Zu weit gereist oder doch passend? von Fuyuko_the_white_Fox (Kagome x Inu no Taishou) ================================================================================ Kapitel 19: Training und Ruhe ----------------------------- In der Zwischenzeit hatte Myouga den Hanyou-Geschwistern ihren Auftrag weitergegeben, den der Inuyoukai gegeben hatte. Er saß nun bequem auf dem Rücken von Tsuki no Haru, während sie und ihr Bruder daran arbeiteten, den Garten wieder reinlich zu bekommen. Natürlich hatten sie einige Arbeiter ebenfalls zu der Arbeit verpflichtet, aber es war dennoch harte Arbeit. Überall lag Asche verstreut, das Gras war blutgetränkt und hie und da lagen Fleischfetzen herum. Und dann war da ja auch noch Ryuukotsusei. Sein Körper war als einziger nicht zu Asche verbrannt, aber dafür war er umso größer. Während die Diener des Schlosses sich um die Asche kümmerten, versuchten die Hanyous zu einer Lösung zu kommen, die dafür sorgte, dass der gigantische Drache nicht mehr im Garten herumlag. Schließlich schlug Houku vor, dass sie ihn auch verbrennen würden. Es war nicht überraschend, dass Tsuki no Haru eher zaghaft zustimmte. "Tsu, diese Angst kann doch nicht dein ganzes Leben bestimmen. Du musst lernen, dass du nicht ewig vor etwas weglaufen kannst, was ein Teil von dir ist.", seufzte ihr Bruder. "Ich weiß, aber trotzdem...ich...ich muss immer an damals denken..." "Tsu, wie willst du einer glücklicheren Zukunft entgegensehen, wenn du nicht mal in der Gegenwart bleiben kannst? Die Vergangenheit ist Geschichte und egal, wie sehr zu dir den Kopf darüber zerbrichst, es wird so bleiben. Nur weil du dein restliches Leben lang vor Feuer wegrennst, wird Mutter auch nicht wieder lebendig." "Also gut...", gab die jüngere Halbdämonin nach. Houku nickte ihr aufmunternd zu und stellte sich dicht neben sie. "Bereit?", fragte er. Zaghaft nickte Tsuki no Haru. "Du kannst es, Tsu. Du beherrschst alle Elemente, da kannst du auch ein bisschen Feuer speien." Tsuki no Haru holte tief Luft und versuchte, sich zu beruhigen. Ihr Bruder war hier bei ihr. Er glaubte an sie. Und er wollte, dass sie anfing. Sie holte abermals Luft und öffnete ihr Maul weit, um einen breiten Strahl reinen Feuers auf den gigantischen Drachen zu speien. Houku fing kurz darauf ebenfalls an. Ihr ganzer Körper stand während des Prozesses unter totaler Anspannung, als würde sie nur darauf warten, dass irgendwas schiefging. Doch es lief glücklicherweise alles glatt und durch die Hitze des dämonischen Feuers war von Ryuukotsusei bald nur noch ein großer Haufen Asche übrig, den die Diener dann auch wegräumten. "Gut gemacht, Schwesterchen." Sie sah zu ihm hoch und nickte zaghaft. Es würde wohl noch ein bisschen dauern, bis sie ihre Angst komplett überwunden hatte. "Wärst du so freundlich...?", bat Houku. Tsuki no Haru verstand, was er fragen wollte und schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Ihr gewundenes Horn, das sie auf der Stirn trug, fing an grün zu leuchten und daraufhin wuchs das Gras in atemberaubenden Tempo nach und Blumen blühten auf der großen Wiese. Bäume, die im Kampf umgeknickt wurden, wurden wieder auf den Stamm gesetzt und ließen frisches Laub sprießen. Einer der Kämpfe hatte eine tiefe Delle in die Erde geschaffen. Das Horn der Hanyou leuchtete nun blau auf und eine riesige Ansammlung von Wasser schoss über sie hinweg in das Loch und bildete einen neuen See. Nichts ließ nun noch auf einen Kampf schließen. Anerkannend nickte Houku und meinte: "Gute Arbeit, Tsu. Du scheinst wohl geübt zu haben, was?" "Inu no Taishou-sama hat mich trainiert und mir geholfen, meine Kräfte richtig einzusetzen." "Nur nicht das Feuer, richtig?", vermutete Houku und erinnerte sich, wie Tsu die Kontrolle über ihr Feuer verlor. "Wie wäre es, wenn ich dir helfe? Während wir die Dinge hier regeln müssen, können wir es uns nicht leisten, dass du wieder die Kontrolle über dich verlierst." "Wenn es denn sein muss. Gegen dich habe ich eh keine Chance. Aber ich habe Fragen an dich, Hou." "Hm?" "Was ist aus unserem Dorf geworden? Ich bin in all den Jahren nie dorthin zurückgekehrt, deshalb..." Sie ließ den Satz im Raum stehen und wartete auf eine Antwort. "Es ist ein Trümmerhaufen. Ich wüsste nicht, dass auch nur einer überlebt hat.", gab er gleichgültig kund. "Nachdem ich mich aus der Hütte befreit hatte, habe ich mir die Dorfleute vorgenommen, die unser Haus angezündet hatten. Danach bin ich dich suchen gegangen, doch als ich dich nicht fand, bin ich nach einigen Jahren wieder ins Dorf gegangen. Es hätte ja sein können, dass dich dein Geburtsort wieder angezogen hat. Doch alles was ich fand, waren verbrannte Holzscheite, die früher mal ganze Hütten waren und verbrannte Leichen, sowohl Menschen als auch Tiere. Alles war schwarz vor Ruß und absolut unbrauchbar und unfruchtbar. Die Felder waren größtenteils verbrannt und ansonsten verkommen. Alles deutete daraufhin, dass Vater in seiner Wut alles verbrannt hatte, was nach einer heilen Welt aussah, um sich für den Verlust seiner Familie zu rächen. Selbst heute, nach mehreren Jahrhunderten, dürfte das Dorf noch genauso heruntergekommen aussehen wie damals. Wo Vaters Dämonenfeuer gebrannt hat, kann nicht mal mehr Unkraut wachsen." Er endete und beobachtete die Lichtreflexe auf dem Wasser, wie sie mit jeder Bewegung des Wasser auf der Oberfläche tanzten und glitzerten. "Und was ist mit Mutter?", fragte die jüngere Hanyou zaghaft. "Während meiner Menschenfrist habe ich sie begraben. Unter dem Kirschbaum." "Dann hat Vater also unseren Kirschbaum verschont?" "Scheint so. Vielleicht hingen ihm zu viele schöne Erinnerungen daran. Zum Beispiel, wie du immer auf den Ästen herumgeturnt bist, selbst in deiner Hanyou-Gestalt. Es war schon lustig, dir zuzusehen, wie du als Fohlen mit deinen langen, dünnen Beinen von einem Ast auf den anderen gehüpft bist. Das ist auch, wie du zum ersten Mal geflogen bist, weißt du noch?", meinte Houku und schwelgte in Erinnerungen. "Ja...Ich bin ausgerutscht und wäre auf den Boden gekracht, wenn ich nicht geflogen wäre." Tsuki no Haru scharrte verlegen mit den Hufen. Es war ihr ziemlich peinlich. "Aber auf den Boden gekracht bist du trotzdem, indem du natürlich noch eine Bruchlandung hinlegen musstest.", grinste Houku und beobachtete von der Seite, wie seine Schwester unter ihrem weißen Fell leicht rot wurde. "Ach, hör doch auf.", murrte sie und schritt zum Schloss, um sich endlich ihrer neuen Aufgabe zu widmen, den Westen zeitweise zu regieren. Houku folgte ihr. Kagome und Taro erreichten das Schloss kurz nachdem die beiden Hanyous im Schloss verschwunden waren. Bei Anblick der Wolke in Form eines Hundes, welche das Schloss verbarg, musste Kagome zugeben, dass sie es sich hätte denken können, dass das Schloss von außen irgendwas mit Hunden zu tun haben musste. Im Garten waren alle drei Hunde überrascht, wie sauber und aufgeräumt der Garten aussah. Keine Überreste des Kampfes waren noch zu finden. Der einzige Unterschied war, dass nun auch ein See zum Garten gehörte. "Tsuki no Haru hat ganze Arbeit geleistet.", meinte Taro, während er sich umsah. Kagome nickte und setzte Sesshoumaru endlich ab, welcher bereits zu strampeln angefangen hatte, ehe sie sich hinsetzte und überlegte, wo sie anfangen sollte zu erzählen. "Also...wie schon gesagt, war ich früher ein Mensch. Ich lebte mit meinem Großvater, meiner Mutter, meinem kleinem Bruder und meiner Hauskatze Buyo auf einem Schreingelände in einer Zukunft, die noch sehr weit von dieser entfernt ist. Eines Tages ist mein Kater abgehauen und in den Schrein mit dem knochenfressenden Brunnen verschwunden. Mein kleiner Bruder war mal wieder zu feige, um selbst in den kleinen Schrein zu gehen und Buyo da rauszuholen, weil es ihm nicht geheuer war. Also bin ich selber runter, um Buyo zu holen, doch als ich ihn gefunden hatte, kam etwas aus dem versiegelten Brunnen und zog mich hinein." "Was hat dich gepackt?", fragte Sesshoumaru. "Später erfuhr ich, dass sie sich selbst Lady Tausendfuß nannte und nach einem Juwel gierte. Dem Juwel der vier Seelen." "Davon habe ich schon gehört.", wandte Taro ein. "Es soll einem jeden Wunsch erfüllen können und unglaubliche Macht verleihen können. Im Moment weiß aber niemand, wo es sich befindet." "Das stimmt. Es verleiht große Kräfte, weshalb Lady Tausendfuß auch danach gierte. Sie spürte, dass das Juwel nah war, denn zu jener Zeit befand sich das Juwel im Inneren meines Körpers, ohne dass ich überhaupt davon wusste. Eigentlich war sie schon lange tot, doch die Kraft des Juwels hatte sie wieder zum Leben erweckt. Nachdem sie mich in den Brunnen gezogen hatte, befand ich mich in einer Art Zwischendimension aus blauem Licht. Sie verlangte von mir das Juwel, doch ich wusste gar nicht, was sie von mir wollte und konnte mich irgendwie von ihr befreien. Als ich auf dem Grund des Brunnens landete, war mir erst gar nicht bewusst, dass ich ganze 500 Jahre in die Vergangenheit gebracht wurde..." Sie erzählte und erzählte. Wie die Dorfbewohner sie für Kikyous Wiedergburt hielten, der Priesterin, die vor ihr das Juwel beschützte und das Juwel mit ihrem Körper verbrennen ließ. Wie sie das Juwel aus Versehen in tausend Stücke zerbrach und diese sich über ganz Japan verteilten und sie von da an zusammen mit dem Hanyou, der sie vor Lady Tausendfuß gerettet hatte, nach den Splittern suchen musste und einige Male ihr Leben dabei aufs Spiel setzte. Wie sie sich auf den Reisen mit vielen Dämonen, Halbdämonen und Menschen anfreundete und von einem Mönch, einer Dämonenjägerin, einer Nekomata, einem Kitsune und dem Halbdämon begleitet wurde, was besonders Taro für interessant befand, da er sich schließlich Frieden zwischen Mensch und Dämon wünschte. Von dem Sesshoumaru, den sie kennenlernte und Inuyasha erzählte sie lieber nichts, oder zumindest so wenig wie möglich. Am Ende der Geschichte war Sesshoumaru auch überzeugt, dass Menschen und Youkai in Frieden zusammenleben könnten, wenn sie es denn versuchen würden. Aber aus ihren Erzählungen bekam er auch unvermeidlich das Gefühl, dass nicht alle Menschen so stark und mutig waren wie die Freunde seiner Mutter. Und es hieß doch 'Nur die Stärksten überleben'. "Kaa-san, sind Menschen eigentlich wirklich so schwach? Es heißt doch, dass nur die Stärksten überleben." "Nun, das stimmt zwar, aber das heißt nicht, dass die Schwachen wertlos sind. Man muss ihnen erst die Chance geben, stark zu werden. Zu Beginn seines Lebens ist jeder klein und schwach. Ich war auch schwach und hilflos, bis ich dann durch das harte Leben auf das Kämpfen geschult wurde. Als ich hierher kam und blind war, wusste ich nicht, was ich tun sollte und wie ich mich wehren sollte, doch dein Vater hat mir die Chance gegeben, stark zu werden und hat mir dabei geholfen." "Dann müssen die Starken für die Schwachen kämpfen, damit sie auch stark werden, oder?" "Genau. Leider verstehen die meisten das nicht so und denken, dass die Schwachen sterben müssen. Diese Art von Leuten wird es immer geben. Es wird nie eine totale Einheit geben, es gibt immer jemanden, der anders denkt. Aber solange wir für unsere eigenen Ideale kämpfen und nicht die Ideen von jemand anderen vertreten, ist es gut." Die nächsten Wochen vergingen recht ereignislos und identisch. Taro brachte jeden Tag neues Futter und erkundigte sich bei Kagome um ihre Gesundheit. Sesshoumaru spielte den ganzen Tag, meistens mit Kagome. Doch mit der Zeit wurde Kagome träger und Taro übernahm ihre Aufgabe und beschäftigte seinen Sohn, um ihr und den Welpen Ruhe zu gönnen. An sonnigen Tagen lag sie dann meistens in der Sonne und genoss die Wärme der Sonnenstrahlen. Die Wunden von dem Kampf verheilten durch ihren dämonischen Körper schnell, doch bei beiden blieben Narben. Wie vorhergesehen, blieb Taros Wunde am Auge, doch Kagome meinte, dass es ihm stehen würde. Natürlich blieben auch an anderen Stellen wie am Rücken oder die Wunden an der Schulter als Narben, doch unter dem Fell waren sie nicht sofort zu sehen und in ihrer menschlichen Form würden die Kleider die Narben verbergen. Taro hatte ihr gesagt, dass sie als Hundedämonin lediglich gute 2 Monate trächtig sein würde, dennoch sah man selbst nach einem Monat kaum Veränderungen. Er meinte, dass das auch normal sei. Nach einer weiteren Woche, konnte man dann deutlich sehen, wie Kagomes Bauchumfang zunahm. Sesshoumaru war nun vorsichtig gegenüber seiner Adoptivmutter und wollte ihr nicht aus Versehen wehtun. Taro wurde nun mit jedem Tag nervöser und weigerte sich, Kagome länger als unbedingt nötig alleine zu lassen. Kagome selbst gefiel das nicht so, denn ihr herzallerliebster Gefährte wollte sie nichts eigenständig machen lassen, da sein Beschützerinstinkt ihr und den Welpen gegenüber Überhand nahm. Eines Tages schien sie besonders schlecht drauf zu sein, denn sie aß deutlich weniger verglichen mit den vorherigen Tagen. Auch war sie sehr unruhig und schlug ständig mit ihrem Schweif hin und her. Am Abend wurde es noch schlimmer, sie konnte nicht mal mehr still sitzen. Ständig scharrte sie mit den Krallen in der Erde und war in Bewegung. Taro versuchte, die Geräusche auszublenden, um endlich schlafen zu können, doch er fragte sich natürlich, was mit ihr los war. Sie aß wenig, war total unruhig... Seine Augenlider flogen auf. Warum hatte er das denn nicht sofort erkannt?! Kagome stand kurz davor, die Welpen zur Welt zu bringen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)