Beyblade in Love von nataschl91 (Staffel 2) ================================================================================ Kapitel 30: Kapitel 30 ---------------------- „Du machst sie viel zu eng, Mama...“, beschwerte sich Kai, nachdem seine Mutter seinen Krawattenknoten gebunden hatte, „ich lauf gleich blau an...“ „Das lediglich die Reste von deiner albernen Gesichtsbemalung...“, erwidert Trudie monoton und musterte Kai, „soll ich dir meinen Make up Entferner geben?“ „Ich habe das seit der letzten Meisterschaft nicht mehr aufgemalt.“ „Zum Glück! Stell dir vor, wie die Leute reden würden!“ Kai legte seinen Kopf ungläubig schief, während seine Mutter ihre Ohrringe anbrachte. In diesem Moment trat Daniellé ins Badezimmer und stutzte. „Besetzt?“, erkundigte er sich. „Komm ruhig rein“, meinte Trudie erneut monoton. „Sieht ein wenig zu eng aus...“, meinte er zu Kai, als er dessen Krawatte bemerkte. „Danke!“, rief der Junge erleichtert aus, löste den Knoten und band sie sich diesmal selber. „Verschätzt, hm?“ „Er wollte sie so binden wie damals im Internat“,beschwerte sich Trudie und warf ihrem Sohn einen herausfordernden Blick zu, „heute ist deine Hochzeit!“ „Was war so schlimm daran?“ „Das habe ich sie auch gefragte...und als Antwort hat sie mir beinahe die Luft abgedrückt.“ „Genau! Verbündet euch ruhig gegen mich“ „Das müssen wir“, meinte Danny, „ihr Frauen kämpft nämlich immer unfair!“ Trudie rollte mit den Augen und ignorierte ihren Exmann. „Das habe ich gesehen!“ „Beeil dich lieber...wir werden in 10 Minuten abgeholt.“ „Jawohl, Madam.“ Kai und sein Vater hielten es für besser, das Badezimmer vorzeitig zu verlassen und machten es sich in der Küche gemütlich, wo Daniellé seinen Sohn von oben bis unten musterte. Kais Anzug war dunkelgrau gehalten, Weste und Krawatte ein paar Nuancen heller. Passend dazu trug er ein weißes Hemd. Ein anerkennender Pfiff des Vaters ging durch den Raum, während er seine Hände auf Kais Schultern legte. „Habe ich dir schon gesagt, wie stolz ich eigentlich auf dich bin?“ „Du wirst gerade sentimental?“, scherzte sein Sohn, wusste jedoch die Gestik zu verstehen, „danke, Papa.“ „Mein Junge heiratet! Und ich erinnere mich an deine Geburt, als wäre es erst gestern gewesen!“ „Oh bitte! Erspar mir dieses Drama!“ Noch bevor sich Kai von ihm abwenden konnte packte Danny ihm am Arm und zog ihn für eine intensive Umarmung an sich. Nach kurzem Zögern erwiderte Kai diese und klopfte seinem Vater anerkennend auf ein Schulterblatt. *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~**~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* Lucielle begutachtete das eindrucksvolle äußere der Kirche, als plötzlich jemand neben sie trat. „Ich brauch mich nicht mal umzusehen, und weiß, dass du es bist“, grinste sie. „Ist das jetzt schlimm? Stinke ich so sehr?“, erkundigte sich Giuseppe verlegen. „Nicht unbedingt. Es tut mir ehr gut, mal ein ordentliches Parfüm zu riechen und nicht diesen billigen Fusel, den mein Bruder immer aufträgt.“ Sie gingen ein Stück nebeneinander her, als Giuseppe Lucielle fragte, ob sie sich neben ihn setzten würde. „Möchtest du das wirklich?“, kicherte sie, „die alten Leute könnten noch über uns reden!“ „Als ob das bei denen damals anders war...“, winkte der junge Italiener ab. „Ja. War es.“ „Ach so?“ „Damals wurde man bereits nach der Geburt schon einander versprochen. Mittlerweile wird gewartet, bis die möglichen Kandidaten alt genug sind, um selber zu entscheiden, ob sie sich leiden können oder nicht.“ „Du bist sehr gut informiert“, staunte Giuseppe. „Kann man alles in den Chroniken nachlesen. Jede Familie hat eine, schon vergessen?“ „Verdrängt“, gestand er niedergeschlagen. „Ist gut zum einschlafen...“ Er verkniff sich ein Lachen. „Gut siehst du aus! Die glatten Haare gefallen mir.“ „Danke. Ich habe vorhin die Zotteln meines Bruders geglättet. Und wenn ich schon mal dabei bin...“ „Wie? Du hast die Haare deines Bruders…?“ „Ja. Mutter sagte zu ihm, entweder machst du was ordentliches draus oder sie kommen ab.“ „Knallharte Frau.“ „Muss sie bei uns als Kindern.“ In diesem Moment stieg Kai mit seinem Vater die Treppen empor und grüßte die beiden. Lucielle und Giuseppe winkten ihm zu und blickten den beiden Männern einen Augenblick lang nach. Anschließend pfiff das Mädchen anerkennend. „Schicker Anzug“, gestand der junge Italiener und grinste, „war sicherlich nicht billig.“ „Die Hiwataris sind dafür bekannt, zu zeigen, was sie haben. Finanziell versteht sich.“ „Ich hätte Kai jetzt nicht so protzig eingeschätzt.“ „Er wird keine andere Wahl gehabt haben...“, meinte Lucy bemitleidend, „bei diesem herrschsüchtigen Großvater wundert es mich, dass er seinen eigenen Anzug aussuchen durfte!“ „Ich bin auf Mirkas Kleid gespannt!“ „Wir alle sind das“, lachte Lucielle ehrlich, „wahrscheinlich würde die meisten von uns nach der Kirche wieder gehen, würde es nicht verlangt werden, bis zum bitteren Ende bleiben zu müssen.“ „Da hast du Recht. Wollen wir uns schon mal hinein begeben?“ „Jetzt schon?“ „Sonst ist später das Gedränge zu groß...und die besten Plätze weg.“ Lucielle überlegte kurz, stimmte Giuseppe jedoch zu und die beiden machten sich auf den Weg. „Weißt du eigentlich, ob sich die beiden das ‚Jawort‘ auf russisch oder französisch geben werden?“ „Sicher französisch. „Wieso bist du dir da so sicher?“ „Kais Mutter ist keine Chevalier. Außerdem sind wir hier nicht in Russland und Voltaire besteht sicherlich auf seine Muttersprache.“ „Ich muss mir diese Chroniken wirklich mal durchlesen!“, meinte Giuseppe und zog die Augenbrauen zusammen. „Ist viel interessantes Zeugs dabei“, versprach das Mädchen. Sie betraten die prachtvoll geschmückte Kirche und sicherten sich einen Platz in den äußeren Reihen. Lucielle studierte das Informationsblatt und stutzte, als sie die vielen einzelnen Punkte überflog. „Wie viel Sitzfleisch hast du?“ „Es geht...warum?“ „Weil...das...dauern...wird...“, raunte sie Giuseppe zu und reichte ihm das Blatt. Er hob eine Braue und blickte Lucy mit großen Augen an. „Noch können wir fliehen“, grinste sie und sah sich schnell um, „wenn wir uns beeilen bekommt es keiner mit!“ „Das können wir nicht bringen“, kicherte Giuseppe. „Vor drei Jahren hätte ich so was ohne mit der Wimper zu zucken gebracht.“ „Du klangst auch eben noch ernst genug, keine Sorge.“ „Danke“, lächelte Lucielle gerührt, „ich kann‘s also noch!“ In kürzester Zeit füllte sich die Kirche allmählich, Giuseppe beobachtete, wie Kai sich am Altar mit seinem Vater unterhielt und sogar den einen oder anderen Witz machte. „Sag mal...wer sind eigentlich die Trauzeugen?“ Lucy blickte vom Informationsblatt auf und überlegte. „Es...gibt gar keine…“ „Keine?“ „Nein.“ „War das bei Stanislav nicht genauso?“ „Kann sein...“, zuckte Lucielle mit ihren Schultern, „weder Kai noch Mirka haben Geschwister. Wer sollte es also machen?“ „Da ist was dran. Ich bekomm Hunger!“ „Wie kannst du gerade jetzt ans Essen denken?“ „Ich habe eben nichts gefrühstückt...“, meinte Giuseppe verlegen und hielt sich den Bauch. „Du bist dir aber schon bewusst, dass es erst in knapp 5 Stunden etwas geben wird?“ Der junge Mann seufzte schwerfällig, während Lucy ihn mit Schmollmund anblickte und ein paar Bonbons reichte. Dankend nahm er sie an. „Zitronengeschmack! Die hab ich am liebsten.“ „Ich weiß“, grinste sie. „Steht das etwa auch in der Chronik?“ „Du hast es oft genug erwähnt.“ „...außerdem hast du mir diesen überaus leckeren Kuchen gebacken! Habe ich mich dafür eigentlich schon bedankt?“ „Sehr aufmerksam von dir...“ Plötzlich wurde alles ruhig, die restlichen Gäste fanden sich auf ihren Plätzen ein und ein Klavier begann zu spielen. Alle erhoben sich und richteten ihre Blicke zum Kircheneingang. „Siehst du sie schon?“ „Noch nicht...“ Einige Augenblicke später trat ein Mann und eine Frau durch den Eingang. Sie hatte sich bei ihm eingehakt und gemeinsam schritten sie langsam Richtung Altar. Ein leises gerührtes Säuseln ging durch die Gäste. „Sie sieht wunderschön aus“, raunte Giuseppe beeindruckt, nachdem Mirka mit ihrem Vater an ihnen vorbei geschritten war. „Umwerfend...och Gott. Sieh dir Kai an!“ Der Junge stand vorne am Altar und schien schwer zu schlucken zu haben. Sein Gesichtsausdruck war gerührt, besonders, als Mirka direkt vor ihm stand. Ihr Kleid war das reinste weis, welches Lucielle je gesehen hatte. Es war in einem Meerjungfrauenschnitt angefertigt worden, hatte lange Ärmel, welche mit Spitze überzogen waren. Der Rücken hatte einen eleganten V Ausschnitt, Schleppe und Schleier waren einfach unbeschreiblich. Während der Pfarrer seine Eröffnungsrede hielt bemerkte Lucielle, wie sich ihr Sitznachbar die Augenwinkel rieb. „Weinst du?“, erkundigte sie sich vorsichtig, konnte ein Schmunzeln jedoch nicht verkneifen. „Sorry“, murmelte Giuseppe und fummelte nach einem Taschentuch, „bei so was bin ich nah am Wasser gebaut.“ „Das du mir so was ja nicht auf unserer Hochzeit abziehst.“ „Ich garantiere für nichts.“ *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~**~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* Endlich war der Zeitpunkt gekommen, den alle so sehr herbeigesehnt hatten! Nachdem der Pfarrer seine schier endlose Predigt gehalten und Kai und Mirka ihr gegenseitiges Ehegelöbnis gesprochen hatten herrschte vollkommene Stille in der Kirche. Jeder schien den Atem anzuhalten und wartete auf diesen magischen Moment, der eine Hochzeit erst ausmachte. „Kai Hiwatari. Möchtest du die neben dir stehende Mirka Solojow zu deiner angetrauten Ehefrau nehmen, sie lieben und ehren, stets an ihrer Seite stehen, bis das der Tot euch scheidet?“, sang der Pfarrer schon fast feierlich durch die weiten Gemäuer der Kirche und breitete seine Arme aus. „Ja, ich will.“ „Mirka Solojow...möchtest du den neben dir stehenden Kai Hiwatari zu deinem angetrautem Ehemann nehmen, ihn lieben und respektieren, ihn mit gutem Rat zur Seite stehen, bis das der Tot euch scheidet?“ „Ja. Ich will.“ „So soll es sein! Empfangt Gottes Segen und nehmt ihn in euch auf! Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau...“ Alle Augen starrten zum Altar, wo Kai und Mirka sich aufeinander zu drehten und auf ihr Stichwort warteten. Der Pfarrer zögerte absichtlich etwas hinaus, doch dann hatte er Erbarmen und nahm seine Hände wieder runter und lächelte. „...Kai...du darfst deine Frau jetzt küssen...“ In Mirka schoss das Adrenalin hoch, Hitze machte sich in ihrem Gesicht breit und ihre Hände wurden eisig kalt und schwitzig. Gleich würde sie Kai zum erstem Mal küssen! Auf den Mund! Ihr Herz hämmerte wie wild gegen ihre Brust, als sie beobachtete, wie sich seine Hände langsam auf ihren Schleier zu bewegten und ihn wie in Zeitlupe anhoben. Vorsichtig legte Kai den zarten Stoff über Mirkas Kopf ab und lächelte sie glücklich, wenn auch etwas verunsicher an. Sie erwiderte sein Grinsen, nur noch breiter und spürte, wie die Tränen in ihr hochstiegen, während der Junge einen Schritt auf sie zuging und ihr Gesicht sanft zwischen seine Hände nahm. Mirka schloss ihre Augen, reckte ein wenig ihr Kinn undbemerkte kurz darauf, wie Kais Gesicht direkt vor ihrem schwebte. Dann küsste er sie. Seine Lippen waren weich und warm und schmiegten sich liebevoll an die ihren. Ein entspannend, wohliges Gefühl machte sich in den beiden Menschen breit, während sie sich unter lautem Klatschen und jubelnden Zurufen immer noch küssten. Fast schon widerwillig beendeten die Beiden ihren ersten Kuss und blickten sich tief in die Augen. „Meine Damen und Herren! Begrüßen Sie mit mir zusammen Herrn und Frau Hiwatari!“ Das Klatschen wurde noch kräftiger, hier und dort pfiff jemand mit seinen Fingern, während Kai und Mirka sich verlegen zu ihren Gästen drehten. Der Pfarrer legte ihre Hand in Kais, umschloss sie, bevor er sie triumphierend in die Höhe reichte. „Wollen wir?“, fragte der junge Mann an seine Frau gerichtet und sie nickte. Langsam schritt Kai die wenigen Stufen voran, hielt Mirka an der Hand, damit sie ja nicht stolperte, dann gingen sie Hand in Hand den langen Gang zum Krichenausgang entlang, winkten hier und dort jemanden zu. „Das...war...ein schöner...Kuss...“, hauchte Lucy und lies sich von Giuseppe ein Taschentuch reichen. „Finde ich auch…!“ „Hast du ihre Gesichter gesehen? Sie wirkten beide...jetzt schon so glücklich...“ „Ich gönne es beiden vom Herzen. Hoffentlich sehe ich dich an unserer Hochzeit genauso lächeln!“ Lucielle blickte vielversprechend zu Giuseppe rüber, nachdem sie ihr Gesicht wieder trocken getupft hatte. *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~**~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* „Tu mir bitte nur einen Gefallen“, bat Kai und blickte Mirka ernst an, „wenn wir die Torte anschneiden...drück mir den Kuchen nicht ins Gesicht!“ Sie kicherte leise, nickte jedoch zustimmend, auch wenn der Reiz groß gewesen war. Das Auto fuhr die Einfahrt zum Hiwatari Anwesen hoch und hielt an. Mirka und Kai stiegen aus und streckten sich beide genüsslich. „Ah...das tut gut!“ „Au ja...wie lange haben wir noch Zeit?“ „In einer halben Stunde ist Anschnitt“, murmelte Kai und ging mit seiner Frau die Treppen hoch. Im Foyer begrüßte und beglückwünschte sie das Personal gleichzeitig mit herzlichem Klatschen. Das Hochzeitspaar blickte überrascht drein, setzte ein verlegenes Lächeln auf und schritt durch den Gang hindurch, welches das gesamte Personal gebildet hatte. Hier und dort wurde „Herzlichen Glückwunsch ihr zwei!“ auf russisch und französisch gerufen. Am Ende angelangt reichte einer der Kellner den beiden stolz zwei Gläser Champagner, woraufhin Kai und Mirka den Bediensteten zu prosteten, was zu erneutem Klatschen führte. Nachdem sie jeweils einen Schluck genommen hatten riefen einige des Personals laut „Kuss! Kuss! Kuss!“, darauffolgend nahm Kai Mirka an die Hand und grinste. „Darf ich bitten…?“ „Ich bitte darum!“ Der Junge zog sie an sich heran, legte einen Arm um sie und die beiden küssten ich unter triumphierenden Zurufen. „Jetzt aber schnell“, grinste Mirka und folgte Kai ins Obergeschoss, wo bereits die Schneiderin geduldig wartete. Sie wies Kai an, sich hinter der Trennwand umzuziehen, währenddessen nahm sie Mirka den Schleier ab, öffnete vorsichtig das prachtvolle Kleid und half dem Mädchen heraus. „Ich kann wieder atmen“, jauchzte Mirka und holte tief Luft. „Das kann ich schon wieder, seit wir ins Auto eingestiegen waren!“, bemerkte Kai und zog sich in einer schnellen Bewegung Hose und Schuhe aus, „hast du Deo?“ „Willst du wirklich nach mir riechen?“ Der Junge hielt in seiner Bewegung inne und stierte gegen die Trennwand. „Habe Duft getan auf Tisch neben Wand“, meinte die Schneiderin und brachte Mirka ihr Kleid für die Feier, welches Kai ihr ausgesucht hatte. Mirka sog überrascht die Luft ein und klatschte aufgeregt in die Hände. „Bist du wahnsinnig?!“, jauchzte sie und berührte vorsichtig den Stoff. „Gefällt es dir, ja?“ „Kai...es ist...wunderschön...“ Das Kleid war hellblau und elegant gerade geschnitten. Der obere schulterfreie Teil war aus geblümter Spitze, auf Höhe der Taille war ein schmaler Gürtel mit Perlen besetzt und der untere Teil bestand aus fließendem Chiffonstoff. Das Mädchen blickte gerührt aus das Kleid und stieg hinein. Die Schneiderin schloss den Reißverschluss am Rücken und legte ihr den dazugehörigen Schmuck an. Mittlerweile war auch Kai fertig angezogen und trat hinter der Trennwand hervor. Als er Mirka in ihrem neuen Kleid sah musste er schlucken. Sie sah einfach umwerfend aus! „Schick“, lächelte sie ihm zu, während der dunkelblaue Anzug von ihr gemustert wurde. „Nichts im Vergleich zu dir...“, raunte er demütig. Mirka warf sich die mittlerweile wieder offenen Haare über die Schulter und bemerkte, dass der Fotograf für die restlichen Bilder gleich eintreffen würde. Zusammen gingen sie die Treppe wieder runter, wo Kai und Mirkas Eltern bereits warteten. Als sie die beiden bemerkten setzten alle eine gerührte Mine auf. Kais Mutter stiegen die Tränen hoch, während ihr Daniellé aufmunternd auf die Schultern tätschelte. „Ihr beide...seht umwerfend aus!“ „Danke Mama“, strahlte Mirka und strich sich über den Stoff, „das hat er für mich ausgesucht.“ „Du hast mein Mädchen jetzt schon glücklich gemacht“, bemerkte ihr Vater an Kai gerichtet, „sorge auch dafür, dass es so bleibt!“ „Das werde ich“, nickte Kai ihm zu, „versprochen!“ *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~**~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* Nach und nach trafen auch die restlichen Gäste ein, derweil hatte der Fotograf bereits die restlichen Fotos geschossen. Kai massierte sich brummend den Kiefer. „So viel zu lächeln muss für dich ziemlich anstrengend gewesen sein, hm?“, erkundete sich Daniellé und grinste. „Wenn der Typ noch einmal ‚bitte mehr Lächeln‘ gesagt hätte...“, brummte der Junge und nahm einen Schluck seines Getränks. „Er hat auch nur seinen Job gemacht.“ „Zu gut!“ „Sieh es mal so: das schlimmste habt ihr hinter euch. Jetzt könnt ihr die Feier genießen.“ Kai und Daniellé warfen sich einen vielsagenden Blick zu. „So schlimm ist das gar nicht“, versicherte Danny mit einem verschmitzten Lächeln. „Sicher, dass wir beide gerade nicht aneinander vorbei reden?“ „Ziemlich...aber falls doch: wir haben es alle überlebt!“ „Du hast eine komische Art, mir Mut zu machen...“ „Soll ich später mitkommen, als seelisch und moralische Unterstützung?“ „Untersteh dich...“, brummte sein Sohn und warf ihm einen herausfordernden Blick zu. Daniellé lachte auf und nahm Kai in den Arm: „Mein Junge ist verheiratet!“ „Du klingst erleichtert...“ „Bis jetzt ist ja auch alles reibungslos abgelaufen.“ Kai warf einen prüfenden Blick in den Salon zu seinem Großvater, welcher ebenfalls in seine Richtung sah. Kai seufzte und kippte seinen Champagner runter. „Mach das heute lieber nicht sooft. Sonst erweckst du noch den Eindruck, dass du dich nicht über dieses Ereignis freuen könntest. Du...freust dich doch, oder?“ „Natürlich!“ „Das weiß man bei dir nie...“ Erneut warf Kai seinem Vater einen herausfordernden Blick zu. In diesem Moment kam Mirka von ihrer Runde zurück und verkündete, dass die Torte bereit zum Anschnitt wäre. Sie hakte sich bei Kai unter und zog ihn mit sich, während Daniellé ihr signalisierte, dass sie ihm das Stück Kuchen voll ins Gesicht schmieren sollte. Gerade als Kai ihm schon den ausgestreckten Mittelfinger zeigen wollte ergriff seine Frau noch im letzten Augenblick dessen Hand und zog ihn weiter mit sich. Um die Torte hatten sich bereits mehrere Leute versammelt und beäugten erstaunt das Kunstwerk. Das Hochzeitspaar betrachteten sie ebenfalls bewundernd und hatte schon ein schlechtes Gewissen, sie gleich anzuschneiden. „Ich fühle mich schrecklich...“, schmollte Mirka und ergriff das Messer, welches ihr gereicht wurde. Kai nickte ihr zustimmend zu und griff ebenfalls zu dem Messer, damit sie zusammen anscheinend konnten. „Die obenliegende Hand hat in der gesamten Ehe das sagen!“, rief plötzlich jemand aus der Masse, was Mirka und Kai inne halten ließ. Sie guckten auf ihre Hände, welche beide das Messer hielten. „Passt doch“, grinste Mirka gehässig, „mein Daumen ist oben, das gilt doch noch?“ Kai blickte sie vielsagend an und sie erwiderte den Blick. Dann grinste sie wieder. „Meinst du, wir kriegen das hin, wenn wir unsere Daumen nebeneinander legen?“ „Mirka...“, raunte Kai leise, „ich habe wirklich Hunger...können wir diese Diskussion ausnahmsweise nach hinten verlegen?“ Sie guckte ihn mitfühlend an, schnitt den Kuchen und legte das Stück auf den gereichten Teller. Mit der Gabel stach das Mädchen ein großzügiges Stück ab und führte es zu ihrem Mund, worauf ein mitleidiges „aaaaw...“ durch die Menge ging. Mirka konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, während Kai niedergeschlagen die Schultern hängen ließ. Das Mädchen bekam sich wieder ein und reichte ihm die Gabel mit dem ersten Kuchenbissen. „Aber nicht die Gabe abbeißen!“ Kai ließ sich von Mirka füttern und nickte zustimmend, da der Kuchen einfach nur köstlich war. Nachdem er Mirka ebenfalls ein Stück in den und Mund geführt hatte wurde die Torte unter den Gästen verteilt. „Oh Gott, ist der lecker“, schwärmte Kai und schlang sein Stück gierig. „Wenn du den gleichen Hunger hast, wie ich, dann hättest du wahrscheinlich alles für so köstlich empfunden...“, kommentierte Mirka, genoss den Kuchen jedoch mit jeder Gabel ein bisschen mehr. „Der ist aber auch lecker!“ „Allerdings.“ „Ich hol mir noch ein Stück“, beschloss der Junge, „soll ich dir auch gleich noch eines bringen?“ „In zwei Stunden gibt es Essen, Kai.“ „Ich weiß.“ „...und wir müssen dann auch noch tanzen!“ „Ich weiß.“ Mirka schüttelte grinsend den Kopf und winkte ihn weiter. „Ab und zu braucht er seine Ration Zucker“, erklärte ihr Daniellé. „Mir ist sein Vorrat an Gummibärchen schon aufgefallen“, gestand sie und nahm einen Schluck Kaffee. „Immer noch diese zähen Dinger?“ „Immer noch. Er liebt die so sehr...“ „Versuch es mal mit Petit Fours. Die wirken viel besser bei ihm!“ „Echt?“ „Bedank dich später“, zwinkerte Daniellé ihr zu. Als Kai wieder auf seinem Platz saß und das nächste Stück Kuchen aß beobachtete ihn Mirka genau. Sie musste schmunzeln und warf seinem Vater einen dankenden Blick zu. „Die grünen mag er am liebsten...“ *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~**~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* Es war eine Weile seit dem Mittagessen vergangen. Man hatte sich großzügig im Garten verteilt und verdaute nun gemütlich, während die neusten Themen besprochen wurden. „...und somit wird dieser Tag in die Geschichte eingehen, als Mirka deine Profikarriere also beendete“, schmollte Adrian Kai gespielt zu, als sich dieser gerade mit jemanden unterhielt. „Bitte?“ „Ich hätte nie gedacht, dass grade du dich mal so beugen würdest.“ „Entschuldigen Sie mich bitte für einen Moment...“, bat Kai sein Gegenüber, packte Adrian am Arm und zog ihn Abseits der Menschenmasse hinter sich her. „Was genau ist dein Problem?“, fauchte Kai den Jungen an, als er sicher war, dass sie niemand mehr hören könnte. „Mein Problem? Ich habe doch kein Problem mit dir, Kai.“ „Wie viel hattest du denn schon davon?“ Adrian hielt sein Glas mit dem bunten Inhalt hoch und überlegte. Kai musste erst gar nicht fragen, was drin war...er roch den Alkohol bereits. „Ich glaube...vier?“ „Vier?!“ „Wenn nicht sogar schon fünf...“ „Die Bar hat erst seit einer Stunde offen, Adrian!“, bemerkte Kai. „Das Zeug schmeckt aber auch übelst lecker.“ Kais Gegenüber trank den Rest mit einem Zug leer und reichte das leere Glas einem Kellner. „Möchten Sie noch einen?“ „Er hat schon genug“, meinte Kai streng und winkte den Mann weiter. „Seit wann hast du über mich zu bestimmen?“, wollte Adrian kampflustig wissen und trat nahe an ihn heran, so dass sich ihre Schuhe berührten. „Nur heute“, versicherte dieser ihm im selben Tonfall, „und glaub mir, wenn du nicht langsam von deinem Trip runterkommst, dann schmeiß ich dich eigenhändig von diesem Grundstück.“ „Deutliche Worte von so einem Winzling wie dir. Bist du überhaupt über 1,70?“ „Sogar 1,75.“ „Immer noch klein.“ „Für dich reicht es...“ „Hier bist du!“, atmete Lucielle erleichtert auf, als sie um die Ecke bog und die beiden Jungs erblickte, „ich habe dich überall gesucht du Schwachkopf!“ „Du bist nicht meine Mutter...“ „Aber die hol ich gleich, wenn du dich weiter daneben benimmst...boah Jungs...wer von euch beiden riecht hier wie eine Schnapsbrennerei?“ Kai warf Adrian einen vielsagenden Blick zu und verschränkte die Arme vor der Brust. Lucielle ließ die Schultern hängen und schüttelte hoffnungslos den Kopf. Sie packte ihren Bruder am Ärmel und zog ihn wortlos mit sich, während Kai erleichtert aufatmen konnte. Jetzt war Adrian nicht mehr sein Problem… „Du siehst so blass aus...ist alles in Ordnung?“, fragte Mirka plötzlich besorgt. Der Junge blickte nach oben, wo seine Frau sich über die Verandabrüstung lehnte und ihn bedrückt anguckte. Er winkte ihr kurz zu und seufzte noch einmal tief. „Musste nur mal kurz durchschnaufen...“ „Du hättest eben nicht so viel Kuchen essen sollen“, kicherte das Mädchen. „Glaub mir...mein Magen ist das Geringste, was mir im Moment Sorgen macht.“ „Sie meinten, dass es Zeit für de Hochzeitstanz wäre.“ „Gib mir noch fünf Minuten, ja?“ „Alles klar.“ Nachdem seine Frau aus dem Blickfeld verschwunden war lehnte sich Kai gegen die Mauer und schloss die Augen, bevor er einen tiefen Seufzer ausstieß. Er griff sich an die Krawatte und räusperte sich. Dann schnaufte er genervt. „Was willst du denn jetzt von mir?“, raunte er. „Wenn du jetzt schon völlig außer Atem bist, wie willst du denn dann die Nacht überstehen?“ „Ich wüsste nicht, was dich das angeht...“ „Oh...mich geht das sehr wohl was an“, schmunzelte Voltaire schief, „abgesehen davon, dass aus dir endlich ein richtiger Mann wird, hast du eine Pflicht der Familie gegenüber zu erfüllen.“ „Bitte erspare mir diese Predigt...“, bat Kai, „nur dieses eine Mal, Großvater.“ „Dein Vater wurde 18 Monate nach unserer Hochzeit geboren“, meinte Voltaire stolz. „Oh bitte...“, stöhnte der Junge und rieb sich angestrengt die Schläfen. „Was ist?“ „Das ist mehr Information, als ich je wissen wollte. Außerdem wurde ich erst nach acht Jahren Ehe geboren...“ „Dein Vater wollte auch lieber Medizin studieren, als in unsere Firma zu gehen.“ „Wer kann‘s ihm verübeln…?“ „Wie war das?“ „Ach nichts...“, winkte Kai ab und ging an seinem Großvater vorbei. „Die Erwartungen an dich sind groß, mein Junge. Jetzt wo wir endlich wieder eine ‚reine‘ Vereinigung hatten. Lange genug hat es ja gedauert!“ Kai hielt kurz inne. Er biss sich wütend auf die Untere Lippe und ging mit geballten Fäusten die Treppe zur Veranda hoch, während Voltaire ihm mit einem triumphierenden Lächeln nachsah. *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~**~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* „Gott! Mir tun die Füße weh“, fluchte der Junge und setzte sich auf einen Hocker im Flur, um sich eine kleine Verschnaufpause zu gönnen. Er griff sich an den Krawattenknoten und holte zwei Mal tief Luft, bevor ein Kellner so aufmerksam war und ihm etwas zu trinken reichte. Während Kai mehrere Schlücke zu sich nahm konnte er lautes Gelächter und laute Musik aus dem Saal hören. Er lächelte zufrieden, stellte jedoch fest, dass zwei einhalb Stunden tanzen sogar für einen Kai Hiwatari zu viel waren. „Wie? Du machst schon schlapp?“, kicherte Mirka und nahm neben ihm Platz, „oder willst du lieber allein sein…? Dann geh ich wieder.“ „Bleib ruhig. Du kommst mir wenigstens nicht so dumm wie die anderen beiden...“ „Welche denn?“ „Ach nichts...“, murmelte der Junge und trank sein Glas aus. Mirka stutzte kurz. In diesem Moment spielte die Band ein etwas ruhigeres Lied und beide sahen erneut Richtung Saal. Die Pärchen hatten sich zum tanzen gefunden, darunter sogar Kai und Mirkas Eltern. „Also...wenn selbst die am tanzen sind...“, grinste das Mädchen, stand auf und reichte ihm die Hand, „dann haben wir die ehrenvolle Pflicht, auch teilzunehmen.“ Kai guckte sie einen Moment ausdruckslos an, nickte jedoch und ging mit ihr zusammen durch die Masse, wo er seine Frau eine elegante Drehung machen ließ und schließlich in Position ging. Langsam bewegten sie sich zum Takt der Musik mit, wie es jedes andere Paar um sie herum auch tat. „Ich bin so stolz auf dich“, murmelte Mirka plötzlich und legte ihren Kopf auf Kais Brust. „Wieso denn das?“, wollte er verwundert wissen. „Ich weiß, dass solche Feste mit vielen Menschen überhaupt nicht deins sind...dass du lieber für dich sein würdest...und gerade heute sind dir alle sicher genauso auf die Nerven gegangen, wie mir?“ „Du hast ja keine Ahnung...“ „...und trotzdem...ausgerechnet heute hast du ständig über dein ganzes Gesicht gestrahlt! Maskerade oder nicht...“ Kai ließ sein Kinn auf ihren Kopf nieder und wiederholte ihre Worte noch einmal für sich im Geiste, bevor er schmunzeln musste. „Danke“, flüsterte er ihr zu. Plötzlich wurde die Musik und das Licht gedämmt und eine riesige Schüssel mit Eis und Obst und brennenden Wunderkerzen wurde in den Saal gefahren. Kai und Mirka staunten nicht schlecht, wie der Rest der Festgesellschaft, während die Funken nur so sprühten. Als diese herunter gebrannt waren erhellte sich der Saal wieder und alle klatschten anerkennend. „Na? Wie viel Zucker verträgst du heute noch?“, erkundigte sich Mirka bei ihrem Mann. Dieser legte den Kopf schief und warf ihr diesen Blick zu, der alles hätte bedeuten können. Das Mädchen lachte augenblicklich auf und klatschte erneut in die Hände, bevor sie ihn in den Arm nahm und einen Kuss gab. Um 23 Uhr lichteten sich endlich die Reihen an Gästen, welche Kai noch einmal gratulieren wollten und ihm diverse Tipps gaben, worauf er nur zu gerne verzichtet hätte. „Du musst unbedingt ein paar Mädchen in die Welt setzen! Eure Familie ist in den letzten Jahren sehr klein geworden!“ „Genau! Also: lass die Socken an!“ „Nein...er darf Mirka erst drei Tage nach Neumond lieben!“ „Echt jetzt?“ „Hab ich gelesen!“ „Waren es nicht drei Tage nach Vollmond?“ Kai seufzte schwerfällig, blieb dennoch freundlich und bedankte sich für sämtliche Ratschläge. Als sein Vater jedoch am Ende der Schlange plötzlich breit grinsend auf ihn zukam verdrehte der Junge genervt die Augen. „Was hast du denn?“, erkundigte sich Daniellé unschuldig. „Ich weiß alles! Hörst du? ALLES! Jede Position des Kissens, jeden Zeitpunkt und jede verdammte Stellung, die es auf Gottes Erden je gegeben hat, um Mädchen zu zeugen!“ Daniellé lachte, dass Mädchen doch süß wären und klopfte seinem Sohn aufheiternd auf die Schulter. „Lass mich raten...ich soll dir jetzt sagen, wie du am besten Jungs machst?“ Kai unterdrückte ein grantiges Brummen und ballte genervt die Fäuste. Danny nahm ihn mit auf die Veranda, wo sie beide auf die milde Nachtluft trafen, welche den Männern einen angenehmen Wind ins Gesicht blies. „Seit wann lässt dich so eine Bemerkung nicht mehr kalt? Was ist los, Kai?“ „Ich will nur noch meine Ruhe...“, flehte der Junge und blickte in die Dunkelheit, „für heute habe ich so was von die Schnauze voll!“ „Verständlich.“ Die beiden lehnten sich gegen die Brüstung und horchten den Geräuschen der Nacht. Für eine Weile war es angenehm ruhig, Kai atmete erleichtert auf und streckte genüsslich seine Gliedmaßen. „Aber...im Großen und Ganzen war es doch ein schöner Tag, oder?“, erkundigte sich sein Vater plötzlich und nippte an seinem Bier. „Ja. Das war es...“ „Das ist doch die Hauptsache.“ „Wo ist eigentlich…?“ „Dein Großvater?“, schmunzelte Daniellé in seine Flasche hinein. „Ähm...ja? Eigentlich hatte ich erwartet, dass er mir noch eine Predigt darüber hält, wie man seine Ehefrau am besten unterdrückt...oder so was...“ „Der geht dir die nächsten Tage nicht mehr auf die Nerven“, versicherte Kais Vater triumphierend. „Was...hast...du...getan…?“ Daniellé machte eine unschuldige Miene, zwinkerte Kai jedoch vielsagend zu. „Papa…?“ „Genieß es, denn so schnell kann ich das nicht noch mal machen. Wäre viel zu auffällig und sogar deine Mutter würde dahinter kommen.“ „Ähm...danke…?“ „Kein Ding. Sieh es als persönliches Hochzeitsgeschenk, okay?“ In diesem Moment trat Mirka auf die Veranda. „Lass mich raten“, grinste Daniellé, „du hast den da gesucht?“ „Nein. Nicht mal“, lächelt sie müde. „Wie kommt das?“, wollten beide Männer verwundert wissen. „Ach bitte...wir sind jetzt verheiratet. Wohin willst du jetzt noch fliehen, wo ich dich nicht finden würde?“ Kai und Daniellé warfen sich einen vielsagenden Blick zu, während Mirka sich an die Brüstung lehnte. *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~**~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* Tief durchatmend schloss Kai hinter ihnen die Tür und lockerte seine Krawatte, während sich Mirka sofort auf dem Hocker vor dem Bett niederließ. Ihre Beine waren Butterweich, ihre Hände zitterten und in ihrem Gesicht bemerkte sie eine gewisse Hitze. Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete sie, wie ihr Ehemann seinen Sakko ablegte und sich etwas einschenkte. „Möchtest du auch zu trinken?“, erkundigte er sich. „J...ja.“ Kurz darauf reichte er ihr ein schön verziertes Glas und setzte sich schräg neben sie auf einen Stuhl. Sie nippte an ihrem Getränk, es war ein süßer Wein. Will er mich etwa…? „Stimmt etwas nicht?“ „Wieso?“ „Ich kann dir auch eine Limonade einschenken, wenn der Wein dir nicht schmeckt.“ „Passt schon. Danke.“ Sie hörte, wie Kai sein Glas hinter sich auf der Kommode abstellte und aufstand. Mirkas Körper spannte sich sofort an, gleich würde er sie berühren! Sie schloss die Augen und wartete. Und wartete. Nach einer Weile drehte sie sich stutzend nach Kai um, welcher verträumt aus dem Fenster blickte. War das sein Ernst? „Komm her“, lächelte er sie plötzlich an und reichte ihr die Hand, „man kann von hier aus perfekt auf den See gucken.“ Mirka erhob sich und stellte sich neben ihn. Der Vollmond strahlte auf die ruhige Wasseroberfläche und tauchte die komplette Umgebung in ein wunderschönes Licht. Das Mädchen legte schmunzelnd den Kopf zur Seite und berührte somit Kais Schulter, zu ihrer Überraschung legte er einen Arm um sie und zog seine Frau sogar noch ein Stückchen näher an sich heran. Sie blieben eine Weile so stehen, Mirka sog gierig den Duft von Kais Parfüm ein. Mit einem Mal hatte sie einen so trockenen Hals, dass sie sich widerwillig aus der Umarmung löste und den Wein in ihrem Glas mit einem kräftigen Zug leerte. „Mach langsam“, meinte Kai besorgt, als er sah, wie gierig sie getrunken hatte. „Ist das der Wein von den Dejeauns?“ „Ja.“ „Er ist lecker“, lächelte Mirka und blickte zu Kai, welcher sie immer noch vom Fenster aus beobachtete, „das hier ist ein sehr schönes Zimmer.“ Der Junge blickte sich in dem Raum um und nickte wortlos. Natürlich kannte er ihn in und auswendig, so wie den Rest des Anwesens. Das Mädchen ließ sich mit einem tiefen Seufzer wieder auf dem Hocker nieder und musterte das Bett. Es war groß! Drei Personen würden hier nebeneinander schlafen können und hätten immer noch ausgiebig Platz. Hier würden sie ihre Hochzeitsnacht verbringen… Mirka spürte erneut die Hitze in ihr Gesicht schießen. Damit Kai ihr nichts anmerken konnte schwang sie lässig ein Bein über das Andere und blickte aufmerksam zu dem Jungen. Dieser erwiderte sofort ihren Blick, während er cool am Fenster lehnte und das Mondlicht sein Gesicht geheimnisvoll schattierte. Mirka biss sich auf die Unterlippe, um das Pulsieren in ihrem Intimbereich zu verdrängen. Kai ging erneut hinter ihr vorbei, um ebenfalls etwas zu trinken, während sie innerlich niedergeschlagen seufzte und sich mit dem Gedanken abfand, dass sie heute Nacht nur nebeneinander schlafen würden. Sicherlich hatte der ganze Tag Kai so sehr geschlaucht, dass er nicht mehr in der Stimmung sein würde... Mirka machte sich alle Haare auf eine Seite und hielt den Atem ruckartig an, als Kai ihr plötzlich den Reißverschluss ihres Kleides mit einer flüssigen Bewegung öffnete und den Stoff über ihre Schultern nach vorne schob. Ihr Herz schlug bis zum Hals und die Hände wurden eisig, zittrig. Sie atmete langsam wieder aus und schloss die Augen. In diesem Moment beugte sich Kai zu ihr runter und drückte ihr einen sanften Kuss auf die freie Stelle ihres Halses. Sofort machte sich auf Mirkas gesamter Haut eine gewaltige Gänsehaut breit, während er seine Hände leicht auf ihre Schultern gleiten ließ und mit seinen Küssen immer weiter Richtung Dekolletee wanderte. Als ihr Atem immer noch stockte hielt der Junge inne. „Soll ich aufhören?“, fragte er vorsichtig. „N...nein...“, stotterte das Mädchen und lief knallrot an. „Möchtest du dich schon mal aufs Bett legen?“ „Jetzt schon?“ Mirka blickte auf dieses wunderschön hergerichtete Bett und bekam einen dicken Kloß in den Hals, welchen Kai gerade noch so liebevoll geküsst hatte. „Ich habe Bedenken, dass du mir gleich vom Hocker fällst“, scherzte er, „wortwörtlich.“ „Alles in Ordnung“, versicherte sie ihm und schnaufte tief durch. Kai konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, und fuhr in seinem Werk fort. Seine Hände wanderten langsam an ihren Armen runter und zogen an dem Stoff, so dass Mirka obenrum frei wurde. Sie presste ihre Lippen aufeinander und zwang sich ruhiger zu atmen, während ihr Ehemann abwechselnd Hals und Schultern küsste. Warum zittert er nicht? Warum atmet er völlig normal? Machte er das, weil es von ihm verlangt wurde…? In diesem Moment griff Kai ihr unter die Arme und hob das Mädchen ohne großen Aufwand auf die Füße. Der Stoff ihres Kleides rutschte in einer geschmeidigen Bewegung zu Boden, während sie realisierte, dass sie jetzt nur noch in Unterwäsche vor ihm stand, er dagegen hatte noch alles an. „Magst du es dir schon mal gemütlich machen?“, fragte Kai erneut, trat vor Mirka und knöpfte seine Weste auf. Sie konnte seinen Blick nicht wirklich deuten, was sie unheimlich einschüchterte, also nickte sie stumm und kletterte unbeholfen auf das Bett. Von dort aus beobachtete sie, wie Kai seine Weste auf den Hocker schmiss und die Krawatte ebenfalls. Als er sein Hemd aus der Hose zog und es ebenfalls Knopf für Knopf öffnete schmollte das Mädchen traurig. „Warum guckst du so traurig?“, erkundigte sich der Junge unsicher und hielt in seiner Bewegung inne. Mirka schreckte auf und schüttelte verlegen den Kopf. Kai zog überfordert die Augenbrauen zusammen, dann machte es „klick“. Er seufzte, schlüpfte aus seinen Schuhen und Socken, bevor er zu ihr auf das Bett krabbelte. „Sag doch was...“ raunte er und ließ sich neben ihr nieder, „noch kann ich deine Gedanken nicht lesen.“ „Du hättest mich mittlerweile erschlagen, wenn du das könntest“, scherzte sie. „Da bin ich mir sogar ziemlich sicher...aber...dann hätten wir heute nicht heiraten können.“ „Ist es bei dir schon angekommen, ja?“ „Nein“, gestand er und hob beide Augenbrauen. Mirka blickte verstohlen auf sein Hemd, wo bereits drei Knöpfe offen waren. Sie bemerkte, dass Kai sie beobachtete und lief rot an. Er schmunzelte wortlos und bedeutete ihr mit einem Blick, dass sie gerne fortfahren dürfte. Mit zittrigen Fingern fummelte das Mädchen am Stoff, worauf der Junge eine mitleidige Miene aufsetzte. Dies ignorierend legte sie immer mehr seinen Oberkörper frei und striff wie er vorher bei ihr den Stoff über seine Schultern. Kai reichte ihr brav beide Arme, damit sie an den Handgelenken ebenfalls die Knöpfe öffnen konnte. Mit einem bedankenden Lächeln zog Mirka ihm das Hemd aus und hielt inne. Sollte sie sich auch gleich an die Hose machen…? Kai nahm ihr die Entscheidung ab, indem er sich mit einer geschmeidigen Bewegung nach vorne zu ihr beugte. „Wir haben die ganze Nacht Zeit...“, raunte der Junge und küsste ihren Hals. „Eigentlich“, widersprach Mirka und zog die Augenbrauen zusammen, „sollen wir um 9 zum Frühstück erscheinen.“ „Das ist unsere Hochzeitsnacht. Die lass ich mir von niemanden nehmen!“, brummte der Junge. Sie setzte eine gerührte Miene auf und streichelte sanft seinen nackten Rücken mit ihren Fingerspitzen. „Wir werden das hier genießen...“ Langsam ließ Kai seinen Oberkörper auf sie niedersinken und verlagerte sein Gewicht so, dass es für Mirka angenehm war. Reflexartig spreizte das Mädchen die Beine und klammerte diese um seine Hüften. Ein Lachen verkneifend richtete sich Kai wieder auf und fragte amüsiert: „Wer von uns beiden hat es jetzt eilig?“ Mirka funkelte ihn vielsagend an, sagte jedoch nichts. Erneut küssten sich die beiden auf den Mund, während ihre Hände langsam den Körper des anderen erkundeten. Seine definierten Armmuskeln fühlten sich angenehmer an, als sie dachte. Mittlerweile hatte Mirka ihre Aufregung völlig vergessen, sie genoss einfach nur, dass sie und Kai endlich verheiratet waren. Plötzlich hielt sie in ihrer Bewegung inne und sah ihrem Ehemann tief in die Augen. Er blickte sie ebenfalls an und lächelte dabei. „Alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Junge. „Wir...wir haben doch eine Küche hier auf dem Anwesen, oder?“ „Natürlich! Wo glaubst du wurde das Essen heute zubereitet?“, kicherte er und setzte sich auf, „soll ich dir was holen lassen?“ „Wie viele Kücheninseln habt ihr?“, grinste Mirka neckisch und beobachtete Kais Gesicht, wie es sich veränderte. „Nicht...dein...Ernst…??“ Das Mädchen grinste noch breiter und kniff ihn in beide Wangen: „Ich versteh gar nicht, warum die Leute immer Schiss vor dir haben, wenn du grantig guckst! Du siehst so goldig dabei aus!“ Kai zog eine Fratze, bevor sie ihm einen dicken Kuss auf den Mund gab. „Du weißt aber schon, dass ich für unsere Wohnung extra eine Kücheninsel angeordnet habe?“ „Ne jetzt, oder?“ „Das war ein Scherz“, lachte Mirka hell auf, „aber du solltest im Hinterkopf behalten, dass ich es jederzeit ändern kann!“ „Drohst du mir grade?“, erkundigte sich Kai und blickte herausfordern auf sie nieder. „Hat es funktioniert?“ „Nicht wirklich...“ „Dann muss ich mich beim nächsten Mal eben besser anstrengen...“ „Lass es lieber gleich ganz. An mir beißt du dir nur die Zähne aus“, grinste er selbstsicher. „Kai, ich spüre zwar, dass du im Moment ziemlich hart bist, aber so hart?“ Jetzt guckte er sie mit großen Augen an, während Mirka ihm lediglich zu zwinkerte. „Nicht schlecht“, lobte er sie mit einem kleinen Schmunzeln. „Danke. Ich habe schließlich vom Besten gelernt!“ Jetzt lächelte er gerührt und streichelte mit seinem Handrücken ihr Gesicht. Einen Moment lang herrschte Stille zwischen den beiden. „Also“, begann Mirka und druckste herum, „hast du einen Plan, wie es jetzt zwischen uns weitergehen wird? Nicht, dass ich das Kuscheln hier mit dir nicht genieße, aber ich glaube, dass gerade etwas ganz anderes von uns erwartet...“ „Du wirst es nicht glauben“, gestand Kai verlegen, „aber ich wollte zum ersten Mal improvisieren.“ „Nein! Kai Hiwatari und improvisieren?! Hast du einen Moment? Ich muss mich wieder anziehen und den arroganten, selbstgefälligen Kerl suchen, den ich eigentlich heiraten sollte.“ Erneut zog er eine Fratze, gab ihr jedoch einen liebevollen Kuss auf die Stirn. Dann auf die Nasenspitze und schließlich auf den Mund, wo ihre Lippen sich aneinander schmiegten. Vorsichtig ließ Kai seine Hand von Mirkas Hüften abwärts gleiten, wobei dem Mädchen ein heftiger Schauer durch den Körper ging. Zärtlich streichelte der Junge ihren Oberschenkel, hob ihr Bein an und legte es sich um die Hüfte. Während dessen glitt ihre Hand auf seinem Rücken auf und ab, die andere lag in Kais Nacken. Sie konnte diese gewisse Hitze durch ihren kompletten Körper spüren, vor der Luna ihr erzählt hatte. Das Mädchen kicherte unter Kais Küssen, als er mit seiner Hand an ihren Hintern angelangt war und fest rein griff. Dir geb ich, dachte sie sich und machte es ihm nach. Er guckte sie herausfordernd an, grinste jedoch dabei vielversprechend. „Ich kann das auch“, versicherte sie ihm und zwinkerte. „Kannst du auch das…?“, raunt Kai und fuhr mit seiner freien Hand in Mirkas Höschen. Mit einem Mal blieb dem Mädchen die Luft weg und ihre Augen weiteten sich, während Kais Augen sich tief in ihren verloren. Er musterte mit jeder weiteren Bewegung seiner Finger ihren Gesichtsausdruck, ihr Mund öffnete sich und gab leise stöhnende Geräusche von sich, ihre Augen schlossen sich langsam wieder und sie drückte den Kopf nach hinten ins Kissen. Ihr Stöhnen wurde intensiver, lauter, länger, genüsslicher. Kai konnte sich ein stolzes Schmunzeln nicht verkneifen und begann damit, sein Gesicht an ihrem Dekolletee zu reiben, Mirkas Geruch tief einatmend. Ihre Haut war so glatt, so weich...er hätte so stundenlang weiter machen können. Mirka bemerkte dieses Kribbeln, welches Luna ihr beschrieben hatte und stoppte. Sofort hörte Kai mit allem auf und studierte ihr Gesicht. Ihre Blicke trafen sich und für einen Augenblick war alles ruhig. „Hab ich dir wehgetan?“ „N...nein! Es war gerade nur so...“, hauchte sie und überlegte ihre nächsten Worte, „machst du bitte weiter…?“ Kai blickte ihr noch einmal tief in die Augen, worin er jedoch keine Angst erkennen konnte, und fuhr in einem Werk fort. Mirka atmete einmal tief durch und liebkoste seinen Hinterkopf mit Streicheleinheiten, während sie an die Decke guckte und lächelte. So fühlt es sich also an…, ging es ihr durch den Kopf und ließ sie noch breiter lächeln. Plötzlich entfernte Kai seine Hand aus ihrem Höschen, grinste sie frech an und zog es ihr mit einer geschickten Bewegung komplett aus. „Darf ich bitten…?“, raunte er und reichte ihr eine Hand zum aufrichten, damit er ihren BH öffnen konnte. Mirka legte währenddessen ihren Kopf auf seine Schulter und fuhr mit den Fingerkuppen seine Wirbelsäule entlang. Gleich würde er sie das erste Mal komplett nackt sehen… Vorsichtig entfernte Kai den BH und legte eine Hand auf ihren Oberarm, um sie wieder nach hinten drücken zu können, doch sie wehrte sich dezent. Als er in Mirkas Gesicht blickte bemerkte Kai, dass sie rot anlief. „Es...es tut mir leid...“, flüsterte sie und drehte das Gesicht weg. „Auch ich bin aufgeregt, Mirka“, gestand Kai im selben Tonfall, „auch für mich ist das alles neu und auch ich habe Angst, dass ich dir weh tue oder etwas falsch mache...“ „Es ist nur...“ „Du brauchst dich für nichts zu schämen...“, versprach der Junge und ließ sich gemeinsam mit ihr auf die Matratze nieder, „ich möchte, dass das hier dir gefällt. Also lass ich dir auch die Zeit, die du brauchst...“ „Wenn ich daran denke, dass ich früher immer Sand auf dich geschmissen habe, dann habe ich so einen liebevollen und geduldigen Ehemann gar nicht verdient.“ Kai grunzte: „Du weißt aber schon, dass das über 12 Jahre her ist?“ „Du wolltest immer Sandkuchen machen. Und ich habe dann immer den kompletten Eimer über dich ausgeschüttet.“ „Ja...du hast dich damals schon viel getraut.“ Jetzt kicherten beide. Kai ließ den Kopf auf ihrem Schlüsselbein nieder und seufzte ausgelassen, Mirka liebkoste weiterhin seinen Rücken. Sie atmete absichtlich tiefer ein und aus, da es ihm zu gefallen schien, wie er sich auf ihrem Brustkorb auf und ab bewegte. Sie fühlte sein Gewicht nicht als unangenehm, im Gegenteil. Es fühlte sich sogar sehr geborgen an. „Sehr schön“, murmelte Kai plötzlich, „dein Herzschlag hat sich wieder normalisiert...“ „Du horchst meinem Herzschlag?“, fragte sie verwundert. „Ja. Und es hört sich sehr beruhigend für mich an.“ „Ich stelle mich an, wie der totale Anfänger...“, murmelte sie, „und sag mir jetzt nicht, dass ich einer bin! Das weiß ich selber!“ Kai grunzte erneut. Er erhob sein Gesicht und gab Mirka einen leichten Kuss auf ihr Kinn. Sie musste ein Kichern unterdrücken und seufzte schwerfällig. Dann lockerte sie ihre verkrampften Arme von Kais Rücken und legte sie sich über den Kopf. Er blickte das Mädchen verwundert an. „Bitte...“, flüsterte sie stockend, „sieh mich an...“ Der Junge blieb für einige Sekunden noch so liegen, dann richtete er sich langsam auf und tat, worum sie ihn gebeten hatte. Während seine Augen von ihrem Schlüsselbein über ihre Brüste zu ihrem Bauchnabel und noch weiter runter wanderten ließ sie sein Gesicht keine Sekunde aus den Augen. Jede kleinste Veränderung in Kais Mimik würde ihr jetzt auffallen. Plötzlich guckte er ihr tief in die Augen und sagte: „Tu es belle...und das sag ich jetzt nicht, weil es von mir verlangt wird...sondern weil ich so empfinde.“ Mirka holte tief Luft und hielt diese einen Moment inne. Als Kai vorsichtig eine Hand auf ihre linke Brust legte stieß sie die Lust zittrig aus und spürte die Gänsehaut auf ihrem gesamten Körper. Er machte eine bedrückte Miene, doch sie versicherte ihm, dass alles in Ordnung war. Langsam beugte er sich wieder zu ihr runter und küsste seine Frau zärtlich, während seine Hand sich langsam zu bewegen begann. Nach einigen Momenten konnte Mirka nicht mehr anders und stöhnte während des Küssens. Mit einem zufriedenen Grinsen wanderte Kai zu ihrem Hals, Schlüsselbein und schließlich zu ihrer anderen Brust, wo er behutsam mit seiner Zunge an Mirkas Brustwarze leckte. „Ah...“, stöhnte das Mädchen, „oh...das fühlt sich gut an...ah...“ Kais freie Hand wanderte erneut zwischen ihre Beine, wo er zu Mirkas Überraschung vorsichtig mit einem Finger in sie eindrang. Sie sog die Luft zwischen ihren zusammen gebissenen Zähnen ein und erhob ihr Becken, während Kai langsam seinen Finger vor und zurück bewegte. Da war es wieder, dieses Kribbeln und die Hitze, welche Mirkas Körper zum beben brachten. Der Junge schob seinen Körper ein Stückchen höher, sodass er mit seinem Gesicht wieder auf ihrer Augenhöhe war und sie genüsslich küsste. Instinktiv griff ihm das Mädchen in den Schritt, was Kai zusammen zucken ließ. „Zu fest?“, fragte sie erschrocken. „Nein. Du hast mich nur...überrascht.“ Mit einem bemitleidenden Lächeln lockerte sie ihren Griff etwas und begann damit, ihn mit geschmeidigen Bewegungen zu massieren, was Kais dazu veranlasste, die Augen zu schließen. Er senkte den Kopf ein wenig und gab dieselben Stöhngeräusche von sich, wie das Mädchen, nur etwas leiser. Nach einiger Zeit blickten sie sich wieder in die Augen und entschieden, dass es an der Zeit war seine Hose ebenfalls auszuziehen. Jetzt gab es für beide kein Zurück mehr. Kai positionierte sich erneut zwischen ihre Beine, stützte sich mit einer Hand ab und mit der anderen massierte er immer noch Mirkas Unterleib, wo er mittlerweile zwei Finger gebrauchte. Das Mädchen linste mit verstohlenem Blick an ihm runter und begutachtet seine Erektion. Ohne ein Wort ließ Kai ihre musternden Blicke über sich ergehen und grinste verlegen, als sie bemerkte, dass er sie beobachtete. Ihr schoss erneut die Röte ins Gesicht, doch er grinste darauf noch mehr. „Willst du...das Licht anlassen?“, erkundigte sie sich vorsichtig. „Soll ich es anlassen?“ „Ich denke...schon...“ „Du...denkst?“ „Ähm...ja…?“ Kai beugte sich über sie und knipste das kleine Licht, welches noch an war aus. Pure Dunkelheit erfüllte das Zimmer, nur das Licht vom Mond dran herein. „Besser?“, erkundigte sich der Junge. „Nicht wirklich“, gestand Mirka ohne zu überlegen. Mit einem Mal war es wieder hell. Er ging wieder in seine Ausgangsposition, wobei Kai diesmal mit seinem Gesicht direkt über ihrem schwebte. Sie brauchten keine Worte mehr zu sagen, ihre Blicke sprachen Bände. Seine Lippen berührten erneut die ihren, während Kais Becken sich auf Mirkas niederließ und sie seine ganze Männlichkeit auf ihrer Haut spürte. „Oh Himmel!“, zuckte sie zusammen und weitete verwundert die Augen, „du bist ja übelst heiß!“ „Danke“, kicherte er verlegen. Immer noch mit einem dezenten Lächeln auf den Lippen nahm er seine Finger aus ihr und positionierte seinen Penis direkt vor ihren Scheideneingang. Mirka holte ein letztes Mal tief Luft, bevor Kai langsam in sie glitt. Das Mädchen hielt den Atem an und krallte ihre Finger in seine Unterarme, woraufhin er eine bedrückte Miene machte. „Alles in Ordnung“, versicherte sie ihm leise. Den Blick auf ihr Gesicht fixiert begann Kai, sich vorsichtig vor und zurück zu bewegen. Leise raunte er ihr ein paar liebevolle Wörter auf russisch zu, was sie zu einem leichten Lächeln brachte. Nach und nach erhellte sich ihre Mimik auch wieder, was Kai aufatmen ließ. Er drückte seine Arme in die Matratze und glich seinen Rhythmus ihrer Atmung an. Mirka öffnete endlich wieder ihre Augen und blickte ihren Mann direkt in seine. Ihre Hände glitten vorsichtig an seinen Handgelenken nach oben und blieben auf der Hälfte seiner Oberarme liegen, wo sie Kai mit den Daumen streichelte. Er setzte ein dankendes Lächeln auf und seufzte tief. „Alles okay?“, fragte diesmal sie an ihn. „Es...ist...puh! Dieses Gefühl...unbeschreiblich!“ „Mir geht es genauso...“ Mit einem Mal senkte Kai den Kopf und biss die Zähne zusammen, bevor er ein paar Mal kräftig stöhnte. Dann wurde er ziemlich ruhig und hielt in seiner Bewegung inne. Mirka wurde bewusst, was geschehen war und streichelte erneut seine Arme, wo sie bemerkte, wie sehr er zitterte. „Komm her...“, lud sie den Jungen ein und tätschelte ihr eigenes Schlüsselbein, „zu mir...“ Mit einem tiefen Seufzer ließ Kai seinen Oberkörper aus sie zusammen sacken und schnaufte wie nach einem Dauerworkout. Mirka umarmte ihn innig und lächelte. Jetzt war sie endgültig seine Frau geworden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)