Assassin`s Game von KittyKat994 ================================================================================ Kapitel 1: Freunde und Feinde ----------------------------- „Die Integralrechnung benötigt man um Flächenteile zu berechnen. Als erstes fangen wir damit an Funktionen abzuleiten …“ Die Monotone Stimme des Mathelehrers übertönte die Grillen die draußen in der Sommerhitze zirpten. Die Sonne brannte durch die großen Fenster der Tomodate Highschool auf die Schüler in ihren Klassenzimmern, diese konnten es gar nicht mehr erwarten bis die Schulglocke läutete und sie endlich in die Sommerferien entlassen wurden. Unter ihnen saß die siebzehn Jährige Yuki Knight, sie saß an einem der Fenster und schaute auf den großen Kirschblütenbaum auf dem Schulhof. In zehn Minuten würde sie sich dort mit ihrer besten Freundin treffen, doch bis dahin musste sie sich das langweilige Gerede ihres Lehrers anhören. Die Kirschblüten wurden durch einen Windstoß in die Luft gewirbelt und wehten nun wie ein wunderschöner Schneesturm über die Wiese sie erinnerte Yuki an ihr zuhause, dort standen riesige Kirschbäume im Garten und tauchten den großen Teich in ein wunderschönes seichtes Rose. Yuki liebte es mit ihrer Freundin Anis dort zu trainieren, täglich trainieren sie im Dojo verschiedene Kampfkünste unter anderem die Schwertkampf und den Umgang mit allen möglichen Waffen. Sie und Anis kannten sich schon ihr ganzes Leben lang, sie saßen einst zusammen mit Windeln im Sandkasten haben allerlei Scherereien in der Grundschule ausgeheckt und auch beide die Standpauken erhalten. Ihre beiden Eltern waren Journalisten und somit wenig da und ständig auf Reisen, doch Anis und Yuki haben sich daran gewöhnt und haben ihren Alltag optimiert. Sie hatten überall Freunde und ihre Kindheit hatten sie an einem der besten Orte erlebt die es gab, einer … Das Vibrieren ihres Handys riss Yuki aus ihren Gedanken, sie holte das kleine Gerät aus der Tasche, es zeigte eine neue Nachricht an, natürlich von Anis. - Ist es bei dir auch so Spannend? Nachher auf jeden Fall Dojo!!!- Yuki musste grinsen, schnell tippte sie eine Antwort und schickte sie ab. Anis war in ihrer Parallelklasse aber das hielt die zwei nicht davon ab sich ständig Nachrichten zu schreiben. Anis langweilte sich wie so oft in der Schule, sie und Yuki hatten sich den ganzen Schulstoff schon vor Beginn des Schuljahres selber beigebracht, schließlich brauchten sie viel Zeit zum Trainieren und nicht zum Lernen. Wenn ihre Eltern, so selten es auch sein mag, mal zu Hause waren wurden sie bis zum Umfallen getestet ob sie auch fleißig gelernt und trainiert haben. Anfangs waren sie noch in derselben Klasse gewesen, aber da sie sich beide zu Tode gelangweilt hatten und angefangen haben Scheiße zu machen wurden sie getrennt, doch die Bemühungen der Lehrer waren vergebens sie stifteten weiterhin Unruhe indem sie den ganzen Tag SMS verschickten und sich Nachrichten auf die verschiedensten Wege zukommen ließen. Anis lachte jetzt leise als sie Yukis Antwort bekam. - Der Glatzkopf ist so vertieft der merkt gar nicht, dass ihm keiner zuhört, klar geht’s nachher ins Dojo. Treffen an unserem üblichen Platz.- „Anis mal wieder am Handy, willst du der Klasse vorlesen was du da schreibst oder soll ich das übernehmen?“ Eine genervte Frau stand vor Anis. „Frau Samesuka da haben sie mich wohl erwischt.“ Anis reichte ihrer Lehrerin ohne wieder rede das Smartphone. Die großgewachsene Japanerin musste zweimal auf das Display schauen bevor sie Anis mit hochgezogenen Brauen ansah. Der Grund dafür war Simpel, Yuki und sie verschlüsselten ihre Nachrichten immer und nur wer den Code kannte konnte die Nachricht entziffern. Frau Samesuka holte gerade Luft um etwas zu sagen da klingelte die Schulglocke, Anis schnappte sich ihr Handy von der verdutzten Lehrerin schulterte ihre Tasche und schlüpfte durch die Klassenzimmertür. Auf dem Gang herrschte bereits ein großer Tumult, alle Schüler wollten gleichzeitig aus ihren Klassenzimmern um so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Anis kannte allerdings viele kleine Schleichwege sie huschte geschickt durch die Schülermengen, glaubte kurz die silbernen Haare ihrer Freundin gesichtet zu haben wurde dann aber von einer Schülergruppe weitergeschoben. Es blieb ihr also nichts anderes übrig als zu ihrem üblichen Treffpunkt mit Yuki zu gehen um dort auf sie zu warten. Yuki drängte sich durch die Schülermassen, wütende Blicke wurden ihr zugeworfen als sie dem ein oder anderen einen Ellbogen in die Rippen drückte oder jemanden aus dem Weg schob, aber das war ihr egal sie wollte hier raus, nach draußen, mit Anis nach Hause gehen und sofort ins Dojo zum Trainieren. Aus einem der Fenster sah sie bereits die wehenden Roten Haare von Anis unter dem Kirschbaum wo sie sich immer trafen. Gerade wollte sie um die Ecke biegen, da hörte sie ein lautes NEEEEIIIN und hunderte kleine klackende Geräusche. Um sie herum gerieten einige Schüler ins Straucheln als sie auf kleine Runde Gegenstände traten, keinen Halt fanden und fast umfielen. Das Mädchen mit der kaputten Kette saß heulend auf dem Boden und versuchte einige Perlen wieder aufzulesen, Yuki kümmerte sich nicht darum sie ging weiter wollte gerade die Treppe runter da merkte sie wie sie auf etwas kleines trat, keinen Halt fand und nach vorne fiel. Automatisch wollte sie sich abfangen, doch mit einem Ruck kam sie zum Stehen und der Riemen ihrer Schultasche drückte sich in ihre Schulter. Ein weiterer Ruck und sie stand wieder auf festem Boden. „Da will das Täubchen doch tatsächlich fliegen lernen.“ Lachte jemand hinter ihr. Yuki drehte sich um, sofort verfinsterte sich ihr Gesichtsausdruck und sie schlug die Hand die immer noch den Riemen festhielt weg. „Ich brauche deine Hilfe nicht Shaynj.“ Zischte Yuki. „Sah aber ganz danach aus.“ Shaynj hielt sich theatralisch die Hand als wäre sie schwer verletzt. „Ach halt doch den Rand.“ Yuki verdrehte die Augen als giggelnde Mädchen an ihnen vorbei kamen und Shaynj hinter vorgehaltener Hand anhimmelten. Trotz der Narbe im Gesicht war dieses Arschloch der Mädchenschwarm der Schule und die einzigen die nicht in ihn verknallt waren, waren Yuki und Anis aber das hatte ganz andere Gründe als man vielleicht vermuten würde. Der Hipe um diesen Mistkerl hatte auch erst vor einem Jahr begonnen, an dem Tag als die Schule wieder begonnen hatte und Shaynj allen vorgegaukelt hatte das er einen schweren Unfall hatte und zum Glück nur diese Narbe davongetragen hatte. „Sag dem Rotfuchs schöne Grüße von mir, wir werden uns ja demnächst sehen.“ Shaynj winkte zum Abschied und lies Yuki wie einen Idioten auf der Treppe allein zurück. „Warum ist der Typ so ein arrogantes Arschloch“, murrte Yuki vor sich hin während sie zu dem großen Kirschbaum ging wo Anis bereits auf sie wartete. „Man Yuki warum kommst du erst jetzt?“ Anis kam ihr mit wehenden Haaren entgegen. „Sorry aber mir ist das Arrogante Arschloch über den Weg gelaufen.“ Auch Anis schaute bei dieser Bemerkung plötzlich sehr Finster. „Was wollte er?“ „Nicht viel, meinte nur ich soll dir schöne Grüße sagen. „So ein Arsch.“ „Und er nennt uns immer noch so.“ „Dem werde ich unsere richtigen Namen einprügeln, sobald das Spiel beginnt wird er uns nie wieder Täubchen und Rotfuchs nennen.“ Anis ballte die Hände zu Fäusten. „Und wenn er es dann immer noch nicht kapiert hat verpasse ich ihm noch so eine Narbe.“ Yuki erinnerte sich noch gut daran als Anis Shaynj die Narbe im Gesicht verpasst hatte, es ist nun ein gutes Jahr her seit dem der Sieger des Spieles verkündet wurde und genau an diesem Tag im letzten entscheidenden Kampf hatte Anis Shaynj überrascht und ihn mit ihrem Katana quer über die rechte Gesichtshälfte eine tiefe Wunde zugefügt. Der Kampf war hart und anstrengend gewesen und sie hätten ihn gewonnen wäre da nicht der Heckenschütze gewesen der Yuki eine schwere Wunde am Bauch zugefügt hatte und so das Gleichgewicht gekippt wurde. Das Spiel hatte blutig geendet mit Shaynj als Sieger, Yuki und Anis wurden zweite und der Heckenschütze namens Mirama wurde dritter. „Dieser Jahr schlagen wir ihn, ganz sicher“, murmelte Anis, wohl selbst in Gedanken an diesen Tag vertieft. Yuki öffnete die Türe zum Dojo, beide ließen ihre Taschen auf den Boden fallen schnappten sich zwei Schwerter und gingen in Anfangsposition. Die silbernen Klingeln glänzten im herein scheinenden Sonnenlicht eine Sekunde später war nur noch das Geräusch von aufeinanderprallenden Klingen und das schwere Atmen der Kämpferinnen zu hören. Kapitel 2: Das Briefing ----------------------- „Morgen beginnt es endlich, ich kann es gar nicht mehr abwarten.“ Yuki schulterte ihre Tasche und schaute hinter sich wo Anis auf dem Boden hockte und ihre Schuhe anzog. „Morgen beginnt das Spiel und wir werden den Titel wieder zurückholen damit unsere Eltern stolz auf uns sind.“ Den letzten Satz flüsterte Yuki nur aber Anis hörte ihn trotzdem. „Sie sind auch so Stolz auf uns, seit wir zwölf sind spielen wir dieses Spiel, sie haben uns schließlich darauf vorbereitet zu kämpfen und nicht zu verlieren, wäre Shaynj nicht aufgetaucht hätten wir den Titel schon lange wieder und unsere Schuld schon lange beglichen.“ Anis nahm entschlossen ihre Tasche. „Du hast Recht, unsere Eltern haben uns den Startplatz vererbt seit sie nicht mehr spielen vertreten wir sie und dieses Jahr holen wir uns den Titel zurück.“ Yuki öffnete die Haustüre und musste erst einmal blinzeln, die Sonne schien heute extra hell zu scheinen. „Und wir werden Shaynj schlagen“, fügte Anis noch hinzu. Zusammen gingen sie den gewohnten Weg zu ihrer Schule. Da Ferien waren war sie größtenteils lehr, nur vereinzelte Schüler waren da wegen Nachhilfe oder Clubaktivitäten. Yuki und Anis waren weder wegen dem einen noch dem anderen hier, sie waren hier weil das Briefing, die Einführung, hier in ihrer Schule stattfand. Für die Spieler war es Pflicht an dieser Veranstaltung teilzunehmen, dies galt insbesondere für die 27 neuen Spieler. Die letztjährigen Sieger mussten das Briefing nicht besuchen aber dies war der perfekte Zeitpunkt um sich seine ersten Opfer zu suchen. Sie folgten unauffälligen Markierungen welche in den Gängen angebracht waren und sie zum Klassenzimmer der 11-B führten, Anis schob die Türe auf, das Klassenzimmer war schon voll besetzt offenbar waren bereits alle da. 54 Augenpaare musterten die beiden Schulmädchen wie sie in der Türe standen, einige lachten verhalten andere meinten ob sie sich wohl verlaufen hätten. „Wenn das mal nicht der Rotfuchs ist und das Täubchen das gestern fliegen lernen wollte.“ Meinte eine tiefe sarkastische Stimmer hinter ihnen. „Mädels wie lange wollt ihr noch in der Türe stehen?“ Shaynj erdreistete sich die Mädchen in das Klassenzimmer zu schieben, er wich geschickt Anis Fausthieb aus und lachte nur über ihr leises zischen. „Setzten wir uns.“ Murmelte Yuki und zog Anis, die immer noch Shaynj niederstarrte am Arm zu zwei lehren Sitzplätzen. Yuki holte aus ihrer Tasche einen kleinen Block und einen Kuli hervor, sie schaute sich die Anwesenden genau an und notierte sich einige Details die sie mit ihren Analytischen Fähigkeiten ausmachen konnte. Ein Mann um die 35 saß vermummt schräg vor ihnen, trotzdem konnte sie den Schatten einen Eherings an seinem Ringfinger erkennen, ein andere futterte wie ein besessener Pekannüsse und ließ die Schalen achtlos auf den Boden fallen. Der Großteil der Spieler waren entweder Ex-Soldaten oder Kampfmeister, keiner also leicht zu töten, aber jeder hatte eine Schwäche die galt es zu finden und sie gegen sie einzusetzen. Nach zehn Minuten betrat ein Mann das Klassenzimmer, er war Mitte dreißig hatte kurze schwarze Haare und sah in seinem schicken Armani Anzug richtig Smart aus. Ihm auf den Versen waren zwei Damen, beide aufgetakelt bis zum geht nicht mehr und mit einem seltsamen lehren Blick in den Augen , sie hatten zwei silberne Aktenkoffer bei sich. „Schön dass ihr Vollzählig seid.“ Die Stimme des Mannes kam Yuki wunderschön und melodisch vor, doch sie kannte den Mann bereits und wusste das er ein Eiskalter Intrigant war und sich nicht davor scheute zu Töten. „Mein Name ist Kai, ich bin hier der Aufseher. Ich entscheide darüber wer die Grenzen übertritt und wer sich im Rahmen hält. Außerdem verteile ich lebenswichtige Punkte, aber dazu später mehr.“ Kai machte eine kleine Pause um das gesagt wirken zu lassen bevor er fortfuhr. „Ihr alle seid von mir auserwählte Kämpfer die gegeneinander antreten werden und sich solange bekämpfen werden bis der Sieger über alle anderen getrumpft hat und alleine auf dem Feld steht. Denn in diesem entscheidenden fünften Spiel wird es nur einen Sieger geben, es wird nicht wie in den Entscheidungsspielen drei Plätze geben, nein in diesem Jahr wird der Champ den letzten Kampf gewinnen und den Titel des Assassin oft he World für immer tragen. Ich werde nun das Spiel erklären sowie die wenigen regeln die wir haben, wenn ihr dann noch Fragen habt stellt sie am Anschluss der Einführung ich hasse es nämlich wenn man mich unterbricht.“ Das letzte sagte Kai mit einem gruseligen Lächeln auf den Lippen. „Nun zu dem bevorstehen Spiel, Beginn ist um Punkt Mitternacht der heutigen Nacht. Das Spielfeld ist die komplette Stadt mit einem zusätzlichen Radius von zehn Kilometern um die Stadtgrenze, ihr werdet euch also überall frei bewegen können, wer die Zone verlässt wird disqualifiziert und ausgeschaltet. Wie jedes Jahr erhalten alle neuen Spieler Peilsender die ständig am Körper getragen werden müssen, “ die Assistentinnen öffneten ihre Koffer und zum Vorschein kamen kleine Anhänger in Form von Pinguinen. „ Den Siegern aus dem letzten Jahr ist es gestattet ihre eigenen personalisierten Sender zu tragen. Die Sender aktivieren sich Automatisch um Mitternacht, ihr könnt andere Spieler mittels einer speziellen App finden, dazu erhaltet ihr den Code später per SMS zugeschickt. Wenn ihr intelligent genug seid dann nutzt diese App nicht mit blindem Vertrauen, unsere beiden Mädchen haben bei ihrem ersten Spiel die App innerhalb weniger Minuten geknackt und nutzen seither ihre gecrackte Version, selbst ihre Peilsenden haben sie modifiziert.“ Kai schaute durch die Reihen, sein Blick blieb etwas länger als nötig auf Anis und Yuki hängen bevor er dann zu Shaynj weiterging um auch dort einige Sekunden zu verweilen. „Es sind alle Waffen erlaubt, jegliche Art von Hilfe auch allerdings muss sie in einem gewissen Rahmen sein, wer sich aber von der Polizei erwischen lässt ist Disqualifiziert und wird getötet ohne Wenn und Aber schließlich wollen wir nicht das Informationen über unsere kleine Aktivität nach draußen gelangen. Während des Spiels sammelt ihr Punkte, ihr wisst nicht wofür ihr Punkte bekommt oder auf was wert gelegt wird, euren Stand könnt ihr lediglich mit der App überprüfen. Sammelt viele Punkte um Boni zu erhalten, es sind auch erstklassige Waffen drin oder Munition und andere kleine Hilfen. Ihr könnt es darauf anlegen Punkte zu sammeln oder ihr könnt es lassen, es bleibt euch überlassen. Mehr werde ich euch nicht verraten denn den meisten Spaß hat man doch wenn man neue Sachen entdecken kann.“ Kai endete seinen Vortrag, bevor irgendjemand Fragen stellen konnte war er bereits aus der Türe verschwunden samt seinem Gefolge das Einzige was sie daließen waren die Koffer mit den Peilgeräten, Yuki und Anis schnappten sich ihre Sachen und verließen ebenso schnell das Klassenzimmer und das Schulgebäude. „Machen wir unsere letzten Vorbereitungen.“ Anis wühlte in ihrer Tasche herum und holte eine Stadtkarte raus. „Ich habe schon einige Punkte markiert an denen wir unsere Vorräte platzieren können, sie liegen alle in der Nähe und sind unauffällig.“ Anis reichte Yuki die Karte, die sie sich gleich anschaute. „Gut, lass uns alles platzieren und dann unsere Sachen packen damit wir zu unserem Startpunkt können.“ Yuki hob die schwere Tasche hoch, darin klapperten rund fünfzig gefüllte Magazine, Dolche und Wurfmesser, Nahrungsmittel und Wasser. Es war einfach viel sicherer die Sachen in Verstecken unterzubringen als immer zurück zu ihrem Haus zu gehen. Anis und sie gingen nacheinander die markierten Stellen auf der Karte ab, legten Magazine, Munition und Essen hinein. Nach zwei Stunden hatten sie ihre Runde durch und saßen jetzt im Dojo auf dem Boden und packten ihre Taschen. Wie jedes Jahr trugen sie ihre Schuluniformen, ein schlichter schwarzer Rock dazu eine weiße Bluse und ein Jackett, so war es für sie wesentlich einfacher unauffällig durch die Stadt oder Menschenansammlungen zu kommen. Eine Stunde vor Mitternacht machten sich die Mädchen auf zu ihrem Startpunkt, sie machten sich einen kleinen Spaß daraus jedes Jahr von einem anderen Punkt das Spiel zu beginnen, letztes Jahr hatten sie den zehn Meter Turm des nahegelegenen Freibades gewählt, dieses Mal war es ein kleiner Spielplatz in der Nähe. Die Nacht war Sternenklar und der Mond tauchte die leeren Straßen und Gassen in silbernes Licht. Der Spielplatz lag verlassen in der warmen Sommernacht da, die Schaukeln quietschten leise im Wind, Zikaden zirpten in der Wiese. „Eine schöne Nacht um das Spiel zu beginnen.“ Meinte Anis, sie hielt eine der Schaukeln an und setzte sich drauf, dann beugte sie sich nach hinten und fing an zu schaukeln. Yuki legte sich auf die Rutsche und schaute zum Sternenhimmel hinauf. Der Nordstern schien mit seiner Helligkeit die anderen Sterne zu verspotten, das Sternbild des Löwen wachte nicht nur über die anderen Sterne sondern auch über die Spieler des diesjährigen Assassin´s Game. Kapitel 3: Erste Opfer ---------------------- Yuki hatte gerade die Augen geschlossen um noch ein bisschen die warme Sommernacht zu genießen da hörte sie Stimmen. Mehrere männliche Stimmen näherten sich dem Spielplatz, auch Anis hatte sie gehört, denn sie hielt schlitternd die Schaukel an und schaute mit hochgezogenen Augenbrauen zu Yuki hinüber. „Mann das war vielleicht eine Memme, wie der angefangen hat zu Heulen hahahaha …“ „Ja das war so lustig.“ Die Stimmen wurden lauter und kurz darauf betraten fünf Jungen den Spielplatz, verdutzt blieben sie stehen als sie die beiden Mädchen auf den Spielgeräten sahen. „Wer hat sich denn da auf unseren Spielplatz verirrt?“ Fragte ein stämmiger Junge, er trat vor und baute sich kraft protzend auf. „Euer Spielplatz?“ Hakte Yuki nach, Anis kicherte leise. „Ja Ladys das ist unser Platz verschwindet gefälligst von hier oder wir sorgen dafür das ihr abhaut.“ „Du willst zwei Mädchen verprügeln?“ Anis stand von ihrer Schaukel auf, langsam griff sie nach ihrem Schwert. „Wer spricht denn von verprügeln?“ Warf einer der Jungen ein. Ein weiteres Lachen erschreckte nicht nur Yuki sondern auch Anis, es kam nicht von den Jungs vor ihnen sondern aus dem kleinen angrenzenden Wald hinter ihnen. Es war aber so dunkel das man nicht ausmachen konnte wer sich dort versteckte, diese Tatsache wurde allerdings schnell zur Nebensache als ein Ohrenbetäubender Gong durch die Luft hallte. Die zwölfte Stunde hatte geschlagen, das Spiel beginnt. Grinsend zog Anis ihr Schwert, „versuchts doch.“ Bevor sie nach vorne stürzen konnte um den Typen ihr dummes Grinsen aus dem Gesicht zu wischen zischten silberne Schatten durch die Luft und gruben sich in die Stirn des vordersten Mannes. Anis und Yuki zogen flink ihre Schwerter überbrückten die kurze Distanz und köpften die restlichen mit einem hieb, wobei Blut ihre weiße Schuluniform mit roten Flecken bedeckte. Nachdem die toten Körper auf den Boden gefallen waren suchten die Mädchen sofort Deckung, die Wurfsterne waren eindeutig Shaynj´s Handschrift aber offensichtlich war da noch jemand denn Schüsse durchschnitten die Luft und neben Anis Kopf waren plötzlich Löcher in der Holzwand. Yuki zog ihre Freundin auf die Beine, sofort schlugen zu ihren Füßen Projektile ein, sie rannten über den Platz in eine nahe gelegene Gasse. Die Geschosse schlugen ganze Mauerstücke heraus, ließen Fenster und Straßenlaternen zersplittern. „Der Idiot ballert in einer Wohngegend rum, wetten das in zehn Minuten die Cops auftauchen.“ Murrte Anis schwer atmend. Vor ihnen tauchte eine massive Gartenmauer auf, mit einem Hechtsprung darüber brachten sie sich vorerst in Sicherheit und hatten auch endlich die Gelegenheit zu schauen wer ihnen da auf den Versen war. Der Typ war so blöd die Gasse runterzulaufen und nicht erst in Deckung zugehen, so hatten Anis und Yuki leichtes Spiel sie lugten über die Mauer zielten, zwei synchrone Schüsse lösten sich aus den Pistolen und eine Sekunde später fiel der Typ um. Ohne es bemerkt zu haben hatten die Mädchen die Luft angehalten, jetzt stießen sie sie aus, schauten sich an und mussten anfangen zu lachen. „Wollten wir das Spiel nicht gemütlich beginnen?“ Anis stimmte Yuki lachend zu. Sie steckten die Pistolen in die Holster zurück und rafften sich auf. „Mal schauen wer uns da so penetrant gefolgt ist.“ Der Mann hatte zwei dunkle Löcher in den Augen, weiße Knochen leuchteten in der Dunkelheit und Gehirnmasse waberte auf den Asphalt, die Kugeln hatten ihm die Augen weggeschossen und riesige Löcher in die Schädeldecke gerissen. „Das ist Jan Mammer, ein Ex- Soldat, wurde rausgeschmissen wegen Drogenhandels. Tja unterschätze niemals zwei Schulmädchen.“ Anis kickte mit dem Fuß gegen die Leiche. „Wie hat der uns gefunden, er muss uns ja schon vor Beginn des Spiels aufgelauert haben.“ „Vermutlich, aber Shaynj war auch da, wie immer beobachtet er uns wenn das Spiel beginnt.“ „Nun gut dann lass uns mal anfangen.“ „Darauf habe ich gewartet“, Yuki holte ihr Smartphone aus der Tasche und suchte ihr nächstes Opfer. „Er ist mitten in der Stadt, sieht wie ein Einkaufszentrum aus.“ „Klasse um die Uhrzeit ist dort dann bestimmt schon einiges los.“ Anis verstaute ihr Schwert murrend in einem Stofftuch. Yuki schaute auf die Uhr und murrte zustimmend. „Bis wir da sind ja, dann wird das Einkaufszentrum voll sein.“ „Vermutlich werden einige Leute draufgehen.“ „Vermutlich.“ Kapitel 4: Der erste Kampf -------------------------- „Wie gehen wir am besten vor?“ Yuki schaute um die Hausecke. Sie standen vor dem Einkaufszentrum welches inzwischen brechend voll war, Schulferien und die Mittagszeit taten ihren Einfluss und machte es den Freundinnen noch schwerer ihr Ziel auszuschalten. „Erst mal müssen wir wissen wo er sich ungefähr aufhält.“ Anis saß auf dem Boden, konzentriert schaute sie auf ihr Smartphone. „Kai hat beim Briefing den anderen nicht gesagt das wir gewisse Vorteile haben. Die machen wir uns jetzt zu nutzen.“ „Du hackst die Überwachungskameras.“ Bemerkte Yuki. „Klar doch und schon sind wir drin.“ Yuki ließ sich neben Anis an der Wand runterrutschen und schaute auf ihr Handy. Zu sehen waren viele kleine Bilder mit dazugehörigen Bezeichnungen, auf den Bildern bewegten sich die viele kleine Menschen, den Kameras entging nichts, auch nicht das ein Junge in der Parfümabteilung gerade ein Flakon in die Tasche steckte und das ein Mann im Trenchcout in einem Restaurant saß mit einer auffälligen großen und einer sehr langen Tasche. Sein Gesicht wurde durch einen Vollbart, einer Sonnenbrille und einer übergezogenen Kapuze verdeckt, noch offensichtlicher konnte man sich fast nicht verstecken. Blöd war nur, dass das Restaurant voll war mit Familien, Kindern und etlichen anderen Menschen. „Das wird knifflig.“ Murrte Anis. „Da wird sich etwas einrichten lassen.“ Yuki zog aus ihrer Tasche einen langen Mantel, eine Spezial Anfertigung extra für sie und Anis angefertigt von den besten Wissenschaftlern des Militärs, natürlich ganz inoffiziell. Der Mantel bestand aus dünnem Stoff war aber sehr strapazierfähig er hielt Geschosse bis zu einem gewissen Kaliber ab, ein Schwert konnte den Stoff nicht durchtrennen, egal wie scharf es war. „Jetzt können wir endlich mal testen wie gut die Teile sind.“ „Unsere Eltern haben echt interessante Kontakte“, Anis zog sich den Mantel über und zog genau wie Yuki die Kapuze tief ins Gesicht. Bevor sie ihre Position verließen schalteten sie ihre Peilsender offline und betraten dann das Kaufhaus durch den Haupteingang, sofort schlug ihnen kühle Luft aus der Klimaanlage entgegen, das laute Geschnatter der Einkaufenden tat Yuki bereits nach kurzer Zeit in den Ohren weh. Anis blieb von der Menschenmenge ebenfalls nicht verschont, sie kniff die Augen zusammen und rieb sie sich öfter als sonst. Für sie war es unangenehm, denn umso mehr Menschen in einem Raum waren umso mehr Informationen wurden von ihren Augen verschlungen und an das Gehirn weitergeleitet. Es war kompliziert sich durch die Menge zu bewegen ohne dass jemandem die harten und scharfen Konturen unter ihren Mäntel erspürte und möglicherweise Panik bekam und den Sicherheitsdienst rief. Sie schlichen und huschten durch Lücken, versuchten so unauffällig wie möglich die Rolltreppen hochzugehen um in den vierten Stock zu gelangen. „So ein Arsch“, es war nur ein leises Knurren welches von Anis kam als sie den vierten Stock erreichten, sie standen in der Kinder und Baby Abteilung. „Scheiße, das wird nicht gut enden. Lass uns aber trotzdem ersteinmal Deckung suchen.“ Yuki schaute sich kurz um, in einem Laden der Spielzeug und Plüschfiguren anbot fand sie eine einigermaßen stabil aussehende Regalwand. Sie zeigte mit dem Finger auf das Regal und folgte Anis in geducktem laufen dorthin. Mütter und Kinder schauten sie komisch an, aber in solch einer Situation war es ihnen egal was andere dachten. Kaum hatten sie sich in Deckung gebracht hörten sie das Klirren und zersplittern einer Glasscheibe. Der Schalldämpfer unterdrückte die lauten Schüsse, doch unbemerkt blieb es nicht, schreie waren zu hören danach lautes Kinderweinen, ein weiterer Schuss der beides zur Ruhe brachte. Anis linste um das Regal um zu schauen wo sich der Täter befand, ihre Kiefer versteinerten sich als sie zu Yuki sah. Es brauchte keine Worte um zu wissen was passiert war. Entschlossenheit überzog die Gesichter der Freundinnen, sie zuckten nicht einmal zusammen als zwischen ihren Köpfen ein Geschoss das Regal durchschlug und die Plüschfiguren vor ihnen in Fetzten auf den Boden fielen. „So ein mieser kleiner …“ schimpfte Anis während sie zusah wie Plüschfiguren ihrer Lieblings- Anime Sendung weiteren Salven zum Opfer fielen. Verrücktes Lachen übertönte Schluchzen und leises weinen, „wo seid ihr kleinen Hexen, kommt raus und spielt mit mir.“ Yuki schaute zu Anis, sie nickte entsicherte leise ihre Pistole und legte sich vorsichtig auf den Boden. Yuki stürmte um das Regal herum rannte zu einer kleinen Tischgruppe rutschte die letzten paar Meter über den Boden, stieß einen massiven Tisch um gerade rechtzeitig um eine Kugel abzufangen. Links von ihr wimmerten einige Frauen, die Männer lagen mit über dem Kopf zusammengefalteten Händen auf dem Boden oder hatten kleine Kinder unter ihren Körpern um sie zu schützen. Yuki hatte in gewisser weise Mitleid mit ihnen, schließlich hatten sie nichts mit dem Spiel zu tun, diese Zweifel wurden schnell weggefegt als ein weiteres Geschoss durch die Luft pfiff an einem harten Gegenstand abprallte und mit voller Geschwindigkeit in den Kopf einer Frau einschlug die gerade versuchte über eine Rolltreppe zu entkommen. Ihr toter Körper rumpelte die stillstehende Treppe nach unten und hinterließ dabei nicht nur eine Blutspur, die Zacken der Treppenstufen hatten ihren Schädel geöffnet und Gehirnteile sowie Knochensplitter lagen auf der ganzen Treppe verteilt. Yuki überprüfte mit ihrem Handy die Position ihres Gegners, sie musste ihn in eine Position bringen von welcher Anis ihn Problemlos erschießen konnte. Sie stieß also den Tisch nach vorne, hechtete weiter, erneut durchzogen Salven die Luft, ein fürchterlicher Schmerz lies Yuki kurz wanken aber der Mantel hielt sein Versprechen und wehrte die Kugel ab die sich in ihre Schulter hatte bohren wollen. Mit einer Hand am Schwertgriff sprang sie auf den letzten Meter hoch in die Luft, der Mann vor ihr erwartete das sie ihr Schwert zog, er hob die Pistole hoch und kurz schaute Yuki direkt in den Lauf der Waffe, dann ertönte ein bekanntes und vertrautes Geräusch. Yuki zog ihre Knie nach oben, schlug sie dem Typ in die Fresse und landete Sanft wie eine Katze über dem Toten Mann, sie hob die Hand als würde sie sich verabschieden doch es war ihr Zeichen an Anis das sie den Mann perfekt getroffen hatte. Jetzt blieb nur noch eine Sache übrig, Yuki zog ihre schwarzen Klingen hervor und schlug dem bereits toten Mann den Kopf ab, der rollte einige Zentimeter vor die Füße einer jungen Dame die plötzlich zu schreien anfing und den Kopf mit dem Fuß wegkickte, er flog über das Geländer und zwei Stockwerke tiefer hörte man ein Flatsch als der Kopf auf dem Steinboden zerschlug. Anis schaute kurz nach unten, dann kam sie zu Yuki. „Wir sollten verschwinden, das Gebäude ist schon von der Polizei und einer Spezialeinheit umstellt.“ „Machen wir das wir wegkommen.“ Yuki folgte Anis, sie hatte wie immer bereits einen Fluchtplan ausgetüftelt. Anis rannte zurück zu dem Laden wo sie vorhin Deckung gesucht hatten, sie durchquerten ihn mit Windeseile bis zu einer Türe auf der: Nur für Mitarbeiter stand. Diese schoben sie auf und fanden dahinter ein Treppenhaus vor, statt runter rannten sie die Treppe immer zwei Stufen auf einmal nehmend nach oben bis sie auf dem Dach standen. „Und jetzt?“ Keuchte Yuki. Anis zeigte zur Westseite. „Jegliche Art von Hilfsmitteln sind erlaubt.“ Ein wummern durchschnitt die Luft. Wummm wummm wummm, ein plötzlich auftretender starker Wind, begleitet von diesem Wummern warfen Yuki und Anis die Haare ins Gesicht. Rotorblätter tauchten am Rand des Gebäudes auf, dann erschien der komplette Hubschrauber, grinsend drehte sich Anis zu Yuki, die plötzlich auch zu lachen anfing. Der Hubschrauber Typ Mil Mi-24 kreiste ein paar Runden über ihnen bevor eine Leiter aus dem Passagierraum geworfen wurde, Yuki und Anis ergriffen die Sprossen des Kampfhubschraubers und ließen sich in der Nachmittagssonne davon fliegen. Sie kletterten die Sprossen nach oben, im Passagierraum wurden sie schon freudig von einem jungen Mann erwartet der ihnen beim einstig half. „Hey Jason, du kommst genau im richtigen Moment.“ Anis klatsche ihn ab und auch Yuki begrüßte ihren Kumpel freudig. „Anis und Yuki, meine Lieblings Kämpferinnern, Dave und ich haben im Übrigen einen hohen Einsatz auf euch gesetzt. Nicht wahr?“ Jason drehte sich zu dem Piloten um. „Jo, alle haben auf euch gesetzt. Wie jedes Jahr verfolgen wir das Spiel nur wegen euch.“ Sie flogen einige Minuten über die Stadt, unterhielten sich fröhlich bis sie über ihre Schule hinweg flogen und Yuki eine kleine Gestalt auf dem Fußballplatz sitzen sah. Die anderen bemerkten ihre kurze Abwesenheit im Gespräch nicht, erst als Jason ihr auf die Schulter tippte zuckte sie zusammen und schaute den Soldaten mit viel zu schnellem Herzschlag in die Augen. Der Kampfhubschrauber landete sanft nach weiteren fünf Minuten Flugzeit auf dem Dach einer Militärbasis, sie lag gerade noch in der Spielzone, was Anis und Yuki nur gut fanden denn hier waren sie aufgewachsen und hatten mit den Soldaten trainiert und gelebt. Dave hatte einen Punkt angesprochen den Kai, der Briefer nicht angesprochen hatte, diesen Aspekt des Spieles erfuhr man erst nachdem man als Gewinner hervorging. Die breite Öffentlichkeit wusste nichts von diesem Spektakel, nur wer regelmäßig auf dem Schwarz Markt unterwegs war konnte sich in das Spiel einkaufen. Die Leute die sich einkauften, beeinflussten das Spiel indem sie auf ihre Favoriten Wetten abschlossen und ihnen Boni kauften. Über die Überwachungskameras und zusätzlich angebrachte Kameras wurden die Spieler auf Schritt und Tritt verfolgt, schließlich wollte das Publikum etwas zu sehen bekommen. Der komplette Stützpunkt wettete auf die Mädchen, hier war ihr zweites zu Hause, ihre Eltern hatten hier selbst gelebt und trainiert während sie aktive Spieler waren. Seitdem sie allerdings Journalisten sind, waren sie selten zu Hause und Anis und Yuki haben ihre komplette Kindheit zwischen den Soldaten und hartem Training verbracht. Kapitel 5: Warum kämpft ihr? ---------------------------- „Können wir die Nacht hier verbringen?“ Anis hüpfte aus dem Heli. „Klar, da musst du doch nicht fragen.“ Jason half Yuki aus dem Heli, dabei musste Anis sich ein Lachen wirklich schwer verkneifen, stattdessen erntete sie einen bösen Blick von Yuki. Zusammen betraten sie den Stützpunkt, alle hießen sie willkommen und gratulierten ihnen zu dem spektakulären Sieg. Selbst ihre Zimmer sahen noch genauso aus wie sie sie verlassen hatten, die Betten waren gemacht und sauber war es auch. „Wir putzen mindestens einmal am Tag euer Zimmer.“ Murmelte Jason verlegen. „Danke“, Yuki schenkte ihm ein lächeln worauf der Soldat sofort rot wurde, irgendwas von Besprechung stotterte und davon stolperte. „Ich grig mich nicht mehr, langsam ist es wirklich schlimm und sehr Offensichtlich.“ Anis plumpste lachend aufs Bett. „Lass ihn doch, ist doch ganz süß.“ Yuki legte sich neben sie. „Ja total, vor allem wenn ihr mitten in der Nacht Simst, oder wenn du in der Schule bist und dein Handy klingelt weil er dein süßes Stimmchen gerne vernehmen will.“ „Ach du bist doch nicht besser, du und Steve ich schreibt euch doch auch die ganze Zeit.“ „Das ist was anderes.“ „Nein eigentlich nicht.“ Murrte Yuki mit einem kleinen Lächeln. „Ruhen wir uns aus, rüsten uns mit Waffen aus und dann geht’s weiter.“ Anis streckte die Hand aus als wolle sie nach etwas greifen. „Und am siebten Tag sprach Gott: Dies soll der Tag der Spiele sein, also spielt bis ihr es leid seid und das Spiel eure Vergangenheit, die Zukunft und euer Schicksal bestimmen wird.“ Yuki hob wie Anis die Hand in die Luft und griff nach einem Imaginären Gegenstand. Plötzlich übermannte sie die Erschöpfung, ihr fielen die Augen zu und sie schlief tief und fest. Anis betrachtete kurz ihre schlafende Freundin, dann rutschte sie wiederwillig vom Bett runter, während Yuki sich ausruhte konnte sie solange Waffen und Ausrüstung besorgen. Der Gang den sie betrat war kühl, Neonbeleuchtung tauchte den Weg in fahles Licht doch auch ohne Licht würde sich Anis hier zurecht finden. Unterwegs traf sie vereinzelte junge Soldaten, von allen wurde sie verwirrt angestarrt aber das kümmerte sie reichlich wenig. Aus einem der vielen Räume im Trainingstrakt drang lautes johlen und anfeuerungsrufe, Anis blieb vor dem Trainingsraum stehen und betrachtete die Kämpfenden die sich in einem Boxring einen Kampf lieferten. Die Soldaten kannte sie nicht also trottete sie weiter zum nächsten Trainingsraum, dort fand sie endlich einige bekannte Gesichter. „Wenn das mal nicht Anis ist“, rief einer freudig. „Wo ist denn deine bessere Hälfte?“ Ein Mann in Trainings Kleidung umarmte Anis. „Hey Jonas, lange nicht gesehen, Yuki schläft sich grad ein bisschen aus.“ Anis begrüßte ihren alten Trainer, aus dem Augenwinkel sah sie eine dunkle Gestalt aus der Türe huschen. „Freut mich das ihr euch hier eine Pause gönnt.“ „Ja die Gelegenheit ist günstig.“ Im Hintergrund wurde leise getuschelt, einige der anwesenden beugten sich neugierig nach vorne um sich den Besucher genauer anzusehen. „Hahaha“, Jonas lachen hallte laut durch den Raum. „Darf ich euch vorstellen, das ist Anis Nighthunter, sie und Yuki Knight haben an dieser Basis so einige Rekorde aufgestellt und vielen Soldaten in die Eier getreten.“ „Das ist übertrieben.“ Murmelte Anis kleinlaut. Doch das wurde überhört denn aus dem Murmeln wurden Diskussionen ob das wirklich stimmen konnte. „Wie wäre es mit einem kleinen Kampf?“ Fragte eine tiefe Stimme hinter Anis, die anwesenden Soldaten hielten scharf die Luft an. „Wie denn der Elitesoldat Steve Banshot will gegen mich kleines Mädchen kämpfen?“ Anis zog in gespielter Überraschung eine Augenbraue hoch. „Worauf warten wir noch?“ Yuki zog die Decke höher irgendjemand, vermutlich hatte Anis die Decke runtergezogen um sie zu ärgern, hinter sich spürte sie etwas Warmes automatisch rutschte sie näher an die Wärmequelle und kuschelte sich ein. Seltsamerweise roch das warme etwas verdammt gut und bewegte sich auch leicht, was seltsam war denn eigentlich sollte sich nichts in ihrem Bett bewegen außer sie selbst. Reflexartig zog Yuki die Knie hoch und kickte mit voller Kraft gegen das was vor ihr lag, dann sprang sie auf griff nach ihren Waffen, merkte das die nicht da waren und versetzte der Gestalt vor ihr noch einmal einen saftigen Tritt in den Bauch. Die Gestalt vor ihr stieß einen lauten Schmerzensschrei aus und sackte zu Boden Yuki wollte schon einen weiteren Angriff starten aber draußen war sofort lautes Fußgetrampel zu hören die Türe wurde aufgestoßen und Anis, Steve, Jonas und ein dutzend weiterer Soldaten standen plötzlich im Raum. Anis schaute auf die gekrümmte Gestalt am Boden kurz schaute sie verwirrt zu Yuki dann brach sie vor lauter Lachen zusammen und auch Steve der erst nach Anis die Gestalt auf dem Boden erkannte fing lauthals an zu lachen bis ihm Tränen in die Augen traten. Yuki schaute die zwei nur verwirrt an. „Jason das hatten wir doch schon mal oder?“ Steve lehnte sich an der Wand, die Gestalt unter Yuki murrte leise. Erst jetzt schaute sie nach unten, unter ihr lag der gute Jason der sich den Bauch hielt, Yuki spürte wie ihr die röte ins Gesicht stieg. Nicht nur weil sie einen der beiden besten Soldaten außer Gefecht gesetzt hatte sondern auch weil sie vor versammelter Mannschaft in BH und Schlüpfer auf dem Bett stand. Anis die sich immer noch krümmte vor Lachen erkannte die Situation und schob die Männer allesamt nach draußen, vor der Tür hörte man sie immer noch Lachen. „Tut mir leid, ich hab dich nicht erkannt“, Yuki hüpfte vom Bett runter und hielt Jason eine Hand hin um ihn hoch zu ziehen, doch der hielt sich nur die Hand vor Augen. Ohne hinzusehen zog er sich sein Shirt aus und reichte es ihr sie hatte schon wieder vergessen das sie nichts anhatte. „Danke.“ Yuki zog das Shirt schnell über und setzte sich dann aufs Bett, sie zog die Decke über ihre Nackten Beine. „Ich hätte dran denken sollen“, murmelte Jason verlegen, er setzte sich im Schneidersitz vor Yuki und schaute zu ihr hoch. „Du hast mich aber nicht …“ Yuki schaute auf den Stuhl hinter Jason wo ihre Kleider lagen. „Nein, nein das war Anis.“ Eine peinliche Stille entstand, sie saßen einfach nur da und schauten aneinander vorbei. Yuki beobachtete ihn gerne, selbst als sie hier noch gelebt hatten, hatte sie Jason oft beim Trainieren zugesehen und auch jetzt beobachtete sie wie sich seine Brust langsam hob und senkte. Das wenige Licht welches durch die Vorhänge kam tauchte seinen Muskulösen Körper in warme Farben und setzte markante Akzente. Jason war der erste der die Stille unterbrach. „Warum macht ihr immer noch bei diesem Spiel mit?“ Verbitterung war in seiner Stimme zu hören, verlegen schaute er auf Yukis Füße. „Weil man uns dazu zwingt.“ Yuki legte den Kopf auf die Knie. „Kann man da nichts machen?“ „Nein, entweder wir sterben oder wir gewinnen. Wenn wir nicht teilnehmen töten sie die Menschen die wir lieben.“ Yuki dachte an Anis, sie erzählten sich alles egal um was es sich handelte und deshalb wusste Yuki das sich Anis geliebte Person hier in diesem Stützpunkt aufhielt. „Warum bleibt ihr nicht einfach hier?“ Jason klang traurig, ungewöhnlich für einen Elitesoldaten wie er es war. „So sind nun mal die Regeln.“ Flüsterte Yuki. „Es muss doch einen Weg geben …“ „Spiel oder stirb.“ Mehr sagte Yuki nicht. „Aber …“ Jason suchte nach irgendwelchen Einwänden, er wusste das es keine Möglichkeiten gab dem Spiel zu entrinnen. Yuki überkam plötzlich ein seltsames Gefühl, sie rutschte vom Bett direkt in Jasons Arme, legte den Kopf auf seine Schulter und war überaus froh als sich seine starken warmen und beschützenden Arme um sie legten und fest an sich drückten. Anis ging still hinter Steve her, ihr Sparring wurde zwar unterbrochen aber weder sie noch er hatten große Lust auf einen weiteren Kampf. Sie schaute auf den breiten Rücken vor sich und plötzlich übermannte sie ein seltsames Gefühl welches sie bis dahin noch gar nicht gekannt hatte, ihr Herz schlug mit jedem Schritt schneller, sie fühlte sich immer geborgener. Ohne aufzupassen wo sie eigentlich war, war Anis Steve bis zu seinem Quartier nachgelaufen, jetzt stand sie verwirrt in der Türe. „Mach die Türe hinter dir zu.“ Meinte Steve nur, er schlüpfte aus seinen Schuhen und schaute zu Anis die immer noch an der Tür stand. Sie zog ihr Handy aus der Tasche und stieß ein murren aus. „Wie viele sind es noch?“ „15.“ Anis setzte sich auf einen kleinen roten Stuhl. „Solltest du nicht bei Yuki sein?“ „Nein, Jason stellt sich so dumm an da will ich nicht dabei sein.“ „Was die wohl machen?“ „An was du nur wieder denkst.“ Anis schaute zu Steve, er hatte sich aufs Bett gelegt. Seine Dunkelbraunen Haare sahen aus wie geschmolzene Schokolade, die feinen Gesichtszüge sahen zum ersten Mal Nachdenklich aus und seine Muskeln bewegten sich unter dem engen Shirt als er sich aufsetzte um Anis anzusehen. „An nichts Bestimmtes.“ Nach zehn Minuten schweigen schaltete Steve den Fernseher ein, er zappte durch die Programme stoppte bei einem bei dem gerade Dirty Dancing lief, schaltete aber sofort weiter als er Anis Stirnrunzeln sah, das nächste Programm bei dem er stoppte zeigte einen Fußballplatz. Auf dem Platz wurde nicht gespielt, sondern es saß nur ein Junge im Mittelring und aß einen Apfel. Die Bildqualität war nicht besonders gut, so als ob das Bild von einer Überwachungskamera stammte und nicht von einer Filmkamera. Steve schaute besorgt zu Anis und wollte schon weiterschalten aber sie hielt seine Hand mit der Fernbedienung fest. Nun hatte sie endlich die Möglichkeit Shaynj kämpfen zu sehen, noch nie hatte sie ihn aus so einer Perspektive dabei beobachten können ohne die Gefahr selbst in einen Kampf verwickelt zu werden. „Willst du das wirklich sehen?“ Das Zweifeln in Steves Stimme machte Anis irgendwie wütend, sie schnappte sich die Fernbedienung um Steve zu zeigen das sie sich sicher war das sie das sehen wollte. Sie mussten auch nicht lange warten, ein Schemen bewegte sich am Rand der Kamera und schlich sich von hinten an Shaynj heran. Dieser saß weiterhin da und aß gemütlich seinen Apfel, erst als der andere einen Meter hinter ihm stand die geladene Pistole auf seinen Kopf gerichtet bewegte er sich. Blitzschnell war er aufgestanden hatte sich um die eigene Achse gedreht, er warf seinem Gegner den Apfel ins Gesicht nutzte die kurze Verwirrtheit und warf drei Wurfsterne hinterher. Kaum fiel der Mann Tod um verzerrte ein Schuss die Geräusche, Shaynj lachte nur müde als er in die Richtung schaute aus der der Schuss gekommen war. Ein weiterer Schuss ertönte, Shaynj strauchelte und lag am Boden. Jubelschreie waren zu hören, dann tauchte eine kleine Gruppe von Personen auf, sie stellten sich im Kreis um Shaynj und betrachteten ihr Werk. Die Kameraeinstellung erlaubte nicht den Blick in den Kreis aber das glitzern eines Blutverschmierten Schwertes das aus dem Brustkorb von einem der Männer ragte sprach Bände. Die Gruppe schaute sich plötzlich verwirrt um, suchten nach ihrem Gegenspieler, erschrocken drehten sich alle um als einer ihrer Kumpels anfing zu schreien sich an die Brust griff und Blut spuckend zusammen brach. In völliger Panik fingen einige an wild um sich zu schießen, doch es war zwecklos einen Schatten konnte man nicht so leicht einfangen. Wieder ein lautes Schreien, ein Kopf plumpste auf den Boden rollte zwischen den wild umher rennenden Kämpfenden hin und her. Einer trat ungeschickt auf den Kopf, er fiel um und ehe er es sich versah steckten in seiner Brust zwei Dolche genau im Herzen. Einigen aus der Gruppe schien alles zu viel zu werden, sie flüchteten lieber als hier in diesem Gemetzel zu sterben, doch weit kamen sie nicht. Shaynj hatte sie eingeholte, kurz zuckte eine silberne Klinge auf dann landeten die Flüchtigen rutschend auf dem Kunstrasen. Sie hielten sich ihr Versen, das Blut verfärbten ihre Hose dunkel. Shaynj trat neben sie, er sagte ihnen etwas aber so leise das die Mikrofone es nicht aufnehmen konnten. Spielerisch hielt er sein Schwert über den Hals des vor ihm liegenden Mannes, doch statt ihm den Kopf abzuschlagen und ihn somit zu erlösen ließ er die Klinge langsam über den Rücken fahren. Das die Schnitte tief waren konnte Anis selbst durch die schlechte Kameraqualität erkennen, sie hasste Shaynj dafür das er seine Opfer folterte statt es kurz und knapp zu machen. Er liebte dieses Spiel, liebte den Schmerz in den Augen der Menschen wenn man sie folterte. Es machte ihm Spaß zuzusehen wie das Leben langsam aus seinen Opfern wich, ließ jeden einzelnen langsam sterben nur Yuki und sie wollte er schnell töten wollte sie schnell aus der Welt schaffen, denn er konnte Spielverderber nicht leiden. Fünfzehn Minuten durfte Anis zusehen wie Shaynj die Männer folterte, dann starb der erste, der nächste jagte sich eine Kugel in den Kopf die anderen folgten seinem Beispiel. „Was für ein Arsch.“ Brummte Steve, Anis stimmte Wortlos zu, sie betätigte den Off- Knopf der Fernbedienung und der Bildschirm des Fernsehers wurde wieder schwarz. „Soll ich dir eine Jogginghose leihen?“ Jason schaute Yuki verlegen an, vage deutete er in Richtung ihrer alten Schuluniform. „Ähm …“ Yuki schaute zu ihrem lehren Kleiderschrank, dann zu der Decke auf ihrem Schoß dann zu Jason vor ihr. „Wäre super.“ Jason stand so plötzlich auf das Yuki schon nach einem Messer greifen wollte, aber wieder war keines in Griffbereitschaft und ihr stieg die Röte ins Gesicht, doch Jason lächelte verständnisvoll. „Klopf bitte an wenn du wieder kommst.“ Rief ihm Yuki noch hinterher, sie hörte Jason noch ein ist ok rufen bevor er um die nächste Ecke bog und verschwand. Sie schaute noch einige Minuten auf die Ecke wo er verschwunden war, dann schloss sie leise die Türe, zog Jasons Shirt aus warf es samt Unterwäsche aufs Bett und betrat das anliegende Bad. Der Boden war weiß gefliest, die Wände schwarz, die Armaturen waren alle aus Kalkstein, die Dusche war komplett verglast. Yuki stellte die Dusche an, sie musste einige Sekunden warten bevor heißes Wasser kam und die Scheiben alle beschlugen. Sie stellte sich unter den Wasserstrahl der Tropenbrause, genoss wie das Wasser über ihre Haut lief und das ganze getrocknete Blut abwusch. Irgendjemand hatte ihr Lieblings Shampoo auf den Ablage gestellt, mit Freuden nahm sie es und schäumte sich die langen silbernen Haare ein, der Geruch von Pfirsichen breitete sich im Bad aus. Leise summte Yuki eine Melodie vor sich hin, ein Kinderlied das ihre Mutter ihr und Anis oft vorgesungen hatte als sie noch klein gewesen waren. Sie fragte sich was Anis gerade machte, wahrscheinlich war sie bei Steve, sie waren vorhin zusammen weggegangen. Yuki griff zur Spülung und zum Duschgel, sie liebte den Pfirsichgeruch der ihre Haare bedeckte und den Schokoladigen Geruch nachdem ihre Haut immer nach dem Duschen roch. Sie stellte das Wasser ab, tapste klitschnass über den kalten Boden, ihre Haare tropften auf den Steinboden und hinterließen kleine Wasserpfützen. Immer noch vor sich hin summend öffnete Yuki die Badezimmertüre, den Blick auf den Boden gerichtet bemerkte sie erst als es zu spät war die Person auf ihrem Bett. Sie schaute erst auf als sie die dunklen Schuhe bemerkte, ein quietschen entfuhr ihr sie holte aus hielt die Hand erhoben, ihre Haare verdeckten ihr die Sicht, doch dieses Muster auf dem Shirt kannte sie und sie senkte die Hand auf halbe Höhe. „Sorry, sorry ich hab nix gesehen.“ Ein Shirt wurde ihr entgegengehalten, sie schnappte es sich und zog es schnell über. Als nächstes wurde ihr eine Jogginghose in die Hand gedrückt und erst als sie diese anhatte drehte sich Jason zu ihr um und nahm die Hand von den Augen. „Ich hab geklopft.“ Versuchte er sich zu entschuldigen aber Yuki kniff nur die Kiefer zusammen und senkte den Kopf damit Jason nicht sah wie rot sie wurde. Um 18 Uhr schellte eine Klingel, Zeit fürs Abendessen. Im Essens Sahl schaute sich Yuki mit dem Tablett in der Hand nach ihrer Freundin um, sie fand sie neben Steve an einer kleinen Tischgruppe sitzend. „Hey Leute, “ sie setzte sich neben Anis, auf die andere Seite setzte sich Jason. Noch immer trug sie sein Shirt und eine seiner Jogging Hosen, denn Yuki hatte hier keine Kleidung und Jason meinte sie könne doch nicht in diesen zerfetzen und vor Blut triefenden Kleidern zum Essen gehen. „Na gibt’s was Neues?“ Steve schaute schelmisch grinsend zu Yuki deren Wangen immer noch rot glühten. „Nicht das ich wüsste.“ Yuki zuckte mit den Schultern, worauf Steve lachte. „Anis wir müssen unbedingt unsere Ausrüstung verbessern, bald kommen die schwarzen Samurai ins Spiel und dann steht uns auch noch ein Kampf mit Shaynj bevor.“ Jason neben ihr verschluckte sich an seinem Brot als sie die schwarzen Samurai und Shaynj erwähnte. „Müsst ihr darüber reden?“ Fragte er hustend wurde aber gekonnt ignoriert. „Machen wir am besten nach dem Essen, Jonas hat schon etwas vorbereitet.“ Anis rührte gedankenverloren in ihrer Suppe. Das Essen verlief schweigend, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Was allerdings auffällig war, war die Tatsache dass Steve die ganze Zeit Anis anstarrte und Jason Yuki nicht aus den Augen ließ. Selbst als die Mädchen zu Jonas gingen um sich ihre neue Ausrüstung zu holen waren ihnen den Jungs auf den Fersen. „Jungs den Mädels wird schon nichts passieren, also ab mit euch ich werde schon auf sie aufpassen.“ Jonas scheuchte die Jungs weg und schlug ihnen die Tür vor der Nase zu. „Verliebte Jungs sind schlimmer als ein Haufen Testosteron gesteuerte Männer die sich streiten wer den größten hat.“ „Verliebte Jungs?“ Fragte Anis belustigt. „Ach die Jugend, “ bekam sie nur als Antwort. Anis und Yuki sahen sich an, beide zuckten fragend die Achseln und wandten sich dann den Waffen auf dem Tisch zu, darüber wussten sie alles und kannten sich auch damit aus. „Hier haben wir ein Katana mit Damast klinge und verstärktem Griff, perfekt für schnelle und wendige Kämpfer.“ Jonas reichte Yuki das Schwert. „Es ist leicht“, stellte sie überrascht fest. „Ja außerdem sind es zwei klingeln und für Anis habe ich dieses Schmuckstück.“ Jonas reichte Anis ein Schwert, als sie es aus der Scheide zog hielt sie die Luft an. „Sein Name ist Shadowhunter, es schneidet durch jedes Material, damit wirst du den schwarzen Schatten jagen und vernichten.“ Jonas sprach Shaynjs Spitznamen wie ein Schimpfwort aus. Jeder nannte ihn so weil er wie ein Schatten war, er war immer da aber niemand konnte ihn fassen. Der letzte Kampf zwischen Anis, Yuki und ihm ist knapp ausgegangen, trotzdem hatte er gesiegt wie die Jahre zuvor auch schon. „Dieses Mal ist er dran.“ Stellte Anis fest. „Was anderes will ich auch gar nicht hören.“ Jonas überreichte den Mädchen jeweils zwei neu entwickelte Pistolen mit Handscanner, dazu spezielle Munition und Schnellfeuerwaffen deren Treffsicherheit in der Ferne genauso gut war wie in der Nähe. Außerdem erhielten sie noch einige dutzend Wurfsterne und Wurfmesser, Jonas lobte sie über alle Maßen da sie Millimetergenau ausbalanciert waren und somit eine noch höhere Treffsicherheit boten. „Und damit meine Mädels nicht in Jogging Kleidung in den Kampf müssen …“ Jonas holte aus einer Truhe zwei Kampfmonturen heraus. „Schussfest, Schnittfest, Leicht die Teile waren extrem teuer aber für euch scheue ich keine Mühen und Kosten.“ „Danke Jonas.“ Anis umarmte den Riesen und drückte ihn fest. „Für meine Mädels mach ich doch alles.“ Murmelte er verlegen. „Probiert sie am besten gleich an.“ Jonas legte die Kampfmonturen, die ihrer Schuluniform recht ähnlich sah auf den Tisch und verließ kurz den Waffenraum damit sich die Mädchen ungestört umziehen konnten. „Na wie passen sie?“ Jonas lugte vorsichtig durch einen Türspalt, als er sah das sie sich komplett umgezogen hatten öffnete er die Türe ganz und betrachtete sein Werk. „Sie sind perfekt.“ Schwärmte Anis, die sofort etliche Dolche und Wurfsterne in Versteckte Taschen schob. „Das freut mich und jetzt ab mit euch, die Jungs warten schon.“ Yuki und Anis verließen den Waffenmeister mit vielen neuen Errungenschaften, jetzt hieß es ausruhen und für weitere Kämpfe fit werden. „Morgen haben wir einiges zu tun.“ Sagte Anis. „Ja, einerseits freue ich mich schon auf die Kämpfe andererseits …“ Yuki sprach ihren Satz nicht zu ende, Anis wusste was sie meinte. „Ja ich weiß, aber uns bleibt nichts anderes übrig, die Spielemacher sind mächtiger als die Armee.“ „Dann kämpfen wir morgen und bringen das Spiel zu ende.“ „Ja.“ Anis musste ihre Zimmertüre akrobatisch öffnen da ihre Hände voll mit Waffen waren, doch bevor sie den Fuß auf die Klinke drücken konnte wurde die Türe von innen geöffnet. „Was macht ihr denn hier?“ Fragte Yuki überrascht, sie schaute zwischen Steve der die Türe aufgemacht hatte und Jason der auf dem Bett saß hin und her. „Wir wollten mit euch reden.“ Sagten beide gleichzeitig. Kapitel 6: Der Anreiz um zu siegen ---------------------------------- „Ihr wollt mit uns reden?“ Hakte Anis nach, sie legte die Waffen auf einen kleinen Tisch. „Ja.“ Stellte Steve fest, mit einem leisen klicken hatte er die Zimmertüre verschlossen, sofort huschten Anis Augen durch den Raum um andere Fluchtmöglichkeiten zu finden, Yuki registrierte alle Gegenstände im Raum mit denen sie kämpfen konnten oder die sie behindern würden. „Wir wollen nur nicht das ihr plötzlich abhaut oder jemand reinplatzt.“ Bemerkte Steve der die Blicke der Mädchen bemerkt hatte. „Klar, was auch sonst.“ Anis war etwas säuerlich, sie und Yuki konnten es nicht ausstehen in einem verschlossenen Raum zu sein. „Das muss ja was furchtbar wichtiges sein wenn ihr dafür extra die Türe abschließt, also raus mit der Sprache.“ Yuki warf einen nervösen Blick zur Tür. „Es geht um das Spiel“, fing Jason an wurde aber sofort von Anis unterbrochen. „Wir können noch solange darüber diskutieren, es wird nichts bringen. Wir haben die Startplätze vererbt bekommen und wir werden das durchziehen, morgen beenden wir das Ganze.“ „Bist du dir da sicher? Bist du dir sicher das ihr Shaynj besiegen könnt?“ Steve wurde mit jedem Wort lauter. „Ja, dieses Mal werden wir ihn töten. Eine andere Option gibt es für uns nicht.“ Anis schaute Steve wütend an. „Es gibt immer die Option zweiter zu werden, aber dann müsst ihr nächstes Jahr wieder teilnehmen …“ Steve wollte schon loslegen, aber dieses Mal wurde er von Yuki unterbrochen. „Dieses Mal gibt es keinen zweiten Steve, es gibt einen Sieger und keine weiteren Platzierungen.“ Yuki schaute betreten zu Boden denn Jason sah sie nicht nur Traurig sondern auch Verzweifelt an. „Fünf Jahre werden immer die besten drei in die nächste Runde geschickt, nach fünf Spielen wird der Beste zum Sieger gekürt. Töten oder getötet werden.“ In diesem Moment hätte man eine Stecknadel fallen hören können, sie standen bestimmt fünf Minuten nur da, niemand regte sich jeder ließ die Worte auf sich wirken. „Ist es nicht ein größerer Anreiz zu gewinnen wenn man etwas hat wozu es sich zum Kämpfen lohnt.“ Flüsterte Jason. Alle Augen wandten sich dem schwarzhaarigen Soldaten zu. „Einen Anreiz?“ Wiederholte Yuki fragend. „Ihr kämpft doch ohne Grund oder?“ Anis schaute zu Yuki dann nickten beide vorsichtig. „Würdet ihr anders kämpfen wenn ihr einen Grund zum Kämpfen habt und es nicht der Titel oder das Geld wäre?“ „Vermutlich, das können wir schlecht sagen.“ Sagte Anis kleinlaut, schließlich hatten sie nie für etwas gekämpft außer um den anderen zu beschützen. Steve setzte sich neben Jason, er schien zu wissen worauf er hinaus wollte. „Wenn wir auf einen Einsatz gehen denken wir immer daran wieder zurück zu wollen, zu den Menschen die wir lieben deswegen kämpfen wir noch härter aber auch vorsichtiger, schließlich wollen wir Gesund zurück kommen.“ „Ihr seid Elitekämpfer, die besten Soldaten dieser Basis natürlich kommt ihr Gesund zurück.“ Bemerkte Anis etwas kleinlaut. Steve schaute zu Jason, sie schauten sich einige Sekunden an, dann schauten sie die Mädchen wieder an. „Ihr braucht etwas wofür ihr kämpfen könnt, woran ihr Tag und Nacht denkt wofür es sich für euch lohnt in den Kampf zu gehen und um jeden Preis Siegen zu wollen.“ Jason brachte es auf den Punkt. „Hahaha ihr seid echt süß Jungs“, murmelte Anis. Sie und Yuki sahen sich kurz an, beiden stahl sich ein Lächeln auf die Lippen, ihre Gründe warum sie dieses Spiel beenden wollten und davon befreit sein wollten saßen doch genau vor ihnen, aber es ihnen zu sagen wäre jetzt im Moment der falsche Zeitpunkt. Plötzlich standen die Jungs wie von der Tarantel gestochen auf, mit steifen Schritten traten sie an die Mädchen ran. „Wie wäre es …“ Doch was es sein sollte erfuhren sie nicht mehr. Die Erde bebte einen kurzen Moment und Yuki hörte nur noch ein piepsen in den Ohren. Geschockt starrten sich die vier an, Yuki holte ihr Handy aus der Tasche, verdammt vor der Basis waren fünf Punkte. Die Ärsche hatten sich zusammengeschlossen um sie zu erledigen. Sie gab Anis Handzeichen, sofort schnappten sie sich ihre Waffen und rannten los, Anis voran dahinter Steve, Yuki und Jason. Die Soldaten in der Basis unternahmen nichts, sie wussten es war nicht ihr Kampf sie würden sich nicht in das Spiel einmischen erst wenn man sie direkt angreifen würde würden sie zu den Waffen greifen aber solange dies nicht passierte überließen sie es ihren Mädchen das Gefecht zu entscheiden. Während die vier aufs Dach rannten zerbarst eine weitere Granate und ließ die Erde erneut beben auf dem Dach bezogen Anis und Yuki an der Dachkante Stellung. Fünf Spieler hatten sich in zehn Meter abständen vor der Basis aufgestellt und warteten bis auf die Zähne bewaffnet auf die beiden Mädchen. Yuki schnappte sich wütend das Gewehr aus Jasons Hand, sie legte es an atmete ruhig ein und aus, das Zielkreuz fand schnell sein Ziel, ohne zu zögern drückte sie ab. Blut spritzte über den Parkplatz als das Geschoss die Brust traf und ein Faustgroßes Loch hineinriss. Die anderen Männer erkannten zwar so ihre Position aber so schnell wie zwei weitere Tod umfielen konnten sie gar nicht auf die Personen auf dem Dach schießen. Anis hatte ebenfalls ein Gewehr in der Hand und zielte auf den Parkplatz. Langsam erholte sich auch ihr Gehör wieder, von einem auf den anderen Moment lag Yuki auf dem Boden, über sich Jasons schwerer Muskulöser Körper. Etwas Heißes tropfte ihr auf die Brust, als Yuki nach unten schaute wurde ihr übel, Blut floss aus Jasons Schulter, färbte sein Shirt rot. Yuki wollte schon ihre Hände auf die Wunde drücken um die Blutung zu stoppen doch bevor sie es sich versah spürte sie etwas Weiches auf ihrem Mund. Jasons Lippen waren weich und warm, schmeckten nach Blut. Der Moment schien ewig zu dauern, Yuki merkte erst gar nicht das Jason sie schon längst wieder frei gegeben hatte, erst als sie Anis suchte und sie direkt vor sich fand hockte sie sich erschrocken auf. „Weg hier!“ Brüllte sie gegen den Lärm von Maschinengewehrsalven an, sie zog Yuki auf die Beine und rannte mit ihr im Schlepptau zum Helikopter dessen Rotoren sich bereits drehten. Irgendjemand schubste sie in den Passagierraum, das letzte was sie sah war Jason der dem davonfliegenden Hubschrauber nachschaute. Auf dem Parkplatz waren viel mehr Leute zu sehen als noch vorhin, das konnten nicht alles Spieler sein doch sie zielten mit Maschinengewehren und Granatwerfern auf den Helikopter. „Mädels ich überlass euch mein Schätzchen, seid gut zu ihr!“ Dave musste schreien, Anis nahm seinen Platz als Pilot ein, Yuki übernahm die Waffensteuerung. Dave schaute die zwei kurz an, dann sprang er aus dem Hubschrauber, kurz darauf öffnete sich unter ihnen ein grüner Fallschirm. „Wurde langsam aber auch Zeit.“ Lachte Anis, über die Funkanlage in ihren Helmen mussten sie nicht mehr so schreien. „Sagt die richtige.“ Entgegnete Yuki. „Machen wir die Wichser fertig.“ Anis drehte den Hubschrauber sodass Yuki ihre Ziele direkt vor Augen hatte. Sie drückte den roten Knopf an ihrem Joi- Stick und das 12,7 mm Gatling – Maschinengewehr durchlöcherte ihre Gegenspieler sodass nur noch Matsch von ihnen übrig blieb. „Also ist es jetzt wohl endlich offiziell, du und Jason.“ Anis beobachtet wie die Geschosse den Parkplatz mit Einschlags löchern verzierten. „Ich habe nichts dagegen, aber nur wenn du zugibst das du und Steve auch endlich zusammen seid.“ Yuki bewegte das Zielkreuz und erwischte mit einem gut gezielten Schuss eine kleine Made die sich aus dem Staub machen wollte. „Erwischt“, Anis musste Lachen. „Unglaublich wir sind so verkorkst und doch haben du und ich jemanden gefunden den wir lieben können.“ „Mädels ihr seid unglaublich.“ Schnaubte jemand, vor lauter schreck machte der Hubschrauber einen kleinen Haken. „Die Funkanlage in der Basis ist an.“ Stellte Anis fest. „Jup und ratet wer neben mir sitzt und wer heult wie ein kleines Kind beziehungsweise zwei kleine Kinder.“ Jonas lachte, die Situation am Boden war wohl recht lustig. „Gebt euer bestes Mädels.“ „Ich würde sagen unser kleines Geheimnis ist aufgeflogen“, lachte Yuki. „Da hast du wohl Recht, also beenden wir endlich dieses verschissene Spiel.“ Anis lachte zusammen mit ihrer Freundin. „Over and Out.“ Mehr war jetzt nicht mehr zu sagen, Anis flog den Hubschrauber im Kreis über die Stadt währenddessen überprüfte Yuki die Koordinaten der anderen Spieler. „Drei Kilometer westlich halten sich einige Spieler auf, ganz in der Nähe unserer Schule, Shaynj ist auch dabei.“ Yuki schaute zu Anis, der große Kampf beginnt jetzt. Kapitel 7: Schwarze Samurai --------------------------- Anis landete den Hubschrauber auf dem Schulhof, sie holten ihre neuen Waffen aus dem Passagierraum und machten sich bereit für den Kampf. Sie kamen kaum drei Meter da stellte sich ihnen ein Mann in den Weg, er war komplett in schwarz gehüllt in der Hand ein Katana. „Die sind aber schnell da“, knurrte Yuki, sie zog ebenfalls ihr Schwert und machte sich kampfbereit. Der schwarze Samurai machte den ersten Zug, gerade noch rechtzeitlich parierte Yuki den hieb und wehrte ihn ab. Die Schwerter lieferten sich ein erbittertes Duell keiner war im Vor- oder Nachteil, Yuki hatte sich inzwischen einige Schnitte zugezogen alle an Stellen die ihre neue Montur nicht bedeckte, sie brannten aber sie hielten sie nicht davor ab zu kämpfen. Es dauerte mindestens dreißig Minuten bis sie die Bewegungen des Samurais verinnerlicht hatte, durch den weiten Mantel konnte sie seinen Körper nur schwer analysieren, doch endlich konnte sie richtig loslegen. Mit einem geschickten hieb brachte sie ihren Gegenüber aus dem Gleichgewicht, das kurze Straucheln genügte, ihr Schwert drang durch weiches Fleisch, durchschnitt ohne Problem die Wirbelsäule und Rippen, Blut spritzte auf sie als die beiden Körperhälften zu Boden plumpsten und die Innereien herausrutschten. „Weiter geht’s.“ Yuki behielt ihr Schwert in der Hand, zu Recht denn kaum zwanzig Meter weiter stellten sich ihnen drei weitere in den Weg. Yuki Köpfte einen ohne Umschweife, die anderen erfreuten sich über eine Menge Blei in ihren Gehirnen. „Erledigen wir als erstes die Spieler, dann die Samurai.“ Anis deutete auf die nächste Ansammlung Spieler. „Was stehen wir hier noch rum?“ Yuki spurtete los. „Wird das ein Wettrennen?“ Anis beschleunigte und rannte ihrer besten Freundin voraus, schon rollten die ersten Köpfe, oder andere Gliedmaßen. „Lass mir auch welche übrig.“ Yuki und Anis töteten alle Spieler in einem Blutigen Kampf, es ging schnell da sie alle angelaufen kamen um gegen sie zu kämpfen, nur einer fehlte, Shaynj wartete vermutlich auf sie. Er würde sich nicht die Blöße geben und zu ihnen kommen, nein sie mussten zu ihm kommen. Inzwischen hatten sie den Sportplatz erreicht, Blutgetränkt und erschöpft hielten sie Ausschau nach ihren nächsten Gegnern, lange war das nicht, kaum hatten sie ihre Magazine gefüllt betraten fünf Samurai den Platz. „Scheiße warum müssen das so viele auf einmal sein?“ Anis hielt ihre MG bereit, die Samurai waren schließlich nur Menschen und mit Kugeln konnte man sie töten. Wie Geister schwebten die Samurai auf sie zu, sie waren schnell sehr schnell, zusammen schafften sie es gerade so die fünf in Schach zu halten. Funken erhellten die Luft als Pistolen abgefeuert wurden und Schwertklingen aufeinander prallten. Die Sonne ging bereits unter und noch immer hatten sie es nicht geschafft die Samurai zu erledigen, Anis war genau wie Yuki fast am Ende ihrer Kräfte und es war kein Lichtblick in Sicht. Mit schweren Armen parierte Yuki einen Hieb auf Anis und kassierte dafür eine Schnittwunde über die Rippen. Der Schmerz trieb ihr kurzzeitig Tränen in die Augen und verwischte ihre Sicht, doch da viel ihr etwas ein, etwas das sie gefühlt hatte als Jason sie geküsst hatte. In einem kurzen Augenblick fasste sie in ihre Tasche und da fühlte sie es, ein kleiner runder, fast kugelförmiger Gegenstand. Sie musste ihn wieder loslassen als ein Samurai Wurfmesser nach ihr warf, sie konnte fast alle abwehren, allerdings landete einer in ihrem Unterarm. Als sie auf keuchte schaute Anis kurz zu ihr, das war der Moment, sie packte sie am Arm, holte den kleinen Gegenstand aus ihrer Tasche und rannte so schnell sie konnte. Die Wucht der Explosion katapultierte sie fünf Meter durch die Luft und presste ihr die Luft aus den Lungen, keuchend landete sie mit einem harten Aufprall auf dem Kunstrasen. „Anis?“ Fragte sie, mehr brachte sie nicht raus, ihre Lunge brannte wie Feuer und ihr kompletter Rücken fühlte sich an als hätte man sie als Nadelkissen benutzt. „Mir geht’s gut, scheiße Yuki was war das?“ Anis setzte sich keuchend auf. „Keine Ahnung, aber der Rest liegt an dir …“ Yuki wurde schwarz vor Augen, das letzte was sie hörte war ein irres Lachen und Applaus. Anis drehte sich erschrocken um als sie dieses irre lachen hörte. „Yuki, Yuki.“ Sie griff hinter sich und rüttelte ihre Freundin aber sie regte sich nicht, als sie sich umdrehte sah sie warum. Ihr Herz setzte für einen Moment aus als Anis ihre Freundin auf dem Boden liegen sah, ihr Rücken war komplett offen. Das Fleisch glänzte im letzten Licht der Sonne, die Knochen blitzten Weiß zwischen all dem Rot hervor. Kurz brach in ihr Panik aus, sie atmet nicht mehr … nein, nein, nein das kann nicht sein. Ein röcheln, dann noch eines, sie atmete schwach aber sie lebte. „Wo hat das Täubchen so eine Granate her?“ Anis drehte sich hasserfüllt um, Shaynj schlenderte über den Rasen auf sie zu. Sie stand auf, schwankte, fing sich aber wieder. Der Kampf gegen die Samurai war zu anstrengend gewesen. Anis suchte die Kampfmeister, aber das einzige was sie sah war ein riesiges Loch im Boden geschmückt von einer Menge roter Flüssigkeit. „Das Teil war klasse, hat die Samurai weggesprengt, hat einfach puff gemacht und das Täubchen hat auch endlich fliegen gelernt.“ „Halt die Fresse“, fauchte Anis. „Der Rotfuchs, was soll ich mit dir nur machen? Aus dir kann man nicht mal einen Braten machen, dich muss man heuten und um den Hals hängen.“ Shaynj lachte, er lachte und lachte und hinter Anis lag Yuki Bewusstlos auf dem Boden und würde bald verbluten wenn sie das nicht hier und jetzt beenden würde. „Ich wische dir dein blödes Grinsen aus dem Gesicht.“ Entschlossen feuerte Anis ihr ganzes Magazin auf Shaynj ab, doch sie traf nicht wie konnte das sein? „Du musst deine Gegner immer im Blick haben.“ Flüsterte jemand hinter ihr, wie war er so schnell hinter sie gekommen? Shaynj schaute auf Yuki, er zog einen Dolch hervor und hielt ihn drohend über sie. Anis stürzte nach vorne sie musste ihn aufhalten, musste es unbedingt schaffen, doch Shaynj war so weit entfernt so weit, plötzlich drehte sich der Himmel und der Boden kam immer näher, Anis schlug auf dem Boden auf in ihrem Kopf knackte es hörbar aber das war ihr egal. Der Dolch senkte sich immer schneller und schneller und sie konnte nur zusehen. Anis versuchte aufzustehen doch schon wurde ihr wieder schwarz vor Augen, etwas kleines fiel ihr vors Gesicht, Steve hatte ihr etwas zugesteckt bevor er … mit letzter Kraft nahm sie den Gegenstand und warf ihn mit letzter Kraft grob in Shaynj´s Richtung. Das stoppen der drohenden Klinge zeigte ihr das sie ihn wohl getroffen hatte, völlig erschöpft sank sie zu Boden, ihre Kraft hatte sie verloren aber ihren Willen noch lange nicht. Aus ihrem Holster holte sie eine kleine Pistole, sie feuerte und feuerte nur sie traf einfach nicht, warum sah sie nur so schlecht? Ihre Sicht verfärbte sich immer mehr wurde Röter und Röter. „Hahahaha damit willst du mich erledigen mit einem winzig kleinen Kunai? Und ich dachte Füchse seien Intelligent.“ Vor ihr stach plötzlich etwas in den Boden, Anis schluckte schwer der Geschmack von Eisen breitete sich in ihrem Mund aus und eine heiße klebrige Flüssigkeit lief ihr übers Gesicht. „Füchse sind intelligente Tiere die man nicht unterschätzen sollte.“ Eine neue, vertraute und wohlklingende Stimme klang in ihren Ohren. „Was, was passiert mit mi…“ Shaynj´s Stimme wurde brüchig, jemand würgte keuchte und etwas fiel zu Boden. „Der Kunai war mit dem Gift eines Rotfeuerfisches getränkt welches hochgiftig ist und zum Tod führt.“ „Ne… i….n wie ka…nn da.. sei…“ „Unterschätze niemals zwei Mädchen die in einer Militärbasis aufgewachsen sind.“ Ein fürchterlicher greller Ton war zu hören. Dann eine seltsam verzerrte Stimme. Meinen herzlichen Glückwunsch unseren Siegerinnen. Anis Nighthunter und Yuki Knight. Ihr habt das Spiel gewonnen. – Dann war es still, totenstill. Anis konnte es nicht glauben, das war doch nur ein Traum, die Welt um sie herum schwankte der Himmel fiel ihr auf den Kopf und alles wurde schwarz. Kapitel 8: Nach dem Kampf ------------------------- „Anis wo bleibst du?“ Die fröhliche Stimme ihrer besten Freundin Yuki ließ sie die Augen öffnen. Am Himmel waren tausende Lichtfunken zu sehen rote, blaue, goldene und grüne. „Wir verpassen noch das Feuerwerk!“ „Ja ich komme.“ Anis holte ihre Freundin schnell ein, zusammen liefen sie zum Strand um sich das wunderschöne Feuerwerk des Neujahrs Festes anzuschauen. „Das müssen wir uns jedes Jahr anschauen.“ Sagte sie zu Yuki, die nickte fröhlich und leckte an ihrem Eis. „Meinst du es geht unseren Eltern gut?“ Yuki klang besorgt. „Bestimmt.“ Anis versuchte aufmunternd zu klingeln aber sie glaubte selbst nicht daran. Schließlich waren sie gerade zehn Jahre alt geworden und woher sollte sie da wissen was los war, ihre Eltern waren so selten zu Hause, Jonas hatte mal gesagt das sie auf Reisen sind um sie stolz zu machen und ihnen ein schönes Leben zu bieten. Über ihnen zerbarst eine Rakete und tauchte den Himmel in goldene und rote Funken, sie erreichten den Strand, der weiche Sand gab unter ihren nackten Füßen nach und zeigte den Weg den sie durch ihn gehüpft waren, im Wasser spiegelte sich das Feuerwerk und die unzähligen Fackeln die in den Sand gesteckt worden waren. „Hey ihr zwei wollt ihr Wunderkerzen?“ Eine Gestalt löste sich aus der Dunkelheit. „Nein Sir, wir brauchen keine.“ Antwortete Yuki selbstbewusst. „Wirklich nicht? Ihr bekommt sie auch umsonst, ihr müsst nur ein kleines Spiel mit mir spielen.“ Ein leises Lachen. Spiel? Spiel? War da nicht etwas gewesen, nein Anis irrte sich gewiss, sie war hier mit Yuki auf dem Neujahres Festival, seit ihrem letzten Geburtstag besuchten sie dieses Schauspiel jedes Jahr aufs Neue. Anis schaute zu Yuki, aber ihre Freundin war auf einmal weg, sie streckte die Hand nach der immer kleineren Gestalt aus silberne Haare wehten im Wind des Meeres, sie rief nach ihr aber ihre Stimme, sie war weg. Das Lachen des Mannes wurde immer lauter immer grässlicher immer unheimlicher. „Komm zu mir kleines Mädchen, dann wirst du auch deine Freundin wiedersehen sie ist bereits bei mir und wartet auf dich.“ „Yuki? Nein das würde sie nicht tun, niemals!“ Anis schrie es dem Mann entgegen sie drehte sich auf dem Absatz um und rannte, rannte bis ihre Lungen schmerzen und ihre Beine sie nicht mehr tragen wollten. Wo war Yuki? Warum ist sie verschwunden? Was war hier los? Warum waren hier keine anderen Menschen? Niemand war da um ihr zu helfen um ihr zu sagen was sie machen sollte. Anis sank verzweifelt auf den Boden, Wellen schwappten über ihre Füße hinweg und flüsterten ihr zu: komm zu mir mein kleines Kind, ich beschütze dich, pass auf dich auf dann wird alles gut. Anis wusste nicht was sie tun sollte, sollte sie auf diese schöne flüsternde Stimme hören? Sie stand auf, unentschlossen was sie machen sollte, sie drehte sich langsam Richtung Meer, es war so wunderschön wie sich das Feuerwerk darin spiegelte und so weich und warm und einladend. Ein Blitz durchriss die Dunkelheit und fürchterliche Schmerzen breiteten sich in ihrer Brust aus. Ohrenbetäubender Lärm drang in ihre Ohren, die Schmerzen schienen sie zu verzehren, sie wollte schreien, schreien bis der Schmerz weg war aber kein Laut drang ihr über die Lippen. „Sie hat wieder einen Puls!“ Rief jemand in ihrer Nähe. „Was ist mit Yuki?“ Schrie eine verzweifelte Stimme. „Aus dem Weg Jason.“ Fauchte jemand. Lichtpunkte zuckten über Anis Augenlieder, sie spürte Wind, hörte seltsame Geräusche ein stechen in ihrem Arm und dann wurde wieder alles schwarz um sie herum. Kapitel 9: Sieger und Verlierer ------------------------------- „Steve, Jason ich schmeiß euch bald raus wenn ihr nicht endlich mal was esst und euch ne runde schlaf gönnt.“ Eine genervte Stimme holte Anis aus ihrem schönen wohligen Schlaf. „Erst wenn sie wieder wach sind und wir sicher sind das es ihnen gut geht.“ Entgegnete eine müde Stimme. „Jungs es bringt den Mädchen nichts wenn sie aufwachen und ihr aus den Latschen kippt.“ „Ist uns egal Doc.“ Ah sie war wohl im Krankenhaus, Anis wollte ihre Augen öffnen aber ihre Lieder waren so schwer, „hört auf den Doc Jungs.“ Nuschelte sie, mehr bekam sie nicht zustande. „Anis!“ Jemand schrie ihr ins Ohr. „Nich so laut.“ Jetzt bekam sie auch endlich die Augen auf, Steve hatte sich über sie gebeugt und es trennten sie nur noch zwei Zentimeter. „Oh Gott sei Dank, dir geht’s gut.“ Steve konnte sich wohl nicht mehr zurückhalten, Tränen traten ihm in die Augen und aus lauter Glück musste er Anis küssen. „Steve, du erstickst sie. Jetzt lass mich das Kind erst mal untersuchen und dann könnt ihr machen was ihr wollt.“ Steve wurde weggezogen und ein Mann Mitte dreißig tauchte in Anis Blickfeld auf. „Tut dir irgendwo was weh?“ Anis schüttelte leicht den Kopf. „Gut, ruh dich …“ Der Doc stoppte, er schaute auf. Neben Anis war noch ein Krankenbett, das piepen der Herz- Lungen- Maschine hatte sich in einen lang gezogenes Geräusch verwandelt. „Herzstillstand, schnell den Defi!“ Schwestern rannten in das Zimmer ein riesen Tumult brach aus. „1,2,3 alle weg vom Bett!“ Wieder Hektik als eine Herzmassage begonnen wurde. Anis konnte nicht sehen wer neben ihr lag, Ihr Hals steckte in einer Halskrause und sie konnte den Kopf nicht drehen. „Wir müssen Operieren, schnell bereitet den OP vor wir müssen die inneren Blutungen stoppen.“ Der Doc schrie Anweisungen, die Schwestern rannten sofort los, als das Bett von seinem Platz geschoben wurde konnte Anis nicht viel sehen, aber diese Markanten silbernen Haare erkannte sie sofort. Ein Schrei hallte durch die Gänge des Krankenhauses. „Anis beruhige dich!“ Steve packte sie an den Schultern aber der Schrei erstarb nicht. „Schwester, Schwester ich brauche hier Hilfe!“ Etwas weißes flimmerte am Rand ihres Sichtfeldes auf, dann wurde alles ruhig und sanft und sie starrte nur noch zur Decke hoch, ohne etwas zu erkennen oder zu realisieren. „Jason es wird ihr wieder gut gehen.“ „Das weiß man doch gar nicht.“ „Die Ärzte tun was sie können.“ „Und wenn es nicht reicht? Was wenn sie nie mehr ..“ Wieder Stimmen, diesmal klangen sie traurig, bedrückt ohne Hoffnung. Anis öffnete langsam die Augen, sie fühlte sich ganz komisch, benommen, nicht real. „Wassloss?“ Sie lallte bekam kein einziges richtiges Wort raus. „Du bist wach, wie geht es dir?“ Steve´s Gesicht tauchte auf. „Warruumm?“ „Die Schwester hat dir Schmerz und Beruhigungsmittel gegeben.“ Anis überlegte, überlegte lange. Ihr Hals tat fürchterlich weh, als hätte sie Stacheldraht geschluckt, ihre Gedanken waren schleppend aber da war etwas gewesen. Als es ihr klar wurde riss sie entsetzt sie Augen auf und öffnete den Mund, aber statt zu schreien rannen ihr heiße, salzige Tränen übers Gesicht. Sie liefen und liefen und wollten einfach nicht aufhören. Steve versuchte sie zu beruhigen, eine Türe ging auf, fiel zu und es waren nur noch Anis´ Schluchzer zu hören. „Alle Wunden sind gut verheilt. Die Nähte sehen auch gut aus, noch ein bisschen Physio und du bist wieder top fit.“ Der Doc hielt Anis ihr Shirt hin. „Danke.“ Wie nach jeder Untersuchung zog sie sich mit einem bedrückenden Gefühl ihr Shirt und Pullover an. Inzwischen war es Winter, draußen lag Schnee und das Spiel war seit vier Monaten zu Ende. Anis stand auf, sie war noch etwas wackelig auf den Beinen, konnte allerdings schon wieder alleine laufen. Nach dem Spiel hatte sie zwei Monate im Krankenhaus gelegen, danach ein Monat intensive Physio- sowie Psychotherapie, jetzt ging sie mit langsamen Schritten nach draußen wo Steve bereits auf sie wartete. „Willst du?“ Er musste eigentlich nicht fragen, seitdem Anis das Krankenhaus verlassen hatte war sie jeden Tag da gewesen. Jeden Tag hatte sie Stunden neben Yuki´s Bett verbracht in der Hoffnung das ihre Freundin aufwachen würde, aber bis heute lag sie in einer Art Wachkoma. Immer wenn sie das Zimmer betrat standen frische Rosen auf dem Nachtisch, Jason kam immer dann wenn er alleine mit ihr sein konnte, er verschwand in der Sekunde in der Anis oder Steve das Zimmer betraten. Die Ärzte meinten sie würde mitbekommen was um sie herum passierte aber sie wolle nicht aufwachen, irgendetwas in ihrem inneren würde sie davon abhalten in die Realität zurück zu kommen. Nachdem das Spiel beendet wurde hatte man sie sofort ins Militärkrankenhaus eingeliefert, sie hatte viel Blut verloren und ihr Rücken war völlig zerstört. Man hatte sie unzählige Male operieren müssen bis sie endlich in einer Stabilen Lage gewesen war und alle Splitter der Krante entfernt worden waren doch selbst jetzt war ihr Zustand noch kritisch, wenn sie nicht bald aufwachen würde, würden ernsthafte Schäden auftreten. Steve führte Anis zu Yukis Zimmer, es war einfacher für sie wenn er bei ihr war, so brach es ihr nicht jedes Mal das Herz ihre Freundin so Hilflos auf dem Bett liegen zu sehen. Die Türe zum Krankenzimmer stand bereits offen, also war Jason wohl da, um Yuki zu besuchen und um ihr frische Blumen zu bringen. Es war so ruhig das Anis erschrocken zusammen zuckte als sie das Zerspringen einer Vase hörte, selbst Steve schreckte auf. Sie beeilten sich so gut es ging in das Zimmer zu gelangen aus dem das Geräusch gekommen war, Jason stand dort, vor seinen Füßen eine Wasserlache in der Rote Rosenblüten schwammen, er bewegte sich keinen Millimeter, schien nicht einmal zu atmen sondern starrte einfach nur geradeaus. Als Anis seinem Blick folgte musste sie keuchen, Yuki saß auf ihrem Bett, den Blick auf das Fenster und den Schnee gerichtet. „Ich hasse den Winter, aber ich liebe diese Rosen sie erinnern einen an vergossenes Blut.“ Flüsterte sie. Epilog: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel ---------------------------------------- "So Leute der Plan steht, beenden wir diese Scheiße ein für alle Mal", riefen Jason und Steve in die Menge. Yuki schaute zu Anis, sie brauchten keine Worte um sich zu verständigen. Wenn der Morgen anbricht wird ihnen der siebte Tag gehören, der Tag der Spiele, des Mordens und der Verzweiflung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)