Ein Hauch von Schicksal von Lilly_Mae ================================================================================ Arc II.I/ North Blue - „Erklär es mir.“ --------------------------------------- ...-~~oOo~~-... Arc II.I/ North Blue - „Erklär es mir.“ Nachdem die junge Frau wieder verschwunden war, wandte Law sich wieder an seine Arbeit. Obwohl er sich nicht mehr konzentrieren konnte. Diese Frau war ihm ein Rätsel, das er gelöst haben wollte. Seufzend sah er auf seine Notizen. Und wieder gab es ein weiteres. Das Blut seiner neuen Nakama war ungewöhnlich, und rein technisch wäre sie kaum lebensfähig. Doch sie lebte, und turnte auch noch fleißig herum. Das war in seinen Augen ein medizinisches Wunder. Frustriert nahm er seine Mütze vom Kopf und fuhr sich durch die Haare. Was er jetzt brauchte, war ein Kaffee. Vielleicht sah er dann etwas klarer und er kam dem Geheimnis ihres Blutes auf den Grund. Also setzte er sich wieder die Mütze auf den Kopf und verließ sein Labor. Mit einer kleinen gedanklichen Notiz an sich selbst: Ally die Regeln erklären, die hier auf dem Schiff gelten. Denn diese hatte sie noch nicht besprochen. Mit diesem Entschluss schlenderte er durch sein U – Boot. Es erfüllte ihn jedes Mal mit Stolz. Denn es war seins. Seit seiner Ausbildung als Arzt bzw. Chirurg hatte er geplant. Schließlich ging man nicht kopflos so ein Abenteuer ein und schon gar nicht er. Denn er brauchte die Kontrolle bzw. den Überblick. Wie immer führte sein Weg, als er die Kombüse betrat, direkt zum Kaffee. Es war schon ein gewohnter Anblick für seine Crew. Nachdem er eine volle Tasse in der Hand hatte, wandte er sich wieder aus der Küche. An dem Durchgang lehnte er sich an den Rahmen und besah sich seine hier sitzende Crew, die gespannt diskutierte. „Was glaubt ihr, wer war das?“, „Keine Ahnung.“, „Klang nach einer männlichen Stimme.“, „Ja, aber eher freundschaftlich, oder?“, „Kein Plan, Mann.“ und so ging es weiter. Law hörte gespannt zu. Thema war also Ally, schlussfolgerte er und verbarg sein halbes Grinsen hinter der Tasse. 'Sie telefoniert also noch.', dachte er sich und fragte sich, wer denn dieser Anrufer war. Ob es einer aus der vergangenen Nacht war? Vielleicht. Sie hatte ja erwähnt, dass der Anrufer womöglich zurück rufen würde. Mit diesem Gedanken verließ er den Raum. Kurz noch ein Abstecher zu seinem derzeitigen Navigator und Steuermann, dann konnte er sich wieder in sein Arbeitszimmer begeben. Gemächlichen Schrittes führte sein Gang zur Kommandozentrale. Aus einem anderen Gang hörte er schnell näherkommende Schritte. Gerade, als er um die Ecke biegen wollte, sah er nur umherwirbelndes Haar, die ihn um kreisten. Verwirrt blieb er stehen und schaute der Person hinterher. Mit wehenden Haare verschwand Ally um die nächste Ecke. Was war das denn? Law sah noch kurz zum Gang und setzte seinen Weg fort. Als er im Steuerraum ankam, wurde auch hier über den Neuzugang geredet. Pengiun entdeckte ihn zuerst. „Käpt'n“, sprach er ihn an und Kane und Ian wandte sich zu ihm. „Wie besprochen?“, fragte er seinen Navigator. Dieser nickte nur: „Ja, in ungefähr einer Woche kommen wir in Kitaichi an.“ Zufrieden nahm er einen Schluck von seinem Kaffee. „War Ally hier?“, fragte er eher gelangweilt, obwohl es ihn doch interessierte. „Ja“, meinte Ian: „Ich traf sie draußen im Gang und sie hatte mich nach einer Karte vom North Blue gefragt.“ Law drehte seinen Kopf zur Karte und bemerkte, dass sie fehlte. Stirn runzelnd sah er auf den leeren Platz. Wo war seine Karte? „Ally hat sie mit sich genommen. Meinte aber, wir bekommen sie zurück.“ Mit teilnahmsloser Miene sah Law auf seine Nakama. Doch innerlich brodelte es. Er musste wirklich ein ernstes Wort mit seiner Nakama wechseln. „Sie hatte telefoniert, und dann irgendetwas auf der Karte gesucht. Dann war sie ganz eigenartig. Völlig in Gedanken versunken, bis sie fluchend den Raum verließ“, fasste Kane die vorherige Situation zusammen. „Mit wem?“, fragte der Käpt'n. Ian antwortete: „Mit ihrem kleinen Bruder. War recht lustig mit an zu hören. Hatten sich über das kleine große Schwester/großer kleiner Bruder – Problem gestritten. Doch dann wurde sie richtig ernst, als sie vor der Karte stand“, fügte Ian noch hinzu. Der Chirurg des Todes nahm es zur Kenntnis. Mit einem Nicken wandte sich Law ab und lief schnelleren, aber immer noch gemächlichen Schrittes – er wollte ja nicht auffallen – durch die Death. An seinem Ziel angekommen, öffnete er die Tür und trat leise ein. Ohne ihre Aufmerksamkeit zu erregen, setzte er sich ihr gegenüber auf einen Sessel und lauschte gespannt. Auf den Boden lagen verteilt ein paar Karten und bunte Reißzwecken markierten bestimmte Punkte. Auch seine Karte sah er dort. Mit schief gelegtem Kopf sah er auf die Karten. South Blue. West Blue. East Blue. Zwei grobe Skizzen der Grand Line. Sogar ein Skizze von der Red Line lag dort. Sie hatte ja gesagt, dass seit sie 14 war, reiste. Aber das sie schon überall war, war fast unglaublich. Weitere Karten lagen verstreut auf ihrem Bett und in einen ledernen Koffer. Wieder schaute er auf die Dunkelhaarige, die auf ihr Bett stand und völlig abwesend auf die Karten starrte. Eine leicht verzweifelte Stimme seitens der Teleschnecke hallte im Raum wieder. Dann blieb sie stumm und eine weitere – ältere – Stimme erschall. Plötzlich wurde alles starr an ihr, und sie nahm das kleine Tier von ihrer Schulter. Ließ sich auf ihr Bett plumpsen. Mahnend hatte diese Stimme ihren Namen genannt. „Tschuldige, kommt nicht mehr vor“, entschuldigte sie sich. „Versprich nichts, was du nicht halten kannst“, kam es zurück. Tadelnd, aber in einem gewissen milden Ton. Darauf lachte die junge Frau. „Du kennst mich zu gut.“ Bei dieser Aussage hab Law die Braue und stützte den Kopf auf die Hand, die sich auf der Lehne abstützte. Ein abgrundtiefer Seufzer entkam der Piratin. „Wir haben ein Problem, Dragon – sama.“, und sah auf. Direkt in seine Augen. Sein Gegenüber riss die Augen auf und starrte ihn geschockt an. Sie wurde leichenblass und ein leichter Schweißfilm bildete sich auf ihrer Stirn. 'Das könnte interessant werden.', dachte sich der Piratenkäpt’n und blieb stumm. Natürlich kannte er den Namen Dragon. Jeder hatte ihn schon gehört – und so viele Dragons gab es nicht - war er doch der meist gesuchte Mann auf den Meeren. Monkey D. Dragon – Anführer der Revolutionsarmee. Doch was hatte Ally damit zu tun. Hatte er sich eine Rebellin auf sein Schiff geholt? Das könnte der Grund für ihre Reisen sein. Nur ein Gedanke schoss Ally durch den Kopf, als sie ihren Käpt'n dort sitzen sah: 'Ohje.' Der Angstschweiß brach ihr aus. Noch nie – niemals – war ihr so ein Fauxpas passiert. Ein größeres Dilemma konnte sie gar nicht heraus beschwören. „Was für ein Problem?“, kam die tiefe Stimme Dragons aus der Teleschnecke. Hart schluckte sie und sah auf die kleine Schnecke in ihrer Hand. „Äh.“, entkam es ihr kurz – sah nochmals auf den stillen Law – und räusperte sich kurz. Das musste warten. Schließlich ging es hier um Menschenleben, und um ihr Lebenswerk. Stille brach aus. Ihr Telefonpartner wartete ab, denn er kannte seinen Schützling. Noch einmal räusperte sich Ally und sah entschuldigend zu Law, der nur kurz eine Augenbraue hob. Dann sah die junge Frau ernst auf die Karten und gab ihre Erkenntnis sachlich und ohne Gefühle dem Anführer der Rebellen weiter: „In jeden Blue gab es eine Einrichtung der Science. Naja, eigentlich zwei. Eine größere und eine kleinere. Das macht insgesamt acht, zwei je Blue.“ Sie gab die jeweiligen Koordinaten durch. „Hinzukommen jeweilig einem im Calmbelt – obwohl die eher als Ablageort gelten - und je einen auf jeder Hälfte der Grand Line. Macht also 12 insgesamt im Meer. Auf meiner Wanderung auf der Red Line...“ - „Du warst auf der Red Line?!“, kam es aufgebracht aus der Schnecke. - „Habe ich ein weiteres entdeckt.“ Auch hier gab sie die jeweiligen Daten preis. „Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass sie nicht zufällig dort entstanden sind, kommt noch ein weiteres Labor hinzu, auf der gegenüber liegenden Seite. Macht also 14. Ich habe hier Karten von allen Weltmeeren vor mir liegen und auch von der Red Line, und rate mal, was ich sehe. Unter Berücksichtung, dass die im Calmbelt als nichtig gelten, haben wir also zwölf Punkte. Wenn ich die jetzt verbinde...“ „Bekommst du eine doppelseitige Krone.“, kam es von Dragon. „Und der Mittelpunkt...“, „Genau.“, unterbrach Ally den Revolutionär. Ein nachdenkliches 'Mhm' bekam sie als Antwort. Kurz schielte sie zu Law, der noch unverändert auf dem Sessel saß. „Dragon – sama, uns fehlen noch fünf Laboratorien“, meinte sie zu ihm und sah auf die Karten. Er wusste, wie sie darüber dachte. „Mach dir keinen Kopf.“, und gab ein kleines Lächeln von sich, das nur ihr galt. Ein befreites 'Danke' kam über ihre Lippen. „Allison“, kam es noch einmal von der Schnecke. Aufmerksam wartete sie gespannt. „Verschwinde aus dem North Blue“, kam der Befehl. Mit einem Seitenblick auf Law gab sie ein 'Aye' von sich und legte auf. Stille senkte sich in dem Zimmer. Niemand gab einen Ton von sich. Nervös sah sie wieder zu ihrem Käpt'n, traute sich aber nicht ihm in die Augen zu schauen. Die Anspannung nahm zu, doch keiner der beiden unterbrach die Stille. Gespannt schaute Law auf die zierliche Frau, die ihm gegenüber saß. Das Gehörte war doch recht interessant gewesen, obwohl es auch wieder Fragen auf warf. Laws Blick war undefinierbar und steigerte Allys Nervosität noch. Dann unterbrach Law die Stille. „Dragon – sama?“, fragte er nur und beobachtet die Dunkelhaarige. Diese zuckte bei dem Name zusammen und knetete ihre Hände nervös in ihrem Schoß, die Schnecke hatte sie auf den Nachttisch gestellt. Kurz hatte sie auf gesehen, aber sich schnell wieder abgewandt. Er wartete. Geduld war eine Tugend und er hatte wahrlich genug Geduld für dieses kleine Wesen vor sich. Die Dunkelhaarige versuchte einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Doch gab es keinen – außer der Wahrheit. Verunsichert schaute sie auf ihre Hände in ihrem Schoß. „Käpt'n, ich...“, begann sie und schluckte den Kloß, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, herunter. „Ich...“, doch mehr bekam die junge Frau nicht heraus. „Bist du eine Revolutionärin?“, fragte der Heartpirat mit einem harten Unterton sie. Die Gefragte schaute auf. Das war das erste Mal seit dem Telefonat, dass sie ihm in die Augen schaute. „Nein“, gab sie von sich und holte noch einmal tief Luft. Viele Gedanken schossen durch ihren Kopf. „Nein“, wiederholte sie: „Bin ich nicht.“ Law sah die Wahrheit in ihren Augen. Fragend hob er wieder eine Braue und verschränkte die Arme vor der Brust. Wartete. Ally seufzte tief: „Ich helfe ihm ab und zu und ich...“, und schaute weg. „Lüg mich nicht an.“, kam es leicht bedrohlich von dem Schwarzhaarigen. Er hasste Lügen. Erschrocken sah Ally auf. In die harten Gesichtszüge ihres Käpt'n. Dann seufzte sich wieder und machte sich ein bisschen klein. Zog sich innerlich ein wenig zurück. „Das bin ich ihm schuldig. Er hat mir mein Leben gerettet.“, und sah auf ihrer Hände, die sich nervös bewegten. „Erklär es mir“, meinte Law nur. „Dann muss ich ein wenig ausholen.“, und Ally sah Law wieder an. Mit leichter Angst in ihrem Blick.  ...-~~oOo~~-... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)