Schicksalswege von Saph_ira ================================================================================ Kapitel 36: Friede ------------------ Die ersten Sonnenstrahlen zeigten sich am Horizont und verjagten die restliche Dämmerung der Nacht. Der Tau an den Ecken des Fensterglases schimmerte silbrig und verdunstete allmählich, als die Sonne höher stieg. Das Morgengrauen verbreitete sich über den gesamten Horizont und die ersten Menschen wachten auf, um ihren tagtäglichen Dingen nachzugehen. André war auch schon wach und betrachtete seine Oscar: Sie schlief noch. Er spürte ihren nackten Leib an seinem Körper und ihren gleichmäßigen Atem an seiner Brust. Das war ein wohltuendes und herzerweichendes Gefühl, sie neben sich zu haben. Und dass sie sich gestern versöhnt und den Streit endlich beigelegt hatten, erfreute ihn noch mehr. Vorsichtig stieg er aus dem Bett und suchte nach seiner Hose. Während er sie anzog, warf er noch einmal einen Blick auf seine Geliebte: Sie lag jetzt auf dem Bauch und beanspruchte die gesamte Mitte des Bettes. Ihre blonde Haarmähne verdeckte fast ganz ihren grazilen und schmalen Rücken. Das linke Schulterblatt lugte hervor und entblößte ein Stück von der wulstigen, rosigen Narbe darunter. André machte seine Hose zu und ging zum Bett zurück. Die Decke war ihr bis zum Steiß nach unten gerutscht und verriet teilweise andere Teile ihres Körpers, wie Lendenwirbel, ihre Rippen an den Seiten und ein Stück von ihrer Hüfte. Ihr musste bestimmt kalt sein. André zog ihr die Decke höher, bis zum Nacken und schmunzelte dabei die ganze Zeit. Oscar schlief weiterhin ungerührt und er wollte ihr diesen Schlaf gönnen - sie hatte ihn sich verdient. Die letzten Tagen waren bestimmt sehr anstrengend für sie und vor allem gestern war ihr sicherlich alles zu viel. Außer vielleicht der leidenschaftlichen und berauschenden Versöhnung danach. Mit einem leisen Lächeln auf den Lippen, verließ André seine Schlafkammer. - - - Langsam schlug Oscar ihre Augenlider auf und bildete sich ein, leise platschende Geräusche zu hören. Sie drehte sich auf die Seite und mit Hilfe ihres Ellbogens, saß sie auf. Noch etwas schlaftrunken sah sie sich um und war mit einem Schlag hellwach: Das war nicht ihr Zimmer, nicht ihr Bett und dennoch war alles so vertraut! Das Morgenlicht des neuen Tages brach durch das Fenster und die ersten Singvögel stimmten bereits ihren Singsang um die Wette an. Oscar war das alles egal, sie sah auf sich herab und erst jetzt wurde sie ihrer eigenen Nacktheit gewahr. Aber was war denn passiert? Ach ja, sie hatte sich doch gestern mit André ausgesöhnt! Oscar ließ ihre Füße vom Bett herab und hielt die Decke über ihre Blöße. Dann stand sie auf. Auf Zehenspitzen und lautlos verließ sie die Schlafkammer ihres Geliebten, aber musste an der Türschwelle gleich stehen bleiben. André stand mit dem Rücken zu ihr in dem größeren Raum und beschäftigte sich mit der Morgenwäsche an dem einzig stehenden Tisch. Er beugte sich über eine Schüssel und wusch sein Gesicht, seinen makellosen Oberkörper und seine Arme. Oscar beobachtete ihn dabei verträumt. Sie sah zwar nur den Rücken und sein zusammengebundenes Haar, mit der grünen Schleife, die sie ihm einstmals geschenkt hatte, aber dennoch ließ sie sich davon hinreißen. Sie hielt sogar ihren Atem an und ließ ihn nur sehr langsam wieder aus. Plötzlich wurde sie rüde aus diesem so harmonischen und zauberhaften Anblick gerissen: Es klopfte an der Tür und zwar heftig laut, als wäre ein Erdbeben passiert! Oscar verharrte ganz mäuschenstill auf ihrem Platz und vor leichtem Schreck, wagte sie nicht zu flüchten. Sie wollte nicht, dass André sie bemerkte, wenn sie wegrennen würde. Und sie vergaß sogar dabei, dass nur die Decke, die sie an ihrem Oberkörper festhielt, ihre weiblichen Körperformen versteckte. „Ja, ja, ich komme schon!“ André griff nach einem Tuch neben der Waschschüssel und eilte zu der Tür. Hoffentlich würde es Oscar nicht wecken! Auf dem Weg rieb er sich mit dem Tuch trocken und öffnete hastig die Tür auf. „Was gibt es, Alain?!“ „Das Frühstuck ist fertig“, sagte dieser und stierte auf einmal ganz perplex an ihm vorbei. Seine dunkelbraune Augen wurden vor Staunen immer größer, seine Lippen formten sich zu einem Rohr und er entließ einen anzügliches Pfeifen. „Wenn ich gewusst hätte, dass du nicht alleine bist, wäre ich später gekommen...“ Er vollführte gleich eine spöttische Verbeugung. „In dieser Aufwartung seht Ihr viel besser aus, Frau Kommandant.“ „Was?!“ André wirbelte verdattert herum. An der Türschwelle zu seiner Schlafkammer stand Oscar und bedeckte ihren so schönen, nackten Körper notdürftig mit einer Decke, die ihr gerade mal bis zu den Waden reichte. André reagierte sogleich blitzschnell: Er stieß seinen Freund wieder hinaus und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Alain lachte daraufhin gellend auf und entfernte sich. André lief dabei bis in die Haarwurzel rot an und wandte sich zu Oscar zurück. „Du hättest sagen sollen, dass du wach bist.“ „Und du hättest mich vorwarnen können, dass dein Freund hier jederzeit hereinplatzen könnte.“ Oscar ließ sich ihre Verlegenheit nicht anmerken. Kerzengerade und anmutig schritt sie zum Tisch. „Jetzt habe ich einen Grund mehr, ihn zu einem Duell herauszufordern.“ „Überlasse bitte mir das Duell mit ihm, denn er kämpft doch grundsätzlich nicht gegen Frauen.“ André stieß sich von der geschlossenen Tür ab und ging langsam auf seine Geliebte zu. Diese tauchte ihre Hand in die Waschschüssel und beugte sich darüber. Sofort umrahmten ihre blonden Haarlocken das Gesicht. Die Decke rutschte ihr sanft von den Seiten herab und gab von ihrem Körper noch mehr Preis. Die gesamte Rückseite und ihre langen Beine waren nun von jeglicher Bedeckung befreit. Oscar schien das alles aber nicht zu stören. Ungerührt schöpfte sie das Wasser in ihre Handfläche und wusch ihr Gesicht. André war bei ihrem sehr freizügigen Anblick heiß und kalt zugleich. Wie schamlos konnte sie noch sein? Aber es beruhigte ihn, dass sie es nur bei ihm tat, um ihn in die Falle ihres Charmes zu locken. Ansonsten verpackte sie sich in ihrer Uniform und Männerkleider so ein, dass man außer Händen und Gesicht keine enthüllte Hautstelle mehr entdeckte. André blieb dicht hinter Oscar stehen, nahm die Enden der Decke und verhüllte sie darin von neuem ein. Dabei regte sich in seiner Hose sein bestes Stück und das spürte Oscar mit ihrem kleinen Hinterteil. Sie richtete sich auf und wirbelte zu ihm herum. „André!“ „Was denn?“ Er sah sie schelmisch an und tupfte ihr mit dem Handtuch hauchfein das Gesicht trocken. „Das kann ich auch alleine.“ Oscar entriss ihm das Tuch aus der Hand und rieb sich selbst das Gesicht trocken. „Du bist schließlich nicht mein Diener! Du bist niemandem verpflichtet! Du bist ein freier Mann und kannst tun, was du willst!“ „Wirklich alles?“ André brannte sich vor allem der letzte Satz ein. Er war Feuer und Flamme. Oscar hörte auf sich abzutrocknen. Verdattert sah sie ins Gesicht ihres Geliebten, der sich immer näher zu ihr heranzog. Zu spät realisierte sie, welche Wirkung ihr letzter Satz auf ihn hatte. „Ähm... Nein... Das hast du falsch verstanden... Wir müssen langsam los...“ „Nur für ein paar Minuten...“ André zog sie schon in seine Arme und hielt sie sachte an sich. Sein athletischer Körper strahlte eine Wärme aus und vermittelte Oscar sofort ein wohltuendes Gefühl nach Geborgenheit. Seinen treuherzigen Blicken und der liebevollen Behandlung, konnte sie nicht länger widerstehen. „Nun gut...“, gab sie schnurrend und wollüstig nach: „...aber nur für paar Minuten.“ Schwungvoll hob André Oscar auf seine Arme und trug sie zurück in seine Schlafkammer... Kurz darauf folgte daraus ein begehrliches Keuchen und Stöhnen: „Oh, mein Gott, André!“ „Ja, geliebte Oscar, was ist...“ „Du bist noch gefräßiger als ich!“ „Nun... Wenn du immer so lecker aussiehst, dann kann ich dem nicht widerstehen...“ „Ach, mein geliebter André...“ „Oder möchtest du, dass ich aufhöre...“ „Nein, auf kein Fall... mach nur weiter... ich gehöre dir vom ganzen Herzen... Geliebter...“ „Ach, meine Liebste...“ - - - Bernard staunte nicht schlecht, als am früheren Nachmittag eine vollbeladene Karre vor seiner Haustür abgestellt wurde. Das hatte er André und seinem weiblichen Kommandanten zu verdanken. Oscar trug wieder ihre rote Uniform und strahlte heute eine unheimliche Zufriedenheit aus. Da müsste ganz bestimmt etwas zwischen den beiden heute Nacht vorgefallen sein! Auch André sah wohlwollend, wie ein zufriedener Kater aus. Bernard ließ seine Gäste herein und lud sie zum Tisch. „Ich kann Euch leider nichts anbieten...“, sagte er mehr zu Oscar als zu André. Eigentlich hatte er schon Tee und Gebäck anzubieten, aber nicht doch für Adlige. Was Oscar betraf, dann müsste er sie vorerst besser kennenlernen. „Wir wollen auch nichts“, meinte André beim Hinsetzen, nachdem auch seine Oscar Platz genommen hatte. „Wir sind auch nicht hier, um uns von dir verköstigen zu lassen“, fügte Oscar in dem gleichen, strengen Ton hinzu, wie gestern. Sehr eigenartig. Das passte nicht direkt zu ihrer entspannten Erscheinung. Bernard schob das erst einmal beiseite und setzte sich ihnen gegenüber. „Was ist in der Karre vor meiner Haustür?“, verlangte er gleich zu wissen. Er fragte sich, was sie für Geschäfte mit ihm abschließen wollten?! „Vorerst sagt Ihr mir Eure wahren Absichten zu Rosalie!“, verlangte dagegen Oscar von ihm zu wissen. „Und wehe, Ihr lügt mich an!“ „Wollt Ihr mir jetzt drohen?“ Bernard schmunzelte hämisch in ihre Richtung. „Oder wollt Ihr mich dann dem Richter übergeben?“ „Das weniger.“ Auch Oscar verzog eine schiefe Grimasse und übertölpelte Bernard mit ihren nächsten Worten: „Wenn ich es wollte, dann wäre ich mit meinen Soldaten hier einmarschiert. Aber dank zweier ganz besonderer Menschen, die mir sehr viel bedeuten, werde ich es nicht tun. Wenn sie sagen, dass Ihr ein gerechter und eigentlich guter Mensch seid, dann wird es auch stimmen. Ich vertraue den beiden und will deshalb ehrlich zu Euch sein. Rosalie ist ein Engel, so klar und rein, wie ein Sonnenstrahl. Sie steht unter meinem persönlichen Schutz. Und wenn ein dahergelaufener Dieb kommt und mit ihr nur spielen will, dann muss er vorerst an mir vorbei kommen. Er würde seines Lebens nicht mehr froh werden, wenn er ihr auch nur ein Haar krümmt. Wenn er danach überhaupt noch am Leben ist... So viel bedeutet mir Rosalie. Und nun seid Ihr dran.“ Bernard schluckte hart. Er war wie vor den Kopf gestoßen und musste vorerst alles verdauen, was diese Frau in Uniform gesagt hatte. Sie meinte es ernst und ehrlich, das war nicht zu überhören. Aber was hatte er eigentlich zu verbergen? Seine Absichten zu Rosalie, war reine Herzensangelegenheit. Er wollte nur niemanden darin einweihen. Und vor allem nicht diese selbstgerechte Aristokratin. „Ihr seht sprachlos aus“, stellte sie fest und holte ihn aus seinen Gedanken zurück. „Hab ich Euch verschreckt? Oder sind Eure Absichten doch nicht so rein, wie mein André es mir weisgemacht hatte?“ André glühte förmlich vor Stolz. Sie hatte gerade „mein André“ gesagt! Das hatte bestimmt einen Grund, denn sonst würde sie niemanden gegenüber so offen sein. Sie achtete dennoch penibel auf ihre Wortwahl und noch sorgsamer auf ihr Verhalten. „Sag ihr deine Absichten, Bernard...“, spornte er seinen Freund an. „Wenn du Rosalie wirklich liebst, dann wird Oscar es verstehen.“ „André...“ unterbrach ihn Oscar kurz angebunden: „Vergiss aber nicht, dass sein alleiniges Geständnis nicht ausreicht... Da muss auch Rosalie etwas für ihn empfinden...“  „Du hast recht...“ André zog sich zurück und überließ das Schlachtfeld seiner Geliebten. Oscar ließ Bernard kein einziges Mal aus den Augen. „Und?“ Bernard räusperte sich in seine Faust, um seine Stimmbänder zu ordnen. „Da Ihr Euch die Mühe gemacht habt und mir so offen getreten seid, werde ich es auch bei Euch sein. Ich kann Rosalie seit unserer ersten Begegnung nicht vergessen. Ja, ich liebe sie und wenn sie das gleiche für mich empfindet, dann würde ich sie heiraten und bis zum Tod mit ihr zusammen leben wollen.“ „Nun gut.“ Oscar schob ihren Stuhl nach hinten und erhob sich. „Ich will Euch glauben.“ „Was habt Ihr jetzt vor?“, fragte Bernard missmutig und stand ebenfalls auf. „Ja, Oscar, wo willst du jetzt hin?“ André tat es den beiden gleich, um nicht als einziger am Tisch sitzen zu bleiben. „Na was schon? Rosalie einen Besuch abstatten und mit ihr ein Frauengespräch führen“, erklärte Oscar schulterzuckend und befreite ihre Uniform etwas von den eingesessenen Fältchen. „Es wird natürlich um Euch gehen, Bernard, und Ihr könnt deswegen selbstverständlich mit uns kommen.“ Das ließ sich Bernard nicht zweimal sagen. Er war auf eine gewisse Weise von dieser Frau beeindruckt. Insgeheim entschuldigte er sich bei André, dass er ihm nicht alles, was sie betraf, geglaubt hatte. Draußen vor der Haustür fiel ihm wieder die beladene Karre ein. „Ihr habt mir immer noch nicht gesagt, was darin ist und wozu das gut sein sollte“, erinnerte er sie und begutachtete die verpackten Kisten unschlüssig. „Das da ist ein guter Grund, um mit dem Strauchdieb aufzuhören“, sagte Oscar schnippisch und stieg in den Sattel ihres weißen Schimmels. Bernard verstand, dass sie mit dem Strauchdieb den schwarzen Ritter meinte, aber was hinter dem sogenannten guten Grund steckte, verstand er nicht. „Würdet Ihr es mir genauer erklären?“, bat er. Oscar wartete bis alle auf ihre Pferde aufsaßen und als sie zu dritt aufmachten um Rosalie einen Besuch abzustatten, klärte sie ihn auf: „Das sind alles meine Sachen, die ich nicht brauche oder auch nie gebraucht habe. Wie zum Beispiel meine alten Spielsachen, Kleider, die meine Kinderfrau für mich genäht hatte - mit der Hoffnung, dass ich sie irgendwann tragen werde. Aber das kann sie vergessen! Ich werde nie im Leben ein Kleid anziehen! Also können die Ärmsten der Armen damit mehr anfangen als ich. Zudem will ich mich in anderen Adelshäusern erkundigen, ob bei ihnen nicht auch alte Sachen in Kellern oder auf dem Dachboden verstauben.“ „Ich finde, das ist eine viel bessere Alternative als der schwarze Ritter“, fügte André heiter hinzu. „Da könntest du Recht haben, mein Freund. Ich muss zugeben, Ihr seid bemerkenswert, Lady Oscar...“ Bernard staunte noch mehr über sie als vor kurzem in seiner Wohnung. „Ihr seid ganz anders als Euresgleichen... So, wie André mir stets versichert hat...“ Oscar zog ihre Augenbrauen streng zusammen, aber ihre Mundwinkel zogen sich nach oben. „André übertreibt manchmal.“ „Und trotzdem liebt Ihr ihn?“, bemerkte Bernard beiläufig. Oscars Lächeln verstärkte sich, aber ihr eisiger Blick sah nur stur geradeaus. Sie gab darauf keine Antwort. Das war auch nicht nötig, denn Bernard bekam die Bestätigung schon alleine von ihrer aufrechter Haltung und dem verschmitzten Lächeln. Er warf einen Blick auf Andrè. Dieser strahlte mit der Sonne um die Wette und das rührte Bernard, was ihn ebenfalls zum Schmunzeln brachte. - - - Rosalie war für Bernard die schönste Braut, die er je gesehen hatte! Das Kleid bekam sie natürlich von Oscar spendiert und auch das Hochzeitsfest nahm diese auf ihre Kappe. Das alles war natürlich schlicht, aber gemütlich und behaglich. So, wie Rosalie es sich gewünscht hatte. Es dauerte nicht lange bis Rosalie Bernard erhörte und sie ihm ihr Jawort gab. Wenn Oscar und André so darüber nachdachten, dann geschah das schon in der ersten Woche ihrer Bekanntschaft. Oscar war anfangs unschlüssig und gegenüber Bernards wahren Absichten skeptisch, aber nachdem Rosalie mit jedem Tag mehr aufblühte und in Bernards Nähe überglücklich aussah, schwand ihr Misstrauen. „...aber wenn Ihr Rosalie irgendwann doch noch das Herz brecht, dann breche ich Euch auch ein gewisses Etwas!“, vertraute sie Bernard kurz vor der Hochzeit an und dieser schmunzelte nur daraufhin. „Das glaube ich gerne, Lady Oscar... Aber ich schwöre Euch, dass es dazu keinen Anlass geben wird.“ „Gut, dass wir uns verstehen.“ Oscar schmunzelte zurück. „Denn ich will ungern ein Blutbad anrichten.“ Ja, mit der Zeit verstanden sie sich immer besser. Auf der Hochzeit waren Oscar und André natürlich Trauzeugen. Und auch so gab es nicht viele Gäste. Nur die, die Rosalie und Bernard gut kannten. Dass Oscar als einzige Adlige unter ihnen war, schien auch niemanden zu stören. Vielleicht, weil Oscar selbst gleich nach der Trauung in der Kirche auf das Anwesen zurückkehrte und den anderen das Fest überließ. Rosalie verstand es und auch Oscar war nicht darüber traurig. Sie gehörte eben nicht in diesen Kreis, trotz dass sie mit André zusammen war. Denn es war eine Zeit gekommen, in der der Hass des einfachen Volkes gegenüber dem Adel immer mehr zunahm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)