Liebesbeweise von lovelykotori ================================================================================ Kapitel 10: Rauchzeichen ------------------------ Konzentriert spannte der Saiyajin seine Muskeln an und versuchte die Energie, die in ihm hochstieg genauestens zu kontrollieren. Es war wirklich unglaublich, wie viel das Training im Gravitationsraum gebracht hatte. Mit jedem Tag der verging konnte Vegeta seinen Energielevel auf ein höheres Niveau anheben. Noch lange war er nicht an seine Grenzen gekommen. Es war viel eher der Anfang von etwas Großem – dessen war er sich sicher. Der Gravitationsraum hatte noch viel höhere Anziehungskräfte vorhanden, die der Saiyajin no Ouji bis zum Anschlag noch auskosten würde. Spätestens, wenn er das volle Ausmaß bewältigen konnte, würde er sich wie von selbst zum Super Saiyajin verwandeln können. Daran bestand kein Zweifel für ihn. Trotz der Freude, die er zwecks seines Trainingsfortschritts fühlte, beschlich ihn ein seltsames Gefühl. Seine Gedanken kreisten um die jüngsten Ereignisse. Jene Geschehnisse, die Bulma und diesen verdammten Brief betrafen. Natürlich hatte er ihn nicht gelesen. Es ging ihn schlicht weg einfach nichts an. Seine Neugierde beziehungsweise sein Interesse war zwar vorhanden, jedoch nicht so sehr, um sich vollends den Zorn dieser Erdenfrau auf sich zu ziehen. Abermals kam ihm dieses Bild der weinenden Frau ins Gedächtnis, die ihm mitgeteilt hatte, wie sehr sie ihn hasste. Sollte sie ihn ruhig verachten. Vegeta war sich immer noch sicher, dass er das Beste tat. Wenn seine Vermutung richtig lag, würde der schwache Kämpfer, der vor Monaten abgehauen war, nur schreiben, dass es aus war. So musste es einfach sein. Der Druck, mit dem er zu kämpfen hatte, war einfach zu groß gewesen. Vegeta traute ihm nicht zu weiterhin das Ganze Zukunftsgequatsche durchzuhalten. Noch dazu, je mehr Zeit verging, desto schlimmer musste es ja für ihn werden, oder nicht? Abermals fragte sich der Saiyajin no Ouji, wie diese beiden seltsamen Menschen überhaupt zusammenpassten. Sicher kannte er beide nicht besonders gut, jedoch schien der schwarzhaarige Erdling eher ein Waschlappen zu sein. Jemand, der mangelndes Selbstvertrauen hatte. Jedenfalls schien es immer so, als ob die Frau eher die Zügel in der Hand hatte. Während es auf persönlicher Ebene an jenem Selbstvertrauen mangelte, war es bei seinem Kampfstil teilweise zu viel des Guten. Vegeta erinnerte sich zu gut daran, wie der Schwächling von einem seiner Pflanzenmänner umgebracht worden war. Der hatte sich wahrlich zu viel auf seine mickrigen Kampfkünste eingebildet. Ja, der brauchte dieses Selbstvertrauen eher, wenn er mit diesem Weib zusammen war. Doch wenn seine Vermutung richtig lag, hatte er einfach den Schwanz eingezogen und etwas Hirnrissiges in den Brief geschrieben. Doch was ging ihn das an? Er sollte ihr den Brief einfach geben und sich ihr Gejammer danach anhören. Es wäre vermutlich doch die klügere Variante, wie er dieses Spiel beenden sollte. Doch irgendwie konnte er es nicht. Etwas in ihm wollte nicht, dass sie diesen Brief las. Als ob, sie nicht verletzt werden sollte... „Blödsinn“, redete er mit sich selbst und senkte seinen Energielevel wieder herab. Seine Muskeln entspannten sich sichtlich, nachdem er sich wieder erholte. Wirklich - damit hatte es bestimmt nichts zu tun! Vegeta dachte an das Versteck, an dem er den Brief verwahrte. Das Kuvert lag im Einband eines Buches, das an seinem Nachttisch lag. Also konnte sie ihn eigentlich gar nicht finden, selbst wenn sie in sein Zimmer eindringen würde. Aber das würde sie doch auch nicht wagen, oder doch? Der Saiyajin verschränkte nachdenklich seine Arme und versuchte sich in die Frau hineinzuversetzen. Nein, so waghalsig schätzte er sie auch nicht ein. Traute ihr gar nicht zu, dass sie den Mumm hatte, sein Zimmer zu durchstöbern. Er wollte den Gedanken gleich wieder verwerfen, jedoch ließ ihn dieser einfach nicht los. Was war er eigentlich für ein Idiot? Natürlich würde sie das tun! Die Frau war oft mehr als lebensmüde. Das hatte er schon öfters mitbekommen. „Es hilft ja doch nichts. Ich kann mich sowieso nicht mehr konzentrieren“, seufzte er und setzte zum Rückflug an. Dieses ungute Gefühl wollte einfach nicht verschwinden und es würde ihm erst besser gehen, wenn er herausgefunden hatte, was diese Frau im Schilde führte. ~*~ Ungläubige Augen starrten ihn an, als er jene Worte gesagt hatte. Ihre Pupillen waren weit aufgerissen und der Mund leicht vor Schock geöffnet. „Ganz klar. Du willst mich.“ ~*~ Bulma glaubte nicht richtig zu hören. Was zum Teufel war in diesen aufgeblasenen Affen gefahren? Meinte er das tatsächlich ernst? Zu aufgewühlt war sie noch immer von jenen Worten. Sie konnte nicht genau feststellen, ob er dies mit einem sarkastischen Unterton gemeint hatte, oder ob es sein Ernst war diese Dinge auf jene Weise zu sagen. Was sollte das bitteschön bedeuten, dass sie ihn wolle? Die Tatsache, dass sie noch immer allein mit ihm in diesem Zimmer war, machte sie immens nervös. Verdammt, sie wollte einfach nur weg. Diese Nähe wollte sie einfach nicht, es war unbehaglich mit diesem Saiyajin derart allein zu sein. Würde er sie zu Dinge zwingen, die sie nicht tun wollte? Angstschweiß lief ihr über das Gesicht und unbewusst rutschte sie weiter von ihm weg, falls das überhaupt noch ging, da sie bereits am Kopfende seines Bettes saß. „Gib's doch zu“, ertönten weitere Worte aus seinem Mund. „Dieses Ganze hin und her mit dem Brief hast du doch nur inszeniert, um einen Grund zu finden, dass du in meine Privatsphäre eindringen kannst.“ Bitte, was? Bulma war mehr als fassungslos über seine Aussage. Zuerst dachte sie schon, dass es Vegeta selbst war, der ein körperliches Verlangen nach ihr hatte und dass dies der Grund war, weshalb er jene Worte gewählt hatte. Aber nein, er dichtete es nun ihr an. Der Kerl tickte doch nicht ganz richtig. „Du spinnst wohl! Hast du beim Training eins auf den Kopf bekommen?“ Ihre Angst wandelte sich in Wut um und die Blauhaarige funkelte ihn zornig an. „Wahrscheinlich träumst du schon länger davon, mir näher zu kommen. Dass du deinen Freund so schnell vergisst, kann doch keiner ahnen. Aber bei mir bist du an der falschen Stelle!“ „Bitte, was ...?“ Unglaublich, was der da noch immer von sich gab. Bulma wollte kontern, jedoch erstickte jedes Wort in ihrem Hals. Machte es denn wirklich den Anschein, dass sie ihm nachlief? Dass ihr Yamchu praktisch egal war? War dem so, oder waren das nur Provokationen, die der Saiyajin vorhatte? „Du hast doch gewusst, dass ich mich nachts auf dem Dach aufhalte, oder nicht?“, kam der nächste Vorwurf, ohne dass ihr die Gelegenheit gegeben wurde, das vorher Gesagte zu verdauen. „Nein, verdammt noch mal! Und selbst wenn, hätte ich deine Reaktion nicht vorhersagen können! Du glaubst doch nicht wirklich ...“ „Dann erklär mir lieber, wieso du dich sonst in mein Bett legst und an meinem Kopfkissen schnupperst!“ Bulma fühlte sich ertappt bei dieser Aussage. Da hatte sie sich wirklich in was hineingeritten. Warum hatte sie das tatsächlich getan? Es war unbewusst passiert und ohne irgendwelchen Hintergedanken. In Wirklichkeit war sie doch nur wegen des Briefs gekommen und außerdem hatte sie nicht damit gerechnet, gestört zu werden. Wie hätte sie nur erahnen können, dass Vegeta so bald zurückkehren würde, um sie genau in diesem Moment zu ertappen. „Das ist nicht das, wonach es aussieht“, spielte sie die Situation herunter. Bulma erhob sich von dem Bett, noch immer den Brief in der Hand haltend und stand somit direkt vor dem Saiyajin no Ouji. Seine dunklen Opale blickten sie abermals fordernd an und zwangen sie regelrecht zu einer besseren Erklärung. Jedoch hatte sie keine parat. „Hör zu“, begann sie von Neuem und schnaufte genervt aus. „Ich hätte nicht in dein Zimmer gehen sollen, es war falsch. Ganz ehrlich, ich wollte nur den Brief heimlich lesen und hab dabei kurz vergessen, wo ich mich eigentlich befand. Darum habe ich es mir unbewusst gemütlich auf deinem Bett gemacht. Mehr ist da wirklich nicht dahinter. Ich will dir ganz bestimmt nicht zu nahe kommen.“ Sein strenger Blick haftete noch immer an ihr und sie fühlte sich sichtlich unwohl, so wie er sie musterte. Bulma wünschte sich wenigstens ansatzweise zu wissen, was hier und da in dem Kopf des Saiyajins so vorginge. Ob er solche Dinge einfach nur sagte, um sie zu verunsichern oder zu verletzen. Oder war es sein eigener Schutzschild, das er aufbaute? Eine Sicherheit, die er brauchte, um das Mögliche zu verhindern ...  „Tss, na gut“, zischte er und schien ihren Worten Glauben zu schenken. „Ich lasse dir das so mal durchgehen. Aber wage es nicht noch einmal mein Zimmer zu betreten. Ich wüsste auch nicht, was es für dich hier zu suchen gäbe.“ Erleichtert atmete sie aus und wollte sich sofort zum Gehen aufmachen, als er sie dabei aufhielt. „Hast du nicht etwas vergessen?“ Vegeta grinste sie ziemlich selbstgefällig an, als sie das Zimmer in jenem Moment verlassen wollte. Was war denn jetzt schon wieder mit ihm los? Erneut pochte Bulmas Herz wie wild gegen ihre Brust. Zuerst warf er ihr vor, dass sie etwas von ihm wollte, jedoch machte es jetzt wieder den Anschein, dass er ihr näher kommen wollte. Sein Blick war nicht durchschaubar, doch in ihrer Einbildung konnte sie ein gewisses Verlangen hineininterpretieren. Wollte er doch nicht tatsächlich... einen... ? „Vegeta, nicht ... lass das jetzt. Ich liebe Yamchu ...“, hauchte sie und die Erfinderin spürte, wie ihr Gesicht knallrot anlief und sie blickte sofort weg. Die Fronten mussten einfach ein für alle Mal geklärt werden, dachte sie sich. Vegeta brauchte nicht glauben, dass sie sich ihm hingeben würde. Was glaubte er eigentlich? Nur weil ihr Freund für längere Zeit weg war, würde sie nicht gleich ... „Also langsam glaub ich echt du solltest mal zum Arzt gehen ...“ Erneut erschrak sie durch sein Gesagtes und sah ihm wieder ins Gesicht, das Entrüstung und Verwirrtheit wiederspiegelte. „Den Brief sollst du mir geben.“ In diesem Augenblick fiel ihr die Kinnlade regelrecht hinunter. Sie drehte ihren Kopf leicht nach rechts und stellte fest, dass der Saiyajin recht hatte. Tatsächlich hatte sie noch immer Yamchus Brief in der Hand und wäre ohne weiter nachzudenken aus dem Zimmer marschiert. Abermals lief ihr Gesicht knallrot an. Doch diesmal aufgrund dieser Peinlichkeit, dass sie ihm gesagt hatte, dass sie nicht 'wolle' und ja 'Yamchu liebe'. Oh Gott, wie blöd konnte sie sich nur anstellen? „Äh ja... hier ...“, waren die letzten Worte, die stammelnd aus ihrem Mund kamen, bevor sie wie von der Tarantel gestochen aus seinem Zimmer rannte. Ohne auch nur hinter sich zu blicken und die weitere Reaktion des Kämpfers abzuwarten. Wahrlich, sie war nicht einfach ins Fettnäpfchen getreten - sie war regelrecht hineingesprungen. ~*~ Vegeta musste grinsen, als sie mit hochrotem Kopf aus dem Raum hinausstürmte. Glaubte sie wirklich, dass er Interesse an ihr hatte? Zugegeben, er hatte sie absichtlich etwas verwirren wollen. Als er das Zimmer leise betreten und sie so daliegen gesehen hatte, konnte er nicht anders, als ihr Verhalten so zu interpretieren. Genauestens hatte er ihr Gesicht gemustert, ohne dass es ihr überhaupt aufgefallen war. Wie sie sich in das Kissen hineingekuschelt hatte, den leichten Atemzug den sie davon genommen hatte. Ebenso den Brief, den sie eher nur als Zierde in der Hand gehalten hatte. Es war wirklich so, als ob sie wegen dem Prinzen selbst gekommen war. Als ob sie seine Nähe auf diese Weise spüren wollte.  Nach ihrer halbwegs vernünftigen Erklärung musste er sich eingestehen, dass er vielleicht zu vorschnell mit seinen anschuldigenden Worten reagiert hatte. Eigentlich wusste er selbst nicht so ganz, wieso er sie auf diese Weise provozieren wollte. Warum er solche Situationen heraufbeschwor, wobei er doch ahnte, wo das hinführen konnte. Nein, er wollte sicher nichts mit ihr anfangen. Das hatte er ihr wieder einmal klargestellt. Entnervt ließ sich der Prinz auf sein Bett fallen und starrte gedankenverloren auf die Decke. Nebenbei legte er das Kuvert wieder auf seinen Nachttisch. Vielleicht sollte er ihr den Brief im Laufe der Woche doch zurückgeben. Ein paar Tage würde er noch abwarten und ihn ihr dann zurückgeben, damit er dieses Hin und Her endlich beenden konnte. Ja, so würde er es machen. Bis dahin musste er sich ein neues Versteck für diesen wertlosen Fetzen Papier suchen. Plötzlich erhob sich Vegeta und krallte sich genervt sein Kissen, auf das er gerade noch gelegen hatte. „Jetzt riecht mein Kissen nach ihrem verdammten Haarspray“, fluchte er schließlich und warf das Kissen auf den Boden. Er musste definitiv die Bettwäsche wechseln, wenn er nicht mit ihrem Geruch einschlafen wollte. ~*~ Bulma verkroch sich in ihr Zimmer und hätte am liebsten lauthals losgeschrien. Vegeta musste nun wirklich glauben, dass sie reif für die Klapse war. Warum hatte sie gedacht, dass er sie küssen wollte?  „Hast du nicht etwas vergessen?“ Ja warum hatte sie den Brief für den Bruchteil eines Moments nur vergessen. Warum hatte sie nur interpretiert, dass er einen Kuss von ihr wollte? Noch dazu, wo er vorher klargestellt hatte, dass er ihr nicht näher kommen wollte und ihr eher sogar vorwarf, dass sie mehr als platonisches Interesse hatte. Doch Moment - das war ja nicht einmal das, was sie hatte. Als Freund würde sie Vegeta keinesfalls bezeichnen. Kuririn, Son-kun, Oolong ... das waren Freunde. Nicht ein sturer Möchtegern-Prinz, der nichts Besseres zu tun hatte, als den lieben langen Tag zu trainieren und neuerdings sie zu provozieren. Er war wahrlich meilenweit davon entfernt, irgendein romantisches Interesse in ihr zu entfachen. „Idiot“, murmelte sie vor sich hin und abermals kam die Scham der heutigen Ereignisse in ihr hoch. Das Ganze war ein riesiges Missverständnis, doch dieses weiter zu erläutern hatte keinen Sinn. Sie konnte sich schon vorstellen, wo das hinführte - ins nächste Chaos! Also beschloss sie, das zu tun, was das Beste war. So zu tun, als ob das Ganze nie passiert wäre und ihm einfach aus dem Weg zu gehen, bis er von selbst zu ihr kommen würde. Bis er beschlossen hatte, ihr den Brief zu geben. Ja, so würde sie es machen. ~*~ Und so verstrichen die Tage, wie Bulma es geplant hatte. Absichtlich versuchte sie dem Saiyajin aus dem Weg zu gehen. Sie schlief länger oder blieb wenigstens so lange im Bett liegen, bis sie sicher sein konnte, dass der Kämpfer das Haus verlassen hatte. Seltsamerweise musste sie feststellen, dass er sein Training in den Bergen beendet hatte. Neuerdings fand sie ihren außerirdischen Gast im Gravitationsraum wieder. Bis abends ließ er sich nie außerhalb davon blicken und ihr war es recht so. Zu den üblichen Essenszeiten tauchte er wie üblich nicht auf und ließ es sich meist alleine schmecken. Es war bereits zuvor immer so gewesen, also wieso sollte es diesmal anders sein? Ganz selten passierte es, dass er ihr über den Weg lief, aber mehr als ein leises ‚Hallo‘ brachte sie nicht heraus. Dass sie nicht mehr als sonst miteinander redeten, war normal, denn er war ja nicht gerade derjenige, der gerne lange Konversationen führte. Schließlich war es immer sie gewesen, die Gespräche am Laufen hielt. Der Saiyajin no Ouji war jedoch nicht introvertiert. Es interessiert ihn einfach nicht unnötig über Dinge zu reden, die zu nichts führten. Verständlich fast sogar, dachte sich Bulma, die es langsam belustigend fand, sich in ihren Kämpfer hineinzuversetzen. Zugegeben, er war ein interessantes Geschöpf und manchmal ertappte sie sich dabei, dass sie an den Prinzen öfter dachte, als ihr lieb war. Vor allem, da er die Gedanken an ihren eigentlichen Freund und den verbundenen Brief damit, vertrieb. Im Endeffekt was es ihr eigentlich schon egal, was darin stand. Jetzt im Moment jedenfalls. Vielleicht würde es in einer weiteren Woche wieder anders aussehen. Zugegeben, dieses Stück Papier verursachte ziemliche Stimmungsschwankungen bei ihr. Mal war sie sich sicher, dass es ihr am Herzen lag und ein anderes Mal war es ihr so gleichgültig, wie nichts anderes. Sie musste dem Saiyajin fast zugutehalten, dass er sie auf diese Weise sogar hinhielt. Auch wenn Vegeta es nie zugeben würde, hatte er doch mehr Empathie, als so manch anderer. Doch das würde sie ihm niemals sagen. Es würde ihn mehr als wütend machen und schließlich würde er jegliche Gefühlsregung abstreiten. man musste schon vorsichtig sein, was man ihm sagen konnte und was nicht, so viel hatte die Blauhaarige über den schwarzhaarigen Kämpfer schon herausgefunden. Diese Woche tat sie etwas, was sie mehr als hasste. Jedenfalls bis zu jenem Tag. Eigentlich wusste sie nicht wieso sie es machte, es war einfach ein gewisser Drang und es passte gerade. Eigentlich verabscheute sie Leute, die es taten, doch nun griff sie selber danach. Bulma hatte begonnen zu rauchen. Eines Abends, als sie sich sicher war, dass Vegeta mit seinem Abendessen beschäftigt war, verkroch sie sich auf das Dach des Capsule Gebäudes. Als sie dort so saß, sich genüsslich eine anzündete und die Aussicht genoss, musste sie feststellen, dass der Ausblick von hier oben wirklich besonders schön war. So wie die Lichter der Stadt leuchteten und die Sterne, die vom Himmel herabschienen. Was der Saiyajin wohl nur dachte, wenn er sich dieses Schauspiel nur ansah? Außerdem war es gar nicht so gefährlich am Dach, wie sie zunächst vermutet hatte. Von unten sah das einfach ganz anders aus. Man musste es einfach von einem anderen Blickwinkel betrachten. Ein weiteres Mal zog sie an und sah gedankenverloren auf die Stadt, wie sie vor ihr erstrahlte. Was Yamchu wohl jetzt machte? Ob er ebenfalls die Sterne betrachtete und einen Gedanken dabei an sie verlor? Da war nun wieder dieser Wunschgedanke. Jener, der sie eine Woche zuvor angetrieben hatte in Vegetas Zimmer zu stürmen. Diesmal würde sie ihn jedoch unterdrücken. Der Saiyajin würde schon wissen, wann er ihn ihr geben würde. „Hätte nicht gedacht, dass du so etwas Ungesundes tust?“, wurde sie abrupt in ihren Gedanken unterbrochen. Ein Blick nach links verriet, wer da ebenfalls auf das Dach gekommen war. Kein anderer als Vegeta selbst, der in seinem üblichen gemütlichen Trainingsanzug vor ihr stand. „Hätte ich auch nie“, sagte sie nur grinsend und zog ein weiteres Mal an. Dass er so schnell mit seinem Essen fertig war, hätte sie ebenfalls nicht erahnen können. Dieses Saiyajin-Volk war wirklich etwas Einzigartiges. „Ich verschwinde gleich und lasse dich mit deiner Aussicht alleine.“ Bulma dämpfte die Zigarette aus und wollte sich gerade aufsetzen, um den Kämpfer in Ruhe zu lassen. Jedoch stoppte er sie mit seiner nächsten Aussage. „Warte noch. Ich hab etwas für dich“, grinste er und setzte sich nach einigen Schritten direkt neben sie hin. Bulmas Atem stockte bei der Vermutung, was er für sie hatte. Es konnte schließlich nur eines sein. „Doch nicht etwa ...“, hauchte sie und in jenem Moment stieg ihr Pulsschlag unaufhörlich. „Ich denke, dass ich dich genug gequält habe ...“, sagte er in einem etwas sarkastischen Unterton und griff mit seiner rechten Hand in die Hosentasche. Dabei streifte er leicht ihren linken Arm, was eine Gänsehaut bei ihr verursachte. Abermals machte ihr diese Nähe nervös. Wenigstens war kein Bett auf dem Dach vorhanden, dass sie noch nervöser hätte werden lassen. Doch dass er so nahe bei ihr saß, tat sein Übriges. „Ich weiß nicht, ob ich dafür bereit bin ...“, stammelte sie und zog ihren Körper noch etwas weiter von Vegeta weg, um den Sicherheitsabstand zu erhöhen. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, schmunzelte er und händigte ihr das noch immer ungeöffnete Kuvert aus. Langsam näherte sie sich mit ihrer Hand dem Brief, bis sie ihn schließlich an sich nahm. Ihr Herz schlug wie wild, als sie mit ihren feuchten Fingern den Umschlag in der Hand hielt und abermals auf die geschriebenen Worte ihres Freundes starrte. Jene Weise, wie er ihren Namen und Adresse geschrieben hatte. Was, wenn er Schluss machen wollte? Was, wenn ...? „Ich kann das nicht“, wimmerte sie und gab ohne weiter nachzudenken den Brief an Vegeta zurück. „Les du es mir vor.“ Hatte sie das gerade tatsächlich gesagt? Vegeta, der große Krieger, der Prinz der Saiyajins sollte ihr einen scheiß Ich-mach-Schluss-Brief vorlesen? Doch wer sonst. Ihre Mutter war auch nicht gerade geeignet. Egal was darin stehen würde, sie hätte es ihren Freunden erzählt und Bulma war alles andere als interessiert daran, dass Oolong, Chichi oder sonst jemand davon wusste. Davon, dass Yamchu sie wahrscheinlich verlassen hatte. So gesehen war Vegeta sogar eine ausgezeichnete Wahl. Wen sollte er davon erzählen? So wortkarg, wie er sich immer gab, war man ja froh, wenn er seine Lieblingsspeise jemanden erzählen würde. „Das ist nicht dein ernst ...“, knurrte dieser und starrte genervt den Brief an, der wieder in seiner Hand lag. „Bitte ...“, flehte sie ihn an und starrte in die dunklen Opale des Prinzen, der dann doch schließlich widerwillig nachgab. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, öffnete er ihn und faltete das Briefpapier auseinander. Einen kurzen Blick wagte sie zu jenem Brief hinüber und erhaschte, dass es ein Längerer war. War das nun ihre Erklärung, dass es vorbei war? Jedoch schien Vegeta die Zeilen nur in Gedanken zu lesen, denn aus seinem Mund kam kein einziger Ton. Vielleicht wollte er ihn zuerst selbst ganz durchsehen, um ihr dann das Wesentliche sagen zu können. Nach einigen Minuten war er durch und drehte das Papier so um, sodass sie es nicht mehr sehen konnte. Verdammt, was hatte das zu bedeuten? „Tja ...“, zischte der Saiyajin no Ouji und blickte in den dunklen Nachthimmel, während er sich mit seiner rechten Hand abstützte. Die Blauhaarige ließ er weiterhin im Ungewissen. Warum sagte er ihr nicht, was Sache war? „Jetzt sag es mir... bitte.“ Sie blickte in die dunklen Augen des Kämpfers, der neben ihr saß und scheinbar die richtigen Worte finden wollte. „Kleine Onna...“, hauchte er und wandte seinen Kopf ihr zu, um ihr in die Augen sehen zu können. „... ich glaube, du musst jetzt stark sein.“ Ein leichtes Grinsen umspielte sein Gesicht. Machte er sich etwa lustig über sie? War es für ihn ein Vergnügen, dass er sie so quälte oder dass er für sie negative Neuigkeiten hatte? Das war einfach alles zu viel für sie ...  Panik stieg in ihr hoch. Der Saiyajin sollte es ihr einfach nicht sagen. Warum hatte sie ihm überhaupt erlaubt, den Brief zu öffnen? Ja blinde Panik war es, die ihre nächste Handlung verursachte und sie sich nicht im Klaren war, wie abwegig das Ganze war. „Sag es nicht. Halt einfach deine verdammte Klappe!“, schrie sie ihn an und ohne darüber nachzudenken wieso und warum, krallte sie sich an ihm fest. Umarmte ihn regelrecht. Ihr Kopf war an seiner Brust und sie fühlte sein Herz schlagen. Es war einfach der Drang sich zu verstecken. Sie wollte es nicht hören oder sehen, was in dem Brief stand. Einfach nur in den Armen des Saiyajins verstecken. Doch je länger sie in diesem Zustand verharrte, desto schneller schien sein Herz zu schlagen. Gott, was machte sie hier nur? Und warum hatte er sie noch nicht längst weggestoßen? Vorsichtig löste sie sich wieder von ihm, als ihr klar wurde, welchen Unsinn sie hier tat. Ihre Hände zitterten, als sie diese wieder an sich zog. Mit ihren blauen Augen starrte sie in das verwirrte Gesicht ihres außerirdischen Gastes, der ihren Gefühlsausbruch nicht so recht deuten konnte. „Es ... tut mir leid. Eine Kurzschlussreaktion ...“, erklärte sie mit einem nervösen Unterton. Ihr Gesicht lief rot an und es war, als ob sie einen leichten Rotton in seinem Gesicht ebenfalls erhaschen konnte. Es lag definitiv etwas in der Luft und es herrschte eine unheimliche Stille. So still, dass sie ihr eigenes Herz schlagen hören konnte. Was war das für ein Gefühl, das sie spürte? Und in nächsten Moment passiert etwas, womit sie nicht einmal in ihren kühnsten Träumen gerechnet hätte. Jene Worte, die sie sich hier und da schon mal erhofft oder gar gewünscht hatte. Doch in diesem Augenblick schien alles so unwirklich zu sein, dass sie es gar nicht realisieren konnte, was vor ihr geschah. Was Vegeta ihr da offenbarte, zog ihr wahrlich den Boden unter den Füßen weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)