Die Liebe eines Mediums von 97maomao ================================================================================ Kapitel 6: Der Morgen danach ---------------------------- Es war warm, dass war das Erste, was Misaki merkte, als er am nächsten Morgen erwachte. Das Zweite war, dass er nicht alleine im Bett lag und dieser, wo neben ihm lag hatte seine Arme fest um Misakis Körper geschlungen, so dass dieser an den anderen Körper gepresst wurde. Jeder normale Mensch würde bei so einer Situation total ausflippen, aber Misaki nicht, denn dafür fühlte er sich einfach nur zu geborgen und beschützt. Da der Schüler langsam aber sicher immer wacher wird sickern in sein Gedächtnis die gestrigen Ereignisse und somit auch die Erinnerung an Usagi. Eine Stimme riss Misaki aus seinen trüben Gedanken. °°Worüber denkst du schon so früh am morgen nach und was machst du bei dem da im Bett?°° „Ihnen auch einen guten Morgen. Haben sie noch nie was von Privatsphäre gehört?“ °°Sorry, so etwas vergisst man im Tod, da man da eigentlich nicht sichtbar ist. Also beantwortest du mir meine Fragen?°° Misaki schaute auf die ihm mittlerweile vertraute Gestalt, die ihn seit bestimmt zwei Wochen immer wieder aufsucht. Es ist derselbe Geist, welchem Misaki auch vor einigen Tagen das Problem mit seinem Bruder geschildert hatte. „Einen Moment, wir reden draußen weiter, dann wecke ich ihn auch nicht.“, mit diesen Worten befreite sich Misaki mit sanfter Gewalt von dem Klammergriff und wollte gerade aufstehen, als ein lauter Warnruf von dem ungebetenen Gast kam. Gerade rechtzeitig konnte Misaki verhindern, dass er auf eine riesige Eisenbahn trat, die durch das komplette Schlafzimmer verlief. „Was zum…?“ Schnell schlug sich Misaki sie Hände vor den Mund um sich selber davon abzuhalten laut los zu schimpfen. Vorsichtig stand Misaki nun auch von dem Bett auf, immer darauf bedacht auf nichts zu treten, denn auf dem Boden befand sich nicht nur die große Eisenbahn sondern noch jede Menge anderer Spielsachen, Dokumente und noch andere nicht definierbare Gegenstände. Und diese Hindernisse hieß es auch zu überwinden, wenn man den Raum verlassen will. Draußen vor der Schlafzimmertür angekommen schloss Misaki diese auch vorsichtig, um unnötige laute Geräusche zu vermeiden. Schnell überlegte Misaki und beschloss kurzerhand hinunter in die Küche zu gehen und das Frühstück vorzubereiten. °°Also warum hast du bei diesem Typen geschlafen?°° Mist! Misaki hatte wirklich gehofft der junge Mann hätte es vergessen, aber wie so oft war das Glück nicht auf seiner Seite. „Es gab gestern einen Zwischenfall und ich habe ihm die Situation zwischen mir und Nii-san erklärt und dann kam eben eins zum anderen. Aber was ist mit ihnen? Wissen sie mittlerweile, warum sie nicht hinübergehen können?“ °°Um ehrlich zu sein ich hätte die ganze Zeit hinübergehen Zeit, aber ich wollte dich besser kennen lernen und nun möchte ich dich beschützen.°° „Bitte?“, fragte nun Misaki etwas lauter als nötig. °°Du hast schon richtig verstanden. Ich habe schon von dir gehört. Du bist bei uns Verstorbenen so etwas wie eine Berühmtheit. Jemand der sich für andere freiwillig aufopfert und seine eigenen Interessen zurück stellt, das gibt es sehr selten.°° Misaki hatte jegliche Farbe aus dem Gesicht verloren. „Was wissen sie alles.“ °°Sehr viel Kleiner, zum Beispiel das aus der Grundschule. Wir wissen doch Beide, dass du diesem Typen gestern nicht alles gesagt hast.°° „Was? Wovon sprechen sie?“ Der verstorbene Mann trat noch ein Stückchen weiter auf Misaki zu, welcher immer weiter Richtung Wand auswich, bis er mit dem Rücken dagegen stieß. Der Mann kam aber trotzdem weiter auf Misaki zu. „Bleiben sie weg von mir.“, schrie nun Misaki aus vollem Halse, nicht mehr auf die Lautstärke achtend. Und tatsächlich der Geist blieb nur wenige Zentimeter vor dem Braunhaarigen stehen. °°Vielleicht solltest du wissen, dass der Mann aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Aber keine Angst ich werde dich beschützen.°° „Verdammt, ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst. Er hat es damals nicht geschafft mich umzubringen und das wird er dies es mal auch nicht. Also können sie auch gut hinüber auf die andere Seite gehen“ °°Ich glaube du weißt nicht wann du Hilfe brauchst, aber keine Sorge ich werde nicht zu lassen, dass dir was zu stößt. Aber ich denke ich sollte dich jetzt erstmal alleine lassen.°°, und mit diesen Worten war der Geist verschwunden. Misaki ließ sich an der Wand hinunter gleiten und vergrub sein Gesicht in seinen Knien. Das durfte doch einfach nicht wahr sein, jetzt hatte er mal wieder einen Geist im Nacken sitzen, der dachte er müsse sich in die Angelegenheiten der Lebenden einmischen. Das darf aber nicht sein, er hatte schon oft genug mitbekommen was mit verstorbenen Seelen passierte, welche sich in das Leben Anderer einmischten, sie wurden böse und mit jeder Stunde, die verging wächst deren Bösartigkeit und wenn sie ein gewisses Maß erreicht hatten konnten sie auch Menschen schaden. Als Akihiko die Augen öffnete war das Erste was er feststellte war, dass er ganz alleine in seinem Bett lag. Bevor der Schriftsteller sich jedoch weiter gedanklich zerfleischen konnte hörte er eine laute Stimme. Nach kurzem Überlegen wusste er auf Anhieb zu wem dieses zarte Stimmchen gehörte, Misaki. Was er jedoch sagte konnte er leider nicht sagen, genauso wenig mit wem er sprach. Also beschloss er kurzerhand einfach aus dem Bett auf zu stehen um nachzusehen, warum sich der Kleine so aufgeregt anhörte. Er hatte gerade den letzen Absatz erreicht, als er schon den Grünäugigen zusammengesunken an der gegenüberliegenden Wand auf dem Boden sitzen sah. Schnell hatte er die letzten Stufen überwunden und ließ sich langsam vor dem Jüngeren nieder und fuhr vorsichtig mit seiner Hand durch die weichen Haare von Misaki, was diesen erst zusammenzucken und dann aufblicken ließ. Nachdem Misaki merkte, wie ihm jemand über den Kopf strich erschreckte er sich erst einmal, da er komplett in seinen Gedanken versunken war und so niemanden hat kommen hören. Aber er beruhigte sich fast augenblicklich wieder, da er spürte, dass es nur Akihiko war. Als er aufsah, schenkte er Akihiko ein kleines Lächeln. „Sorry, hab ich dich geweckt? Wenn ja tut es mir Leid, dass wollte ich nicht.“, entschuldigte sich Misaki. „Mach dir keine Sorgen, ich bin schon etwas länger wach, ich wollte nur einfach nicht aufstehen. Aber sag mal geht es dir nicht gut, du bist ziemlich blass im Gesicht, hast du nicht genug geschlafen?“ „Was? Doch, doch mir geht es gut ich habe mir nur Gedanken wegen der Arbeit gemacht, ich denke, ich bin einfach ein bisschen nervös. Also mach dir keine Gedanken. Ich mache uns am Besten noch ein schnelles Frühstück, dass wir beide etwas in den Magen bekommen.“, und mit diesen Worten erhob sich der Schüler auch schon. Als er jedoch an Akihiko vorbei gehen wollte wurde er von diesem am Arm zurückgehalten. „Misaki ich glaube dir nicht. Gestern hatte ich nämlich den Eindruck, dass du dir große Sorgen wegen deiner Prüfung machst oder machen müsstest. Also sag mir die Wahrheit, was bedrückt dich.“ „Ich sagte doch es ist nichts.“ „Misaki!“ „Verdammt ich sagte es ist nichts, nur ein bisschen Kopfschmerzen, also belass es bitte dabei. Ich möchte jetzt auch schnell was zu essen machen, sonst wird das alles zu spät und ich verspäte mich noch in der Schule.“, langsam wurde Misaki sauer. Resignierend seufzte Akihiko, ließ aber Misaki los, welcher sich direkt Richtung Küche begab und anfing geschäftig darin hin und her zu laufen. Kurze Zeit später kam aus der Küche ein angenehmer Geruch und Akihiko, welcher von diesem wie magisch angezogen wurde blickte neugierig in die Küche. „Usagi-san, du kannst dich ruhig schon einmal an den Tisch setzten das Essen ist gleich fertig. Es gibt ein paar Omeletts und Reis dazu eine leichte Misosuppe.“ Etwas perplex tat Usami wie ihm geheißen, kaum hatte er sich an den Tisch gesetzt wurde ihm auch schon ein Teller und eine Schüssel mit dampfendem Inhalt hingestellt. Schnell ließ Akihiko seinen Blick über das Essen huschen und musste ein zweites Mal feststellen, wie gut das alles aussah und wie verführerisch es duftete. Kurz schaute er zu dem kleinen Bruder seines besten Freundes, welcher gerade dabei war eine weitere Portion herzurichten. Keine zwei Minuten später setzte sich Misaki zu dem Bestsellerautor an den Tisch. Akihiko beschloss eine Frage zu stellen, welche ihn schon seit gestern fragen wollte. „Du Misaki, sag wo hast du so gut kochen gelernt? Ich kann mir irgendwie gar nicht vorstellen, dass Takahiro dir das beigebracht hat.“ Misaki huschte ein Lächeln über das Gesicht. „Du hast Recht, Nii-san hat es mir nicht beigebracht, kann er auch nicht. Was Haushalt und vor allem das Kochen betrifft ist er völlig überfordert. Das heißt aber jetzt auf keinen Fall, dass Nii-san nichts kann, aber er hat manchmal das Feingefühl eines Nilpferdes und wenig Geduld mit einigen Dingen.“ „Und von wem hast du es dann gelernt?“ „Von meiner Mutter einen großen Teil und den Rest habe ich mir selbst beigebracht.“ „Ich verstehe, wieso freut sich dein Bruder nicht darüber dass du kochst?“ Nun verfinsterte sich Misakis Gesicht. „Am Anfang hat er sich auch darüber gefreut, aber seit Ende der Grundschule hat sich unser Verhältnis sich komplett verändert. Er ist sehr selten zuhause und isst meistens eh mit Nanami-san, mein Essen isst er schon seit längerem nicht mehr.“ „Das ist schrecklich. Du musst dich doch total einsam fühlen. Wieso tut Takahiro nur so etwas, ich dachte immer er würde für dich alles hinschmeißen um für dich da zu sein.“ Misaki und Akihiko hatten beide während des Gesprächs bereits das Essen gegessen und so nahm Misaki das benutzte Geschirr und trug es zum Spühlbecken um es zu reinigen. Während Misaki den Abwasch machte sah ihm Akihiko schweigend zu, als ihm die Stille jedoch langsam unangenehm wurde beschloss er einfach kurzerhand das Gespräch weiter fort zu führen. „Vielleicht sollte ich mal mit Takahiro darüber reden, ich meine er hat damals die Verantwortung für dich Übernommen…“ Misaki unterbrach den Autor bevor er auch nur noch ein Wort weitersprechen konnte. „Stopp! Du wirst auf keinen Fall mit meinem Bruder darüber sprechen. Du magst es vielleicht nicht verstehen, aber Nii-san hat nie etwas falsch gemacht. Ich habe ihm sein Leben versaut indem ich den Unfall überlebt habe.“ Akihiko war über die Worte des Kleinen mehr als nur geschockt. Wie kann jemand in diesem Alter schon solche Gedanken haben. „Usagi-san, ich muss los sonst komme ich zu spät in den Unterricht und ich möchte gleich noch schnell etwas erledigen bevor die Schule losgeht. Also ich gehe dann mal. Tschüss.“ Mit diesen Worten verließ Misaki mit schnellen Schritten die Wohnung und ließ einen vollkommen sprachlosen Autor zurück. So das war es auch schon wieder ich hoffe es hat euch gefallen.? Hoffe wir lesen uns beim nächsten Mal wieder. LG eure Maomao Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)