Püppchen, Püppchen, lass mich mit dir spielen! von Sakami-Mx (Sasori x OC) ================================================================================ Kapitel 32: Trauerfeier ----------------------- Trauerfeier Fassungslos starrte ich auf das Gerät. Chiyo war tot und ich hatte mich nicht richtig von ihr verabschiedet. Ich hatte mich lediglich entschuldigt, das war alles. Als die Schwester und die Ärzte herbei eilten, rannte ich aus dem Zimmer. Ich konnte einfach nicht mehr. Das Saki nach mir rief, blendete ich total aus. Ich musste hier raus und das auf der Stelle! Draußen lief ich hin und her. Immer und immer wieder schüttelte ich den Kopf. Das war einfach alles zu plötzlich gekommen. Mir wäre jeder andere Tag lieber gewesen, er sollte nur in weiter Ferne liegen. Es wäre einfach schöner gewesen, hätten wir die verschwendete Zeit aufholen können. Aber nein, das Schicksal musste uns ja da einen Strich durch die Rechnung machen. Als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, zuckte ich erschrocken zusammen. Mein Bruder stand hinter mir und starrte mich durchdringend an, als ich mich zu ihm umdrehte. Dann zog er mich in eine stumme Umarmung. Zuerst erwiderte ich sie nicht, doch dann klammerte ich meine Finger in sein Oberteil und hielt mich an ihm fest, anderenfalls wäre ich wahrscheinlich zusammengebrochen. Und so standen wir einige Minuten draußen im stockdunklen und schwiegen uns an. Jetzt waren nur noch wir beide von unserer Familie übrig. Wäre ich damals nicht mehr aus dem Koma erwacht, dann wäre Saki der letzte gewesen. Ich war mir nicht so ganz sicher, ob er das verkraftet hätte. Wenn Deidara und ich nicht auf das Konzert gegangen wären, hätte ich ihn dann jemals wieder gesehen? Wäre er von sich aus zurück gekommen? Irgendwann, vielleicht in ein paar Jahren? Freiwillig wohl kaum… Als ich mich wieder beruhigt hatte, ließ ich ihn langsam los. „Schaffst du es, nochmal mit hoch zu kommen?“, fragte er behutsam. Warum war er nur so gefasst? Berührte ihn der Tod seiner Oma wirklich kein bisschen? Ich schüttelte den Kopf. „Dann warte hier unten auf mich. Ich bin gleich wieder da. Geh am besten rein, da ist es wärmer…“ Ich nickte und sah ihm hinterher, als er hinter der Schiebetür verschwand und zu den Aufzügen abbog. Eben konnte man sehen, wie schwer es ihm fiel, da oben an ihrem Bett zu sitzen. Und jetzt verzieht er keine Miene? War das auch wieder nur gespielt gewesen, oder reißt er sich jetzt nur wegen mir so zusammen? Erst einige Sekunden später blitze in mir ein Gedanke auf. Vielleicht tat er ja wirklich einfach nur so, als würde es ihn nicht das Mindeste interessieren und ihm ging es eigentlich noch schlechter als mir. Zumal erst vor kurzem… Oh nein! Ich rannte schnell in das Gebäude hinein, den Weg entlang, den mein Bruder zuvor gegangen war. Wie konnte ich auch nur so egoistisch sein und nur an mich denken?! Er hatte doch erst vor ein paar Wochen erfahren, dass sein Ex gestorben war. Das ganze konnte ihn nicht so kalt lassen, wie er es gerne gehabt hätte. Als ich in den Flur kam, in dem die Aufzüge waren, sah ich ihn schon zusammengesunken an der gegenüberliegenden Wand hocken. Sein Gesicht hatte er in seinen Händen vergraben, die Beine hatte er eng an seinen Körper gezogen. Als ich näher kam, vernahm ich ein leises Schluchzen. „Warum hast du nichts gesagt?“, fragte ich mit einer leicht rauen Stimme. Er sah geschockt auf. „Es ist nichts. Mir ist nur kurz etwas schlecht geworden… Wir haben ja seit dem Mittag nichts mehr gegessen…“ Ich schüttelte den Kopf und kniete mich zu ihm. Er wischte sich schnell mit dem Ärmel über die Augen. „Saki… du musst dich hier nicht so taff aufspielen… Ich seh doch, dass es dir genauso beschissen geht.“ Er brachte nur ein knappes Lächeln auf die Lippen. Dann rannte eine neue Träne seine Wange hinunter, welche er schnell wegwischte. Seine Stimme bebte, als er erneut anfing zu sprechen. „Scheiße man… warum müssen um mich herum momentan lauter Leute sterben?“ Ich zog ihn in eine Umarmung, in dem ich mich an vorne zu ihm lehnte. „Ich kapier das einfach nicht… Ich hatte mir doch fest geschworen, dass mir das alles hier scheiß egal ist. Genau wie die Sache mit Tsurī…“ „Du kannst nicht alles an dir abprallen lassen… Außerdem ist es okay zu trauern…“ Er schwieg. Und so saßen wir da und gaben uns unserer derzeitigen Situation hin. Ändern konnten wir ja eh nichts mehr daran. „…Seit mir gesagt wurde, dass Tsurī tot ist, konnte ich fast keine Nacht mehr in Ruhe schlafen. Mir ist ständig schlecht gewesen und launisch war ich auch wieder… Und jetzt, wo es einigermaßen wieder ging, muss die Alte abkratzen! Verdammte Scheiße! …Ich kann einfach nicht mehr…“ Die Worte überschlugen sich fast. Saki: Die Tränen hörten einfach nicht auf, über meine Wangen zu fließen. Sie glichen schon fast Sturzbächen. Ich hatte die ganze Zeit schon so eine beschissene Vorahnung gehabt. Warum musste sie sich dann auch noch bestätigen?! Warum alles so plötzlich und auch noch alles auf einmal? Sasori hielt mich immer noch in seiner Umarmung fest. Wie gut eine solche Umarmung doch tat, wusste ich erst jetzt zu schätzen. Sowas brauchte ich momentan einfach. Meine Bandkollegen hatten zwar versucht, mich auf andere Gedanken zu bringen, doch das hatte nicht so gut geklappt. Zudemm sie von einem Fettnäpfchen ins nächste traten waren. Für mich war es eigentlich ziemlich einfach, eine undurchdringbare Maske aufzusetzen. Keiner konnte dann wissen, wie es mir in Wirklichkeit ging. Diese Maske hatte mir schon in so vielen Situationen geholfen. Wahrscheinlich war mein Bruder die einzige Person, die durch sie blicken konnte. Oder es lag einfach daran, dass wir Zwillinge waren und den anderen besser verstanden, als alle anderen. „Bleibst du noch ein paar Tage hier?“, fragte mich der Rothaarige, als er sich einige Zeit später von mir gelöst und vor mich gesetzt hatte. Seine Augen waren wie genau meine etwas gerötet. „Mal sehen… Ich schätze es liegt an uns, die Beerdigung vorzubereiten?“ Er zog eine verbitterte Grimasse. „Ja… denk ich auch…“ Überrascht drehten wir uns zum Fahrstuhl, als dieser mit einem Kling anzeigte, dass jemand in dieser Etage aussteigen wollte. Als die Türen aufschwangen, erblickten wir die Schwester, welche unsere Oma ab und an betreut hatte. „Ach, hier sind Sie… Wir haben uns schon Sorgen gemacht, weil Sie beide auf einmal weg waren.“ „Was gibt’s?“, fragte ich. Mag sein, dass meine Stimme etwas schroff klang, aber jegliche Freundlichkeit war mittlerweile von mir gewichen. „Äh-ähm Sie müssen noch ein Formular unterschreiben. Dann können wir die restlichen Angelegenheiten hier noch regeln… Mein Beileid, wegen ihrer Großmutter.“ Ich nickte knapp und stand auf. Sasori tat es mir gleich. Seine Miene war wie versteinert. Genauso wenig wie ich wollte er in das Stockwerk zurück, aber die Formalitäten mussten nun mal noch gemacht werden. Wir stiegen mit der Schwester in den Aufzug ein und fuhren wieder hoch. „Danke“, sagte ich etwas zu spät. Sie nickte nur resigniert. Sasori sah so aus, als müsste er sich gleich übergeben, als die Tür aufschwang und wir hinaus traten. „Müssen wir beide unterschreiben, oder reicht es wenn einer es macht?“ Die Schwester überlegte kurz. „Eine Unterschrift genügt.“ Ich nickte verstehend und wandte mich an meinen Bruder. „Bleib du hier. Ich bin sofort wieder da.“ Dankbar lächelte er mich knapp an. Ich hingegen folgte der Schwester, um den Wisch zu unterschreiben. Wir kamen an der Information an und sie reichte mir das Formular. Als ich es überflog, weiteten sich meine Augen. „Bestattungsinstitut?“ „Ihre Großmutter hat vor ein paar Tagen einen Termin mit einem Bestatter und einem Notar. Sie hat alles schon im Voraus geregelt.“ Stutzend unterschrieb ich den Zettel. Also hatte sie schon länger mit dieser Welt abgeschlossen und hatte es nicht für nötig gehalten, uns Bescheid zu sagen? Langsam begann die Wut in mir zu kochen. Hatte sie denn überhaupt ne Ahnung gehabt, was sie uns damit antat? Die Schwester reichte mir den Zettel und ein Kärtchen. „Das sollte ich Ihnen geben.“ Auf dem Kärtchen stand eine Nummer von einem Notar. „Und das hier.“ Sie reichte mir noch einen Briefumschlag. Ich schluckte. Was da wohl drin stand. Als alles erledigt war, kehrte ich zu meinem Zwilling zurück. Er saß auf einer Bank beiden Fahrstühlen, hatte den Kopf an die Wand gelehnt und die Augen geschlossen. „Wir können gehen“, meinte ich leise und er blickte auf. Er sah den Briefumschlag und blickte mich fragend an. „Das sollten wir vielleicht erst öffnen, wenn wir zu Hause bei dir sind.“ Er nickte und erhob sich. Dann machten wir uns auf den Weg nach Hause. Es war mitten in der Nacht, daher entschieden wir uns, zu Fuß zu gehen. Wir wollten niemanden aus dem Bett schmeißen und so weit war das Krankenhaus nun auch wieder nicht gewesen. Draußen kramte ich in meiner Jackentasche und zog eine Schachtel Zigaretten heraus. Das beste Mittel um die Nerven zu beruhigen. „Du rauchst?“, fragte der Rothaarige neben mir verwundert. „Ab und an… eigentlich hab ich aufgehört.“ Als ich mir eine rausgenommen hatte nahm er mir kurzerhand das Päckchen ab. Erst wollte ich protestieren, da bemerkte ich, dass er sich selbst eine raus nahm. „Eh… du etwa auch?“ Er schüttelte den Kopf und zündete sich den Glimmstängel an, als ich ihm das Feuerzeug hin hielt. „Eigentlich nicht.“ Wir brauchten in unserem Tempo eine knappe Stunde und kamen gegen halb Drei bei der Wohnung an. Im Treppenhaus versuchten wir keinen Mucks zu machen und atmeten erst wieder tief durch, als wir in Sasori’s Zimmer ankamen. Dort warf ich mich sofort in sein Bett und striff meine Schuhe etwas umständlich von meinen Füßen ab. Der Rothaarige setzte sich an die andere Seite des Bettes und schaltete eine kleine Lampe ein. Dann zog er sich um und verkroch sich unter der Decke. Ich machte noch das große Licht aus und legte mich ebenfalls ins Bett, nachdem ich meine Klamotten losgeworden war. „Was steht in dem Brief drin?“, nuschelte mein Bruder unter der Decke hervor. Den Brief! Den hab ich ja total vergessen! Ich krabbelte wieder aus dem Bett und fischte meine Jacke vom Boden auf. Dann zog ich den Umschlag aus meiner Tasche und warf die Jacke wieder auf den Boden. Einen Moment zögerte ich noch, doch dann machte ich ihn auf. „Und, was steht drin?“, fragte er eine Weile später. Ich war noch total geplättet von dem was da stand. Dann räusperte ich mich. „Soll ich ihn vorlesen… oder willst du ihn selbst lesen?“ Er drehte sich halb zu mir um. „Les vor“, forderte er mich auf. Seine Augen waren halb geschlossen, seine Stimme matt. Damals als unsere Eltern gestorben waren, hatten wir noch nicht so ganz begriffen, dass das alles real war. Wir waren noch viel zu klein gewesen. Aber jetzt, wo wir einige Jahre älter waren, war es etwas ganz anderes. Chiyo war, soweit ich wusste, wahrscheinlich die erste Person, welche in seinem Umkreis gestorben war und er es auch verstand. Ich hatte zwar auch noch nicht viele Leute aus meiner Umgebung verloren, dennoch genug um den Schmerz und die Last, welche sich in seinem Inneren befand, nachzuvollziehen. Mir ging es genau wie ihm. Nach einigen Zögern las ich ihm den Brief vor. „Lieber Sasori, lieber Saki, nun ist es also soweit, Abschied zu nehmen. Mir ist bewusst, dass wir alle unsere Komplikationen hatten, aber ich bin froh, dass wir uns zum Ende hin wieder versöhnen konnten. Verzeiht mir, dass ich euch nicht einweihen wollte. Ich hielt es für das Beste, euch keinen großen Kummer zu bereiten. Ihr müsst jetzt nach vorne blicken und eure Zeit nicht mit den Gedanken an mich verschwenden. Saki, bitte streng dich in der Schule an und verfalle nicht in dein altes Muster zurück. Du und dein Bruder müsst von nun an zusammenhalten. Ich wünsche mir nur das Beste für euch. Auch wenn es nicht so rübergekommen sein mag, aber, ich bin sehr stolz auf dich und auf das, was aus dir geworden ist. Ich bedaure sehr, dass wir so eine tragische Vergangenheit haben. Hoffentlich kannst du mir irgendwann voll und ganz verzeihen. Ich wollte nur das Beste für dich. Und sieh es positiv, wäre das alles nicht passiert, könntest du nicht dein jetziges Leben führen. Mögest du noch ein langes und glückliches Leben haben. Sasori, suche nicht die Schuld bei dir, dass wir uns so auseinander gelebt haben. Wahrscheinlich war es das Beste, denn dadurch konntest du zu dem werden, was du heute bist. Ich bin wahnsinnig stolz auf dich. Mach bitte immer weiter so und halte dein Können in ehren. Nicht jeder ist mit so einer Begabung gesegnet wie du. Wer weiß, vielleicht kannst du dieses Hobby irgendwann zu deiner Berufung ausführen. Lange Rede, kurzer Sinn: ich bin unendlich glücklich, meine letzten Stunden mit euch verbracht zu haben und kann euch nur versichern, dass es mir jetzt besser geht, da wo ich nun bin. Ich werde euren Eltern liebe Grüße ausrichten. Und lasst euch eins gesagt sein, ich möchte euch noch nicht so bald wie möglich wiedersehen. Chiyo“ Sasori’s Augen blickten starr an die Wand. „Saso?“, fragte ich leicht nach. Er reagierte zuerst nicht, erst, als ich ihn ein zweites Mal drauf ansprach. „Ich bin müde“, nuschelte er und zog die Decke über seinen Kopf. Vielleicht war es wirklich das Beste, wenn wir erst einmal schliefen und dann morgen weiter sahen. Zuerst legte ich den Brief bei Seite, dann beugte ich mich über ihn, um das Licht auszuschalten. Zuletzt rutschte ich ebenfalls etwas tiefer und vergrub mein Gesicht unter der Bettdecke. Ich bemerkte erst jetzt, wie müde ich eigentlich war. Sasori: Als ich am nächsten Morgen die Augen aufmachte, war es noch dunkel. Ich könnte schwören, dass ich die meiste Zeit wach gelegen oder nur Alpträume hatte. Ich wollte gar nicht wissen, wie ich aussah. Wahrscheinlich glich ich schon beinahe einem Untoten. Ich drehte mich zu meinem Bruder um. Dieser hatte die Decke von sich weggetreten und lag zusammengerollt auf seiner Seite. Seine Haare waren total verstrubbelt und standen nach allen Seiten ab. Da ich nicht noch länger schlafen konnte, stand ich auf und tappte in die Küche. Einen kurzen Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es erst kurz nach sieben war. Es war Sonntag, also schliefen die Meisten noch bis mindestens zehn Uhr. Ich machte mir eine Kleinigkeit zu essen. Mein Magen signalisierte mir sehr deutlich, dass die letzte Mahlzeit viel zu lange her war. Ein paar Minuten später saß ich am Esstisch und rührte in meiner Schüssel herum. Das Geräusch einer sich öffnenden Tür ließ mich auf sehen. Mein Bruder stand im Türrahmen und blickte mich ausdruckslos an. „Morgen“, grummelte er und setzte sich zu mir. Ich nickte ihm zur Begrüßung zu. „Willst du auch was haben?“, fragte ich mit rauer Stimme. Es schmerzte schon ein bisschen beim Sprechen. Durch das Heulen brannten meine Augen und die kühle der Nachtluft hatte meine Stimme etwas angegriffen. Ich fühlte mich hundeelend. Er nickte, also stand ich auf und machte ihm auch etwas zu essen. Auch wenn es nur eine Kleinigkeit war, so zog sich das Essen sehr in die Länge. Mein Bruder bekam genauso wenig wie ich einen Happen hinunter. „Was denkst du, wie es jetzt weiter geht?“, fragte ich, um die unangenehme Stille zu beenden. „Keine Ahnung. Soweit wie ich mitbekommen hab, hatte sie schon alles im Voraus geklärt…“ Ich schüttelte ungläubig den Kopf. „Wären wir gestern nicht da gewesen, wäre sie gestorben und wir hätten es erst am Telefon mitbekommen…“ Er nickte. „Ich will keine Beerdigung veranstalten…“, sagte ich mit fester Stimme. „Denkst du ich? Wir sollten es trotzdem machen… Wir werden nicht drum herum kommen.“ Ich knirschte mit den Zähnen. „Am besten hat sie sich schon nen Grabstein machen lassen.“ Saki lachte kurz auf. „Sorry“, meinte er dann, als er sich räusperte. „Was macht ihr denn hier, hm?“, fragte eine verschlafene Stimme. Sie kam vom Blondhaarigen, der durch einen Türrahmen in den Raum getreten kam. „Essen“, meinte ich nur als Antwort und blickte wieder auf die Schüssel. Das Müsli glich jetzt schon fast einer grauen Pampe. „Nicht sehr appetitlich“, meinte Deidara und setzte sich zu mir. Urplötzlich herrschte wieder diese unangenehme Stille. Sowohl ich, als auch mein Zwilling bemerkten, dass Deidara irgendwas sagen wollte, sich aber anscheinend nicht wirklich traute. „Was ist?“, fragte ich deshalb nach. Er überlegte noch kurz, wie er seine Frage am besten formulieren sollte. „Ihr seht ziemlich fertig aus… ist es denn gestern…“ „Ja, sie ist tot“, sprach Saki die unschöne Wahrheit aus. Deidara schluckte. „Mein… Beileid…“, murmelte er vor sich hin. „Danke“, kam es synchron von Saki und mir. „Wollt ihr darüber reden?“, fragte er vorsichtig nach. Ich schüttelte sofort den Kopf. „Was soll man da noch reden? Man kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen“, seufzte mein Bruder und wollte sich gerade einen Löffel von seinem aufgequollenen Essen in den Mund stecken, überlegte es sich aber in der letzten Sekunde anders und ließ den Löffel wieder in die Schale gleiten. Wir saßen noch einige Zeit so da aber keiner sprach mehr ein Wort. Es wusste ja auch niemand was man jetzt in so einer Situation noch sagen sollte. Pain, der die Nacht in der WG verbracht hatte, war der nächste, welcher sein Beileid aussprach. Uns war wohl doch mehr als deutlich anzusehen, wie es gestern ausgegangen war. Itachi kam als letzter in die Küche. Tobi hatte die Nacht bei seinem Vater verbracht, weswegen er nicht anwesend war. „Ihr müsst euch nicht um die ganze Veranstaltung kümmern“, sagte Itachi, während er für jeden von uns ein anständiges Essen zubereitete. „Echt?“, hakte ich nach. Er nickte. „Ihr müsst nur zu einem Notar gehen und ihn damit beauftragen. Er wird euch ein paar Fragen stellen, damit er alles planen kann. Sonst müsst ihr eigentlich nichts machen. Vielleicht noch die Bekannten für die Trauerfeier einladen. Lokation, Rede, Musik und Deko, um die Sachen wird sich der Veranstalter, also der Notar kümmern.“ Verstehend nickte ich. „Ich denke das sollten wir auf die Reihe bekommen“, wandte ich mich an meinem Bruder, der mir zustimmte. „Und die Sterbeurkunde und so?“, fragte Saki nach. „Darum kümmert sich ebenfalls der Notar“, beantwortete ihm der Uchiha ganz sachlich die Frage. Das Essen duftete schon sehr köstlich und so allmählich bekam ich auch wieder Appetit. Pain war so nett gewesen und hatte die Pampe weggekippt. „Ich helfe euch gerne, aber ich muss jetzt los“, verabschiedete sich der Orangehaarige und ging in den Flur. „Ach, bevor ich es vergesse. Konan wird heute schon entlassen. Also, könnten wir das Thema vielleicht nur unter uns ansprechen? Ich möchte ungern, dass sie sich jetzt aufregt oder sonst was.“ Wir nickten alle, als Zeichen dass wir es verstanden hatten und er ging beruhigt los. Nach dem Essen verzogen mein Bruder und ich uns in mein Zimmer zurück. Meine Mitbewohner meinten es ja nur gut mit uns, wollten uns aufheitern, uns auf andere Gedanken bringen, aber so einfach war das alles nicht. „Macht es dir was aus, wenn wir vielleicht doch noch mal zu mir fahren?“, fragte mich Saki einige Zeit später. Ich saß an meiner kleinen Werkbank und skizzierte eine neue Marionette. Das brachte mich wenigstens ein bisschen auf andere Gedanken. Der Sänger döste auf meinem Bett herum und lauschte der Musik, welche in sanften Klängen aus den Lautsprechern schall. „Können wir machen…“, antworte ich gleichgültig und zeichnete weiter. „Jetzt?“, hakte er nach. Ich seufzte auf. „Auf der Stelle?“, fragte ich genervt. „In der nächsten halben Stunde?“ Schnaufend gab ich mich geschlagen. Wenigstens konnte ich dann noch ein bisschen skizzieren. Saki rappelte sich auf und ging raus um zu telefonieren. Wahrscheinlich mit seinem Manager oder seinen Bandkollegen. Die halbe Stunde ging dann doch schneller um, als ich erwartet hatte und somit saßen wir dann bei meinem Bruder im Auto und waren auf dem Weg nach Ongaku. Auf der Fahrt redeten wir nicht viel miteinander sondern hörten einfach nur Musik. Was sollten wir auch ständig miteinander reden?! In Ongaku angekommen parkte mein Bruder wie gewöhnlich im Parkhaus und wir gelangten über eine Treppe in das Hotel. Dort fuhren wir mit dem Aufzug ins Stockwerk, in dem sich die Wohnung befand und waren kaum 5 Minuten später am Zielort. Wie als ob das Rascheln des Schlüsselbundes ein geheimes Zeichen sei, öffnete sich die Tür und Brian stand vor uns. Er machte ein leicht mitfühlendes, leicht auch irritiertes Gesicht. Er hatte keine Ahnung wie er sich verhalten sollte. „Hey“, sagte mein Bruder mit matter Stimme. Brian nickte nur und ließ uns rein. „Oh mein Gott, Saki“, ertönte auf einmal die Stimme von SeySey, welche sich auch schon gleich in den Armen des Sängers wiederfand. „Es tut mir so leid. Erst das mit Tsurī und jetzt deine Oma…“ Sie schniefte. „Alles gut. Du weißt das ich nicht auf so sentimentales Geheule stehe Stef.“ Sie löste sich von ihm und schniefte noch einmal. „Sorry. Es ist nur gerade so über mich gekommen. Wie kannst du bloß so gelassen bleiben?“ Der letzte Satz klang schon fast wie ein Vorwurf. „Du solltest mich gut genug kennen um nicht von mir zu erwarten dass ich jetzt zusammenbreche und anfange zu heulen.“ Ich zuckte merklich zusammen. Vor seinen Freunden würde er auch niemals zugeben, dass es genauso gewesen war. Sie nickte geknickt. „Wenn du reden möchtest…“ „Danke, aber das ist nicht nötig. Wir sind nur hier um ein paar Sachen zu holen und dass ich die fehlen Papiere noch fertig mache.“ SeySey schien mich erst jetzt bemerkt zu haben. „Mein Beileid“, nuschelte sie in meine Richtung und blickte unter sich. „Danke.“ „Komm“, rief mein Bruder mir zu und wir verschwanden in seinem Zimmer. „Warum bist du denn so harsch zu ihr? Sie wollte doch nur nett sein.“ „Ja ich weiß, aber nein danke“, antwortete er nur und kramte in seinem Kleiderschrank nach Klamotten. Ich nahm derweil auf seinem Bett Platz und sah mich um. Die Wände waren vollgehängt mit Zeitungsausschnitten, Bildern und Zeichnungen. In einer kleinen Ecke stand ein Regal, welches bis unter die Decke reichte. Es war vollgestopft mit Kleinigkeiten, die er wahrscheinlich von seinen Fans bekommen hatte. Ich entdeckte zwei große Kisten. „Was ist da drin?“, fragte ich neugierig. Er folgte meinem Blick und wandte sich dann wieder dem Schrank zu. „Fanpost“, erklärte er knapp. „Wow, du hebst wirklich alles auf?“, bestaunte ich ihn. „Naja, nur das was mir gefällt“, lachte er auf. „Wie viele Fans hast du denn?“ „Schon ein paar. Wir sind ja jetzt schon seit knapp vier Jahren im Musikgeschäft. Ich glaub sogar noch länger.“ Ich schüttelte grinsend den Kopf. „Es ist einfach unfassbar“, sagte ich nur. Der Rothaarige mit den blonden und schwarzen Strähnen trat aus dem Zimmer. „Willst du mal das Tonstudio sehen?“ Ich nickte eifrig. Wir gingen den kleinen Gang entlang, durchquerten die Küche und steuerten auf den Raum neben der Küchentheke zu. „Hier sitzt Rico mit unserem Produzenten und den Leuten von der Technik, wenn wir einen neuen Song proben. Das richtige Tonstudio befindet sich wo anders. Und dahinter in dem Raum proben wir.“, klärte er mich auf. Neben dem Mischpult befand sich ein großer Schreibtisch an dem er nun Platz nahm. „Ich muss noch ein paar Papiere durchgehen, dann können wir auch schon fahren.“ Ich nickte und setzte mich neben ihn auf ein kleines Sofa. An den Wänden hingen schon einige Auszeichnungen und in einer kleinen Glasvitrine standen auch schon ein paar Preise. Ich beneidete meinen Zwilling schon etwas. Er hatte was großes aus seinem Leben gemacht. Er! Der, dem niemand sowas zugetraut hätte. Und ich? Ich hatte es gerade so aus meinem ehemaligen Elternhaus in eine WG geschafft, besuchte noch die Schule, damit ich einen halbwegs anständigen Job finden würde. Aber bis es soweit war, würde ich noch weitere fünf Jahre in der Schule verbringen. Ein weiteres hier und sollte ich an der Uni angenommen werden, dann nochmal 7-8 Semester. Und wenn ich dann alles hinter mir hatte war ich schon 23. Ich schloss die Augen. Oh man, in dem Alter wäre es eigentlich super schon einige Berufserfahrungen zu haben. Das einzige was ich vorzuweisen habe sind meine Marionetten. Naja, das ist wohl eher ein Hobby… Damit könnte ich niemals meinen Lebensunterhalt verdienen. Saki benötigte für die Unterlagen knapp eine halbe Stunde. Ab und an vernahm ich teuflische Verwünschungen seinerseits, weil ihm anscheinend die Angebote die er zu lesen bekam nicht gefielen. Der Sänger kehrte daraufhin in sein Zimmer zurück und holte seine Tasche. Bevor wir uns jedoch wieder auf den Heimweg machen konnten, holte er noch etwas aus einem anderen Raum. Der Form zu urteilen musste es sich um eine Gitarre handeln. „Wofür brauchst du die denn?“, fragte ich ihn, als wir uns von seinen Mitbewohnern verabschiedet hatten und im Aufzug standen. „Du gehst ab morgen doch wieder zur Schule. In der Zeit kann ich arbeiten.“ Ich nickte verstehend. Er konnte ja nicht nach Lust und Laune neue Lieder veröffentlichen. Auch er musste sich an einen festen Terminplan halten. Als wir zu Hause ankamen war es schon sehr spät. Dass meine Mitbewohner trotzdem noch wach waren, erkannte ich an dem Licht, welches durch die Balkontür schien. Im Treppenhaus an sich war es totenstill, aber je näher wir der Wohnung kamen, desto lauter wurden die Geräusche. „Veranstalten die da drin ne Party?“, fragte sich Saki laut. „Konan und Kasai sind doch aus dem Krankenhaus raus. Vielleicht ne Art Willkommensparty oder so“, meinte ich und schloss die Tür auf. „Hey, da seid ihr ja endlich. Wir haben uns schon gefragt wo ihr ward“, begrüßte uns der Orangehaarige. „Mussten noch ein paar Kleinigkeit erledigen“, beschwichtigte ich ihn. „Auch gut. Habt ihr zwei schon gegessen?“, fragte der der frischgebackene Vater. Wir schüttelten den Kopf. „Dann seid ihr grade rechtzeitig gekommen. Wir wollten grad mit dem Essen anfangen“, informierte er uns. Wir stellten Saki’s Sachen noch in meinem Zimmer ab und traten dann in den Essbereich. Konan saß mit der kleinen Maus auf dem Arm zusammen auf der Bank und begrüßte uns herzlich. „Oh Gott ist die süß“, grinste der Sänger und kniete sich vor das Baby. „Na du“, sprach er sie an. Die Kleine schaute ihn aus großen Kulleraugen an, dann begann sie zu grinsen. „Sie mag dich“, lächelte Konan und setzte Kasai auf ihren Schoss. Saki grinste ebenfalls. Nachdem er fertig damit war, die Kleine zum Lachen zu bringen, setzten wir uns mit an den Tisch und aßen gemeinsam mit meinen Freunden zu Essen. Wir unterhielten uns über dies, das und jenes, doch das mit Chiyo ließen wir bewusst aus. Konan schien zu ahnen, dass dieses Thema nicht so passend war, da mein Bruder und ich ihren Fragen immer und immer wieder auswichen. Wir hatten Pain ja versprochen, kein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren. Irgendwann ging es nur noch um Planungen in der Zukunft. Pain und Konan erzählten uns, dass sie sich bald eine eigene Wohnung suchen würden. Wenn Kasai älter wurde, brauchte sie auch ein eigenes Zimmer. „Ich hab gehört, dass hier bald eine Wohnung frei werden soll“, meinte Itachi nachdenklich. „Wie das? Wo hast du das denn gehört, hm?“, wollte Deidara wissen. „Von den Nachbarn. Anscheinend hat der Mieter nen neuen Job und muss daher weg.“ „Ach, das kommt ja echt gelegen“, grinste Pain, „Ich geh morgen gleich mal vorbei und frag nach.“ Den Abend ließen wir noch munter ausklingen. Es tat irgendwie doch gut unter Menschen zu sein, die einen ablenken konnten. Wenigstens waren die dunklen Gedanken dann für einen Moment verschwunden. Mir war jedoch klar, dass sie mich in meinen Träumen wieder einholen werden würden. Am nächsten Tag wurde ich ganz schnell durch die laute Musik meines Weckers wach. Ich fühlte mich leer. Wie als ob ich eine leblose Hülle eines Menschen war, die ihren Routinen folgte. Zuerst ins Bad, dann umziehen, essen, Schulsachen packen und auf zum Bus. Saki schlief noch seelenruhig weiter. Anscheinend hatte er keine Albträume so wie ich. Im Bus steckte ich mir, so wie jeden Morgen, meine Kopfhörer in die Ohren und schaltete alles um mich herum aus. Deidara hatte noch gemeint, dass ich doch zu Hause bleiben sollte. Die Lehrer würden das schon verstehen und etwas Wichtiges würde ich jetzt eh nicht mehr machen. Ich entschied mich dagegen. Schließlich würden mein Bruder und ich dann nur in Selbstmitleid versinken, würden wir jetzt alleine, zusammen irgendwo rumhocken und unseren Gedanken ausgesetzt sein. Saki meinte ja eh, dass er noch was zu tun hatte, also konnte ich genauso gut in die Schule gehen. Konan war auch zu Hause, also war mein Bruder eh nicht ganz alleine. Der Bus hielt an meiner Lieblingshaltestelle an und Chiyoko stieg ein. Ihr Blick wanderte sofort in meine Richtung, nachdem sie sich hingesetzt hatte. Wenige Sekunden später vibrierte mein Handy. Chiyoko: Na, wie war dein wochenende? Sasori: Bis vorgestern noch ganz gut… Chiyoko: Wieso O.o? Was ist passiert?? Sasori: Nicht so wichtig. Wie war deins so? Chiyoko: Lenk nicht ab Chiyoko: Sehr ereignislos… Sasori: Nein ist schon gut. Ist wirklich nicht der rede wert. Ich möchte deine Stimmung nicht schon so früh runterziehen ;) Chiyoko: :/ hört sich nicht gut an… Willst du wirklich nicht darüber reden? Sasori: Vielleicht später… Ich sah auf. Sie machte ein nachdenkliches Gesicht. Früher oder später würde sie es eh heraus bekommen. Naja, besser später als jetzt. Wir kamen gerade an der Schule an und alle stiegen einer nach dem anderen aus. Worüber meine Freunde gesprochen hatte wusste ich nicht, da ich ganz abwesend war. Der Unterricht und die Pausen schweiften auch nur so an mir vorbei. Ich hätte mich am liebsten wieder in mein Bett gelegt, die Decke über den Kopf gezogen und dann nichts mehr gemacht. Anscheinend waren die Lehrer auch schon alle in Ferienlaune, denn wir machten einfach nichts mehr. Und das konnte noch die nächsten 5 Wochen so weiter gehen… Sehr cool. Als die Schule vorbei war und alle zum Bus eilten, trottete ich in einigem Abstand hinter meinen Freunden hinterher. Plötzlich bemerkte ich eine Hand, welche sich an meinem Arm festhielt. Es war Chiyoko und zwar mit hochrotem Kopf. „Wie kommt’s?“, fragte ich belustigt und ging langsam weiter. „Ich hab mitbekommen was passiert ist… Mein Beileid“, nuschelte sie. Urplötzlich blieb ich wie angewurzelt stehen. „Wer hat dir das gesagt?“ Sie schluckte. Ich hatte sie doch etwas harscher gefragt als ich eigentlich wollte. „Ich hab’s aufgeschnappt, als Gaara bei uns war und sich mit Suma unterhalten hat“, sagte sie kleinlaut. Ich verdrehte die Augen. „Na super…“ „Bist du jetzt sauer?“ „Nein, ich find‘s nur ein bisschen beschissen dass es gleich schon wieder rumerzählt wird“, grummelte ich und wir gingen weiter. „Danke“, meinte ich einige Sekunden des Schweigens später. „Ey Akasuna. Deine Neue?“, rief einer der älteren Schüler mir zu. Er ging einige Meter vor mir. „Halt deine Schnauze und geh weiter“, fauchte ich ihn regelrecht an. Die Schwarzhaarige wollte gerade meinen Arm loslassen, da hielt ich sie fest. „Mach dir nichts aus dem Spasten. Der hat nichts Besseres zu tun als andere Leute zu nerven.“ Sie wirkte trotzdem etwas unsicher. „Das hat nichts zu bedeuten“, verteidigte sie sich dann. „Ich weiß“, grinste ich matt. Es war lediglich eine Geste dafür, dass sie mir zeigen wollte dass sie für mich da sein wollte. Ich hatte mir jetzt auch nichts anderes dabei gedacht. Saki: Als ich aufwachte war mein Bruder schon längst weg. Er hätte ja zu Hause bleiben können, aber anscheinend war es doch besser so, dass er sich unter die Menschen mischte. Seit gestern Morgen war er so geknickt und auch auffallend still gewesen, da war es schon gut etwas Ablenkung zu haben. Ich kroch langsam unter der schweren Decke hervor und streckte mich ausgiebig. Dann ging ich ins Bad und machte mich fertig für den Tag. Vorgenommen hatte ich mir jetzt nichts Besonderes, aber ich könnte ja ein bisschen arbeiten oder so. Die Lieder schrieben sich ja nicht von alleine. Doch in meiner momentanen Stimmung würde da nichts Gutes bei rauskommen. Naja, ich konnte ja auch nicht immer fröhliche Lieder schreiben… Ich sollte meinen Gedanken einfach freien Lauf lassen. Als ich in die Küche trat, sah ich Konan, welche auf dem Sofa saß. Sie sah jedoch kein fern sondern spielte mit Kasai. Die kleine Maus lachte am laufenden Bande. Das brachte mich auch ein wenig zum Schmunzeln. „Morgen“, grüßte ich die beiden. „Hallo. Hast du gut geschlafen?“, fragte mich die Lilahaarige interessiert. „Geht so… Und selbst?“, stellte ich als Gegenfrage und machte mir einen Kaffee. „Ganz gut. Da Pain sich nachts um die Kleine kümmert, kann ich in Ruhe schlafen“, lächelte sie mir entgegen. „So ist das“, lachte ich und gesellte mich zu ihr. „Ich weiß ich sollte nicht nachfragen, aber ist irgendwas passiert? Ihr seid gestern sehr angespannt gewesen.“ Ich hielt inne. Mein Bruder und ich sowie Deidara und Itachi hatten Pain versprochen, kein Wort darüber zu verlieren. „Alles bestens“, wehrte ich gekonnt ab. „Saki, was ist los?“, hakte sie nach. Ich seufzte. „Wir haben Pain versprochen dich damit nicht zu belasten“, erzählte ich ihr. „So?“ Ich nickte als Antwort. „Hm, dann kann ich mir schon denken dass es nur um Chiyo gehen könnte.“ Ich zuckte merklich zusammen. Warum versetzte mir dieser Name immer und immer wieder einen Stich ins Herz?! „Kann es denn sein…“ Sie brach ab. Ich nickte einfach. „Ja, gestern Morgen.“ Sie sah mich mitleidig an. „Tut mir leid.“ Ich brachte ein knappes Lächeln zustande. „Danke.“ Kasai sah uns von unten herab mit großen Augen an. „Na du“, grinste ich sie an. Sofort lächelte sie wieder. „Ihr scheint euch ja wirklich gut zu verstehen“, lachte Konan auf. „Tja, was soll ich sagen. Es liegt wohl an meiner Persönlichkeit“, sagte ich gespielt hochnäsig. Die junge Mutter lachte wieder auf, was mich auch zu einem Grinsen brachte. „Na gut, ich werd mich dann mal meiner Arbeit widmen. Macht es dir was aus, wenn ich Gitarre spiele?“ Sie schüttelte den Kopf. „Du kannst dich auch hier ins Wohnzimmer setzten. Dann bist du nicht so alleine. Außerdem interessiert es mich schon, einem Sänger bei der Arbeit zu beobachten.“ „Na da kann ich deinen Vorschlag gar nicht mehr abschlagen.“ Ich ging ins Zimmer von meinem Bruder, schnappte mir meinen Gitarrenkoffer und kehrte zu den Sofa’s zurück. „Hast du denn schon eine Idee? Irgendeine Muse?“ Ich schüttelte verneinend den Kopf. „Mir schwirren zwar ständig ein paar Wortfetzen durch den Kopf, aber ich hab noch keine Melodie…“ Die Zeit verging und wir unterhielten uns immer weiter. Ich hatte meine Gitarre ausgepackt und zupfte ab und an auf ein paar Seiten. „Spiel doch mal ein Lied. Vielleicht kommt dir dann etwas in den Kopf“, schlug sie mir zu. Kasai war von Zeit zu Zeit immer weiter in ihre Traumwelt abgedriftet und Konan hatte sie in ihr Bettchen gebracht. „Oh man, ich hab aber keine Ahnung was ich spielen könnte…“ „Spiel einfach das, was dir in den Kopf kommt.“ Ich zupfte noch ein bisschen auf den Seiten herum und begann dann einfach zu spielen. Das Licht ist aus, Es ist Zeit zu gehen. Wir haben stundenlang geredet: Ohne zu versteh'n. Wir haben viel gesprochen und doch nichts gesagt. Noch so viel, was ich fragen wollte, Doch hab nicht gewagt, einzugestehen'n, das du mir fehlst. Ich bin allein, niemand hört mir zu. Der Mond ist jetzt mein bester Freund. Ich finde keine Ruh'. In mir lodert das Feuer unserer Leidenschaft, verbrennt das Eis meiner Fassade, Doch hab ich nicht geschafft, einzugestehen'n, dass du mir fehlst. Unsere Zeit war wie Musik, unsere liebe Symphonie. Ich will vergessen unser Lied. Doch ich weiß, gelingen wird es nie. Sie ist vorbei, die Symphonie, wird zur Abschiedsmelodie. Unsere Zeit war wie Musik, unsere liebe Symphonie. Ich will vergessen unser Lied. Doch ich weiß, gelingen wird es nie. Sie ist vorbei, die Symphonie, wird zur Abschiedsmelodie. Die letzten Reste dieser Nacht fliehen endlich vor dem Tag. Ich fliehe weiter vor mir selbst, einen selbst, dass ich nicht mag. Ich suche schon so lange eine Rettung vor dem ich. Wie soll ich Frieden finden ohne dich? Unsere Zeit war wie Musik, unsere liebe Symphonie. Ich will vergessen unser Lied. Doch ich weiß, gelingen wird es nie. Sie ist vorbei, die Symphonie, wird zur Abschiedsmelodie. Mit dem letzten Klang sah ich auf. Ich hatte das Lied über meine Augen geschlossen. „Wow, das war echt wunderschön… wenn auch sehr traurig“, sprach sie aus, was sie dachte. „Danke“, lächelte ich matt. „Ist das eines von deinen?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, das ist von Dark World. Hab ich im Internet gefunden und hab es nachgespielt.“ Konan schloss die Augen und summte vor sich hin. „Sie ist wirklich schön und bleibt im Kopf hängen.“ Plötzlich kam mir ein Gedanke und ich schrieb ihn sofort auf meinen Notizblock, welcher vor mir lag. „Siehst du“, grinste sie und stand auf. Das Babyfon meldete, dass Kasai wach war. „Danke für die Hilfe“, rief ich ihr hinterher und begann selbst eine Melodie zu spielen. In meinem Kopf reimte sich ein Text zusammen. Dass die Lilahaarige wieder zurückkam und die Kleine auf dem Arm hielt, bekam ich nicht mehr mit. Ich war voll und ganz in meinem Element und dann schaltete ich automatisch alles um mich herum aus. Sasori: Nun war schon fast die komplette Woche um. Saki und ich hatten uns mit dem Notar in Verbindung gesetzt und soweit alles geklärt, was es zu klären gab. Wir beantworteten Fragen, entschieden uns für einen Sarg und ein Grab, ob es eine Feuerbestattung oder doch eine ganz normale sein sollte und was auf den Grabstein drauf sollte. Der Notar sagte uns, dass er uns das Testament erst aushändigen durfte, wenn die Beerdigung vorbei war. Bis dahin konnten wir noch entscheiden, ob wir es sehen wollten oder nicht. Schließlich ging es um die Hinterlassenschaften unserer Großmutter. Ob sie nun Kohle hatte oder einen Berg von Schulden wussten wir nicht. Das durften wir so gesehen auch gar nicht wissen, weil es uns die Entscheidung leichter machen würde. Ich für meinen Teil bezweifelte ja, dass sie uns etwas Sinnvolles hinterlassen hatte, aber ich war mir auch nicht so ganz sicher, ob wir es wirklich abschlagen sollten. Es war eine Fifty-Fifty Chance. Saki war auch schon die ganze Zeit am Grübeln gewesen. Am gestrigen Tag waren mein Bruder und ich uns Anzüge kaufen, da zumindest ich keinen besaß. Ich ging auch zu keinen Veranstaltungen, auf denen ich einen brauchte. Wir hatten eine Anzeige in der Tageszeitung gestellt, damit auch all ihre Freunde Bescheid wussten. Als mein Bruder und ich in dem Haus waren, hatten wir zwar ein Adressbuch gefunden, jedoch wollten wir nicht alle Nummern abtelefonieren. Es war der Abend vor der Beerdigung und ich wurde immer nervöser. „Was ist los?“, fragte Saki, der schon im Bett lag. „Ich weiß nicht, ob ich das morgen packe…“ Er richtete sich auf. „Ich bin da, deine Freunde sind da und dann eventuell noch ein paar andere Leute… Du musst nichts sagen, sondern nur mit mir vorne stehen. Das wird schon.“ Er versuchte es mit einem aufmunternden Lächeln. Ich atmete einmal tief ein und dann wieder aus. „Wir müssen gegen 10 Uhr am Friedhof sein, oder?“ Er nickte während ich mich ebenfalls hinlegte. „Gut… die Gäste kommen eine Stunde später… Bis dahin sollten wir fertig sein, oder?“ „Man jetzt mach dich nicht verrückt. Es wird schon alles gut laufen. Ich weiß, dass du zum ersten Mal auf ner Beerdigung bist, aber das gehört nun mal dazu.“ Ich funkelte ihn leicht wütend an. „Wie feinfühlig du bist“, sagte ich mit sarkastischem Tonfall. „Jetzt hab dich nicht so… Tut mir leid, aber ich bin selbst etwas nervös, okay?!“ Ich drehte mich zu ihm um. „Du?“ Er nickte. „Warum?“ „Weil ich was vorbereitet habe…“ Fragend musterte ich ihn. „Was denn?“ „Siehst du morgen“, meinte er, drehte sich um und damit war das Thema für ihn beendet. „Na gut…“, grummelte ich, machte das Licht aus und legte mich ebenfalls schlafen. Ich würde den morgigen Tag schon irgendwie überleben. Glücklicherweise regnete es nicht, es war nur bewölkt. Saki und ich fuhren früher los, als die anderen, da wir noch etwas mit dem Pfarrer und dem Notar absprechen mussten. Dann musste noch die Musik eingestellt werden und das Bild aufgestellt werden. Wir mussten es nicht machen, hatten uns dennoch dafür entschieden. Vor der Trauerhalle wartete der Pfarrer schon auf uns. Wir unterhielten uns noch über den Ablauf und richteten dann die restlichen Kleinigkeiten her. Plötzlich hörte ich draußen einige Autos vorfahren. „Die sind ne halbe Stunde zu früh“, meinte ich mit einem Blick auf die Uhr. „Nein, das sind meine Kollegen.“ Nun kam mir ein aufhellender Gedanke in den Sinn. „Spielst du was?“ Er nickte. „Aber nachher.“ Das war es also gewesen, wovon er gestern sprach. Ich kam mit ihm nach draußen und begrüßte die Band. SeySey umarmte mich zur Begrüßung. Brian, Andy und Tommy begrüßten mich mit einem Handschlag. „Wir bauen die Sachen hier draußen auf“, wies mein Bruder sie an und gemeinsam stellten sie die Instrumente und Verstärker auf. Währenddessen zündete sich mein Bruder, wie so oft die Woche eine Zigarette an. „Ich dachte du hast aufgehört?!“, fragte SeySey in mahnendem Tonfall. „Eh, ja. Hab ich auch“, antwortete er und sah sie ausdruckslos an. „Und was ist das?“ Sie deutete auf den Glimmstängel. „Stressabbau?!“ Die Jungs hinter ihm lachten. „Verkauf mich nicht für blöd. Du wolltest damit aufhören. Du hast es versprochen.“ „Ich hab gesagt, dass ich nicht mehr so viel rauche wie vorher. Aber nie, dass ich für immer aufhöre, oder?“ Mit dem letzen Satz wandte er sich an seine Kumpel. Diese nickten. „Fallt mir doch alle in den Rücken“, schnaufte die junge Frau und ging wieder zu ihrem Wagen. „Frauen…“, meinte Saki noch kopfschüttelnd und baute gemeinsam mit Brian die Mikrofonständer auf. „Ich hoffe nur, dass es nicht anfängt zu regnen“, meinte Brian nachdenklich, als sie fertig waren. Ich stand nebendran und sah zu. „Quatsch“, wehrte mein Bruder ab. Pünktlich als alles aufgebaut war, kamen die ersten Gäste. Sie betrachteten uns erst abschätzig und gingen dann in die Halle. Klar, uns kannte man nicht wirklich, Saki noch weniger als mich. Als wir uns in der ersten Reihe niederließen, kam eine ältere Frau zu uns und reichte uns die Hand. „Mein Beileid. Eure Großmutter war eine sehr tolle Frau“, sagte sie und überreichte uns einen Umschlag. Wir bedankten uns, dann ging sie wieder. So ging es noch eine Weile weiter, bis es halb zwölf war und die Trauerfeier begann. Einige Gäste stellten sich vor den Sarg und murmelten etwas vor sich hin. Mein Bruder und ich hatten uns dafür entschieden, den Sarg geschlossen zu halten, sonst wäre ich irgendwann zusammengebrochen. Der Pfarrer hatte uns eine kleine, schwarze Tasche gegeben, damit wir die Umschläge verstauen konnten, denn es wurden immer mehr. Der Pfarrer begann mit seiner Predigt. Er erzählte etwas aus dem Leben unserer Großmutter und über unsere Familie. Zuerst wollten sowohl Saki, als auch ich, dass er nicht erwähnte, warum niemand meinen Bruder so wirklich kannte, aber dann dachten wir auch einfach: Scheiß drauf, und ließen ihn ein paar Sachen sagen. Wir hatten uns darauf geeinigt, dass er es auf familiären Problemen beruhen lassen sollte, da nicht jeder im kleinsten Detail wissen musste, was der eigentliche Anlass gewesen war. Der Pfarrer berichtete von seinem letzten Treffen mit ihr und was sie ihm anvertraut hatte. Von Minute zu Minute, von Wort zu Wort sank meine Stimmung um ein Prozent, bis sie irgendwann den Nullpunkt erreicht hatte. Nach der Rede hatten die Freunde unserer Großmutter noch Zeit, etwas zu sagen und es gab tatsächlich einige, die etwas zu sagen hatten. Danach ging es zum Grab. Die Sargträger gingen uns voran, alle im gleichmäßigen und langsamen Schritt. Die Glocken läuteten, sonst war alles Still. Vor dem Grab blieben sie stehen und warteten, bis sich alle gesammelt hatten. Der Pfarrer sprach noch einige Gebete und sie wurde langsam ins Grab hinab gelassen. Dann wandte er sich meinem Bruder zu. „Mein Name ist Saki Akasuna“, stellte er sich vor. Ich sah ihn nur mit zusammengekniffenen Augenbrauen an. „Ich hatte eine eher komplizierte Beziehung zu meiner Großmutter, dennoch bin ich froh, dass ich in ihren letzten Stunden an ihrer Seite sein durfte und ich mich wieder mit ihr vertragen konnte. Auch wenn mir es erst spät klar geworden ist, weiß ich erst jetzt zu schätzen, was ich durch sie alles erreicht habe. Dafür danke ich ihr und möchte mich in allen Ehren mit einem Lied von ihr verabschieden.“ Ich bestaunte ihn schon. Ich hätte nie den Mut gehabt, mich vor die versammelte Mannschaft zu stellen und das loszulassen. Okay, er war Sänger und daher gewohnt vor seinen Fans zu sprechen. Diese überboten die Zahl der hier Anwesenden um einiges. Bewundertes Gemurmel drang an mein Ohr. Sie waren alle sehr beeindruckt von ihm, dass er sich so hinstellte und nun auch noch ein Lied singen würde. SeySey und die anderen traten aus der Menge heraus und setzen sich auf ihre Plätze. Mein Bruder nahm sich eine Gitarre und setzte sich ebenfalls. Als alle bereit waren richtete sich Saki nochmal an die Anwesenden. „Dieses Lied ist Chiyo Suna gewidmet.“ Er atmete nochmal tief durch, dann gab er seinen Bandkollegen ein Zeichen und sie legten los. You are oxygen On a late night drive To clear my head when Hope has passed me by You are gravity When I'm upside down You help me find my way back to the ground And this is why You're everything good Everything true When all the world is fading You're everything new You are my eyes When I can't see When all the world is broken You will always be Everything good You are all I have and all I need And all I am is what You've made of me And this is why You're everything good Everything true When all the world is fading You're everything new You are my eyes When I can't see When all the world is broken You will always be Everything good You're everything Good to me You're everything That I need That I need And this is why You're everything good Everything true When all the world is fading You're everything new You are my eyes When I can't see When all the world is broken You will always be Everything good You're everything good Everything true When all the world is fading You're everything new You are my eyes When I can't see When all the world is broken You will always be Everything good Als der letzte Ton verklang herrschte eine kurze Stille, dann klatschten alle. Saki bedankte sich und stellte sich wieder zu mir. Neben mir machte er ein zufriedenes Gesicht. Er zwinkerte Konan zu, die ihn anlächelte. Was das zu bedeuten hatte wusste ich nicht, da musste ich später nochmal nachfragen. Der Pfarrer bedankte sich auch nochmal bei ihm, dann wies er die Leute an, dass sie sich nun verabschieden konnten. Jeder konnte entscheiden, ob er lieber Erde oder Rosenblätter auf den Sarg streuen wollte. Saki und ich waren die ersten und warfen Rosenblätter ins Grab. Dann setzte er sich wieder auf seinen Platz und begann mit seinen Kollegen ein weiteres Lied und noch eins zu spielen. So lange, bis alle durch waren. Das zweite Lied war wunderschön. Er und SeySey sangen ein Duett. Es war ein Cover von Skillet, also kein eigenes Lied. Was mich am meisten erstaunte war, dass Tommy Geige spielen konnte. Chasing these shadows Around this darkened room I've laid here so long I don't even want to move I need a minute now to heal I need a minute now To remember how to feel Whenever you're gone away, The darkness hides the day Whenever you're gone, The bleeding won't stop It hurts 'til you come back I reached out for you when I needed you to be there (All alone, chasing these shadows) I don't want the pain, but, I'd rather hurt then not care (Its so long, You've been away from here) I need a reason now to heal (I need something to believe in) I need a reason now To remember how to feel Whenever you're gone away, The darkness hides the day Whenever you're gone, The bleeding won't stop It hurts 'til you come back Give me something to believe in, I still believe in you (But if you're never here, and I'm left all alone, Tell me what I am supposed to do?) Whenever you're gone away, The darkness hides the day Whenever you're gone, The bleeding won't stop It hurts 'til you come back (Whenever you're gone) Zum Abschluss an die Trauerfeier wurde zu einem gemeinsamen Mittagessen im Gemeindehaus eingeladen. Zu unserer Verwunderung kamen so gut wie alle Leute. Wir unterhielten uns mit ein paar und hörten Geschichten, die wir noch gar nicht kannten. Mir wurde richtig warm ums Herz. Plötzlich spürte ich eine Hand in meiner. Sie war klein und zierlich. Als ich aufblickte, sah ich Chiyoko an meiner Seite stehen. „Du wirst ja immer mutiger. Wenn du das nächste Mal kommst und mich küsst weiß ich wirklich nicht, was ich noch denken soll“, sagte ich mit einer leicht belustigten Stimme und umarmte sie. „Schön, dass du gekommen bist.“ Sie erwiderte mein Lächeln. Ihre Wangen hatten wieder einen rosigen Schimmer angenommen. „Ich dachte mir, dass du dich freuen würdest.“ Wir standen etwas abseits von den anderen, daher beugte ich mich blitzschnell zu ihr herunter und stahl ihr einen Kuss. Sie wusste erst nicht wie ihr geschah, erwiderte ihn dennoch. „Also seid ihr doch zusammen“, kam es auf einmal hinter mir. Saki stand da und musterte mich. „Was? Nein!“, sagte ich sofort. Chiyoko drehte ihren Kopf ebenfalls weg. „Wer’s glaub“, meinte Saki nur belustigt und ging wieder. Nachdem er weg war, herrschte eine kurze Stillte. „Tut mir leid. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist“, nuschelte ich verlegen. Ja, ich konnte auch verlegen sein. „Sch-schon gut“, meinte sie mit ihrer normalen, schüchternen Stimme. Damit beließen wir es auf sich beruhen. Noch sind wir nicht zusammen… Noch nicht… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)