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A long Time ago

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Puh! Ein neues Kapitel. Ich habe mir sooo viel Mühe gegeben, hier die Emotionen deutlich darzustellen. Ich hoffe es ist mir gelungen und das es euch gefällt :) Komplett anzeigen

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Schatten der Vergangenheit

Mimis Sicht:
 

Mimi war im Badezimmer und versuchte sich im heißen Wasser der Badewanne zu entspannen, ehe sie mit ihrer Familie und Tai ins Restaurant gehen würde. Sie ließ den Tag Revue passieren. Endlich konnten sich die Familie Tachikawa und die Ärzte darauf einigen, wie es mit Takuya weiter gehen würde. Man würde ihn wieder auf eine normale Station verlegen. Nicht weil es ihm besser ginge, sondern im Gegenteil weil es ihm schlechter ging und man nur noch seine Schmerzen behandelte und das ging auch von der normalen Station aus. Morgen wollten sie ihn noch mal alle gemeinsam besuchen, auch wenn Mimi nicht genau wusste, wie sie das meistern würde, so wollte sie diese Gelegenheit noch einmal nutzen, auch wenn die Bilder des letzten Besuchs, sie noch quälten. Wieder sammelten sich Tränen in den Augen der Brünetten, während sie ihren Kopf unter das Wasser tauchte. Plötzlich riss sie unter Wasser die Augen weit auf und preschte hervor. Nach wie vor fühlte sie sich etwas unbehaglich in einem Badezimmer, ab und an rollten die Bilder aus vergangenen Tagen heran, über die Fehlgeburt, wie sie sich vor Schmerzen vor der Toilette krümmte, wie sich das gesamte Blut über die Fließen verteilte, wie sie spürte wie ein Leben aus ihr wich, wie sie schon wusste, dass sie ihr Kind niemals in den Händen halten würde, als sie im Krankenhaus die Augen öffnete.

Wäre sie wohl jetzt mit Tai zusammen, wenn sie noch Schwanger von einem anderen gewesen wäre? Ein Kind von einem anderen Mann austragen würde? Würde er sie dann lieben? Würde er das Kind jemals akzeptieren? War das alles tatsächlich so etwas wie Schicksal oder Bestimmung? Gibt es so etwas? Fragen die sie wohl niemals beantwortet bekommen würde, denn wie hätte sie das auch von ihm oder irgendwem anders erwarten können? Man sagt, wenn sich irgendwo eine Tür schließt, öffnet sich anderswo ein Fenster. War Tai ihr Fenster? Der wieder Licht in ihr dunkles inneres brachte? Der ihre Mauern zum einstürzen brachte? Lange fühlte sie sich nicht mehr so geborgen, wie in den Armen von Tai. Lange glaubte sie nicht, dass sie sich überhaupt wieder jemanden öffnen könnte, wieder jemanden in ihr Herz lassen würde, wieder jemanden lieben könnte.
 

Doch er hatte es geschafft. Ihre Gefühle nahmen mit jeden Tag zu, doch wie sollte es zwischen ihnen weiter gehen? Bis lang haben sie noch nicht über eine mögliche Zukunft gesprochen. Würden sie eine Fernbeziehung führen? Wäre Tai zu so etwas fähig? Wäre sie dazu fähig? Würden sie sich einfach trennen und nicht einmal drüber sprechen, weil es auszusprechen, viel zu schmerzhaft wäre? Mimi hatte das Gefühl, dass ihr jeden Moment der Kopf platzte. All ihre Gedanken, alle ihre Gefühle, dass alles machte sie vollkommen fertig. Langsam erhob sie sich aus der Wanne, die Haut war ganz verschrumpelt und das Wasser bereits kalt. Sie nahm sich ihr Handtuch, wickelte es sich um ihren Körper und setzte sich auf die Badewannenkante und ließ ihren Blick durch den Raum wandern. Ihr Herz zog sich zusammen, als sie hörte wie ein Summen ihres Handy sie aus ihren Gedanken holte. Schnell griff sie nach ihrem Mobiltelefon. Sie ging davon aus, dass Tai ihr schrieb und auf dem Weg zu ihr war. Ihr Lächeln verwandelte sich schlagartig in Entsetzen um, als sie erkannte, dass die Nachricht von einem ganz bestimmten jungen Mann war. Die Nachricht war von Nick!
 

´Hi kleines, ich hoffe es geht dir gut? Ich weiß nicht warum ich dir schreibe. Du hast Geburtstag, vor sechs Monaten dachte ich noch wir würden den zusammen mit unseren Freunden feiern. Was ist nicht alles passiert seitdem... Ich weiß nicht, wie ich all das jemals wieder gut machen soll. Meinst du wir können nochmal reden? Kleines, ich vermisse dich. Nick`
 

Geschockt las sie sich die Nachricht immer und immer wieder durch. Zitternd ließ sie ihr Handy fallen, dass dabei die Hülle zersprang war ihr gleich. Was fiel ihm ein? Wie kam er dazu ihr zu schreiben? Wie oft hatte sie sich in den letzten Monaten gefragt, ob er noch an sie dachte. Wie oft hat sie sich gefragt, wie er jetzt sein Leben lebte, ob er überhaupt ein schlechtes Gewissen hatte?

Wie oft sah sich ihr erstes gemeinsam Polariodbild an, dass doch mittlerweile komplett verblasst war und ihr nichts mehr bedeutete. Sie hatte sich so in ihn getäuscht, so vieles an ihm war gar nicht echt. Sie war ein offenes Buch für ihn, doch er blieb stets verschlossen, das machte sie so dermaßen fertig, nicht an ihn heran zu kommen.

Und er? Er will jetzt noch mal mit ihr reden?

Aber sie wollte nicht nur nicht mit ihm reden, sie wünschte sie hätten überhaupt nie geredet.
 

Wütend schrie die Braunhaarige ihren Zorn und ihren Schmerz heraus. Tränen sammelten sich erneut in ihren Augen, aber dieses Mal war nicht die Trauer der Grund, sondern pure Wut. Sie schmiss alles durch die Gegend, was sie in ihrer Finger bekam. Sie stellte sich vor das Waschbecken, nahm sich sämtliche Cremes, Zahnbürsten und andere Pflegeprodukte die auf der Ablage standen und warf alles gegen die Wand.

„Mimi, Mimi was ist los?“ hörte sie ihre Großmutter panisch nach ihr rufen, die gleichzeitig mit der Hand gegen die Türe hämmerte und immer wieder versuchte, in das Badezimmer zu gelangen, doch die Badezimmertüre war verschlossen.

Mimi reagierte überhaupt nicht. Sie sah sich im Spiegelbild an und konnte diesen Anblick nicht länger ertragen.

Immer und immer wieder prügelte sie mit ihren geballten Fäusten auf den Spiegel ein. Sie dachte daran zurück, wie Nick sie angeschrien hatte. Sie beobachtete ihn und hatte das Gefühl, sie müsste brechen. Sie wusste, dass sie nicht wegrennen konnte, sich nirgends verstecken konnte. Tränen verschleierten ihren Blick. Ungeduldig hatte Nick ihr einen stoß gegen die Schultern gegeben. Mimi verlor das Gleichgewicht, taumelte und landete unsanft auf den Hintern. Bei dem Sturz knickte ihr Handgelenk um und keuchte vor schmerzen auf. Nick scherte das nicht weiter. Wütend starrte er zu ihr herunter.

Die Bilder rannten nur so vor Mimis geistigem Auge. Sie erinnerte sich, wie er sie geschlagen hatte, wie er sie getreten hatte. Er stieß seinen Fuß gegen ihr Gesicht. Kurz wurde es um sie herum schwarz sie dachte sie würde Ohnmächtig. Sie wünschte es sich, dann müsste sie die schmerzen nicht weiter ertragen. Alles tat ihr weh. Ihr Kopf, ihr Körper, ihr Herz. Alles pochte. Nick versetzte ihr mit schweren stiefeln heftige Tritte gegen ihre Beine, noch immer schütze sie ihren Bauch. Bring mich doch einfach um, ist alles was sie dachte. Als er fest auf ihren Arm einschlug, hörte sie ein entsetzliches Knacken und ein scharfer Schmerz schoss ihren Unterarm hinauf in ihre Brust. Nick merkte nicht, was er getan hatte und schrie: „Du hast mein Leben zerstört! Du Schlampe!“ unter dem Schmerz spürte sie wie Übelkeit in ihr aufstieg.

Bring es endlich hinter dir, ich kann nicht mehr!

Jeder erneute tritt erschütterte ihren gebrochenen Arm und löste dort immer neue Schmerzwellen aus. Ihr wurde immer wieder schwarz vor Augen, ihr Kopf pochte, ihr Arm brannte wie Feuer und sie blutete. Das atmen, jede Bewegung schmerzte, ihr blieb nur noch der Schmerz. Sie griff mit letzter Kraft nach ihrem Handy um nach Hilfe rufen zu können, doch er schlug ihr Handy weg und zerquetschte ihre Hand mit seinem Fuß.

Irgendwann wurde er klar im Kopf und ergriff die Flucht. Nick ließ sie zurück und auf dem Boden liegen. Sie weinte, hatte Angst. Sie schloss ihre Augen und erholte sich langsam von den Qualen.

Und Er? Er wollte jetzt nochmal mit ihr reden?

Mimi schlug unaufhörlich blind vor Wut auf den Spiegel ein. Blut sammelte sich in den Fingerknochen und liefen an ihren Handgelenken hinab, doch Mimi spürte nichts mehr. Sie schrie immer weiter und hörte nicht auf gegen den Spiegel zu schlagen.
 

Tai´s Sicht:
 

Gut gelaunt kam Tai der Wohnung von Mimis Großmutter näher. Als er an dem Hausblock ankam, in dem die Wohnung lag, kam ihm eine junge Frau mit ihrem Kind auf dem Arm entgegen, die gleichzeitig einen Kinderwagen vor sich her schon, Tai hielt die Türe offen, sodass sie hindurch konnte und bedankte sich höflich bei dem Braunhaarigen. Langsam ging Tai das Treppenhaus hoch. Er hatte versucht sie anzurufen, dass er auf dem Weg vom Training zu ihr war, aber ihr Handy war aus. Typisch, dachte er sich. Er spürte gleich, dass hier was nicht stimmte, als er das vierte Stockwerk erreichte. Er hörte lautes Gekreische. Was war das? Die lauten Stimmen wurden zu entsetzlichen Schreien. Schreie die aus der Wohnung kamen. Schreie die von Riku und seiner Mimi stammten. Hastig klopfte und klingelte er gegen die Wohnungstür. Sofort riss Riku die Wohnungstüre auf. „Tai, Tai, Oh Gott sei Dank. Bitte hilf mir“ schrie sie ihm völlig aufgelöst entgegen. „Was ist passiert?“ fragte Tai kurz nach, ehe er sich an Riku vorbei drängte und den Schreien folgte. „Ich weiß nicht, sie fing auf einmal an, Sachen herumzuwerfen und zu schreien. Sie antwortet mir nicht und sie öffnet mir nicht die Tür.“ Tai kam an der Badezimmertüre an und hörte dumpfe Schläge und laute Schreie „Mimi, Mimi. Ich bins, lässt du mich bitte rein.“ Die Türe öffnete sich nicht, die Schreie wurde lauter. Tai war angespannt. Was war nur geschehen, seit heute Morgen, als sie glücklich und lächelnd in seinen Armen aufgewacht war?

„Ich muss da rein“ murmelte er.

„Bitte Tai, hilf ihr. Ich hab Angst, dass sie sich was antut.“ Bei dem Gedanken wurde Tai kurz blass um die Nase und ein unangenehmer Schauer lief ihn den Rücken runter.

Er versuchte vergeblich wieder, Mimi dazu zu bewegen die Türe zu öffnen, doch es geschah nichts. Er nahm Anlauf, nahm alle seine Kraft zusammen, spannte jeden Muskel einzeln an und warf sich mit voller Wucht und mit seinem rechten Oberkörper gegen die Türe. Die Türe brach auf und mit einem Ruck war er im Badezimmer, doch was er dann sah, verschlag ihm die Sprache.
 

Das gesamte Badezimmer war verwüstet, alles lag kreuz und quer durch den ganzen Raum verteilt. Doch was viel schlimmer war, waren Mimis blutige geballte Fäuste die immer noch auf den mittlerweile kaputten Spiegel einschlugen, sowie die Schreie und Tränen die sich unaufhaltsam den Weg über ihr Gesicht bahnten. Eilig lief Tai zu Mimi, packte sie von hinten und versuchte nach ihren Armen zu greifen, doch Mimi war so in ihrem Film, dass sie es prompt als Angriff ansah, sich umdrehte und begann auf Tai einzuschlagen. „Mimi, Mimi bitte beruhige dich“ versuchte der Braunhaarige seine Freundin zu beruhigen, doch sie hörte nicht auf. Tai musste sie härter anfassen, auch wenn es ihm leid tat und sein Herz brach, aber er hatte keine Wahl. Sie war völlig außer Rand und Band und hatte die Kontrolle verloren. Er versuchte nicht sich zu schützen, er versuchte Mimi vor sich selbst zu beschützen. Kräftig hielt er ihre Handgelenke fest und drückte ihre Arme nach unten. Mimi versuchte schreiend sich aus seinem Griff zu befreien, doch sie kam nicht gegen ihn an. Sie versuchte nach ihm zu treten, doch Tai war darauf eingestellt. Er wisch ihr aus und drehte sie um, hielt ihre Arme über Kreuz und umarmte sie mit festen Griff. „Mimi, bitte beruhige dich, ich bins. Ich bin nicht dein Feind. Ich bin dein Freund“ sagte er mit fester Stimme und gab ihr schließlich ein Kuss auf ihre Schläfe. Kraftlos ließ Mimi ihre Arme sinken und versuchte ihre Atmung zu kontrollieren. Zaghaft ließ Tai seine Griffe um Mimi lockerer, was dazu folgte das Mimi unter ihren Füßen einbrach und drohte zusammenzubrechen, doch Tai hielt sie gleich wieder fest und ließ sich langsam mit ihr auf den Fußboden sinken, er nahm sie auf seinen Schoß und wiegte sie wie ein kleines Kind hin und her. Er wusste nicht, was er sonst tun sollte. Er hatte früher Kari so gehalten, wenn sie Angst hatte und das klappte immer.

„Riku hast du noch die Beruhigungstablette da, die ich mal mitgebracht hatte“ sprach er mit sanfter Stimme und sah weiterhin zu seiner Freundin. Damals als sie gemeinsam im Krankenhaus waren, um sich von ihrem Großvater zu verabschieden war Mimi auch so aufgewühlt und verzweifelt, dass der Arzt ihm damals eine Beruhigungstablette mitgab. Jetzt war Tai dankbar darum.
 

Riku nickte und kam kurze Zeit später mit einer kleiner Tablette und einem Glas Wasser an. Er stand achtsam wieder auf und trug seine Freundin in ihr Zimmer. Vorsichtig legte er die Brünette in ihr Bett. Riku folgte Tai und hielt ihm ein zweites Handtuch hin. Schonend legte er das Handtuch um die Handgelenke und versuchte das Blut abzutrocknen. „Soll ich einen Arzt rufen?“ fragte Riku mit zittriger Stimme nach. Tai überlegte und schüttelte schließlich mit dem Kopf. Sie würden sie sicher da behalten und wer mochte schon sein Geburtstag im Krankenhaus feiern? Er war sich sicher, dass er Mimi auch so helfen konnte. Sie war schon viel ruhiger geworden und weder schrie noch weinte sie. Sie war noch benommen und zitterte am ganzen Körper. Mimi war eiskalt. Tai ging zu ihrem Kleiderschrank und holte eine Pullover und eine Jogginghose heraus. Behutsam nahm er ihr das Handtuch, dass ihren Körper noch verhüllte ab, und zog ihr vorsichtig den Pullover über und half ihr in die Hose. Mimi ließ sich wie eine Puppe anziehen und Tai konnte sich nach wie vor kein Reim daraus machen, was geschehen war. Wäre er doch nur nicht zu diesem dämlichen Training gegangen, dann wäre er bei ihr gewesen. Er nahm Mimi in den Arm, deckte sich und seine Freundin mit ihrer Decke zu und küsste immer wieder ihre Schläfe. Er hatte ihr die Tablette noch nicht gegeben. Sie hatte sich so ausgepowert, das sie sicher auch so schnell einschlief. Ab und zu nahm er ein schniefen und wimmern war, doch irgendwann wurde ihre Atmung ruhiger und sie schlief in seinen Armen ein. Laut atmete Tai ein und aus „Puh. Mein Gott. Was war das denn?“ fragte er mehr zu sich selbst. „Ich weiß es nicht“ murmelte Riku im Hintergrund, nicht eine Sekunde hatte sie ihre Enkelin aus den Augen gelassen. Tai drehte sich zu ihr um. Dankbar lächelte sie ihn an. „Danke Tai, du bist ein toller Junge und Freund. Ohne dich wüsste ich nicht, wie das hier ausgegangen wäre.“ Der Braunhaarige nickte, er wusste auch nicht wie das noch ausgegangen wäre.
 

Zwei Stunden später nahm die Brünette um sich herum wieder alles war. Sie öffnete die Augen nicht und hörte zu, wie ihre Familie und Tai über sie sprachen. Mittlerweile waren auch Mimis Eltern eingetroffen. „Ich verstehe immer noch nicht warum sie so ausgerastet ist? Einfach so geschieht das doch nicht, da muss doch etwas vorgefallen sein“ erwähnte Sosuke.

„Ich weiß es nicht. Ich hab sie erst schreien gehört und dann schmiss sie mit Sachen durch die Gegend. Zum Glück kam Tai, er schaffte es sie zu beruhigen, seitdem schläft sie“ erklärte Riku und lehnte ihre rechte Hand dankend auf seine Schulter. Mimi versuchte ein Aufschluchzen zu unterdrücken. Langsam erinnerte sie sich wieder, was vor einigen Stunden noch geschehen war. Sie war durchgedreht und hatte sich vollkommen in ihrer Wut verloren. Sie öffnete die Augen. Im Flur standen sie im Kreis, die Zimmertüre war offen. Sie schämte sich so sehr, was hatte sie nur getan? Sie hatte ihre Großmutter Kummer bereitet, die sowieso schon so viel durchmachte. Sie hatte sich vor Tai nicht im Griff gehabt, der die ganze Zeit so lieb zu ihr war, was dachte er jetzt nur von ihr? Was für ein Verrückte! Er tat alles für sie und sie drehte durch. Vielleicht war sie ja wirklich vollkommen verrückt. Tai verdiente etwas besseres als sie, nicht so ein Problemfall wie sie einer war, ohne sie wäre er sicher besser dran. Sie wimmerte auf, dadurch wurden alle auf Mimi aufmerksam und drehten sich in ihre Richtung. Vorsichtig ging Tai zu seiner Freundin und setzte sich auf das Bett, legte seine Hand auf ihren Kopf und flüsterte „Wie geht es dir Prinzessin?“ Mimi weinte wieder laut los, sie wollte nicht das er sich jetzt noch Sorgen um sie machte. Er hat doch zur Zeit weit aus genug Probleme. „Es tut mir so Leid, bitte verzeih mir“ wimmerte sie. Tai verstand nicht „Du musst dich doch nicht entschuldigen, was ist denn überhaupt passiert?“ fragte er behutsam nach. Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf.

„Ich bin ein totaler Freak. Du solltest dir besser eine andere Freundin suchen, eine die nicht wie eine wahnsinnige gegen den Spiegel schlägt. Eine die nicht auf ihren Freund los geht, eine die nicht kurz davor steht, den Verstand zu verlieren.“ Tai zog missmutig seine Augenbrauen zusammen. „Hör auf, so etwas zu sagen, Mimi. Ich entscheide ganz alleine mit wem ich zusammen bin und mit wem nicht und ich möchte mit dir zusammen sein, also erzählst du mir jetzt bitte was passiert ist?“ Schweigend verfolgten Mimis Eltern und ihre Großmutter das Gespräch, sie wollten sich eigentlich zurückziehen, aber sie wollten auch unbedingt wissen, warum sie so durchgedreht war.

„Wie soll es denn bitte zwischen uns weiter gehen?“ fragte sie gereizt nach.

„Was? Was meinst du?“ fragte der Braunhaarige irritiert nach.

„Mit uns Beiden. Ich bin in sechs Wochen wieder in Amerika. Was wird dann aus uns?“ zickte sie ihn an. Tai schmunzelte „Ich würde sagen, wir sind dann immer noch zusammen.“

„Und dann haben wir was? Eine Fernbeziehung? Bei dieser Entfernung? Da ist ein Ozean dazwischen!“ grummelte sie.

„Ja und? Selbst ein Ozean schafft es nicht, dass ich mich von dir trenne“ erwiderte der Braunhaarige grinsend. Mimi traute sich wieder ihn anzusehen.

„Ich sag ja nicht, dass es leicht wird, aber ich will nur dich und für alles andere finden wir schon eine Lösung oder hält dich etwa ein blöder Ozean ab?“ Die Braunhaarige schüttelte den Kopf.

„Na siehst du, also was ist passiert Prinzessin?“ Fragte der Braunhaarige erneut nach.

„N-Nick hat mir geschrieben“ begann sie zitternd zu erzählen und Tai spürte wie es in ihm zu brodeln begann „Von wegen, dass ich ja Geburtstag habe, dass es ihm leid tut, was er getan hatte und ob man sich nicht noch einmal treffen könnte um über alles zu reden und irgendwie sind dann alle Sicherungen bei mir durchgebrannt und alles lief wie in einem Film vor mir ab. So als wäre es gerade erst passiert“ erklärte sie mit tränenreicher Stimme. Tai unterdrückte einen wütenden Aufschrei, denn Mimi ging es ohnehin schon schlecht genug. Was viel diesem Arsch nur ein, zu Schreiben, als ob nie etwas gewesen wäre? Es wunderte ihn nicht, dass sie so ausgerastet war, aber er musste jetzt versuchen ruhig zu blieben, um ihr wieder ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Er zog sie sachte in seine Arme und Mimi hielt sich krampfend an seinem Shirt fest.
 

Mimis Eltern sahen sich besorgt an. „Ich würde sagen, wir bestellen jetzt erst mal was zu Essen und dann setzen wir uns noch einmal alle zusammen“ entgegnete Kesuke und Satoe stimmte ihrem Ehemann zu. Sicher würde Mimi in dieser Verfassung nirgendwo hingehen, denn ihre Tochter hatten sie das letzte Mal an jedem Tag so aufgelöst gesehen und dies wollten sie eigentlich nie wieder sehen. Sie dachten hier in Japan würde sie Abstand bekommen und könnte so zu sich zurück finden, doch weder die Zeit die bisher verstrichen war, noch eine neue Beziehung ließen sie die die Schatten ihrer Vergangenheit vergessen. Satoe war klar, dass Mimi so schnell wie möglich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müsste, wenn sie dies jemals verarbeiten möchte um nicht jedes Mal wieder in so eine Situation zu geraten. Sie wusste, dass diese Diskussion noch einmal ein hartes Stück Arbeit werden würden, denn eigentlich sollte sie schon vor dem Japanaufenthalt zu einem Therapeuten gehen, aber Mimi stellte sich quer und meinte sie würde es auch so schaffen. Doch die Realität sah anders aus, ohne seelischen Beistand würde sie diese Dämonen nicht besiegen können. Jetzt wollten erst mal alles das Beste für Mimi machen, damit es ihr besser ging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Ariana
2016-08-21T21:09:50+00:00 21.08.2016 23:09
Iiiih bah! Was für ein ekel dieser Nick!
Das ist so typisch. Erst die eigene Freundin verprügeln und dann so tun als wäre nichts passiert.
Wenigstens war Mimi so schlau und hat sich auch von ihm getrennt. Viele Frauen bleiben ja meist doch bei ihren Peiniger und verdrängen die gewaltätige Seite, weil die ja auch ihre ach so liebevolle Seite haben. 👸☝

Ich glaube jeder würde so reagieren wie Mimi.


Antwort von:  Linchen-86
22.08.2016 12:58
Nick... zu diesem Typen kann man wirklich nicht viel sagen und er ist in der Tat der Meister der Verdrängung, aber Mimi vergisst sicher so schnell nicht. Es war die richtige Entscheidung sich zu trennen und das weiß Mimi zum Glück auch ;)
Aber der Schock ist wohl nur allzu verständlich... :/
Sie hat das alles eben noch nicht so verkraftet :/
Von:  Tasha88
2015-12-09T19:04:17+00:00 09.12.2015 20:04
Liebstes Linchen,

Ich hab es dir ja schon geschrieben. Ich bin der Meinung, dass des bisher eines, wenn nicht sogar DAS beste Kapitel deiner ff ist.

Mimi tut mir so leid. Ich will sie in den Arm nehmen und beruhigen, ebenfalls wie eine Wilde auf ihn einschlagen. Was ist das eigentlich für ein Idiot???

Ich freue mich auf mehr ^^

Oh, und ist das die gebetate Version? Hab Fehler gesehen, von denen ich sicher war, sie ausgebessert zu haben.

Liebe grüße :***

PS schau mal in meine neue Kurzgeschichte, OS, rein ;)
Antwort von:  Linchen-86
09.12.2015 20:23
Tasha :)

Es freut mich so, dass dir dieses Kapitel so gefallen hat :)

Ja, Mimi tat mir auch soooo leid. Ich wollte sie auch beim schreiben und lesen immer in den arm nehmen...der blöde Nick, dieser Arsch...

Also eigentlich war es schon die gebaete Form, aber eventuell habe ich was übersehen... mein eines Auge verschwimmt mir momentan etwas die Sicht XD

Schau in dein OS gleich mal rein.... Yolei und Ken hab ich gesehen, wird bestimmt süß :*

Liebste Grüße zurück :*


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