You gotta make me move von abgemeldet ((Royai)) ================================================================================ Kapitel 7: If I gonna die bury me alive --------------------------------------- „Wie bescheuert bist du eigentlich?! Wieso – um Gottes Willen – hast du ihn nicht erledigt, wie ich es dir gesagt habe?! Wie kann man denn nur so inkompetent sein!?“, Ben fuhr wütend herum und klatschte James die flache Hand auf den Hinterkopf. Dieser zuckte zusammen und hielt sich die schmerzende Stelle. „Tut mir Leid, Boss... Aber -“ „Nichts 'Aber'! Du hast versagt, du Idiot!“, der Dunkelhaarige fauchte wütend. Er hatte den Geruch verschiedener Personen in der nahen Umgebung wahrgenommen und es war klar, dass sie nicht mehr viel Zeit haben würden, um zu verschwinden. „Was machen wir mit der Frau?“, Sam verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Braue hoch. „Grgh... Lasst sie hier liegen. Sie bringt uns nichts mehr. Außerdem ist sie eh schon halb tot und kaum noch zu retten. Zudem... Wenn sie nicht mehr ist, dann ist der Typ sowieso völlig am Ende. Havoc hat in letzter Zeit alles geplant, wie ich es mitbekommen konnte. Hätte James ihn erledigt, dann wären wir jetzt auch nicht in dieser misslichen Lage!“, James senkte den Blick und biss sich leicht auf die Unterlippe. Er hatte es nicht gekonnt. Klar, gegenüber Riza war er der Coole und hatte sich stark gegeben. Aber ein wenig drohen und ihr Angst machen... Das konnte jeder. Doch Havoc erledigen? Er hatte eine ihrer Verbündeten eiskalt abgeknallt. James wollte nicht auch so enden! Ja, er hatte tierische Angst vor dem Blonden und seiner Knarre. Er war gut. Fast schon so gut wie das Falkenauge. Selbst mit ihr hätte er sich nicht hinsichtlich eines Kampfes angelegt! „Es tut mir Leid“ „Das bringt uns jetzt auch nichts mehr. Wir müssen zusehen, wie wir hier raus kommen“, Ben besah sich selber die Karte, die auf dem kleinen Holztisch lag, noch einmal. Beide Eingänge waren mit Sicherheit umstellt. Fragte sich nur, wen sie auf sie angesetzt hatten. „James, du gehst vor und schaust, wer in der Kanalisation auf uns wartet!“, befahl Ben. „Was?! Wieso ich?“ „Weil du ein Idiot bist!“, war seine einzige Erklärung dazu. James fluchte leise und verließ schließlich den kleinen Raum, um zu dem Ausgang zu gehen, welcher zur Kanalisation führte. Vorher sah er noch einmal in dem Raum vorbei, in welchem Riza festgehalten wurde. Er schloss die Tür leise auf und trat schließlich ein. Der Geruch war unangenehm und die feuchte Kälte hier unten war auch widerlich. Vorsichtig schloss er die Tür hinter sich und trat zu der Blonden, neben welche er sich kniete. „Hey...“, sachte stupste er sie an, bekam aber keine sonderliche Reaktion. Nur ein leises, kratziges und schwaches Grummeln. „Ich glaub deine Leute sind hier, um dich zu befreien. Halt noch etwas durch, okay? Tut mir Leid, dass das alles so enden musste... Hätte ich geahnt, wie sie dich zurichten... Dann hätte ich sicher etwas dagegen gemacht. Aber ich hab wenigsten Havoc in Ruhe gelassen. Damit ihr wenigstens eine kleine Chance habt“, er wusste nicht, ob Riza seine Worte überhaupt noch wahrnehmen konnte oder sie verstand. „Ich hab mich ihnen doch nur angeschlossen, weil ich gehofft habe, etwas ändern zu können. Ich wusste nicht, dass sie zu solchen Mitteln greifen würden. Ich wollte nur ein paar mehr Rechte und versuchen, dass diese Wissenschaftler nicht noch mehr von uns erschaffen... Es tut mir wirklich unendlich Leid, Leutnant... Verzeihen Sie mir und versprechen Sie mir, dass Sie durchhalten“, James stand auf, sah noch einmal zu ihr hinab und verließ den Raum schließlich wieder. Stumpfe Augen richteten sich auf die Tür, welche einen Spalt angelehnt blieb und so etwas Licht hinein ließ. Sie zitterte noch immer stark, aber die Schmerzen spürte sie kaum noch. Ihr Körper war schon so sehr ausgekühlt, dass sie sie nur noch erahnen konnte. Wäre sie nicht zu schwach, könnte sie jetzt fliehen. Nervös lief James zu dem Ausgang. Er schluckte schwer und öffnete dann vorsichtig die Tür und trat hinaus. Es stank widerlich. „Los!“, hörte er vor sich und schon wurde er von einer Steinhand umklammert. „Halt!! Bitte!!“, rief der Dunkelhaarige ängstlich. „Hä?“, verwundert trat Edward auf den anderen zu und zog eine Braue in die Höhe. „Wie? Halt?“ „Tu mir bitte nichts...“, James senkte flehend den Blick. „Ich hab die Tür zu ihrem Zimmer aufgelassen... Ihr müsst euch beeilen sie dort rauszuholen, bevor sie es merken... Bitte... Sie schwebt in Lebensgefahr!“, er sah wieder hinauf und in die fragenden goldenen Augen des Blonden. „Ich heiß es nicht gut, was meine Freunde da machen. Ich wollte nie so brutal vorgehen... Ich war es auch der Havoc erledigen sollte. Aber ich hab es nicht, damit ihr es schaffen könnt. Bitte. Ich wollte das alles doch nicht...“, Edward sah die Chimäre skeptisch an. Ob sie ihm trauen konnten? „Wie viele von euch sind da noch drinnen?“ „Nur zwei.... Sam und Ben. Ben ist der Wichtige. Er zieht alle Fäden bei uns und hat alles geplant...“, gestand James mit gesenktem Kopf. „Ihr müsst ihn bekommen“, Edward sah mit hochgezogener Braue zu Armstrong, welcher leicht nickte. „Wir müssen Havoc und Al Bescheid geben“ „Und was machen wir mit ihm hier?“, wieder sah Ed zu ihrem Gefangenen. „Ich behalte ihn im Auge und du gehst den anderen Bescheid sagen“, schlug der Muskelprotz vor und der Jüngere nickte entschlossen. „Mach bloß keinen Mist!“, warnte Edward den Fremden, welcher hastig nickte, bevor sich der Blonde auf den Weg machte. ~ „Havoc!“ „Fullmetal? Was soll das?!“ „Ich muss euch etwas berichten! Einer ihrer Leute hat geredet! Er ist uns in die Arme gelaufen und ein ziemliches Weichei. Er hat gesagt, er hat die Tür zum Zimmer, in dem sie den Oberleutnant gefangen halten, offen gelassen. Oberst, Sie müssen sie so schnell wie möglich dort rausholen. Diese Chimäre meinte, sie würde in Lebensgefahr schweben!“ „Was?!“, Havoc legte sofort seine Hand auf die Schulter des Schwarzhaarigen und zog ihn ein wenig zu sich, damit er nicht unüberlegt losstürmte. „Es sind insgesamt nur noch zwei von ihnen dort drinnen. Ben und Sam. Ben ist ihr Anführer. Er ist der wichtigere“ „Gut. Danke. Mach dich wieder auf deine Position. Wir werden jetzt auch rein gehen“, befahl Havoc streng, auch wenn Edward im Rang eigentlich der Höhere war. „Heizt denen ordentlich ein!“, rief der Junge noch, ehe er zurück in die Kanalisation eilte. „Also Chef. Sie laufen einfach. Machen Sie sich keine Gedanken um uns andere. Wir sind gesund. Kümmern Sie sich um Hawkeye. Klar?“, Roy nickte, zog noch ein letztes Mal die kalte Abendluft in seine Lungen und trat schließlich mit dem Blonden und Alphonse in den Laden hinein. „Alphonse. Bleib hier oben und pass auf, dass die Chimären nicht entkommen können, sollten sie mir durch die Lappen gehen“, befahl Havoc und Al nickte. „Verstanden. Passen Sie auf sich auf“, riet er den beiden Soldaten, welche sachte nickten. Die Waffe eng an den Körper gepresst, öffnete Jean die Tür ein Stück und sah sich kurz um. Eine Treppe führte nach unten zu einem Gang, welcher nur von spärlichem Licht beleuchtet wurde. Kühle, abgestandene Luft, wie es bei Kellern und ähnlichen Gemäuern üblich war, stieg den beiden jungen Männern in die Nase. Der Blonde nickte dem Oberst zu, dass er jeden der Kellerräume absuchen sollte, während er sich um die Chimären kümmerte. Noch würde Havoc keinen Aufstand vom Zaun brechen. Er würde warten bis Roy ihm grünes Licht gab und mit Riza verschwunden war. Leise stahl sich der Blonde vor und lehnte sich mit dem Rücken, die Waffe noch immer eng an seinen Körper gepresst, an die Wand, sah dabei aus dem Augenwinkel etwas in den beleuchteten Raum. „James kommt nicht wieder.“ „Dann werden sie ihn wohl geschnappt haben. Aber das heißt auch, dass der Weg durch die Kanalisation damit abgeschnitten ist. Also müssen wir oben raus.“ „Aber da werden doch mit Sicherheit auch Leute sein.“ „Die werden uns nicht aufhalten können.“ „Sollen wir die Frau hier wirklich einfach liegen lassen, Ben? Vielleicht sollten wir sie doch mitnehmen und zu einem Arzt schaffen für's Erste. Sie kann uns immerhin noch hilfreich sein. Du hättest sie wirklich nicht so zurichten dürfen...“, Sam senkte den Blick und trat neben den großen dunkelhaarigen Mann. „Nein. Sie bleibt hier. Ich glaube kaum, dass man ihr noch helfen kann... Dazu ist sie viel zu schwach“, Havoc biss sich auf die Unterlippe und lehnte den Kopf an die Wand, unterdrückte dabei einen Fluch und sah den Gang entlang. Hoffentlich war es nicht wirklich schon zu spät. Wenn er den Worten der Chimären Glauben schenkte, dann würde Riza wohl wirklich nicht mehr lange durchhalten. Wären sie später gekommen, dann wäre sie bestimmt tot gewesen. Plötzlich musste sich Havoc fragen, wie es weitergehen würde, wenn Roy die Blonde verlieren würde. Würde er sein Ziel dennoch erreichen wollen oder würde er einfach aufgeben und sich seiner Trauer hingeben? Er konnte ihn in dieser Hinsicht schlecht einschätzen, aber so wie er ihn die vergangene Woche erlebt hatte,... Jean wusste einfach, dass da wesentlich mehr zwischen den beiden war, als sie zugaben. Sie waren mehr als nur Oberst und Oberleutnant. Seine Konzentration richtete sich wieder auf die Kreaturen. Er musste aufpassen, dass sie nicht einfach hinaus traten und ihnen somit ein Hindernis wurden. Während Havoc die Chimären observierte, lief Roy langsam, einen Fuß vor den anderen setzend, den dunklen Gang entlang, welchen er mit einer kleinen Lampe etwas ausleuchtete. Sein Herz raste. Er hatte Angst und je näher er der ersten Tür kam, um so schlechter wurde ihm. Vorsichtig drückte er die Klinke hinunter, aber sie öffnete sich nicht. Nicht wissend, ob er erleichtert sein sollte oder nicht, wiederholte er diese Prozedur bei jeder Tür die er fand. Nach jeder verschlossenen Tür ging es ihm immer schlechter. Er musste sie endlich finden. Und wenn er alles auf den Kopf stellen würde dafür. Für ihn war es fast eine Ewigkeit, bis er die Tür fand, die diese jämmerliche Chimäre gemeint hatte. Sie war offen. Roy schluckte schwer. Ein unangenehmer Geruch kam ihm entgegen und er wollte überhaupt nicht darüber nachdenken um was es sich handelte, weswegen er seine Hand vor Nase und Mund hielt, um nicht weiterhin diesen Geruch wahrnehmen zu müssen. Leise trat er in den kalten, dunklen Raum ein, schloss die Tür geräuschlos hinter sich und hielt die Lampe vor sich, um etwas zu erkennen. Und tatsächlich: da lag sie. „Riza...“, flüsterte er und das Gefühl in seiner Brust, zunächst Erleichterung, schlug rapide in Besorgnis und Wut um. Wut auf sich selber, weil er es einfach nicht geschafft hatte, sie zu beschützen. Er war so ein Versager. Ausgerechnet die Frau, die für ihn am wichtigsten war; die Frau, die er immer an seiner Seite hatte und immer an seiner Seite haben wollte; jene Frau hatte er so sehr im Stich gelassen. Roy ging zu ihr und sank mit den Knien auf den schmutzigen Boden. Die Lampe stellte er neben sich ab, ehe er sich leicht über die Blonde beugte. Sie hatte die Augen geschlossen und das erste, was der Alchemist tat, war es ihren Puls zu fühlen. Vorsichtig griff er nach ihrem Arm, welcher angewinkelt neben ihrem Kopf lag und legte Zeige-, Mittel- und Ringfinger auf die Stelle unter ihrem Daumen. Der leichte Schlag ihres Herzens pochte gegen seine Fingerkuppen und die kurzzeitige Erleichterung kam erneut zurück, ehe sie wieder in Besorgnis umschlug. Sachte legte er ihren Arm wieder ab. Sie reagierte nicht auf seine Berührungen. Ob sie überhaupt noch bei Bewusstsein war? „Riza...?“, fragte er leise, doch es kam noch immer keine Reaktion. Er sah ihren Körper entlang, wobei sein Blick an der Schusswunde hängen blieb. In dem spärlichen Licht konnte er nicht erkennen, wie schwer die Verletzung war. Aber das, was er hier erkennen konnte, war genug, um ihn noch wütender werden zu lassen. Wie hatte er das zulassen können? „Roy....?“ „Huh?“, sein Blick richtete sich auf ihr Gesicht und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Ich bin hier“, wieder griff er nach ihrer Hand, um ihr zu zeigen, dass er wirklich da war. Riza lächelte sanft, schien aber nicht wirklich zu begreifen, dass er tatsächlich hier bei ihr war. Sie hatte das Gefühl schon Ewigkeiten hier unten zu sein und wusste nicht, ob sie sich das nur einbildete oder es die Wirklichkeit war. Aber seine Wärme war so angenehm. Sanft strich Roy ihr eine der stumpfen Strähnen aus der Stirn. „Ich bringe dich gleich hier raus“, sprach er leise, aber so dass sie ihn verstehen konnte. Da er aber nicht wusste, wie schwer ihre Wunden und anderen Verletzungen waren, immerhin konnte es gut möglich sein, dass sie innere hatte, hatte er etwas Angst sie hochzuheben und ihr damit noch mehr Schmerzen zuzufügen. Allerdings wusste er auch nicht, wie er sie fragen sollte und ob sie ihm darauf überhaupt antworten konnte. Es musste sie unheimlich anstrengen nur seinen Namen zu sagen, denn sie schloss wieder erschöpft ihre Augen, nachdem sie ihn mit ihren traurigen braunen Iriden angesehen hatte. „Riza... Kannst du mir sagen, wo deine Schmerzen sind? Ich muss dich hier raus tragen und will dir nicht mehr wehtun als nötig“, versuchte der Schwarzhaarige zu erklären, doch die Blonde reagierte darauf kaum. Wahrscheinlich nahm sie ihn doch nicht richtig wahr. Aber wer verübelte es ihr schon? „Riza?“, fragte er leise, aber sie reagierte weiterhin nicht. Ganz sanft schlug er ihr gegen die Wange, damit sie wieder wach wurde. „Hey, komm schon. Wach wieder auf!“, Unbehagen wuchs in ihm und sein Herz fing wieder an zu rasen. „Riza!“, ein weiteres Mal schlug er sanft auf ihre Wange, bis ein leises Murren ertönte. „Bleib bei mir!“, er griff nach ihrem Kinn und hob ihren Kopf ein wenig an. „Du musst wach bleiben, hörst du?“, Riza versuchte ihren Kopf aus seinem Griff zu befreien und ihr Gesicht von ihm zu wenden, wobei sie wieder einen gequälten Laut von sich gab. Ihr war schwindlig, sie war müde und hatte kaum Kraft. Sie wollte doch nur ihre Augen schließen und schlafen. „Hey, hey. Nicht einschlafen. Lass das!“ „Roy... es.... tut mir.... Leid...“, flüsterte sie kaum verständlich. Erschöpft und unter Anstrengung versuchte sie ihre Augen zu öffnen. Sie verstand noch immer nicht richtig, dass Roy wirklich bei ihr war und so lächelte sie abwesend. Nur verschwommen konnte sie seine Umrisse erkennen. „Hör auf zu sprechen! Schone dich. Es ist alles okay, verstanden? Ich bring dich hier raus, okay?“, versuchte er auf sie einzureden, damit sie wach blieb. Vorsichtig drehte er sie auf den Rücken, damit er sie hochheben konnte. Riza schloss ihre Augen wieder und lächelte sanft. Roy bemerkte, dass sie völlig neben der Spur war. „Ich...“, begann sie wieder flüsternd. „Lie-“, doch sie kam nicht weiter, denn die bedrohliche und dennoch sanfte Dunkelheit griff nach ihr. Ihr Kopf sank zur Seite und Roy wurde panisch. „Riza? Riza!“, er konnte sich gar nicht darauf konzentrieren was sie sagen wollte. Hektisch griff er unter ihren Nacken und ihre Beine und hob sie anschließend hoch, um sie, wie eine Braut aus den Kellerräumen tragen. „Du darfst nicht sterben, hörst du?!“, gerade war es ihm egal, wenn er die Aufmerksamkeit der Chimären auf sich zog. „Riza!“, Roy schluckte schwer und rannte den langen Gang entlang. Ein Kloß bildetet sich seinem Hals und er spürte das leichte Kribbeln in seinen Nase, welches er ständig verspürte, wenn er den Tränen nahe war. „Halte durch, verstanden?! Das ist ein Befehl, verdammt!“, dieses beengende Gefühl in der Brust wurde stärker und er konnte nicht mehr verhindern, dass Tränen ihren Weg über seine Wangen fanden. Die Kellertreppe hinauf eilend versuchte er sich unter Kontrolle zu bringen. Die Tür aufreißend rief er um Hilfe, welche von draußen auch gleich in Form von Krankenpflegern und Ärzten kam. Man nahm ihm die Schwerverletzte ab und brachte sie zum Krankenwagen. „Ihr Name?“ „Oberleutnant Riza Hawkeye“, der Pfleger nickte. „Kommen Sie dann nach?“ „Ja... Ja, ich komme nach... Oberst Mustang... Ich...“, Roy schluckte wieder schwer und strich sich seinen Pony aus dem Gesicht. „Kümmern Sie sich gut um sie..., Sie darf nicht sterben....“, sprach er mit zitternder aber auch flehender Stimme. Der Pfleger nickte und stieg schließlich in den Wagen, wo man sich schon um Riza kümmerte. Noch immer mit Trauer erfüllt, stieg die Wut in ihm langsam auf. Von unten hörte man bereits Schüsse und Kampfgeräusche. Roy drehte sich herum, eilte zurück in das Haus und hinab in den Keller. „Ihr miesen, dreckigen Chimären....“, knurrte er dunkel und gefährlich. „Was.... habt ihr mit ihr gemacht...?!“, seine Stimme wurde lauter, Roy schnipste und steckte die beiden Kreaturen hasserfüllt in Brand. „Das werdet ihr mir büßen! Ihr werdet dafür in der Hölle schmoren!!“ „Oberst!“, Havoc packte ihn an der Schulter und zerrte ihn zu sich, nachdem er eine weitere Feuersalve losgeschickt hatte. „Beruhigen Sie sich!! Sie legen noch das ganze Haus in Schutt und Asche!“, rief der Blonde. Die Chimären schrien um ihr Leben und Sam versuchte sich von den Flammen zu befreien indem sie auf dem Boden herumrollte. „NEIN! DU hast ihren Zustand nicht gesehen! Also sei verdammt nochmal still, Havoc!!“, brüllte Roy ihn voller Hass an und wandte sich wieder an die Kreaturen. „Ihr sollt brennen dafür. Wie konntet ihr es wagen sie anzufassen?!“, zischte der Flame Alchemist finster. Er war so unfassbar wütend. Auf die Chimären, auf sich selber, auf die ganze Welt. Würde sie sterben.... Würde seine Riza sterben.... „Aaaahhh!!“, wieder schnipste er, wieder standen die hilflosen Chimären in Flammen und verbrannten bei lebendigem Leibe. Die Schmerzensschreie ignorierte der Schwarzhaarige. Viel zu sehr war er von seiner Wut eingenommen. Havoc hielt sich die Hand vor Nase und Mund. Der Geruch von verbranntem Fleisch war unerträglich, aber Roy schien das kaum zu stören. Wahrscheinlich hatte er sich in Ishbar daran gewöhnt... Oder den Geruch schon völlig ignoriert. Als die Schreie langsam abklangen, kamen auch Edward und Armstrong zu ihnen. „Oh Gott...“, murmelte der Blonde und tat es Havoc gleich. „Oberst....“, er konnte nicht fassen, was er da sah. Edward schluckte hart. Er hatte noch nie eine derartig verbrannte Leiche gesehen. Maria Ross' 'Leiche' war dagegen noch ein Witz gewesen... Roy atmete schwer und noch immer sah man ihm die Wut an. Er hasste diese Chimären dafür, was sie mit Riza getan hatten. Er hasste sie so sehr dafür. „Fahren Sie ins Krankenhaus, Oberst. Wir... kümmern uns um den Rest...“, meinte Havoc leise, während im Hintergrund noch immer das leise Knistern der Flammen zu hören war. Leicht nickte der Oberst und wandte sich von dem Anblick ab, ehe er den Raum und auch das Gebäude verließ. Edward sah noch immer zu den brennenden Leichen. „Sie hatten keinerlei Chance etwas zu machen...“, murmelte Havoc noch immer fassungslos. „Das ist furchtbar...“, Armstrong wandte den Blick ab und trat aus dem Raum. „Ich gehe Verstärkung holen...“, meinte er noch und verschwand. Die Militärpolizei war sicherlich schnell da und kümmerte sich um alles. Havoc war nur froh, dass der ganze Spuk nun ein Ende hatte. Nun galt es nur noch zu hoffen, dass Hawkeye es schaffte. Wenn Roy so außer sich war, dann musste sie wirklich sehr schwer verletzt gewesen sein. Jean atmete tief ein und wieder aus. „Wir müssen das Feuer löschen..“, er wusste gar nicht, wie ihm geschehen war. Er war wie in einer Art Schockzustand. „Ich kümmere mich drum, Leutnant. Gehen Sie lieber mit ins Krankenhaus“, Edward legte ihm eine Hand auf den Oberarm und stieß ihn leicht zum Ausgang. „Okay... Danke“, der junge Alchemist nickte und Havoc verließ nun ebenfalls das Gebäude, um in die Krankeneinrichtung zu fahren. Roy lief die Straßen entlang. In Gedanken war er noch immer bei seiner Adjutantin. „Bitte stirb nicht...“, murmelte er leise. Tränen stiegen wieder in ihm auf und das bedrückende Gefühl in seiner Brust wuchs. Er konnte sie nicht verlieren. Er konnte nicht... Er wusste nicht, was er dann machen sollte. Sie war der Grund warum er standhaft blieb. Sie war der Grund, weshalb er noch nicht aufgegeben hatte. Sie alleine schaffte es immer wieder ihn aufzuheitern und zu ermutigen. Sein Licht durfte nicht einfach erlöschen. Niemals. „Oh Gott bitte überlebe...“, scharf zog er die Luft ein und legte seinen Handrücken auf seine Augen, um drüber zu wischen. Die Tränen verwischten seine Sicht und machten es ihm kaum möglich noch etwas zu sehen. Als er vor dem Krankenhaus stand schluckte er noch ein weiteres Mal hart, ehe er es langsamen Schrittes betrat. „Mustang..“ „Huh? Dr. Knox...“ „Sie sehen erschöpft aus“ „Wissen Sie etwas von Hawkeye?“ „Sie wurde übel zugerichtet. Man kümmert sich noch um ihre Wunden. Ich glaube sie muss sogar operiert werden. Ich kann nicht viel sagen“, Knox sah den Schwarzhaarigen skeptisch an, welcher betrübt den Kopf hängen ließ. „Verstehe... Huh... Verdammt...“, Roy ließ sich auf einen der Stühle sinken und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Ich werde Ihnen Bescheid sagen, wenn ich mehr weiß, in Ordnung?“, Knox erhielt nur ein leichtes Nicken und ein geflüstertes 'Danke'. Mit Roy war im Moment nicht viel anzufangen. Er machte sich Vorwürfe. Bald betrat auch Havoc das Krankenhaus. Er setzte sich wortlos zu Roy und legte ihm die Hand auf die Schulter. Wenn der Schwarzhaarige etwas sagen wollte, dann würde er sicher reden, so aber schwiegen sie beide und hofften einfach nur darauf, dass alles gut gehen würde. Roy hatte panische Angst, dass sie es nicht schaffen würde. Ihre Entschuldigung... „Havoc...?“ „Hm?“ „Sie hat sich bei mir entschuldigt...“, Roy gab ein kurzes Schnaufen von sich. „Als wäre es ihre Schuld... und sie klang dabei so endgültig... Als habe sie mit der Welt abgeschlossen und ihren Tod akzeptiert... Havoc... Sie darf nicht sterben...“, der Blonde sah seinen Vorgesetzten an und ballte die Hände zu Fäusten. So hatte er ihn noch nie erlebt. Er hatte gedacht, dass sein Verhalten im Büro schon schlimm war, aber nun? Nun war er völlig am Ende. „Sie wird überleben“, versicherte er seinem Freund und drückte leicht seine Schulter. „Kommen Sie. Lassen Sie uns einen Kaffee trinken und etwas essen. Wenn wir hier rumsitzen, dann helfen wir ihr auch bloß nicht“, Havoc stand auf und reichte Roy seine Hand, welcher sie nach kurzem zögern griff und ebenfalls aufstand. „Danke, Havoc“, meinte der Schwarzhaarige leise und bekam ein leichtes Lächeln. „Immer doch, Roy“, Havoc würde an seiner Seite sein, damit er nicht völlig zusammenbrach. Er konnte sich auf ihn verlassen. 13.07.2015 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)