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A long Time ago

von

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Nachwehen und Vorfreude

 

Mimi kämpfte sich schleppend nach Hause, als sie vollkommen fertig durch die Wohnungstür trat. Ihre Eltern saßen gerade beim Abendessen, als sie ihre Tochter erblicken und ihnen fast das ganze Essen im Halse stecken blieb. "Was ist passiert? Um Gottes Willen, was ist passiert?" war alles, was Mimi's Mutter fragen konnte. Unter Tränen beichtete die 18-Jährige, dass sie schwanger war und dass sie gerade von Nick kam. Sie hatte viele Blessuren, Kratzspuren und blaue Flecken an den Armen und Beinen. Überraschenderweise war ihr Bauch verschont geblieben.

Geschockt saßen ihre Eltern da und wollten ihre Tochter so schnell wie möglich ins Krankenhaus bringen, doch Mimi wollte nicht.

Ihre Eltern riefen stattdessen direkt beim Notdient an und ein Arzt sagte ihnen, dass sie nun viel Flüssigkeit sowie Ruhe brauchte und sobald sie Schmerzen oder andere Symptome bekommen sollte, sofort einen Arzt aufsuchen sollten. Mimi wollte nicht in ein Krankenhaus, sie war der Meinung das sie sich genauso gut zu Hause ausruhen konnte. Stunden vergingen und irgendwann schlief sie ein.

 

Starke Krämpfe weckten sie. Kalter Schweiß überzog ihren ganzen Körper, sie zitterte und spürte wie es ihr plötzlich übel wurde und sie glaubte, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Irgendwie versuchte sie ins Badezimmer zu kommen. Als sie sich langsam aufrichtete, wurde ihr schwindelig und schwarz vor Augen. Sie wurde stutzig, weil der Boden sich so nass anfühlte. Was war nur los mit ihr? Dann öffnete sie die Badezimmertür und knipste das Licht an. Die plötzliche Helligkeit schmerzte ihr in den Augen und sie kniff ihre Augen zu, doch der Schwindel erfasste sie und zog sie zum Fußboden. Mit letzter Kraft versuchte sie zur Toilette zu krabbeln, während sich ihrInneres zusammenzog. Sie richtete sich auf, um alles raus zu lassen, aber es kam nichts heraus. Die Krämpfe wurden immer schlimmer und waren so stark geworden, dass sie spürte, wie Nässe ihre Beine herunterlief. War das der Tiefpunkt? Sie hing mitten in der Nacht vor der Toilette und nässte sich selbst ein. Nie im Leben wollte sie um Hilfe rufen. Was für ein Bild musste sie abgeben? Ihr Kopf rutschte vom Klo ab und ihre Augen wurden schwer.

Sie hatte keine Ahnung wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann schreckte sie auf. Eine Hitzewelle rast durch ihren Körper. Irgendwas stimmt hier doch nicht. Sie versuchte sich aufzurichten, aber es funktionierte einfach nicht. Alles fühlte sich so schwer an, als würden kiloweise Steine auf ihr liegen.

Was war hier nur los? Nichts ergab Sinn... Sie versuchte nach ihren Eltern zu rufen, egal wie peinlich es für sie werden würde, wenn sie sie hier in ihrem eigenen Urin vorfinden. würden Sie versuchte es immer wieder, aber es schien als würden sie sie nicht hören. Sie reaktiviere alle ihre verbogene Kräfte, um sich langsam aufzurichten, sich an der Wand hochzuziehen und am Türgriff festzuklammern, doch es gelang ihr nicht. Sie rutschte ab und als sie es endlich doch geschafft hatte sich umzusehen, sah sie es.

Überall Blut. Es war kein Urin, sondern Blut. Wessen Blut? Wo kam das ganze Blut her?

Mum? Dad? Rief sie sie überhaupt? Langsam wurde ihr wieder warm, die Schmerzen verschwanden und sie wurde müde. Ihre Lider schlossen sich und sie ließ sich langsam in den kalten Schaf treiben.

Mum? Dad?

Es tut mir so leid. Die Dunkelheit rückte näher.

Bitte hasst mich nicht. Ich kann nicht mehr.

Bitte vergesst mich nicht.

Mum? Dad?

 

... Plötzlich erwachte de 18-Jährige aus dem Schlaf. Es war mitten in der Nacht. Sie drehte sich um. Wo war sie?

"Es war nur ein Traum, mal wieder." flüstert die Brünette. Ein Alptraum - den gleichen Traum den sie in den letzten drei Monaten immer und immer wieder geträumt und wieder erlebt hatte. Sie sah auf den Wecker, es war drei Uhr morgens. Wann sie zuletzt durchgeschlafen hatte, wusste sie schon gar nicht mehr und wieder fing sie an zu weinen. "Und ich bin auch noch so blöd und erzähle es Taichi. Wie konnte ich nur?"

Langsam nahm sie ihr Mobiltelefon und wählte die Telefonnummer ihrer Eltern, sie brauchte kein schlechtes Gewissen zu haben sie zu wecken, da es dort gerade tagsüber war.

"Bei Tachikawa?" Freudig nahm Mimis Mutter das Gespräch an.

"Hallo Mama ich bin es." erwiderte Mimi mit ruhiger Stimme.

"Maus was ist los? Es müsste doch jetzt mitten in der Nacht sein? Kannst du wieder nicht schlafen?" fragte Mimis Mutter besorgt nach.

- Schweigen - dann schluchzte die Brünette. "Ich wollte nur deine Stimme hören. Wirklich, mach dir keine Sorgen".

"Ach Mimi mir kannst du doch nichts vormachen. Ich hatte wirklich gehofft das es dir in Tokio besser gehen würde, wohl eher nicht. Hast du jemanden, mit dem du reden kannst?"

"Nein Mama, alles in Ordnung. Ich habe nur schlecht geschlafen. Es geht mir auch schon was besser, wirklich." log Mimi eher sich selbst an.

"Wenn dir wieder mal die Luft zu knapp wird und dein Herz zerbricht und alles so furchtbar weh tut, dann fühlst du"... begann Mimis Mutter ihren Satz und Mimi fuhr fort.

"...und wer fühlt, der lebt und ist es nicht großartig am Leben zu sein?"

Diesen Satz hatten ihre Eltern ihr immer wieder ins Ohr geflüstert um sie zu beruhigen und meistens half es auch. So viel Positives steckte in dem traurigen Satz.

"Ich weiß Mum." erwiderte Mimi leise.

"Liebes, wenn es dir bestimmt ist ein Kind zu bekommen, dann wirst du es bekommen. Ich weiß dass dir das jetzt nicht weiter hilft, aber ich möchte es dir trotzdem sagen. Denk daran, im Leben geht es nicht darum, das Gewitter zu überstehen, sondern im Regen zu tanzen."

Mimi lächelte und auch wenn sie jetzt nicht tanzen konnte, so hoffte sie wenigstens bald das Gewitter zu überstehen.

"Danke Mum. Ich hab dich lieb."

"Wir haben dich auch lieb, versuche noch ein bisschen zu schlafen, ja?“

"Ja es geht mir schon besser. Danke."

"Du musst dich nicht immer bedanken Mimi, dafür sind wir schließlich da."

Mimi lächelte. Sie war froh das sie so tolle Eltern hatte, die immer hinter ihr standen, egal welchen Mist sie wieder angestellt hatte. Auf sie konnte sie sich immer verlassen.

Noch lange dachte sie an die Worte ihrer Mutter. Sie halfen, dass sie zumindest in dieser Nacht so etwas wir Frieden empfand.

Noch einmal dachte sie an Taichi, weshalb wollte er sie auf seinem Abschlussball dabei haben? Aus Mitleid? Das wollte sie auf keinen Fall, sollte sie doch lieber absagen?

Irgendwann wurden die Gedanken weniger und sie schlief ein.

 
 

 Taichis Sicht:

 

Taichi war Überraschenderweise sehr früh wach. Es ließ ihm keine Ruhe. Immer wieder stellte er sich vor, wie es Mimi in jener Nacht ergangen war. Noch wusste er nicht, wie er damit umgehen sollte. Es fühlt sich eigenartig an. Er hat versprochen nichts zu sagen, aber war es wirklich das Beste? Würde es ihr nicht helfen wenn alle bescheid wüssten? Wie sollte er nun mit der Wirklichkeit umgehen? Nein gegen ihren Willen konnte er nichts verraten, das würde sie ihm sicher übel nehmen.

Taichi war in der Küche und bereitete das Frühstück vor, als er hörte, sie jemand auf ihn zu kam.

"Warum bist du denn schon wach?" fragte Taichis Mutter nach. Das war sie von ihrem Sprössling nicht gewohnt.

"Ich konnte nicht schlafen und dann bekam ich Hunger und dachte, ich könnte gleich für uns alle drei Frühstück machen." antwortete Taichi ihr.

"Hast du gestern Abend wieder getrunken?“

Taichi seufzte. "Nein habe ich nicht."

"Ich will ja gar nicht meckern. Es kommt mir nur so vor, als ob du ziemlich unglücklich bist, seit du entschieden hast hier erst mal wohnen zu blieben.“

"Mum, ich habe dir das schon so oft erklärt, ich habe mich freiwillig so entschieden."

"Ich weiß, aber du hast dir das alles anders vorgestellt, jetzt wo du dein Abschluss in der Tasche hast und ich fühle mich..."

"Bitte nicht. Mach dir keine Vorwürfe. Ich wollte es so, Mum. Es ist richtig so." Langsam kehrte ein Lächeln auf ihre Lippen zurück. "Ich bin so stolz auf dich, Taichi. Ich sage dir das viel zu selten. Ich hätte mir nur gewünscht...“

"Mum das College läuft nicht weg, ich kann später immer noch studieren. Jetzt ist es erst mal wichtig dass ich Geld verdiene.“

Das Lächeln wurde trauriger aber sie nickte.

Taichi wusste, dass sich ihre Mutter schlimme Vorwürfe machte. Vor eineinhalb Jahren hatte Taichis und Hikaris Vater sie von heute auf morgen Hals über Kopf verlassen. Ein Brief, auf dem stand. `Entschuldigung, es geht nicht mehr´ war alles, was er hinterlassen hatte. Keine Adresse, keinen Aufenthaltsort, kein Geld, keine Alimente zahlte er. Er hatte sie im Stich gelassen ohne eine Erklärung. Die Familie war am Ende. Sie lebten von den Ersparnissen, doch diese waren schnell aufgebraucht. Tai besorgte sich zwar schnell einen Nebenjob, aber als Schüler konnte er nur bedingt arbeiten und Geld verdienen. Seine Mutter fand auch nur einen Job als Kellnerin, da sie zuvor immer nur Hausfrau gewesen war. Jetzt konnte er einen Job in einer Fabrik annehmen, alles andere als sein Traumjob, aber so er konnte so richtig Geld verdienen. Einer musste sich ja um die Familie kümmern und wer sonst außer ihm kam dafür in Frage?

Er würde alles für seine Mutter und seine Schwester tun.

Er war all die Zeit so wütend auf seinen Vater, niemals würde er ihm das verzeihen können. Wie konnte man nur so feige sein? Wie konnte man einfach so seine Kinder zurücklassen?

Ohne etwas darauf zu geben wie es seiner Familie ging? Er hatte seinen Freunden nichts davon erzählt. Jetzt konnte er Mimi wieder verstehen. Manchmal hatte man eben ein Geheimnis, auch vor Freunden.

"Versprich mir aber das du was sagst, wenn es dir zu viel wird?"

"Mum," unterbrach Tai sie streng. "Mir geht's gut, wirklich."

"Also gut dann lass uns jetzt mal frühstücken."

"Das ist doch mal ein guter Vorschlag." grinste Taichi nur.

 

Später gegen Mittag legte Taichi sich nochmal ins Bett, als er plötzlich eine SMS bekam. Er nahm sein Handy und schaute nach, wer ihm geschrieben hatte und lächelte, als er Mimis Namen las.
 

Mimi: Ich finde kein Kleid, ich habe nichts zum Anziehen. Ich glaub ich kann nicht mitkommen.
 

Tai las die SMS noch ein zweites Mal, ehe er auf Antworten und dann auf Senden drückte.
 

Tai: Als hättest du kein Kleid und selbst wenn, ich habe doch gestern schon gesagt, dann ziehe halt deinen Bikini an ;).
 

Er grinste, er wusste, dass sie mit so einer Antwort nicht gerechnet hat.

Schnell antwortete sie ihm.
 

Mimi: Ich ziehe nur meinen Bikini an, wenn du deine Badehose anziehst :P

Tai lachte als er ihre Antwort bekam, diese Unterhaltung gefiel ihm schon besser.
 

Tai: Damit habe ich keine Probleme Prinzessin, die Blicke werden doch alle auf dir ruhen ;)
 

Mimi: Wenn wir zwei irgendwo zusammen auftauchen, sei es am Strand in Bademode oder in der Schule in Abendgarderobe oder meinetwegen auch in den verschwitzten Sportklamotten, werde ich immer die Blicke auf mich ziehen ;) :P
 

Taichi: Wir zwei ihn verschwitzten Klamotten? Da bin ich dabei. Das bedeutet, dass du Sport machst und dass du dann alle Blicke auf dich ziehst? Ja weil du vor Schnappatmung umkommst :D
 

Mimi: Schon mal daran gedacht, dass ich jetzt voll die Sportskanone bin? :)
 

Taichi: Warte ich denk drüber nach... musste kurz unterbrechen, weil ich lachend vom Bett gefallen bin :D
 

Mimi: Tai!!!! Hoffentlich hast du dir ordentlich den Kopf gestoßen? ;)
 

Taichi: Nein, gar nicht :) also ziehe an, was immer du möchtest. Ich nehme dich in jeden Outfit mit.
 

Mimi: Na gut! Den Bikini ziehe ich einfach drunter ;)
 

Taichi: :) Gern, dann ziehe ich die Badehose drunter :D
 

Mimi: Wie soll ich denn bei dem Gedanken noch ruhig schlafen? ;)
 

Tai: :D :D interessantes Thema, Tachikawa! Schlaflos wegen mir?
 

Mimi: Das hättest du wohl gern ;)
 

Taich: Wer weiß..?
 

Mimi: Na gut, ich brauche Schuhe, wenn du nichts mehr von mir hörst, musst du ohne mich gehen ;)
 

Tai: Oh man, Frauen und Schuhe das werde ich nie verstehen... Ich erwarte später eine Antwort.
 

Taichi schmunzelte noch eine ganze Weile über ihr Gespräch.

 
 

Sein Anzug wurde von seiner Mutter gebügelt, die Schuhe waren neu. Hemd, Krawatte, alles wartete nur darauf angezogen zu werden, als ihm spät abends eine Nachricht ereilte.
 

Mimi: Puh, das war knapp. Ich hoffe du hast noch keinen Ersatz, aber ich habe Schuhe gefunden ;)
 

Tai: Ich habe nichts anderes erwartet. Ich freue mich auf morgen. Schaf gut.
 

Mimi: Ja ich mich auch, ehrlich... :)
 

Tai war mehr als zufrieden. Bisher war ihm sein Abschlussball eigentlich ziemlich egal gewesen und wirklich Gedanken hatte er sich darum auch nicht gemacht. Aber nun freute er sich zu seiner eigenen Überraschung doch auf den Abend und er stellte sich vor wie Mimi wohl aussehen würde.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo... dieses Mal wollte ich ein bisschen was mehr aus der Vergangenheit erzählen und das Verhältnis zu ihren Eltern näher beschrieben.

Beim nächsten Mal wird es wieder was lockerer, der Abschlussball wartet... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Schaput31
2015-08-10T07:16:34+00:00 10.08.2015 09:16
Den Spruch ihrer Eltern finde ich sehr schön und irgendwie aufbauend, wenn man in einer richtig miesen Situation feststeckt.
Den mit dem Regen und Gewitter mag ich auch, habe ihn erst vor kurzem in einer Karte verwendet.
Da haben die Yagamis ja ganz schön was durchgemacht. Jeder hat halt seine eigenen Probleme.
Der SMS-Chat war super ^^
Antwort von:  Linchen-86
10.08.2015 22:47
Also erst mal Danke, dass du die Geschichte verfolgst :)
Ja den SMS-Chat zwischen den beiden mag ich auch sehr, freut mich, dass es sich witzig lesen lässt, denn das war ja schließlich auch der Hintergrund des Ganzen ;)
Von: abgemeldet
2015-06-26T19:42:32+00:00 26.06.2015 21:42
Ach tai... mimi.... supi Kapitel sms Verkehr einsame spitze zw den beiden^^ hoffentlich schreibst du weiter bitte
Antwort von:  Linchen-86
28.06.2015 13:55
Danke :) Ja ich bin schon dabei, aber habe etwas wenig Zeit und versuche immer sowie ich Zeit habe zu schreiben :)


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