Schicksalswege von Saph_ira ================================================================================ Kapitel 5: Verlust ------------------ Auf dem Anwesen angekommen, sperrte sich Oscar auf ihrem Zimmer ein und donnerte wütend mit ihren Fäusten gegen die Wand. Ja, sie würde den Herzog herausfordern! Sie musste es tun! Der Herzog verachtete die Armen und Schwachen! Und wenn man solchen wie ihm erlaubte, sich zu benehmen wie er wollte, dann schadete es allen Adligen und somit warf das auch einen dunklen Schatten auf die königliche Familie! Aber was wusste dieser André schon davon?! Oscar drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Ihr Herz pochte wild und ihr Blut rauschte rasend durch die Adern. Seine Augen gingen ihr nicht aus dem Kopf. Dieses Grün erinnerte sie an die Blätter der Bäume im Sommer oder an sanftes Gras, wenn der Wind es hauchzart streifte. Nein! Was auch immer das zu bedeuten hatte, sie durfte diese Gefühle nicht zulassen! Dazu wurde sie nicht erzogen! Oscar hob ihre Hand und sah auf die Innenfläche, mit der sie André geohrfeigt hatte. Sie glaubte das leichte und brennende Kribbeln noch zu spüren, obwohl das schon ein paar Stunden zurück lag. Wie hatte sich seine Wange, seine Haut angefühlt? Das konnte sie nicht mehr sagen. Das hatte sie schon in dem Moment vergessen, als ihre Hand auf seine Wange schlug. Und warum interessierte sie das überhaupt?! Oscar schloss ihre Hand zur Faust und zog streng ihre Augenbrauen zusammen. Sie hatte Besseres zu tun, als an den Enkel ihres einstigen Kindermädchens zu denken! Es war sowieso nur eine einmalige Begegnung und hatte nichts zu bedeuten! Und auch, wenn ihr Bauchgefühl etwas anderes sagte, sie ignorierte es gewissenhaft und verdrängte es wieder. Wenige Wochen später besuchte Sophie ihre Tochter und ihren Enkel in Paris. Sie brachte etwas Brot, Kartoffeln, Gemüse und Schweinespeck in einem Korb mit. In einem anderen, Gläser. Das Gemüse, wie Gurken und Tomaten, waren für eine Marinade gedacht, die sie heute zusammen mit ihrer Tochter in die Gläser einlegen wollte. Dafür brauchten sie einige Gewürze, ein paar Kräuter und Wasser. Es war eine jährliche Prozedur zu Beginn des Herbstes. „...ich bin so ratlos...“, beklagte sich Sophie bei ihrer Tochter, während sie das Gemüse aus dem Korb auspackte und auf den Tisch legte: „Musste sie sich denn unbedingt mit dem Herzog duellieren?! Jetzt hat sie dafür drei Monate Hausarrest bekommen! Aber anstatt zuhause zu bleiben, bricht sie zu ihrem Familiensitz nach Arras auf! Ganz alleine! Stell dir das nur vor! Ich habe es versucht, sie davon abzuhalten, aber erfolglos! Was soll ich dem General sagen, wenn er zuhause eintrifft und Lady Oscar nicht da ist?! Sie meinte zwar, ich soll sagen, dass sie vor Traurigkeit krank geworden ist, aber das ist doch absurd!“ „Beruhigt Euch doch, Mutter. Ihr könnt nichts daran ändern, dass Euer Schützling Euch entwachsen ist...“, versuchte Madame Grandier ihre Mutter zu beschwichtigen. Sie packte derweilen die Gläser aus dem zweiten Korb aus und stellte sie am anderen Ende des Tisches ab. „Ja, ja...“, brummte die alte Frau verstimmt. André beteiligte sich nicht an den Frauengesprächen, aber er hörte zu und reparierte die einzigen beiden Fenster in den Schlafkammern. Sie mussten endlich abgedichtet werden, sonst würden sie hier im Winter einen sehr kalten Luftzug haben. Dabei unterdrückte er den Impuls, sich an die Wange zu fassen. Sein gekränkter Stolz hatte sich schon längst abgekühlt, so wie auch die brennende Stelle nach ihrer Ohrfeige. Dennoch glaubte er ihren Schlag noch zu spüren. Oscar hatte kräftig zugeschlagen, aber das war keineswegs die Stärke eines richtigen Mannes. Es hatte sich anders angefühlt: kühl, weich und glatt. Und ihr Handgelenk, das er vor der Ohrfeige zu fassen bekommen hatte, war schmal und hatte fast zerbrechlich gewirkt. In ihrer Uniform mochte sie robust aussehen, aber darunter war sie bestimmt viel zartgliedriger gebaut. Vielleicht wie eine Bohnenstange. André musste bei diesem Vergleich schmunzeln. Oscar war in jeder Hinsicht anders als alle Frauen. Nicht, dass er je eine gehabt hätte, das nicht. Im Gegensatz zu Alain hatte er zurzeit kein Interesse an Frauen. Vielleicht später, wenn die „Richtige“, mit der er immer wieder seine Freunde abspeiste, ihm über den Weg laufen würde. Doch Oscar gehörte nicht dazu. Sie war keine gewöhnliche Frau und dennoch musste André sich insgeheim eingestehen, dass ihn genau das ein bisschen reizte. Sie war mutig, selbstgerecht und konnte sich verteidigen. Und da gab es noch etwas: Nach dem, was er an jenem Tag mitbekommen hatte, schien sich Oscar für die Armen und Schwächeren einzusetzen. Ihre Worte über Rosalie und ihre Reaktion auf den Herzog, als dieser den kleinen Jungen feige erschoss, tauchten ihm immer wieder vor dem geistigen Auge auf. Und sie hatte diesen Herzog tatsächlich herausgefordert! Entweder kannte diese Frau in Uniform keine Furcht oder sie dachte nicht über die Konsequenzen nach, bevor sie handelte! Der Winter kam und die Verdichtung an beiden Fenstern hielt. Und nicht nur ein Winter. Drei Jahreszeiten lang hatte sie ausgehalten. André war ein guter Handwerker geworden, dank seinem guten Lehrmeister. Aber wie lange durfte er seine Arbeit überhaupt noch behalten? Diese Frage war sein ständiger Begleiter. Immer mehr Menschen wurden mittellos und ärmer als sie es schon bisher waren. Vor wenigen Monaten war in der Nachbarschaft ein Neugeborenes verstorben, weil dessen Mutter nicht genug Milch hatte und auch selbst schon seit langem kaum etwas zum Essen bekam. Und vor einigen Jahren war Rosalies Mutter von der Kutsche einer Adligen überfahren. André erinnerte sich an jenen Tag, als wäre es gestern passiert: Rosalie war mit der Zeit so etwas wie eine gute Freundin für ihn und Alain geworden. Sie besuchten sich hin und wieder gegenseitig. Das Schicksal hatte dem Mädchen nicht gut zugespielt und schien nur Unheil parat zu halten. Noch lange hatte Rosalie nach dem Unglück am Grab ihrer Mutter gestanden – völlig aufgelöst und in tiefer Trauer. André trat mit Alain näher zu ihr und wagte es, ihr tröstend eine Hand auf die Schulter zu legen. „Wenn du etwas brauchst, kannst du ruhig zu uns kommen...“ „Ganz recht“, bekräftigte Alain seine Aussage: „Es ist immer besser, als alleine zu sein.“ „Auch ich schließe mich den beiden an“, erläuterte ein junger Mann, der zuvor bei dem verhängnisvollen Unfall dabei gewesen war. „Mein Name ist Bernard Châtelet, ich bin Gerichtsschreiber in Paris und Ihr könnt immer zu mir kommen, wenn Ihr Hilfe braucht...“ „Ich danke euch allen...“ Rosalie ließ ihn nicht aussprechen. Sie drehte sich auch nicht um. „Aber es ist nicht nötig... ich komme schon alleine zurecht...“ Ihre Stimme war belegt. Sie bewegte ihre Füße und ließ die drei danach einfach stehen. „Wo wollt Ihr denn hin?! So, wartet doch!“, rief ihr Bernard verständnislos nach, aber Rosalie blieb ihm eine Antwort schuldig und lief weiter gerade aus. „Das arme Mädchen...“, murmelte André ihrer schmalen Silhouette hinterher und Alain murrte verstimmt: „Sie hat es wirklich nicht leicht... Wie viel Leid wollen diese Adligen noch über uns bringen?! Es wird langsam Zeit, dass sich etwas ändert!“ „Da habt Ihr Recht...“ Bernard Châtelet runzelte missfällig die Stirn, was die zwei Freunde zwar nicht sahen, aber die versteckte Missgunst deutlich aus seiner Stimme vernahmen: „Irgendwann werden sie alle noch ihr blaues Wunder erleben...“ Rosalie war derweilen völlig aus deren Sichtfeld verschwunden. Und seitdem hatte man nichts mehr von ihr gehört. Weder André und Alain, noch ihre Nachbarn oder dieser Bernard Châtelet. Rosalie war wie vom Erdboden verschluckt. André seufzte schwer bei dieser Erinnerung und stapfte zusammen mit Alain durch den dichten Schnee in Richtung Heim... Es war ein harter Arbeitstag gewesen und es würde noch härter werden. Auf dem Weg begegnete ihnen ein Trauerzug und die beiden Männer senkten ihre Köpfe. Es war wieder jemand gestorben. Eine arme Seele weniger, die das Leid der Bürger nun nicht mehr ertragen musste, während der Hofstaat in Versailles weiterhin unbekümmert üppige Feste feierte... Die Königin gab viel Geld für überteuerte Kleider und Schmuck aus. Sie hatte dadurch sogar schon Unsummen an Schulden aufgehäuft, aber ärmer wurde sie deswegen nicht. Im Gegenteil. Das Geld schien ihr förmlich vom Himmel zu fallen. Ihren Günstlingen ebenso. Die Adligen lebten aufgrund der hohen Steuerabgaben der Bauern und Handwerker in Saus und Braus. Zuhause wartete bereits Madame Grandier auf ihren Sohn. Sie hatte schon eine warme Suppe gekocht, denn es war ihr heute auf dem Markt gelungen, etwas Fleisch und Brot zu erstehen. André überließ ihr immer seinen verdienten Lohn und sie konnte davon Lebensmittel oder Dinge kaufen, die sie brauchten. Es war zu wenig, aber es reichte zum Überleben. Seine Mutter wurde immer dünner und kraftloser. Seit der letzten Erkältung im Herbst, war sie zusehendst schwächer geworden. Auch jetzt hustete sie noch häufig. André machte sich große Sorgen um seine Mutter, obwohl sie ihm stets versicherte, dass es ihr gut ging. Nur der Husten störte sie, mehr nicht. Einen Arzt wollte sie auch nicht aufsuchen. „Wozu brauchen wir einen Arzt?“, sagte sie immer: „Er wird bei mir ohnehin nichts feststellen und dafür auch noch Geld verlangen! Es wird schon. Sobald der Frühling da ist, wird es mir besser gehen.“ Das war gelogen. Sie wusste das selbst nicht, aber es war gelogen. Im Frühling wurde es nicht besser, sondern noch schlimmer. Etwas hatte sich in ihren Lungen eingenistet und verging nicht mehr. Eine Krankheit, die sie im Inneren immer weiter verzehrte und irgendwann ans Bett fesselte. André hielt das nicht mehr aus und entgegen den Protesten seiner Mutter, holte er einen Arzt. Es war ein anderer, nicht der Habgierige, den er für seinen Vater geholt hatte. Dieser erwies sich wenigstens als nett und versuchte zu helfen, ohne dafür große Summen zu verlangen. Sophie besuchte ihre Tochter, so oft wie sie konnte und hinterließ immer wieder Geld für Medizin. Das alles half aber nicht. Madame Grandier wurde nie mehr gesund. Der Husten wurde schlimmer und sie bekam häufiger Atemnot. Bis sie eines Tages ihrer Krankheit erlag. André traf das sehr hart. Nun war er alleine. Außer seiner Großmutter gab es niemanden mehr von seinen Angehörigen. Er war verbittert und zerrissen, aber konnte nicht weinen. Das tat seine Großmutter schon genug für sie beide. Er musste jetzt stark und tapfer sein. Für Tränen würde er Zeit finden, wenn er allein sein würde. Jetzt galt es Entscheidungen zu treffen und Vieles zu erledigen. Am Tag der Beerdigung versammelte sich eine kleine Gruppe von Menschen. Freunde und Nachbarn, die Madame Grandier kannten, begleiteten den Trauerzug. Einzig Andrés Großmutter fehlte, da sie sich verspätete. André wusste nicht zu sagen, warum. Eigenartigerweise hatte er das nicht sonderlich zur Kenntnis genommen. Er musste durchhalten. Er musste diesen Tag aushalten. Später würde er sich diese Fragen stellen, aber nicht jetzt. Der Trauerzug erreichte den Friedhof und musste kurz davor zum Stehen kommen. Eine Kutsche hielt dort und zwei Personen stiegen daraus. Sie gingen gemeinsam auf den Trauerzug zu. Eine kleine, alte und rundliche Frau im schwarzen Kleid stützte sich am linken Unterarm eines jungen, blondköpfigen Offiziers. Er trug den rechten Arm in einer Schlinge. André war für einen Wimpernschlag baff. Alains Miene verfinsterte sich dagegen. „Was will das eiskalte Mannsweib hier?!“, knurrte er bissig. Die zwei Personen kamen an. Die alte Dame schniefte und tupfte ununterbrochen mit einem Taschentuch ihre Augen unter der runden Brille. Sie warf sich sogleich André in die Arme und schluchzte noch heftiger. „Warum? Warum musste es nur geschehen? Erst das Attentat auf Lady Oscar vor zwei Wochen... und jetzt meine Tochter...“ „Großmutter...“ Mehr brachte André nicht heraus. Ihm schnürte es den Brustkorb zu. „Mein ehrliches Beileid...“, sagte die blonde Person zu André und sah ihn lange an. Er hörte die Aufrichtigkeit ihrer Worte deutlich aus ihrer Stimme und in ihren blauen Augen glaubte er wahres Mitgefühl zu erkennen. „Danke... Lady Oscar...“, murmelte André verstockt und hielt ihrem Blick stand. „Das sollen wir Euch glauben?!“, platzte es aus Alain heraus und alle Augenpaare richteten sich überrascht auf ihn. Das spornte ihn sogar noch mehr in seiner Aufgeschlossenheit an: „Euch ist doch eh alles egal! Während hier Menschen vor Hunger und Krankheit sterben, feiert Ihr lieber Feste mit Eurer verschwendungssüchtigen Königin in Eurem schönen Versailles! Also schert Euch wieder dorthin!“ „Alain...“, flüsterte Andre baff. Seine Großmutter riss sich sogleich aus seinen Armen und strafte Alain mit einem bösen Blick. „Was fällt dir ein! Du hast kein Recht so mit Lady Oscar zu sprechen!“ „Schon gut, Sophie“, unterbrach Oscar sie mild, ohne sie dabei anzusehen. Ihre Haltung war angespannt und ihr eisiger Blick galt nur Alain, als überlege sie, ihn auf der Stelle herauszufordern. Dieser gab nicht klein bei und focht mit ihr ein stummes Duell. Für ein paar Sekunden, die allen wie Stunden vorkamen, herrschte eine gespannte Stille bis schließlich Oscar nachgab und ihre Aufmerksamkeit Sophie schenkte. „In Anbetracht der Situation werde ich diesen Mann ignorieren und mich zurückziehen. Ich warte an der Kutsche auf dich. Du hast ja deinen Enkel.“ Sie warf André einen kurzen Blick zu. „Gib auf sie acht. Sie ist labil.“ Dann machte sie kehrt. Der Trauerzug setzte seinen Weg fort und Oscar beobachtete ihn aus der Ferne. Es war nicht das erste mal, dass sie der Abneigung gegenüber der Adligen und Ihrer Majestät begegnete. Vor vier Jahren war sie dem gleichen Hass und Verachtung in Arras begegnet. Sie begriff, dass das Volk sich mit jedem Jahr mehr und mehr von dem Königshaus abwandte. Aber was konnte sie denn dagegen unternehmen? Sie hatte die Königin schon oft darum gebeten, sich mehr dem einfachen Volk zu widmen - aber erfolglos. Seit die Königin noch dazu eine gewisse Madame de Polignac zur Freundin hatte, mehrten sich die Ausgaben für Schmuck, Kleider, Bälle und Konzerte noch mehr. Das Attentat vor zwei Wochen hatte Oscar ganz bestimmt dieser machtgierigen Madame zu verdanken. Wenn ihr nicht Graf von Fersen zu Hilfe gekommen wäre, wäre sie vielleicht von den Schurken getötet worden. Aber so wurde sie zum Glück nur an ihrem rechten Schulterblatt verwundet und musste ihren Arm für längere Zeit in einer Schlinge ruhig halten. Leider hatte sie keine Beweise über den Drahtzieher des Überfalls, um diese gerissene Madame zu überführen. Oscar ließ einen schweren Seufzer von sich. Sie konnte doch den Menschen nicht erklären, dass Marie Antoinette nur deshalb so viel ausgab, um ihrem Liebeskummer zu entkommen. Das würde sowieso niemanden interessieren und es würde erst Recht keiner verstehen! Oscar selbst dagegen schon, denn der Liebeskummer hatte auch sie getroffen. Zumindest dachte sie das. Sie fühlte sich zu Graf von Fersen hingezogen. Aber dieser liebte Marie Antoinette und diese den Grafen. Nur durften sie sich diese Liebe niemals eingestehen. Marie Antoinette und von Fersen hätten bestimmt ein schönes Paar abgegeben, wenn es ihnen erlaubt wäre, sich zu lieben... Der Trauerzug in der Ferne blieb vor einem Haufen ausgehobener Erde stehen. Ein paar kräftige Männer ließen dann den Sarg mit Seilen in die Grube hinab. Oscar vernahm schwach das Wehklagen von Sophie und sah wie ihr Enkel sie in seinen Armen zu trösten versuchte. Oscar betrachtete ihn ausgiebig, obwohl aus dieser Entfernung nicht viel zu erkennen war: Nur seinen Rücken; sein dunkelbraunes, kurzes Haar und seine schmale Statur. Und in ihrem Geist, seine grünen Augen. Dieser Blick ließ sie wieder an das sanfte Gras oder die Blätter an den Bäumen im lauwarmen Sommer denken und wie der Wind hauchzart darüber streifte. Der Wind wehte auch jetzt leicht an ihr vorbei, streifte ihr ein paar Haarlocken ins Gesicht und es begann auf ihrer Haut zu kribbeln. Oscar schloss für kurze Zeit die Augen und versuchte ihren aufgeweckten Herzschlag zu beruhigen. Was war nur schon wieder mit los?! Da war wieder das gleiche Gefühl, wie bei der ersten Begegnung mit ihm! Das lag aber schon vier Jahre zurück und sie glaubte diesen Vorfall von damals längst vergessen zu haben! Wenn sie nur wüsste, was dieses Gefühl zu bedeuten hatte?! Dann wäre es ihr vielleicht besser gegangen... Oscar öffnete schlagartig ihre Augen. Nein! Das durfte nicht sein! Sie durfte sich solche Gefühle nicht eingestehen! Sie sollte hartherzig sein und wie ein Soldat auftreten! So, wie die Erziehung und die Position es von ihr verlangten! Sie zog streng ihre Augenbrauen zusammen und verbannte ihre Gefühlsregungen in den tiefsten Winkel ihrer Wahrnehmung. Dennoch haftete ihr undurchdringlicher Blick nur auf diesen André und seiner Großmutter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)