Der Magische Stein von xXKushinaXx ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Das blasse Licht des Mondes fiel in die Höhle. Dank diesem konnte man vier Gestalten erkennen. Sie schienen sich zu streiten, schrien, wenn auch mit leicht unterdrückter Stimme. „Aber es sind doch noch Kinder!“, meinte eine, etwas kleinere Gestalt, an deren Stimme man erkennen konnte, dass es sich um eine ältere Frau handelte. Eine größere Gestalt schüttelte den Kopf. An der Figur erkannte man dass es ich um eine junge Frau handeln musste. „Aber er ist wieder da, und sie sind die Einzigen die ihn aufhalten können!“, widersprach sie der Älteren. Diese wollte gerade etwas sagen, da wurde sie von der dritten Gestalt unterbrochen: „Aber versteh doch Lillian, es ist zu gefährlich, es ist eine Bürde, die zu schwer ist für drei Zehn- bis Elfjährige.“ Die Stimme war ruhig und strotzte vor Alter und Weisheit, scheinbar ein Mann. Die junge Frau, die anscheinend auf den Namen Lillian hörte, gab aber nur ein abfälliges Schnauben von sich: „Bei uns fühlen Kinder in ihrem Alter schon viel anstrengendere Pflichten aus. Und diese Mädchen kommen aus meiner Welt!“ „Aber sie sind andere Belastungen gewöhnt!“, erwiderte die Erste. Trotz der Finsternis erkannte man, dass sie wild gestikulierte. Man hörte ein leises Seufzen und die Vierte der Gestalt trat heran. „Ich muss Lillian zustimmen. Er ist zurück, und sie sind die Einzigen, die ihn aufhalten können. Es geht nicht anders!“, stellte sie mit betrübter Stimme fest. Man erkannte, dass diese Person ein älterer Mann sein musste. Letztendlich gaben sich auch die anderen Zwei geschlagen. Mit einem kurzen Nicken des Einverständnisses verschwanden die Gestalten schließlich, zurück blieben nur eine dunkle, leere Höhle und die angespannte Stimmung, die sich ausgebreitet hatte. Kapitel 1: Der Anfang --------------------- Gelangweilt starrte ich aus dem Autofenster. Ich mochte lange Fahrten nicht, und diese war definitiv zu lang. Genauso wenig mochte ich Autobahnen, Stau und Hitze. Und in diesem Fall waren all diese Dinge vorhanden. Genervt trommelte ich auf dem Deckel des Buches herum, dass ich gerade las. Die Haut meiner Arme hatte einen ungesund blassen, fast weißlichen Ton. In Gedanken versunken stellte ich meinen MP3-Player lauter, und spielte mit einer Strähne meines schwarzen Haares, das durch die wenigen Lichtstrahlen der Morgendämmerung bläulich glänzte. Meine schwarzen Irden betrachteten weiter die Umgebung, die an mir vorbei raste. Ich glaubte, es war so um die fünf Uhr Morgens. Ich konnte nicht mehr schlafen. Seit meinem zehnten Geburtstag verfolgt mich immer ein und derselbe Traum. Zuerst nur ab und zu, aber zurzeit häufte es sich. Wir zogen heute um, deshalb sitzen ich und meine Mutter um diese Herrgottsfrühe im Stau. Doch vorher mussten wir noch jemanden abholen: Eine gute, alte Freundin. Sie wohnte in einem Waisenhaus, seit ihre Eltern bei einem Autounfall starben. Ich schaute nach vorne: Eine sehr lange Autoschlange befand sich vor uns. Ich seufzte. Das würde noch dauern... Ich betrachtete den Raum: Überall standen Umzugskartons. Was sollte ich da bloß zeichnen? Kisten hatte ich in den letzten Tagen schon genug geübt. Genervt klemmte ich mir eine Strähne meines kinnlangen, straßenköderblonden Haar hinters Ohr. Meine blassgrünen Augen streiften im Raum umher. Dadurch, dass auch das schwarz der Pupillen sehr schwach war, schien es so, als würde ich keine besitzen. Allerdings konnte ich sehen, sehr gut sogar. Wahrscheinlich war es einfach ein Gen-Fehler, doch ich war es langsam Leid, dass ständig Alle dachten, ich wäre blind. Ich lies meine Blick weiter schweifen. Es war sehr ruhig, draußen im Garten, wie auch hier. Kein Wunder, es war ja auch erst kurz nach fünf Uhr. Ich konnte nicht schlafen, da mich ständig diese komischen Träume verfolgten. Seit meinem zehnten Geburtstag bekam ich immer öfter ein und denselben wirren Traum. Nun, es war mir mittlerweile aber egal, immer so früh wach zu sein. Da! Auf dem Tisch stand eine Vase, mit wunderschönen Blumen darin. Ich zückte meinen Stift und begann mit ihm über das Papier zu streichen. Ich wollte eine Person zeichnen, die diese überall an der Kleidung trug. Leise gähnte ich. Ich wohnte ab heute offiziell hier. Aber nicht alleine: meine Mutter, zwei Freundinnen und die eine Mutter, die meiner anderen Freundin war ja tot. Mit einem traurigen Lachen dachte ich über ihren Tod nach. Autounfall...Ziemlich blöd. Nun und das Haus...Es war zwar alt und etwas düster, aber okay. Es gehörte schließlich noch meinem Ururgroßonkel. Woher wir den Typen kannten? Kein Plan. Meine Zeichnung war mittlerweile fast fertig. Ich sah auf die Uhr: Halb Sechs. Ich stöhnte, die Anderen würden erst ungefähr um zehn Uhr hier sein. Am besten holte ich Musik und übte das mit den Kisten doch noch einmal. Gequältes Seufzten meinerseits. Leise wanderte ich durch die Gänge des Waisenhauses. Es war so ruhig und friedlich. Kein Wunder, die Anderen lagen sicher noch in ihren Betten. Leicht lächelte ich. Nun, man musste verrückt sein, um fünf Uhr morgens in einem Waisenhaus herum zu rennen. Aber so war ich halt: durchgedreht, rebellisch, temperamentvoll. An einer Fensterscheibe blieb ich stehen: eine schwarze Spange hielt mir das kurze, blutrote Haar aus dem Gesicht, die zwei blauen Irden, die sonst so schelmisch funkelten, hatten all ihren Glanz verloren und es bildeten sich schon Augenringe. Tja, selbst Supermodels sahen nach dem Aufwachen schrecklich aus. Ich überlegte was ich tun sollte: Streiche spielen? Nein, es war zu früh, außerdem hatte ich gar keine Ideen. Komisch, normalerweise sprudelte ich nur so über vor ihnen. Aber normalerweise lag ich zu dieser Zeit auch im Bett. Tja, normalerweise. Zurzeit war aber nichts wie sonst. In meiner Nähe passierten ständig komische Sachen und ich wurde von Albträumen verfolgt. Also, mehr als sonst. Alpträume hatte ich schon immer, wie jeder. Ich zuckte mit den Schultern. Nun, dass würde schon vorüber gehen und diese seltsamen Dinge ebenfalls. Eine leise Stimme, tief in mir, schrie mich gerade an, ich sollte das nicht ignorieren, sondern dem auf die Spur gehen, aber ich überhörte sie. Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir nämlich, dass es bald Frühstück gab. Also machte ich mich langsam auf den Weg. Kapitel 2: ----------- „He, Tomate! Schon wieder so schlecht geschlafen?“, höhnte eine Stimme hinter mir. Ich blickte von meinem Manga auf und erblickte meine Erzfeindin und schlimmste Mobberin. Angelina Engelsberg. Eine blöde Tusse, eine typische 08/15 Barbie. Große, unschuldig blitzende, blaue Augen, langes, blondes Haar, extrem schmale Taille und geschminkt wie eine Nutte...Und das, obwohl sie erst zwei zwei Jahr älter als ich war, also zwölf. „Ist es, weil du deine Mommy und deinen Daddy vermisst? Oder wegen deiner hässlichen, tomatenroten Haare?“, ärgerte sie mich weiter. Knurrend vergrub ich meine Fingernägel in den Manga. Meine Augen verengten sich zu Schlitzen und ich biss die Zähne zusammen. Langsam legte ich meine Lektüre auf den Nachttisch neben dem Bett, auf dem ich gerade lag und stand auf. Mit vor Wut funkelnden Augen ging ich auf sie zu. Niemand, absolut niemand nannte mich Tomate! „Wie hast du mich gerade genannt, du dumme Putte?“, zischte ich sie an und ließ die Knöchel knacken. Diese stumme, aber dennoch deutliche Warnung schlug sie allerdings töricht in den Wind. „Du hast schon recht gehört, Tomate. Ach, und nenne mich nicht dumme Putte“, antwortete sie, wie immer überheblich grinsend. Ich musste mich wirklich beherrschen, um nicht auszurasten, denn dann würde es Tote geben. Und das meinte ich ziemlich Ernst. Ich unterdrückte den kalten Schauer, der mir über den Rücken lief, als ich mich an diesen Vorfall erinnerte. Aber das tat nichts zur Sache. Bevor hier noch jemand starb, rauschte ich an ihr vorbei aus dem Schlafsaal. Mary(sprich Mari) Ich wusste nicht, wie lange wir schon im Büro der Leiterin des Waisenhauses standen. Meine Mutter klärte mit der Leiterin ein paar Dinge, während ich versuchte mich so gut wie möglich hinter ihr zu verstecken. Was aber nun einmal sehr schlecht ging, wenn man größer als die vor einem Person war. Ich war eigentlich kein besonders schüchterner Mensch, jedenfalls Gleichaltrigen gegenüber. Aber bei Erwachsenen wurde mir schon etwas mulmig zumute. Ich schaute mich im Büro der Leiterin um: Durch ein großes Fenster hinter dem Schreibtisch erleuchtete Sonnenlicht den Raum, daneben hing eine große Pinnwand und vor dem Tisch standen zwei Stühle, auf die man sich erstaunlicherweise setzen konnte. Überall an den Wänden standen Regale, die mit Akten und Ordnern vollgestopft waren. Die Stimme der Direktorin holte mich roh aus meinen Gedanken. „Mischa Tenshi, sofort in das Büro der Direktorin!“ herrschte die Frau barsch in das Mikrofon. Mischa „Mischa Tenshi, sofort in das Büro der Direktorin!“, hörte ich die Stimme unserer heißgeliebten Direktorin. Oh, und ich hoffe, ihr hört den Sarkasmus heraus. Überall um mich herum begannen die Leute zu tuscheln. „Was hat die denn jetzt schon wieder angestellt?“, oder, „War ja klar, die letzten Tage war es definitiv zu ruhig.“, waren noch die nettesten Kommentare. Seufzend verdrehte ich die Augen und machte mich auf den weg zum Direktorat. Den Weg dorthin würde ich sogar mit geschlossenen Augen wiederfinden, schließlich war ich schon oft genug dort. Was die wohl für Gründe hatte, mir eine Strafe aufzuhalsen. Denn ausnahmsweise hatte ich mal nichts angestellt. Seufzend strich ich mir das unnatürlich rote Haar hinters Ohr. Rechts, links noch einmal rechts und schon war ich da. Tief holte ich Luft und bereitete mich innerlich auf das Schlimmste vor, bevor ich klopfte. Als schließlich ein ‚Herein‘ ertönte, trat ich, innerlich gegen Alles gewappnet, ein. Was ich da erblickte war aber eher ungewöhnlich: Eine etwas rundliche Frau mittleren Alters mit kurzen braunen Locken lächelte mich mit ihren braunen Augen warm an. Neben ihr stand ein Mädchen; ungefähr so groß wie ich. Das lange, schwarze Haar hatte sie zu einem niedrigem Pferdeschwanz gebunden. Sie trug vorwiegend dunkle Sachen. Eigentlich war sie ganz hübsch, wenn man mal davon absah das sie so dürr und knochig war dass sie als magersüchtig durchgehen könnte und ihr ungesund blasser Teint an einen Vampir erinnerte. Mein interessierter Blick wurde von schwarzen Irden erwidert. Irgendwie kam mir dieses Mädchen bekannt vor doch ich wusste nicht woher. Schnell schob ich diesen Gedanken beiseite und wandte mich an die Direktorin. "Wer ist das den?", Und da traf es mich wie ein Schlag. „Mary?“ Mary „Mary?“, wollte Mischa mit weit aufgerissenen Augen wissen. Entnervt schlug ich mir die Hand an die Stirn. „Ach nee, hätte ich jetzt nicht“, meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. Plötzlich wurde ich fest umarmt und sah nur noch ein Haufen blutroter Haare. Erschrocken schnappte ich nach Luft. „Mischa… ich kriege… keine Luft!“, keuchte ich mit erstickter Stimme. Mit einem Mal wurde ich losgelassen und meine Freundin sprang wie ein hyperaktives Kleinkind im Raum umher und jubelte: „Ich hab eine Familie! Ich hab eine Familie!“ Danach rannte sie aus dem Zimmer. Ein paar Minuten später stand sie wieder vor uns, hatte eine Sporttasche und einen kleinen weißen Hund auf dem Arm. „Und wann fahren wir los?“, fragte sie mit vor Freude glänzenden Augen. „Ein Hund?“, wollte meine Mutter mit einem skeptischen Unterton wissen, „Ist das nicht sehr viel Arbeit?“ „Ohne Ciba gehe ich nirgendwo hin, da können sie mich gleich hier lassen!“, erwiderte sie mit einem trotzigen Funkeln in den Augen. Nach einer kleinen Streiterei stimmte meine Mutter dann doch noch zu. Wie so oft seufzte ich genervt, als wir ins Auto stiegen und steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren. Mischa schien eine noch größere Quasselstrippe zu sein als früher. Meine Augen beobachteten die Landschaft, die an uns vorbei raste und langsam fielen mir die Augen zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)