Abseits der Wege von hunny123 (ein weiteres Abenteuer für Oscar) ================================================================================ Kapitel 16: 16. Zusammentreffen ------------------------------- Der Schuss war nicht zu überhören, da hätten die Wachen und Alain schon taub sein müssen. Natürlich rannten die Wachleute schnellen Schrittes auf das kleine Nebengebäude zu, in dem Oscar kurz zuvor verschwand und aus dem nun das signifikante Geräusch ertönt war. Alain sprang aus dem Gebüsch hervor und brachte einen von ihnen gezielt zu Fall. Erschrocken blickte sich der andere um und zielte mit seiner Waffe auf ihn. Doch Alain war schneller und trat nach dem Gewehr, welches sogleich ein paar Meter weiter auf den Boden prallte. Doch da hatte er schon die Faust des anderen Wachmannes in der Magengrube. Der hatte sich nämlich erstaunlich schnell von dem überraschenden Überfall erholt. Alain spürte wie der Schmerz sein Adrenalin hochjagte und lächelte heißblütig. Er fand innerlich Gefallen an der Rauferei, erinnerte ihn dies doch ein wenig an seine Kindheit. Trotzdem sollte sich der Kommandant mit seinem Vorhaben beeilen. Der Schuss war das Zeichen zum Handeln gewesen. Die Wachen waren zwar keine würdigen Gegner, jedoch musste er sie so schnell wie möglich ausschalten, um das Haupttor zu entriegeln und ihre Flucht zu gewährleisten. Mit dem nächsten Schlag beförderte er den ersten Gegner ins Land der Träume... ---------------------------------------------------------------------------------------------------- Oscar lehnte an Andrés Brust, ihre Arme hingen schlaff an ihrem Körper herab. Ihr Atem ging ruhig. Schweißperlen schlichen sich von der Stirn über ihre Schläfen und verschmolzen mit den blonden Locken, die sich wellenartig auf ihr Gesicht legten. André war mit der Situation sichtlich überfordert und fädelte gedankenlos eine Strähne hinter ihr Ohr zurück. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, in der er einfach so da saß und nicht wusste, was er als Nächstes tun sollte. Seine Arme immernoch um Oscars Körper umschlungen, starrte er auf die geöffnete Zellentür. Auf einmal fuhr es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Sie mussten hier raus! Wie konnte er sich in so einer misslichen Lage nur gehen lassen? Er stand behutsam auf und trug die noch immer bewusstlose Frau aus der Zelle. Er hatte ein bizarres Bild vor Augen: Wie er lächelnd seine Oscar irgendwann einmal genau so über die Schwelle tragen würde. Aber das Bild erlosch so blitzschnell, wie es gekommen war, als Oscar aufhustete und dabei die Augen zusammenkniff. „André, was ist passiert?“ Sie sah ihn aus ihren azurblauen Augen fragend an. Er konnte diesem Blick nicht standhalten und setzte sie verlegen ab. „Du bist ohnmächtig geworden, Oscar. Geht es dir wieder besser?“ ,versuchte er so neutral wie möglich zu fragen, um sein aufgeregtes, mitfühlendes Herz nicht zu verraten. „Ja, danke. Es geht wieder.“ Als wenn nichts geschehen wäre, ging Oscar zu dem Bajonett und hob es auf. „Wir müssen hier weg!“ André lächelte. Gott sei Dank hinterfragte sie das eben Geschehene nicht weiter. „Ja, auf geht’s!“ Wieder oben angekommen, spähten sie aus der angelehnten Tür zum Hof hinaus. Alles war still... Sie wagten sich hinaus und erblickten zwei bewusstlose Gardisten. Alain hatte gute Arbeit geleistet, doch wo war er? Ihre engen Pupillen versuchten die nähere Umgebung zu fokussieren und fanden dann die gesuchte Silhouette im Halbdunkel. Alain stand in einiger Entfernung seitlich zu ihnen, starrte geradeaus und schien sie nicht zu bemerken. Er wirkte angespannt. Als sie zu ihm aufgeschlossen waren, wussten sie warum. Sie waren beinahe am Haupttor angekommen. Doch vor ihnen versperrte der Herr des Hauses ihnen den Weg. „Ausgezeichnet. Ja, sehr bewundernswert Eure Leistung meine Liebe!“ De Baux applaudierte langsam in seine behandschuhten Hände und genoss den Anblick seiner flliehenden Beute, die ihm beinahe entwischt wäre. Er musste sich eingestehen: Dass er nicht damit gerechnet hätte, dass sie noch so viel Energie haben würde, um auch noch den eingesperrten, ranglosen Soldaten zu befreien, anstatt sich lieber selbst in Sicherheit zu bringen. Doch hier war ihr Weg nun zu Ende, hier am Haupttor seines Chateau´s. Denn er hatte den Trumpf in der Hand. „Genug der Spielchen! Wenn Euch das Leben eines schwedischen Grafen am Herzen liegt, möget Ihr doch bitte so freundlich sein, Euch zu ergeben.“ Zwei weitere Gardisten hielten von Fersen fest und eine glänzende Klinge an seine Kehle. „Ich muss zugeben, die Geschichte mit dem Auftrag von unserer Königin persönlich klang nett, ja sogar glaubwürdig. Aber ich mag nun mal keine unangekündigten Gäste...zu mal es deutlich zu viele waren, in den letzten zwei Tagen.“ De Baux ließ seinen Blick schweifen, sah in die zornigen Gesichter seiner Gegenüber und ergötzte sich daran. Er winkte schließlich ab und zum Vorschein kamen weitere Soldaten, die Oscar, André und Alain von hinten umzingelten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)