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A long Time ago

von

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Sushi und andere Katastrophen

Taichis Sicht:
 

Er sah sich in der vollen Bar um und sah schließlich an einem kleinen Runden Tisch seine Freunde sitzen auf die er zügig zuging. „Hey“ begrüßte er sie kurz angebunden und zog den leeren Stuhl zurück um sich auf diesen mit einem lauten Seufzer niederzulassen. „Hey, wir dachten schon du kommst nicht mehr“ begrüßte Matt seinen besten Freund und hielt ihm seine rechte Hand zum Einschlagen entgegen, was Tai folglich tat. „Na ja ich bin noch zum Abendessen bei Mimis Eltern geblieben und wollte nicht einfach gehen, während diese noch beim Essen waren“ erklärte er seinen Freunden. Sora klimperte ein paar Mal mit ihren Augen, nahm ihr Glas Cola in die Hand und grinste ihn an. Tai zog seine Augenbrauen zusammen und erwiderte ihren Blick „Was ist?“ Soras Grinsen wurde immer breiter „Wie was ist? Was ist passiert?“ Tai lehnte sich zurück und grübelte `Wo sollte er nur anfangen?`“Also...“
 

Plötzlich wurde Tai von einer schwarzhaarigen Kellnerin unterbrochen und gab seine Bestellung auf. Die Kellnerin notierte diese Bestellung auf einem kleinen Notizblock und verschwand wieder. „Also ihr hattet ja mitbekommen, dass wir uns ziemlich heftig gestritten hatten und na ja, ich wollte es wieder gut machen, also haben Kari und ich uns einen Plan überlegt und der ging auf“ entgegnete der Braunhaarige. „Was denn für einen Plan?“ fragte der Blonde nach und musterte seinen besten Freund der etwas nervös wirkte, was schon seltsam war, denn normalerweise war er nie nervös, wenn er von einer Frau sprach. „Na ja... Kari verriet mir, dass rote Rosen Mimis Lieblingsblumen sind und...“ „Und dann hast du ihr Blumen gekauft und alles war gut?“ unterbrach Matt ihn und wollte das Thema schneller voran bringen. Sora verdrehte die Augen und gab ihm einen sanften Klaps auf seine Stirn „Klar und schon ist alles vergeben und vergessen“ erwiderte die Rothaarige sarkastisch. „So einfach funktioniert das bei uns Frauen auch wieder nicht Schatz und bei Mimi schon mal gar nicht“ fügte sie lächelnd hinzu. „Nein sicher nicht“ stimmte Tai ihr zu. „Zu den Rosen, kam noch ein Brief dazu“ erklärte der Braunhaarige leicht verlegen. „Ohhh...ein Liebesbrief?“ fragte der Blonde mit teuflischen Grinsen nach. „Ja ein Liebesbrief“bejahte Tai genervt. „Ohhh, das ist süß Tai“ setzte die 19-Jährige an. „Ja total. Tell me more, tell me more. Did you get very far“ führte Matt seinen ironischen Kommentar fort. Tai verdrehte die Augen „Haben wir es jetzt?“ Matt grinste breiter „Erst ein mal. Ich weiß ja nicht was noch kommt“ Er nahm seine Hände und legte die an seinen Hinterkopf. „Auf jeden Fall dachte ich, dann könnte ich das Ganze noch ein bisschen ausschmücken. So habe ich mehrere Briefe geschrieben, sie auf eine Art Schnitzeljagd durch den Park geschickt, die sie stückweise zu mir führte und am Ende erwartete sie ein Candle Light Dinner im Park“ führte der Braunhaarige die Geschehnisse des Tages kurz zusammen. Matt und Sora rissen beide ihre Augen weit auf, ihre Münder hingen weit runter und sie starrten sich erst gegenseitig und dann Tai an. „Okay wer bist du? Und was hast du aus meinem besten Freund gemacht?“ wollte Matt auf der Stelle wissen. Tai blieb absolut resigniert und zuckte mit den Schultern „Warum? Das ist mir gar nicht mal schwer gefallen, irgendwie hat sich alles so zusammen geführt. Ich habe Bekannte und Freunde die Mimi nicht kannte gebeten ihr die Briefe auf verschiedene Art und Weise zukommen zu lassen und irgendwie hat es mich gepackt. Ich konnte gar nicht mehr aufhören“ gab der Braunhaarige ungeniert zu. Sora schlug sich die Hände vor die Brust und wimmerte „Ohhhh das ist ja so was von süß, dass hätte ich echt gerne gesehen.“ schwärmte die Rothaarige. Matt hingegen konnte es noch immer nicht glauben. Ausgerechnet Tai mutierte zum absoluten Romantiker? Er ließ doch sonst nichts anbrennen, hielt sich nie lange an einer auf und meistens war es vorbei ehe es richtig angefangen hatte. Matt hatte schon aufgehört sich die Namen der vielen Mädchen zu merken. Er räusperte sich „Also... ich raff das gerade nicht“ erwiderte der Blonde und sah seinen besten Freund eindringlich an „Was checkst du nicht?“ fragte Tai angespannt nach „Was du alles auf dich nimmst um Mimi zu beeindrucken. Bisher hast du dich für keine auch nur halb so viel bemüht. Gott dich muss es ja volle Kanne erwischt haben“ stellte der Blonde süffisant fest. Tai wurde augenblicklich etwas rot im Gesicht und wisch seinem Blick aus. „Ach Klappe Ishida“ zischte der Braunhaarige aus. „Jetzt lass ihn doch und freue dich lieber mal für die Beiden“ tadelte die Rothaarige ihren Freund und fuhr fort. „Also ich finde es super und Tai ich bin schwer beeindruckt“ Tai lächelte dankbar und sah wieder zu Matt zurück „Im übrigen hast du vollkommen Recht, für keine vorherige habe ich mich auch nur halb so viel bemüht und warum? Weil sie es schlichtweg nicht wert waren, aber Mimi ist all das wert und noch viel mehr.“ Absolut unbeeindruckt hielt Tai seinem Blick stand. Matt konnte nichts mehr erwidern, steckte ihm seine rechte Hand erneut entgegen, die er sogleich abklatschte und gegenseitig angrinsten.
 

Die schwarzhaarige Kellnerin trat an den Dreiertisch zurück, legte ein Bierdeckel vor Tai hin und stellte die Bierflasche drauf, Tai bedankte sich höflich und trank einen Schluck aus seiner Flasche. „Und warum wollte Mimi heute nicht mitkommen, ist etwas vorgefallen?“ fragte die Rothaarige besorgt nach. „Mimi braucht sicher jetzt schon eine Pause von ihm“ scherzte der Blonde, doch sein Lachen erstarb gleich wieder, als er einen zornigen Blick von Tai abbekam. „Nein, wir waren heute im Krankenhaus und sie hat sich von ihrem Großvater verabschiedet“ erklärte der Braunhaarige betrübt „Sie ist absolut am Ende und ich habe sie noch nie so gebrochen und von Trauer erfüllt gesehen, dass hat mich vollkommen fertig gemacht und jetzt sitze ich hier und trinke Bier mit meinen Freunden. Man, ich bin schon ein toller Freund.“ ächzte es angesäuert aus dem jungen Mann. Sora und Matt tauschten noch einmal einen mitleidigen Blick aus und schwiegen kurz. „Mimi brauchte sicherlich die Zeit für sich, sie muss das alles erst einmal verarbeiten, sie ist ja nicht alleine. Ihre Eltern sind doch bei ihr, sicherlich haben die auch noch genug andere Dinge zu besprechen“ versuchte die Rothaarige Tai aus seinem trübseligen Gedanken zu holeb. Tai nickte nur und trank aus seiner Bierflasche und exte es gleich bis zur Hälfte weg. „Sora hat Recht, morgen sieht die Welt sicher wieder anders aus“ ergänze der Blonde. „Klar wenn er dann Tod ist oder was?“ giftete Tai seinen besten Freund an. „Nein...aber.“ „Ist schon okay, ich weiß wie du das gemeint hast“ setzte Tai an. Matt lächelte matt „Man in den letzten Monaten hat die ja ganz schön was durchgemacht“ überlegte der Blonde laut nach ohne darüber nachzudenken. Tai wurde es augenblicklich kalt und heiß gleichzeitig und er fixierte Matt mit zornigem Blick, Matt verstand sofort und trank rasch aus seiner Bierflasche „Und die Eltern sind cool?“ fragte der Blonde direkt hinterher, doch Sora war alles andere als dumm, selbstverständlich nahm sie den Stimmungswechsel und die Blicke die die zwei Herren untereinander ausgetauscht hatten gleich war „Was hat sie denn sonst noch durchgemacht?“ fragte die 19-Jährige nach und sah abwechselnd zwischen den beiden Männern hin und her. „Ähm na die Trennung von ihrem dämlichen Ex“ entgegnete der Braunhaarige und sah kurz vielversprechend zu Matt „Ja genau. Ihr Mädels seid doch dann immer vollkommen fertig.“ Misstrauisch sah Sora zu ihrem Freund, er log, dass sah sie ihm gleich an. Sie fühlte sich veräppelt, was wussten die Beiden was sie nicht wusste und warum sagen sie es ihr nicht? „Wollt ihr mich veräppeln oder was? Da steckt doch was ganz anderes dahinter, als die Trennung von Nick“ kam es aufgebracht aus ihr heraus. Tai schluckte, allein schon dieser Name machte ihn fuchsteufelswild, aber er konnte es Sora nicht sagen, dass musste Mimi selber machen. „Nein, da steckt nichts anderes dahinter“ versicherte Tai ihr. Sora verschränkte die Arme vor ihrer Brust und sah Tai mit zusammengekniffenen Augen an. „Gut, ihr wollt es mir nicht sagen, dann frage ich sie eben selber“ entgegnete die junge Frau verbissen. „Das wäre wohl das Beste“ erwiderte Matt ihr, der kurz darauf einen beißenden Schmerz an seinem linken Schienbein verspürte und sein Gesicht verzog. Tai hatte ihm unter dem Tisch einen ordentlichen Tritt verpasst. Wütend fixierte er seinen braunhaarige Freund. „Ich habe keinen Bock mehr. Ich gehe“ erwiderte Tai verärgert. Er nahm sein Portmonee aus der Hosentasche legte 670 Yen auf den Tisch und stand auf. „Jetzt warte doch mal Tai, vielleicht mache ich mir auch nur Sorgen um meine beste Freundin“ versuchte Sora Tai ihre Beweggründe zu erklären. Tai wand sich kurz an die Beiden „Musst du nicht. Ich hau jetzt trotzdem ab. Ich muss morgen früh raus.“

„Ach ja du fängst morgen den Job in der Fabrik an, nicht wahr? Schon aufgeregt?“ fragte die Rothaarige munter nach, sie wollte ihn etwas ablenken. Doch dieses Thema war sicher nicht besser, doch das wusste Sora nicht. Immerhin waren Matt und jetzt Mimi die Einzigen die wussten, wie unglücklich Tai über diesen Job war. „Hmm...Ja...total“ erwiderte der Braunhaarige sarkastisch, sah noch ein mal zu Matt rüber, hob seine Hand zum Abschied und ging wortlos.
 

Tai kam gerade zu Hause an und ging erschöpft in sein Zimmer, als er eine Kurznachricht von Mimi bekam. `Danke, dass du heute mitgekommen bist. Du bist mein Held`. Der junge Mann lächelte und las die Nachricht nocheinmal durch, ehe er antwortete.
 

´Habe ich doch gerne gemacht, Prinzessin. Kannst du doch nicht schlafen?` Tai überlegte schon einfach zu ihr zu gehen oder sie anzurufen, da bekam er bereits eine Antwort.
 

`Meine Familie und ich haben uns noch lange unterhalten, aber meine Augen fallen gleich zu. Ich hoffe du hattest einen schönen Abend.` Tai wollte sie nicht unnötig beunruhigen, er sah sich in seinem Zimmer um. Noch immer lagen überall Blütenblätter und er musste schon anfangen über sich selbst zu Lachen.
 

`Ja hatte ich. Ich gehe jetzt auch schlafen. Schade ich wäre jetzt lieber bei dir. Was mache ich denn jetzt mit den ganzen Blütenblättern?`

Tai hoffte das er sie etwas zum Lächeln bringen konnte. Er entledigte sich gerade seine Klamotten, als er wieder ein summen vernahm. Zügig griff er nach seinem Mobiltelefon.
 

`Lass sie da wo sie sind. Ich bin richtig eifersüchtig auf diesen Blütenblätter. Immerhin sind die jetzt in deinem Bett und ich nicht.` Er grinste, ja so kannte er seine schlagfertige Freundin.
 

`Gesagt getan. Ich liege in meinem Bett und gleich schmeißen die sich an mich ran.`

Etwas entnervt nahm er aber doch einige Blütenblätter und schmiss sie von seinem Bett runter, ohne Frau im Bett, kam es ihm dann doch was dämlich vor, aber als er die Blüten in den Hände hatte, duftete es tatsächlich nach ihr. So ließ er doch einige da wo sie waren.
 

`Ich kann es ihnen nicht einmal übel nehmen. Ich wünsche dir eine Gute Nacht, Schlaf gut mein Held.` Tai grinste, kaum schrieb er mit ihr war seine Laune gleich wieder gut.
 

`Ich komme morgen gleich vorbei, allerdings weiß ich noch nicht wann das sein wird. Träum was schönes Prinzessin, also am besten von mir ;) dann klappt das auch mit dem Schlafen.` Er schmunzelte über seine eigene Nachricht und legte sein Handy auf sein Nachttisch. Als er erneut ein Summen vernahm öffnete er neugierig die Nachricht.
 

`Also wie immer in den letzten Wochen?` Er lachte laut, da musste sie noch so einen raus hauen. Er antwortete lediglich mit einem Kusssmiley, steckte sein Mobiltelefon in ein Ladekabel und legte sich mit einem Lächeln schlafen.
 

Mimis Sicht:
 

Mimi streckte sich lange in ihrem Bett aus, sah zum Radiowecker. Es waren erst sechs Uhr. Sicher war Tai schon wach und machte sich bald auf den Weg. Sie schmunzelte bei dem Gedanken, wie er sich wohl aus dem Bett geprügelt haben muss und jede Sekunde davon verfluchte. Sie wollte ihn etwas aufmuntern.
 

`Man, war das ein heißer Traum.` schrieb sie ihm frech und gähnte ausgiebig. Prompt bekam sie eine Antwort.
 

`Okay von diesem Traum will ich nachher alle Einzelheiten hören.` Die Brünette grinste, bei dieser Vorlage konnte sie gar nicht anders

`Echt? Du willst darüber reden? Ich dachte da eher an weniger Theorie und mehr Praxis.`
 

Rasch bekam sie eine Antwort von ihm `Wenn du die ganze Arbeit übernimmst ;) gerne`. Die junge Frau lachte lauf los, dass war so typisch für ihn.

`Jetzt aber ernst. Ich hoffe der Tag wird nicht ganz so schrecklich für dich. Lass dir nichts sagen, lass dich nicht zu etwas verleiten was dir zutiefst zu wider oder gegen den Strich geht. Ich denk an Dich.`
 

Sie legte ihr Mobiltelefon wieder weg. Sie wusste das er darauf nicht antworten würde, aber schlafen konnte sie auch nicht mehr. Sie schaltete den Fernseher ein und sah mehr oder weniger hin.

Zwei Stunden später ging sie in die Küche, von wo sie bereits ihre Großmutter in der Küche herumlaufen hörte und half ihr dabei, dass Frühstück zuzubereiten. „Hast du denn etwas schlafen können?“ fragte Mimi ihre Großmutter, die ihr ein mattes Lächeln schenkte „Ich bin schon seit vier Uhr auf und sobald ich wach bin, kann ich nicht mehr einschlafen. Ich muss die ganze Zeit an den Opa denken.“ Die Brünette nickte verstehend, ihr ging es auch nicht viel anders, aber für sie musste es so viel schlimmer sein. Die Beiden setzten sich an den Esstisch, wieder versuchte Mimi ihre Großmutter zum Essen zu überreden. Seit die Dinge so schlecht um ihren Ehemann stehen, vergaß auch sie sich selbst, sie aß selten und vergaß ihre eigenen Tabletten zu nehmen. Tagtäglich musste die junge Frau haarklein darauf achten, dass sie alles einnahm und genug aß und trank. „Hier Oma, du hast noch nichts gegessen“ erwiderte die Brünette und reichte ihrer Großmutter ein geschmiertes Brötchen mit Käse. „Danke mein Kind, aber ich habe nicht viel Appetit“ entgegnete die alte Dame. „Oma, du hast gestern Abend schon kaum etwas gegessen. Bitte wenigstens die eine Hälfte. Für mich.“ Lächelnd und mit Hundeblick versehend sah Mimi zu ihrer Großmutter hinüber. Riku lächelte, nahm ihr das Brötchen ab und aß „Aber nur weil du es bist.“ Die Brünette genoss ihren Triumph und trank ihren Kaffee leer.
 

„Kommst du heute noch mal mit zum Opa?“ Traurig sah die Brünette ihn ihren leeren Kaffeebecher. Mimi zuckte mit den Schultern „Nein ich glaube nicht. Ich kann das nicht, ihn jeden Tag so leiden zu sehen. Sobald ich wüsste das es ihm besser geht, bin ich die Erste die ihn besuchen geht, aber sein momentaner Anblick, dass zieht auch mich runter und ich kann gar nicht aufhören zu weinen. Bist du mir böse, wenn ich erst ein mal nicht hingehe? Oder glaubst du, dass der Opa deswegen enttäuscht wäre?“ Unsicher sah sie ihrer Großmutter über ihren leere Kaffeebecher hinweg an. Riku lächelte einfühlsam.

„Nein mein Kind, weder ich, noch deine Eltern oder dein Opa wären irgendwie enttäuscht oder böse auf dich. Jeder von uns weiß doch wie sehr du ihn liebst. Einem geliebten Menschen beim sterben zu zusehen, ist wohl das Schlimmste, das wir durchmachen müssen. Niemand kann einem auf diese Erlebnis vorbereiten und jeder geht mit seinem Schmerz anders um. Vielleicht gehst du noch einmal hin, vielleicht auch nicht. Keiner weiß wie viel Zeit wir noch haben. Sicher wird es ihm nur schlechter als besser gehen. Ich selbst bin jedes Mal wie erstarrt bei seinem Anblick, manchmal erkenne ich ihn selbst kaum noch wieder.“

Die ältere Dame brach ab und kämpfte gegen ihre Tränen, sie wollte nicht, dass ihre Enkelin sie wieder weinen sah, doch Mimi erkannte sofort ihren Schmerz, verließ ihren Stuhl, ging zur anderen Seite des Tisches, bückte sich leichte runter und umarmte ihre Großmutter von hinten. Sie hielt sich an ihr fest, ließ ihre Tränen aber nicht die Oberhand gewinnen. „Deine Eltern wollten später noch vorbei kommen, ich werde dann mit ihnen zum Krankenhaus fahren. Kommt denn dein netter Freund heute wieder vorbei?“ Mimi wurde gleich etwas verlegen. „Ja aber erst später. Er beginnt heute mit seiner Arbeit.“ Riku sah sie interessiert an „Was macht er denn?“

„Er arbeitet in einer Fabrik“ erwiderte die Brünette. Riku rümpfte die Nase „Okay, das hätte ich jetzt nicht erwartet, der Arme.“ Unsicher blickte Mimi zu ihrer Großmutter „Wie meinst du das?“ „Es ist körperlich eine sehr harte Arbeit, meistens arbeiten die ohne Pause durch und klopfen viel zu viele Stunden.“ Betrübt dachte die Brünette an ihren Freund. Was er wohl gerade machte? Sie wusste ja schon, dass die Arbeit in einer Fabrik hart sein konnte und sie wusste auch wie ungerne er das machte, aber er war nun mal der Meinung keine andere Wahl zu haben und bei Tai war das leider so, dass wenn er sich was in den Kopf gesetzt hatte, dann zog er es auch durch. „Ich werde gleich noch so richtig lecker für ihn kochen, dass hat er verdient“ erwiderte die Brünette verträumt. „Und an was hast du gedacht?“ fragte die alte Dame ihre Enkelin „Sushi mit Fleischbällchen, dass ist sein Lieblingsessen“ erklärte die 18-Jährige ihr. „Kannst du denn Sushi zubereiten, mein Kind?“ fragte Riku skeptisch nach. Mimi wedelte mit ihren Händen „Also so schwer kann das ja nicht sein.“ Zuversichtlich blickte sie ihre Großmutter an, die sie nur herausfordernd ansah. „Eventuell solltest du noch eine Tiefkühlpizza kaufen, falls das Ganze schief geht.“ Empört verließ Mimi die Küche „Pfff unglaublich“ stöhnte sie genervt aus. Riku konnte sich unterdessen ein Lachen nicht verkneifen, ihre Enkelin konnte zwar viele Gerichte gut kochen, aber ob Sushi dazu gehörte, wagte sie so bezweifeln.

`Sushi? Hmm... Ob Yolei heute spontan Zeit hat?` schoss es der Brünetten durch den Kopf, als sie ihr Zimmer betrat. Rasch begab sich die junge Frau ins Badezimmer, sprang unter die Dusche, zog sich einen weißen plissierten Rock mit kleinen rosafarbenen Blumen drauf an, einer schwarzen Bluse, sowie einen breiten braunfarbigen Tailliengürtel, machte sich einen Pferdeschwanz und trug ein dezentes Make-Up auf.
 

Zügig machte Mimi sich auf den Weg in den Supermarkt. Sie trat in das Geschäft ein, schnappte sich einen Einkaufswagen und schlenderte in aller Ruhe durch alle Gänge „Mimi? Was machst du denn hier?“ Gerufene drehte sich um und sah in das Gesicht ihrer lilahaarige Freundin „Bingo“ erfuhr es freudestrahlend aus der Brünetten „Ich habe darauf gehofft, dich hier heute anzutreffen.“ Yolei kam näher auf Mimi zu „Okay was kann ich denn für dich tun?“ fragte die 17-Jährige nach. „Achso das habe ich ja noch gar nicht erzählt“ kam es verlegend aus der Brünetten heraus „Das du mit Tai zusammen bist?“ Irritiert sah Mimi zur jüngeren. Yolei lachte gleich drauf los „Keine Sorge, ich habe keine übersinnlichen Fähigkeiten, Kari hat es mir noch am gleichen Abend berichtet, genauso dass ihr Bruder die Regeln fallen gelassen hat, dass hast du ja gut angestellt.“ Mimi lächelte „Na ja was man nicht alles für Freunde macht“ erwiderte die Brünette und zwinkerte ihrer Freundin zu „Womit wir wieder beim Thema wären“ entgegnete die jüngere. „Ich wollte heute für Tai Sushi kochen.“ Völlig entgeistert und mit großen Augen starrte Yolie ihre Freundin an und musste sich ernsthaft konzentrieren nicht drauf loszulachen, immerhin wusste sie wie schnell Mimi eingeschnappt war. „Du willst Sushi kochen? Hast du das schon ein mal gemacht?“ fragte sie daher behutsam nach. „Nein aber das kriege ich schon hin. Nur was brauche ich da eigentlich für?“ Schmunzelnd blickte sie zu ihrer Freundin „Du weißt nicht mal, was du dafür alles brauchst und willst Sushi kochen?“ Mimi erkannte diesen Blick gleich wieder, den Gleichen hatte heute Morgen ihre Großmutter noch drauf gehabt. „Hallo? Ich kann kochen, ich weiß gar nicht was ihr alle habt! Ihr tut gerade so, als würde ich gleich die Küche in Brand stecken.“ „Entschuldige Mimi, aber Sushi ist wirklich nicht so einfach. Wenn du willst in einer Stunde habe ich Feierabend, dann kann ich dir helfen.“ Mimi lächelte sie dankbar an „Das würdest du tun?“ „Klar mit so einem Wohnungsbrand ist wirklich nicht zu spaßen“ lachte Yolei drauf los, während Mimis Mimik sich gleich angesäuert verzog. „Na komm schon Tussi, lass uns mal lieber schauen, was du alles brauchst.“ „Tussi?“ fragte Mimi zickig nach. „Aber eine absolut liebenswerte mit einem Herzen aus Gold“ fügte sie unbeirrt hinzu und Mimi schenkte ihr einen versöhnlichen Blick. Mühelos und geschwind füllten die Beiden Freundinnen den Einkaufswagen mit den fehlenden Lebensmittel auf. Mimi lief beeindruckt hinter ihrer Freundin her. Sie wusste gleich wo alles stand, als die die Brünette schließlich an der Tiefkühlabteilung ankam und die Pizzen entdeckte, lachte sie gleich höhnisch los „Dich brauche ich bestimmt nicht.“ Verwundert blieb Yolei stehen und sah nach hinten „Oh, ich meine nicht dich, ich meine die Tiefkühlpizza“ lachte die Brünette „Achso, wenn ich dir helfe brauchst du die sicher nicht“ erklärte Yolei grinsend.
 

Zu zweit betraten sie die Küche. Sie waren alleine, denn Riku war bereits im Krankenhaus. Sie hatten erst ein mal alle Zutaten auf den Esstisch ausgebreitet „Meine Güte, also mindestens die Hälfte hätte ich ohne dich vergessen“ gab die Brünette zu und war dankbar, dass ihre Freundin ihr half. „Na komm wir fangen erst mal mit dem Reis an. Der Reis wird gekocht und danach mit einer Mischung aus Reisessig, Zucker, Salz und Reiswein versetzt. Dabei wird der Reis gekühlt. Das gibt dem Sushi-Reis seinen unverkennbaren Geschmack“ erklärte die Lilahaarige Mimi unbekümmert. Mimi schien jetzt schon überfordert zu sein und blickte beeindruckt dabei zu, wie zügig Yolei die Zutaten vermischte.

Mimi wollte die Soße machen, sie nahm den Wasabi, Meerrettichsenf und die Soja-Soße und gab alles genau so zusammen, wie Yolei es ihr erklärt hatte „Vorsicht bei dem Wasabi, er ist höllisch scharf, lieber nicht so viel nehmen“ warnte Yolie ihre Freundin. „Schon mal probiert?“ Mimi verneinte verschämt und die Jüngerer grinste „Du bist mir ja eine Japanerin.“ Skeptisch zog Mimi eine Augenbraue hoch „Was soll das denn heißen?“

„Es wird höchste Zeit. Ich habe Wasabi schon mit fünf Jahren gegessen“ befahl Yolei ihr, nahm einen Teelöffel und tauchte ihn mit der Spitze in den Wasabi und führte den Löffel zu Mimis Mund. Zweifelnd öffnete sie ihren Mund und ließ sich von Yolei füttern. Gleich schoss ihr der beißende Geruch in die Nase und noch ehe der Wasabi Mimis Gaumen erreicht hatte, schrie sie auch schon fluchend „Ach du heilige Sch...“ Mimi lief durch die Küche, eilte zur Spüle, drehte den Wasserhahn auf und hielt ihren Mund drunter, doch es half nicht. Yolei hielt sich unterdessen den Bauch vor Lachen „Oh Mimi wie geil bist du denn? Du isst wohl nicht gerne scharf, was?“ „Oh man das hört einfach nicht auf. Ich habe das Gefühl ich spucke gleich eine kleine Flamme wie Agumon.“ Yolei stellte sich das gerade bildlich vor und musste sich mit ihren Händen an der Küchendiele abstützen. Mittlerweile schossen schon die Tränen aus Mimis Augen und sie fächerte sich Luft zu. Die Lilahaarige beruhigte sich langsam und ging zum Kühlschrank, nahm die Milchpackung heraus und hielt sie ihrer Freundin entgegen „Na los trink Milch, das hilft“ befahl Yolei ihr und Mimi griff danach und hoffte inständig, dass dies kein böser Scherz war. Noch immer lachend sah die 17-Jährige zur ihrer brünetten Freundin und legte vorsichtig ihre Hand auf ihre rechte Schulter „Und geht es besser?“ Mimi trank die Milchpackung mit einem Mal leer, stelle die leere Verpackung auf dem Küchentresen ab und musterte ihre Freundin böse. Nun hatte sie einen Milchbart und einzelne Milchtropfen fielen von ihrem Kinn. Wieder prusterte Yolei los, sie konnte sich gar nicht mehr halten „Du bist so geil, Mimi. Ich schwöre ich bin dein größter Fan.“ Ziemlich undamenhaft nahm diese ihren linken Arm und strich sich mit ihrer Bluse die letzten Milchreste ab und konnte endlich wieder ruhig atmen. „Also das esse ich bestimmt nie wieder“ „Ich sagte doch er ist höllisch scharf“ entgegnete die Lilahaarige grinsend. „Na ja wenigstens habe ich diese Jungfräulichkeit jetzt auch verloren und bekanntermaßen sind erste Male doch nie besonders gut“ erwiderte sie zwinkernd.
 

Die beiden Freundinnen kamen sehr gut voran, mittlerweile hatte Mimi die Musik laut aufgedreht und zwischen den einzelnen Vorbereitungen unterbrachen die Freundinnen um sich singend, tanzend und lachend zur Musik zu bewegen. „Okay der Reis ist fertig“ stellte die Brünette lachend fest „Und wie geht es jetzt weiter?“ „Man nimmt einfach ein Nori-Algenblatt, dass wir bereits mit der Essiglösung angefeuchtet haben und das Nori wird auf eine Bambusmatte gelegt. Darauf kommen Reis und ein Streifen Fleisch bestreicht ihn mit etwas Wasabi und legt ihn auf den Reis, dann lässt man einen Streifen des Blattes unbedeckt und rollt das Ganze dann vorsichtig zusammen“ erklärte die Brillenträgerin und die Brünette machte es ihr nach. „Mimi du machst das wirklich gut, dafür das du das vorher noch nie gemacht hast, dass ist nämlich ganz schön schwer.“ erwiderte die Lilahaarige anerkennend. „Ich sagte doch ich bekomme das schon hin, unterschätzt mich doch nicht immer“ ermahnte sie die Jüngerer kichernd. Yolie fing auch wieder an zu lachen „Das würde mir doch nie einfallen.“ Nach und nach verarbeiteten die beiden jungen Frauen alle Zutaten miteinander bis nichts mehr übrig war. „Also jetzt bin ich schon richtig enttäuscht, dass ich nicht mit essen darf“ lachte die Jüngere auf. Mimi legte den Arm um ihre jüngere Freundin, nahm sich eine Sushi-rolle und überreichte ihr diese. Dankend nahm Yolei sie entgegen und biss herzhaft hinein „Also das schmeckt absolut lecker“ schwärmte die 17-Jährige. „Ja, dank dir“ erwiderte die Brünette erfreut. „Ach was, dass das hat doch richtig Spaß gemacht“ erwiderte Yolie „Finde ich auch.“

Mimi verabschiedete sich noch dankbar von ihrer Freundin, räumte die Küche wieder auf und Vorfreude machte sich in ihr breit. Sie blickte auf die Uhr, es war bereits sechs Uhr, ihre Großmutter würde sicherlich bald nach Hause kommen. Sie sah auf ihr Handy, von Tai noch immer keine Nachricht. Hoffentlich würde er sich freuen. Hoffentlich war er nicht allzu schlecht gelaunt. Hoffentlich taucht er überhaupt auf.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So ich hoffe wie immer, dass euch das Kapitel gefallen wird :) und sorry wenn es etwas zu lang geworden ist, habe einfach keine Stelle zum kürzen gefunden :DDD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Ariana
2016-08-21T12:35:29+00:00 21.08.2016 14:35
Haha Matt ist einfach der Knüller 😂

Mimi muss ja nen verdammt empfindlichen Gaumen haben wenn die Wasabischärfe bei ihr so lange auf der Zunge bleibt 😂 der verschwindet doch so schnell wie der gekommen ist 🙈

Ja Sushi ist nicht einfach und so lange man kein Meister ist, wird man es auch niemals perfekt machen können. Alleine das Reis "kochen" ist da ne Kunst für sich.
Jedenfalls, echt süß von Mimi das sie für Tai sein lieblingsessen machen will. In Japan ja ein echter liebesbeweis wenn man jemanden was zu essen kocht vorallem das lieblingsessen.

Und weiter geht's *lesleslesles*
Lg
Antwort von:  Linchen-86
21.08.2016 15:15
Uhhh...Kapitel 19 schon ;)
Na warte mal ab, was Matt sich noch so alles leisten wird ;)

Na ja Mimi verträgt eben nicht so gut schärfe... daher ist sie da kurz vorm durch drehen ;)

und ich habe selber auch schon mal Sushi gemacht und es ist wirklich schwer... aber es hatte wirklich geschmeckt... und ja es war ein Liebesbeweis ;) und Tai hatte sich auch sehr darüber gefreut ;)

Liebe Grüße...mal sehen wie weit du noch kommst ;)
Von: abgemeldet
2015-10-10T17:21:56+00:00 10.10.2015 19:21
Sms zw michi is total süß^^

Sorato total niedlich wie diese sich necken😁

Sind die beiden jetzt zsm oder nicht?^^
Antwort von:  Linchen-86
11.10.2015 12:24
Danke liebe Carly :)

freut mich das es dir gefallen hat :) Meinst du Michi???? Ja sind sie :)

Liebe Grüße :)
Von:  Tasha88
2015-10-09T12:20:45+00:00 09.10.2015 14:20
Liebstes Linchen :D

ich mag das Kapitel.
Schon am Anfang, als Tai sich mit Sora und Matt trifft. Ich liebe Matts Art einfach und wie er die ganze Zeit über versucht, Tai aufzuziehen XD

Und Sora - ohje, das wird noch was, wenn sie Mimi tatsächlich anspricht... und die ist sicher wütend, wenn sie hört, dass Tai geredet hat ...

Auch wie Mimi und Tai sich SMS schreiben XD einfach lustig ^^

Und noch was tolles an diesem Kapitel :p ich kann jetzt Sushi vorbereiten XD
und ich hätte zu gerne Mimis Gesicht nach dem Wasabi probieren gesehen XD
so was ähnliches ist mir im Urlaub passiert :D ich wollte wissen, ob das Chickencurry scharf ist... die Verkäuferin meinte dann, ne, nicht arg. Ich durfte dann aber probieren und mich hat es fast verspult... es war soooo scharf >.< dass mir kein Rauch zu den Ohren rausgestiegen ist, kann ich bisher nicht verstehen :p
daher kann ich mir mimis Gesicht gut vorstellen XD

und jetzt freue ich mich darauf, wie Tai reagiert ^^

Liebe Grüße
Tasha :*
Antwort von:  Linchen-86
09.10.2015 17:12
Ohhh Tasha :)

Danke für deinen Kommi :) ja ich mag Matt und Tai zusammen sowieso immer ganz gerne und ob und wie Sora Mimk darauf anspricht mal sehen... :)

Hehe ich hab letztes Jahr mit meiner besten Freundin Sushi gemacht, dass war so viel Arbeit :D aber hat auch so Spaß gemacht, aber ohne meine Freundin hätte ich das nieeee geschafft :D
Und ich kann gar nicht scharf essen, überhaupt gar nicht :D ich glaube ich hätte da ähnlich reagiert wie du ;)

Ja im nächsten wird man es erfahren :)

Liebe grüße zurück :*


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