Beyblade in Love von nataschl91 (Staffel 2) ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 9 -------------------- Er gähnte genüsslich und streckte seinen Körper, als Tala bemerkte, dass er neben Luna lag. Ja, dachte er sich, da war was gewesen… Vorsichtig erhob er sich und schlüpfte aus dem Bett und schlich in die Küche, während das Mädchen immer noch zu schlafen schien. „Guten Morgen, Sonnenschein!“, begrüßten ihn Spencer und Bryan lautstark und sahen an ihm herunter, „hättest du dir nicht was anziehen können?“ „Neidisch?“, lächelte Tala neckisch und schaltete die Kaffeemaschine ein. „Du hättest ihr wenigstens Frühstück machen können“, kicherte Bryan. „Was glaubst du, mache ich grade?“ Spencer und Bryan warfen sich einen vielsagenden Blick zu. „Es...es ist was ernstes, oder?“ „Wie kommst du darauf?“ „Weil du noch keiner einen Kaffee gemacht für danach gemacht hast...“ „Den hat sie sich verdient“, schmunzelte Tala. „Ja“, erwiderte Spencer, „das habe ich gehört! Die ganze Nacht lang!!“ „Oh ja, wo du es gerade erwähnst...sie weiß nicht, dass ihr beide letzte Nacht da wart...“ Spencer und Bryan hoben fragwürdig die Augenbrauen. „Könnt ihr auch so tun, als wärt ihr letzte Nacht nicht dagewesen?“, bat Tala. „Keine Ahnung warum, aber von mir aus.“ „Danke Jungs...“, grinste der Rotschopf und schlich sich mit den beiden Tassen dampfender schwarzer Brühe wieder in Lunas Zimmer. „Meinst du, das wird Ärger geben?“, wandte sich Bryan an Spencer. Der Riese machte eine unschlüssige Miene und zuckte mit den Schultern. „...nachdem, was Prissilla mit ihm abgezogen hat...dachte ich schon, der lässt keine mehr an sich ran...und dann noch das mit Rachel!“ „Dachtest nicht nur du...“ „Meinst du...wir müssen einschreiten?“ „Jetzt gleich? Viel Vergnügen!“, lachte Spencer. Plötzlich drangen aus Lunas Zimmer Kichern und andere, vielsagende Geräusche. Spencer und Bryan grinsten sich beide an. „Lass ihm seinen Spaß, solange das gut geht...ich gönn‘s ihm...“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* „Oh man...“, stöhnte Luna, „ich kann meine Beine nicht mehr bewegen!“ „Freut mich“, erwiderte Tala und reichte ihr eine Tasse. „Aber ich muss dringend unter die Dusche...ich mief schon...“ „Du riechst gut“, raunte der Junge und küsste ihre verschwitzte Stirn, „aber wenn du magst, dann trag ich dich unter die Dusche und mach dich sauber...“ „Damit du es wieder ordentlich dreckig mit mir treiben kannst?“, lachte Luna und setzte sich auf. „Daran hatte ich jetzt nicht gedacht, aber danke dass du mich inspirierst!“ „Nenenenene! Ich gehe jetzt duschen. Dann überziehe ich mein Bett neu! Und dann werde ich mir schnell Brotzeit machen, weil mich Marvin heute Nachmittag im Café braucht...Schnapsleichen verköstigen.“ Tala legte sich auf die Seite und setzte seinen besten Schmollmund auf. Luna kicherte und schüttelte den Kopf. „Der zieht bei mir nicht...außerdem muss ich meine kleine da unten erst mal auf Erholungskur schicken!“ „So schlimm?“ „So gut...“, lächelte Luna und gab Tala einen leichten Kuss, „aber ich gehe jetzt duschen. Alleine.“ „Oh...schade“, grinste er. „Kannst du immer noch?“, fragte sie ungläubig. Tala hob die Bettdecke an und zeigte Luna seine volle Manneskraft. Beeindruckt pfiff sie anerkennend, grinste Tala an und schüttelte trotzdem den Kopf. Das heiße Wasser floss über ihren übermüdeten Körper, so dass Luna erst einmal für eine Weile reglos unter der Dusche stehen blieb und einfach nur genoss. Immer wieder rief sie sich ins Gewissen, dass sie, ausgerechnet sie mit Tala Iwanov geschlafen hatte. Mit Tala! Ihr Herz machte freudenhüpfer, wie damals, als sie die Wohnung zugesagt bekommen hatte. Nach der ausgiebigen Dusche betrachtete sich Luna im angelaufenen Spiegel und hielt inne. War das jetzt ein One night Stand gewesen? Wenn ja, wie würde sich dass auf das Zusammenleben auswirken? Wenn nein...waren sie jetzt ein Paar? Wie würden Spencer, Kai und Bryan darauf reagieren, beziehungsweise darunter leiden müssen? Luna senkte den Kopf und schnaufte. Sie war kein einfacher Mensch, mit ihr musste man umgehen können...was, wenn Tala eine Beziehung wollte und sie nicht? Was, wenn sie eine Beziehung wollte und er nicht? Peinliches Schweigen am Tisch, in der Wohnung...Zoff, Streit… Luna schüttelte den Kopf und machte sich für die Arbeit zurecht. Darüber würde sie grübeln können, wenn sie wieder einen normalen Kopf hatte. Sie schlenderte in die Küche, wo Spencer und Bryan saßen. „Morgen Jungs“, grüßte sie. „Morgen“, erwiderten sie. „Wo...wo ist denn unser Rotkäppchen?“, fragte sie vorsichtig. „Willst du was bestimmtes von ihm?“ „Ähm...nein...ähm...also...nicht wirklich...“ „Er hat sich hingelegt...war anscheinend heute Nacht noch mal weg“, meinte Spencer, „soll ich ihm was ausrichten, wenn er wach ist?“ „Nein. Lass ihn schlafen. Ich geh dann mal.“ „Viel Spaß“, riefen Spencer und Bryan hinterher. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Kai erwachte durch den Geruch seines Lieblingstees und setzte sich im Bett auf. Während er sich den Schlaf aus den Augen rieb ging seine Zimmertür vorsichtig auf und der Geruch des Tees wurde intensiver. „Guten Morgen“, hörte er Mirka sagen. „Morgen“, gähnte er und streckte sich genüsslich. „Wie hast du geschlafen?“ „Danke...und du?“ „Einsam“, grinste sie breit. Kai ließ ungläubig die Schulter sinken. „Echt jetzt?“ Mirka kicherte und gab Kai einen leichten Kuss auf die Wange. „Lass dich halt auch mal ärgern...“, schmollte sie. „Das ist es ja! Du ärgerst mich andauernd.“ „Gar nicht!“ Kai schälte sich aus dem Bett und nahm dankend die Tasse heißen Tees entgegen. Zusammen gingen sie runter in die Küche, wo Kais Vater Daniellé bereits saß und die beiden begrüßte. Der Frühstückstisch war ausgiebig gedeckt, so wie Kai es von seinem Vater her kannte. „Bedient euch“, meinte Daniellé und machte eine ausgiebige Handbewegung. Die beiden griffen hungrig zu den verschiedensten Sachen, welche sich bald schon auf ihren Tellern stapelten. „Und, wann seit ihr zwei gestern ins Bett?“, erkundigte sich Danny mit einem verschmitzten Grinsen an seinen Sohn gerichtet. „Willst du auf etwas Bestimmtes hinaus?“ „Nein. Ich wollte mich nur erkundigen.“ „Warum grinst du dann so?“ „Tu ich doch gar nicht“, spielte sich Daniellé empört auf. „Du hast kein Pokerface...“ „Ist es mir denn mittlerweile nicht mehr erlaubt, mich nach dem Befinden meiner Gaste zu erkundigen?“ Mirka konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Sie nahm einen großen Bissen ihres Brötchens und zwinkerte Kai, welcher sie herausfordernd anstarrte zu. Auch als ihr Verlobter mit den Fingern auf der Tischkante trommelte verlor sie kein Wort. „Das Essen ist sehr lecker“, warf sie entzückt in den Raum und Daniellé nickte dankend. „Freut mich“, erwiderte er und sah erwartungsvoll zu seinem Sohn. „Das Frühstück schmeckt wie immer...“ „Na danke...sie hat wenigstens Manieren! Und wo sind deine?“ „Hallo?“ „Er ist so niedlich, wenn er wütend ist“, schwärmte Mirka. „Deswegen ärgerst du ihn auch so gern?“ „Allerdings!“ „Ich bin nur von Idioten umgeben...“, raunte Kai und wandte sich ab. Daniellé und Mirka gaben sich hinter Kais Rücken heimlich highfive und versuchten nicht laut loszulachen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Im Café war die Hölle los. Marvin hatte den genialen Plan gehabt, heute bis um 18 Uhr Frühstück anzubieten und das auch noch zum halben Preis! War ja klar, dass sich dann die ganzen Alkoholleichen aus der Silvesternacht hier trafen. Luna war nur noch am rennen, Bestellungen aufnehmen, in die Küche abgeben, Getränke bringen, wieder in die Küche, Essen bringen. Immerhin hatte sie Marvin heute für ihre neue Frisur und ihr Makeup gelobt, was dem Mädchen einen unheimlichen Schwung an Selbstbewusstsein gab. Doch trotz allem hatte sie Schwierigkeiten, bei der Sache zu bleiben...nach allem was Tala heute Nacht mit ihr angestellt hatte… Gerade, als Luna meinte sich eine kurze Verschnaufspause gönnen zu können betrat ein junger, ziemlich verkaterter Mann das Café. Seine schulterlangen rotbräunlichen Haare waren zerzaust und seine Augen leicht rötlich unterlaufen und angeschwollen. Schien eine harte und wilde Nacht hinter sich zu haben…, dachte sich Luna. Sie zückte ihren Kugelschreiber und schlenderte zu ihm rüber: „Guten Morgen. Was darf es denn sein?“ Er musterte sie von oben bis unten, grinste und lallte: „Isch...will n‘ Bier. Dazu deine Nummer und deinen Arsch auf meinen Schoß.“ „Äh...wie bitte?“ „Du hascht schon verstanden“, grinste er und klopfte mit der flachen Hand auf deinen Oberschenkel, „isch win Riwan Dehan...nein riwahn...De...de...hahan“ „Ist schon gut, Riwahn“, kicherte Luna und zwang sich nicht laut loszulachen. Der junge Mann formte seinen Mund schon fast so, als wolle er sich übergeben. Stattdessen hob er den Finger und zeigte auf das Glas. „Noch ein Bier?“ „Japp“, grinste er breit, „und...“ „Meine Telefonnummer und meinen Arsch auf deinen Schoß ist schon ausverkauft.“ „U...und krieg ich dann wenigstens einen Kuss?“, grinste er noch breiter. Luna, welche große Lust verspürte ihm einfach eine zu knallen lächelte knapp und ging Richtung Bar. Marvin kassierte gerade eine Gruppe ab und bemerkte Lunas Gesichtsausdruck. „Wass‘n los?“ „Darf ich Kunden gegenüber handgreiflich werden?“ „Nein wieso?“ „Und...wenn ein Gast...unfreundlich und oder handgreiflich wird?“ „Dann schreist du, rennst in die Küche und holst mich oder Henry und wir kümmern uns dann um das Problem.“ Marvin sah Luna stutzig an, während sie das Bier auf ihr Tablett stellte und einen dezent genervten Gesichtsausdruck machte. „Hast du ein Problem...mit einem Kunden?“ „Was heißt Problem...“, zuckte Luna mit den Schultern, „noch nervt er nur.“ Marvin folgte Lunas Blick, als sie in die Richtung des Rotschopfes nickte. Er zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte sich kurz. „Er sieht nicht mal gut aus“, erwiderte Marvin. „Du bist...schwul?“, fragte Luna ungläubig. „Nein“, grinste Marvin, „aber ich werde mich doch wohl mit meiner Kellnerin über Männer unterhalten können.“ Luna lachte kurz auf und schlenderte zu ihrem Kunden rüber. Dieser schielte sie in seinem Rausch an und nahm gleich einen gierigen Schluck seines Bieres. Schnell wollte Luna wieder weg von diesem Tisch, als der junge Mann sie zurückrief. „Warte mal! Ich war noch nicht fertig!“ „Tut mir sehr leid...aber Sie sind nicht der einzige Gast in diesem Café.“ „Na und?“ „Na und…? Ich muss die anderen auch bedienen“, versuchte Luna freundlich zu bleiben. „Die anderen interessieren mich aber nicht“, lallte er und nahm einen weiteren kräftigen Schluck seines Biers, „du bleibst jetzt...bei mir!“ „Äh...nein“, entschied Luna und drehte sich auf den Fersen um. Sie vermied es weiterhin in seine Nähe zu kommen, da er anscheinend gerade wieder in einen Rausch-Trance-Zustand verfiel und mit seinem leeren Bierglas diskutierte. Eine Stunde vor Lunas Feierabend saß nur noch der Rotschopf und eine 4 Mann Gruppe im Café. Das Mädchen hatte die Gruppe bereits abkassiert, sie würden nur noch gemütlich austrinken und dann gehen. Der Andere schien tatsächlich eingeschlafen zu sein… „Bis 8 dann kannst du gehen“, erinnerte sie Marvin und wies sie noch darauf hin, dass die Spülmaschine hinter der Theke noch eingeräumt und eingeschaltet gehört. „Gehst du schon?“ „Ich bin im Keller und repariere mit meinem Bruder den Boiler.“ Und weg war er. Luna begriff, dass sie gerade Marvins Café alleine beaufsichtigte und der komische Typ immer noch anwesend war. Sie seufzte, hoffte insgeheim, dass er solange schlafen würde, bis Marvin und Henry wieder aus dem Keller da waren. Oder sie zumindest Feierabend hätte. Die 4er Gruppe brach gerade auf, wünschte Luna noch ein gutes neues Jahr und verteilte sich auf dem Marktplatz. Luna schlich sich hinter die Theke und blickte auf die Uhr. Noch 50 Minuten. Sie konnte ein Grinsen nicht verkneifen, wenn sie daran dachte, wie sie zu Hause wieder mit Tala kuscheln, knutschen und ficken würde. Sie führte hinter der Theke einen kleinen Freudentanz auf und bemerkte gar nicht, wie jemand ins Café trat und sie beobachtete. Erst als dieser Jemand sich ein Kichern nicht mehr verkneifen konnte fuhr Luna ruckartig herum und starrte ihren neuen Besuch an. „...und ich dachte, du schläfst mittlerweile irgendwo in einem Karton unter der nächsten Brücke...doch stattdessen kellnerst du jetzt und siehst seit zwei Jahren endlich mal aus wie ein Mensch!“ Luna starrte den Mann mit großen Augen an und stützte sich an der Theke ab: „Jamie...“ „Wow du kennst sogar noch meinen Namen“, wunderte sich Lunas Ex und schlenderte ebenfalls zum Tresen, „von Nahem siehst du sogar echt gut aus!“ „D...danke“, erwiderte sie, „was trinken?“ „Krieg ich das aufs Haus?“ „Nein...“ „Schade“, schmollte Jamie und fuhr sich mit dem Daumen über die Unterlippe. Luna beobachtete die Geste und bemerkte, wie ihre Beine nachgaben. „Wie geht es dir?“ „G...gut...“, stotterte sie. VERDAMMT!, tadelte sie sich selber, warum sieht er immer noch so gut aus?! Jamie lehnte sich auf die Thekenzeile und blickte Luna tief in die Augen. Ihre Lippen bebten und sie merkte, wie es in ihrem Schritt heißer wurde und ihre Brüste juckten. In diesem Moment schnarchte dieser Riwahn so laut auf, dass sich Luna gerade so aus Jamies Bann entziehen konnte. Während ihr Ex sich nach dem Schnarchen umsah konnte Luna sich schnell abwenden und tief durchatmen. Sie hätte nie gedacht, dass sie sich über Riwahn mal so freuen würde. „Dein Stecher?“, wollte Jamie abwertend wissen. Da war er wieder...der alte Jamie, der Luna damals auf offener Straße als Hure beschimpft hatte. Sie legte herausfordernd den Kopf schief und sah Jamie neckisch an. „Und selbst wenn es so wäre...dann hätte ich von dir frauenfeindlichen Arschloch zu diesem Säufer wenigstens einen Fortschritt gemacht.“ Mit diesem knallharten Argument hatte er anscheinend nicht gerechnet, denn Jamie riss seine Augen so weit auf, dass Luna Angst hatte, sie würden ihm gleich aus dem Kopf fallen. Im nächsten Moment ballte er seine Hand zur Faust, zog sie soweit nach hinten, dass Jamies Handgelenk auf Höhe seines Ohres lag. Jetzt ist alles aus…, dachte sich Luna, hielt sich mit beiden Händen an der Theke fest, schloss die Augen und wartete auf den harten Aufschlag seiner Faust in ihrem Gesicht. Als zehn Sekunden lang nichts passiert war fragte sie sich, ob er nur noch darauf wartete, dass Luna wieder ihre Augen öffnete oder es war schon längst passiert und sie lag bereits quer auf dem schwarz weißen Fliesenboden. Nach 20 Sekunden war ihr alles zu blöd und Luna öffnete ihre Augen. Sie sah Jamies schmerzverzerrtes Gesicht auf die Theke gepresst, sein einer Arm hielt sich am Tresenholz fest und der andere Arm, welcher gerade noch in Lunas Gesicht landen wollte wurde von Spencer hinter Jamies Rücken gedrückt. Neben diesem Spektakel standen Bryan und Tala, als wäre es das normalste für sie, dass ihr riesiger Freund jemanden im Schwitzkasten hat. Völlig normal. „Ähm...“, versuchte Luna sich zu sammeln. „Herrje!“, lachte Bryan gehässig auf, als er sich Jamies Gesicht genauer ansah, „den kennen wir doch!“ „Tatsache!“, kicherte Spencer, „dachte ich mir doch, dass ich den kenne!“ „Lass los!“, knurrte Jamie. „Ich kann dich nicht hören...hast du was gesagt?“, erkundigte sich Bryan. Tala legte behutsam eine Hand auf Lunas Schultern, welche um den Tresen herumgekommen war. „Alles in Ordnung?“ Luna nickte nur und blickte in das schmerzverzerrte Gesicht ihres Ex. In diesem Moment regte sich auch Riwahn wieder und zog alle Blicke auf sich. „Huch“, gab Spencer von sich und ließ von Jaimie ab, „da is ja noch einer!“ „Der hat nichts gemacht!“, schnellte es aus Luna heraus, als Spencer gerade dabei war seine große Pranke auf Riwahns Schulter zu legen, „der...nüchtert nur seinen Rausch hier aus...“ Spencer half dem jungen Mann auf die Beine, welcher sich immer noch fragte wo er war. „Was zum…?!“ Plötzlich stand auch Marvin im Raum und guckte leicht verstört in die Runde. Luna ging zu ihm und erklärte ihrem Boss die Kurzfassung von dem was eben passiert war. Auf dem neusten Stand der Dinge gebracht funkelte Marvin Jamie böse an und zeigte wortlos mit dem Finger Richtung Tür. „Sie schmeißen mich raus?“, wunderte sich der Junge entsetzt, „mir wurde Gewalt angetan!“ „Wenn du dich nicht gleich aus meinem Café verpisst, dann tu ich dir noch viel mehr Gewalt an!“, brummte Marvin und ging ein paar Schritte auf Lunas Ex zu. Dieser entschied sich dazu, dass es wirklich das gesündeste für ihn sei, wenn er verschwand. „...und wer sind die hier?“, wollte Marvin leicht gereizt wissen. „Das...sind...meine Mitbewohner...bis auf den einen da...“, erklärte Luna. Marvin beäuge die Jungs und sah seine Kellnerin ungläubig an: „Aber das...das sind die Blitzkrieg Boyz?!“ „Ja“, grinste das Mädchen stolz, „das sind sie!“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* „...schade, dass unsere gemeinsame Zeit wieder vorbei ist...“, schmollte Mirka und fasste ihren Verlobten an beiden Händen, „du Griesgram wirst mir fehlen...“ Kais Blick war schon fast leer, beinahe so, als würde er durch sie hindurch sehen. Er erwiderte lange nichts, auch nicht, als Mirka auf russisch mit ihm sprach. „...ich...ich weiß...nicht, was in deinem kleinen Starrkopf vorgeht...aber jetzt wo unsere Hochzeit keine 10 Monate mehr entfernt ist...könntest du langsam mal anfangen wenigstens in der Öffentlichkeit mit mir Zärtlichkeiten auszutauschen...“ Kai legte den Kopf in den Nacken und seufzte schwer. Mirka lächelte verschmitzt und presste sich in einer Umarmung an ihren Verlobten, welcher ihren Hinterkopf langsam streichelte. So standen sie zirka 10 Minuten lang da, sagten sich nichts, lauschten nur dem Atmen des anderen. Gerade in dem Moment, als Mirka ihren Hals durchstrecken wollte um Kai einen zärtlichen Kuss auf sein Kinn zu geben, löste dieser ihre Umarmung. „Dein Flug…“, raunte er kaum hörbar, „du solltest ihn nicht verpassen...“ Mirka hielt inne und entschloss sich, Kai als Abschied sanft auf seine linke Brust zu klopfen. Sie schwang ihre Tasche über ihre Schulter und nahm ihren Koffer in die andere Hand, drehte sich um und ging. Ohne sich noch einmal umzudrehen ging Mirka den langen Flur entlang Richtung Flugzeug. Zehn Minuten Fußweg später saß Kai wieder im Mercedes seines Vaters, schnallte sich an und seufzte. „Schwerer Abschied?“, erkundigte sich Daniellé und legte die Zeitschrift weg. Kai holte tief Luft, während er den Kopf in Richtung seines Vaters wandte, doch anstatt etwas zu sagen presste er die Lippen fest aufeinander und versuchte das Schluchzen so gut wie nur möglich zu unterdrücken. „Wieso sagst du es ihr dann nicht?“, fragte Danny im tröstenden Tonfall. Zwischen zwei Schluchzern ließ Kai verzweifelt den Kopf auf seine Hände sinken, welche er auf seine Knie gestützt hatte. Daniellé streichelte seinen Rücken in langsamen Zügen und entschied, dass das Beste für die Situation wäre, nichts mehr zu sagen. Er startete den Motor und fuhr los. Nach einer halben Stunde Fahrt regte sich Kai wieder, indem er drei Mal tief seufzte und zu seinem Vater sah. „Tut es immer so scheiße weh?“ „Ist ein blödes Gefühl, nicht wahr?“ „Es ist total scheiße! Wann hört es endlich auf?“ „Ich warte jeden Tag darauf...“, grinste Daniellé traurig, „du hast also noch ein wenig Zeit vor dir.“ Kai rieb sich angestrengt die Schläfen und sah dem Flugzeug, welches gerade über sie hinwegflog lange nach. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Luna stieg aus der dampfenden Dusche und wickelte das Handtuch um sich, als wäre sie eine Roulade. „Heiß zu duschen is voll geil“, trällerte sie in angemessener Lautstärke vor sich her. Seit dem Vorfall im Café waren bereits drei Tage vergangen, diesen komischen Riwahn hatten sie freundlicherweise in ein Taxi gesetzt und gute Ausnüchterung gewünscht. Das war vielleicht einer gewesen…,überlegte Luna, während sie sich die kurzen Haare zurecht zupfte. Hatte immer wieder gefragt, ob sie nicht wüssten wer er eigentlich ist und er müsste ganz dringend zurück in sein Hotel. Bryan hatte sich noch den ganzen Abend lang über diesen Riwahn lustig gemacht und ihn immer wieder imitiert. Luna betrachtete kurz ihr Spiegelbild und zuckte mit den Schultern. Auf der Arbeit hatte Marvin sie ständig über die Blitzkrieg Boys ausgefragt, anscheinend war er ein noch größerer Fan als sie. Gestern Abend, als Tala sie wieder von der Arbeit abgeholt hatte versprach Marvin ihm, dass er ab sofort wenn er sie abholen würde einen freien Kaffee bekommen würde. Tala hatte Luna fragend angeschaut, welche überfragt die Hände in die Luft hob. In ihr Handtuch eingewickelt huschte das Mädchen schnell in ihr Zimmer, in der Hoffnung, dass sie sich in Ruhe anziehen könnte. Doch als Sie Tala in dieser Pose auf ihrem Bett sitzen sah musste sie hell auflachen. „Tu mir einen Gefallen, und rutscht noch ein wenig näher an den Rand, damit ich auch ein bisschen Platz habe“, meinte sie schließlich und verschwand hinter dem Regal, wo sie das Handtuch fallen ließ. „Wieso versteckst du dich denn?“, wollte Tala misstrauisch wissen und klopfte breit grinsend auf das freie Stück Matratze neben sich: „Miez, miez, miez.“ „Na, ich bin schüchtern!“ Tala war jetzt dran mit hell auflachen. Luna und trat vor dem Regal hervor, ein T-Shirt und ihr Höschen tragend, „also…?“ „Also…?“, wiederholte der Junge und blickte sie herausfordernd an, während Luna aufs Bett krabbelte und sich hinter Tala kniete. „Was kann ich mich glücklich schätzen, so einen heißen Jungen in meinem Bett zu haben? Heute ist doch gar nicht mein Geburtstag!“, kicherte sie und begann seinen Oberschenkel zärtlich zu streicheln. „Na ja…“, erwiderte Tala und beobachtete aufgeregt ihre Hand, welche immer höher kam, „ich…ich dachte mir, dass du mir eine so tolle Mitbewohnerin bist und wir uns mal ordentlich dafür bedanken müssten.“ „Wir?“ Tala grinste breit und zeigte auf seinen Schritt, wo sich eine große Beule gebildet hatte. Sie grinste: „Oh…nur eine tolle Mitbewohnerin bin ich also für dich?“, seufzte Luna enttäuscht, ließ von Talas Oberschenkel ab und schwang ein Bein über ihn, so dass sie jetzt auf seinem Schoß saß und legte beide Arme auf seine Schulter, „bin ich für dich wirklich nur eine tolle Mitbewohnerin?“ Dieser grinste breit und legte seine Hände auf ihren Hintern. Luna beugte sich nach vorne, so dass ihr Gesicht nur noch wenige Zentimeter von Talas entfernt war. „Worauf wartest du?“, flüsterte er, nachdem er über 10 Sekunden auf seinen Kuss wartete. „Auf eine Antwort.“ „Antwort?“ Luna stieg von Tala und kniete sich wieder auf die Matratze und setzte eine verzweifelte Miene auf. „Ach was mach ich mir da eigentlich vor…? Du bist ein scheiß Promi! Du bist Tala Iwanov, verdammt noch mal...der Chef der Blitzkrieg Boyz!“ Tala und warf ihr einen vielsagenden Blick zu: „Du...du...geht‘s dir gut?“ „Vielleicht sollten wir das einfach lassen“, schlug Luna vor. Ruckartig setzte sich der Rotschopf in ihrem Bett auf und starrte sie ungläubig an. „Dir geht’s doch wirklich gut oder? Hast du Fieber?“ „Ich bin eine Kellnerin...“, schmollte sie. „Ja und?“ „Du warst vor mir nur mit Models zusammen! Mit Blondinen...heißen Blondinen! Tala, da kann ich nicht mithalten!“ Tala wurde wieder ins Gedächtnis gerufen, dass das Mädchen, welches er im Moment sexuell begehrte ja eigentlich ein Groupie war. Sie hatte in allen Punkten Recht gehabt...also was sollte er jetzt darauf erwidern? „Wir sollten wirklich ‚nur‘ Sex haben...“, schlug Luna seufzend vor. „Genau. Leg dich hin und genieße es einfach“, lächelte Tala. „Du würdest das wirklich tun?“ „Natürlich.“ Luna zog einen Schmollmund und streichelte Tala eine Wange. „Und ich zwänge dich da auch nicht in irgendeine Rolle, die du eigentlich gar nicht willst?“, erkundigte sich das Mädchen, während Tala sie mit leichtem Druck auf die Matratze beförderte und ihren Hals mit Küssen überzog. „Warte nur ab, bis ich dich auf die richtige Temperatur gebracht habe“, nuschelte er, während Luna einfach nur die Liebkosungen genoss. Nachdem sie drei Stunden lang Seestern gespielt hatte lag Luna auf dem Rücken und starrte in den Fernseher, Tala hatte es sich mit seinem Kopf auf ihren Brüsten gemütlich gemacht. Hin und wieder kraulte sie ihn am Kopf, schmunzelte, wenn er zu Gurren begann. So würde also ein gemütlicher Nachmittag mit Tala aussehen, wenn sie in einer Beziehung wären… Luna seufzte schwer., denn es würde sich niemals eine Beziehung daraus entwickeln. Allein schon, dass so viele Mädchen ihn anhimmelten. Er könnte ihr noch so oft versprechen, dass sie die Einzige sei, Luna würde dem Druck nicht standhalten können. Zumindest bildete sich Luna so alles ein. „Du grübelst…?“, murmelte Tala und schlang seinen Arm um ihre Taille. „...und du sabberst...“ „Gar nicht...“ Der Junge setzte sich auf und wischte sich den Mundwinkel mit einem Handballen ab, während Luna aus dem Bett krabbelte. „Hey...“, gurrte Tala ihr nach, „wo willst du denn hin?“ „Ich wollte mir mal wieder eine Hose anziehen.“ „Wofür? Die stört doch nur.“ Das Mädchen konnte sein Lächeln diesmal nicht erwidern. Tala stand schwungvoll auf und nahm Luna sanft in den Arm. „Okay...was ist los?“ „Nichts...“ „Ich werde dich vorher nicht loslassen...“, drohte Tala, „also?“ „Du bist bald weg...die Meisterschaft.“ Tala seufzte schwerfällig und nickte. „Aber ich komme doch wieder...“ „Ja nach 3 Monaten. Und in der Zwischenzeit müssen wir auch noch umziehen!“ „Du schaffst das schon...“ Luna löste sich aus der Umarmung: „Ich? Allein? Wie stellst du dir das vor?“ „Wir haben leider keine andere Möglichkeiten, Luna...“ „Ohne Scheiß…“, raunte das Mädchen und rieb sich die Schläfen, „ihr Jungs…habt doch echt einen an der Meise…“ „Äh…was?“ „Ich schaff das nicht! Ich meine ich soll einen Umzug für fünf Personen managen, wo ich noch nicht mal in Bryans Zimmer war!“ „Da willst du auch nicht rein...glaub mir!“ Luna schlug ihm mit der flachen Hand auf die Brust. „Au!“ „So war das aber nicht geplant!“, beschwerte sie sich, „ich hatte gehofft, dass ich zur Meisterschaft mit euch mitkann!“ „Luna...“ „Nein! Ihr lasst mich vollkommen alleine! DU lässt mich alleine!“ Tala ließ die Schultern sinken und sah sie traurig an. „Sag halt gleich, dass es dir darum geht!“ Das Mädchen holte zwei Mal tief Luft, um die Tränen wieder zurück zu drängen. Sie war dermaßen Frustriert, dass ihr schon wieder zum Heulen war… Tala bemerkte, wie ihr zumute war. Er setzte eine hilflose Mimik auf, sammelte seine Klamotten auf und verließ ihr Zimmer. Sofort stürmte Luna zum Fenster und riss es auf. Die kalte Januarluft peitschte ihr ins Gesicht und drängte die heiß-stickige nach Sex riechende Luft aus dem Raum. Das Mädchen schlug die Bettdecke nach hinten, klopfte das Kissen auf und zog sich schnell wärmere Klamotten an. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* „Muss das sein?!“, beschwerte sich Spencer bei Tala, als dieser in die Küche trat, „ich habe so dermaßen die Schnauze voll, dass du und Bryan immer nackt durch die Wohnung rennt, wenn ihr Sex hattet!“ „Solltest du vielleicht auch mal wieder tun“, grinste Tala und zündete sich eine Zigarette an. Spencer machte eine angeekelte Fratze, während sein Chef den bläulichen Rauch langsam ausblies...dann lachten beide. „Schlechten Sex gehabt?“ „Nicht mal...“, meinte Tala, „sie stört sich daran, dass wir ‚nur‘ Sex haben. Und, dass ich vorher mit zwei blonden Models zusammen war. Und, dass wir demnächst weg sind. Ach nein...da stört es sie nur, dass ich nicht da bin...“ „Hört sich an, wie in einer langjährigen Beziehung.“ Tala stützte den Kopf auf eine Hand und zog an seiner Zigarette. Spencer beobachtete seine Bewegungen, sagte jedoch nichts. „Wie sag ich ihr, dass ich keine Beziehung will?!“ „Ohne sie zu verletzen? Das geht nie...auch wenn sie es immer sagen.“ „Ist das der Grund, warum ich dich noch nie mit einer Frau gesehen habe?“ „Einer von vielen“, lachte Spencer auf, „ihr habt mich bis jetzt am Besten abgeschreckt. Ihr mit euren Beziehungsdramen!“ Tala musste sich ein Kichern verkneifen, gerade als Bryan in die Küche kam mit nichts an außer einer Shorts. Spencer stöhnte laut auf und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Euer Modellagent kommt heute nicht mehr! Zieht euch gefälligst was an!“ Bryan blickte Tala fragend an, doch dieser schüttelte breit grinsend den Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)