A long Time ago von Linchen-86 ================================================================================ Kapitel 9: Ein peinliches Geständnis ------------------------------------ Mimis Sicht/Dienstag: Schwerfällig öffnete die Brünette ihre Augen. Sie versuchte sich an den vergangenen Abend zurückzuerinnern. „Oh Gott – Oh...nein. Mist, Mist, Mist“ Sie zog sich ihre Decke wieder über den Kopf, als könnte sie damit ungeschehen machen, was da zwischen ihr und Tai geschehen wahr. Erinnerungen strömten unaufhaltsam in ihre Gedanken. Dieser unglaubliche erste Kuss – gierig, intensiv und so voller Leidenschaft. Die Hand, die ihren Nacken umfasste, als er sie näher an sich zog. Eine zweite auf ihrem Rücken. Wie Tai sie gegen den Küchentresen presste. Ihre Finger in seinem Haar. Sein betörender Duft, sein Geschmack. Ruckartig schlug sie ihre Decke von sich, setzte sich ans Bettende, sah zur Türe und stöhnte lauthals auf. Was war das nur? Und warum will ich nur, dass sich das wiederholt? Langsam erhob sich die Brünette und wollte gerade ins Badezimmer eilen, als sie eine SMS bekam. Irritiert schaute die 18-Jährige auf ihr Handy. Wer schrieb ihr nur? Tai? Sie nahm ihr Handy in die Hand. Kari hatte ihr geschrieben. `Hast du heute Zeit? Ich brauche euch.` Schnell erinnerte sich die Junge Frau daran wie fluchtartig Kari gestern die Party verlassen hatte und sich eindeutig mit Takeru gestritten hatte. Was da wohl vorgefallen war? Sicher wollte sie darüber reden. Rasch antwortete die Brünette ihrer jüngeren Freundin: `Natürlich wo wollen wir uns treffen?` Kari antwortete zügig. `Kannst du zu mir kommen? Sora und Yolei kommen auch.` Oh nein, das würde ja bedeuten , dass sie Tai wiedersehen musste und das so schnell. Oh je. Plötzlich wurde die Brünette ganz blass um die Nase. Wie soll ich ihm denn nur entgegentreten, nachdem wir uns gestern komplett aus dem Weg gegangen sind? Das kann ja nicht ewig so weiter gehen und das würde auch auffallen. Wieder schrieb Kari ihr. `Wir haben sturmfrei, meine Mutter ist arbeiten und Tai beim Fußballtraining.` Tai ist nicht zu Hause? Erleichtert lächelte die Brünette und schrieb ´Wann soll ich da sein?´ Kari antwortete: ´Gegen sechs sind wir allein.´ Unter der Dusche bekam Mimi ihren Kopf ein bisschen frei, und das heiße Wasser spülte mit dem Seifenschaum alle verwirrenden Gefühle fort. Die Brünette zog sich ihre figurbetonte weiße Lieblingsbluse und eine enge olivgrüne Röhrenjeans an und bearbeitete mit einem Lockenstab ihre Haare. Sie wusste nicht warum sie sich heute so viel Mühe gab, wo sie nichts besonderes vor hatte, vielleicht weil sie einfach heute die Zeit dafür hatte oder vielleicht weil sie sich schlichtweg besser fühlte, wenn sie gut aussah. So zurechtgemacht ging sie schließlich ins Wohnzimmer und schaute sich eine Fernsehsendung an, um sich etwas abzulenken, was ihr mehr oder weniger gelang. Tais Sicht: Tai´s Hunger trieb ihn gegen Mittag in die Küche. Immer wieder war er wach geworden und dachte an den Kuss zurück. Er hatte schon viele junge Frauen geküsst, doch nie hatte es sich so angefühlt wie mit Mimi. Er blickte seine Schwester an, die ebenfalls am Küchentisch saß und gedankenverloren mit einem Löffel in ihrer halbleeren Teetasse herumrührte und mit der anderen Hand ihren Kopf abgestützt hatte. „Also erzählst du mir jetzt was gestern bei euch los war?“ fragte der 19 Jährige ohne große Umschweife und schnappte sich die Kaffeekanne. Die Jüngere sah zu ihrem Bruder auf und seufzte „Das ist nichts worüber man ausgerechnet mit seinem großen Bruder sprechen möchte“ stammelte die 16-Jährige. Tai zog misstrauisch seine rechte Augenbraue hoch und musterte seine Schwester. „Das interessiert mich nicht, ich hab mir voll den Kopf gemacht und ich will jetzt wissen was passiert ist“ sagte er und seine Stimme wurde deutlich lauter. Kari wusste wie stur Tai war und dass er sowieso nicht locker lassen würde also beschloss die Brünette frei nachdem Motto Angriff ist die beste Verteidigung zu antworten. „Hast du schon mal eine gute Freundin geküsst?“ Der Ältere riss seine Augen weit auf und zog scharf die Luft ein. Was sollte er darauf erwidern? Ja und es ist nicht mal 24 Stunden her und war der absolute Wahnsinn... aber das konnte er jetzt unmöglich zu ihr sagen. „Was warum fragst du so etwas?“ wollte er neugierig wissen „Hat Takeru dich geküsst?“ schlussfolgerte er schließlich. Die Jüngere kniff ihre Augen zusammen und schüttelte mit dem Kopf „Nein hat er nicht“ gab sie bissig von sich. „Dann ist ja gut, ich dachte schon ich muss ihn jetzt zurechtweisen“ grinste Tai seiner Schwester entgegen, die das Ganze gar nicht lustig fand. „Danke Tai, für deine Hilfe. Mir geht es gleich schon viel besser nur gut das gleich die Mädels kommen“ patzte Kari los. „Welche Mädels?“ wollte Tai von seiner jüngeren Schwester wissen, die ihn nicht ganz verstand „Wie welche Mädels? Na Yolei, Sora und Mimi“. Mimi, Mimi, Mimi hallte es immer wieder wie ein Echo in seinem Kopf. „Wann kommen die denn?“ fragte er nach. „Wenn du beim Training bist“ gab Kari verständnislos an. Darüber musste er unwillkürlich den Mund verziehen sie rechnet also nicht mit mir dachte sich Tai. „Was grinst du denn jetzt so blöd?“ fragte Kari ihn geradeheraus. Tai hat gar nicht mitbekommen, dass sie ihn beobachtet hatte. „Ach nur so“ flötete er nun vor sich hin und nahm ein selbstgefälliges Schmunzeln an. Er würde auf jeden Fall heute direkt nachdem Training nach Hause kommen und nicht noch mit den Jungs zusammen sitzen bleiben. Diesen Anblick konnte er sich einfach nicht entgehen lassen. Die plötzlich aufkommende gute Laune ihres Bruders nervte die Braunhaarige ungemein, so nahm sie einen letzten Schluck von ihrer Tasse, stelle diese zurück in die Spüle und verließ die Küche. Der Ältere lachte daraufhin und begann mit seinem späten Frühstück. Mimi machte sich langsam auf dem Weg zu den Yagamis. Sie ließ sich Zeit um sicher zu gehen, dass Tai auch wirklich nicht mehr zu Hause war. Sie klingelte und schien etwas nervös zu sein. Freudig öffnete Kari die Tür und ließ Mimi rein. Mimi zog ihre Schuhe aus und begab sich in Karis Zimmer und begrüßte Sora und Yolei die schon da waren. Kari kam mit vier Gläsern und einigen Getränken hinterher. Alle vier Freundinnen saßen auf dem Boden in einem Kreis und die drei Mädchen schauten fragend zu Kari hinüber. „Also was ist gestern bei euch beiden passiert?“ drängte Yolei und fiel gleich mit der Tür ins Haus. Kari wusste nicht recht wie sie das Gespräch beginnen sollte und seufzte ausgiebig. „Ihr habt euch doch den ganzen Abend gut verstanden, oder etwa nicht?“ Hackte Sora nach. Kari nickte nur mit dem Kopf. Mimi spürte, dass das Ganze die Jünger sehr belastete und sich noch nicht ganz traute mehr rauszulassen „Sag mal hast du auch was anderes zu trinken hier?“ entgegnete sie und sah auf die Cola und Wasserflaschen herunter. „Was meinst du? Fehlt etwas?“. „Ja hast du vielleicht Sekt hier?“ „Oh ja das ist eine gute Idee“ stimmte Yolei ihr zu. „Ähm...ich glaube wir haben noch etwas hier“. Die Jüngste stand auf, verließ ihr Zimmer und kam mit zwei Flaschen Sekt und passenden Gläsern zurück ins Zimmer. Sora nahm ihr die Sektflasche ab, öffnete diese und trank schnell den ersten Schluck ab, bevor dieser Bekanntschaft mit dem Fußboden machte. Kari hielt ihr die vier Gläser hin und die Rothaarige füllte alle Gläser auf. Die Freundinnen hielten alle ihr Sektglas in die Luft, ließen diese in der Mitte anstoßen, prosterten sich zu und tranken alle einen Schluck. Mimi musste in dem Moment feststellen, dass sie fast jeden Abend etwas getrunken hatte, seit sie hier war und nahm sich ganz fest vor morgen abstinent zu bleiben. Nach einiger Zeit wurde die Stimmung um einiges lockerer, noch sprachen die vier jungen Frauen über Belangloses bis Kari das Wort ergriff „Takeru hat mich abgewiesen und voll auflaufen lassen“ gab die Jüngere schließlich zu. Alle drei Freundinnen schauten neugierig zu ihr „Wie meinst du das?“ wollte Sora nun genauer wissen. „Na ja wir haben uns wirklich viel unterhalten das habt ihr ja wahrscheinlich mitbekommen, und wir haben uns auch gut verstanden und ich hatte auch das Gefühl, das er mit mir geflirtet hatte“ antwortete die Jüngste der Gruppe mit traurigem Blick. „Und was war nachher in Davis Zimmer, da ist es doch dann eskaliert, oder?“ fragte Mimi nach. Kari nickte mit dem Kopf „Ich hatte einfach keine Lust mehr darauf, ewig zu warten bis er sich traut auf mich zuzukommen und ihr meintet ja auch, dass er vielleicht einfach nur zu schüchtern sei um einen Schritt auf mich zuzugehen, so dachte ich, ich fass mir ans Herz und mache den ersten Schritt“. „Okay also hast du ihn geküsst?“ wollte Sora der 16 Jährigen aus ihre Situation heraus helfen. „Ich wollte ihn küssen, ich ging auf ihn zu, kam seinen Lippen ganz nah, doch in dem Moment hat er seinen Kopf weggedreht, sodass ich nur seine Wange getroffen habe, es war so schrecklich peinlich“ gab die Jüngste nun zu und Tränen schossen wieder in ihre Augen. „Was er hat seinen Kopf weggedreht?“ Fassungslos sah Yolei zu ihr herüber. „Warum? Was hat er denn dann gesagt?“. „Keine Ahnung das Ganze war mir so peinlich, dass ich ihn nur wütend von mir gestoßen habe und ihn ein Feigling genannt habe“ zischte Kari los. „Das ist aber nicht nett, dass hat in sicher getroffen“ kam es von Sora die versuchte als neutrale Person zu schlichten. „Na und... war es etwa nett mich so auflaufen zu lassen?“ fragte die Jüngere gereizt. „Nein, natürlich nicht aber sicher hat er einen Grund den er die auch sicher erklärt hätte, wenn du ihm die Chance dazu gegeben hättest“ versuchte Sora Karis Gemüt zu entspannen. „Ach also bin ich jetzt schuld?“ kam es hysterisch aus Kari heraus. „Nein, so wahr das doch gar nicht gemeint“ entschuldigte sich Sora gleich bei ihr. „Takeru ist wirklich feige, ich kann dir da nur zustimmen“ mischte sich Yolei ein. „Er mag dich doch, dass weiß doch jeder und dann bist du die Mutige und er läuft noch weg – Pfff“ stimmte Yolei ihrer Freundin zu. Kari lächelte daraufhin etwas „Danke, Yolei“ murmelte die Jüngere „Und was soll ich um Himmels Willen jetzt machen?“. „Ich weiß nicht, auf jeden Fall solltest du warten bis er sich bei dir meldet. Lass ihn so lange schmoren, bis er sich auf Knien entschuldigt“ kicherte Yolei los. „So was dummes“ protestierte Sora. „Auf wessen Seite stehst du eigentlich“ wollte Kari von ihr wissen. „Süße die Frage ist ungerecht. Ich versuche doch nur zu helfen“. „Wenn das deine Hilfe ist, dann lass es“ zickte Kari die Rothaarige an. „Süße ich glaube Sora hat gemeint, das es nichts bringt sich jetzt zu ignorieren und sich aus dem Weg zu gehen, weil das sicher alles nur noch schlimmer machen würde“ meldetet sich nun auch Mimi zu Wort und gab das ausgesprochene gerne an sich zurück. „Nein ich werde vor Scham sicher sterben“. Die Brünette lächelte sie fand Kari gerade einfach nur goldig, wie sie beleidigt dasaß und Takeru sonst was wünschte, es erinnerte sie gerade an ihren Bruder, sicher würde er ganz genau so reagieren, das lag wohl in der Familie dachte sie sich und lächelte in sich hinein. Plötzlich klingelte Karis Handy, Takeru – wieder einmal – bisher war sie nicht dran gegangen. Sie sah in die Runde. „Na los, heb schon ab“ ermutigte Mimi ihrer Freundin. Zögernd ging Kari ans Telefon . „Ja?“ „Kari hast du Zeit, können wir bitten reden?“ hörten sie Takeru gleich fragen. Kari erwiderte nichts darauf. „Kari? Es tut mir Leid, lass es mich bitte erklären“ flehte er eindringlich ins Telefon. Noch immer schwieg die 16 Jährige. „Kari? Bitte?“ Die Art und Weise wie er ihren Namen ausgesprochen hatte, erfüllte ihr ganzes Herz und sie konnte nicht länger schweigen. „Ja, ich höre“ zaghaft antwortete sie ihm. „Nicht am Telefon, können wir uns treffen?“ schallte es durch das Telefon. „Nein ich habe Besuch“ gab sie ihm zu verstehen. „Okay“ enttäuscht antwortete Takeru ihr. „Aber wie wäre es mit Morgen?“ schlug sie ihm vor, sie konnte einfach nicht anders, Takeru war ihr einfach viel zu wichtig. „Sehr gerne. Ich hole dich ab, okay?“ Kari nickte nur verträumt und merkte jetzt erst, dass er das ja gar nicht sehen konnte „Ähm... ja okay“ fügte sie schnell hinzu und legte dann auf. Die drei Freundinnen schauten sie lächelnd an formten aus ihren Händen Herzen und sangen im Chor „Love is in the air“ „Ihr seid so bescheuert“ entgegnete Kari und rollte mit den Augen. Alle vier kicherten darauf los. „Also morgen möchte ich aber unbedingt wissen, was er gesagt hat“ bettelte Sora. „Ich werde berichten und tut mir Leid das ich dich eben so angeblafft habe“ Schüchtern sah die Jüngere zu Sora. „Schon längst vergessen“ antwortete die Rothaarige und warf ihr einen Handkuss zu. „Oh Mann Freunde und küssen vielleicht sollte man so etwas einfach trennen“ erfuhr es auf einmal aus Mimi. Alle schauten daraufhin neugierig zu ihr. „Wieso findest du das besser?“ fragte Yolei nach. „Na ja, ich meine... ach..keine Ahnung...einfach so“ stammelte die Brünette vor sich hin. „Freunde zu küssen, ist doch einfach das Beste“ antwortete Sora ihr und dachte gleich an Matt, Sie waren schließlich auch erst nur Freunde und jetzt würden sie bald zusammenziehen. „Ja ihr seid mein Vorbild“ kicherte Kari los. Mimis schien sich nicht gleich umstimmen zu lassen. Yolei beobachtete Mimi ganz genau und auf einmal kam ihr etwas in den Sinn und wie immer sprach sie aus an was sie dachte „Oder könnte es womöglich sein, dass du es bereits getan hast“ kritisch zog Yolei eine Augenbraue hoch. Mimi fing augenblicklich an zu erröten „So ein Unsinn“ quietschte die junge Frau heraus. Auf diese Reaktion waren auch die anderen Beiden stutzig geworden. „Also hast du noch nie einen unserer Freunde geküsst? Fragte Kari direkt nach und war auf ihre Antwort gespannt, denn lügen konnte Mimi nicht. „Wen sollte ich denn schon bitte geküsst haben?“ bemühte sich die 18-Jährige cool zu bleiben. „Lass uns mal nachdenken“ begann Sora ihre Theorie, verärgert schaute Mimi zu ihrer besten Freundin herüber und hatte das Bedürfnis ihr den Mund zu stopfen. „Matt und Takeru kommen wohl nicht in Frage“.“ Ken fällt auch raus, der gehört zu mir“ übernahm Yolie ihre Aussage. „Davis und Cody wären sicherlich zu jung“ ergänzte Kari. „Izzy ist jetzt schon seit einem Jahr vergeben“ konterte Yolei. „Tja blieben da noch zwei“ schlussfolgerte Sora und grinste herausfordernd zu Mimi. Die immer unruhiger wurde. Nervös faltete sie ihre Hände immer wieder aneinander. „Joey ist mit seinem Medizinstudium verheiratet, sonst hätte er sicherlich nichts dagegen dich zu küssen“ kicherte Yolei los und zwinkerte ihr zu. Mimi wurde langsam wütend. „Ja dann bleibt ja nur noch einer...“ Alle drei schauten erwartungsvoll zu Mimi die schließlich beichtete „Oh man, ja ich habe Tai geküsst, oder er mich oder wir uns, ach was weiß ich“ lenkte die Brünette nun doch ein. Den drei Freundinnen klappte der Mund auf. Jetzt gab es kein Halten mehr. „Ich will alles wissen“ kreischte Kari fast schon los, sie wusste doch, dass da was im Busch war. Kritisch beäugte sie ihre drei Freundinnen „Was wollt ihr wissen?“ fragte sie und tat als wäre das Alles gar nicht mal eine so große Nummer. „Wie war der Kuss? Wann kam es dazu? Seid ihr ein Paar? Hast du dich in ihn verliebt?“ sprudelte es aus Yolei heraus und hickste schon vor Aufregung. Mimi wurde die ganze Situation immer unangenehmer. Sie hatte doch selbst keine Ahnung, was das zwischen ihnen war und fand es unpassend jetzt mit ihren Freundinnen darüber zu sprechen. „Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen“ bettelte Sora schließlich. Der Brünetten platze der Kragen und plötzlich überkam es sie „Der Kuss war... war atemberaubend, einfach magisch, ich hatte noch nie so einen Kuss. Seine Lippen, seine Hände, sein Geruch – das machte mich vollkommen wahnsinnig. Ich wollte gar nicht mehr das er aufhört mich zu küssen oder viel mehr noch ganz andere Sachen mit mir macht...und...“. „Ähm Mimi“ unterbrach sie Sora zeigte mit einer deutlichen Geste Richtung Türe und spannte ihre Mundwinkel an, damit Mimi inne hielt. Aufgewühlt schaute sie einzeln zu ihren Freundinnen und bemerkte, dass alle mit ihrem Blick hinter sie schauten. Jetzt hatte sie ein mehr als dumpfes Gefühl in der Magengegend. Langsam drehte sie den Kopf um und hoffte inständig nicht auf ihn zu treffen. Doch da stand er mit einem süffisantem Grinsen schaute er direkt zu Mimi lehnte sich lässig an den Türrahmen, nahm seine Hände vor die Brust und wiederholte quälend langsam den letzten Teil von Mimis Satz „Du möchtest also das ich gar nicht mehr aufhöre dich zu küssen und noch ganz andere Sachen mit dir mache?“ Mit hochrotem Kopf wandte sie sich von ihm weg, biss sich auf die Unterlippe und wünscht sich augenblicklich im Erdboden zu versinken. „Ka-Kannst du bitte einfach gehen, Tai, bitte“ stotterte sie nur kleinlaut. Tai nahm beide Hände hinter seinen Kopf und antwortete hoch amüsiert „Nur weil du so nett gebettelt hast“. Er tat ihr den Gefallen und verschwand in sein Zimmer, aber nicht ohne nochmal laut über ihr Geständnis zu lachen. „Sagt mir bitte das, dass gerade nicht passiert ist?“ fragte Mimi mit immer noch hochrotem Kopf. Die drei Mädchen mussten sich ein Lachen verkneifen aber konnten schließlich nicht anders und begannen herzhaft zu Lachen. Mimi schämte sich in Grund und Boden, das würde er ihr für den Rest ihres Lebes aufs Brot schmieren. „Dein Geständnis war ja noch peinlicher, als mein Missgeschick von gestern“ lachte Kari und ihr kamen nun Tränen vor lachen in die Augen. Mimi fand das alles andere als amüsant und beschloss augenblicklich zu verschwinden. „Ich werde jetzt gehen“ krächzte die 18 jährige. „Och Mimi, jetzt sei nicht so. Bleib bitte nochwas“ versuchte Sora sich wieder einzubekommen. „Ich bleibe bestimmt nicht hier, wenn er direkt im Zimmer nebenan ist" zischte sie nun los und stand bereits auf. „Aber Mimi dann kann Tai dir doch gar nicht mehr den Gefallen tun und im Zimmer bleiben“ entfuhr es aus Yolei und alle begannen wieder zu lachen. Jetzt war Mimi wirklich sauer, als wäre es nicht schon schlimm genug das Tai ihr Bekenntnis gehört hat, nein jetzt machten sich auch noch ihre Freundinnen über ihr Malheur lustig. Sie verließ Kommentarlos das Zimmer, erst wollte sie die Türe wütend zuschlagen, doch sie wollte auf keinen Fall die Aufmerksamkeit von Tai auf sich lenken, also schloss sie ruhig die Zimmertüre von Kari und ging auf leisen Sohlen zur Haustüre und zog schnell ihre Schuhe an. Sie wollte nur noch weg, doch dann fuhr sie zusammen als sie ein Geräusch hinter sich hörte und lief wieder rot an. „Heute so schamhaft?“ Tai bedachte sie mit einem schiefen lächeln. Wieder starrte Mimi ihn entsetzt an. Wollte er jetzt ernsthaft hier und direkt mit ihr darüber reden? „Was willst du überhaupt hier?“ fauchte die Brünette viel lauter als sie wollte. Tai legte auf bezaubernde Art und Weise den Kopf schräg, sodass Mimi ganz nervös wurde. „Ich wohne hier ...schon vergessen?“ Die 18-Jährige war drauf und dran zu ihm rüber zu gehen und ihm eine zu knallen. „Solltest du nicht beim Fußballtraining sein?“ Tai lachte leise auf. „Ich bin heute mal früher gegangen, ich wollte dich noch erwischen und mit dir Reden, aber du hast ja bereits alles gesagt“ grinste er frech. Der Brünetten stockte der Atem, sie schloss die Augen um ihm jetzt nicht noch ansehen zu müssen. „Ich habe kein Interesse mehr ans Reden“. Als Mimi ihre Augen wieder öffnete lächelte Tai sie verführerisch an. „Oh, dass du kein Interesse am Reden hast, hast du eben deutlich zu verstehen gegeben“ Tai schritt immer näher auf sie zu und sah mit eindringlichem Blick zu ihr, obwohl Tai diese Worte flüsterte, kam es ihr jedoch so vor, als würde er die Worte quer durch den Raum brüllen. „Nein, so etwas will ich ganz bestimmt nicht“ stieß sie hervor, unfähig noch etwas zu sagen. Tai lächelte ganz leicht und streckte seine Hand aus, um Mimi an der Wange zu berühren. Sie wollte ihm ausweichen und ihm doch noch eine knallen, aber ihr Körper hörte einfach nicht auf sie. Mimi ärgerte sich über sich selbst und dass sie sich gerade so nach ihm sehnte. Bei seiner Berührung kam sofort Verlangen in ihr auf. Ihr Mund öffnete sich leicht, als er ihre Lippen liebkoste, genüsslich schloss sie ihre Augen. „Das werden wir ja noch sehen“ bemerkte Tai beiläufig. „Was denkst du denn was wir jetzt sind?“ wisperte sie in sein Ohr. Tai lächelte und griff nach ihrer Hand, obwohl sie zusammenzuckte hielt er sie jetzt und strich mit dem Finger dadrüber. „Na ja...im Moment sind wir wohl Freunde – sehr gute Freunde“. Mimi starrte Tai einfach nur an „Ach wir sind also sehr gute Freunde, seit wann das denn? Bis vor kurzem hatten wir nicht mal Kontakt“ giftete sie ihn an. Tai durchbohrte Mimi förmlich mit seinem Blick, das machte sie sichtlich nervös. „Dafür habe ich mich entschuldigt und von dem Rest hast du mich überzeugt. Vielleicht willst du mich ja nochmal überzeugen?“ Panisch schritt Mimi einen Schritt zurück bis sie den Türknopf hinter sich spürte. „ich gehe jetzt nach Hause“ murmelte Mimi vor sich hin. Sie öffnete die Türe, zog eine Grimasse, streckte ihm die Zunge raus und schloss die Türe hinter sich. Tai öffnete nochmal die Türe und rief ihr hinterher. „Wir sehen uns Prinzessin“. Sie versuchte sich nicht umzudrehen, doch konnte sie nicht anders, sie lies ihren Blick hinter ihrer rechten Schulter gleiten und ihr Herz machte einen kleinen Sprung als sie in seine tiefbraunen Augen sah und sie dabei so spitzbübisch angrinste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)