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Das Versprechen, das uns verbindet

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Das Versprechen, das uns verbindet
 

„Ich bin dann weg.“, rief ein 11-Jähriges Mädchen, bevor es zur Türe hinaus lief.

„Aber, sei pünktlich zum Abendessen wieder da, hörst du?“, antwortete ihre Mutter.

Die Angesprochene währenddessen, rannte den Hügel hinab und in den Wald hinein. Nur wenige Tage nachdem sie mit ihren Eltern in das neue Haus gezogen waren, hatte Chihiro, auf einen ihrer Erkundungstouren, ganz in der Nähe des Eingangs zur Zauberwelt, ihren geheimen Rückzugsort entdeckt. Schnell schob sie ein paar Sträucher beiseite und huschte einen schmalen Abstieg hinab und schon war sie da. Fast jeden Tag kam sie hierher, so wie auch heute. Wie immer blieb sie einen Moment lang stehen, um das Bild, welches sich ihr bot zu genießen. Inmitten von Sträuchern und Gräsern gab es ein Stückchen Wiese. Hier plätscherte leise das Wasser eines kleinen Baches, der dort vorbeifloss. Das Mädchen setzte sich auf ihren üblichen Platz ins weiche Gras und legte ihre Mappe, welche sie mitgenommen hatte, auf ihren Schoss.

Es war nun schon ein Jahr vergangen, seit sie mit ihren Eltern hierher gezogen war und genauso lange war es her, dass sie Haku das letzte Mal gesehen hatte.

Mit einem Seufzen, öffnete sie die Mappe und holte einen Zeichenblock mit Stiften heraus. Kurz nachdem sie aus der Zauberwelt zurück waren, hatte Chihiro begonnen zu malen. Von allem hatte sie inzwischen Bilder gemacht, von Zeniba und Yubaba, Lin, Kamaji und natürlich Haku. Von ihm hatte sie die meisten Bilder, aber ihr liebstes war eines, in dem sie alle vor dem Badehaus gemalt hatte.

Nachdenklich begann sie, sich mit dem hinteren Ende des Bleistifts gegen ihre Unterlippe zu tippen, während sie überlegte, was sie den dieses mal zeichnen wolle.

Da ihr jedoch nichts spezielles in den Sinn kam, ließ sie einfach ihre Gedanken und den Stift wandern. Lange Zeit war außer dem Kratzen des Stiftes auf dem Papier und den Geräuschen des Waldes nichts zu hören.

Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie das fertige Bild betrachtete. Wieder einmal war es eine Zeichnung von Haku geworden, dieses Mal, wie er in seiner Drachengestalt über einen Fluss flog. Nach kurzem Überlegen schrieb sie noch seinen richtigen Namen, Nigihayami Kohakunushi, an den Rand dazu.

Sie würden sich wiedersehen hatte er gesagt, mehr noch er hatte es ihr versprochen und Chihiro glaubte fest daran.

* Knack *

Erschrocken blickte die 11-Jährige auf, in der ganzen Zeit, die sie nun schon hierher kam, hatte sie nie jemand anderen hier gesehen. Schnell packte sie ihre Malutensilien zusammen und stand auf.

„Hallo?“ rief sie in die Stille hinein.

Gespannt horchte sie, ob jemand antwortete oder das Geräusch nochmal zu hören war und so lauschte sie dem Rascheln der Blätter im Wind, dem Plätschern des Wassers und den Rufen der Tiere.

„Chihiro?!“, schallte plötzlich die Stimme ihrer Mutter durch die Stille.

„Jaha“, schrie die Gerufene zurück, jedoch nicht ohne sich umzudrehen, mit einem letzten aufmerksamen Blick auf die Umgebung, bevor sie den gleichen Weg, den sie gekommen war, zurück rannte.

„Chihiro, wo bleibst du den? Das Essen wird noch kalt.“, rügte ihre Mutter sie, als die 11-Jährige endlich am Haus ankam.

„Entschuldigung Mama. Hallo Papa.“, sagte Chihiro als sie ins Haus hinein lief.

An diesen Abend lag das Mädchen noch lange wach im Bett und dachte über das Geschehene im Wald nach.

- Hab ich mir das vielleicht nur eingebildet oder war da etwa wirklich wer?-  stellte sie sich immer wieder die gleiche Frage, bis ihr schließlich vor Erschöpfung die Augen zufielen.
 

Am nächsten Tag war die 11-Jährige gerade hinterm Haus, denn ihre Mutter hatte sie gebeten, ihr doch etwas bei Gartenarbeit zu helfen. Als wie aus dem nichts ein starker Windzug aufkam, der Chihiro ihren Sommerhut von Kopf wehte. Ihre Mutter hatte es gerade noch so geschafft, ihren mit der Hand vorm abhauen abzuhalten und murmelte:

"Na so was. Das war ja seltsam, findest du nicht auch Chihiro?"

" … "

"Chihiro?"

Doch die Angesprochene gab ihr immer noch keine Antwort, sondern war stattdessen, schon den halben Weg Richtung Wald gerannt.

"Chihiro, wo willst du den hin?", schrie ihr ihre Mutter hinterher, bekam aber auch dieses mal keine Reaktion. "Seltsames Kind"

Das Mädchen jedoch rannte so schnell es ihre Füße tragen konnten.

- Dieses Gefühl … Es kommt mir so vertraut vor, aber kann es wirklich sein? Wird sein Versprechen heute endlich war? -

Immer schneller und schneller lief sie, inzwischen war sich auch schon im Wald angekommen und ihr Atem ging stockend, doch selbst als sie durch die Büsche hindurch auf den schmalen Weg schoss, bremste sie kaum ab. Noch eine scharfe Rechtskurve und dann sah sie ihn, wie er mit dem Rücken zu ihr, an der Stelle wo sie gestern noch zum Zeichnen saß, stand. Er war in dem Jahr, in dem sie sich nicht gesehen hatten, gewachsen und seine Haare waren etwas länger, und doch wusste das Mädchen sofort wer da an dem kleinen Bach stand.

"Haku", rief Chihiro, während sie auf ihn zulief.

Der Gerufene drehte sich mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu ihr um und schafft es gerade noch rechtzeitig seine Arme zu öffnen, denn bereits im nächsten Moment schmiss sich auch schon Chihiro ihn um den Hals. Um ein Haar wären sie durch den Schwung zu Boden gegangen, doch das interessierte keinen von beiden.

"Haku. Haku. Endlich sehen wir uns wieder. Ich bin ja so froh.", murmelte die 11-Jährige mit Tränen in den Augen, aber einem Lächeln im Gesicht.

"Ich hab es dir ja schließlich versprochen oder hast du daran gezweifelt?", antwortete er daraufhin mit sanfter Stimme und auch wenn er gegen Ende des Satzes einen eher neckenden Ton anschlug, verließ das Lächeln auf seinen Lippen nie sein Gesicht.

Daraufhin schüttelte Chihiro ihren Kopf so stark nach links und rechts hin und her, dass ihr die Haare ihres Zopfes immer wieder ins Gesicht schlugen.

Diese Aktion entlockte Haku ein kurzes Lachen, ehe er besänftigend seine Hand auf ihren Kopf legte und meinte "Keine Sorge, ich weiß, dass du mich nicht vergessen hast. Das hier hab ich gefunden, nachdem du gestern gegangen bist." Damit holte er etwas aus seiner Kleidung hervor, das aussah wie ein Stück gefaltetes Papier.

"Du warst das gestern? Warum hast du dann nicht geantwortet?" Doch dann erkannte das Mädchen,was genau es war, dass er ihr entgegenhielt. "Mein Bild?!", schnell riss sie es Haku aus der Hand und drückte es an sich, während sich ihre Wangen rötlich färbten.

"Ich wusste gar nicht, dass du so gut malen kannst. Vielleicht bekomme ich auch mal deine anderen Werke zu sehen, wenn du Lust hast, sie mir zu zeigen?"

Chihiro wurde daraufhin noch etwas röter und senkte ihren Kopf, um dies zu verbergen.

Überrascht blickte das Mädchen jedoch auf, als sie das Rascheln von Stoff hörte. Haku hatte sich auf den Boden gesetzt und deutete ihr an, es ihm gleichzutun. Eher abrupt, lies sie sich neben ihn auf die Knie sinken und saß nun neben dem Jungen im weichen Gras.

"Um auf deine vorherige Frage zurückzukommen, ja, ich war gestern hier. Ich wollte dich noch einmal sehen, bevor ich das Ritual vollziehe.", begann er zu erzählen.

"Was für ein Ritual denn?"

"Zeniba hat mir geholfen. Es hat ein ganzes Jahr gedauert alles vorzubereiten.", kurz schien es, als würde er sich in seinen Erinnerungen verlieren, doch als sein Blick wieder klar wurde, schaute Haku Chihiro genau in die Augen und wieder war dieses sanfte Lächeln auf seinen Lippen. "Ich bin nun ein Mensch. Jetzt können wir für immer zusammenbleiben."

Bei jedem Wort wurden Chihiros Augen größer und größer. Stürmisch umarmte sie ihn mit Tränen in den Augen, doch dieses mal schaffte Haku es nicht, sie zu halten und so fielen beide nach hinten um. Kurz blickten sie sich nur in die Augen, ehe beide glücklich und ausgelassen zu lachen begannen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  cindy-18
2016-04-03T15:17:36+00:00 03.04.2016 17:17
sweet :D
Von:  Songohangirl1990
2016-01-11T17:18:15+00:00 11.01.2016 18:18
Oh voll süß dein kapitel :)^^
Antwort von:  Romy-chan
12.01.2016 13:42
Danke, freut mich wenns dir gefällt.
Von:  maltuntas
2015-10-12T15:11:54+00:00 12.10.2015 17:11
Wunderschöne Fortsetzung. Schreib auch bitte schnell an deiner anderen Geschichte weiter. (Fuchsjunge Naruto)
Viel glück noch mit dem weiterschreiben.

LG maltuntas


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