Nimm meine Seele von Chibi-kun (Alan x Eric) ================================================================================ Kapitel 1: Nimm meine Seele --------------------------- Nimm meine Seele Eric rannte durch die dunklen Straßen Londons zu seinem neuem Opfer. Ihm war mehr als nur klar, welche gigantische Sünde er begehen würde, aber Alan war ihm das wert. Er konnte ihn nicht sterben lassen. Eine so wundervolle Person wie er hatte das einfach nicht verdient. Eric brauchte diese Tausend Seelen. Sie waren die einzige Hoffnung die ihm blieb, um seinen Liebsten zu retten. Dem Blonden Shinigami war zu diesem Zeitpunkt mehr als nur gleichgültig, dass er damit zum Verräter werden würde, denn sein Entschluss stand schon viel zu lange fest und zum Umkehren war es sowieso schon zu spät. Endlich vor dem Haus seines Opfers angekommen, starrte es Eric noch eine Weile an um seine Gedanken noch einmal ganz genau zu sortieren. Hinter diesen Wänden lebte die Tochter eines reichen Fernhändlers. Scarlett Amelia Brooks war ihr Name. Sie leidet seit ihrer frühesten Kindheit an Krebs und hat wegen ihrer körperlichen Schwäche auch noch nie ihr Elternhaus verlassen. Alles was sie kannte war ihr Zimmer, das Bad, ihre Familie, die Ärzte und ihre geliebten Bücher, welche ihr dabei halfen den Krebs zu vergessen. Laut ihrer Akte in der Dispatch Society sollte sie erst in einer Woche bei einer Operation gegen ihre Krankheit sterben, da die Chirurgen einen falschen Schnitt machen sollten. Mit anderen Worten, das Mädchen wäre so oder so dem Tod geweiht. Es war doch ziemlich egal ob sie heute Nachte durch Erics Death Scyth oder erst in sieben Tagen durch eine verkackte OP verenden sollte, meinte Eric. Und so betrat er das Haus. Er musste eine Zeit in der großen Villa umherirren bis er endlich Scarletts Schlafzimmer fand. Als er dann die Tür zum Zimmer aufriss und zum Bett des Kindes schlich bemerkte er, dass niemand da war. Scarlett war spurlos verschwunden. „Wo zum Geier treiben sich die Kinder von heute nur rum, wenn sie doch in ihren Betten liegen sollten?“, fragte sich der blonde Shinigami. Plötzlich ertönten Schritte hinter ihm und er drehte sich schlagartig um, als er erkannte, dass die Schritte zu Scarlett gehört hatten. Sie hatte langes lockiges, schwarzes Haar. Ihre Haut war leichenblass, was man wohl auf ihre Krankheit zurückführen konnte. Sie trug ein schneeweißes Nachthemd, welches so lang war, dass sie es schon fast auf den Boden plumpste. Babyblaue Augen fixierten Eric als das Mädchen sich schüchtern erkundigte: „W-Wer bist du?“ Eric starrte Scarlett einfach nur fassungslos an. Sie musste doch selbst in der Dunkelheit die Säge in seiner Hand bemerkt haben und trotzdem lief sie nicht schreiend weg. Nein, stattdessen überwand die kleine Schwarzhaarige mutig die letzten Schritte bis sie schlussendlich vor Eric stehen blieb. Sie war mehr als 4 Köpfe kleiner als er selbst. Scarlett stellte erneut eine Frage: „Bist du vielleicht ein Shinigami?“ Eric stand der Mund offen. Woher wusste sie das nur. Er brachte nur ein gestottertes Ja heraus. Die blauen Augen begannen sofort an entzückt zu funkeln und Scarlett quietschte vergnügt: „Ein Shinigami! Ein echter Shinigami!“ Das Mädchen nahm Eric an der Hand und zog ihn in ihr Zimmer. Dort schloss sie erst einmal die Tür leise hinter sich zu, setzte sich auf ihr rosa Himmelbett, deutete Eric sich neben sie zu setzen, was dieser, wenn auch nur zögerlich tat. Scarlett sah Eric tief in die knallgrünen Augen und begann ohne zu zögern alles Menschenmögliche aus ihm raus zu quetschen. „Wieso bist du hier Mr. Shinigami? Soll ich heute vielleicht sterben Mr. Shinigami? Ist das in ihrer Hand eine Todessense Mr. Shinigami?“, forschte Scarlett aus ohne dabei nach Luft zu schnappen. Eric versuchte sie verzweifelt dazu zu bringen, ihre Fragen zu stoppen, was ihm aber nur schwer gelang. Als Scarlett endlich ihre Fragenstellung pausierte war Eric ehrlicher zu ihr als er wollte: „Ich bin nur hier um dich zu töten nicht mehr nicht weniger!“ Scarlett aber war weder geschockt noch sonst etwas in der Art, sie lachte stattdessen lauthals los: „ Mit `Töten‘, meinst du `meine Seele einsammeln`?“ Eric schwieg wieder, mit gesenktem Kopf bis er schließlich ganz leise flüsterte, aber noch laut genug dass Scarlett es verstehen konnte: „Nein, mit töten meine ich tatsächlich töten.“ Scarletts Augen weiteten sich bis zu einem Grad an dem Eric schon befürchtete sie würden dem Mädchen aus dem Kopf fallen, aber ihre Schreckstarre legte sich bereits wieder nach einigen Sekunden und wieder zierte ein Lächeln ihr Gesicht: „Dann bist du als ein sündiger Shinigami. Nur bevor du mich umbringst, sag mir bitte warum du die Seele einer Person brauchst die gar nicht sterben sollte.“ Erneut herrschte eisige Stille. Eric wusste einfach nicht wie er es einem Kind erklären sollte. Der Blonde wusste er müsse wohl oder übel wieder ehrlich sein: „Ich brauche die Seele für meinen Freund Alan… Du musst nämlich wissen, dass er schwer krank ist und irgendwann sterben muss, aber das kann ich nicht zulassen und…angeblich kann man ihn mit tausend reinen Seelen heilen.“ Eric war das so unangenehm, aber gleichzeitig tat es gut einfach mal alle seine Sorgen von der Seele zu reden auch wenn er sich fast sicher war, dass Scarlett ihm nicht folgen kann. Scarlett lachte wieder vergnügt: „Gut, dann…Nimm meine Seele Mr. Shinigami.“ Eric traute seinen Ohren nicht. Hatte dieses Mädchen ihn gerade tatsächlich darum gebeten ihre Seele zu nehmen. Er wurde wieder abrupt aus den Gedanken gerissen als Scarlett schon wieder damit anfing ihn mit Fragen zu zumüllen: „Kannst du mir denn wenigstens verraten wann ich eigentlich hätte ableben müssen.“, Eric senkte wieder seinen Blick und antwortete: „In einer Woche wehrend deiner OP.“, „Ich hab Papa doch gesagt er solle den Ärzten in dieser Klinik nicht über den Weg trauen.“, maulte das Mädchen „und an was genau leidet denn dein Freund?“, „Thornes of Death. Das ist eine scheinbar unheilbare Shinigami-Krankheit. Bei dieser Krankheit breiten sich Dornen von deinen Handgelenken durch deinen ganzen Körper aus, bis sie dein Herz erreichen und dich schlussendlich umbringen. Jedes Mal wenn Alan hohem Stress ausgeliefert ist oder mit einer Situation überfordert ist pieken die Dornen an seinem Herzen und er erleidet so große Schmerzen, dass er sogar ohnmächtig wird und ins Krankenhaus gebracht werden muss. Manchmal muss er mehrere Wochen dort verbringen. Es ist so schrecklich mitansehen zu müssen wie er diese Qualen alleine durchleben muss. Ich würde alles tun was in meiner Macht steht nur um seine Schmerzen zu teilen, aber alles was ich tun kann ist bei ihm bleiben bis er sich von einem Anfall erholt hat und bei ihm bleiben um einen neuen zu verhindern.“ Der blonde Shinigami kämpfte gegen die Tränen und versuchte seine zitternde Stimme vergeblich ruhig und gefasst klingen zu lassen. Er durfte jetzt nicht weinen, er musste stark bleiben. Für’ s heulen hat er genug Zeit wenn alles vorbei ist. Scarlett legte ihm verständnisvoll eine Hand auf die Schulter und sprach mit ruhiger Stimme zu ihm: „Ich bin mir sicher, dass Alan alleine das schon sehr wertschätzt. Ich hatte nie jemanden der bei mir war, wenn es mir elend ging. Mein Vater ist immer nur auf seine Arbeit konzentriert und meine Mutter ignoriert mich als sei ich ein Untermensch. Ich beneide Alan dafür, dass er jemand so tollen wie dich an seiner Seite hat, der ihn auf Schritt und Tritt beschützt und unterstützt. Ich habe nur meine Bücher. Lass Alan jetzt also bitte nicht alleine und mach weiter wie du es bisher auch getan hast und weiche nicht von seiner Seite.“ Eric hob seinen Kopf und blickte nun in Scarletts aufrichtigen, blauen Augen. „Kann ich dir jetzt mal ein paar Fragen stellen?“, erkundigte sich Eric. „Klar schieß los!“, mit diesen Worten hatte Eric offiziell ihre Erlaubnis: „Wieso bist du so spät in der Nacht noch wach?“, „Meine Eltern verbieten mir mein Zimmer zu verlassen, wegen meiner Krankheit. Aus diesem Grund schleiche ich nachts wenn alle schlafen im Haus herum. Die Nacht ist die Zeit in der ich so zu sagen `lebe`. Ich wünsche mir so sehr, dass ich dieses Anwesen einmal am Tag erleben kann, wenn es belebt und voller Farbe ist, aber dies wird wohl immer ein Wunschtraum sein.“, erzählte Scarlett mit traurigem Unterton. Eric hielt das jetzt nicht mehr aus. Er musste Scarlett auf der Stelle das Licht auspusten. Wenn er ihr noch länger zuhören würde, wäre er aus Mitleid bestimmt nicht mehr dazu in der Lage und das konnte er Alan zu Liebe nicht zulassen. Er brauchte diese tausend reinen Seelen. Jede einzelne war für Eric Gold wert, auch Scarletts. Er stand auf, hob seine Säge und wollte bereits aushohlen als Scarlett wortlos von ihrem Bett hüpfte und zu ihrem gigantischem Bücherschrank schnellte, der eine ganze Wand breit war. Trotz der Größe des Schrankes stapelten sich überall im Raum Bücher, weil sie im Schrank keinen Platz mehr fanden. Scarlett fischte ein paar Romane raus und drückte sie dem verdattertem Eric in die Hand. Sie setzte sich wieder auf ihr Bett und begann den Grund ihre Aktion zu schildern: „Wenn sich Alan wieder einmal über einen längeren Zeitraum im Krankenhaus aufhalten muss, dann gib ihm bitte diese Bücher. Ich glaube nämlich kaum, dass du 24 Stunden am Tag bei ihm bleiben darfst und die hier sollten ihm, genau wie mir, dabei helfen seine Krankheit für einige Zeit zu vergessen.“ Scarlett fixierte ihn nun mit todernsten Augen, die Eric an die von William erinnerten. „Und jetzt…Nimm endlich meine Seele, damit ich zumindest mit dem Wissen irgendjemandem eine Hilfe gewesen zu sein, sterben kann.“ Eric starrte sie eine Weile, völlig neben der Spur geraten, an, ließ sich aber dennoch kein zweites Mal darum bitten. Wortlos schnitt er dem Mädchen quer über den Oberkörper, ihre Cinematic Records kamen zum Vorschein, verschwanden aber genauso schnell auch wieder, wahrscheinlich wegen ihrem jungem Alter. Nach getaner Arbeit sackte Scarletts lebloser Körper auf dem Bett zusammen, was den Anschein erwecken ließ sie sei friedlich im Schlaf von ihrer Krankheit besiegt worden. Eric drehte sich zum Fenster, öffnete es und sprang einfach raus, landete sicher wie eine Katze auf seinen Füßen, formte ein Portal in die Shinigami-Welt und machte sich auf den Heimweg so als sei nie irgendetwas passiert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)