Liebesbeweise von lovelykotori ================================================================================ Kapitel 12: Sag einfach ... --------------------------- Ungläubig blickte er in die blauen Augen, die ihn erwartungsvoll anstarrten. Was hatte diese Frau nun schon wieder hier zu suchen? Dieses Nebenthema zwecks der neuen Kampfanzüge kam ihm bloß wie ein blöder Grund vor, den sie suchte, um sich zu ihm gesellen zu können. Natürlich wusste er, weswegen sie hauptsächlich hier anwesend war. Es ging seit Tagen um nichts anderes mehr als dieses dumme Schreiben ihres Freundes. Nun, wo sie beide wussten, was darin stand, wollte sie ernsthaft seine ehrliche Meinung dazu wissen. Vegeta hatte ein merkwürdiges Gefühl dabei, dass sie, was diese Belange anging, immer wieder ihn aufsuchte. Konnte sie nicht irgendeine Freundin einfach um deren Rat fragen? Oder einer der beknackten Kämpfer, die sonst so um sie herum schwirrten. Den Glatzkopf vielleicht oder dieses Schwein, wen auch immer. Der Saiyajin war wirklich mehr als genervt. Zusätzlich ärgerte es ihn, dass er, wenn auch widerwillig, doch auf ihre Anspielungen einging. Sie hatte eine Gabe die Dinge so zu formulieren, dass er einfach nicht anders konnte, als darauf zu antworten. Was hielt er wirklich von dem Brief? In der Tat, es war schlicht und einfach Bullshit. Vegeta fühlte regelrecht die Verzweiflung in jedem Wort, das der Wüstenbandit niedergeschrieben hatte. Es war keine Liebe oder der Wunsch sich mit ihr verbunden zu fühlen. Nein, alles, was er spürte, war Panik, die in dem Schwächling hochgestiegen war. Der Kämpfer war schon eine geraume Zeit weg und es fraß ihn bestimmt auf, dass er im Gegensatz zu Vegeta in der Nähe der Frau war. In gewisser Weise konnte er sich gut in ihn hineinversetzen, wenn man die Blauhaarige als Besitz ansah. Doch so einfach war es einfach nicht. Über eine Person konnte man nicht so einfach verfügen und sie war bestimmt alles andere als jemand, der sich jemanden derart besitzen ließ. Genauso sah es aus. Der Erdling hatte wirklich allerlei Floskeln verwendet, um ihr einen Antrag aufs Auge zu drücken. Ihre wahren guten Eigenschaften wollte der Wüstenbandit nicht sehen oder gar unterdrücken, fand Vegeta. Eines musste der Saiyajin zugeben - sie hatte ebenfalls einen gewissen Stolz und ein Selbstvertrauen, wie er es nur von sich selbst kannte. Auch wenn er ihr Verhalten teilweise als wahnsinnig abstempelte, musste er einsehen, dass sie einfach Mut hatte. Doch das Herausragendste für ihn war, dass sie anscheinend ohne Vorurteile war. Dass sie sich immer ein eigenes Bild machte und sich von niemandem aufhetzen ließ. Auch nicht von jemanden, den sie eigentlich liebte. „Alles, was der Spasti geschrieben hat, ist nämlich Bullshit.“ Jedoch behielt Vegeta seine Gedanken für sich. Es reichte schon, dass er sich abfällig über Yamchus Brief geäußert hatte. „Denn er scheint dich nicht so zu kennen ... wie ich", kam es fast flüsternd über seine Lippen. Gedankenverloren fügte er diese Worte noch hinzu, ohne der Blauhaarigen den genauen Sinn zu erklären. Schließlich ging es sie nichts an. Sollte sie hineininterpretieren, was ihr am besten ins Bild passte. Vegeta war jedoch überrascht, dass sie nicht nach dem tieferen Sinn fragte. Viel eher wechselte sie das Thema. „Interessiert es dich, wie ich auf seinen Antrag antworten würde?“  Hatte es ihn wirklich zu interessieren, wie sie auf seinen Antrag reagieren würde? Es konnte ihm wirklich egal sein. Schließlich hatte er keinerlei romantisches Interesse an der Erdenfrau. Die Tatsache, dass so ein Typ sich ihr fester Freund nannte, ärgerte ihn langsam aber doch. Wie war diese Wandlung nur passiert? Sicher hatte er noch nie große Sympathie für den Wüstenbanditen übrig gehabt. Doch was die Beziehung zwischen den beiden anging, hatte ihn bis vor Kurzem auch nicht näher tangiert. Was war bitteschön in den letzten Wochen oder gar Monaten passiert, dass er fast so etwas wie Wut in diesem Punkt empfand? Gut, er musste zugeben, es interessiert ihn, was sie antworten würde. Doch sie brauchte nicht glauben, dass er sein Interesse auch noch ihr gegenüber offenbaren würde. „Ja, das sollte es.“  Verdammt, wieso schlug sein Herz auf einmal so schnell? Vegeta musste sich bemühen, seine Schamesröte zu verstecken. Was bezweckte sie mit diesen Worten? Dem Anschein nach befand sie, dass es ihn interessieren sollte. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, was sie damit andeuten, oder welches Verhalten sie von ihm provozieren wollte. Sein Blick schweifte vorsichtig zu ihr hinüber, jedoch schaffte er es nicht in ihre Augen zu schauen. Stattdessen blickte er grimmig auf ihre Beine. Ihre langen Beine, die in kniehohen Stiefeln steckten. Unbewusst wanderte sein Blick weiter hinauf, der entlang ihren Oberschenkeln, in Strumpfhosen gekleidet, bis zu ihrem Minirock, der gerade das notwendigste verdeckte. Warum ... hatte sie sich so aufgetakelt? Seine Augen gingen abermals auf Wanderschaft, weiter nach oben und blieben an ihrem knappen Oberteil schließlich haften. Sie hatte zwar eine kurze Jacke an, jedoch hatte sie diese bequem offen gelassen und gewährte somit Einblick auf so einiges. Hatte sie sich absichtlich so angezogen? Die viel wichtigere Frage war außerdem, wieso ihm ihr ganzes Erscheinungsbild in diesem Ausmaß nicht eher aufgefallen war. Seit wann machte ihn ihr weiblicher Körper dermaßen verlegen? „Vegeta?“, hörte er erneut ihre liebliche Stimme. Der Saiyajin wurde regelrecht wachgerüttelt und wendete seinen Blick wieder von ihr ab. Gott, hoffentlich hatte sie nicht bemerkt, wie er sie mit seinen Augen regelrecht ausgezogen hatte. Seit wann geisterten solche unpassenden Gedanken in seinem Kopf herum? Es war wirklich mehr als schwer die Röte zu verdecken. Sein Gesicht fühlte sich mehr als heiß an. „Geht es dir gut?“ Plötzlich spürte er ihre zarte Hand auf seiner Stirn. Vegeta erschrak dermaßen unter dieser unerwarteten Berührung, dass er sie, wie im Affekt, von sich stieß. „Nimm deine Pfoten von ...“, knurrte er. Weiter kam er mit seinen Flüchen und wüsten Beschimpfungen nicht, da er im nächsten Moment ihren Schrei vernahm. Geschockt blickte er ihr nach. Jedoch konnte er sie nicht entdecken. Der Kämpfer erhob sich und blickte von rechts nach links, bis seine Augen schließlich nach unten wanderten und sie fanden. „Ach du sch ...“, stammelte er, denn er konnte nicht glauben, was er da gerade getan hatte. Vegeta war sich doch immer so sicher, seine Kräfte unter Kontrolle zu haben. Doch was er hier vollbracht hatte, nahm ihm wirklich jegliche Luft zum Atmen. ~*~ Sein Schlag kam unerwartet und schmerzte ziemlich. Alles passierte so schnell und es war wie ein Wunder, dass Bulma das Geländer im Fall gerade noch erfassen konnte. Krampfhaft hielt sie sich mit einer Hand daran fest und versuchte nicht in die Tiefe zu blicken. Immerhin befanden sie sich am Dach des Capsule Gebäudes, wenn sie jetzt runterfliegen würde ... dann konnten nur mehr die Dragon Balls helfen. „Vegeta ... hilf mir ...“, ächzte sie kaum hörbar und versuchte mit ihrer anderen Hand sich am Geländer festzuhalten. Abermals ärgerte sie sich, dass sie das Krafttraining im Fitnessstudio nicht so ernst genommen hatte. Wann war sie überhaupt das letzte Mal einer sportlichen Tätigkeit nachgegangen? Mit jeder Sekunde, die verging, wurde es immer schwerer und vor Nervosität begannen ihre Hände zu schwitzen. Die Stange, an der sie sich gerade noch festhalten konnte, glitt langsam aber doch aus ihrer Hand. ‚Bitte ...‘, dachte sie sich bloß, da sie keine Kraft mehr hatte, um zu schreien. Dann passierte das Unausweichliche. Bulma konnte sich nicht mehr länger festhalten und stürzte in die Tiefe. Mit ihrem letzten Atemzug betete sie nur mehr gen Himmel, dass Vegeta sie gehört oder gesehen hatte. Doch der Boden kam immer näher. So unaufhörlich nahe, dass sie sich den Aufprall schon bildlich vorstellen konnte. Sie schloss ihre Augen und hoffte, dass es einfach ganz schnell vorbei sein würde und dass ihre Eltern wenigstens gleich jemanden beauftragen würden, um die Dragon Balls zwecks ihrer Wiederbelebung zu finden. Das war das Einzige, das noch helfen würde. Nein. Nicht das Einzige. Auch dies geschah so schnell, wie der Fall selbst, doch im Gegensatz dazu war es etwas Wunderbares. Bulma spürte plötzlich kräftige Arme, die sie auffingen. Kurz fühlte sie einen kurzen Ruck, der ihren Fall bremste. Dennoch tat es kaum weh und rettete ihr das Leben. Langsam öffnete sie wieder ihre Augen und blickte in das Gesicht ihres Retters. Es war niemand anderes als Vegeta, der ihr so schnell wie möglich zur Hilfe geeilt war. Innig hatte sie gehofft, dass er sie auffangen würde. Dennoch war sie bis zum letzten Moment unschlüssig gewesen, ob er es wirklich tun würde. Schließlich hatte er sie runter geschubst, auch wenn es unabsichtlich war. Bulma lehnte ihren Kopf an seine Brust und inhalierte abermals seinen körpereigenen Geruch, der ihn umgab. Ohne weiter darüber nachzudenken, hielt sie sich mit ihren Händen an ihm fest und drückte sich an ihn. Ihr Herz pochte unaufhörlich gegen ihre Brust, als ihr seine Nähe bewusst wurde. Oder war es noch immer die Aufregung über den Sturz selbst? Der Wind ließ nach und Vegeta hatte nach wenigen Sekunden wieder Boden unter den Füßen. Die Blauhaarige atmete erleichtert aus und blickte abermals in das Gesicht ihres Retters. Es war, als ob sie eine gewisse Sorge in seiner Miene wieder finden konnte ... oder war es einfach nur Einbildung? Dem Saiyajin no Ouji war es sichtlich unangenehm, dass sie ihn so lange anstarrte, denn er unterbrach dann doch die Stille, die zwischen ihnen herrschte. „Ist ja noch mal gut gegangen. Aber das nächste Mal lässt du wirklich deine Pfoten von mir“, sagte er in einem strengen Ton. „Willst du damit sagen, dass das Ganze meine Schuld war?“, keifte sie ihn an. „Wessen sonst? Du kannst anscheinend deine Finger nicht von mir lassen?“ Ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen und stachelte sie umso mehr an. „Du solltest lieber lernen deine Kräfte zu kontrollieren!“ Bei dieser Aussage zuckte seine rechte Augenbraue merklich. Anscheinend hatte sie damit einen wunden Punkt bei ihm erwischt. Nun huschte auch ihr ein Lächeln ins Gesicht. Es war einfach ein dummer Unfall gewesen, mehr nicht. Jedenfalls traute sie es ihrem Prinzen nicht zu, dass er sie absichtlich runter schmeißen würde. Nichtsdestotrotz war er ja auch gekommen, um sie aus der hervorgerufenen Notlage zu befreien. „Du solltest mich einfach nicht mehr ungefragt anfassen“, konterte er abermals. „Hast du solche Berührungsängste ...?“, fragte sie neugierig nach und hob, noch immer in seinen Armen liegend, ihre linke Hand etwas an, bis diese kurz vor seiner Wange zum Stehen kam. „Was soll das werden?“, knurrte er sie an, während er den Blick nicht von ihr nahm. „Halt einfach still!“, befahl sie ihm und legte schließlich ihre Hand auf sein Gesicht. Bulma sah es in seiner Miene, wie seltsam ihm diese Berührung vorkam. Was hatte er nur für Probleme mit solch einer Nähe? Doch jetzt wo sie näher darüber nachdachte, kam es ihr erst in den Sinn. Direkt berührt hatte er sie selten. Die Blauhaarige erinnerte sich daran, wie er ihren Arm gepackt hatte, nachdem sie ihn belogen und für dumm verkauft hatte. Wie sie in ihrem Abendkleid dagestanden war und jeden Moment dachte, dass ihr Arm zerquetscht werden würde. Jetzt erst fiel es der Erfinderin auf, wie er seine Hand nach der besagten Berührung abgeschüttelt hatte. So als wäre sie ... schmutzig gewesen. Beim Kampf kam er doch auch mit der Haut des anderen in Berührung. Warum war also hier die Grenze, die er ziehen wollte? Auch wenn er sich noch so widerspenstig gegeben hatte, war er dennoch auf einmal auffällig ruhig. Sie fühlte, wie sein erhitztes Gesicht in ihrer Hand und sein Blick schwer auf ihr lagen. Seine dunklen Opale sahen sie so durchdringend an, als ob sie alles um sich herum vergessen konnte. Weswegen hatte sie ihn noch einmal angefasst? Sie wusste es nicht. Ihr Gehirn schien einfach auszuschalten, denn unbewusst zog sie sein Gesicht näher an sich heran. Ein seltsames Gefühl und eine Sehnsucht stiegen in ihr hoch, die sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Ein Verlangen, das gestillt werden und sie nachgeben wollte. Die Lippen des Saiyajins waren alles, was sie nun kosten wollte. „Störe ... ich euch?“, unterbrach eine andere Stimme die Bewegung ihrer linken Hand. Ihr gerade noch schnell schlagendes Herz gefror zu Eis, als sie realisierte, von wem sie diese Frage gestellt bekam. Vorsichtig schielte sie nach links und erblickte niemand anderen als denjenigen, der um ihre Hand angehalten hatte. ~*~ Yamchu ließ vor Schock seinen Trainingsrucksack fallen. Was machten die beiden zur Hölle da? Nach seiner langen Abwesenheit war der schwarzhaarige Kämpfer zurückgekehrt, um die erhoffte Antwort von seiner Freundin einzuholen. Die Antwort auf die Frage, ob sie seine Frau werden wollte. Nun wo er seine vermeintliche Verlobte sah, kam es ihm so vor, als ob sie seinen Antragsbrief nie bekommen hätte. Da lag sie nun in den Armen dieses Mörders. Er trug sie auf Händen und es sah so aus, als ob sie sich fast küssen würden. Das konnte doch nicht sein ...  „Was zur Hölle ...?“, stammelte er und versuchte sich zu sammeln. Langsam aber doch schienen die beiden sie bemerkt zu haben. Ihr Kopf wendete sich ihm zu und Vegeta ließ vor Schreck seine Freundin auf den Boden fallen. „Aua ... verdammte Scheiße ...“, fluchte sie und versuchte unter Schmerzen wieder aufzustehen. „Yamchu ... ich bin so froh, dass du hier bist.“ Bulma richtete sich ihren Körper wieder gerade und ging einige Schritte auf ihn zu. Auch wenn es dunkel war, konnte der ehemalige Wüstenbandit ihr erhitztes Gesicht erkennen. Sie sah so anders aus, und es lag definitiv nicht nur an den Haaren, die sie sich geschnitten hatte. Er sah ihre aufgewühlten Gefühle. Sie waren ihr regelrecht ins Gesicht geschrieben. Yamchu hatte zwar beschlossen das Thema Eifersucht hinter sich zu lassen, doch ihre Mimik verriet nichts anders als ... Schuld. „Sieht nicht so aus, als wärst du froh, dass ich hier bin. Hast dich wohl schon anderweitig vertröstet ...“, giftete er sie an und er hob seinen Trainingsrucksack wieder vom Boden auf. Yamchu beobachtete wie sein Widersacher, ohne am Gespräch teilnehmen zu wollen, einfach davon ging. Soweit kam es noch! Zuerst die Frau schnappen und dann still und heimlich abzischen. „Hey du!“, rief er ihm wütend hinterher. Vegeta fühlte sich wenigstens wirklich angesprochen und stoppte seinen Gang. Verwundert blickte er ihn an. „Was ich? Redest du Wurm mit mir?“ Abfälliger hätte er es wohl nicht sagen können. In Yamchu sammelte sich eine Wut, die sich gewaschen hatte. Er war wahrlich mehr als geladen. „Sicher mit dir, du Lackaffe! Glaub ja nicht, dass du so einfach abhauen kannst, nachdem du meine Freundin verführt hast!“ „Verführt? Ich glaub bei dir sind ein paar Schrauben locker“, zischte der Saiyajin no Ouji verächtlich und stemmte die Hände in die Hüften. „Als ob sich bei so einer bei mir irgendwas regen würde ...“  Bei diesen Worten wechselte Yamchus Blick sofort zu Bulma, deren Gesicht Bände sprach. Es fiel ihr regelrecht die Kinnlade hinunter. So als ob sie mehr erwartet hätte. Der schwarzhaarige Kämpfer ließ den Saiyajin davonziehen und beschloss diese Situation mit seiner Freundin allein aufzuklären. „Bulma ... hast du irgendwas dazu zu sagen?“, hauchte er und kam ihr einige Schritte näher, bis er schließlich direkt vor ihr zum Stehen kam. ~*~ Noch immer klopfte ihr Herz wie wild. Weshalb hatte Vegeta das nur gesagt? Dass sich bei ihm nichts regen würde? Fand er sie so dermaßen abstoßend? Schließlich wollte er keinerlei Berührung und dann das. Es tat weh, dass er so dachte. Doch was hatte sie erwartet? Dass, nur weil ihre zukünftigen Ichs miteinander etwas hatten, dass es hier auch so einfach ablaufen würde? „Bulma ... hast du irgendwas dazu zu sagen?“ Sie erschrak bei den anschuldigenden Worten ihres Freundes. Wie sollte sie das Ganze erläutern, wenn sie es nicht einmal selbst erklären konnte? Was war da geschehen zwischen Vegeta und ihr? Zur Hölle, sie liebte Yamchu. Was tat sie da nur? Ihre Hand hatte den Saiyajin wie magisch angezogen, um ... um ... Gott, wie wäre das geendet, wenn Yamchu sie nicht unterbrochen hätte? Hätte sie es tatsächlich gewagt, ihren außerirdischen Gast zu küssen? Was war bitteschön in sie gefahren? Es war unfassbar für sie, dass sie beinahe ihren festen Freund betrogen hatte. „Es ist nicht, wonach es aussieht“, erklärte sie dürftig und wusste, dass dies mehr als dumm war. Natürlich war es das, wonach es ausgesehen hatte. Sie Idiotin hatte den Prinzen fast geküsst! „Ach ja. Weißt du, das kommt mir mehr als bekannt vor. So etwas hast du schon einmal gesagt.“ Ihr Freund biss sich auf die Lippen und sie konnte regelrecht die Enttäuschung in seinem Blick sehen. „Das sind immer und immer wieder dieselben dummen Ausreden. Ich kann es einfach nicht mehr hören. Ich glaube die Antwort auf meine Frage kann ich mir auch schon denken ...“ „Welche Frage?“, fragte sie nach, doch im nächsten Moment schoss ihr in den Kopf, was er damit meinte. Ob sie seine Frau werden wollte, natürlich. „Sag es mir einfach ... ein für alle Mal“, hauchte er und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Willst du meine Frau werden oder nicht?“ Der Druck seiner kräftigen Hände lag wie Blei auf ihren Schultern. Warum fragte ihr Freund jetzt diese schwierige Frage? Zuvor wollte sie mit Vegeta über dieses Thema reden, eben weil sie keine Antwort auf jene Frage hatte. Noch nicht. Eigentlich wollte sie sich erst im Klaren werden und ehrlich darüber sprechen. Bevor der Saiyajin no Ouji sie vom Dach hatte fallen lassen, wollte sie ihm sagen, dass sie unsicher war. Dass da etwas war, das ständig in ihren Gedanken herum kreiste. Sie wollte mit ihm über die Zukunft reden, noch einmal. Vielleicht sogar ein letztes Mal, um das Thema endlich abzuhaken. Doch diese Gelegenheit wurde ihr verwehrt und nun sah sie sich konfrontiert mit der wichtigen Frage ihres Freundes. Wahrscheinlich die wichtigste Frage seines oder gar ihres gemeinsamen Lebens. Alles, was er wollte, war nur eine Antwort, die den weiteren Verlauf der Zukunft bestimmen würde. „Yamchu, ich habe darüber noch nicht genug nachgedacht“, wollte sie die Antwort hinausschieben. „Nein! Keine Ausflüchte! Sag es jetzt und sofort, damit ich endlich weiß, woran ich bin!“ Sein standhafter Blick wollte nicht von ihr weichen. Was sollte sie nur tun? Bulma war noch nicht bereit zu antworten. Ihre Gefühle waren zu durcheinander. Zu aufgewühlt, um eine richtige Entscheidung zu treffen. Doch sie wusste eines ganz gewiss: Sie liebte Yamchu. Dass da etwas war, das ebenfalls ihre Emotionen in Wallung brachte, musste sie einfach ignorieren. Wenigstens für den Moment. Wenn sie so darüber nachdachte, blieb ihr fast nur eine Möglichkeit. Sie wollte ihren Freund nicht verletzen und vor allem nicht verlieren. Nicht schon wieder. Also tat sie das, was für sie in diesem Moment das Beste war … „Ich will... deine Frau werden.“ … auch wenn es sich falsch anfühlte. ~*~ Vegeta war nicht weit von den Beiden weggegangen. Die Neugierde hatte ihn einfach zu sehr gepackt. Genervt lehnte er an der Mauer der Capsule Corporation und lauschte mit seinem guten Gehör dem Gespräch. Als er vernahm, wie sie seinen Antrag annahm, fühlte er einen Schauer über seinen Rücken laufen. Das machte doch alles keinen Sinn. Gerade hatte sie noch versucht ihn zu küssen. Und jetzt? Nun nahm sie den Antrag dieses hirnlosen Vollidioten an.  Ja, eindeutig hatte sie sich ihm genähert. Er war zu Eis erstarrt, als er ihre Hand auf seinem Gesicht gefühlt hatte. Ihre blauen Augen hatten seinen Willen gebrochen und er hatte schlichtweg nachgegeben, als sie ihn näher herangezogen hatte. „Wie konnte es nur so weit kommen ...?“, fragte er sich und ballte mit seiner rechten Hand eine Faust. Wie war es möglich gewesen, dass er für den Bruchteil eines Moments sich komplett vergessen hatte. Die Kontrolle über seinen Körper verloren hatte und beinahe tief herabgesunken war. Wütend schlug er auf die Wand hinter sich. Auch wenn es ihm schwerfiel, hielt er sich zurück, um kein Loch in die Mauer zu zaubern. Es wäre wirklich beinahe passiert. Beinahe hätte er sich dieser Frau hingegeben… Somit musste er feststellen, dass die Zukunft, die bereits passiert war, doch nicht so unrealistisch war, wie er zunächst gedacht hatte. Dass er sich langsam vorstellen konnte, wie es dazu gekommen war, dass ... „Genug“, fluchte er abermals und löste sich von der Mauer. Eigentlich war Vegeta froh, dass dies alles passiert war. Denn jetzt wusste er, dass er wirklich die Notbremse ziehen musste. Aber eigentlich musste er es nicht mehr tun, denn sie hatte es ja getan. Ja, es war wahrlich besser so. Doch wenn es das Beste war ... ... wieso fühlte es sich dennoch nicht richtig an? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)