Liebesbeweise von lovelykotori ================================================================================ Kapitel 24: (Nicht) wegen dir ----------------------------- Vegeta starrte noch immer in entgeisterte azurblaue Augen, die die Tragweite seiner Aussage aufzeigten. Kurz tat es ihm fast sogar leid, was er gesagt hatte. Doch er musste es so ausdrücken, in jenem Ton wiedergeben, damit diese Frau endlich mal kapierte, wer er eigentlich war. Was zum Teufel musste er noch sagen, damit sie endlich Ruhe gab? Es machte ihn regelrecht fertig, dass sie ihm ihre Gefühle gar aufdrängen wollte. Dass sie ihm sagen wollte, was sie für ihn empfand. Doch was verstand dieser Mensch schon? Die Blauhaarige kannte ihn nicht wirklich, wieso sollte sie so etwas wie Zuneigung für ihn empfinden? „Das glaube ich dir nicht“, holte ihre zitternde Stimme ihn aus seinen Gedanken wieder zurück. Eine seltsame Stille umhüllte sie. Das Wasser der Badewanne hatte bereits zum Fließen aufgehört und leise hörte man nur noch ein paar Tropfen hineinfallen. Durch die Hitze des Wassers hatte sich Dampf im Badezimmer gebildet, der seinen verwundeten Körper leicht mit einer Feuchtigkeit benetzte. Abermals schluckte der Kämpfer und es wurde ihm bewusst, dass sein Gesagtes sie wohl oder übel nicht verletzen konnte. Sie schien ihm nicht zu glauben oder das Ganze einfach runterzuschlucken. Jedenfalls konnte er trotz seiner barschen Worte, noch immer ein gewisses Selbstbewusstsein in ihrem Gesicht erkennen. Dass diese Frau mehr als vulgär war, hatte er bereits vor über einem Jahr festgestellt. Als Freezer auf der Erde aufgetaucht war und sie trotz ihrer mangelnden kämpferischen Fähigkeiten, den Mut aufgebracht hatte, aufzutauchen. Schließlich hatte sie ihrem damaligen Freund die Stirn geboten, als dieser meinte, dass sie verschwinden sollte. Zwar kannte Vegeta nicht wirklich andere menschliche Frauen, jedoch glaubte er, behaupten zu können, dass sie gar etwas Besonderes war. „Glaub, was du willst“, zerstörte er erneut ihre aufkeimende Hoffnung und schenkte ihr einen bösen Blick, der signalisierte, dass sie gehen sollte. „Aber lass mich jetzt endlich mein Bad nehmen. Lass mich einmal gefälligst in Ruhe.“ Gerade, dass er sie nicht noch darum bitten musste. Ein leichtes Seufzen entfloh ihrer Kehle und sein Wunsch schien endlich Anklang zu finden. „Unter einer Bedingung ...“, begann sie und hob dabei bewusst ihren rechten Zeigefinger, mit dem sie auf seine Brust deutete. „Lass mich wenigstens deine Wunden nachher versorgen. Keine Angst, ich tue dir nichts und ich habe auch keinerlei Manipulation vor, oder was du auch immer glauben magst. Ich will dir wirklich nur helfen.“ Ihr besorgter Blick verursachte in ihm ein Unbehagen. Warum war sie nur so darauf versessen, ihm zu helfen? Vielleicht sollte er ihr wirklich glauben. Darauf vertrauen, dass sie keine Hintergedanken hatte, sondern nur … seinen Schmerz lindern wollte. Vegeta war dies alles bizarr. Diese Hilfe, die keinerlei Gegenleistung von ihm verlangte. Die Gefühle, die dahinter standen, waren ihm einfach fremd und jetzt in diesem Moment konnte er sich auch nicht vorstellen, dies je nachvollziehen zu können. Doch das musste er auch nicht. Immerhin war das ihre Sache, auch wenn er auch daran beteiligt war. „Von mir aus“, resignierte er und deutete ihr mit einer Handbewegung, dass er sich geschlagen gab, jedoch sie endlich gehen sollte. „Komm nachher einfach bei mir im Labor vorbei. Wenn du nicht auftauchst, werde ich dich wohl oder übel suchen müssen“, zwinkerte sie ihm zu und drehte sich augenblicklich um, ohne dass er auf ihre kokette Antwort noch groß reagieren konnte. Bulma ging durch die Badezimmertür hinaus und schloss die Türe hinter sich. Nun war er wirklich alleine und hatte seine wohlverdiente Ruhe. Noch einen kurzen Augenblick starrte er an die Türe und vergewisserte sich, dass sie nicht mehr zurückkommen würde und er sich selbst überlassen war. Wie erhofft, blieb es still und der Saiyajin begann sich seine restliche Kampfkleidung auszuziehen, oder besser gesagt, was davon übrig war. Er warf die blutverschmierten Fetzen zu Boden und entledigte sich letztendlich von seinen Boxershorts, bevor er seinen Körper in die heiße Wanne gleiten ließ. Ein Schmerz durchfuhr ihn. Das Wasser verursachte ein leichtes Brennen auf seiner Haut, das jedoch einen Moment später wieder verklang. Kurz stockte sein Atem und als er sich an die Temperatur gewöhnt hatte, atmete er erleichtert aus. Sein Arm glitt zum linken Badewannenrand, an dem er sich unwillkürlich festhielt. Vegeta schloss seine Lider und versuchte sich seinen Plan noch einmal vor Augen zu führen. Es musste diese Woche sein, keinen Tag länger durfte er mehr warten. Auf der Erde konnte er sich einfach nicht zum Äußersten treiben. Hier konnte er es einfach nicht schaffen sich in einen Super Saiyajin zu verwandeln. Auch wenn er ihr teilweise die Schuld gegeben hatte, wusste er, dass es nur an ihm persönlich lag. Irgendetwas wollte einfach nicht in ihm. Es war das gewisse Etwas, das fehlte. Ausreichende Kraft hatte er schon längst inne und die Grenze eines normalen Saiyajins überschritten. Was bitte? Was machten Kakarott und sein ... Sohn ... anders? Es war ihm ein Rätsel und mit der Schmach, niemals jene Stärke zu erfahren, wollte er nicht leben. Lieber würde er sterben, als dass er als normaler Saiyain sich den Cyborgs stellen würde. Mit der Demütigung so mit seinem eigentlichen Widersacher, Seite an Seite zu kämpfen, konnte er einfach nicht existieren. Die Vorstellung alleine kratzte so sehr an seinem Stolz, dass es fast unerträglich war. Seine Finger zitterten regelrecht am Badewannenrand und um dieses zu unterbrechen, ballte er eine Faust, die er kurz darauf wieder löste. Jetzt im Nachhinein betrachtet, hätte er am liebsten diesen Jungen gefragt, ob sein zukünftiges Ich es jemals geschafft hatte. War der Vegeta, sein Vater aus der Zukunft, wenigstens als Super Saiyajin gestorben? Hatte er das Zeitliche so gesegnet, wie es einem Saiyain no Ouji würdig war? Fragen über Fragen quälten ihn, die jedoch nichts brachten als weiteren Zorn und Unsicherheit. Die Zukunft dieses Teenagers war schon längst geschehen, für ihn jedenfalls. Der schwarzhaarige Kämpfer musste sich seine eigene Zukunft formen, in jeglicher Hinsicht. Bevor er sich weiter mit der Frau auseinandersetzen konnte, musste er seine eigenen Dämonen bekämpfen und sich selbst stellen. Endlich das zu werden, was ihm noch fehlte. Es durfte ihm einfach nicht vergönnt sein, hier auf der Erde Zeit zu verschwenden … mit ihr. Zwar hatte er ihr gesagt, dass sich dieses Ereignis nicht wiederholen würde. Doch hatte er dies eher zu seinem Selbstschutz gesagt. Sprach doch fast nichts dagegen, dass sie noch einmal eine schöne Zeit miteinander verbrachten. Aber sie würde ihn einfach zu sehr ablenken. Zu sehr von seiner wichtigsten Priorität ablenken. Der Junge, ob er nun existierte oder nicht ... war ihm eigentlich langsam aber sicher egal geworden. Vielleicht würde er später wieder anders darüber denken. Das Für und Wider würde er ein anderes Mal mit sich austragen. Dann, wann er es endlich geschafft hatte, dass ihn diese sagenhafte, goldene Aura umgab. Doch im Moment wollte er nur eines. Einfach nur weg von der Erde. ~*~ Bulma setzte sich in ihrem Bürostuhl und wartete nur mehr darauf, dass der werte Herr sie bald aufsuchen würde. Die Utensilien für die Wundversorgung hatte sie sich bereits vorbereitet, damit sie nachher nicht so viel Zeit vergeuden würden. Bewusst fasste sie sich mit ihrer rechten Hand auf ihren Bauch und stellte sich vor, wie es wohl wäre, wenn sie bereits .... konnte das ihr Kind schon sein? Natürlich war es töricht nach einer Nacht schon so darüber zu denken. Wahrscheinlich war rein gar nichts passiert. Die Blauhaarige rief sich in Erinnerung, wann sie ihre letzte Regelblutung hatte, die eigentlich schon etwas länger zurücklag. Sie musste längst über ihren Eisprung drüber sein, so gesehen war es mehr als unwahrscheinlich, dass die gestrige Nacht zu etwas geführt hatte. Sie seufzte angestrengt aus. Vegeta meinte es wohl ernst damit, dass er den Planeten verlassen wollte. Natürlich wusste sie, dass er sein Training ernst nahm und er dies wahrlich durchziehen wollte. Jedoch war sie sich unsicher, ob sie auch ein Grund war, warum er gehen wollte. Zwar konnte sie ihn schon gut einschätzen, aber nichts Genaues daraus schlussfolgern. Nachdenklich biss sie sich leicht auf die Unterlippe und holte sich das vorherige Gespräch wieder in Erinnerung. Seine Worte hatten sie wirklich verletzt, aber sie war schon geübt darin, die eigentliche Kernaussage darin zu finden. Irgendwie war es auch dumm von ihr gewesen, dass sie dem Kämpfer, ihre Gefühle regelrecht aufs Auge drücken wollte. Glaubte sie etwa, dass er tatsächlich sagen würde ‚Ja ich liebe dich auch‘? Allein der Gedanke dran, zauberte ein leichtes Schmunzeln auf ihr Gesicht. „Und Schweine fangen zum Fliegen an“, kicherte sie und streckte ihre Hände nach oben, um sich etwas zu dehnen. „Welche Schweine fliegen?“, hörte sie eine männliche Stimme am Türrahmen. Wie prophezeit kam er zu ihr und hielt sich an sein Wort. Er hatte sich eine Trainingshose angezogen und war barfuß und ohne Shirt zu ihr ins Labor gekommen. Sein Körper sah durch das Bad nicht mehr ganz so demoliert aus, jedoch konnte sie einige größere Narben erkennen, wo Eine zumindest genäht werden musste. „Ach vergiss es. War nur so eine Redensart.“ Sie wollte nicht näher auf diese Belanglosigkeit eingehen und erhob sich von ihrem Stuhl. „Setzt dich einfach hier hin.“ Bulma deutete ihm auf ihrem Platz sich niederzulassen. Mit einem Grummeln willigte er ein und setzte sich hin. Die Erfinderin ging zu ihrem offenen Medizinkästchen, wo sie Desinfektionsmittel, sowie Nadel und Faden herausholte. Ein paar Tupfer wanderten ebenfalls auf ihre Handflächen. „Die eine Narbe auf deiner Brust sieht ziemlich schlimm aus. Die gehört auf jeden Fall genäht“, erklärte sie ihm und schaute ihn fragend an. „Ja und?“, gab er entnervt zurück. „Ich wollte dir nur sagen, was ich tun werde und dass es etwas wehtun könnte“, erläuterte sie und blickte in ein Gesicht, das ihr ein verächtliches Lächeln schenkte. Gerade, dass er nicht in schallendes Gelächter ausbrach. „Ach Onna …“, sagte er mehr als erheitert. „Als ob du mich mit so etwas verletzen könntest. Das ist doch gar nichts.“ Bulma wunderte sie selbst, dass sie sich so grotesk verhielt. Natürlich konnte sie ihm kaum wehtun. Er hatte schon so einige schlimmere Dinge in seinem Leben einstecken müssen. „Deine kleine Nadel ist wie eine Streicheleinheit“, belustigte er sich weiter über sie. „Ich hab schon verstanden, eure Hoheit!“, gab sie sich geschlagen und klang ziemlich genervt dabei. Vegeta lachte in sich hinein und spiegelte damit seine Belustigung wieder. War sie zunächst schlechter Laune gewesen, huschte nun auch ihr ein Lächeln über das Gesicht. Wenigstens konnte sie so dem Kämpfer etwas von seiner sonst mürrischen Stimmung nehmen. „Na dann wird dir das nichts ausmachen.“ Die Blauhaarige nahm einen Tupfer, den sie mit Desinfektionsmittel beträufelte und ohne darauf zu warten, ob er bereit war, presste sie diesen an seine Wunde. Plötzlich schrak er auf und blickte sie wütend an. „Sag mal, spinnst du? Das brennt wie Hölle? Hättest du mich nicht vorwarnen können?“, giftete er sie an. „Ich hab gedacht, dass das doch gar nichts ist, oder?“, konterte sie und nahm den Tupfer wieder weg. Natürlich hatte sie absichtlich so schnell darauf gehalten, um genau diese Reaktion zu provozieren. Vielleicht war es auch Absicht gewesen, dass sie ein Mittel mit einer alkoholischen Lösung benutzt hatte. Er brauchte ja nicht glauben, dass er so den großen Kämpfer hier markieren brauchte. Verächtlich schnaubte er und ließ sie weiter ihre Arbeit machen. „Das macht mir auch nichts. Du hättest mir nur sagen können, dass du so schnell damit beginnst“, versuchte er sich zu rechtfertigen. Das Grinsen in ihrem Gesicht wurde immer breiter und ihre Hände gelangten zu Nadel und Faden, die sie für seine Behandlung vorbereitete. Die restliche Zeit verlief ruhig, ohne dass beide ein Wort miteinander redeten. Jedoch betrachtete er interessiert, wie sie an seiner Brust die Wunde zusammenzählte. Sie spürte regelrecht, wie seine Augen sie interessiert verfolgten. Am liebsten hätte sie wieder etwas gesagt, doch die Stille, die zwischen ihnen herrschte, war fast … angenehm sogar. Es war seltsam, aber mit jemanden auf nicht unangenehme Weise schweigen zu können, war eine Kunst, die sie nie gedacht hatte, mit Vegeta meistern zu können. Als sie ihre Arbeit beendet hatte, räumte sie alles säuberlich weg und seufzte erleichtert auf. „Ich bin … fertig“, verkündete sie ihm und hoffte, dass er noch etwas bleiben würde. Jedoch stand er sofort auf und wollte das Büro verlassen. „Vegeta, warte!“, rief sie ihm noch hinterher und kurz stoppte er seinen Gang und blieb am Türrahmen stehen. Jedoch drehte er sich nicht zu ihr um. „Was?“, fragte er emotionslos und schien noch auf weitere Worte ihrerseits zu warten. „Ich hoffe, es ist nicht wegen mir“, hauchte sie in einem fragenden Ton und blickte auf seinen muskulösen Rücken. Für einen kleinen Augenblick war es ruhig zwischen ihnen, jedoch unterbrach er diese mit seiner Antwort und ging dann schließlich seines Weges. „Onna …“ Bulma wusste nicht so recht, wie sie sein Gesagtes interpretieren sollte. „ … es geht nicht immer nur um dich.“ Ob es nun gut oder schlecht gemeint war. ~*~ Trotz seiner mittelschweren Verletzungen war er Tage später weiterhin am Trainieren. Bulma und ihr Vater machten die allerletzten Tests an dem Außenantrieb. Morgen früh würde der Saiyajin no Ouji die Erde verlassen können. Ihr Vater meinte, dass Vegeta ihm einen Planeten genannt hatte, wo er hinwollte. Mr. Briefs hatte ihm die Koordinaten bereits voreingestellt und die Erfinderin musste schlucken, als sie sah, wie weit der ihr unbekannte Planet tatsächlich entfernt war. Natürlich war er mit diesem Raumschiff im Nu dort. Eine Woche würde dies vielleicht dauern. Aber dennoch war es eine unglaubliche Distanz, die er da zurücklegte. Sie konnte noch immer nicht so ganz glauben, dass er wirklich abreisen würde. Konnte er nicht dieses Super Saiyajin Gehabe stecken lassen? Oder es doch irgendwie hier zu Ende bringen? Wenn sie ihn richtig einschätzte, würde er vermutlich bei den Versuch einer werden zu wollen, einen ganzen Planeten eventuell mitreißen. Dabei war die Gefahr, dass er sich selbst zerstören würde, natürlich mehr als nur gegeben. Wenn sie der Zukunft glauben konnte, würde er bis zum Eintreffen der Cyborgs schon nicht sterben. Doch mit welcher Sicherheit konnte sie dies noch sagen? Immerhin hatte sich diese Zeitebene derart verändert, dass der Prinz theoretisch schon vorzeitig das Zeitliche segnen konnte. Dann würde es weder ihn als Super Saiyajin, noch den gewünschten Sohn geben. Gar niemanden. „Ich würde sagen, dass alles einwandfrei läuft“, bestätigte ihr Vater und schaltete den Simulationsstartvorgang der Außenantriebe ab. „Gu … gut“, freute sich Bulma etwas gespielt und seufzte etwas dabei aus. Natürlich freute sie sich nicht besonders. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihrer Magengegend breit. Heute wäre die letzte Nacht, die sie noch mit ihm verbringen könnte, wenn er nur wollte. Doch sie glaubte nicht daran. Sollte sie noch einmal einen Annäherungsversuch wagen? Sollte sie in letztes Mal sein Zimmer aufsuchen, um … „Vegeta wird bestimmt hoch erfreut sein, wenn er die tolle Neuigkeit erfährt. Wenn er will, könnte er heute Abend schon ...“, spekulierte ihr Vater. „Sagen wir ihm lieber morgen früh. Er sollte sich noch ein wenig ausruhen“, redete sie ihrem Vater ein. Innerlich hoffte sie, dass er nicht ahnte, dass sie einen Hintergedanken hatte. Doch wie sollte er das auch ahnen können? Diese eine Nacht, die sie mit ihrem Kämpfer verbracht hatte, war schließlich ihr kleines Geheimnis gewesen und es sollte sie niemand etwas gehört haben. ~*~ Bulma betrachtete ihr eigenes Spiegelbild, das sie vor sich sah. Sie hatte sich gerade geduscht und zurechtgemacht. Ein Bademantel zierte ihren Körper, der ihren fast nackten Körper verhüllte. Das Einzige, das sie darunter trug war eine rote Spitzenunterwäsche, die sie selten angehabt hatte. Irgendwie kam sie sich dämlich dabei vor, abermals einen Versuch zu starten, wo sie ihm doch gesagt hatte, ihn in Ruhe zu lassen. Doch es war der letzte Abend, die letzte Möglichkeit mit ihm allein zu sein. Wer wusste denn wirklich, wann und ob er wiederkommen würde? Aufgeregt seufzte sie aus und beschloss sich auf dem Weg zu machen. Es war Abend und bereits nach elf Uhr. Vegeta war vor geraumer Zeit schon in seinem Zimmer verschwunden. Zumindest hatte sie vor etwa einer Stunde seine Schritte vernommen. Sie bewegte sich zum Gang hinaus und schritt diesen gemächlich entlang, bis sie vor seiner Zimmertüre zum Stehen kam. Bestimmt hatte er ihre Anwesenheit schon bemerkt oder er schlief, wie beim letzten Mal. Doch dieses Mal wollte sie es nicht so machen, wie in jener einen Nacht. Zaghaft hob sie ihre rechte Hand und klopfte unsicher gegen die Zimmertüre des Saiyajins. „Vegeta?“, nannte sie seinen Namen gerade laut genug, sodass er ihn hören konnte. „Kann ich reinkommen?“ Nichts als Stille empfing sie. Kein einziges Geräusch konnte sie aus dem Zimmer vernehmen. Schlief etwa schon so tief und fest, dass er nicht einmal ihr Klopfen hörte? Oder war er gar nicht mehr in seinen Privatgemächern? Ihre Fragen konnten nur auf eine Weise beantwortet werden. Sie musste einfach hineingehen. „Vegeta ich komme jetzt rein … “, warnte sie noch einmal vor, als sie die Türklinke in die Hand nahm und schließlich den Weg zu seinem Reich öffnete. Als sie die Dunkelheit in seinem Zimmer sah, wurde ihr klar, dass er sich hier nicht aufhielt. Abermals schluckte sie. Es gab nur mehr zwei Orte im Haus, die er um diese Zeit aufsuchen würde. Bulma beschloss, den ersten möglichen Raum aufzusuchen - die Küche. Als sie den Lichtschalter dort betätigte, lief es ihr kalt den Rücken hinunter. Niemand war hier, nur die Überreste eines Abendmahls waren noch zu sehen. Der Saiyajin war definitiv hier gewesen und hatte sich noch einmal den Bauch vollgeschlagen, bevor …  „Hoffentlich nicht“, seufzte sie und ihr Herz schlug auf einmal schneller. Mit schnellen Schritten bewegte sie sich zu dem letzten Ort, an dem er sich sonst immer aufgehalten hatte. Wenn er dort nicht war, dann … dann … Sie wollte den Gedanken gar nicht aussprechen. Doch es war dann wirklich die einzige Möglichkeit, wo er sich noch aufhalten konnte. Doch diese wollte sie nicht wahrhaben. Vegeta konnte doch nicht …  Schwer atmend kam sie auf der Terrasse an und blickte um sich. Auf dem Dach saß er nicht und sonst war er auch nirgends zu sehen. Ihre Brust schmerzte bereits von dem Hämmern ihres Herzens, das unglaublich rapide schlug. „Das machst du nicht … das hast du nicht getan …“, stockte ihr der Atem und sie wollte diese Wahrheit nicht als real anerkennen. Doch sie musste es. Denn im nächsten Moment hörte sie den Antrieb des Raumschiffs, das den Start verkündete und somit den Abschied des Saiyajins. ~*~ «Startsequenz wird eingeleitet», ertönte es aus dem Bordcomputer. Schon einmal hatte er diese Worte gehört, doch dieses Mal würden sie etwas Gutes verheißen. Bald würde er den Planeten verlassen und alles für eine Weile hinter sich lassen. Bald würde er … ein Super Saiyajin werden. Jedenfalls hoffte er es inständig. «Zehn Sekunden bis zum Start» Alles schien gut zu verlaufen, es kam keine Warnleuchte, wie beim letzten Mal, als das ganze Ding in die Luft gejagt worden war. Ja, nun war es soweit. Bulmas Vater hatte ihm mitgeteilt, dass alles schon bereit war. Er hatte ihm empfohlen den Start auf morgen früh zu verlegen, doch der Schwarzhaarige wollte es nicht länger hinauszögern. Als Vegeta darauf bestand sofort abzureisen, hatte ihn der alte Mann auch nicht davon abgehalten. Der Saiyajin wollte keine einzige Sekunde mehr verschwenden. Das letzte, was er noch getan hatte, war, sich den Bauch vollzuschlagen, auch wenn es mehr als reichlich Proviant auf dem Raumschiff gab. Kurz hatte er überlegt, noch einmal bei ihr vorbeizuschauen und ihr zu sagen, dass er jetzt weg sei. Aber er konnte es nicht … «Fünf Sekunden bis zum Start» Gleich würde es soweit sein und er würde in sein geliebtes Weltall wieder aufbrechen. Dorthin, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbracht hatte. Viel zu lange war er schon auf der Erde verharrt. Ja, er konnte es einfach nicht. Diese Frau bewirkte Dinge bei ihm, die ihn nicht länger rational handeln ließen. Wer wusste, was noch passiert wäre, hätte er sich bei ihr verabschiedet. Vielleicht wäre jenes Ereignis noch einmal passiert … doch es durfte nicht sein. Er hatte es nicht verdient, sich in die Arme einer Frau zu flüchten. Nein, er durfte einfach nicht. Das konnte er nicht mit sich selbst vereinbaren, nicht wenn er nicht das getan hatte, was getan werden musste. «Startvorgang, durchgeführt» Der Antrieb machte sich bemerkbar unter dem Senkrechtstarter und plötzlich wurde das Raumschiff nach oben befördert. Vielleicht würde sie ihn hassen, er wusste es nicht. Wenn dem so war, konnte er diese Tatsache wohl oder übel auch nicht ändern. Doch er musste das tun, was sein Stolz ihm vorschrieb. Abermals dachte er daran, wie sie ihm jene Frage gestellt hatte.     „Ich hoffe, es ist nicht wegen mir.“   „Ja Onna, … es geht nicht immer nur um dich.“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er ihr Bild vor seinem inneren Auge sah. „Aber auch.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)