Sterne zählen von karlach (— eine OneShot-Sammlung) ================================================================================ Kapitel 3: lightning -------------------- „He, Tetsu.“ Die Bettdecke zu ihren Füssen raschelte sanft, als Yaku sich aufsetzte und Kuroo drehte neugierig den Kopf zu seinem Freund. Es war warm und vielleicht sollte man das Zimmer etwas lüften, aber keiner der beiden Jungen konnte sich wirklich dazu aufraffen, sich aus dem Bett zu bequemen. Yakus Finger fuhren über die Haut seines Rückens, schienen ein Muster auf der Fläche knapp über dem Bund seiner Boxershorts nachzufahren. Es hing noch eine Frage in der Luft, doch sie brauchte nicht ausgesprochen zu werden. Woher hast du das? Wieso habe ich es nie gesehen? Hätte er von seiner unsichtbaren Malerarbeit aufgesehen, wäre ihm sicher aufgefallen, wie Kuroo auf der Innenseite seiner Wange kaute. Über die Zeit hatte er vergessen, dass die weissen Streifen, die sich über seinen unteren Rücken zogen existierten. Sie waren sichtbar, wenn man sich darauf achtete, die Helligkeit seiner Haut an der Stelle in einem starken Kontrast zu seinem sonst eher gebräunten Teint, aber er war gut darin geworden, sich schnell anzuziehen. Auch wenn er keinen wirklichen Grund dahinter sah, sich dafür zu schämen, irgendwie war es in seinem Kopf immer etwas gewesen, das es zu verstecken galt — und das ging am Leichtesten wenn man so tat, als würde er sich gar keine Mühe daraus machen. Es fühlte sich peinlich an, jetzt, wo Yaku so viel bewusste Aufmerksamkeit darauf richtete. „Bin wohl etwas zu schnell gewachsen“, erklärte Kuroo in einer gezwungen lockeren Stimme. Er wusste nicht recht, was er erwartet hatte, aber der schmerzhafte Kniff in seine Pobacke war definitiv nicht zur Auswahl gestanden. „Du klingst so, als würdest du mir eine Tragödie als einen Witz verkaufen wollen.“ Ack. Wenn der Junge doch nur etwas weniger aufmerksam wäre. „Ich mag sie nicht“, erwiderte Kuroo missmutig. „Du musst sie dir ja nicht ewig lange ansehen, oder?“ Yakus Augenbrauen zogen sich zusammen, die honigfarbenen Augen immer noch auf den Rücken seines Freundes gerichtet. „Sie sehen wie Blitze aus.“ „Du musst nicht was Nettes sagen. Es ist okay, ich bin ganz gut darin so zu tun, als gäbe es sie nicht.“ Yaku boxte ihn sanft in die Schulter, aber er lachte. Das musste ein gutes Zeichen sein, beschloss Kuroo. Er hatte nicht mit einem warmen Paar Lippen gerechnet, das sein Geflecht von Streifen mit Küssen bedeckte. „Wenn du mich verführen willst, würde ich–“ „Jetzt lass deinen „ich will witzig klingen“-Tonfall, ey. Ich will dich nicht verführen.“ Der warme Atem kitzelte in seinem Kreuz und Kuroo versteckte das Gesicht in seinem Kissen. Yaku musste nicht sehen, wie rot seine Wangen waren, oder wie sehr die plötzliche Zärtlichkeit ihn aus dem Konzept brachte. „Ich finde ehrlich, dass es wie Blitze aussieht. Du musst sie nicht mögen, aber dann übernehme ich das einfach für uns beide.“ Sein Freund drückte einen letzten Kuss auf seine Haut, bevor er sich in Kuroos Seite kuschelte und zufrieden die Augen schloss. „Manchmal kannst du echt kitschiges Zeug von dir geben“, murmelte Kuroo amüsiert, seine Stimme vom Kissen gedämpft. Yaku schnaubte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)