Spiel des Lebens von Alix ================================================================================ Kapitel 3: Pre-Chaos III ------------------------ Side Quest Auf dem Weg nach Kokuyo Land fiel Tsuna ein Zettel auf. Es war ein Flyer für einen Erfindungswettbewerb, bei dem die Teilnehmer ihre Pläne und eine Liste mit den benötigten Materialien einschicken mussten. Es schien ein wenig dubios zu sein, aber es löste keinen Alarm bei Tsuna (oder bei einer seiner Fähigkeiten) aus, weshalb er sich dazu entschloss, den Flyer mitzunehmen. Sofort öffnete sich vor ihm ein orangenes Fenster. [Quest möglich: Kreationstyp. Akzeptieren?] Tsuna schob das Fenster zur Seite. Er würde erst Haru und Shouichi fragen, was sie davon hielten und erst wenn sie zustimmten, die Quest akzeptieren. Immerhin war Gruppenarbeit erlaubt. Idee Sie würde Schwebestiefel entwickeln. Schwebestiefel. Harus erster Vorschlag war es,Schuhe zu entwickeln, die durch Flammen betrieben werden würden. Allerdings wurde dies dann abgelehnt, da nicht alle Flammen benutzen konnten. Deshalb schlug Shouichi einen Schwebemechanismus vor. Haru stimmte sofort aufgeregt zu und die beiden begannen in ihrer eigenartigen Wissenschaftssprache zu reden, die Tsuna nicht mal hoffen konnte zu verstehen. Da Haru aber ernsthaft enttäuscht aussah, beschloss Tsuna etwas zu sagen. "Nun, wir könnten doch zwei Prototypen entwickeln. Wir konzentrieren uns für den Wettbewerb auf den mit dem Schwebemechanismus und als Nebenprojekt bauen wir den flammenbetriebenen.", schlug er vor. Sofort begannen Haru und Shouichi zu strahlen. "Ja! Das klingt nach Spaß!", meinte Haru. "Und wir können die anderen fragen, ob sie auch helfen wollen!" [Quest akzeptier: Kreationstyp] Und wenn das nicht für eine Reihe von interessanten Side Quests sorgte, wusste Tsuna nicht was es sonst war. Spaß Tsuna war besorgt. Früher hatte er nie sonderlich auf seine Umgebung geachtet, aber jetzt, da er seine Hyper Intuition zu absurd hohem Level gebracht hatte, fiel es ihm schwer diese zu ignorieren. Seit einiger Zeit war ihm besonders Yamamoto Takeshi aufgefallen, und die unbeständige Ausstrahlung, die er abgab. Tsuna hatte den Eindruck, dass Yamamoto es schaffte Leute eine Armlänge von sich fernzuhalten, ohne dass diese es merkten. Teufel, wusste er überhaupt, dass er das tat? "Tsuna-kun?" Kyoko riss ihn aus seinen Gedanken und er sah sie an. "Ah, sorry. Ich hab leider nicht aufgepasst." Das schien Kyoko nicht wirklich zu stören, im Gegenteil, es schien sie sogar zu amüsieren. "Tsuna-kun hat Yamamoto eine ganze Weile angetstarrt. Willst du mit ihm reden?" Tsuna zappelte nervös auf seinem Platz herum. Er konnte Hana seufzen hören. "Ernsthaft Tsuna, ich kann sehen, dass du förmlich stirbst, um mit ihm zu reden. Geh hin und tu es einfach.", sagte sie geradeheraus. Mit all den Ermutigungen (Aufdringlichkeit) seiner Freunde schaffte Tsuna es, genug Mut aufzubringen, um zu Yamamoto zu gehen. Er stellte sich nervös und unruhig vor den Tisch von Yamamoto. Der sah auf und schenkte ihm ein Lächeln, das es nicht ganz bis zu seinen Augen schaffte. "Ah, Tsuna! Brauchst du was?", fragte er."Uhm. Mhm.", Tsuna konnte ihm nicht in die Augen schauen. "Ich weiß es ist komisch, dass ich auf einmal mit dir rede, aber geht es dir gut? Verlangst du nicht zu viel von dir? Vielleicht strengst dich zu sehr an? Du siehst ein bisschen gestresst aus…mir ist aufgefallen, dass du nach der Schule oft hier bleibst, um zu trainieren oder den Lunch ausfallen lässt." Tsuna holte einmal tief Luft. "Ich weiß es nicht meine Angelegenheit, aber ich bin ein wenig besorgt um dich." Tsuna schielte nun doch leicht zu Yamamoto und konnte kurz ein wenig Verletzlichkeit in seinen Augen sehen, ehe es wieder verschwand und er lächelte. Dann mischte sich einer von Yamamotos Teamkameraden in das Gespräch ein. "Hau einfach ab, Dame-Tsuna!", grinste er spöttisch. "Du weißt gar nichts über Baseball. Yamamoto muss trainieren, damit er weiterhin unser Ass bleibt." Tsuna runzelte die Stirn. "Ja, jeder muss trainieren, aber nicht wenn die eigene Gesundheit darunter leidet. Und…sollte man nicht mit seinem Team trainieren? Yamamoto ist aber der einzige, der immer länger bleibt, um das zu tun!" "…" Yamamoto starrte Tsuna an. "Mir geht’s gut. Danke, dass du dir Sorgen gemacht hast." Tsuna konnte dem Ton entnehmen, dass er wollte, dass das Gespräch endete. Er zögerte noch eine Weile, ehe er nachgab. "Wenn du es sagst. Man sieht sich, Yamamoto-san" Seit diesem Vorfall wurde sich Takeshi Tsuna immer mehr bewusst. Er wusste, dass sie Klassenkameraden waren, und dass einige seiner Freunde ihn 'Dame-Tsuna' nannten. Er war auch der einzige, der in Tests noch schlechter abschnitt als er. Das war aber auch schon alles was er über Tsuna wusste. Er konnte sich vage daran erinnern, dass Tsuna keine Freunde hatte und immer alleine aß. Das schien aber nicht mehr der Fall zu sein. Er nahm Lunch nun immer mit Kyoko und Kurokawa ein, sie diskutierten Dinge und lachten. Sie sahen so aus, als hätten sie richtigen Spaß. Da war noch eine Sache, die Takeshi auffiel. Auch wenn Tsuna nicht mehr auf ihn zukam, bemerkte er, dass er ihm immer wieder besorgte Blicke zu warf, wenn er dachte, dass Takeshi es nicht merken würde. Außerdem, als er sich eines Tages beim Training überanstrengt hatte und mit einer Muskelzerrung nach Hause ging, dachte er, dass er die Verletzung eigentlich gut überspielt hatte. Selbst seinem Vater war nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Trotzdem fand Takeshi am nächsten Morgen eine Salbe gegen Muskelschmerzen von einer sehr guten Marke. Auch wenn kein Zettel dabei war, Takeshi wusste von wem sie war. Er fragte sich, warum Tsuna auf einmal so ein Interesse an ihm hatte. Er war nicht in seinem Team. Es würde ihn nicht betreffen, wenn seine Leistung nachlassen würde. Tsuna hatte ihm heute vermehrt besorgte Blicke zugeworfen. Es schien, als hätte Tsuna bemerkt, dass Takeshi erschöpfter war als sonst. Er wusste, dass er am Vortag nicht so hart hätte trainieren sollen, aber seine Teamkameraden waren über seine fallende Leistung im Baseball besorgt. Takeshi konnte sie nicht enttäuschen und so blieb er länger, um härter zu trainieren. Das hätte er vielleicht nicht machen sollen, wirklich. Er überlegte kurz, ob er heute ebenfalls länger bleiben und trainieren sollte, aber Körper und Geist lehnten den Gedanken sofort ab. Außerdem würde das wohl eh nichts bringen, da er nicht ganz bei der Sache war. Schleppend überquerte er die Straße. Ohne auf den Verkehr zu achten. Dann hörte er lautes Hupen und sah erschöpft auf. Ein großer Truck kam die Straße runter, genau auf ihn zu. Der Truck versuchte zu bremsen, aber Takeshi merkte, dass es nichts brachte. Es war zu spät. Er blieb stehen, wie angewurzelt, alle Gedanken wie weggefegt. "Yamamoto-san!", schrie eine bekannte Stimme und Takeshi wurde aus dem Weg des Trucks geschubst und landete am Straßenrand. Schnell drehte er sich um und sah mit Horror, wie der Truck buchstäblich in Tsuna knallte. Er konnte Tsuna nicht sehen, als der Truck vorbeifuhr und ohne anzuhalten hinter der nächsten Kurve verschwand. Irgendwo in seinem Kopf registrierte er dumpf, dass es Fahrerflucht war. Sobald der Truck verschwunden war, rannte Takeshi zu Tsuna und zog ihn auf den Bürgersteig. Als er ihn hinter sich her schleifte, glaubte er zu hören, wie Tsuna "Optimale Erholung" und "Stats vom Lunch" murmeln hörte. "Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?", wollte Takeshi schreien, aber es klang ziemlich erstickt. Tsuna blinzelte ein paar Mal und schüttelte den Kopf. "Mein Körper hat sich von alleine bewegt. Aber genug von mir, wie geht es dir? Du siehst ziemlich blass aus!" Takeshi konnte es nicht glauben. "Du wurdest gerade von einem Truck angefahren!" Takeshi war hysterisch, nur ein wenig. Warum schien Tsuna nicht zu begreifen, was da gerade passiert war? Tsuna sah weg. "Er hat mich nur gesteift.", meinte er schnell. "Ich wusste, dass ich mich nicht allzu sehr verletzen würde, deshalb hab ich das gemacht. Aber du siehst wirklich nicht gut aus. Hast du dich überarbeitet?" Tsunas braune Augen waren wieder auf ihn gerichtet und waren voller Sorge um Takeshi. Er war immer noch besorgt um Takeshi, obwohl er von einem verdammten LKW angefahren wurde! Takeshi war sprachlos. Langsam begann er zu lachen, was Tsuna nur noch mehr besorgte. "Ich geb auf!", lachte er etwas hysterisch. Er konnte sehen, wie Tsuna sich versteifte und sich die Ohren rieb. "Yamamoto-san, ich glaube, du solltest dich ausruhen." Am nächsten Tag gesellte sich Takeshi während der Lunchpause zu Kyoko, Tsuna und Kurokawa. Außer Kurokawas Gemurmel "Toll, noch ein Affe" gab es keine Einwände. Zwei Wochen später zeigte Tsuna Takeshi, wie er eine wunderschöne, beruhigende blaue Flamme hervorrufen konnte. Takeshi hing gerne mit Tsunas Gruppe herum. Keiner von ihnen erwartete etwas anderes von ihm und er musste niemand sein, außer er selber. Tsuna mochte er besonders, der alles mit derselben Resignation einfach hinnahm. Es war in dem Moment, als Takeshi auf einer kaputten Säule saß und diese farbenfrohe Gruppe dabei beobachtete, farbiges Feuer zu bilden, als ihm bewusst wurde, dass dies wirklich seine Freunde waren und er wirklich Spaß hatte, wenn er mit ihnen zusammen war. Als er das dachte, bemerkte er, wie Tsuna sich auf einmal krümmte und stöhnend seine Ohren mit seinen Händen bedeckte. Ein einfaches, aber echtes Lächeln schlich sich auf Takeshis Lippen. Er hatte Spaß. Item Inventar Namimori war eine relativ kleine Stadt, was das Beschaffen von einigen Items stark erschwerte. Vor allem, wenn diese Items eigenartig, fast obskur, waren und benötigt wurden, um Schwebestiefel zu bauen. Um diese zu bekommen, musste Tsuna in eine andere Stadt fahren. Er wusste, dass er sie wahrscheinlich auch liefern lassen könnte, aber das hätte eine Woche zusätzlich gedauert und mit den dazu anfallenden Kosten lohnte sich das nicht. Außerdem hatte seine Mutter nichts dagegen, dass er fuhr, solange er bis zum Abendessen wieder zuhause war. Es war drei Uhr nachmittags und Tsuna war glücklicherweise fertig damit, alle Sachen auf der Liste zu kaufen. Und er hatte sich verlaufen, was unerfreulich war. Es schien so, als wäre keine Menschenseele im Umkreis von ein paar Meilen und Häuser gab es auch nur ein paar. Er sah auf seine Uhr, um zu schauen wie spät es war, als ihm eine bekannte blonde Visage ins Auge stach. Tsuna versteifte sich und wirbelte herum, um noch sehen zu können, wie ein großer, blonder Mann das einzige Haus in der näheren Umgebung betrat. Tsunas Augen verengten sich und er fühlte kurz, ob seine Handschuhe da waren. Es gab keinen Zweifel daran, wer diese Person war. Er stürmte zu dem Haus, riss die Tür auf, und dabei fast aus den Angeln. "Alter-", spie Tsuna aus. "Du hast besser eine-" Er stoppte, als er sah, dass sein Vater eine Pistole an den Kopf eines rothaarigen Mannes hielt. Hinter dem Mann standen eine Frau mit langen blonden Haaren, ein Junge in Tsunas Alter mit roten Haaren und ein junges Mädchen mit denselben Haaren und einer rosa Haarspange. Ein kleiner hysterischer Teil seines Kopfes bemerkte, dass die Haarspange nicht zu der Farbe ihrer Haare passte, der größere Teil forderte ihn dazu auf, seinen Vater anzuschauen. "D-Dad!", stotterte er. Die Plastiktüte mit den Besorgungen glitt ihm aus der Hand. Das riss ihn aus seiner Trance und merkte, dass seine Mörder Absichten wahrnehmen und Hyper Intuition versuchten ihm mitzuteilen, dass der Mann, der aussah wie sein Vater nicht sein Vater war. Tsuna sah über den Kopf seines Vaters und sah ihn indigofarbenen Buchstaben [Daemon Spade, Level 520]. "Du bist nicht mein Vater! Wer zum Teufel bist du, verdammt!" Die Worte kamen einfach aus seinem Mund, aber der Mann mit dem Gesicht seines Vaters - Illusionen, wie die von Kyoko - drehte sich von ihm weg und beachtete ihn nicht weiter, seine Aufmerksamkeit wieder auf den rothaarigen Mann gerichtet, mit der Absicht zu schießen. Tsuna kniff die Augen zusammen und verschwand. Nur um vor dem Mann wieder aufzutauchen, umhüllt von orangenen Flammen. Es erfüllte Tsuna mit Zufriedenheit, als er sah, dass sich die Augen des Unbekannten leicht weiteten, als er ihm die Pistole aus der Hand schlug und ihn in die Wand trat. Ohne weiter zu zögern, griff Tsuna nach dem Arm des Mannes und flog aus der Tür. "Lass die Illusion fallen!", verlangte Tsuna. Der Mann starrte Tsuna eine Weile an, bis er schließlich ein unheimliches Lachen ausstieß. "Nufufu. Das ist also Giottos Nachfahre.", sagte er als die Erscheinung von Tsunas Vater dahin schmolz und einen Mann mit einer erschreckenden blauen Haarfarbe zeigte. Tsuna fragte sich, was für eine Person so lachte und wie die Haare diese Farbe bekommen hatten, bis er beschloss es einfach zu ignorieren. Er hatte auf den Verzicht seines Unglaubens hingearbeitet, seit er mit der komischen Spielesystem-Fähigkeit aufgewacht war. Er würde jetzt nicht damit aufhören. "…Ich habe keine Ahnung worüber du redest.", sagte er schließlich. "Was auch immer, wir werden diese Unterhaltung später fortsetzen, da ich vor der Ausgangsperre nach Hause muss. Spielmenü. Items." Sofort, so wie er es erwartet hatte, wurde alles ein wenig dumpfer. Auch der blauhaarige Mann vor ihm. Tsuna sah sich die leeren viereckigen Kästchen in dem Fenster nachdenklich an. Er hatte dieses Feature noch nie benutzt, nun, es gab für alles ein erstes Mal. Er stählte sich, holte einmal tief Luft und… Stieß den Mann in das Fenster. Zu seiner Erleichterung verschwand der Mann und erschien wieder in der Box links oben in der Ecke als Chibi-Version. Gott sei Dank hat das funktioniert. Jetzt musste er zurück ins Haus und seine Tasche holen. Das würde unangenehm werden. "Vielen, vielen Dank!" Nachdem Tsuna erklärt hatte, was passiert war - "Ich dachte es wäre mein Vater gewesen, aber es stellte sich heraus, dass er es nicht war, deshalb habe ich ihn an einen Ort geschoben, von dem er nicht mehr wegkommt." - und dabei vermied über Inventare zu reden oder den Hammerspace zu erwähnen, war der rothaarige Mann sehr dankbar dem eigenartigen, braunhaarigen Jungen, der ihm und seiner Familie das Leben gerettet hatte, gegenüber. Tsuna fand sehr schnell heraus, dass der Mann Kozarto Makoto hieß und ein Kunsthändler war. Er war sehr froh Tsuna seinen Service anzubieten, sollte er ihn jemals benötigen. Tsuna lehnte das Angebot dankbar ab. "Du musst das Haus und alles reparieren. Das mit der Tür tut mir sehr leid…" Tsuna sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Sie hatten es schon geschafft, aus ihm herauszukriegen, dass er in Namimori lebte und mehr wollte er wirklich nicht preisgeben. Was, wenn er anderen Leuten von seinen Flammen erzählte? "Oh, das ist schon in Ordnung. Wir können das reparieren. Bleib doch wenigstens bis zum Abendessen!" "Das geht nicht. Ich hab meiner Mum versprochen zum Abendessen wieder zu Hause zu sein. Tut mir leid." "Lass uns wenigstens etwas für dich machen!" "…Uhm…ich hab mich auf dem Weg hierher verlaufen, deshalb wäre es wirklich nett von Ihnen, wenn sie mir den Weg zum Bahnhof zeigen könnten.", fragte Tsuna, er wollte nur noch nach Hause. Wenn er nicht bis zur Ausgangsperre da wäre, würde seine Mutter… "Natürlich!" Kozarto Makoto sah sehr glücklich darüber aus, dass er seinem Retter helfen konnte. "Enma, warum bringst du Tsuna-san nicht zum Bahnhof?"Die Augen des rothaarigen Jungen weiteten sich. Tsuna lächelte ihn schüchtern an, was dazu führte, dass er weg sah. "Okay, Vater!", sagte der Junge und schleppte sich vorwärts. Tsuna war die Situation sehr unangenehm. Sobald sie weit genug vom Haus entfernt waren, sprach er. "Hey…Enma-kun? Du musst mich nicht zum Bahnhof bringen, wenn du nicht willst. Es reicht, wenn du mir die Richtung zeigst." "Nein!" Der Junge schien über sein Ausbrechen etwas verwirrt zu sein. "Ich meinte", fuhr er mit sanfterer Stimme fort, "du bist wirklich cool, Tsuna-kun, aber ich…" Tsuna sah ihn ungläubig an. "Ich? Cool? Die Leute an meiner Schule nennen mich Dame-Tsuna, ich kann nichts richtig machen! Ich bin nur cool, wenn ich etwas Beschützen kann.", gab Tsuna zu und sah weg. "Ich bin wirklich nicht cool. Meine Freunde sind viel cooler und besser als ich." "Aber das Feuer!" Tsuna schielte auf die rotbraunen Worte über Enmas Kopf. Es war eine Farbe, die er vorher noch nicht gesehen hatte. "Ich bin mir absolut sicher, dass Enma-kun auch wunderschöne Flammen hervorrufen kann.", meinte er zuversichtlich und sah wie sich Enmas Augen weiteten. "Ah, Enma-kun hat sehr schöne Augen.", meinte er sorglos und Enma lief rot an. "Du hast eine Beziehung mit Kozarto Enma etabliert! Deine Beziehung mit Kozarto Enma ist auf Level 1! Du hast eine Kozarto Enma Flag erhalten!" Da war es schon wieder. Dieses eigenartige 'Flag'-Ding. Nun, er würde wohl später mehr darüber herausfinden. "G…Glaubst du das wirklich?", wisperte Enma. Tsuna nickte und lächelte. Er fragte sich, was für Flammen Enma wohl haben würde. ([Niedlich hat ein Level dazu gewonnen.] [Blendendes Lächeln hat ein Level dazu gewonnen.]) "Das tue ich!", sagte Tsuna und rannte in eine Straßenlaterne. Er jammerte vor Schmerzen und Enma kicherte leise. Sie waren inzwischen am Bahnhof angekommen. "Es war nett, dich kennenzulernen.", meinte Enma. "Glaubst du…glaubst du, wir werden uns wiedersehen?" "…" Tsuna wusste nicht ganz, was er darauf antworten sollte. "Wenn es das Schicksal so will." Er beschloss einfach ein Zitat aus einem der Romane, die Haru so gerne las, zu zitieren. Enma lächelte zum ersten Mal an diesem Abend. "Okay, Tsuna-kun. Wir werden uns wiedersehen." Was keiner von den beiden wusste, war, dass wenn sie sich das nächste Mal sehen würden, Enma ein Mafiaboss sein würde. Reinigung Auf der einen Seite wollte er Daemon Spade für immer im Inventar lassen. Auf der anderen Seite könnte dies zu Nebenwirkungen führen, die er weder brauchte noch wollte. Nachdem er ein paar Mal mit Deamon gesprochen hatte, ging er zu seinen Freunden, um nach Hilfe zu fragen. Sie gaben einige verschiedene Vorschläge ab. Shouichi, Hana und Haru wollten ihn exorzieren, was er versucht hatte. Es hatte nicht geklappt. Ryohei wollte gegen ihn kämpfen, was Tsuna ihm verboten hatte, in Angesicht der Tatsache, dass Daemons Level fünfhundertundzwanzig war. Kyoko und Takeshi hatten vorgeschlagen, sich mit ihm anzufreunden, was eine lächerliche Idee war. Tsuna fragte sich, was es über ihn aussagte, dass er die Idee ausprobieren wollte. Als er das Geist-zurückhalten-Symbol, das Shouichi für ihn herausgesucht hatte, fertig auf den Boden gezeichnet hatte, holte er Daemon aus seinem Inventar und platzierte ihn auf dem Symbol. "Guten Abend, Primo Junior.", grüßte er Tsuna. "Reden wir wieder?" "Mein Name ist Tsuna.", antwortete Tsuna reflexartig. "Und nein. Ich will dich reden hören. Warum…bist du zu einem Geist geworden?" Daemon sah nun noch ein bisschen amüsierter aus und Tsuna stählte sich schon einmal für eine lange Rede, dass nett zu sein eine Schwäche ist und er seine Freunde mit eiserner Faust kommandieren sollte. Zu seiner Überraschung begann Daemon eine Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte über einen jungen Adligen, der sich in eine wundschöne junge Adelige verliebte und der Bürgerwehr beitrat. Wie diese Gruppe von Rebellen sich dagegen entschied, stärker zu werden und wie dies das Leben der jungen Adeligen forderte. Am Ende der Geschichte musste Tsuna gegen Tränen ankämpfen. "Siehst du es nicht, Primo Junior? Stärke wird gebraucht, um in dieser Welt zu überleben und das adelige Mädchen hat das gewusst!" Tsuna wischte sich die Tränen aus den Augen. "Aber…ich glaube nicht, dass es so war, Daemon-san.", sprach Tsuna. Daemons Augen verengten sich, aber er sagte nichts. "Es klingt so, als wäre sie der Gruppe beigetreten, um die Schwachen und Wehrlosen zu beschützen. Wenn…der adelige Junge die Gruppe in eine gnadenlose Organisation umänderte, würde er dann nicht die Gruppe zu etwas machen, vor dem sie die Leute beschützen wollte?" Als Daemon nichts sagte, sah Tsuna auf. Daemon sah blass und verstört aus. "…Daemon-san?" "Ich…muss gehen.", sagte Daemon mit zitternder Stimme. Dann verschwand er aus dem Zimmer und ließ Tsuna alleine in dem leeren Raum, wo er das Symbol anstarrte, dass Daemon nicht aufgehalten hatte, einfach zu verschwinden. "Okay…?" Irgendwann während der Nacht, als Tsuna tief und fest schlief, öffnete sich auf einmal ein Fenster vor ihm. [Aktive Fähigkeit: Böses läutern wurde erlangt.] Daemon war schon eine Woche verschwunden, sehr zum Bedenken von Tsuna. Er sollte froh darüber sein, dass Daemon weg war, aber er war einfach nur besorgt. Besorgt darüber, was Daemon wohl machte, besorgt, dass er vielleicht zurück zur Kozarto-Familie gegangen war, um zu beenden, was er angefangen hatte. Und, auch wenn es gegen jede Logik war, besorgt um Daemon, da er nicht in bester Verfassung war, als er gegangen war. Er überlegte, ob er nicht Enma besuchen sollte - um zu schauen, ob er noch am Leben war - als er sein Zimmer betrat und sofort seine Tasche geschockt fallen ließ. Daemon stand in der Mitte des Zimmers und starrte ihn an. Da war etwas wirklich komisch mit ihm. Er wirkte fast…tot. Toter als er es schon war, was eigentlich nicht möglich war, wie Tsuna glaubte. "Hallo, Daemon-san. Willkommen zurück." Er beschloss das Eis zu brechen. Sollte irgendetwas falsch laufen, konnte er Daemon immer wieder in sein Inventar schieben. "Promo Junior.", sagte Daemon dumpf als Zeichen des Erkennens. Tsuna zappelte, als sich wieder die unangenehme Stille über den Raum legte und versuchte, sich etwas zu überlegen, was Daemon aufheitern könnte. Er hatte das Gefühl, dass der Junge aus der Geschichte eigentlich Daemon war und er den letzten Wunsch seiner Geliebten falsch interpretiert hatte und die Rebellengruppe in die falsche Richtung gelenkt hatte. Aber das war nur eine Theorie. "Uhm…ich glaube das adelige Mädchen liebt den adeligen Jungen immer noch, egal was er gemacht hat. Er hat ja alles nur aus Liebe zu dem Mädchen gemacht und deine - seine Absichten waren…" Tsuna war es nicht möglich, den Satz zu beenden. Seine Absichten waren nicht bös gemeint? Niemals. Seine Absichten waren unverfälscht? Konnte das Wort überhaupt benutzt werden um Daemon zu beschreiben? Glücklicherweise musste Tsuna den Satz nicht beenden, es schien, als würde Daemon verstehen, was er gemeint hatte. Der Illusionist sah Tsuna in die Augen und lächelte sehr, sehr schwach. "Danke, Tsunayoshi." Tsuna blinzelte überrascht. Das war das erste Mal, dass er von Daemon beim Namen genannt wurde. "Du hast eine Beziehung mit Daemon Spade etabliert! Deine Beziehung mit Daemon Spade ist auf Level 1!" Eine Beziehung mit einem Geist. War das überhaupt möglich? Daemon saß in Tsunayoshis Stuhl. Es war gerade zwei Uhr in der Nacht und Tsunayoshi schlief tief und fest. Daemon konnte nicht anders als die Ähnlichkeiten mit Giotto feststellen. Das gleiche Mitgefühl, die gleichen Haare, die gleiche Art,Daemon zu beruhigen… Es sorgte dafür, dass Daemon sich nach einfacheren Zeiten sehnte, damals als Vongola noch klein war und das Band zwischen ihnen stärker. Als Elena noch am Leben war. Elena… Daemon sah Tsunayoshi und sprach einen Schwur. "Ich schwöre dir, Elena, ich werde mein Bestes geben, um meine Fehler wieder gut zumachen und Tsunayoshi helfen,Vongola zurück in die Gruppe zu führen, die du einst so liebtest." Name Irgendwie hatte Daemon sich in die Gruppe einfügen können. Alle waren am Anfang ein wenig unruhig in seiner geistlichen Präsenz, und wie er ab und an einfach für mehrere Tage verschwinden würde. Tsuna handhabte das mit einer 'nicht fragen, nicht antworten'-Politik und versuchte nicht daran zu denken, was Daemon tat, wenn er tagelang verschwand. Nur gute Dinge, wie er hoffte. Er fragte sich, wie er das Enma erklären sollte. "Er war böse, aber jetzt ist er gut.", brachte es nicht wirklich auf den Punkt. "Primo Junior, hast du einen Namen für deine Gruppe?", fragte Daemon. Alle pausierten in dem, was sie gerade dachten und kramten in ihren Köpfen nach einer Antwort. Jetzt, wo sie darüber nachdachten, nein, sie hatten keinen Namen für ihre Gruppe. Daemon schien das auch zu realisieren und gluckste. "Nufufu, wie wäre es mit dem Namen 'hamagure'?", schlug er vor. "Muschel?", wollte Ryohei wissen. "Warum Muschel?" "Nufufu, weil…", Daemon brauchte eine Sekunde, um sich eine Antwort zu suchen, die dämlich genug war, "Weil, wie Muscheln es tun, ihr auch etwas Wertvolles in euch beschützt. Das Band, das euch alle verbindet." Es wäre witzig, wenn sie den Namen wirklich nehmen würden. Sie diskutierten eine Weile, bis sie zu einem Entschluss kamen. "Okay", meinte Tsuna "Ich sehe nicht, warum wir den Namen nicht nehmen sollten. Wir ändern ihn, wenn uns ein anderer einfällt." Sie änderten den Namen nicht. Prototypen testen Sie waren damit fertig, den Prototypen für die beiden Arten von Stiefeln zu bauen. Es war Zeit sie auszuprobieren und die Sasagawa-Geschwister hatten sich als Testpersonen zur Verfügung gestellt. Nach einem spannungsgeladenen Stein-Schere-Papier Match wurde entschieden, dass Kyoko die Schwebestiefel und Ryohei die Flammenstiefel testen sollte. Zu Tsunas Überraschung - vielleicht hätte er nicht so überrascht sein sollen, es waren Shouichi und Haru, die die Stiefel gebaut hatten - gab es keinerlei Probleme. Natürlich mussten hier und da noch ein paar Änderungen vorgenommen werden und sie mussten ein wenig benutzerfreundlicher gestaltet werden, aber sie funktionierten. "Hahi, ich frage mich, was passieren würde, wenn man jemanden mit den Flammenstiefeln treten würde, wenn sie aktiviert sind.", fragte sich Haru. Tsuna sah sie erschrocken an und trat ein paar Schritte zurück. Hana sah die Stiefel nachdenklich an. "Hey Haru, Shouichi. Wäre es möglich, die Stiefel weniger auffällig und sperrig zu gestalten? Und wie wäre es damit, die Kampffähigkeiten mit ihnen zu steigern?" Als Haru anfing, von Halbschuhen und Spikes zu murmeln, beschloss Tsuna sich wieder auf die Schwebeschuhe zu konzentrieren und alles andere zu ignorieren. Fortsetzen? (Ja) (Nein) Zusatzinhalte laden? [(Ja)] (Nein) Outtake005 wird geladen… "Argh! Es ist so nervig, wie Mukuro versucht, meinen Körper zu besitzen!" Tsuna war frustriert. Daemon, auf der anderen Seite, war sehr amüsiert. "Nufufu, du weißt schon, dass man einen Körper, mit dem man nicht kompatibel ist, nicht besitzen kann. Das ist der Grund, warum ich es nicht bei Sasagawa Kyoko gemacht habe, als ich sie das erste Mal traf." Tsuna sah ihn ausdruckslos an. "…Ich werde den letzten Teil einfach ignorieren. Aber wenn Mukuro das nicht tun kann, warum bleibt er dann hier?" Daemon grinste ihn an. "Vielleicht will er dich in einem… anderen Sinne besitzen.", raunte er. Tsunas ausdrucksloser Blick füllte sich ein wenig mit Verwirrung. "Aber was gibt es denn für einen anderen Sinn?" "…" Daemon sprach mit todernster Stimme. "Sawada Tsunayoshi ist rein und unschuldig und muss unter allen Umständen beschützt werden." Kyoko grinste. "Freut mich, dass du es so siehst." Die Tür zu 'Tsunas Beschützereinheit' öffnete sich und Haru und Nana traten ein, mit Tee auf einem Tablett und einem Lächeln im Gesicht, um Kampfstrategien zu besprechen. "Es ist gut, dich an Bord zu haben, Daemon-san." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)