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Entführt von einem Youkai

Du Version Sess & Amaya OC
von

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Liebe

Kapitel 9 -  Liebe
 

Noch lange denkst du daran, rufst dazu deine geschichtlichen Kenntnisse auf, bringst dir in Erinnerung, wie früher Ehen geschlossenen wurden. Langsam begreifst du, weshalb so viele europäische Adlige sich eine oder mehrere Geliebte nahmen. Hier in Japan zu der Zeit, in der du dich gerade befindest, gelten noch andere Regeln. Trotzdem schüttelst du deinen Kopf, denn Liebe war und ist dir sehr wichtig und traurig denkst du an dein eigenes zerbrochenes Verhältnis. Früh genug hast du erkannt, was für ein hinterhältiger Mann dein ehemaliger Verlobter war. In diesem Zusammenhang fragst du dich, ob Sesshomaru Leikos wahres Wesen gesehen hat oder ob sie, ihn genauso täuscht.
 

Aus diesem Grund bleibst du aufmerksam, beobachtest und stellst viele zweideutige scheinbar belanglose Fragen, damit deine Neugier nicht zu offensichtlich wirkt. Langsam durchschaust du alles. Leikos Position ist bei Weitem nicht so sicher, wie sie glaubt. Solange sie nicht vermählt sind, hängt alles von Sesshomarus Wohlwollen ab. Selbst danach muss er sie nicht in den Stand einer Fürstin erheben, sondern es reicht, wenn er sie zu einer Nebenfrau degradiert. Im mittelalterlichen Japan ist es unter den Hochgestellten oft üblich, mehrere Gemahlinnen zu besitzen. Inu no Taishos Beispiel vor Augen, der Izayoi als Konkubine oder Nebenfrau hatte, denkt sie womöglich Sesshomaru will sich mehrfach vermählen. Wenn sie befürchtet das du zur Konkurrentin wirst, welche Gemeinheiten heckt sie dann aus?
 

Nur ein Wesen kann dir darauf antworten und die Gelegenheit bekommst du mitten in der Nacht. Seinem eigenen kleinen Ritual folgend betritt er den Raum, betrachtet dich und setzt sich danach an das Fenster. Dort lehnt er sich zurück und schließt selbst seine Augen. Allerdings verrät ihm dein Atem, das du wach bist.

Unvermittelt hast du eine Eingebung und willst wissen: "Weshalb hast du Leiko als Gemahlin gewählt?"

Sesshomaru reagiert nicht und deshalb vermutest du: "Es ist Krieg zwischen den Menschen und selbst die Dämonen kämpfen ständig gegeneinander. Daher werden sie immer weniger. Natürlich muss ein Fürst deshalb an Nachkommen denken. Eine starke Youkai, die viele Kinder gebären kann, ist wünschenswert. Doch ist es nicht wesentlich schöner, wenn man seiner Gefährtin bedingungslos vertrauen kann."

Immer noch schweigt der Lord, allerdings ist er aufmerksam.

Etwas leiser murmelst du weitere Gedanken vor dich hin: "Bei mir gehört mehr dazu. Wer immer eines Tages mit mir den Bund eingeht, derjenige wird sich abwenden können, ohne von der Angst beherrscht zu sein, ich würde ihm einen Dolch in den Rücken jagen. Solange Kälte auf Kälte trifft, die Abneigung regiert, entsteht Misstrauen. Verrat ist dann nicht mehr weit. Empfindet man jedoch Leidenschaft, verschenkt sich mit Hingabe und lässt Gefühle zu, vermeidet es Geheimnisse zu haben, ist das meiner Meinung nach eine gute Grundlage für echte Liebe, welche ein Leben lang hält."

Du seufzt und fügst zuletzt hinzu: "Wie ich das einschätze, können Dämonen so etwas nicht verstehen. Gefühle zu haben, heißt bei ihnen schwach zu sein. Das ist es doch auch, was du über deinen Vater denkst."
 

Der letzte Satz rutscht dir unbeabsichtigt heraus. Unter vorgehaltener Hand haben einige Diener dir diesen Umstand mitgeteilt. Da Stille im Raum herrscht, drehst du dich etwas verlegen mit den schlimmsten Befürchtungen um, doch du bist allein. Irgendwann während deiner Worte muss der westliche Fürst leise den Raum verlassen haben.
 

Sesshomaru lässt sich nebenan auf seinem Lager nieder, richtet den Blick auf die offengebliebene Tür. "Dass er schwach war?", äußert er unhörbar. Er gibt Amaya recht. Oft genug hatte er diese Dinge bis zu dessen Ableben seinem Erzeuger vorgeworfen. Seit dem verging viel Zeit, in der er aufmerksam beobachtete, vieles begriff und oft selbst von den Menschen überrascht wurde. Bei diesen handelt es sich jedoch um Einzelfälle, so wie Amaya. Ohne das er Einfluss darauf hat, weckt sie in ihm etwas Verborgenes, bisher nie Gekanntes. Bereits jetzt beherrscht sie ständig seine Gedanken und er versucht die seltsame Faszination, die er bei ihrem Anblick spürt zu ignorieren.
 

Kapitel 10 - Grübeleien



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