Beyblade in Love von nataschl91 (Staffel 2) ================================================================================ Kapitel 25: Kapitel 25 ---------------------- Luna und Tala beobachteten misstrauisch, wie sich Kai regelmäßig Wodkashots und Cocktails genehmigte, während Adrian immer wieder von den Frauen abgewiesen wurde. Diese Wette würde definitiv den Abend ruinieren. „Das fühlt sich an, wie wenn man einem Autounfall in Zeitlupe zusieht“, meinte Luna und schüttelte den Kopf, „weißt du, wie viel er verträgt?“ „Ich habe keine Ahnung“, gestand der Rotschopf, „ich habe ihn bisher nur ein bis zwei Flaschen Bier trinken sehen. Und das in einem normalen Tempo.“ „Meinst du, wir sollten sie stoppen?“ „Damit Kais Zorn auf dich niedergeht? Viel Erfolg aber ohne mich!“ Luna beobachtete den Jungen und seufzte. „Ich glaub ich brauch jetzt auch einen Drink!“ „Ich hol dir einen. Vorher muss ich allerdings noch kurz wohin...“ „Auf dem Männerklo ist um die Uhrzeit die Hölle los“, gestand Luna. „Dann dauert es halt mal fünf Minuten länger“, grinste Tala und gab ihr einen Kuss auf die Wange, „bis gleich.“ „Pass auf deinen Arsch auf! Franz findet dich nämlich auch ganz schön schnuckelig!“ Tala warf ihr einen vielsagenden Blick über die Schulter zu und ging weiter. Dann schüttelte es ihn. Zirka 20 Minuten später stand Kai plötzlich neben dem Mädchen. Er sah völlig normal aus, weder wankte er, noch waren seine Augen glasig. „Na du?“. grinste Luna vorsichtig, „wie läuft die Wette mit Adrian?“ „Du musst mir helfen“, bat Kai sie überraschend. „ICH?“ „Jap.“ „Cheaten sieht der aber nicht ähnlich, Kai!“ „Ich brauche nicht dich komplett. Nur etwas von dir.“ „Okay...jetzt wird‘s gruselig...“ „Wollen wir tauschen?“ „Bitte was?“, kicherte Luna und kippte einen weiteren Shot runter. „Tauschen! Dein Oberteil gegen meins!“ Jetzt starrte das Mädchen Kai mit riesigen Augen an. Sie musste sich wohl verhört haben! Als ihr Gegenüber jedoch bereits dabei war die Knöpfe seines Hemds zu öffnen war sie sich da nicht mehr so sicher… „Erster!“, rief Kai und hob den Stofffetzen hoch. Luna starrte seinen nackten Oberkörper mit offenem Mund an, während sich ein paar Mädels laut kreischend zu ihm umdrehten und den Jungen heiß antanzten. Kai guckte kurz nach links und rechts von sich und rief laut grölend zu Adrian: „Vier auf einmal! Und du?!“ Adrian knirschte mit den Zähnen und kippte seinen Drink runter. Nachdem er Kai erneut einen Drink gebracht und wieder zu seinem Platz gefunden hatte holte er sein Handy raus und stellte dies auf Kamera. Na warte…, dachte er sich, wenn das deine Verlobte sieht…! Er hielt das Handy genau in Kais Richtung, welcher mittlerweile mit den Mädchen mittanzte und fokussierte, als plötzlich eine eine riesige Hand nach dem Gerät griff und es an sich riss. „Das lass mal lieber sein...“, raunte Spencer und funkelte Adrian gefährlich an. „Genau. Wir wollen doch nicht, dass dieses Teil im Klo runter gespült wird“, erwiderte Bryan und nahm das Handy an sich, „oh...das sieht ziemlich teuer aus...“ Die Mädchen kreischten erneut auf, worauf sich die Jungs zu ihnen umdrehten. Eine der jungen Frauen hatte Brausepulver ausgepackt, während eine andere bereits die Wodkaflasche bereit hielt. Sie demonstrierten Kai, was er zu tun hatte und fragten welche Sorte er wollte. Tatsächlich nahm der Junge sich ein Päckchen, kippte es sich in den Mund und ließ sich die klare Flüssigkeit in den Mund schütten. Sofort schäumte er aus den Mundwinkeln, während die Mädchen ihm zujubelten: „SCHLUCK! SCHLUCK! SCHLUCK!“ Kai wischte sich breit grinsend den restlichen Schaum aus dem Gesicht und wiederholte das ganze gleich noch mal. „Ihr wisst gar nicht, was ich mir wegen euch entgehen lassen muss...“, brummte Adrian und griff ein paar Mal nach seinem Handy. „Was entgeht dir denn? Du kannst doch zuschauen“, erwiderte Spencer gleichgültig, „Kai scheint wenigstens seinen Spaß zu haben!“ „Ich denke, dass es seine Verlobte sehr interessant finden würde, dass er mit nacktem Oberkörper und vier völlig fremden Frauen tanzt!“ „Er macht nichts verbotenes“, zuckte der Riese mit den Schultern. „Dann ist es mir ja auch nicht verboten, ihm eine aufs Maul zu hauen, oder? Lasst uns das Problem wie Männer klären!“, gab Adrian kampflustig von sich. Fehler. Großer Fehler. „Wenn du Kai heute Abend auch nur einen Zentimeter zu nahe kommst, spülen wir dich höchstpersönlich gleich nach deinem Handy im Klo runter“, bauten sich Bryan und Spencer vor Adrian auf und blickten ihn düster an. „Zwei gegen einen ist unfair! Russenpack!“ Die beiden Blitzkrieg Boys warfen sich einen vielsagenden Blick zu und grinsten breit. Einer links und einer rechts packten sie Adrian an den Armen und schleppten ihn weg von der Tanzfläche. „HEY! LASST MICH LOS!“ Gesagt, getan. Der Junge landete unsanft auf dem Boden und hüpfte sofort wieder auf die Beine. Vor ihm stand ein noch größerer Mann, als es Spencer schon war, mit deutlich mehr Muskelmasse und einem prüfenden Blick. „Der da?“, wollte Franz wissen und nickte in Adrians Richtung. „Genau der“, bestätigten Bryan und Spencer. Noch bevor Adrian wirklich wusste, was los war packte der Berg von Mann ihn unsanft am Arm und warf ihn vor die Tür. „Was soll der Scheiß?!“ „Hau ab!“, rief ihm der Mann noch entgegen und ging wieder rein, „niemand belästigt sexy Arsch solange ich im selben Club bin!“ Er ging zu Bryan und Spencer und versicherte ihnen, dass sich ihr „Problem“ erledigt hätte. Die beiden bedankten sich, gingen zurück zur Tanzfläche und gaben sich ein triumphierendes High five. *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~**~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* „...und? Was habe ich ver...warum hast du Kais Hemd an?“, wollte Tala ungläubig wissen, als er von der Toilette zurück war und Luna ihren Drink übereichte. Luna zeigte mitten auf die Fläche, wo Kai in ihrem Oberteil mit den weit ausgeschnittenen Seiten immer noch mit den vier Mädchen tanzte und Shots kippte, welche sie ihm brachten. „Ist...das…?“ „Das ist unser Kai“, bestätigte Luna schmunzelnd, „er hat endlich Spaß.“ „Das seh ich! Kneif mich mal, ich glaub, ich träume...“ Luna zwickte Tala in den Unterarm. „Besser?“ „Er ist es wirklich...“ „Meinst du, dass er genauso mit dir tanzen würde, wie Bryan damals auf meinem Geburtstag?“ „Kann ich mir nicht vorstellen.“ Genau in diesem Moment drehte sich eines der Mädchen mit dem Rücken zu Kai, legte seine Hände auf ihre Hüften und ging in geschmeidigen Bewegungen zusammen mit ihm in die Hocke und wieder zurück. Als hätte er nie etwas anderes gemacht! Tala klappte die Kinnlade runter, während Luna erstaunt eine Hand vor den Mund legte. Sie wechselten einen vielsagenden Blick und guckten wieder zu Kai, welcher breit grinsend mit jedem Mädchen tanzte. „Ja. Ich denke, er hat Spaß...“, meinte Luna schließlich. „Wir müssen nur aufpassen, dass er keine Kratzer oder Knutschflecken mit nach Hause bringt...“ „Meinst du er würden so weit gehen?“ Eines der Mädchen zog an Kais neuem Oberteil, weil sie der festen Überzeugung war, dass er mit ihr viel zu kurz getanzt hatte und es riss ein. Luna sog scharf die Luft ein, während Tala neben ihr eine schmerzerfüllte Fratze zog. Ein anderes Mädchen kicherte laut und machte es ihrer Bekannten nach. Wieder riss der Stoff. „Okay!“, brummte Luna, „jetzt bring ich sie um!“ „Warte...“, bat Tala und konnte sie gerade noch aufhalten, „Spencer!“ Der Riese nickte stumm und schob sich wie ein Eisbecher durch die Menge, unter dessen hatte Kai bereits damit zu kämpfen, sich von den klammernden Mädchen zu befreien. „Er gehört mir!“ „Nein! Ich nehm ihn mich zu mir!“ „Ich habe ihn aber zuerst begraptsch!“ Kai wurde langsam bewusst, dass er in seinem Zustand nicht mehr von alleine aus dieser Situation rauskam. Genau in diesem Moment erschien Spencer vor dem Jungen, schob die sich immer noch streitenden Mädchen sanft zur Seite und hob sich Kai einfach über die Schulter. „Ladies! Darf ich mal?“ Von seiner Größe eingeschüchtert wagten die jungen Frauen es nicht, auch nur ein Wort zu erwidern und blickten den beiden nach, wie Spencer Kai zurück in die Lounge trug. Dort angekommen ließ er den Jungen vorsichtig auf das rote Samtsofa nieder und erkundigte sich nach seinem Zustand. „Bis vor ein paar Minuten war es echt der Hammer!“, lachte dieser und seine Augen funkelten wie die eines Kindes. „Wie geht es ihm?“, fragte Tala, welcher mit Bryan und Luna ebenfalls in die Lounge gekommen war. „Ganz ehrlich?“, grinste Spencer, „der Kleine ist vollkommen begeistert.“ Die drei blickten am Riesen vorbei und staunten nicht schlecht, als sie Kai breit grinsend ein paar Snacks verdrücken sahen. „Der kann sich ja doch amüsieren“, murmelte Bryan. „Er braucht nur einen kleinen Anschupser. Und Alkohol“, grinste Tala. „Schön, dass niemand von euch Mitleid mit meinem Oberteil hat!“, beschwerte sich Luna und stemmte wütend die Hände in die Hüften. „Ich kauf dir ein neues...in der gleichen Farbe. Okay?“ Um halb sechs öffnete Spencer die Wohnungstür und alle schwankten fröhlich kichernd in den Flur. Sie schmissen die Tüten vom Bäcker auf die Theke und plünderten sie gleich. „Gott...ich bin so voll“, kicherte Luna heißer und biss genüsslich in ihr Gebäck. „Schau uns doch mal an“, bat Tala und warf einen Blick in die Runde. „Du warst trotzdem der Beste heute Abend!“, grinste das Mädchen und tätschelte Kais Schulter, „hammermäßig!“ „Das war der beste Geburtstag seit Jahren“, gestand dieser und leckte sich die Finger ab. „Das freut uns natürlich.“ „Aber...versprecht mir eins...“ Alle guckten Kai fragend an. „Sagt Mirka nichts davon, dass ich oben ohne mit den Mädels getanzt haben!“ Alle lachten laut schallend. „Ein perfekter Start in eine glückliche Ehe, oder Kai?“ Nach und nach verteilten sie sich zum schlafen gehen auf. Tala nahm Luna in den Arm und küsste sie zärtlich. „Ich seh dich gleich?“, erkundigte er sich. „Wenn es dir nichts ausmacht...dann würde ich lieber bei Kai bleiben.“ „Aha. So schnell werde ich also abgeschoben, hm?“ „Nein...“, schüttelte Luna den Kopf, „ich mach mir nur dezent Sorgen, da er so viel getrunken hat. Ich habe ihn eingeladen und somit für ihn verantwortlich.“ „Du bist so süß...“, lächelte Tala gerührt und gab ihr einen Gute Nacht Kuss, „dann seh ich dich morgen früh...mit Haaren, welche zu Berge stehen werden und Sabberresten auf deinen Wangen.“ „Du bist eklig!“, kicherte sie und verschwand in ihrem Zimmer. „Ich würde ehr sagen, dass ich verliebt bin“, gestand Tala und lächelte, bevor er ebenfalls in sein Bett schlüpfte. *~*~* *~*~**~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* Adrian griff sich ächzend an seinen Krawattenknoten und blickte gen klaren Himmel. Die Sonne schien unermüdlich in ihrer vollen Pracht und gab dem Wind keine Chance die Menschen abzukühlen. Was würde Adrian jetzt nur für ein kühles Getränk in einem noch kühleren Pool geben? „Du grübelst doch schon wieder?“, erkundigte sich Lucielle bei ihrem Bruder, als sie ihn so dastehen sah, „was geht durch deinen Kopf?“ „Es ist heiß“, keuchte er und versuchte den obersten Knopf seines Hemdes zu öffnen. Wenn diese blöden Dinger nur nicht immer so klein wären! Lucielle klemmte sich eine ihrer roten Locken hinters Ohr und kicherte, dann schob sie seine Hände weg, öffnete den Knopf und richtete die Krawatte neu. „Danke…?“, guckte Adrian seine Schwester erstaunt an, „womit habe ich das verdient?“ „Nur meine gute Tat für heute.“ „Ach so.“ „Anstatt in der prallen Sonne stehen zu bleiben könntest du aber auch in den Schatten gehen…?“ „Da sind mir viel zu viele Leute.“ Lucielle seufzte, nickte jedoch zustimmend. Sie sah Richtung Terrasse und zupfte ihren Bruder am Ärmel. „Wir gehen einfach wieder rein. Niemand hat uns angewiesen im Garten zu blieben.“ „Au ja!“, strahlte Adrian und folgte mit schnellen Schritten. Die beiden Geschwister stöhnten erleichtert auf, als sie über die Schwelle in den kühlen Salon gingen und ließen sich gleich auf einem Sofa nieder. Andere Chevalier Mitglieder grinsten breit über die Szene, welche sich ihnen darbot, während Lucielle und Adrian sich Luft zu wedelten. „Ich schmelze...“, ächzte der Junge und blickte aus dem Augenwinkel heraus zu seiner Schwester, „warum musste Mutter mir auch ein langärmeliges Hemd einpacken?“ „Du hattest die Chance selbst zu packen, Ari.“ „Wie überlebst du nur in diesem Fummel?“ „Das ist kein Fummel, sondern ein Chiffonkleid mit Spitze am Rücken. Und ja...ich habe das Gefühl, dass mein Make Up jeden Moment zerläuft und meine Brüste an einem Hitzschlag sterben!“ „Warum ziehst du dann so was an? Soweit ich mich erinnere, hast DU dein Zeug selber gepackt!“ „Weil es schön aussieht, deswegen. Frage mich nicht warum, aber das muss so ein Frauending sein, was ich selber nicht verstehe...“, gestand Lucielle und kicherte ratlos. Die beiden seufzten im Chor und blickten sich nach einem Tablett mit kalten Getränken um. „Holst du uns was zu trinken, oder willst du es wieder ausknobeln?“, erkundigte sich das Mädchen und grinste schief zu seinem Bruder. Doch ihr wurde die Entscheidung abgenommen, als Kai plötzlich vor ihnen stand und zwei Gläser reichte. Dankend nahmen die beiden die Getränke entgegen und erfühlten, dass sie eisgekühlt waren. Mit einem Jauchzen nippte Lucielle zwei, drei Mal kräftig an ihrem Glas, während Adrian seines mit einem gierigen Zug leerte. „Du warst unsere Rettung!“, gestand das Mädchen sichtlich erleichtert und fasste sich an die Kehle. „Kein Problem“, erwiderte Kai und ließ sich auf den Hocker neben ihr nieder, „die Kellner haben die Anweisung bekommen, sich primär um die Gäste im Garten zu kümmern.“ „Wären wir doch draußen geblieben“, verdrehte Adrian die Augen und wischte sich mit seinem Ärmel den Schweiß von der Stirn. „...dann wären wir geschmolzen“, erinnerte seine Schwester ihn. „Da war ja was...“ „Aber Kai trägt auch ein langärmelig Hemd und er beschwert sich nicht so wie du.“ Adrian sah sich den Jungen, welcher ihm gegenübersaß prüfend an und stuzte. „Irgendwas ist anders an dir…?“ Kai sah für den Bruchteil einer Sekunde überrascht auf, jedoch gelang es ihm sein Pokerface zu bewahren, bevor Adrian oder Lucielle etwas bemerkten. Zumindest hoffte er das. „Alles beim Alten...“ „Abgesehen davon, dass du heute ein Jahr älter wirst“, zwinkerte Lucielle ihm zu, „joyeux anniversaire, Kai.“ „Danke, Lucy.“ „...und abgesehen davon, dass...du...“, überlegte Adrian und zog die Augenbrauen zusammen, „irgendwie...müde aussiehst…?“ „Das macht die Hitze“, wich Kai geschickt aus. „...oder aber die Tatsache, dass du gestern Abend bis in die Puppen feiern warst?“, kicherte eine Mädchenstimme hinter ihm. Kai hielt in seiner Bewegung gerade aus seinem Glas trinken zu wollen inne, während Mirka um den Sessel schlich und ihn breit angrinste. „Du hast gefeiert?“, erkundigte Lucielle überrascht. „Du hast nen Kater?“, kicherte Adrian und klopfte sich auf den Oberschenkel, „ich fass es nicht! Kai Hiwatari hat einen hangover!“ Erst jetzt bemerkte Mirka den Rotschopf, welcher sich vor Lachen auf dem Sofa krümmte und realisierte den wahrscheinlichen Ausmaß ihrer Bemerkung. Noch bevor sie etwas sagen konnte war Kai aufgestanden und hatte sich ihr zugewandt, worauf das Mädchen angespannt seinen Blick erwiderte. Jetzt ist alles aus, schimpfte sie sich in Gedanken, die ganze Zeit lief doch alles so gut und nur, weil ich meinen Mund einmal mehr nicht halten konnte…! Schande! Plötzlich streckte der Junge eine Hand nach ihr aus, umfasste ihr Handgelenk und zog sie an sich heran. „Kai...“, raunte Mirka bedenklich, „ich...es...“ „Du siehst mit jedem Tag schöner aus“, lächelte der Junge und gab ihr einen sanften Kuss auf ihren Handrücken. „Äh...was?“, staunten Mirka und Adrian im Chor, während Lucielle entzückt den Kopf schief legte und die Szene genoss. „Habe...habe ich dich...nicht bloßgestellt?“, fragte Mirka vorsichtig nach, da Kai immer noch ihre Hand hielt. „Ich muss zugeben, du hast mich überrascht“, gestand er und grinste dezent mitgenommen, „aber ich kann doch nicht jedes Mal aus einer Mücke einen Elefanten machen, oder?“ Mirkas Miene hellte sich mit einem Mal auf und sie grinste über beide Wangen, während Kai ihr seinen Arm bot. „Komm...wir sagen den letzten Gästen noch ‚Hallo‘...“ „Natürlich!“, strahlte sie und klammerte sich an ihn. Nachdem die beiden aus dem Salon und über die Terrasse in den Garten gegangen waren schielte Adrian zu Lucielle. „Was war denn DAS?“ „Das war voll niedlich“, schwärmte seine Schwester und nippte an ihrem Getränk. „Das war ekelhaft!“, würgte der Junge gespielt und fing sich damit einen Klaps ein, „wofür war der jetzt?“ „Das weißt du ganz genau, Dejeaun!“ *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~**~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* „Auf einer Skala von 1-10...wie sauer warst du vorhin wirklich auf mich?“ Kai stellte sein leeres Glas auf ein Tablett ab, welches ihm ein Kellner reichte und grinste verlegen. „Wie gesagt...du hast mich überrascht. Und ja, dass es ausgerechnet vor Adrian war hat mich etwas geärgert aber das ist schon wieder vergessen.“ „1-10?“, wiederholte Mirka hartnäckig. „2…?“, meinte er schließlich nach kurzem Überlegen. „Wie jetzt? Nur?“ „Mit was hast du gerechnet?“ „Mindestens mit einer 7. Nein sogar mit einer 8!“ „Wieso?“ „Junge ich habe dich während der Meisterschaft und der BEGA live Übertragung gesehen. Ich weiß also, zu was du ihm Stande bist!“ „Ja schon...“, gestand er verlegen, „aber das war doch was völlig anderes, Mirka.“ „Was war was völlig anderes?“, wiederholte Odette seinen letzten Satz. „Nichts!“, erwiderten Mirka und Kai im Chor und machten eine wegwerfende Geste, „gar nicht wichtig!“ Odette blickte die beiden verwundert an, musste dennoch schmunzeln. „Stör ich das junge Glück...bei etwas...Bestimmten?“ Die beiden warfen sich einen verlegenen Blick zu, sagten jedoch nichts. „Dann eben nicht“, kicherte die Frau und winkte ab, „hat dir dein Geburtstag denn gefallen, Schatz?“ „Ja sehr, danke Großmutter.“ „Mirka dein Kleid sieht bezaubernd aus!“ „Dankeschön, Odette.“ „Ist das Chiffon?“ „Korrekt.“ „...und dein mit Strass besetzter Gürtel funkelt so herrlich! Darf ich sie mir einen Moment ausborgen?“ „Natürlich“, belächelte Kai die Situation. „Ausgezeichnet! Ich habe da vorhin nämlich eine junge Frau gesehen, die genau denselben Gürtel trug...zeigen wir ihr, wie man ihn richtig zum strahlen bringt!“ Odette und Mirka schlenderten gemütlich den Weg Richtung Trauerweide entlang, als sich plötzlich Kais Nackenhaare aufstellten. „Was willst du…?“, raunte er zu der Person hinter sich. „Eigentlich wollte ich meinem Enkel gratulieren“, gestand Voltaire mit einem gewissen Unterton, welchen Kai nur zu gut kannte und trat neben ihn, „sie scheint ein recht gehorsames Mädchen zu sein, auch wenn ich immer noch meine Zweifel habe, dass sie einem Hiwatari gerecht wird.“ Kai schluckte jeglichen Kommentar runter und biss sich so stark auf die Unterlippe, dass es schon schmerzte. Voltaire nahm einen Schluck seines Getränks, was stark nach Alkohol roch und fuhr sich mit der Zunge über die feuchten Lippen. „Verträgt sich das überhaupt mit deinen Medikamenten?“, hinterfragte der Junge desinteressiert und schielte ihn aus dem Augenwinkel heraus an. „Werd nicht frech, nur weil du heute Geburtstag hast. Und nur zu deiner Information: meine Medikation wurde bereits abgesetzt.“ „Freut mich für dich...“ „Ja. Natürlich tut es das“, grinste Voltaire schief, „ein herrlicher Tag, um älter zu werden. Findest du nicht auch?“ Kai blickte durch die Gäste hindurch. Alle lachten und schienen sich gut zu amüsieren, andere diskutierten über die aktuelle Wirtschaftslage und wieder andere hielten förmlichen Smalltalk. Wo war Daniellé nur, wenn er ihn mal dringend brauchte?? „Aber um zum wesentlich zurück zu kommen...“, begann Voltaire vom neuen, „wie stellt sich die Kleine mittlerweile an? Ist sie es wert, eine von uns zu werden?“ „Jetzt reicht‘s!“, brummte Kai und ballte die Faust, „es reicht!“ „Wie sprichst du mit mir?!“ „Das hätte ich schon viel früher tun sollen! Ich kann nicht zulassen, dass du weiterhin so über Mirka sprichst! Denn...sie ist es alle mal wert und weißt du auch warum? Weil sie versucht nicht mich zu ändern!“ Voltaire plusterte sich gekränkt auf und blickte seinen Enkel finster an. Kai ging ebenfalls in Angriffsposition und achtete besonders auf die Hände seines Gegenübers. „Ich habe so viel Zeit und Mühe in die investiert, um das beste aus dir herauszuholen! Meine Methoden mögen fragwürdig gewesen sein...aber du hast doch bereits mehrmals am eigenen Leib erfahren, wie stark es dich gemacht hat oder etwa nicht?“ „Das stimmt schon“, musste Kai sich selber eingestehen und schluckte schwerfällig, „aber dank ihr bin ich ein besserer Mensch geworden! Jemand der es wert ist geliebt und geachtet zu werden! Der Freunde, sogar eine neue Familie gewonnen hat, die mich akzeptieren wie ich bin und nicht zu ihren Gunsten ändern wollen!“ Voltaire starrte den Jungen sprachlos an und bemerkte, dass mittlerweile ein paar Gäste auf ihr Gespräch aufmerksam geworden waren. Er umklammerte sein Glas immer fester, währenddessen sammelte Kai noch einmal all seinen Mut zusammen und holte Luft. „...und wenn ich mitbekomme, dass du Mirka irgendwie versuchst einzuschüchtern oder zu vergraulen, dann erlebst du das Monster, welches du voller stolz geschaffen hast...und noch mehr!“ „Kai...es reicht!“, fauchte der alte Mann, doch der Junge unterbrach ihn. „Sollte es dennoch der Fall sein...glaube mir...wenn ich mit dir fertig bin ist dein sehnlichster Wunsch du wärst nie aus der Anstalt zurück gekommen…das verspreche ich dir!“ In diesem Moment trat Daniellé durch die Menschenansammlung und starrte die beiden fassungslos an. Er schien mit sich selbst zu ringen, ob es das Beste wäre sich jetzt noch einzumischen, oder den Dingen ihren Lauf zu lassen und zu hoffen, dass es keine Verletzten gab. Als Voltaire bemerkte, dass sein Sohn doch nicht in das Geschehen einschreiten und Kai diesmal nicht nachgeben würde, dass es das Beste für ihn wäre, sich jetzt erst einmal zurück zu ziehen. „Glaube ja nicht, dass unser Gespräch jetzt schon beendet ist...denk dran wir sind eine Familie...“, raunte der Mann bedrohlich leise und wandte sich zum Gehen ab, „wir sehen uns wieder Kai...“ Nachdem Voltaire gegangen war löste sich die Menschenansammlung ebenfalls auf und Daniellé sprang aufgeregt zu seinem Sohn. Dieser zitterte vor Aufregung am ganzen Körper, hatte jedoch ein triumphierendes Lächeln aufgesetzt. „Ist alles in Ordnung, Kai?“, erkundigte sich Danny und packte ihn an der Schulter. Augenblicklich schreckte der Junge auf und guckte seinen Vater mit großen Augen an. „Kai…? Hey...Kleiner...es ist vorbei...“, raunte der Doktor und nahm seinen Sprössling in den Arm, „...es ist vorbei...“ „Ich habe es übertrieben“, stöhnte Kai völlig erschöpft. „Nein...ja okay vielleicht ein bisschen“, kicherte Daniellé und streichelte seinen Kopf, „aber du kannst dir nicht vorstellen, wie stolz ich auf dich bin, mein Sohn!“ „Ich muss kotzen...“ „Das vergeht gleich wieder...am besten du...“ „Nein! Ich muss wirklich kotzen!“, würgte Kai, löste sich aus der Umarmung, eine Hand vor den Mund gepresst und ging in schnellen Schritten ins Anwesen zurück. Oben auf der Terrassenbrüstung stand Adrian und nippte an seinem Getränk. Er hatte die ganze Szene von hier oben aus perfekt beobachten können und lächelte zufrieden. „So ist das also...“, grübelte er und blickte in sein Glas, „du hast ja doch einen Schwachpunkt...sehr interessant...“ *~*~* *~*~* *~*~* *~*~**~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* *~*~* Hiltrud Hiwatari wäre vor lauter Aufregung beinahe am offenem Türrahmen vorbei gerannt, wäre da nicht Daniellé gestanden mit vor der Brust verschränkten Armen und einer Zigarette im Mundwinkel. Ruckartig bremste sie in den hohen Schuhen so gut es ihr nur möglich war und zwängte sich an ihrem Exmann vorbei, wo sie von lauten Würgelauten empfangen wurde. Hiltrud wich den einen zu viel gegangenen Schritt zurück und guckte Daniellé finster an, welcher sie mit erhobenen Augenbrauen erwartungsvoll angrinste. „Bist du jetzt zufrieden, ja?“, rief sie außer sich, „bist du jetzt glücklich, dass die beiden aneinander geraten sind?“ „Ich war nicht mal anwesend...“, verteidigte er sich und blies den blauen Rauch aus. „Was?! Wo warst du?“ „Ich habe mich unterhalten. Darf ich das nicht mehr?“ „Oh...du...“, stöhnte sie und raufte sich die kurzen Haare. In diesem Moment trat Kai wieder aus dem Klo und wankte dezent, so dass er sich am Türrahmen festkrallte. „Geht‘s wieder?“, erkundigte sich sein Vater und erhielt als Antwort ein stummes Nicken. „Du bist ja völlig blass um die Nase!“, sorgte sich seine Mutter, „am Besten, du setzt dich erst mal hin!“ Doch da lief Mirka schon auf den Jungen zu und strahlte über das komplette Gesicht. Sie klatschte aufgeregt jauchzend in die Hände und ihre Stimme überschlug sich. „Kai! Komm schnell mit, Leonies Babybauch anfassen! Sie ist im 7. Monat schwanger und es ist soooooo schön, wenn du die Tritte merkst!“ Der Junge starrte sie fassungslos an und wich einen großen Schritt zurück. „Nein!“, wehrte er geschockt ab, „ich mache dir jetzt keinen Babybauch!“ Mirka verdrehte stöhnend die Augen und ergriff seine Hand: „Nicht mir machen! Mitkommen anfassen!“ Daniellé lachte schallend aus, während Trudie ihren Exmann böse an funkelte und in die Seite stieß. Während Kai von seiner Verlobten mitgezogen wurde seufzte die Frau tief und lehnte sich gegen die Wand. Daniellé lächelte sie vorsichtig an, nahm sie dann schließlich doch in den Arm und tätschelte ihre Schulter. „Keine Sorge...“, beruhigte er sie, „sie ist ein gutes Mädchen. Kai ist bei Mirka bestens aufgehoben.“ „Wir hätten es verhindern müssen...“ „Es war schon längst überfällig, Trudie“, seufzte er, „gib ihm etwas Zeit um drüber hinweg zu kommen...“ Sie nickte stumm und fuhr sich durch die kurzen Haare. „Darf ich dich auf einen Drink gewinnen?“, grinste Daniellé neckisch. „Ja...bitte. Das brauch ich jetzt!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)