The distance between us von yezz (Byakuya x Renji) ================================================================================ Kapitel 18: The Dog's Master - zensiert --------------------------------------- Matsumotos Kommentar über den Hund und seinen Meister irritierte Renji so sehr, dass er den Quartiermeister anknurrte, als er herausfand, wie viel genau eine solche Ausgehuniform kosten sollte. Zumindest war er so von seinem Zorn angespornt, dass er den Weg zum Quartier seines Kommandanten in kurzer Zeit zurücklegte und somit ein paar Minuten früher vor Ort war. Allerdings war er nicht in der besten psychischen Verfassung, um Byakuya Kuchiki gegenüberzutreten. Nachdem er seine Sandalen weggekickt hatte, stand er noch eine Weile vor der Tür und versuchte, seine Kiefermuskulatur zu entspannen. Zudem erinnerte er sich immer wieder daran, ruhig zu atmen. Plötzlich öffnete Byakuya die Tür. Seine Augen weit geöffnet. "Ist hier draußen alles in Ordnung?", fragte er, die Verwirrung schwang in seiner Stimme mit. Markier mich beim nächsten Mal nicht, verdammt!, wollte Renji brüllen. Aber es war ja noch nicht einmal Byakuyas alleinige Schuld. "Ja. Bombig", sagte er stattdessen. Byakuya schaute ihn still und stirnrunzelnd einen Augenblick an, dann trat er zur Seite, um dem Rothaarigen Eintritt zu gewähren. Der Kommandant trug immer noch seinen Haori und den seidenen Schal. Auch wenn er wusste, dass sie Geschäftliches besprechen würden, war Renji enttäuscht, das Kenseikan auf dem gewohnten Platz zu sehen. Er konnte mit Byakuya einfach wesentlich besser umgehen, wenn seine Haare offen waren. „Das Essen wird in Kürze hier sein“, begann Byakuya und deutete auf den niedrigen Tisch. Dort stand bereits ein Tee-Service. „Setz dich.“ „Bleib“, murmelte Renji. „Mach eine Rolle. Bettle.“ „Was?“ „Nichts“, erwiderte Renji, ließ sich auf den Boden plumpsen und kreuzte die Beine. „Offensichtlich beschäftigt dich irgendetwas.“, sagte Byakuya und kniete sich im Seiza Renji gegenüber. „Was ist es?“ Renji blieb von einem Erklärungsversuch verschont, da die Dienerin mit dem Essen das Quartier betrat. Er überlegte, ob er sich an ihren Namen erinnern könnte – Aio, oder nicht? Er hatte so ziemlich jeden Angestellten kennengelernt, seit er regelmäßig in der Küche vorbeikam, um nach Resten zu schauen. Er sah ihr zu, wie siegeschickt das Essen servierte, hatte jedoch das Gefühl, ihr seine Hilfe anbieten zu müssen. Er versuchte, sie zu ignorieren, doch es war für ihn schier unmöglich, nicht zu beobachten, wie sie ihre Arbeit verrichtete. Sie war klein und zierlich mit dürren Händen und pechschwarzem Haar, welches in einem simplen Bob geschnitten war. Ihre Kleidung war ebenfalls einfach. Ein schwarzer Kimono ohne Verzierungen, nichts was ablenkte oder sich abhob. Sie hielt ihre Augen nach unten gerichtet und völlig bei sich. Renji fragte sich, wie sie eine solche Unterwürfigkeit aushielt und noch nicht einmal irgendeine Anerkennung für ihre Dienste erhielt. „Renji, antworte mir“, begann Byakuya wieder und schenkte der Frau keinerlei Beachtung. Sie hielt ihm gerade ein heißes Tuch für seine Hände hin. „Sag mir, was dich so verärgert hat.“ Die Dienerin umrundete den kleinen Tisch und bot Renji ebenso ein Tuch an. Er wischte seine Hände damit ab, faltete und platzierte es auf dem Tisch. „Matsumoto hat was Dummes gesagt. Das ist alles.“ „Ah, Kommandant Hitsugayas lüsterne Vizekommandantin. Ist sie nicht eine Freundin von dir?“ „Hmm...“, machte Renji. „Sie glaubt nur, dass sie mich kennt.“ „Ich verstehe“, erwiderte Byakuya. Die Dienerin schenkte Byakuya Tee aus. Sie zögerte eine Sekunde, tat dann aber dasselbe bei Renji. Nachdem sie die Teekanne wieder zurück auf den Tisch gestellt hatte, zog sie sich mit einer Reihe von Verbeugungen zurück. Nachdem er sich höflich für das Essen bedankt hatte, fragte ihn Byakuya: „Eine kleine Kabbelei unter Liebenden?“ „Also bitte!“, Renji rollte mit den Augen und nahm die Schüssel Miso-Suppe in die Hand, nippte kurz daran. „Ich habe ihr einmal Mittagsessen gekauft, das war das höchste der Gefühle. Und das war sogar mehr ein... Unfall.“ Byakuya schürzte die Lippen, fast als würde er versuchen, ein Lächeln zu unterdrücken. „Was könnte dich also dann in eine solch schlechte Laune bringen?“ Du. Während er auf einer Nudel herumkaute, überlegte er, ob er wirklich mit seinem Kommandanten darüber sprechen wollte. Das Abendessen zu beginnen mit 'aus deinem Bett geschmissen zu werden, kotzt mich an, ich mag Sex, aber ich hoffe, dass dieses ganze Gefesselt-Sein-Ding nicht zur Gewohnheit wird, und, verdammte Scheiße, haben sie tatsächlich danach einen Schlafzauber auf mich angewandt?', wäre wirklich mit jedem zu einem Desaster geworden. Mit jemandem so reizbarem, wie Byakuya Kuchiki allerdings, war es reiner Selbstmord. Licht reflektiert die scharfe Schneide. Renji begann zu erkennen, dass Zabimarus Rätsel versuchte, ihn genau über diese Situationen etwas zu lehren. Lass dich nicht von der sanften Schönheit der Kirschblüten täuschen; sie sind Schwerter. Doch wie jedes Schwert gab es auch eine flache Kante. Eine sichere Seite, die das Licht nicht reflektierte. Das Problem war, dies zu erkennen. Also zuckte Renji mit den Achseln und bediente sich am eingelegten Gemüse. „Es sind Hunde-Kommentare. Die gehen mir manchmal wirklich auf die Nerven. Es scheint, als könnte ich Inuzuri nie hinter mir lassen.“ „Du trägst deine Vergangenheit in deinem Gesicht, wie ein Ehrenabzeichen.“, Byakuya nippte an seinem Tee. „Was? Sie meinen das hier?“, Renji deutete auf seine Stirn, wo das Stirnband seine Tattoos verdeckten. „Sie repräsentieren nicht, woher ich komme.“ „Nein?“ „Nein. Sie handeln nicht davon, wer ich war, sondern wer ich geworden bin.“ Wer er noch werden wird, wer er so verzweifelt werden wollte. Die Tätowierungen begannen während der Akademie und wuchsen während seiner Zeit in der 11. Einheit. Je mehr er über das Kämpfen lernte, über sein Zanpakutō, desto mehr sind dazu gekommen. Es war für ihn keine Überraschung, als er Zabimarus Gestalt zum ersten Mal sah, dass der Dämon ähnliche Linien aufwies. "Nebenbei bemerkt", fuhr Renji fort, nachdem er an seinem Tee genippt hatte. "Warum wollte ich irgendetwas aus dem Scheißloch an mir haben, unter meiner Haut? Ich habe diesen Ort gehasst. Das Einzige für mich in Inuzuri..." war Rukia. Aber das konnte er Byakuya ja schlecht sagen, oder? "... verschwand. Also tat ich dasselbe." Byakuya hörte zu, seine Augen weiterhin auf den Teller gerichtet. "Ich hatte überlegt, ob vielleicht, deine Tätowierungen eine Art Schild seien, ein Schutz gegen irgendetwas. Ein Weg, niemals richtig entblößt zu sein." Renji hatte niemals in dieser Weise daran gedacht, eine Art Talisman gegen Schutzlosigkeit. Nein, wenn überhaupt, war es ein Ausdruck seiner wachsenden Stärke. Er schüttelte seinen Kopf. "Sollten wir nicht euer Blütenfest besprechen?", fragte er, während er überlegte, vom Aal zu probieren. Er roch nach seinem Geschmack zu würzig. "Apropos Schutz, befürchten sie die Begegnung mit einer Ex-Verlobten oder sitzen gelassener Geliebten?" Byakuya lachte verstimmt. "Eher Verehrer. Und ja, ich erhoffe mir, dass du die Schar Mädchen, die meine Tante auf mich angesetzt hat, zurückweist." "Und wie soll ich das anstellen?", fragte Renji mit einem Mund voller Soba. "Sie an der Tür mit Zabimaru begrüßen?" "Das könnte funktionieren.", mutmaßte Byakuya. "Deine Anwesenheit alleine wird für genug Abschreckung sorgen. Zudem bist du mein Vorwand 'Nein' zu den zahlreichen, lächerlichen sozialen Veranstaltungen zu sagen." "Ernsthaft? Ich bin ihre Ausrede?" Byakuya hob eine Augenbraue, "Im Grunde. Ja." Renji lachte leise bei dieser Idee. War es nicht eigentlich umgekehrt? Müsste er nicht jemanden finden, der ihm einen Nachfolger gebar? Er schlürfte noch ein paar Nudeln. "Es ist schwer für mich zu glauben, dass sie eine Gruppe dummer, adeliger Frauen nicht alleine verschrecken können. Geben sie ihnen ihren eisigen Blick und erhöhen sie ihren spirituellen Druck, Kommandant. Niemand würde auch nur in ihre Nähe kommen." "Gewiss", sagte Byakuya trocken. "Allerdings sind meine Familie und das Hanami zwei völlig unterschiedliche Arten des Schlachtfeldes. Und bei einem bin ich nicht so geschickt darin, es zu bezwingen. Zudem hast du bisher noch nie meine Tante getroffen. Ihr Blick ist legendär, ich habe keine Hoffnung, sie jemals darin zu übertreffen." "Huch!", machte Renji. "Genau das." Sie verbrachten den Rest des Abendessens damit, das Programm des Festes und alle möglichen Anstandsregeln und gesellschaftlichen Umgangsformen zu besprechen, die Renji beachten musste. Gerade als Teil vom Gefolge des Oberhauptes der Kuchiki-Familie. Die Dienerin kehrte zurück, um das Geschirr abzuräumen und eine Flasche Sake und ein paar Desserts anzurichten. Renji vergaß alles um sich herum und händigte ihr sein Teller mit einem „Danke Aio“ aus. Sie und Byakuya blickten leicht schockiert drein. „Oh, Mist“, sagte Renji und realisierte die Ironie seines Fehltritts, mitten in ihrem Gespräch über richtiges Verhalten im kaiserlichen Garten. „Sind sie sich wirklich sicher, Kommandant? Vielleicht kann man Inuzuri nicht vollständig aus einem Mann verbannen.“ Byakuya winkte die zögernde Dienerin weg. „Du wirst das schon schaffen. Außerdem ist da niemand anderes, den ich an meiner Seite haben will.“ Wow. Das war ja schon nahezu romantisch, aber bedeutete es wirklich das, was Renji sich wünschte? 'Haben will' war hier nicht das ideale Wort. 'Möchte' oder, noch besser, 'wünschte' wären netter gewesen. Die Dienerin verschwand mit einem leichten Geräusch der sich schließenden Tür. Byakuya streckte seinen Arm über den Tisch und berührte Renjis Kinn mit seinen Fingerspitzen. „Und wer wäre besser, um ein Wochenende mit ihm zu verbringen?“ Byakuya pflanzte einen langen, leidenschaftlichen Kuss auf Renjis überraschten, geöffneten Mund. „Möchtest du über Nacht bleiben?“, fragte er, als er sich zurückzog. „Ja“, erwiderte Renji ohne zu zögern. „Allerdings weiß ich nicht, ob meine Handgelenke das schaffen“, rutschte ihm heraus. „Oh?“, Byakuya schaute finster. Er zischte, als er Renjis Male sah. Er griff nach beiden Armen und zog sie näher an sich heran, um sich die dunklen Striemen genauer anzusehen. „Du hast viel mehr dagegen angekämpft, als ich es realisiert habe. Kidō hätte dich komplett bewegungsunfähig gemacht. Es tut mir leid.“ Entschuldigung, dass ich keine besseren Fesseln verwendet habe? Verdammte Scheiße. Renji zog seine Arme zurück. „Hattest du den ganzen Tag Schmerzen?“, fragte Byakuya, ohne seinem Blick zu begegnen. Nicht davon, dachte Renji, sagte es aber nicht. „Wenn sie sich wirklich für etwas entschuldigen wollen, wie wäre es...“ Zabimaru machte ein kleines Geräusch, fast wie ein warnendes Knurren. Wende das Schwert. Renji runzelte die Stirn. Wende ich wirklich das Schwert oder mache ich eine Rolle und offenbare ihm meinen Nacken? Wir sind nicht sein Biest. Trotzdem können wir seine Herrschaft akzeptieren, flüsterte eine zweite Stimme. Und den Schnitt vermeiden. Also schön, dachte Renji. Zabimaru verstand Senbonzakura um so vieles besser, als er Byakuya. Er würde auf sein Zanpakutō hören. Er schüttelte sein wachsendes Unbehagen mit einer Bewegung der Schultern ab. „... Wie wäre es, mit einem Kuss zu starten? Um es besser zu machen?“ Als Byakuya seinen Blick hob, brachte Renji ein schelmisches, kleines Grinsen zustande. Wie ein Kind mit einem kleinen Wehwehchen schob er die Arme über den Tisch und zeigte auf eine der besonders fiesen Striemen. „Da“, befahl Renji. Byakuya blickte eine Weile auf Renjis ausgestreckten Arm und sagte nichts. Dann beugte er seinen Kopf nach vorne und küsste sanft die Stelle, die Renji ihm gezeigt hatte. Byakuya so gebeugt, so flehend, zu sehen, ließ Renji den Atem stocken und ließ seinen ganzen Körper erschauern. Es war viel zu einfach, sich Byakuya in einer anderen Position so vorgebeugt vorzustellen. Und dieser Gedanke ließ Renjis Glied sofort aufrichten. Scheiße, Matsumoto hatte recht, dachte Renji. Ich bin wie ein Welpe in seinen Händen. Seine Augen waren immer noch nach unten gerichtet, aber sein Mund verzog sich zu einem kleinen Lächeln, als er seinen Kopf hob. „Ich verstehe. Nur das Heilmittel, trotz allem. Sag mir, schmerzt es sonst noch irgendwo?“ „Oh“, sagte Renji. „Überall.“ Byakuya stand auf. „Vielleicht kommst du besser rüber zu meinem Bett und lässt mich schauen.“ „Ja“, willigte der Rothaarige ein und stand auf. Allerdings griff er sich vorher den Tisch und stellte ihn draußen in den Flur. Das Letzte, was er nun brauchte, war, dass die Dienerin sie störte. Bevor er die Tür schloss, zögerte er einen Moment, griff dann nach den Süßigkeiten und dem Sake. Vielleicht war später der passende Zeitpunkt, um sich damit gemeinsam eine kleine Freude zu machen. Er stellte die Dinge auf Byakuyas Kommode ab und huschte zum Bett. Renji hätte nicht glücklicher darüber sein können, dass Byakuya den Moment genutzt hatte, um sein Kenseikan aus seinen Haaren zu nehmen und es sowie seinen Schal, in die dafür vorgesehenen Boxen zu legen. „Lass mich dich ansehen“, sagte Byakuya. „Würdest du dich für mich entkleiden?“ Oh. Es war nicht so, als wüsste Renji nicht, dass Byakuya gerne beobachtete. Die Augen des Kommandanten waren den ganzen Tag auf ihn gerichtet und nun schien es, als wollte er mehr von diesem Anblick. Allerdings... war es ein bisschen anders als das, was er sich erhofft hatte... ein bisschen perverser. Hitze ließ seine Wangen erröten, sein Atem beschleunigte sich dennoch. Er musste wegschauen, starrte den Boden an. Trotzdem spürte er das Gewicht von Byakuyas Blick auf sich, genauso scharf, wie der plötzlich ansteigende spirituelle Druck seines Kommandanten. Hungriges, gieriges Reiatsu. Er könnte auch 'nein' sagen, vermutete er. Auch, wenn er es in Erwägung zog, griff er nach seinem Stirnband und entknotete es. Er zuckte mit den Schultern. Er konnte nun wirklich kein Unheil darin erkennen, das Spielchen mitzuspielen. Außerdem, was hatte Yumichika gesagt? Vielleicht sollte er einfach damit zurechtkommen, dass dies ein Teil von Byakuya war. Egal, je schneller er aus seinen Klamotten raus war, desto schneller ging es ins Bett. Nachdem das Stirnband zu Boden glitt, löste er auch seine Haare. Nummer vier, dachte er, als er das Band ebenso fallen ließ. Es war wirklich eine schlechte Woche für Haarbänder. Aber er hatte wirklich keinen Grund sich zu beschweren. Immerhin sind alle für Sex geopfert worden, statt zerrissen und blutig gewesen zu sein. Seine Haare fielen ihm wieder ins Gesicht. Es war so dick und unzähmbar und die letzten Nächte hatte er immer mit offenen Haaren geschlafen. Es war ein reinstes Gewirr an Knoten. Zumindest war es für ihn nun eine Art Vorhang, hinter dem er sich etwas verstecken konnte. Allerdings kam nun der schwierigste Teil. Das Schlimmste, wie immer, war Zabimaru abzulegen. Byakuya hatte in einer Hinsicht recht. Renji fühlte sich niemals schutzloser und entblößter als ohne seine Waffe. Vielleicht zeigten die Tätowierungen in ihrer eigenen Art und Weise, dass er niemals Zabimaru zurücklassen könnte. Sie überbrückten die Kluft, machte sie zu einer Einheit. Mit gleichmäßigen Atemzügen nahm er das Schwert von seinem Gürtel. Er ging in die Hocke und legte sein Zanpakutō auf dem Boden ab. Kurz ruhten seine Finger auf dem Griff, bevor er es vollständig losließ. Seine Hand zitterte ein wenig, dennoch stand er ohne sein Schwert wieder auf. Als Nächstes öffnete er seinen Obi. Als er den Gürtel gelöst hatte, hing seine Robe lose an ihm hinab. Er fühlte, wie die Kosode sich öffnete und mehr von seiner Brust offenbarte. Zur selben Zeit rutschte sein Hakama und ruhte nun auf seinen Hüftknochen. Byakuya machte ein kleines Geräusch, fast wie ein Wimmern. Renji blickte auf, um den Ausdruck im Gesicht seines Kommandanten aufzufangen. Hätte der Rothaarige nicht so langsam begonnen, ihn besser kennenzulernen, hätte er geglaubt, sich das Geräusch eingebildet zu haben. Aber mittlerweile konnte er es sehen – die Erregung seines Kommandanten. Das leichte Beben in seinen Augen, die Weise, wie sein Mund ganz minimal geöffnet war. Renji ließ seinen Obi auf den kleinen Kleidungsberg vor seinen Füßen fallen. Er überlegte, ob er das Ganze verlängern sollte, um Byakuyas Vergnügen in die Länge zu ziehen. Allerdings war er sich nicht sicher, ob er den stolzen Verführer mimen konnte. Nicht in dem Maße und überhaupt, es war doch ziemlich eindeutig, dass es Byakuya gefiel, wie er es machte. Einfach und gerade heraus. Also hob er seine Schultern und ließ die Schwerkraft ihre Arbeit tun. So glitt die seidene Robe langsam zu Boden. Er verstand Byakuya inzwischen gut genug, um sich nicht mit seinem Hakama zu beeilen. Er brauchte nicht aufzuschauen, um zu spüren, dass die Augen des Kommandanten auf ihn gerichtet waren. Ohne Zweifel folgten sie soeben jeder Linie seiner Tattoos. Sie waren es schließlich auch, mit denen alles angefangen hatte. So sehr schienen sie Byakuya zu faszinieren; er hatte sich sogar seine eigene These dazu zurechtgelegt. Hatte er schon immer darüber nachgedacht? Er zögerte weiterhin, hielt mit einer Hand das Hakama am Bund fest. "Renji", Byakuyas raue und heisere Stimme schreckte ihn ein wenig auf. "Bitte?" Oh Gott! Byakuya flehte? Renji musste selbst ein Stöhnen zurückhalten und ließ sein Hakama los. Mit einem sanften Rascheln fiel der Stoff zu Boden. Die kühle Nachtluft bereitete Renji Gänsehaut und ein Schauer lief ihm, aufgrund der plötzlichen Entblößung, über den Körper. Er hörte, wie Byakuya tief Luft holte. "Ja", sein Flüstern war schon fast ein Schnurren. "Einfach prächtig." Das Kompliment verstärkte nur Renjis Gefühl, ausgestellt zu sein, zumal sein Glied bereits vor Erwartung pochte. Langsam bewegte er sich Richtung Bett, als die Stimme des Schwarzhaarigen ihn stoppte. "Würdest du... dich selbst berühren?" Naja, verdammt, wenn es nicht bald jemand anderes tut, wäre Renji eh aufgrund der Schmerzen in der Hölle. Er biss die Zähne zusammen und schalt sich selbst dafür, nicht kapiert zu haben, dass es genau darauf hinauslaufen sollte. Schon als er anfing, sich auszuziehen. Er ließ seine Hände über den Körper gleiten, um das zu tun, was ja eigentlich vollkommen natürlich war. Renji blickte auf das Bett hinunter. Er wünschte, die beiden würden jetzt gemeinsam darin liegen. Er fixierte die Stelle, von der er mittlerweile als 'seine Seite' dachte. Schlussendlich begann er damit, was Byakuya wirklich sehen wollte. Doch er schaffte es nicht vollständig, sich darauf zu konzentrieren. Renji konnte den Schatten seines Kommandanten einfach nicht ausblenden. Dieser war immer noch in seine Uniform gehüllt und gegen seine Kommode gelehnt. Seine Knöchel weiß, wo sich seine Händeum das Möbelstück schlossen. Sein spiritueller Druck ließ Saum und Haare flattern, während seine Aufregung stieg. Renji fuhr mit seinen Bewegungen fort, sein Geist ein einziges Gewirr. Warum? Warum fragte Byakuya immer nach solchen Sachen, wenn er doch absolut nüchtern war? Er blickte lange auf das Ding, welches hinter Byakuya auf der Kommode stand. Hätte er diese Flasche Sake, gäbe es keinen Moment des Zögerns mehr. Es war eine Fähigkeit, die er schnell vor einigen Jahren gelernt hatte. Besoffen genug sein, um es vor der ganzen Einheit zu treiben. Nüchtern allerdings und mit ihm, fühlte es sich... Naja, es war schmutzig genug, um ihm klarzumachen, was er bevorzugte. Und was er wollte, war so langweilig, so banal... so ‘niedergelassen’ und ‘verheiratet’. Um ehrlich zu sein, als Byakuya ihn fragte, ob er die Nacht bleiben würde, war ein Teil von ihm absolut damit einverstanden gewesen, wenn sie sich einfach nur das Bett zum Schlafen geteilt hätten. Warum musste er sich verlieben? Was für eine nutzlose, störende Emotion Liebe doch war! Das könnte toller, unbedeutender Sex sein. Byakuya war immerhin überraschend einfallsreich. Es waren doch immer die Ruhigen, die einen überraschten, richtig? "Du hast schon wieder dein Denkergesicht aufgesetzt", Byakuyas Stimme war heiser aber auch etwas amüsiert. "Gibt es dort Gewalt?" Renji lachte rau. "Das wünschten sie sich." "Das tue ich", bestätigte Byakuya. "Ich wünschte, du wärst ein wenig gröber." Oh man. Renji kniete auf dem Boden, mit zitternden Händen auf seinen Knien, sein Kopf geneigt und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Er fühlte sich etwas schmutzig und... benutzt. Scham breitete sich in ihm aus und erhitzte seinen Körper. Er konnte es nicht leugnen. Er war trotz allem nur ein Hund und dieser Mann war sein Meister. "Wunderschön", fuhr Byakuya fort. "Und um so vieles ergebener, als ich gedacht hatte." Renji schüttelte den Kopf und lachte deprimiert. "Ich bin scheinbar voller Überraschungen, eh?" Er schaute auf und sah Byakuya über sich, komplett nackt. Während er dabei war, sich zu erholen, hatte der Schwarzhaarige wohl die Zeit genutzt und sich vollständig entkleidet. Es war nur zu offensichtlich, er war noch nicht... befriedigt. Verdammt, dachte Renji und richtete sich etwas auf. Ich bin doch schon auf meinen Knien. "Erinnerst du dich daran, was ich mag?", fragte Byakuya, seine Finger streichelten durch eine wirre, rote Strähne. Sie hatten dies vorher nur einmal getan, aber auch da hatte er die Anweisungen befolgt. "Ja, Kommandant." Das, was Renji an dieser Position gefiel, war die Tatsache, dass er vollkommene Kontrolle über Byakuyas Genuss hatte. Er hatte nicht wirklich die Übung, den Kommandanten zum Betteln zu bringen, aber er stellte sicher, dass er es so lange wie möglich hinauszögerte. Renji war mehr als erfreut über die vielen Geräusche, die er aus seinem zurückhaltenden Kommandanten herausholte. Und wie verschwitzt und errötet er am Ende war. Es war nun wirklich keine ausgleichende Gerechtigkeit, aber es war befriedigend zu hören, wie Byakuya Kuchiki seinen Namen keuchte. Byakuya ließ sich auf das Bett fallen und breitete sich in einer höchst unfeinen Art und Weise darauf aus. So sehr sich Renji auch wünschte, zu ihm zu krabbeln, wusste er doch, dass dies das beste Rezept für Liebeskummer war. Er sammelte seine Sachen und Zabimaru zusammen, stand auf und ging Richtung Tür. "Wo gehst du hin?", wollte Byakuya wissen und richtete sich mit seinen Ellbogen auf. Renji stand am Türrahmen, wo er gerade in seine Uniform zurückschlüpfte und blickte finster drein. Byakuya war derjenige gewesen, der darauf bestanden hatte, dass er beim letzten Mal vor dem Morgengrauen verschwand. Renji band sich das Shitagi und die Kosode um die Taille. "Wollen sie mich, verdammt noch mal, auf den Arm nehmen?" "Wir hatten deinen Aufenthalt hier vereinbart." "Aufenthalt ist vorbei, Kommandant", sagte Renji, trotzdem glitten seine Augen zu dem Bett und der Seite, die er gerne in Beschlag nehmen würde. Er stampfte in sein Hakama und schnürte den Obi darum. Schnell brachte er Zabimaru an seinen Platz und öffnete langsam die Tür. "Ich sehe sie dann morgen früh." Ein Luftzug, dann spürte Renji einen festen Griff um seinen Ellbogen. Renjis Lippen kräuselten sich etwas, bevor er sich zum Gesicht seines Kommandanten umdrehte. Byakuya sah... verletzt aus. Es war nicht viel, aber seine Augen schienen stumm zu flehen, trotz des direkten und durchdringenden Blicks. Renji konnte seinen Ärger nicht länger aufrecht halten, während er in diese sanften, grauen Augen blickte. Mit einem Schulterzucken schloss er die Tür wieder. "In Ordnung", sagte Renji. Dann deutete er auf das Bett. "Aber das ist meine Seite des Bettes. Haben sie verstanden?" Sein sanftes Lächeln zierte Byakuyas Gesicht. "Wie du wünschst." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)