bin ein Mann!“ „Ich vergesse das nicht, ich ärgere Euch doch nur gern.“ Godric schnaubte nur. War klar. „Macht einen Trank dagegen. Wir sehen uns.“ Damit drehte er sich wieder um, damit er das Gemach der Schlangen verlassen konnte. „Ric.“ Da er ihn selten so nannte, blieb er stehen. Als Sal jedoch nichts weiter sagte, drehte er sich wieder zu ihm um, was dazu führte, dass er erschrocken einen Schritt zurück sprang und sein Schwert ziehen wollte. Dumm war, dass er A: Kein Schwert an der Hüfte trug – und es nur erschien, wenn er zuschlug oder sich stark darauf konzentrierte – und B: Es nicht gewöhnt war so ein langes Kleid zu tragen, was dazu führte, dass er sein Gleichgewicht verlor. Salazar – der dafür verantwortlich war, da er plötzlich vor ihm gestanden hatte – konnte noch rechtzeitig nach ihm greifen und so das Schlimmste verhindern. Er zog ihn zu sich und hielt ihn fest, als hätte er Sorge, dass Godric fallen würde, wenn er ihn wieder losließ. „Keine Ahnung wie Ihr es schafft so schnell hinter einem zu kommen, aber würdet Ihr dies bitte in Zukunft unterlassen?“ Natürlich erwähnte er nicht, dass er alleine stehen konnte, denn dazu genoss er diese Nähe einfach zu sehr. Warum Salazar momentan so auf Berührungen aus war, war ihm zwar ein Rätsel, aber eigentlich war es doch egal. „Als Frau scheint Ihr noch tollpatschiger als sonst.“ „Liegt an der Verteilung des Gewichts...“ „Bitte?“ „Vergesst es.“ Salazar schien sehr wohl verstanden zu haben, da er scheinbar wieder amüsiert war. „Ihr wolltet etwas sagen.“, erinnerte er den Größeren dann und Salazar ließ ihn doch los, ging einen Schritt zurück um Abstand zu wahren. Bedauerlich, aber er ließ sich die Enttäuschung nicht anmerken. „Überlegt Euch das mit den Haaren noch Mal, in Ordnung?“ Dieser! Wütend stapfte er aus den Raum und ging unbemerkt in seine Gemächer zurück. Das konnte ja was werden... Am nächsten Morgen musste Godric sich wieder auf den Weg zu Salazar machen. Aus verschiedenen Gründen. Sie brauchten zum Beispiel eine gemeinsame Geschichte und er brauchte einen anderen Namen, Außerdem wollte er sich und Sal nicht völlig blamieren. Als Mann konnte er tanzen, aber als Frau? Brav klopfte er und würde hinein gebeten. Der Tränkemeister stellte gerade einen Trank ins Regal und lächelte ihn kurz. „Guten Morgen Godric. Was führt Euch zu mir?“ „Morgen Salazar. Nun, es gibt Dinge die wir... nun vorher besprechen sollten und vielleicht auch... üben.“ In der Bewegung inne haltend sah Salazar fragend zu ihm, stellte schließlich den letzten Trank ins Regal und deutete auf die vier Sessel. Sie setzten sich und er wusste, dass die Schlange nur darauf wartete, dass er sich erklärte. „Ihr könnt mich schlecht Godric nennen auf dem Ball, außerdem würde Helga und Rowena mich erkennen, oder?“ „Ein Name fällt uns sicherlich ein und wir werden es so machen, dass Ihr Euch von allen fern haltet. Ich dachte mir einfach, dass Ihr Euch 'schüchtern' verhaltet und Ihr die Freundin meiner Frau darstellt, die ich anstatt meiner Frau mitgenommen habe.“ Godric nickte. Er würde eh keinen ansehen wollen, aus Angst sich zu verraten. „Gut, dann sollte ich mich nur näher damit beschäftigen wie sich eine Frau zu benehmen hat.“ „Und wie eine zu tanzen.“ „Ja, das ist auch ein Grund weshalb ich hier bin...“ Irrte er sich, oder schien Salazar sich darüber zu freuen? Vermutlich nur Einbildung. „Gut, dann üben wir. Als Mann seid Ihr ein guter Tänzer, als Frau werdet Ihr jedoch Probleme bekommen.“ Salazar stand auf und er folgte verwirrt seinem Beispiel. Wieso sollte er Probleme haben? Er nahm die Hand des Anderen an und ließ sich zu ihm ziehen. Die Möbel Salazars schwebten zu den Wänden, sodass sie Platz hatten. Die Nähe ließ Godric wieder nervös werden. „Ihr seid es gewöhnt zu führen Ric, aber eine Frau muss sich führen lassen.“ Oh je, ja er würde Probleme haben. Sobald Salazar den ersten Schritt machte, tat er es ebenfalls, nur eben so wie er es gewöhnt war und sie stießen gegeneinander. Autsch. „Godric, nicht nach Unten sehen, seht mich an.“ Er befolgte den Rat und blickte direkt in das flüssige Silber. „Vertraut mir, folgt mir einfach.“ Auch wenn er sich schnell in diese Augen verlieren konnte, so hatte er sich diese Schritte antrainiert und befolgte sie fast instinktiv, somit fiel es ihm schwer es andersherum zu machen. Er musste sich schwer darauf konzentrieren um Salazar nicht auf die Füße zu treten. „Godric, lasst Euch fallen, Ihr seid viel zu steif.“ „Unsere Tänze sind steif.“ Kurz schmunzelte der Schwarzhaarige. „Gut, dann kein klassischer Tanz. Ich kenne noch einen, der auf einem Ball nicht getanzt wird und der etwas... lockerer ist.“ „Mh?“ Salazar zog ihn plötzlich mit und Godric kannte diese Schritte wirklich nicht. Es war erst recht langsam, sodass er noch halb hinterher stolperte, aber dann wurde es nach einer Weile schneller. Der Tanz war unbefangener und ihm blieb wirklich keine Wahl als zu folgen. „Seht in meine Augen Ric.“ Wieder hob er den Blick und diesmal nahmen die Augen ihn sofort gefangen, während er einfach nur folgte. Wirklich bemerken konnte es Godric nicht, erst als Salazar stehen blieb und er automatisch auch, war es, als würde er aus einer Trance aufwachen. „Na Also. Da haben wir doch tatsächlich miteinander getanzt ohne uns gegenseitig zu verletzen.“ „Was war das für ein Tanz?“ „Ein Volkstanz. Mir war klar, dass Ihr diesen nicht kennt, Ihr seid nur am Hofe, woher solltet Ihr es also kennen?“ Godric zuckte mit den Schultern. „Ich war schon Mal auf Dorffesten gewesen.“ „Ja aber scheinbar nicht auf solchen.“ Scheinbar. Kurzzeitig hatte er das Verlangen sich an Salazar zu schmiegen, ließ es aber lieber. Wieder tat Salazar einen Schritt den er nicht kannte, also folgte er und ehe er sich versah, war er vollkommen darin gefangen Salazar in die Augen zu sehen und ihm zu folgen, sich fallen zu lassen. Somit bekam er gar nicht mit, wie sein Tanzpartner in einem klassischen Tanz fiel. Schließlich endete auch dieser Tanz und sie gingen wieder auf Abstand. „Und?“ „Und was?“ „Godric, wir haben gerade einen klassischen Tanz getanzt.“ „Oh.“ Hatte er wirklich nicht mitbekommen. „Also Ihr könnt es, Ihr müsst Euch nur führen lassen.“ Wieder traten sie näher und diesmal war er wieder nicht ganz so in den Augen gefangen. Dafür war der Tanz holpriger, aber da musste er jetzt durch. „Uff...“ „Stellt Euch nicht so an, sonst tanzt Ihr auch stundenlang.“ „Ja, aber mit deutlich bequemeren Schuhwerk.“ Ein leises amüsiertes Lachen. „Gewöhnt Euch besser heute daran, als morgen.“ „Ich weiß.“ Er setzte sich etwas gerader in seinem Sessel hin und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Deutlich spürte er den Blick Salazars auf sich, doch wollte er nicht aufsehen. Bestimmt war es aufgefallen wie oft er sich in diesen Augen verloren hatte. Oh hoffentlich kam er nicht darauf, was er für ihn empfand. Bitte! „Cecilia.“ „Bitte?“ „Ich denke den Namen können wir verwenden.“ Kurz sah Godric ihn nun doch total verwirrt an, ehe der Groschen fiel und er nickte. „Ja okay, der Name ist in Ordnung.“ Gut, er konnte wie eine Frau tanzen und hatte nun einen Frauennamen. Hoffentlich würde das nicht so lange anhalten. „Ich werde dann zurück in mein Gemach gehen und ein bisschen... damenhaftes Benehmen lernen.“ „Godric.“ Fragend sah er zu seinem Freund, welcher ihn ein Buch hinhielt. „Es könnte Euch dabei helfen.“ „Vielen Dank Lord Slytherin.“ „Keine Ursache, Lady Cecilia.“ Na wenigstens nannte er ihn nicht Lady Gryffindor. Die würde es nämlich niemals geben. Denn das würde bedeutete, dass sein Herz einer Frau gehören würde und nicht Salazar. Mit diesen Gedanken verabschiedete er sich und verschwand schnell in seinen Gemächern. Der Ball morgen würde die absolute Katastrophe werden... Sicherlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)