Kid x Law von Puraido (Songfic+One Shot Reihe) ================================================================================ Kapitel 4: Seems like all we had is over now. I’ve lost it all. --------------------------------------------------------------- Sechs Jahre waren seitdem vergangen. Vor sechs Jahren hatten sie ihr Haus angezündet um einen Neuanfang zu starten. Sechs Jahre in denen es mehr oder weniger gut lief. Kid und Law waren seit sechs Jahren zusammen, in diesen Jahren kam es nie zu irgendwelchen bemerkenswerten Vorfällen und dennoch, irgendetwas schien nicht zu stimmen. Trafalgar Law fühlte es schon die ganze Zeit kommen, er wusste nicht genau, was es war, es fühlte sich einfach nur schrecklich an. Irgendeine Art von Gewissheit, dass heute noch etwas passieren würde. Dieses Gefühl verfolgte ihn, als er morgens aufstand – Kid war schon zur Arbeit gegangen, er hingegen hatte frei – als er frühstückte. Es schlich ihm hinterher, als er zum Einkaufen ging, als er wieder nach Hause kam. Er konnte es einfach nicht zuordnen und das machte in ganz kirre. Was war denn bitte schön nur los? Da er auch nach einer gefühlten Ewigkeit nicht darauf kam, was es sein konnte, beschloss er, ein wenig Joggen zu gehen, vielleicht half ihm das ja ein wenig. Eustass Kid war gerade dabei, ein weiteres Auto zu reparieren, es war für eine junge Frau, sie würde es heute noch abholen. Im Gegensatz zu Law hatte er heute ein ziemlich gutes Gefühl. Als er heute Morgen aufgestanden war, hatte er das Gefühl, die Welt umarmen zu können – nicht, dass er das jemals tun würde. Heute war für ihn ein richtig guter Tag. Law joggte durch den Park, er wusste noch immer nicht, was hier los war und das regte ihn auf. Er mochte es nicht, die Kontrolle zu verlieren, und gerade jetzt hatte er definitiv keine Kontrolle über seine Gedanken mehr. Das Auto war fertig, die Kundin zufrieden. Also war auch Kid zufrieden. Einige Stunden vergingen noch, ehe er Schluss machte, ja, heute war ein guter Tag gewesen. Als er die Werkstatt verließ, fiel ihm sofort jenes Auto auf, welches er heute Morgen noch repariert hatte. In aufreizender Pose lehnte die Frau an der Motorhaube, sie trug jetzt allerdings unverschämt kurze Kleidung. Sie sah ihn an, spielte mit ihrer rosafarbenen Haarsträhne, lächelte verführerisch. Kid sah sie an, sein Blick traf ihren. Er ging auf sie zu. Er dachte nicht darüber nach, was er tat, er tat es einfach. Als er sie sah, war sein Kopf wie leer gefegt. Er stieg zu ihr in den Wagen – die Werkstatt war nicht weit von seiner Wohnung entfernt, weshalb er stetig zur Arbeit lief – sie fuhren los, sie fuhren zu seiner Wohnung, die gemeinsame Wohnung von ihm und Law, der in wenigen Minuten vom Joggen zurück sein würde. Nach einer ausgedehnten Runde kam Law schließlich an der Wohnung an. Er öffnete die Haustür und lief das Treppenhaus hinauf, an seiner Wohnungstür ankommen, öffnete er auch diese. Das Gefühl, dass etwas Schlimmes passiert war, war noch erdrückender als eben. Es schnürte ihm beinahe die Luft ab. Er zögerte, er wollte nicht da rein, warum nur? Warum widerstrebte es ihm, in seine eigene verdammte Wohnung zu gehen? Er gab sich einen Ruck und öffnete die Tür. Kid merkte nicht, dass Law zurückkam. Er war ganz mit dieser Frau beschäftigt, er trieb es mit ihr auf ihrem gemeinsamen Bett. Er dachte noch immer nicht nach, wusste zwar nicht, warum er das hier gerade tat, doch auch das war egal, er hatte das Gefühl, dass er es tun musste. Er schreckte erst auf – kam in die Realität zurück – als er etwas klirren hörte. Law konnte kaum Atmen, so schlimm war das Gefühl, erdrückt zu werden, er ging den Flur entlang, auf das Schlafzimmer zu. Er vernahm Geräusche daraus, die eigentlich nicht sein konnten – nicht sein durften. Er kam an der angelehnten Tür an, mit klammen Fingern öffnete er sie. Das, was er sah, war ein Schlag ins Gesicht für ihn. Er sah Kid mit dieser Frau auf ihrem Bett … Der Schlüsselbund glitt ihm aus der Hand. Kid sah auf, wie in Zeitlupe drehte er seinen Kopf zur Tür, sein Blick glitt über seinen Freund. Law stand im Türrahmen, weißer als eine Kalkwand, er konnte sehen, dass er mehr als geschockt war. Kid richtete sich auf, ebenfalls wie in Zeitlupe. „Law“, murmelte er, ihm wurde erst jetzt klar, was er hier eigentlich getan hatte. Er sah, wie Kid aufstand, auf ihn zu gehen wollte. Immer wieder huschte sein Blick zu der Frau, diese war ziemlich überrascht, allerdings grinste sie. Kid kam ihm immer näher und näher. Als er ihn fast erreicht hatte, reagierte Law. Er setzte sich in Bewegung, ganz von alleine wichen seine Beine zurück, schnell drehte er sich um und lief aus dem Haus, seinen Schlüssel ließ er dabei zurück. Kid konnte es nicht fassen. Was hatte er getan? Einige Sekunden blieb er erstarrt stehen, Law war schon zur Tür hinaus. „Komm doch wieder zurück, den brauchst du doch gar nicht“, kam es von der Frau. Das war der Zeitpunkt, in dem Kid ausrastete. Er brüllte sie an, schmiss sie aus seinem Bett. Er selbst zog sich seine Hose an, seine Schuhe, danach rannte er einfach nur Law hinterher. Was mit der Frau passierte, war ihm erst einmal egal. Was mit der Wohnung passierte, die er jetzt verließ ohne abzuschließen, war ihm auch vollkommen egal. Er wusste nur, dass er Law einholen musste. »Warum? Warum? Warum?«, immer wieder schoss Law das Wort durch den Kopf. Eigentlich wollte er ja nicht mehr rennen, er verlangsamte seinen Schritt etwas, allerdings lief er weiter, wollte nicht wieder zurück. Er wollte wissen, warum Kid das getan hatte, warum jetzt? Warum nach all der Zeit? Fragen über Fragen schossen ihm durch den Kopf, allerdings konnte er sich jetzt nicht deren Beantwortung widmen. Kid rannte ihm hinterher, er fand ihn, er holte auf. „Law! Jetzt warte doch mal!“, brüllte er. Sie waren an einer Kreuzung angekommen, als er seinen Freund zu fassen bekam. Er erwischte ihn am Arm und zog ihn zu sich, hielt ihn fest. „Hör zu, ich weiß, ich hab Scheiße gebaut“, stieß Kid aus. Law sah Kid an. „Scheiße ist die Untertreibung des Jahrhunderts!“, fuhr er ihn an. Er versuchte sich los zu reißen „Warum tust du mir das verdammt noch mal an? War es vor sechs Jahren nicht das gleiche? Weißt du Kid, all die Jahre war ich für dich da, als es bei dir anfing, Scheiße zu laufen, als du deinen Job verloren hattest, als du dich vor Gericht für die Prügelattacke verantworten musstest und bei so vielem mehr. In deinen dunkelsten Zeiten war ich für dich da. Und im Gegenzug betrügst du mich? Ich glaub ich spinne“, er zeigte Kid den Vogel. Er wollte sich umdrehen und gehen, doch Kid hielt ihn wieder auf. „Ja, ich weiß, ich weiß das wirklich zu schätzen. Im Gegensatz zu anderen hast du mich nicht im Stich gelassen. Und du weißt, ich liebe dich über alles. Ich kann mir nicht erklären, warum das passiert ist“, er wirkte ein wenig verzweifelt. „Manchmal frage ich mich immer noch, wo du warst, als ich in meinem schlimmsten Zustand und völlig am Boden zerstört war“, kam es monoton von Law. „Auch wenn ich wusste, dass du es warst, der mich zerstörte. Mit deinen ständigen Fremdgeh-Geschichten, erinnerst du dich? Du warst niemals für mich da, nie!“, warf er ihm vor. „Und jetzt lass mich ihn Ruhe, ich will dich nicht mehr sehen.“ Kid blieb stehen, als Law sich wieder umdrehte und weiter lief. War eine Zeit lang wie erstarrt. Law verschwand um die Ecke, fort aus seinem Blickfeld. Mit der Linken fuhr sich Kid durch die Haare. „Scheiße, Mann“, stieß er aus. Law begab sich in seine Stammkneipe, er musste sich ablenken, er musste unbedingt an etwas anderes als Kid denken. Er ließ sich auf dem Barhocker nieder, bestellte sich Whisky. Der Barkeeper sah ihn ein wenig merkwürdig an, so schien er zu merken, dass etwas nicht stimmte, allerdings fragte er nicht nach, dafür war Law dankbar. Normalerweise wäre er ja nicht einfach weggelaufen, doch in all den Jahren war er es leid geworden, sich mit Kid zu streiten, zu diskutieren. Kid klingelte bei seinem besten Freund Killer, dieser machte auch schon nach kurzer Zeit auf. Er sah sofort, dass etwas im Argen war. Wortlos ließ er ihn eintreten, erst im Wohnzimmer fragte er, was passiert war. Kid erzählte ihm alles. Killer saß ihm gegenüber, schüttelte den Kopf: „Mensch, Kid, wie bescheuert muss man eigentlich sein? Wieso treibst du es in deiner eigenen Wohnung mit einer Frau? Noch dazu wenn du weißt, dass Law frei hat? Ich meine, warum treibst du es überhaupt mit einer Frau? Du bist mittlerweile seit acht Jahren mit Law zusammen“, Killer hob die Augenbrauen hoch. „Ich weiß es nicht! Ich weiß es verdammt noch mal nicht. Scheiße, ich hab in dem Moment, als ich sie an ihrem Auto lehnen sah, an gar nichts mehr gedacht!“, frustriert raufte er sich die Haare. „Ich weiß nicht mal, was ich jetzt machen soll, so hab ich ihn noch nie gesehen.“ „Kannst du es ihm verübeln? Das was du ihm damals alles angetan hast, war nicht gerade ohne gewesen. Du hattest verdammtes Glück, dass er dir überhaupt noch mal eine Chance gegeben hat“, erinnerte Killer ihn. „Ich bin ein verdammter Idiot, was, wenn er jetzt für immer gehen will?“, Verzweiflung war in Kids Gesicht zu sehen. „Dann solltest du ihn gehen lassen, du hast ihm mehr als genug angetan. Du solltest ihn nicht dazu zwingen, bei dir zu bleiben, denn das würde er dir niemals verzeihen.“ Law war ziemlich benommen vom Alkohol, er wusste nicht, wie viel er schon getrunken hatte. Es war jedenfalls schon dunkel draußen, also saß er schon ziemlich lange hier. Er ließ anschreiben, denn jetzt hatte er kein Geld dabei. Er lief durch die Dunkelheit, nur wenige Straßenlaternen erleuchteten den Weg. Er fühlte sich gar nicht gut. Er kam wieder bei der Kreuzung an, er wusste nicht recht, wohin er jetzt gehen sollte. Er würde wahrscheinlich zu Shachi gehen. Kids Telefon klingelte plötzlich, so schnell es ging kramte er es aus der Tasche, in der Hoffnung, es sei Law, doch der war es nicht. Allerdings ging er dennoch ran. „Eustass Kid.“ – Das was er am anderen Ende der Leitung vernahm, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Law kam an der Kreuzung an, einige Biker hatten sich dort versammelt. Da er nicht mehr richtig geradeaus gehen konnte, stieß er aus versehen gegen einen der Männer. „Hey, pass gefälligst auf!“, fuhr er ihn wütend an. – „Pass du doch auf“, blaffte Law zurück, er wurde jetzt wütend. Hatte der Kerl nichts Besseres zu tun, als ihn jetzt zu provozieren? Der Biker trat auf Law zu. „Willst du dich mit mir anlegen?“, kam es von ihm, er stieß Law in Richtung Straße, die Richtung war nicht beabsichtigt, doch es würde verheerende Folgen haben. Kid sprang auf, er schnappte sich Killers Autoschlüssel. Dieser war in der Küche, hatte also nichts mitbekommen. Er kam gerade wieder zurück, als Kid schon zur Tür rausstürmte. „Hey, was ist los?“, schrie Killer ihm hinterher, doch da wurde sein Wagen bereits gestartet. Kid achtete kaum auf den Verkehr, während er mit hundertzwanzig Sachen über die Straßen heizte, er war aufgewühlt, das durfte nicht wahr sein. Das konnte einfach nicht passiert sein! Er schlängelte sich durch die Autos hindurch, es wurde viel gehupt, doch das war Kid egal. Hätte er es bloß niemals mit dieser Frau getrieben … Er legte eine Vollbremsung hin, mit quietschenden Reifen kam er zum Stehen, vor ihm warteten die Autos an einer roten Ampel. Law schubste den Biker ebenfalls, doch dieser war viel kräftiger gebaut als er selbst. Sein Gegenüber stieß ihn erneut, diesmal direkt auf die Straße, Law wurde von Etwas getroffen. Er vernahm ein Quietschen, danach spürte er einen Schmerz in seiner rechten Seite, sein Gesicht schmerzte am Meisten. Ein Auto hatte ihn erfasst, er krachte mit dem Gesicht in die Windschutzscheibe, danach landete er auf dem Boden, blieb regungslos liegen. Sein Gesicht war blutig, eine tiefe Schnittwunde zog sich von seinem Mundwinkel bis zur Wange. Auch der Rest seines Körpers war mit Schnittwunden übersäht. Er bekam es nicht mehr mit, als die Sirenen des Rettungswagens ertönten. Kid kam am Krankenhaus an, er parkte das Auto quer über mehrere Parkplätze hinweg, so schnell es ging, lief er nach drinnen. Er erreichte gerade noch, den sich schließenden Fahrstuhl. Ungeduldig wartete er, bis dieser nach oben gefahren war. Sobald sich die Türen auf der richtigen Etage öffneten, stürmte er zur Rezeption. „Notaufnahme! Wo ist die Scheiß-Notaufnahme? Wo ist er verdammt?!“, schrie er die Frau an. „Hier entlang“, kam es von einem Arzt. Man kannte Kid hier, schließlich arbeitete Law in diesem Krankenhaus. Der Arzt brachte Kid zu ihm. So schnell es ging, folgte Kid dem Arzt, sein Herz raste, da kamen sie in der Notaufnahme an. „Nein! Was ist mit ihm passiert?“, wollte er wissen, als er Law auf dem Tisch liegen sah. Die Ärzte hatten mühe, Kid aus dem Raum hinaus zu kriegen, damit sie sich um Law kümmern konnten. Der Rothaarige war so dermaßen außer sich, dass es fünf Leute benötigte, um ihn aus dem Raum zu zerren. Als er mitbekam, dass Laws Herz aussetzte, drehte er völlig durch, es endete damit, dass man ihm eine Beruhigungsspritze verabreichte. Stundenlang saß Kid vor der Notaufnahme, währen Law operiert wurde, man ihm versuchte zu helfen. Irgendwann kam Killer dazu, hockte sich neben ihn, legte seine Hand auf Kids Schulter. Nach einigem zureden schaffte er es schließlich, Kid dazu zu bewegen, sich in das Wartezimmer zurück zu ziehen. „Das ist alles meine Schuld! Scheiße verdammt, wäre ich nicht erneut fremdgegangen, dann läge er jetzt nicht da!“, brach es aus Kid heraus. Killer erwiderte darauf erst einmal nichts. Er saß neben Kid und war einfach bei ihm. So lange bis der Arzt kam. „Was ist mit ihm?“, wollte Kid wissen, er blieb lieber sitzen, er befürchtete schlimmstes. Der Arzt räusperte sich. „Es sieht nicht gut aus. Momentan konnten wir ihn stabilisieren, doch es ist ungewiss, ob er es schaffen wird. Derzeit sieht es nicht so aus“, der Arzt sah betrübt aus. „Das darf nicht wahr sein! Sie müssen ihm doch helfen!“, schrie Kid den Arzt an. – „Mr. Eustass, wir versuchen unser bestes, aber seine Verletzungen sind zu schwerwiegend.“ – „Scheiße … ich will ihn sehen!“, forderte Kid. – „Nein, das geht jetzt nicht!“, meinte der Arzt. – „Wann soll ich ihn dann sehen? Wenn er tot ist? Nein! Ich muss ihn jetzt noch einmal sehen“, ohne weiter auf den Arzt zu achten, lief er wieder auf den OP-Raum zu. Er stürmte einfach rein. Law lag noch immer auf dem Tisch, sie waren gerade dabei, ihn um zu verlagern. „Sie dürfen nicht hier sein!“, rief eine Ärztin. – „Scheiß drauf, der Arzt meinte, dass er jederzeit sterben könnte. Ich will ihn sehen, solange er noch lebt!“, fuhr Kid sie an. Er ging auf Law zu. – „Lassen Sie ihn uns in ein anderes Zimmer bringen, dann können sie bei ihm bleiben“, versuchte es die Ärztin noch einmal. Nur widerwillig gab sich Kid damit zufrieden. Einige Stunden waren bereits vergangen. Kid saß an Laws Bett, dieser hatte vor einigen Minuten die Augen geöffnet. Er schielte zu Kid. Seine linke Hand tastete nach der Sauerstoffmaske. „Was machst du hier?“, wollte Law wissen, seine Stimme klang so verdammt schwach. „Ich warte darauf, dass du wieder gesund wirst! Du wirst doch wieder gesund? Oder?“, Kid klang verzweifelt. Law kniff die Augen zusammen, Tränen flossen aus seinen Augenwinkeln. „Weißt du, ich wünschte, ich hätte dich schon früher verlassen können. Schon damals, vor sechs Jahren, als du mir so viel Schmerz zugefügt hast“, kam es von Law. Kid starrte ihn an. Warum sagte er so etwas? „Ich wünschte, ich hätte es durchziehen können, die paar Mal, in denen ich dich verlassen hatte, doch ich hab dich vermisst, ich hab dich einfach vermisst und deshalb bin ich zurück gekommen“, fuhr Law weiter fort. „Ich habe dich geliebt, doch du hast mir damals so viel Hass entgegen gebracht. Wie du mich angesehen hast, das hat mir Angst gemacht, Stück für Stück hat es mich zerstört. Ich hab angefangen mich selbst dafür zu hassen, eben weil ich dich so sehr geliebt habe, dass ich so abhängig von dir war“, er hielt kurz inne, biss sich leicht auf seine Unterlippe. „Ich wurde von dir immer und immer wieder misshandelt, immer wenn dir etwas nicht gepasst hat, ich hab mich so benutzt gefühlt“, immer schneller liefen ihm die Tränen über die Wangen, es fiel ihm sichtlich schwer zu sprechen, doch er musste das noch loswerden. „Manchmal hab ich mir gewünscht, dass ich dir niemals gesagt hätte, dass ich dich Liebe, jedes mal, wenn wir mit einander geschlafen haben. Es war schwer für mich. Der ganze Scheiß, den wir durchgemacht haben … das, was wir uns aufgebaut haben, ich war besessen von dir, und dadurch wurde der Schmerz nur noch größer und größer. Wie konntest du mir das nur antun?“, sein Blick war auf Kids Gesicht gerichtet. Dieser weinte mittlerweile auch, sich dass alles anhören zu müssen, war hart. Sie hatten nie darüber geredet, nachdem sie ihr Haus angezündet hatten. Vielleicht hätten sie es tun sollen, vielleicht wäre dann alles anders gekommen. „Es tut mir Leid, so leid!“, Kid hatte Laws Hand ergriffen, vorsichtig hielt er sie, wollte ihn nicht noch weiter verletzen. „Ich war so ein Arsch, ich weiß, dass jemand wie ich, dich einfach nicht verdient hat. Dass du mir überhaupt so viele Chancen gegeben hast …“, er biss sich auf die Unterlippe schüttelte den Kopf. „Und das ersten, ich … ich weiß echt nicht, was da über mich gekommen ist. Warum ich auf sie eingegangen bin. Verdammt, Law es tut mir so Leid, ich weiß, dass ich es nie wieder gut machen kann. Ich liebe dich doch, dennoch bereite ich dir so viele Schmerzen“, Kid biss die Zähne zusammen, ihm fiel das Sprechen mehr als schwer. „Kid, ist schon gut, ich … ich will mich jetzt nicht mehr mit dir Streiten, ich hab nicht mehr so viel Zeit“, hauchte er, seine Stimme war von Trauer gefüllt. „Sag doch so etwas nicht! Du wirst wieder gesund! Das weiß ich, du schaffst das!“, verzweifelt versuchte Kid eher sich selbst zu überzeugen, dass Law es schaffen würde. „Nein, Kid, ich werde nicht wieder gesund werden“, murmelte Law. „Deshalb hör mir noch einen kurzen Moment zu. Ich will nicht im Streit mit dir in den Tod gehen, deshalb verzeihe ich dir. Kid, hörst du? Ich verzeihe dir deine Aktion von heute morgen. Ich liebe dich noch immer, ich will auch jetzt eigentlich nicht gehen, ich habe dich immer geliebt, auch wenn es teilweise sehr schwierig war“, erklärte Law. „Aber bitte, wenn ich nicht mehr da bin und du irgendwann so weit bist, eine neue Beziehung zu irgendwem zu beginnen, dann behandle ihn gut, hörst du?“ „Law, wie redest du denn? Du kannst mich doch nicht einfach verlassen! Hörst du? Das werde ich nicht zulassen“, keuchte Kid auf. – Law lächelte matt. „Du wirst mich dieses Mal gehen lassen müssen. Also versprich mir, dass du deinen nächsten Partner gut behandeln wirst“, Law sah ihn an. Kid nickte daraufhin. Leicht huschte ein Lächeln über Laws Lippen. „Küsst du mich noch einmal?“ – „Ja, alles was du willst“, antwortete Kid, er stand auf und drückte seine Lippen sanft auf Laws. Die Geräte, an die Law angeschlossen war, schlugen plötzlich aus, sofort kamen die Ärzte angeeilt. Sie zogen Kid von ihm weg, damit sie freie Hand hatten. Kid stand in der hintersten Ecke des Zimmers, stumm liefen ihm Tränen über das Gesicht. Die Beerdigung war eine Woche später. Kid stand gerade an Laws Sarg, er war geöffnet, er sah lange zu ihm hinunter. „Es scheint, dass alles, was wir gehabt haben, jetzt wirklich vorbei ist, du bist gegangen um zu ruhen … Mittlerweile sind deine Tränen getrocknet, jetzt liegst du einfach nur still da. Ich hab heute wohl alles verloren“, murmelte Kid Der Sarg wurde einige Zeit später in die Erde eingelassen. Kid blieb noch lange an Laws Grab stehen, erst, als es dunkel wurde, wandte er sich ab um mit gesenktem Kopf zu gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)