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Die Liebe eines Mediums

von

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10 Jahre später

10 Jahre später
 

„Ugh, wenn Nii-san meine Prüfung sieht wird er mal wieder total enttäuscht von mir sein.“, seufzte Takashi Misaki.

„Hey so schlimm wird es schon nicht werden, aber du bist ja auch selber schuld, dass du so eine schlechte Note geschrieben hast. Du hättest mir einfach mal während der Prüfung zu hören sollen.“

Misaki blickte aus den Augenwinkeln neben sich, wo ein recht ansehnlicher Mann neben ihm her ging, währe da nicht dieses Riesen Loch in seiner Brust gewesen, aber sagte keinen Ton.

„Hallo ignorierst du mich etwa?“

Keine Antwort.

„Ich weiß du kannst mich hören, also rede mit mir.“

„Es tut mir leid, aber ich möchte nicht schon wieder wie der letzte Volltrottel da stehen. Nur weil die anderen denken ich rede mit der Luft. Ich meine ihr Geister denkt einfach nicht nach wenn ihr mich anquatscht.“, zum Ende der Predigt wurde Misaki immer lauter.

„Hey, jetzt komm mal wieder runter und ich würde den Begriff umherwandernde Seele bevorzugen. Ach bevor ich es vergesse, die Leute hier gucken schon wieder.“

Erschrocken drehte sich Misaki um.

„Verdammt.“, murmelte er.

Etwas lauter sagte er jedoch: „Hehe, schönes Wetter heute nicht? Immer diese Selbstgespräche, ich sollte mir das wirklich langsam mal abgewöhnen nicht wahr?“

Schnell wollte Misaki von dem Schulhof gehen, aber als er an einer mittelgroßen Gruppe von Schülern vorbeiging schnappte er ein paar Satzfetzen auf, die ihn veranlassten langsamer zu laufen.

„Habt ihr das gehört? Selbstgespräche sagt er, aber ist das nicht der, der in der Grundschule immer behauptet hat Gespenster sehen zu können.“

„Stimmt, ich habe gehört, dass es damals sogar so schlimm gewesen war, dass man seinen Bruder anrufen musste.“

„Das habe ich auch gehört, dann als der Bruder diesen Freak am abholen gewesen war sollen sich die Beiden sogar so schlimm gestritten haben, von wegen Takashi-kun solle aufhören mit diesem Quatsch. Das ging dann sogar dann soweit, dass der Bruder ihn geschlagen hatte.“

„Ich finde der Bruder kann einem nur leid tun mit so einem Freak als Bruder, findet ihr nicht auch?“

„Stimmt hast recht.“
 

Misaki merkte, wie ihm anfingen die Augen zu brennen also nahm er die Beine in die Hand und rannte so schnell er konnte von der Schule weg.

Erst an einer Kreuzung blieb er stehen und überlegte was er tun sollte.

Wenn er jetzt nach hause geht würde sein Bruder nur fragen stellen und sich wieder unnötige Sorgen machen, aber wenn er zu lange weg bliebe würde er sich auch nur Sorgen machen.

Eine Stimme neben seinem rechten Ohr ließ ihn zusammenzucken.

„Misaki sag mal, stimmt das was die Leute in der Schule gesagt hatten?“

„Was meinen sie?“

„Hat dein Bruder damals wirklich geschlagen?“

Misaki atmete einmal tief durch ehe er leicht nickte.

„Damals konnte ich die Lebenden und die Toten nicht so gut wie heute auseinander halten Nii-san glaubt mir nicht wirklich, dass ich euch sehen kann. Das ist auch der Grund warum ich mit ihm nie über meine Probleme rede, denn glauben würde er mir eh nicht.“

„Aber das ist doch kein Grund dich zu schlagen.“, entrüstete sich der junge Mann neben ihm.

„Da war noch mehr, aber ich möchte nicht wirklich darüber reden. Ich glaube ich gehe nach hause und koche das Essen.“, sagte Misaki niedergeschlagen.
 

Zu Hause angekommen atmete Misaki noch einmal tief durch ehe er den Wohnungsschlüssel in das Schloss steckte und umdrehte so gleich sprang die Türe auf.

Der Anblick, welcher ihm begegnete schockierte ihn zu tiefst, sein Bruder stand mitten im Flur und wurde von hinten von einem ihm unbekannten Mann umarmt.

Als Takahiro Misaki bemerkte fing er an zu lächeln.

„Oh, bist du schon zu hause Misaki? Es ist gut, dass du hier bist, ich möchte dir einen guten Freund von mir vorstellen. Das ist Akihiko Usami, ich habe ihn gebeten dir bei dem Lernen zu helfen.“

Langsam sickerte das eben gesagte in Misakis Gehirn durch.

Er brauchte doch keine Nachhilfe, sondern nur jemand mit dem er sich über seine Probleme und Sorgen unterhalten kann. Jemanden, der ihm auch glaubte und nicht alles als großen Witz abtat.

Durch die nächsten Worte von seinem Bruder wurde Misaki aus seinen Gedanken gerissen.

„Misaki, du weißt ganz genau so gut wie ich, dass es so mit deinen Noten nicht weiter gehen kann. Ich wünschte mir nur du würdest ab und zu mal mit mir über deine Probleme reden.“

Der letzte Satz versetzte Misaki einen schmerzhaften Stich in sein Herz, schnell drehte er sich von den beiden Männern, welche sich mittlerweile von einander getrennt hatten, weg in der Hoffnung, dass niemand seine Tränen bemerkt hatte.

„Nii-san, es tut mir leid.“, und mit diesen Worten verschwand Misaki so schnell er konnte aus der Wohnung.

„Misaki? Warte, was hast du?“, rief ihm sein Bruder noch nach, aber Misaki dachte gar nicht daran stehen zu bleiben. Traurig wandte sich Takahiro zu seinem Freund Usami um.

„Usagi, es tut mir wirklich leid, dass du das mitbekommen hast.“

„Mach dir darum keine Gedanken Takahiro. Ist zwischen euch beiden etwas vorgefallen? Damals hast du doch immer so von deinem kleinen Bruder geschwärmt, aber in letzter Zeit redest du kaum noch über ihn.“, meinte Usami abwinkend.

Takahiro seufzte tief ehe er antwortete: „Naja weißt du er hat eine blühende Fantasie und damals als er noch in der Grundschule war hatten wir uns deshalb sehr gestritten. Seit dem hat er immer weniger über seine Fantasien gesprochen und seit dem er in der Oberstufe ist redet er gar nicht mehr über seine Probleme. Aber mach dir darüber keine Gedanken ich werde später noch mal mit ihm reden und er wird auf jeden fall morgen Nachmittag nach der Schule bei dir auf der Matte stehen.“

Akihiko war doch etwas verwirrt, wie sein bester Freund über dessen kleinen Bruder sprach. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass der Kleine so einen Charakter hat und er, Akihiko, irrte sich nie.

„Ok Takahiro, wie du meinst. Aber sag bescheid wenn du Hilfe brauchst und hier hast du die genaue Adresse und Klingelnummer für Misaki. Ich muss dann auch mal los, ich muss heute noch mein Manuskript fertig schreiben. Ansonsten kann ich Misaki nicht unterrichten, da Aikawa mich dann getötet hat ich habe die Deadline bereits einmal verpasst.“

Mit diesen Worten drehte sich Usami um und ging durch die Tür nach draußen in Richtung seines roten Sportwagens, welchen er etwas weiter entfernt geparkt hatte.
 

Misakis Sicht:
 

Misaki war nun so weit gelaufen, bis ihm die Puste ausgegangen war. Etwas erschöpft blickte er sich nun richtig in der Gegend um.

Er befand sich vor einem großen Haus, welches viele Brandspuren aufwies und bei näherem Betrachten konnte er sehen, dass ein großer Teil des Daches bereits eingefallen war.

<Das muss das Haus sein, welches vor ein paar Tagen abgebrannt ist.>

Eine leise mädchenhafte Stimme ließ ihn zusammen zucken.

„Onii-chan, bist du da um mich zu meiner Mama zu bringen? Sie wollte mich noch abholen, aber sie ist noch nicht hier gewesen. Vor ein paar Tagen waren ganz viele fremde Menschen da, aber keiner von ihnen wollte mit mir reden.“

Misaki atmete einmal tief durch und drehte sich langsam zu der Stimme hinter ihm um, was er sah ließ ihm die Tränen in die Augen steigen. Vor ihm stand ein kleines Mädchen von höchstens fünf Jahren mit schulterlangem braunen Haar, welches zu zwei Zöpfen geflochten war. Wenn Misaki es nicht besser wüsste, würde er behaupten das Mädchen wäre am Leben.

„Nein tut mir leid Kleine das bin ich nicht, aber was machst du ganz alleine hier?“

„Ich war zu Besuch bei An-chan, aber sie ist auch auf einmal weg gewesen als ich aufgewacht bin.“

Misaki stutzte.

<Es scheint fast so, als ob sie nicht wüsste, dass sie tot wäre.>

„Was meinst du mit aufgewacht?“

Das kleine Mädchen schaute peinlich berührt zu Boden.

„Ich und An-chan haben verstecken gespielt dabei muss ich eingeschlafen sein und ich habe übrigens gewonnen. Sie hat mich bis heute noch nicht gefunden.“

Misaki ahnte schlimmes und wurde durch die nächsten Worte darin Bestätigt.

„Die Leute von der Feuerwehr und Polizisten haben dann auch mitgespielt und sie haben mich auch nicht gefunden.“

Misaki wurde schlecht, so etwas hatte er schon einmal mitgemacht und er hatte gehofft so etwas nicht noch einmal tun zu müssen.

Er hatte schon früh vieles über Geister erfahren und eines war immer gleich Seelen von Verstorbenen konnten sich nicht an ihren Tod erinnern bis man seine Leiche gefunden hatte und wenn eine Seele sich ihrem Tod nicht bewusst war konnte diese auch nicht in den Himmel gehen. Manche bleiben auch noch in dieser Welt, weil sie noch etwas erledigen müssen und er versuchte zu helfen so weit er konnte.

„Wie heißt du eigentlich? Mein Name ist Misaki.“

„Ich heiße Maja.“

„Maja, ich habe eine Bitte an dich. Würdest du mir verraten wo du dich versteckt hast?“

Nun wurde das Mädchen hellhörig und nach einem kurzen Augenblick schüttelte sie ganz stark den Kopf.

„Nein! Du willst mir nur mein tolles Versteck klauen, es gehört aber nur mir.“

„Maja es wäre aber wichtig, deine Mama macht sich doch Sorgen um dich.“
 

Akihikos Sicht:
 

Eigentlich hatte er nicht vor gehabt hier vorbei zu fahren, aber irgendetwas zog ihn heute zu dem Ort, welcher vor kurzem noch in allen Nachrichten war. Seit gestern wurde nur noch ein paar Mal erwähnt, dass immer noch das kleine Mädchen Maja vermisst wird.

Gerade fuhr er die Straße zu dem Gebäude rein als er eine Person vor dem Haus stehen sah, welche anscheinend mit sich selber redete. Bei genauerem Betrachten erkannte er diese Person als Misaki. Schnell fuhr er an den Straßenrand und stieg aus um sich leise an den Jüngeren heran schleichen zu können. Als er nahe genug heran gekommen war sodass er die Worte verstand, die Misaki sagte.

„Maja weißt du was Tot ist?“

….

„Das dachte ich mir, dafür bist du auch noch etwas klein. Tod ist ein langer schlaf, indem ein Mensch verfällt, wenn es für ihn die Zeit gekommen ist in den Himmel zu kommen.“

….

Misaki sein resignierend zu seufzen.

„Das werde ich dir sagen, sobald du mir gezeigt hast wo du dich damals versteckt hast. Okay?“

….

„Das freut mich, dann komm zeig es mir. Ich bin direkt hinter dir.“

….

„Nein, glaub mir es wird keiner mit dir schimpfen, dass verspreche ich dir.“, sagte Misaki lächelnd.

Akihiko verstand einfach nicht was das ganze soll, warum spricht der Junge mit sich selbst bzw. mit der Luft welche er Maja nannte.

Kann es etwa sein, dass das Takahiro meinte als er sagte, dass Misaki eine blühende Fantasie hat.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als Misaki sich in das verfallene Gebäude begab, vorsichtig folgte er diesem.

Immer tiefer gingen sie nun in das Gebäude und betraten die große Treppe im Hausgang, welche zu den verschiedenen Stockwerken führte.
 

Misakis Sicht:
 

„Wie weit ist es noch?“

„Wir sind gleich da, guck da hinten siehst du da hinten die Wand?“

Misaki nickte.

Maja fuhr mit ihrer Erklärung fort.

„Da sind die untersten vier Steine lose, wenn du diese weg machst kannst du dich durch zwängen. Da hab ich mich etwas weiter drinnen versteckt.“

„Ich muss zu geben das ist ein gutes Versteck, kein Wunder dass dich keiner gefunden hat.“

Misaki beeilte sich die Steine aus der Wand zu holen als eine männliche Stimme hinter ihm ihn zusammenzucken ließ.

„Sag mal Misaki mit wem redest du die ganze Zeit und was tust du da?

„Usami-san, was tun sie hier?“

„Das gleich kann ich dich auch fragen. Komm wir gehen, dein Bruder macht sich bestimmt große Sorgen um dich.“

„Entschuldigung, aber ich kann jetzt nicht hier weg und wegen Nii-san machen sie sich keine Sorgen. Es ist ihm eh egal ob ich später nach hause komme.“

„Misaki das glaube ich nicht und bevor du mir keine Befriedigende Antwort gegeben hast bestehe ich drauf, dass du jetzt mit mir kommst.“

„Ich kann wirklich nicht, aber ich verspreche ihnen ich werde es ihnen später genau erklären.“

Usami sein einen Moment mit sich zu kämpfen, aber anscheinend siegte doch die Neugier gegen die Vernunft, fast wie bei einem kleinen Kind dachte sich Misaki.

„Kann ich dir irgendwie helfen?“

„Ja. Diese Spalte ist zu klein für mich könnten sie mir helfen noch ein paar Steine zu entfernen?“

Usami nickte und trat neben Misaki und beide arbeiteten Hand in Hand. Einige Augenblicke später hatten sie es geschafft und nicht nur Misaki passte nun bequem durch sondern Akihiko konnte sich auch hindurch zwängen.

„Wohin müssen wir jetzt?“, fragte Misaki.

Worauf Usagi antwortete: „Ich dachte du weißt wo hin du willst, immerhin hast du doch darauf bestanden hier in die Wand zu krabbeln.“

Misaki hörte aber nicht auf Akihiko sondern wandte sich nach rechts, wo auch Maja verschwunden ist.

Keine zehn Schritte entfernt blieb nun das Geistermädchen stehen und blickte auf die kleine Gestalt vor ihren Füßen.

„Onii-chan, ich erinnere mich. An das Feuer es war so heiß, ich bekam keine Luft mehr. Bin ich jetzt etwa tot? Bin ich eingeschlafen und wache nie wieder auf?“

„Es tut mir leid. Ich weiß es ist nicht fair.“

Dem Mädchen traten Tränen in die Augen und plötzlich fing sie an unter Höllenqualen an zu schreien.

„Misaki ist das etwa das vermisste Mädchen?“

Der Junge nickte und eine Träne verließ deine Augen, aus einer wurden viele.

Mit zitternder Stimme wandte sich Misaki an das Mädchen: „Maja, du weißt du kannst nicht hier bleiben, es wird bald etwas kommen, dass dich verschlingen wird. Es ist zu gefährlich.“

„Aber wo soll ich denn hin?“

„Sieh dich um. Siehst du etwas Schönes.“

„Onii-chan was ist das? Siehst du das auch?“

„Nein es tut mir leid, es ist nur für dich bestimmt. Geh ruhig hin, es wird dir bestimmt gefallen.“

Das kleine Mädchen nickte und verschwand.

„Kommen sie wir müssen jemanden anrufen, der das Mädchen hier raus holt.“

„und wen bitte schön, wie willst du denen erklären, dass du einfach hier rein gegangen bist und eine Leiche gefunden hast?“

„Machen sie sich da keine Sorgen ich kenne da jemanden von der Polizei, der weiß von meinem Geheimnis und den werde ich auch anrufen.“
 


 

So Leute nach langer Zeit mal wieder ein Kapitel von mir und ich hoffe es hat euch gefallen und ihr hinterlasst mir ein Review.



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