A long Time ago von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 42: Oma ist die Beste ----------------------------- Mimi war angeschlagen in Tokio angekommen. Sie hatte ihre Eltern unterwegs angerufen um sie zu bitten, sie vom Bahnhof abzuholen. Sie wunderten sich etwas, da die Brünette einen Tag früher als geplant zurück war. Doch Mimi erzählte glaubwürdig, dass sie ein schlechtes Gewissen gehabt hätte, bei den Beerdigungsvorbereitungen nicht helfen zu können. Sie wollte ihren Eltern nichts von dem Streit mit Tai erzählen, sie mussten ja auch weiß Gott nicht alles wissen, auch wenn sie wusste, dass sie mit allem zu ihnen gehen konnte. Das war etwas zwischen Tai und ihr und das ginge auch sonst niemanden etwas an. Sie schmiss sich vollkommen fertig und erschöpft in ihr Bett. Ihre Wut war mittlerweile verpufft, zurück blieb nur Traurigkeit und Verzweiflung. Es nervte sie, dass sie ihn bereits vermisste. Sie wollte all das, was geschehen war für einen kurzen Moment nicht wahrhaben, realisierte aber dann, das es kein böser Traum war. Ständig hielt sie ihr Handy in ihrer Hand, begann eine Nachricht zu tippen, löschte aber diese wieder ehe sie die Nachricht versendete. Sie hielt seinen Kontakt aufrecht und kämpfte mit sich, ob sie ihn anrufen sollte oder nicht. Wenigstens kurz schreiben, dass sie gut angekommen war? Sie strampelte wild mit ihren Beinen, wie ein kleines Kind und rang mit sich. Sie hoffte das er keinen Blödsinn anstellte. Sie musste sich immerhin keine Gedanken machen, dass er aus Frust was mit einem anderen Mädchen anfangen würde. Da gab es zum Glück keine jungen Frauen. Aber sie dachte auch nicht, dass Tai sich tatsächlich auf so etwas einlassen würde und etwas vertrauen konnte sie ihm doch, oder? Sie wollte seine Stimme hören, wenigstens kurz. Wenigstens noch ein mal. Wieder nahm sie ihr Mobiltelefon in ihre Hand und ging ihre Rufliste durch und erkannte erst jetzt die ganzen Mailboxnachrichten die sie gar nicht abgehört hatte. Nach und nach hörte sie sich alle Nachrichten an, die Tai ihr nach der ersten Auseinandersetzung hinterlassen hatte, dabei zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Die schwarzen Wunden in ihrem Herzen nahmen Überhand. Hatte ihre junge Liebe nun tiefe Risse, die sie schließlich in den Abgrund führten? War ihre Liebe schon stark genug, um das zu überstehen oder würde sie daran zerbrechen? Sie schluchzte und weinte schließlich leise Tränen. Sie wollte gerade eine Nachricht an Tai schreiben, als nach kurzem Klopfen auch gleich die Türe ihres Zimmer aufging. Vorsichtig trat Riku an die 19-Jährige heran. „Hallo Liebes, ich habe Tee gemacht. Möchtest...“ Sie brach mitten im Satz ab, als sie die Tränen ihrer Enkelin sah. Hastig wischte Mimi ihre Tränen weg. „Alles in Ordnung Oma. Ich bin nur etwas traurig, weil doch bald die Beerdigung von Opa ist“ versuchte sie schämend zu erklären. „Auch wenn ich dir glaube, dass du deswegen traurig bist, glaube ich nicht das du deswegen gerade geweint hast“ erwiderte sie mitfühlend „Was ist los, Schatz“ fuhr sie weiter. „Nichts, alles gut, wirklich“ versuchte sie zu beschwichtigen. „Schatz, du sollst doch nicht immer alles mit dir ausmachen. Hat es etwas mit Taichi zu tun?“ Traurig blickte Mimi zu ihrer Großmutter. „Wie kommst du darauf?“ Sah man es ihr an? War es so offensichtlich? „Nun ja, zum einem weil ich mich wundere, dass du schon zurück bist und dann noch alleine. Taichi ist doch nicht der Typ Mann, der seine Freundin alleine quer durch das Land reisen lässt und zum anderen weil wir die Vorbereitungen für die Beerdigung schon längst beendet haben“ erwiderte sie. Mimi gab sich geschlagen und lächelte gequält. „Du kannst Tai wirklich ganz gut einschätzen“ „Er ist ja auch ein guter Mann.“ „Ja, das ist er, aber er ist auch ein Idiot, eine echter Vollidiot“ flüsterte die Brünette und kämpfte erneut mit ihren Tränen. „Was ist passiert?“ „Ach eigentlich was dummes...wie erkläre ich das nur? Auf jeden Fall war Tai sehr wütend geworden und das nicht nur einmal, sondern gleich zweimal, er hat mir damit Angst eingejagt und als wäre das nicht schlimm genug hat er so ein bisschen seinen Ärger und Frust an mir ausgelassen und dann war ich einfach wütend und bin abgereist ohne mich zu verabschieden“ gab sie schließlich zu, während sie erneut mit ihrer Hand über ihre feuchte Augenpartie strich. „Man sollte niemals im Streit auseinander gehen, Liebes“ erwiderte Riku mitfühlend. „Ich weiß...“ murmelte die Brünette, genau das Gleiche, hatte auch der Hotelmitarbeiter gesagt, aber zu diesem Zeitpunkt war sie noch viel zu aufgewühlt gewesen. „Na ja...ich weiß nicht genau was der Grund für euren Streit war, das ist auch egal, aber leider erwischt es ganz oft den Partner an dem seinen Ärger loslässt. Man braucht ein Ventil und oftmals weiß man sich einfach nicht zu helfen und dann bekommt eben der Partner alles ab. Sicher wirst du irgendwann auch mal den armen Taichi wütend angefahren haben für etwas was er eigentlich gar nicht getan hat und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass wenn es bisher noch nicht dazu gekommen ist, dass es dazu bestimmt mal kommen wird“ erwiderte die alte Dame und sah ihre Enkelin an. Darüber musste Mimi kurz nachdenken, unrecht hatte ihre Großmutter nicht, natürlich hatte auch sie schon Tai oft zu unrecht angezickt. Doch es gab noch etwas anderes was ihr auf dem Herzen lag und schließlich sprach sie ihre größte Angst erstmalig laut aus. „Er hat mich auch ein Stück weit an Nick erinnert... Was wenn ich mir unbewusst immer den gleichen Typ Mann aussuche, jemanden der mir immer wieder Schmerzen zufügt, egal auf welche Weise. Ich möchte mich nie wieder so fühlen, wie damals...aber...“ „Was die Geschichte mit Nick angeht. Eine zerstörerische Liebe kann tiefe Wunden in uns reißen, die lange nicht verheilen wollen, wenn wir unser Herz einem Menschen gegeben haben, der es wie Dreck behandelt hat, dann prägen sich diese schmerzhaften Erinnerungen tief in unsere Seele ein. Diese schlimmen Erfahrungen musst du ganz langsam und sachte mit neuen, guten Erlebnissen überschreiben, auch wenn die Spuren niemals ganz verlöschen werden und wenn du dieses Wagnis eingehst und mein Kind glaub mir, die Tatsache, dass du Schmetterlinge im Bauch hast, wenn du ihn siehst oder Herzrasen bekommst, wenn er in deiner Nähe ist...und Kind, glaub mir...Ich weiß, dass es so ist. Zeigt mir, dass du, dass ihr auf dem richtigen Weg seid und eines Tages, da werden die Schmerzen nur noch sanfte Schatten sein, kaum noch relevant und schon gar nicht störend, für eine Liebe, für einen Mann der es gut mit dir meint.“ Tief berührt von dem Worten ihrer Großmutter blickte Mimi zu ihr und musste auch diese Worte erst mal revue passieren lassen. Langsam zog Riku ihre Enkeltochter in eine Umarmung und tätschelte behutsam ihren Rücken, bis sie sich allmählich erholte und ein leisen „Danke“ zu hören war. „Ihr seid Beide ganz schön Temperamentvoll. Ihr seid ein ganz schön feuriges Paar, muss ich schon sagen, aber ihr bekommt das schon wieder hin und so lange die Versöhnung nachher genauso feurig ist, ist doch alles gut.“ „Oma“ sprach die Brünette dazwischen und sie wurde augenblicklich rot im Gesicht. Riku kicherte. „Entschuldigung Schatz, aber Taichi hat hier schon oft übernachtet und unsere Zimmer liegen nebeneinander und obwohl ich nicht mehr die besten Ohren habe, euch höre ich trotzdem noch.“ „Oma“ kreischte die Brünette erneut mit lauterer Stimme, sah schämend zur Decke und wollte sofort im Erdboden versinken. Wieso mussten denn alle so viel mitbekommen. War sie denn wirklich so laut? Oh weia! Erneut lachte Riku, es war befreiend und seit langer Zeit das erste Mal dass sie so unbeschwert lachen konnte. „Kind, du solltest dich lieber glücklich schätzen dass er ein so guter Liebhaber ist“ „Oma, könnten wir bitte das Gesprächsthema wechseln“ bettelte sie eindringlich. Immer diese unangenehmen Augenblicke, ihr reichte es langsam. „Also dein Opa hat ja immer...“ „Oma!“ schrie die Brünette fassungslos auf und hielt sich die Ohren schützend zu. Oh Gott sie wollte wirklich nicht wissen, was ihre Großeltern früher so getrieben hatten. Erneut lachte Riku laut auf „Ist ja schon gut. Ich höre auf.“ „Danke“ murmelte die Brünette noch immer schämend und mit rotem Kopf versehen. „Dann erzähl doch mal wie eure Reise sonst so war.“ So erzählte Mimi von Beginn ihrer Reise, vom Hotel, vom Strand, von den unzähligen Katzen, sogar vom Leuchtturm erzählte sie, jedoch ohne diesen Streit oder den Vater zu erwähnen. Riku hörte ihrer Enkelin aufmerksam zu und gemeinsam tranken sie doch noch den Tee leer, biss Mimi irgendwann nur noch gähnte und Riku ihre Enkelin dazu verdonnert hatte endlich zu schlafen. Am nächsten Morgen wurde sie von ihrem Handy geweckt. Müde griff sie danach. Wer rief sie denn bitte schön um neun Uhr morgens an? Sie blinzelte ein paar mit ihren Augen, ehe sie scharf sehen konnte und erblickte dann Tais Anruferbild auf dem Mobiltelefon. Geschockt hielt sie ihr Handy in der Hand. Sollte sie jetzt ran gehen? Was sollte sie ihm denn jetzt sagen? Sie haderte mit sich, doch als sie gerade das Gespräch annehmen wollte, verebbte das Klingeln, er hatte scheinbar aufgelegt. Gut, dann nicht, dachte sie trotzig. Sie würde jetzt nicht zurückrufen, auch wenn es kindisch war, wenn er nicht mal ein paar Klingellaute abwarten konnte, konnte es ihm ja auch nicht so wichtig sein. Toll jetzt war sie wach und konnte auch nicht ans weiter schlafen denken. So begab sie sich beleidigt unter die Dusche und versuchte so etwas runter zu kommen, als sie die Strahlen des Duschkopfes und das warme Wasser auf ihren Körper spürte, mussten sie augenblicklich an Tai denken und daran das mit ihm gemeinsam zu duschen doch so viel schöner war. Als sie mit duschen fertig war, bereitete sie gemeinsam mit Riku das Frühstück vor. „Hast du gut geschlafen Liebes?“ fragte Riku besorgt bei ihrer Enkelin nach. Mimi nickte und lächelte leicht, während sie grade dabei war den Kaffee umzufüllen. Endlich wieder normalen Kaffee und nicht so eine dünne schwarze Flüssigkeit die man kaum als Kaffee bezeichnen konnte. „Hast du was von Taichi gehört?“ fragte sie neugierig. „Na ja er rief eben an, aber ich war wohl zu langsam oder er zu ungeduldig. Was weiß ich“ erwiderte sie gereizt. „Und dann hast du nicht zurückgerufen?“ „Nein, ich laufe dem doch nicht hinterher, wenn er was wissen will, soll er anrufen, er ist schließlich an allem Schuld“ erwiderte die Brünette zickig und setzte sich an den gedeckten Frühstückstisch und nahm sich eine Toastscheibe um diese mit Butter zu beschmieren. „Ach Liebes, du bist aber ganz schön stur. Schreib ihm doch wenigstens, dass du gut angekommen bist“ versuchte Riku ihre Enkelin dazu zu ermutigen einen Schritt auf ihren Freund zuzugehen. „Oma, lass es einfach. Er wird sich schon denken können, dass ich gut angekommen bin. Meine Güte ich reise andauernd alleine. Ich bin schließlich auch allein von New York nach hier gekommen, da hält mich doch so eine blöde Zugfahrt nicht auf“ entgegnete sie aufgebracht und ihre Toastscheibe fiel gerade in sich zusammen, weil sie zu viel Druck ausgeübt hatte. Riku reichte ihr unterdessen ihre Toastscheibe und stellte ihr gleichzeitig ihre Lieblingsmarmelade entgegen. Dankbar nahm sie die Toastscheibe entgegen und gemeinsam aßen die beiden Frauen, während Riku sich immer wieder ein Lachen verkneifen musste. Manchmal konnte ihre Enkelin ganz schön reif und erwachsen wirken, aber im nächsten Moment war sie doch noch ganz schön kindisch. Vier Stunden später stand die 19-Jährige in ihrem Zimmer vor dem Spiegel und musterte sich selbst. Sie sah ganz schön geschafft aus. Sie legte sich die Klamotten für die Beerdigung zurecht, die am nächsten Tag anstand. Sie hoffte das Tai sie noch begleiten würde, ohne ihn würde sie es wohl nicht schaffen. Aber sie war einfach abgehauen und seitdem hatten sie keinen Kontakt mehr, warum sollte er also auftauchen? Sie saßen mittlerweile im Zug, wenn alles pünktlich verlief, müssten sie in vier Stunden in Tokio ankommen. Was Tai wohl jetzt machte? Ob er schläft wie auf der Hinfahrt oder auch gerade an sie denkt? Ob er sich meldet wenn er angekommen ist oder auch aus trotz sich nicht meldet, weil sie sich nicht gemeldet hatte? Jetzt noch zu schreiben, dass sie gut angekommen war, brachte nun wirklich nichts mehr und einfach eine Smalltalk Nachricht schicken, kam ihr falsch vor. Sie strich durch ihre langen Haare und atmete ruhig aus und versuchte sich abzulenken um nicht die ganze Zeit an Tai zu denken, doch egal was sie tat, ihre Gedanken kreisten unaufhörlich um den braunhaarigen Wuschelkopf. Es waren neun Uhr abends als es Mimi sich mit ihrer Großmutter auf der Couch gemütlich machten und gemeinsam einen alten schwarz-weiss-Film schauten, den Riku zwar schon auswendig kannte, ihn aber trotzdem immer wieder ansehen konnte. Ein Klingeln der Haustür übertönte die Geräusche des Fernsehers und Mimi zuckte kurz zusammen. „Bleib sitzen, ich schau wer da ist“ erwiderte sie zu ihrer Großmutter und ging zur Haustür. „Ja, bitte?“ sagte sie freundlich in die Gegensprechanlage, doch eine Antwort blieb aus, aber sie hörte jemanden deutlich ein und ausatmen. „Ist da ein irgendein Perverser? Das ist wirklich nicht lustig“ keifte sie alarmierend. „Dann eben nicht“ murmelte sie und wollte gerade den Hörer in die Gegensprechanlage einhängen, als sich jemand zu Wort meldete. „Warte“ ertönte Tais Stimme in ihrem Ohr, was sie augenblicklich zum Zittern brachte. „Ich bin es, darf ich hochkommen?“ fragte er vorsichtig nach. Mimi zögerte einen Augenblick, betätige dann aber den Türöffner. Sie sah Tai bereits im Flur auf sie zu gehen und musste einen Kloß im Hals runter schlucken. Gott – wie sehr er ihr gefehlt hatte, obwohl sie nur einen Tag voneinander getrennt waren. Seine Hände waren tief in seiner Hosentasche vergraben, sein Blick starr auf seine Füße gerichtet und etwas hilflos blieb er vor Mimi stehen. „Hey“ sagte er angespannt, vermied es ihr aber in ihre Augen zu sehen. „Hey“ entgegnete sie zurückhaltend und sah ebenfalls auf ihrer Hände die sie schützend vor ihrer Brust hielt. „Darf ich reinkommen? Können wir reden?“ fragte er mit zittriger Stimme nach und hoffte, dass Mimi nicht gleich die Türe vor der Nase zuschlagen würde. Die Brünette öffnete die Türe und ließ Tai mit eine Geste ihrer Hand mitteilen, dass er eintreten dürfte. Kurz lächelte er Mimi an und sah ihr in die Augen. Er bemerkte die Kette die er ihr zum Geburtstag geschenkt hatte, dass sie die Kette weiterhin trug freute ihn unheimlich. Am liebsten hätte er die Brünette gleich wieder in seine Arme geschlossen, aber er musste sich erst einmal bei ihr entschuldigen, er musste es wenigstens versuchen, alles wieder in Ordnung zu bringen, das war ihm klar, daher hielt er sich zurück. Tai zog seine Schuhe im Flur aus und lief seiner Freundin hinterher. Kurz klopfte der Braunhaarige an die Wohnzimmertür an und begrüßte Riku zurückhaltend, die ihm aber daraufhin ein herzliches Lächeln schenkte, was ihn etwas beruhigte. Mimi schloss ihrer Zimmertüre hinter sich und blieb noch mit dem Rücken ihm zugewandt stehen. Irgendwie wusste keiner so recht was er sagen sollte. Nach einigen Minuten des Schweigens, drehte die Brünette sich zu Tai um. „Was führt dich her? Wolltest du nicht reden?“ murmelte sie nervös und hielt ihrer Arme vor ihrer Brust und zappelte unruhig mit einem Fuß auf und ab. „Hmmm. Ich weiß nur nicht wie ich anfangen soll, obwohl ich die letzten acht Stunden nach einem Anfang gesucht habe“ nuschelte er und vergrub seine Hände wieder in seiner Hosentasche. „Und zu dieser Lösung bist du gekommen?“ fragte sie verständnislos nach. „Nein. Mimi es tut mir leid, Das hätte ich nicht sagen dürfen. Nichts von all dem hätte passieren dürfen, es tut mir wirklich leid. Kannst du mir noch einmal Verzeihen? Und ich verspreche dir, dass du so etwas nie wieder von mir erleben wirst“ entschuldigte er sich reumütig, sah sie wieder an und verlor sich fast bei diesem Blick. Mimi musste dies einen Moment sacken lassen. Jeder Mensch machte Fehler. Jede Beziehung durchläuft mal eine Tiefphase. Liebe bedeutet aber auch, diese gemeinsam durchzustehen. „Es tut mir auch leid, dass ich so überstürzt abgereist bin und mich nicht gemeldet habe“ lenkte sie ein, ließ ihre Arme sinken, sah ihn ebenfalls an und spürte abermals die Sehnsucht in ihr. Sie wollte ihm doch eigentlich gar nicht so schnell verzeihen und einlenken, aber ein Blick, sein Blick auf ihr, ließ sie erkennen, welche Konsequenzen es für sie bereithielt, wenn Tai nicht mehr zu ihrem Leben gehören würde. Sie hatten eine gemeinsame Vergangenheit, auf der sich eine Zukunft aufbauen ließe. Die gemeinsamen schönen Stunden die sie zusammen verbracht hatten, wie er sich um sie bemühte, was er alles für sie gemacht hatte. Wäre es nicht töricht diese Erinnerungen wegzuschmeißen? „Ich hab mir Sorgen gemacht“ murmelte er, nahm eine Hand aus seiner Hosentasche und berührte Mimi zaghaft an ihrer Hüfte. „Das will ich auch hoffen“ lächelte sie ihm entgegen. Tai erwiderte ihr Lächeln. „Und du hast mir gefehlt“ sagte der Braunhaarige und nahm auch seine andere Hand und zog die Brünette damit zu sich. „Du mir auch, du blöder Hitzkopf.“ Tai ließ seine Stirn an ihrer ruhen und schloss seine Augen. „Ich weiß. Ich werde an mir arbeiten okay?“ erwiderte er und sah sie erneut entschuldigend an. Kein Mensch war perfekt. Weiß Gott – Sie auch nicht, aber die Kunst besteht doch darin, den Menschen den man liebt nicht aufgrund seiner Fehler zu verurteilen, sondern diese in Relation zu den positiven Eigenschaften zu zählen. „Ich kann dir ja helfen, wenn du willst“ sagte sie, glitt zaghaft mit ihren Händen über sein Shirt und bettete ihre Hände an der Brust von Tai. Sie spürte wie sein Herzschlag kräftig gegen seinen Brustkorb schlug. Er war unsagbar aufgeregt. „Solange du dann bei mir bist und mich nicht verlässt“ nuschelte er nervös. „Du kannst wirklich von Glück reden, dass ich dich so sehr liebe“ erwiderte sie leise und sog seinen einmaligen Duft ein. „Der Brief“ murmelte der Braunhaarige. „Irgendwas mit such dir doch eine andere Dumme“ Mimi lächelte, der Brief war wirklich dämlich von ihr. „Das hab ich nicht so gemeint. Ich war in diesem Moment einfach nur wütend“ klärte sie den Braunhaarigen auf. „Gut, ich will nämlich keine andere“ erwiderte er. „Kein anderes dummes Mädchen?“ „Du bist nicht dumm“ „Na ja der Brief war dumm“ gestand sie sich ein und zog eine entschuldigende Schnute. Tai lächelte „Was ich zu dir an der Bushaltestelle gesagt habe, war dumm.“ „Das stimmt“ antwortete sie augenblicklich und grinste breit. „Aber Einsicht ist ja bekanntlich der erste Weg der Besserung“ fuhr sie fort und umrahmte seine Gesicht mit ihren Händen. „Also gehe ich richtig in der Annahme, dass wir noch immer ein Paar sind?“ hakte er bei seiner Freundin nach, die daraufhin nur lächelte und mit dem Kopf nickte. Augenblicklich küsste der Braunhaarige seine Freundin, er konnte sich nicht länger zurückhalten. Fordernd strich er mit seiner Zunge an ihre Lippen und bat um Einlass, zeitgleich ließ sie ihn gewähren und gab sich diesem sehnsuchtsvollem Kuss hin. Sofort hob der junge Mann seine Freundin hoch und drückte sie gegen die Türe, während die Brünette sogleich die Beine um seine Hüfte schlug und laut stöhnte. „Warte“ unterbrach sie ihn. Irritiert hielt der Braunhaarige inne. „Zu früh?“ fragte er vorsichtig nach. „Nein, das ist es nicht. Bevor ich dir helfe, musst du erst mir helfen!“ keuchte sie „Womit kann ich dir denn helfen?“ wollte er wissen, während er mit seiner Hand auf Wanderschaft an Mimis Körper ging. „Ich muss ernsthaft leiser werden, es kann echt nicht angehen, dass sowohl deine, als auch meine Familie viel zu viel von mir hören“ erwiderte sie etwas verlegen. Tais grinste breit „Mal sehen was sich da machen lässt“ erwiderte er verzückt und küsste verlangend ihren Hals, was die Brünette erneut laut keuchen ließ „Aber ich kann für nichts garantieren“ raunte er verführerisch in ihr Ohr, was bei der Brünetten zu roten Wangen führte und sie kurz aus der Wirklichkeit holte. Erneut küsste er die Brünette leidenschaftlich, währende er seine Freundin von der Zimmertüre wegtrug und sie in ihr Bett legte um sich über sie zu beugen, bereit sie zu nehmen. Mimi war bereits in völliger Ekstase, was bei ihr sowohl zu einem kichern wie auch zu einem Stöhnen führte. Ja, sie würde sich wohl wieder nicht zurückhalten können, aber das war ihr gerade sowas von egal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)