Abseits der Wege von hunny123 (ein weiteres Abenteuer für Oscar) ================================================================================ Kapitel 8: 8. Der Soldat ------------------------ Quitschend schloss sich die Tür hinter ihm wieder. Ein großer kräftiger Mann in französischer Uniform stand nun mitten im Raum und überblickte die Lage. Seine Augen blieben an dem sitzenden Mann haften. „Von Fersen, endlich habe ich Euch gefunden!“ Ernst, jedoch sichtlich erleichtert ging der Soldat zu ihm und klopfte, etwas zu fest, auf dessen Schulter. „Ähm...“, zu mehr kam dieser nicht. Denn der breitschultrige Besucher mit dem markanten roten Halstuch unterbrach ihn. „Hey, Ihr seht ja ziemlich mitgenommen aus. Was...was schaut Ihr mich so seltsam an? Erkennt Ihr mich denn nicht? Ich bin es, Alain.“ Prasselte es aus ihm heraus. „Wir müssen...“ „Halt, beruhigt Euch, Monsieur Alain.“ Nadine ergriff das Wort. Sie stoppte seinen aufdringlichen Redefluss, als sie bemerkte, dass von Fersens Gedächtnis nicht mit der Fülle an Informationen klar kam. Erst jetzt nahm der scheinbar rüpelhafte Soldat das liebreizende Mädchen wahr. „Monsieur....so hat mich ja schon lange niemand mehr genannt, nicht so förmlich bitte.“ Er lachte herzhaft aus voller Kehle, doch beruhigte sich jedoch schnell wieder, als er die angespannte Stimmung im Raum spürte. „Verzeiht, meine Unhöflichkeit...“ „Nadine“, antwortete sie und ihre Augen trafen sich für einen kurzen Moment. Etwas verlegen brach Alain den Blickkontakt ab und widmete sich wieder dem anderen Mann im Raum. „Wir haben keine Zeit, der Kommandant und André sind verschwunden. Wir müssen etwas unternehmen!“ „Aber Alain das geht nicht! Seht Ihr denn nicht, in welcher Verfassung er sich befindet?“ Nadine stellte sich abwehrend zwischen die beiden. „Ist schon gut. Es scheint mir eine sehr dringliche Angelegenheit zu sein. Gebt mir ein paar Minuten“, sagte von Fersen ruhig. „Ich finde, das ist keine... Hey!“ Noch ehe Nadine weiterhin ihre Skepsis und Abneigung zu dem Thema kundtun konnte, wurde sie von Alain am Arm gegriffen und vor die Tür gezogen. „Wir warten draußen!“, hörte er Alain noch sagen, ehe sich die Tür von außen schloss. Von Fersen stand auf und ihm wurde für einen Moment schwarz vor Augen. Sein Kopf fühlte sich schwer an und der Boden begann unter seinen Füßen zu wanken. Er atmete tief durch und wartete bis sein Kreislauf sich stabilisierte und er wieder ein klares Bild vor Augen hatte. Danach zog er die Kleider über, die Nadine ihm vorhin gebracht hatte. Das erwies sich als ein ziemlich anstrengender Akt. Einmal hätte er beinahe das Gleichgewicht verloren. Sein Körper arbeitete auf Hochtouren und um die Spuren der Anstregnung zu verwischen, tupfte er sich mit einem frischen Tuch über das schweißgebadete Gesicht. Einige Minuten später versammelten sie sich im Flur des gemütlichen Hauses. „Wir müssen uns heute Abend am Eingang des Chateau Thierry einfinden. Doch mir wird man kein Einlass gewähren. Es bedarf jemand Adligen... der ein Anliegen hätte.“ Alains durchdringender Blick ließ Bände sprechen, wer diese Aufgabe zu übernehmen hatte. „Draußen wartet bereits ein Pferd auf Euch, sodass Ihr es noch rechtzeitig schafft“, verkündete Nadines Bruder. „Und seid vorsichtig! Unser Lehnsherr ist ein skrupelloser Mann!“ schluchzte Nadine „Ich weiß...“ sprach Alain mehr zu sich selbst, als in den Raum hinein. Nachdem sich von Fersen bei der Familie Farelle für all ihre Hilfe bedankt hatte, verließen Alain und er im eiligen Galopp das Dörfchen Épieds. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)