Die Fünf Schwarze Vampire - Helden, Anführer und Dunkle Kreaturen von Aranduriel ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 - Merlin ----------------------------- ~1000 Jahre später, Hauptquartier der magischen Gemeinschaft~ „Bist du dir sicher, dass wir es wagen sollten? Du weißt was die Leute sagen. Die fünf Anführer sollen alle sehr skrupellos und arrogant sein. Woher sollen wir wissen dass sie uns nicht töten lassen, weil wir ihre Ruhe gestört haben?“ Eine junge Elbin, höchstens 300 Jahre alt, sah ihren Bruder panisch an. Man sah ihr deutlich an, dass sie Angst hatte die fünf Vampire zu treffen. Dennoch war es erforderlich. Die magischen Wesen waren in Gefahr und man hatte die beiden Geschwister beauftragt, die Anführer der magischen Gemeinschaft der Rassen zu benachrichtigen. Denn egal was die anderen Anführer der Rassen für Meinungen hatten, das letzte Wort hatten immer die fünf schwarzen Vampire. Den Gerüchten zufolge waren die Anführer der Vampire und der Gemeinschaft über 1000 Jahre alt. Ein Alter, welches in diese Zeiten nur selten zu erreichen war. Zu viele Jäger gab es da draußen. „Komm schon Ylvie, du übertreibst. Ja, die Fünf sind manchmal brutal, aber Vater hat mir mal erzählt, dass sie noch nie ein magisches Wesen ohne einen triftigen Grund je angerührt oder gar getötet haben. Ich finde deine Sorgen sind unbegründet. Und jetzt komm, sie warten auf uns.“ Seine Schwester nickte. Sie wusste, dass sie übertrieben hatte. Aber dennoch hatte sie Angst. Schließlich waren die fünf Vampire wahrscheinlich die mächtigsten Wesen der Welt. Und auch wenn sie Angst vor ihnen hatte, sie wusste das die magischen Rassen ohne sie wahrscheinlich schon ausgestorben wären. Es gab zu viele Jäger und Hass gegen sie. Doch Dank ihnen lebten sie alle immer länger. Selbst ihr Alter wäre vor ein paar Jahrhunderten sehr schwer zu erreichen gewesen. Außerdem hatte der Mächtigste von ihnen, Cyel, dafür gesorgt das alle magische Wesen einen natürlichen Lebensraum weit weg von Menschen hatten. Mächtige Schutzschilder schützten sie und die Jäger waren auch weniger in Zahl geworden, aus Angst selbst getötet zu werden. Bald kamen die beiden Geschwister zu einer große Tür in den unterirdischen Gängen. Ein Vampir stand vor der Tür und schaute die beiden aus wachsamen Augen an. „Ihr beide seid die Elben, welche der Herrscher von eurem Volk als Bote geschickt hat?“ Ylvie’s Bruder Tjark nickte. „Die Herrscher erwarten euch.“ Und mit diesen Worten öffnete der Vampir die große Tür. Doch entgegen von dem was sie gedacht hatten, standen sie in einen Wohnzimmer, wie es meistens nur in den Palästen gab. Und mitten auf einem der Sessel saß ein Mann. Er hatte langes schwarzes Haar, ein aristokratisches und schönes Gesicht und unglaublich tiefe Augen, in welchen jahrhundertelange Erfahrung stand. Und diese Augen waren es, die Ylvie in ihre Bann zogen. Der Mann sprach. „Ihr seid Ylvie und Tjark aus dem Elbenland?“ Tjark war es, welcher antwortete. „Ja mein Herr.“ Der Vampir, wie Ylvie bei genauerem beobachten merkte, nickte. „Ich bin Cyel. Aber ich denke, mein Name dürfte euch bekannt sein.“ Er lächelte leicht. „Nun? Was ist eure Botschaft? Sagt es mir. So wie ich meine Geschwister kenne, tauchen die sowieso erst später auf.“ Er verdrehte genervt die Augen. Tjark war es, welcher sprach. „Es gibt Probleme mit den Menschen Herr.“ Nachdenklich schaute der Vampir sie an. „Inwiefern?“ „Ein Mensch, genannt Merlin, macht Probleme. Er ist für seine niedere Rasse mächtig und macht Jagd auf die magischen Wesen. Schon viele hat er getötet, und unsere Herrscher waren der Meinung, dass sie und ihre Geschwister davon wissen sollten.“ Nachdenklich schaute Cyel sie an. Merlin? Er wusste, dass dies einer der Momente war, in welcher sie die Zukunft grundsätzlich verändern konnten. Er wusste nicht genau, was es mit Merlin auf sich gehabt hatte oder was passiert war, aber dafür hatte er auch Leuna. „Ich denke, wir sollten zuerst auf die anderen warten. Diese Sache ist ernster als es aussieht. Setzt euch doch.“ Er deutete auf die Sessel neben sich. Die beiden kamen dem Wunsch des Herrschers nach. Eine Moment lang herrschte Schweigen, bis Cyel es durchbrach. „Wie läuft es eigentlich jetzt bei den Elben? Kommt ihr mit den Schutzschilden klar? Ich weiß, dass euer Volk gerne reist, aber wie ihr wisst gibt es zu viele Gefahren.“ Diesmal war es Ylvie welche antwortete. Ihre Angst von vor ein paar Minuten war wie weg gefegt. Sie bewunderte den Mann jetzt einfach nur. „Wir können uns zwar nicht mehr wie früher uneingeschränkt bewegen, aber es ist immer noch besser als früher. Wir müssen wenigstens nicht mehr in Angst leben jeden Moment getötet zu werden, aber wie ihr wisst, gibt es auch welche die manchmal trotzdem reisen. Leider kehren diese meistens nie wieder zurück. Vor allem seit dieser Merlin aufgetaucht ist.“ Diesmal war es an dem Vampirfürst fasziniert zu sein. Diese Elbin war anders. Viele Frauen waren entweder freundlich zu ihm weil sie seine Macht wollten oder wegen seines Aussehens. Aber in ihren Augen konnte er erkennen, dass weder der eine oder der andere Grund das Fall war. Sie mochte ihn einfach nur. Ohne einen triftigen Grund. Mit einer gewissen Trauer, welche nur schwer zu erkennen war, schaute er sie an. „Wegen eines gewissen Grunds, welchen ich jetzt lieber nicht nennen möchte, könnte es sein, dass wir uns zurückziehen müssen um den Menschen die Herrschaft zu überlassen.“ Er konnte ihr ja schlecht sagen, dass soweit er noch wusste, es seit Merlins Zeit nur noch menschliche Herrschaft gab. Wenn sie dies aber jetzt veränderten, könnte die Zukunft ganz anders sein. Sie würden vielleicht nie geboren werden, oder gar die Gründer und somit Voldemort. Vielleicht würden dann die Menschen aussterben, was die Vampire und Blutelfen zwingen würde das Blut von magischen Wesen zu trinken, und das würde zu einem Krieg führen. Nur wie sollte er den anderen Rassen erklären, dass sie sich zurückziehen sollten? Geschockt schauten die beiden Elben ihn an. Sich zurückziehen? Sie waren doch gekommen damit die Herrscher ihnen halfen Merlin zu besiegen, und nicht damit sie sich zurückzogen. Schweigen herrschte für die nächsten Minuten, als auch eine Tür geöffnet wurde und vier Personen hinein gingen; Cecil, Lynx, Ashia und Leuna. „Früher konntet ihr nicht auftauchen, oder? Ihr wusstet doch, dass wir Besuch haben.“ Ashia war es der antwortete. „Ich und Cecil waren jagen und was Leuna und Lynx getrieben haben, kannst du dir ja vorstellen.“ Die beiden Letztgenannten funkelten sie an, während die Rothaarige einfach nur die Augen verdrehte. „Ja ja, ihr könnt eure Streitereien später fortführen. Wir haben ein Problem.“ „Und was? Das du zu faul bist bis nach draußen zu gehen um zu jagen wie vor 400 Jahren?“ kam es frech von Cecil. Diesmal war es an Cyel, jemanden mit den Blicken zu erdolchen. „Nein. Es geht um Merlin.“ Sofort hatte er die volle Aufmerksamkeit der anderen. „Merlin sagtest du?“ kam es leise von Leuna. „Ja.“ Die Vampire wurden noch blasser als sie es schon waren. „Der Anfang von der menschlichen Herrschaft,“ flüsterte Leuna. „Wir dürfen nichts verändern, sonst wird das schlimme Folgen haben. Wir müssen uns zurückziehen, und auch wenn es schwer ist die Herrschaft den Menschen überlassen.“ Die anderen nickten nur unzufrieden. „Ich will aber nicht, dass ein paar lausige Sterbliche unseren Platz einnehmen. Wir dürften sowieso nur ein paar Jahrhunderte herrschen,“ kam es maulend von Cecil. Seine Arroganz und Machtsucht hatte er nach all diesen Jahren immer noch nicht ablegen können, aber ohne diese Eigenschaften wäre er sowieso nicht mehr er selbst. „Um genau zu sein war es ein halbes Jahrtausend Cecil,“ sagte Leuna besserwisserisch. Der grummelte nur etwas Unverständliches. Die beiden Elben hatten dieses Gespräch mit Interesse verfolgt. Die großen Herrscher hörten sich gar nicht wie brutale und blutdurstige Monster an. In einer gewissen Weise waren sie sogar normal. Dennoch konnten sie aus dem Gespräch heraushören, dass Cyel das mit dem zurückziehen ernst gemeint hatte, aber aus welchem Grund? Cyel wandte sich nun an die beiden Elben. „Ich denke unsere Entscheidung ist offensichtlich. Wir müssen zulassen, dass die Menschen zum Herrscher werden. Und der Grund dafür. Sagen wir mal so… Wir haben einen Weg gefunden in die Zukunft zu sehen, und wenn die Menschen nicht zu Herrschern werden, wird dies sehr große Folgen haben. Es könnte sogar dazu führen, dass es große Kriege unter den magischen Wesen gibt. Doch wenn es dennoch in der Zukunft einen Anschlag auf die magische Wesen gibt, werden wir eingreifen. Egal was die Folgen davon sind. Sagt eurem Herrscher, dass wir den Befehl zum Rückzug geben. Geht nicht aus eure Schutzschilder. Und wenn, dann nur in höchster Not. Die Hauptquartiere der magischen Gemeinschaft könnt ihr natürlich immer besuchen. Ich werde noch weitere Boten zu den anderen Rassen schicken, und wenn dies erledigt ist werden wir zu Merlin gehen und dafür sorgen, dass er den Eindruck hat gegen uns gewonnen und uns getötet zu haben. Das ist nötig, damit der Herrschaft der Menschen anfängt.“ Nach diesem recht langen Vortrag schauten die beiden Elben ihn mit offenem Mund an. Es könnte zu Krieg unter den magischen Rassen kommen, wenn die Menschen nicht herrschten. Aber wieso? Dennoch vertrauten die beiden auf das Wort des Vampirs. Die fünf Vampire hatten mehr als einmal bewiesen, dass sie gute Herrscher waren und das Beste für die Völker wollten. Ylvie sprach. „Wir sind der Meinung, dass sie wissen was sie tun. Sie sind die Herrscher und wollen nur das Beste für uns. Und… Selbst wenn ihr dann nicht mehr die offiziellen Herrscher sein werdet, ich bin sicher, dass ihr unter den magischen Wesen immer noch herrschen werdet. Wenn wir irgendwann mal wieder über die Menschen sein werden, werdet ihr auch wieder die offiziellen Herrscher sein.“ Diese Worte brachten alle fünf zum lächeln. „Danke für dein Vertrauen Ylvie. Ihr solltet jetzt aber lieber aufbrechen. Meine Botschaft ist zu wichtig, um es umsonst hinaus zu zögern. Und… Pass bitte auf dich auf.“ Die letzten Worte waren nur geflüstert, und dennoch hörte die Elbin sie. Sie lächelte und wortlos mit einem Verbeugung verabschiedeten sich die beiden Elben. Als sich die Tür hinter ihnen schloss, seufzte Cyel leise. „Ich glaube ich habe mich verknallt.“ Die anderen lächelten nur wissend. Ja. Eindeutig verknallt. „Kommt, wir müssen die Boten aussenden und dann gehen wir zu Merlin. Schließlich müssen wir in den Augen der Menschheit noch sterben,“ sagte Leuna. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ ~2 Tage später, Ägypten~ „Bist du dir sicher, dass Merlin hier ist Leuna?“ Fragte Lynx schon zum x-ten Mal seinen Geliebten. „Ja bin ich, und jetzt halte mal endlich die Klappe Rotschopf.“ „Aber diese Sonne nervt mich. Ich bin ein Vampir und kein Kamel, welches es stundenlang unter der Sonne aushält.“ Genervt drehte sich Leuna um und schaute Lynx direkt ins Gesicht. „Du musst es aber aushalten, sonst können wir Merlin nicht treffen und die menschliche Herrschaft kann nicht anfangen, was wahrscheinlich große Folgen haben wird, also halt. Den. Mund. Ronald.“ Doch der Rothaarige war nicht von ihren Worten beeindruckt. Er verzog eher das Gesicht, als sie ihn wieder mit seinem menschlichen Namen anredete. „Könnt ihr beide mal mit eurem Ehestreit aufhören. Ich will endlich den blöden Zauberer finden und Lynx hat mal ausnahmsweise mit der Hitze Recht. Wir sollten lieber nicht zu lange unter der Sonne bleiben,“ sagte Cecil leise. „Nicht nötig. Ich habe den Mensch schon gefunden,“ sagte Cyel genervt. „Und wo ist er?“ fragte Ashia neugierig. „Etwa zehn Kilometer von uns entfernt. Er übt ein paar alte Flüche. Wegen der Magiesammlung war es nicht schwierig ihn aufzuspüren. Die Zauberer in Afrika sind nicht so fortgeschritten, um solche Flüche zu können.“ Die anderen nickten. „Kommt Leute, lasst uns den angeblich größten Zauberer der je gelebt hat einen Besuch abstatten. Mal gucken ob er seinen Ruf gerecht sein wird.“ Cecils Stimme klang angrifflustig. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Der alte Zauberer stand auf, als er die fünf Personen sah, welche auf ihn zugesteuert kamen. Es waren drei Männer und zwei junge Frauen. Sie alle schienen noch recht jung zu sein. Wahrscheinlich Mitte zwanzig. Es war offensichtlich, dass sie nicht aus diesem Land stammten. Sie hatten weder die typische Kleidung noch die dunkle Haut der Menschen hier. Vielleicht waren das unmagische Menschen, welche aus den fernen Ländern kamen um neues Land zu suchen. Denn er konnte bei ihnen nicht die typische Haltung ausmachen, welche fast alle Zauberer hatten. Auf die Idee, dass es magische Wesen waren, kam erst gar nicht. Schließlich hatte er es noch nie mit Vampiren zu tun gehabt und wusste nicht wirklich, wie man solche erkannte. „Was kann ich für euch tun mein Freunde?“ Doch entgegen seiner Erwartung lächelten die Fünf nicht. Der Mann mit den schwarzen Haaren und grünen Augen sah ihn ernst an bevor er sprach. „Bist du Merlin?“ Sofort veränderte er seine Haltung. Normale Menschen würden ihn wohl kaum kennen. „Wer seid ihr?“ Der blonde Mann lachte. „Wahrscheinlich hast du schon von uns gehört. Wir sind die fünf schwarzen Vampire, die Herrscher der magischen Wesen.“ Merlins Augen weiterten sich. Die fünf schwarzen Vampire? Er hatte nur Legenden von diesen sonderbaren Wesen gehört, und es war alles andere als ermutigend. Sie waren auch der Hauptgrund, weshalb es bis jetzt noch nie jemand gewagt hatte die magischen Wesen anzugreifen, aus Angst vor der Rache von dessen Herrschern. Er wusste, dass er ihnen unterlegen war. Dies waren uralte Wesen und er nur ein etwas mächtigerer Zauberer als die anderen. Außerdem… Er sollte seine Gedanken niemals zu Ende führen können, denn Cyel hob die Hand, und Schwärze umgab ihn. ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Nachdenklich schaute Cyel den Zauberer an, welcher auf dem Boden lag. „Das war einfach gewesen. Er hatte sich noch nicht mal gewehrt.“ „Ich denke, dass er einfach nur akzeptiert hat, dass es sinnlos wäre sich gegen uns zu wehren. Eigentlich schade, ich hätte mich gerne mit ihm duelliert,“ sagte Cecil leise. „Kommt, lasst es hinter uns bringen.“ Er hob seine Hand und zeigte auf Merlin. „Obliviate. Du wirst dich, wenn du aufwachst daran erinnern, dass du die fünf schwarzen Vampire durch einen Trick besiegt hast. Sie sind gestorben, und durch die Tatsache, dass sie Vampire sind haben sie sich in Staub ausgelöst, weshalb es keine Leichen gibt. Du wirst außerdem den Drang haben, dass den Menschen zu erzählen und sie davon zu überzeugen, Menschenherrschaften anzufangen.“ „Kommt Leute, lasst und verschwinden. Er wird in zehn Minuten zu sich kommen, und dann sind wir für die Menschen tot.“ In der Stimme des großen Vampirfürsten Cyel könnte man tiefe Traurigkeit hören. Deshalb nickten die anderen nur und ließen ihre Kommentare bleiben. Sie verschwanden aus der Wüste Ägyptens, und ließen den alten Magier allein zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)