Liebesbeweise von lovelykotori ================================================================================ Kapitel 19: Die Angst um dich ----------------------------- Da ging sie dieses Menschenweib. In der Tat war sie unermüdlich, musste er wahrlich feststellen. Der Saiyajin hatte seinen Trainingstag etwas verkürzt und war eher zurückgekehrt. Seit nun fast zwei Stunden saß er auf dem kühlen Betongeländer und beobachtete sie mit Argusaugen. Bald würde endlich das Raumschiff fertiggestellt sein, dann konnte er vermutlich in naher Zukunft von diesem Planeten verschwinden. Eigentlich hätte er schon viel früher abhauen sollen, doch irgendwie ... hielt ihn etwas davon ab. Es war ein seltsames Gefühl, das ihn immer wieder begleitete, mal sogar verschwunden war und dann wieder ... ausgeprägter. So wie jetzt. Das Flugobjekt vor ihm erinnerte ihn mehr als bitterlich an den Vorfall, der sich vor einem halben Jahr zugetragen hatte. Jetzt, wo erneut so ein Ding auf dem Gelände stand, konnte er irgendwie nicht anders, als über sie zu wachen, während sie daran rumschraubte. Sie war natürlich begabt in ihrem Gebiet, da gab es keinen Zweifel. Vegeta wusste, dass er ein bisschen paranoid war, aber trotzdem hatte er das Gefühl er müsste ein Auge darauf werfen. Aufpassen, dass ihr nicht schon wieder etwas geschehen würde. Damals war er schon schuld gewesen, das hatte er eingesehen. Jedoch hatte er sich diese Bürde in ihrer Gegenwart nie ausgesprochen eingestanden. Seltsamerweise hatte sie ihn genauso wenig beschuldigt. Was war das nur für eine Güte, die sie ihm da entgegenbrachte? Es war schon irgendwie zum Kotzen, er hasste dieses Gut-Mensch-Getue. Jedes Mal, wenn sie dieses fröhliche Gesicht aufsetzte und so tat, als sei alles in Ordnung. Ihm war gar nicht aufgefallen, wie gedankenverloren er hinunterstarrte, denn plötzlich bemerkte er, dass sie zu ihm hinaufblickte. Er konnte erhaschen, wie sie ihn mit ihren blauen Augen anstarrte. Warum brachte sie nur sein Herz aufs Neue zum Stehen, wenn sie ihn so ansah? Dabei hatte er sich mit aller Kraft auf sein Training konzentriert und den Kontakt zu der Frau vermieden. Fast hätte sie es in den zwei Wochen sogar geschafft ihn weich zu kochen, ihn, den großen Krieger. Was glaubte sie eigentlich, wer sie war? Sie schien in das Haus zu gehen. Vegeta verfolgte ihren Ki, der sich Richtung Küche bewegte. Allein bei dem Gedanken, an einen prall gefüllten Kühlschrank, begann sein Magen zu knurren. Die letzte Mahlzeit lag schon länger zurück. Doch konnte er es wirklich wagen, mit ihr wieder allein zu sein? Allein mit ihr in einem Raum um diese gottverdammte Uhrzeit? Sein plötzliches Hungergefühl übermannte ihn regelrecht, also begab er sich trotz anfänglichen Widerwillens in die Küche. Dort sah er sie schon, wie sie an der Küchentheke stand und irgendetwas in einer Schüssel zubereitet. „Na nu, auch so spät noch auf? Hast du Hunger?“, begrüßte sie ihn wie üblich mit ihrem heiteren Gesicht. Im passenden Augenblick ertönte wieder sein Magenknurren, was ein weiteres Grinsen auf ihr Gesicht zauberte. „Setz dich einfach hin, ich kümmere mich alles.“ Vegeta tat, wie geheißen und er ließ sich auf einem Stuhl beim Esstisch fallen. Egal, was sie da gerade kochte, es roch jedenfalls köstlich. „Hast du Okonomiyaki schon mal gegessen?“ „Oknomi-was?“, kam es verwirrt aus seiner Kehle. Eigentlich hatte er noch nie die Namen diverser Gerichte hinterfragt, doch dieser klang fast etwas seltsam. Bulma vermischte einige Zutaten in der besagten Schüssel und stellte eine Pfanne auf die Herdplatte, die sie mit Öl auspinselte. Einen Teil des hergestellten Teiges goss sie hinein und ließ das Gemisch gemächlich anbraten. „Das ist eine Art Pizza oder Omelette ... keine Ahnung, wie ich es dir am besten erklären soll. Es ist jedenfalls schnell zubereitet.“ Sein Magengrummeln ertönte zum wiederholten Male und langsam schien sein Bauch vor Hunger regelrecht wehzutun. Konnte die Frau nicht schneller machen? Doch er musste sich gedulden, ihm blieb nichts anderes übrig. Er war nicht schlecht erstaunt, als er das fertige Gericht dann schließlich vor sich sah. Diese Pizza, wie sie dieses Ding nannte, hatte sie mit einer Soße, Algen und Fischflocken dekoriert. Das hörte sich alles seltsam an, doch als der Saiyajin hineinbiss, belebten die verschiedenen Geschmäcker des Gerichts seine Sinne. Schnell schlang er dieses Okonomiyaki hinunter und hielt ihr dann den Teller vor das Gesicht, um darauf aufmerksam zu machen, dass er mehr wollte. Sie hatte ihren Teller noch nicht einmal angerührt. Aß er einfach so schnell oder hatte sie ihn einfach nur beobachtet? Vegeta wusste nicht, wie viele er von diesen Dingern gegessen hatte. Doch irgendwann hatte er sein Limit erreicht und lehnte sich entspannt zurück, nachdem er das letzte Stück verputzt hatte.  „Also wenn ich so viel essen würde wie du, würde ich wie ein Hefeteig aufgehen“, stellte sie erstaunt fest und legte nun ebenfalls ihr Besteck beiseite. Im nächsten Moment rückte sie mit ihrem Stuhl etwas näher an ihn heran. Er beobachtete ihre Bewegungen genau und fragte sich, was in ihr nun vorging. Zwar herrschte noch immer einiger Sicherheitsabstand zwischen ihnen, jedoch fühlte er sich allein bei dieser geringen Annäherung unbehaglich. „Weißt du ...“, begann sie von neuem und verschränkte ihre Arme vor sich auf den Tisch. „Wir haben schon lange nicht mehr geredet.“ „Und?“, gab er desinteressiert zurück. „Wie geht es mit deinem Training voran? Hast du schon die berühmte Grenze überwunden?“, fragte sie neugierig nach und winkelte nun ihren rechten Arm an, an dem sie ihren Kopf abstützte. Interessierte Blicke durchbohrten ihn und verstärkten sein Unbehagen noch ein wenig mehr. Ein Thema, das er nicht so gerne hatte. Jedenfalls nicht im Moment. Vegeta hatte es noch immer nicht geschafft ein Super Saiyajin zu sein. Die Wahrheit offen auszusprechen gefiel ihm gar nicht, also versuchte er, dieses Gespräch anders anzugehen. „Was lässt dich glauben, dass ich es noch nicht geschafft habe?“ „Zum einen, weil du ein noch grimmigeres Gesicht als sonst aufsetzt“, kam ihre Antwort schnell. „Und zweitens habe ich da einfach so ein Gefühl, das mir das verrät.“ „Tss“, schnaubte er verächtlich und biss sich auf die Unterlippe. Ihre dämlichen Kommentare konnte sie sich wirklich für sich behalten. „Ich will dir keineswegs zu nahe treten. Es ist nur so, dass ich mir ... Sorgen um dich mache“, faselte sie einfach erklärend weiter. Konnte diese Frau nie ihre Klappe halten? „Kümmere dich lieber um Dinge, die dich eher etwas angehen!“, zischte er und wollte gerade aufstehen, als sie ihn plötzlich an seinem Arm festhielt. Kurz hielt er inne, als er ihre Hand auf seiner Haut fühlte. Es war nicht nur die Berührung selbst, die ihn irritierte und davon abhielt weiter zu gehen. Nein, es waren ihre Unterarme, die in seinem Blickfeld waren. Auch wenn sie kaum sichtbar waren, konnte er die Narben, die sie dort hatte, genauestens erkennen. Jene Wunden, die sie der Explosion zu verdanken hatte. Diese Wundmale brannten sich in sein Gedächtnis und ließen seinen Atem stocken. Warum tangierte ihn so eine Kleinigkeit dermaßen? „Bitte bleib noch. Es tut mir leid. Eigentlich wollte ich dir etwas sagen ...“, hauchte sie und kam ihm einen Schritt näher. Die Frau stand nun direkt vor ihm, noch immer seinen Arm haltend. Sie roch regelrecht nach ihrer Arbeit. Schweiß, Öl und ... ihr Körpergeruch einfach. Sie hatte ein bauchfreies, schwarzes Top an und eine Latzhose, die halb herunterhing. Warum war ihm jetzt er aufgefallen, dass sie oben rum eigentlich nicht viel anhatte? Sein Blick wanderte zu ihrem Gesicht und er konnte eine leichte Röte erkennen. Was hatte diese Onna nur vor? Jegliche Kraft sich von ihrem Arm zu lösen, schien auszusetzen. „Onna …“, begann er und suchte eine Ausrede, um sich von ihr zu entfernen. „Ich will schlafen. Von mir aus kannst du es mir morgen sagen.“ Doch sie wollte nicht von ihm loslassen, wollte ihre nächsten Worte unbedingt sagen. Was war das für eine seltsame Stille, die zwischen ihnen herrschte? Diese ganze Situation war einfach unerträglich. „Es ist so ...“, begann sie, während sie ihm unaufhörlich näher kam. Sein Herz schlug immer schneller gegen seine Brust. Am liebsten hätte er sie weggestoßen, doch das konnte er nicht. Die Narben auf ihrer Haut hielten ihn immer noch davon ab ihr auf irgendeine Weise wehzutun. Was zur Hölle war mit ihm los. Dann plötzlich geschah eh es ... ~*~ Ein lautes Klingeln ertönte und erschrak beide dermaßen, dass Bulma ihn abrupt wieder losließ. Das Telefon auf der Kommode zwischen Wohnzimmer und Küche läutete unaufhörlich. Sie fragte sich, wer es wagte, um diese Zeit anzurufen. Der Klang war so nervtötend, dass sie nichts anders übrig hatte, als abzuheben. Ohne Vegeta weiter zu beachten lief sie zu dem Apparat und hob den Hörer ab. „Ja, hallo?“, sagte sie mit einem genervten Ton in das Telefon. „Hallo?“ Verdammt, nun schien niemand dran zu sein, denn auf dem anderen Ende der Leitung war es still. „Hallo? Ist da jemand?“ Wieder nichts, nicht einmal einen kleinen Hauch hörte sie. Wahrscheinlich war das wieder eines dieser Nachbarkinder, die nichts Besseres zu tun hatten, als um diese Zeit Telefonterror zu veranstalten. Bevor sie auflegte, brüllte sie noch einmal drohend hinein. „Jetzt hör zu. Ich weiß genau, wer da dran ist. Wenn du noch einmal anrufst, hole ich die Polizei!“ Das hatte gesessen. Mit einem Knall schmiss sie den Hörer wieder in die Halterung und verschränkte zufrieden die Arme. „Sorry, wo waren wir noch mal?“ Bulma drehte sich wieder zu dem Saiyajin um, musste jedoch feststellen, dass er die Küche längst verlassen hatte. Verdammt, da hatte sie ihn für einen Augenblick für sich und dann geschah so etwas! Derjenige, der sie angerufen hatte, würde es noch zutiefst bereuen. Entnervt seufzte sie aus und beschloss, dass es für heute reichte. Ihre Haut stank noch nach ihrer Arbeit und sie brauchte mehr als dringend eine Dusche. Gedankenverloren trottete sie zum Bad, wo sie sich ihrer verschwitzten Kleidung entledigte und diese in den Wäschekorb warf. Bulma entschied sich um und beschloss, dass sie mehr als nur eine Dusche brauchte. Während sie sich den Dreck abduschte, ließ sie die Badewanne randvoll ein. Entspannung in dieser Form war nun wirklich mehr als angebracht. Völlig geschafft legte sie sich hinein und empfing mit einer Freude die Wärme, die von dem Wasser ausging. Unbewusst strich sie mit ihren Fingern über ihren eigenen Körper und versuchte komplett abzuschalten. Erneut hatte sie versucht Vegeta zu küssen und wieder einmal war es erfolgreich in die Hose gegangen. Das war doch wirklich der größte Witz überhaupt. Das Schicksal wollte wohl nicht, dass sie sich näher kamen. Anscheinend nicht auf diese zwanghafte Weise. Doch die Warterei war mehr als unerträglich für sie. Konnte das nicht schneller von statten gehen? Kurz tauchte sie mit ihrem Kopf unter Wasser, um ihr Gesicht zu befeuchten. Die Blauhaarige begutachtete ihren weiblichen Körper, wie dieser in der Badewanne lag. Ihr Blick wanderte von ihren Füßen hinauf zu ihrem Vorbau, wo er schließlich haften blieb. Eigentlich unfassbar, dass er sich so etwas entgehen ließ, dachte sie sich. Jeder andere Mann hätte sich nur für einen Kuss von ihr alle zehn Finger geleckt. Unverständlich, wie man so von seinem Training besessen sein konnte. In gewisser Weise verstand sie ihn ja. Es musste wohl ziemlich an seinem Ego beziehungsweise Stolz, kratzen, dass er noch immer kein Super Saiyajin war. Wenn sogar sein zukünftiger Sohn, der wesentlich jünger war, es geschafft hatte. Vielleicht sollte sie ihn nicht mehr darauf anreden, immerhin schien es ihm unangenehm, gar peinlich zu sein. Fürs Erste versuchte sie, einen freien Kopf zu bekommen, und die noch heiße Badewanne zu genießen. Abermals schloss sie ihre Augen und verlor sich in ihrer eigenen Fantasie. ~*~ Wenn man über etwas geschlafen hatte, sah die Welt ja bekanntlich ganz anders aus. So hieß es jedenfalls in einem Sprichwort. Bulma verstand nicht, wer so einen Blödsinn verzapft hatte, denn ihr nächtlicher Schlaf hatte ihr genau gar nicht geholfen. Im Gegenteil, sie war geschaffter denn je. Verschlafen torkelte sie trotz zwei Kaffees in der Capsule Corporation herum und bahnte sich ihren Weg zum Labor. Sie wollte noch einige Skizzen holen und diese noch überarbeiten, bevor sie sich an weitere Teile ranmachte. Heute hatte sie mehr als genug Arbeit vor sich. Ihr Vater hatte einen Zwischenauftrag von einem wichtigen Kunden erhalten, den er nicht weiter hinauszögern durfte. Also war die Erfinderin heute ganz auf sich allein gestellt. Wenn sie ihren Dad als Arbeitskraft auch ersetzen musste, durfte sie wohl heute wieder länger ihrer Tätigkeit nachgehen. Grummelnd betrat sie das Labor und ließ sich in den Bürostuhl fallen. Die Skizzen lagen noch immer aufbereitet am Schreibtisch, so wie sie diese gestern liegen gelassen hatte. Bulma fasste nach dem Bleistift, der rechts vor ihr lag. Während sie die Änderungen im Kopf durchging, kaute sie unbewusst an dem Schreibutensil. Ernsthaft versuchte sie sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, jedoch es gelang ihr nicht. Sie brauchte eindeutig noch einen Kaffee, sobald sie die entsprechenden Adaptierungen eingezeichnet hatte. Zwischenzeitlich legte sie den Bleistift wieder zur Seite und lugte zu den Schubladen ihres Schreibtisches. Noch immer befand sich die Zeitlinie in der obersten Lade und gammelte vor sich hin. Vielleicht sollte sie noch ein letztes Mal einen Blick darauf werfen. Was konnte das schon schaden? Ohne weiter nachzudenken, öffnete sie die entsprechende Lade und holte das Stück Papier heraus, das sie vor sich ausbreitete. Es wunderte sie, wie dieses riesige Ding, so viel Staub abbekommen hatte. Normalerweise sollte so etwas nicht passieren, wenn etwas gut verstaut war. Sie beschloss nicht weiter über solche Nichtigkeiten nachzudenken, sondern das Ding vor ihr anzupassen. Ein halbes Jahr war seit der letzten Begutachtung verstrichen, also griff sie nach einem Kugelschreiber und markierte den bereits vergangenen Zeitraum. Ihr Blick wanderte zu der übrigen Zeit, die ihr noch blieb. Eigentlich hatte sie ja noch genug Zeit. Ihr Sohn müsste erst in einem Jahr gezeugt werden, so in etwa. Doch wie sie bereits mitbekommen hatte, verstrich ein halbes Jahr wie nichts. „Und was ist schon groß das letzte halbe Jahr passiert?“, fluchte sie vor sich hin und umfasste den Kugelschreiber fester. In ihrer Wut strich sie nun die komplette Zeitlinie durch. Es ärgerte sie einfach maßlos. Solch eine Wut hatte sie schon lange nicht mehr verspürt. „Scheiß auf die Zukunft, scheiß auf das alles!“, ärgerte sie sich immer mehr und schließlich warf sie den Kugelschreiber zu Boden. Eine weitere Aktion in ihrer Wut war jene, dass sie das riesige Papier nahm und ohne Angst vor Verlusten zusammenknüllte. Nachdem sie das getan hatte, riss sie es ein paar Mal noch in Stück und warf es hinter sich. Angestrengt atmete sie aus und legte ihren Kopf in ihre Hände. Sie wusste nicht, wie viel Zeit verstrichen war, doch langsam beruhigte sich ihr Herzschlag wieder. Die Blauhaarige legte ihre Hände auf den Tisch und atmete erneut ruhig ein und aus. Nach einer gefühlten Ewigkeit war sie endlich entspannter. Jedoch fühlte sie sich nun fast schlecht, dass sie ihre mit Mühe angelegte Zeitlinie so zerstört hatte. Bulma erhob sich von ihrem Stuhl und sammelte die Papierfetzen ein. „Na ja, man kann es wieder mit Klebeband zusammenflicken“, seufzte sie und nahm alle einzelnen Teile in die Hand und verstaute diese wieder in der Schublade. Das Zusammensetzen würde sie ein anderes Mal durchführen. Im Moment war sie einfach zu aufgewühlt und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Es war an der Zeit sich mit Arbeit abzulenken. ~*~ Erneut beendete er sein Training, wie die letzten Tage zuvor, frühzeitig. Der Tag war wie jeder andere verlaufen, sprich, ohne diese dumme Grenze zu überwinden. Vegeta konnte sie einfach nicht damit abfinden, jedoch wusste er nicht, wie er weiter vorangehen sollte. Vielleicht brauchte er doch die Hilfe der Frau. Immerhin hatte sie ihm Droiden mit verbesserter künstlicher Intelligenz angeboten. Das und die erhöhte Schwerkraft sollten dann wirklich reichen, um ein Super Saiyajin zu werden. Wie gestern Abend ließ er sich auf dem Balkongeländer nieder und genoss die frische Brise. Die Sonne war gerade untergegangen und der Himmel verdunkelte sich langsam. Sein Blick schweifte wieder nach unten, wo er Licht aus dem Gravitationsraum vernahm. Wie lange würde sie noch brauchen? Je mehr Tage vergingen, desto nervöser wurde er. Jeder Tag, ohne größeren Fortschritt war für ihn ein Verschwendeter. Wie gut Kakarott wohl geworden war? Vegeta wollte nicht einmal daran denken, so sehr ärgerte es ihn. Angestrengt atmete er aus und beschloss ein kurzes Nickerchen einzulegen. Der Saiyajin wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er wieder erwachte. Es war definitiv dunkler geworden. Der Sternenhimmel war klar am Firmament zu erkennen. Vegeta setzte sich etwas auf und blickte abermals hinab zu dem Bereich, wo sich die Frau aufhalten musste. Noch immer brannte Licht und nicht nur das. Sein Blick verschärfte sich, als er etwas anderes noch erkennen konnte. Der Saiyajin erhob sich und schwebte etwas näher heran. Was machte sie da drin nur? Der Prinz spürte, wie sich die Energie in dem Raum sammelte und immer größer wurde. Sie würde doch nicht ...? Er fühlte sich zurückversetzt, zu jenem Ereignis, das bereits ein halbes Jahr zurücklag. Als er inmitten der Explosion gewesen war und ihn eine gleißende Hitze erfasst hatte. Ein Mensch, wie sie, wäre sofort draufgegangen. Hoffentlich würde so etwas nicht wieder passieren. Vegeta erinnerte sich in diesem Moment an ein Gespräch mit ihr, das schon längst in Vergessenheit geraten war. Doch nun entsann er sich wieder. „Onna!“, schrie er ihr nach, gerade als sie sein Zimmer verlassen wollte. Überrascht drehte sie sich zu ihm um und blickte ihn entgeistert an. „Vesprich mir eins ...“, hauchte er und diese Worte alleine reichten, dass sie die Türe wieder schloss und sich ihm näherte. „Dass du von Versprechen redest?“, stellte sie amüsiert fest und setzte sich erneut auf den Stuhl vor ihm. „Sei ruhig! Ich mein es ernst!“, kam es nun wütend aus seinem Mund. Plötzlich zuckte die Frau zusammen und schenkte ihm abermals einen entgeisterten Blick. Sie sollte nun wirklich gut aufpassen, denn das, was er gerade vorhatte zu sagen, war nicht etwas, was er oft von sich geben würde. Doch er musste es tun, um sie wissen zu lassen, was er in dieser Angelegenheit fühlte. „Versprich mir, dass so ein Missgeschick nicht mehr passieren kann.“ Natürlich war ihm sein Leben auch lieb, doch er wollte nicht daran denken, was war, wenn sie sich wieder in der Nähe aufhalten würde. Dieser Frau war alles zuzutrauen. Vielleicht würde sie beim Neubau des Raumschiffes mehr achtgeben. Ein Lächeln umspielte ihr Gesicht. Sie glaubte doch wohl nicht, dass er sich um sie sorgte? Verdammt. Soweit wollte er es eigentlich nicht kommen lassen. Es ging nicht nur um sie. Mit einem unguten Gefühl drehte er seinen Kopf beschämt von ihr weg und starrte auf die Decke vor ihm. Hätte er doch einfach die Klappe gehalten. Vermutlich wäre das gesünder gewesen. Plötzlich spürte er ihre Hand, wie diese nach Seiner griff, die er zu einer Faust geballt hatte. Es war elektrisierend, als ihre weiche Haut darüber strich. Abrupt wendete er seinen Kopf wieder ihr zu und sah in blaue Augen, die ihn ehrlich anblickten. „Ich verspreche es.“ Die Energie darin wurde immer stärker und langsam aber sicher bildeten sich Blitze außen herum. „Verdammt, Onna, was treibst du da?“, stieg langsam aber doch die Wut in ihm hoch. Wahrscheinlich würde sie nur etwas ausprobieren, denn immerhin war das ihr Metier. Sie wusste am besten, wie weit man gehen konnte. Doch all dieses logische Denken, das ihm verriet, dass sie alles unter Kontrolle hatte, versagte in diesem Moment. Die Angst, dass ihr was passieren konnte, stieg mit jeder Sekunde. Als erneut ein größerer Energiestoß in dem Gravitationsraum bemerkbar wurde, begleitet mit einer Rauchwolke, wurde es dem Saiyajin zu viel. Ohne weiter über die Konsequenzen nachzudenken, sprang er hinunter und eilte ... ... in das Ungewisse. ~*~ Schweiß lief ihr von der Stirn, als sie die Komponenten für die automatische Verriegelung der Droiden anbrachte. Diese sollten aus der Wand per Knopfdruck auftauchen, doch irgendwie schien diese dünne Wand, die sie von dem Gravitationsraum abschirmte, nicht so recht zu funktionieren. Irgendwie hängte genau dieses eine Teil. „Verdammter Mist“, motzte sie und schlug mit dem Schraubenschlüssel gegen die halb offene Verdeckung. Nach einigen weiteren missglückten Versuchen beschloss sie, diesen Teil morgen noch einmal zu begutachten. Zum Abschluss wollte sie das Interface adaptieren, an dem sie ihren neuen Kern anstecken konnte. Wenn diese Schnittstelle stand, konnte Vegeta wenigstens schon mal den Raum selbst nutzen. Zwar war das Raumschiff noch nicht flugtauglich, aber das war immerhin auch ein Trostpflaster.  Sie ging zum Schaltpult-Prototyp und setzte sich auf den Boden davor. Ein paar Kabel musste sie zunächst umstecken, bevor sie beginnen konnte. Die Ersten funktionierten reibungslos, doch danach blitzte es komisch. „Was zum ...?“, fluchte sie und spürte, wie sich die Energie in diesem Raum sammelte. „Hab ich die Falschen zusammengehängt?“ Panik stieg in ihr hoch, als die Luft immer seltsamer in dem Raumschiff wurde. Funken kamen aus den Verdeckungen an der Wand. Bulma beschloss sich lieber zu beeilen. Eilig schob sie ihre Hand wieder zu den Kabeln und griff nach dem potenziellen Übeltäter. Ein leichter Stromschlag war spürbar und sie zog ihre Hand instinktiv zurück. „Autsch!“, fluchte sie und starrte auf die leicht verbrannte Stelle auf ihrem Handschuh. Instinktiv zog sie sich diesen aus und griff erneut nach dem Kabel, das sie schließlich erfolgreich herauszog. Zwar spürte sie abermals einen kleinen Stich auf ihrer Hand, doch es war nichts Tragisches. Die Energie in dem Raum ging langsam aber doch zurück und erleichtert atmete sie aus. „Glück gehabt“, redete sie mit selbst und zog sich auch den anderen Handschuh aus, der feucht von ihrem Schweiß war. Kaum hatte sie dies geschafft, kam jedoch das nächste Problem angerannt. „Onna!“, hörte sie eine ihr bekannte männliche Stimme. Bulma stand auf und blickte Richtung Tür. Vegeta hatte das Raumschiff betreten und kam mit schnellen Schritten auf sie zu. „Was sollte das denn? Bist du verrückt geworden?“, schrie er sie aufgeregt an. Was bildete sich dieser Lackaffe eigentlich ein? Hatte er Angst um sein heiß ersehntes Raumschiff? Sie biss sich auf die Unterlippe und konnte ihren Wutausbruch keine Sekunde länger zurückhalten. „Schrei nicht so herum, du Idiot! Glaubst du, ich weiß nicht, was ich tue??“ Energisch kam sie ihm ein paar Schritte näher und setzte ein finsteres Gesicht auf. „Hast du Angst um dein ach so tolles Raumschiff? Da kommt der werte Herr angerannt, aber sonst nicht, wie?“ „Baka, Onna! Willst du dich wieder in die Luft jagen?“, zischte er sie an und schien durch ihre Wut noch mehr aufgestachelt sein. „Ich mich? Ich glaube, mich verhört zu haben. Du hast dich das letzte Mal hochgejagt und mich mitgerissen!“ Kaum hatte sie jene Worte ausgesprochen, bereute sie es auch sofort wieder. Jedoch war es nun zu spät es zurückzunehmen. Natürlich war es ihre Schuld gewesen, aber jetzt bot es sich gerade so praktisch an, ihn damit zu konfrontieren. Warum brachte er sie auch einfach so zur Weißglut? „Ohne deinen defekten Kern wäre das nie passiert, dummes Weib!“, kam von ihm die nächste Beschimpfung. „Dummes ... Weib!?“ Wütend schubste sie ihn zurück, auch wenn es nicht recht viel brachte. Er taumelte zwar einen Schritt zurück, aber vermutlich nur, weil er ihre Aktion nicht erahnt hatte. „Was fällt dir ein, mich so zu nennen? Such dir gefälligst einen anderen Idioten, der dir das Ding zusammenbaut. Ich riskiere hier sicher nicht mehr mein Leben, das dir sowieso mehr als egal zu sein scheint."  Ihre Miene veränderte sich schlagartig bei dieser Aussage. Hatte sie gerade noch so immense Wut verspürt, übermannte sie nun die Trauer, gar Bitterkeit. Ja, was bildete er sich eigentlich ein. Sie war ihm mehr als egal, also was machte sie hier überhaupt? Zornig und traurig zugleich ballte sie ihre rechte Hand zu einer Faust und versuchte sich ihre Tränen zurückzuhalten. Ihr ganzer Körper zitterte durch die Aufregung und sie wusste nicht, was sie machen sollte. Am liebsten würde sie wegrennen. Diesen Idioten einfach hier stehen lassen. Noch immer schenkte er ihr einen verächtlichen Blick. Diese Arroganz kotzte sie schon so an. Warum konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen? Es war falsch, dass sie jenes tat, aber trotzdem konnte sie nicht anders. Ihre zuvor geballte Faust lockerte sich wieder und sie holte zu einer schallenden Ohrfeige aus, die jedoch nie ihr Ziel erreichte. Kurz vor seinem Gesicht stoppte er ihre Bewegung und hielt ihren Unterarm fest. „Lass mich ... los!“, forderte sie ihn in einem verzweifelten Ton auf. „Nein!“, entgegnete er ihr und rührte sich keinen Zentimeter. Entgeistert blickte sie ihn an, den Tränen nahe, und seine nächsten Worte oder war es die Tat selbst, brachte ihren Atem zum Stocken. „Dein Leben ist mir nicht egal.“ Forsch aber sanft zugleich zog er sie, ihren rechten Arm noch immer haltend, an sich heran. Alles verlief wie in Zeitlupe und ihr Herz schien unaufhörlich gegen ihre Brust zu schlagen, als sie sich ihrem Prinzen immer mehr näherte. So nahe, bis sie schließlich ihre Lippen berührten. Seine rauen Lippen, die ihre umschlossen und nicht mehr von ihr weichen wollte. Selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie sich nicht von ihm lösen können. Noch immer hielt er sie fest und presste sie dicht an sich. Doch wer hätte auch behauptet, ... dass sie weg wollte?   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)