Bis dein Lächeln mir gilt von wilnaah ================================================================================ Kapitel 8: Essen mit der neuen Familie -------------------------------------- Den Tag nach der Hochzeit beschäftigte sich Mira damit, ihre Sachen auszupacken. Es war recht viel, dass sie von daheim mitgenommen hatte. „Ähm…“, begann Mira, „wo kann ich denn meine Sachen hin räumen?“, fragte sie Gaara unsicher. Mira hatte ihre Bücher in der Hand. Sie liebte es zu lesen und hatte deswegen einige davon. Gaara begutachtete kurz ihre Sammlung, dann sah er sich selbst in seiner Wohnung nach einem geeigneten Platz um. Anscheinend hatte er sich nicht viel Gedanken darüber gemacht, dass Mira auch einiges an Zeug mitbringen würde. Gaara hatte wenige Regale im Wohnzimmer stehen und die waren alle voll. „Ich lass noch ein Regal für deine Bücher einbauen. Fürs erste müssen sie noch in der Kiste bleiben“, sagte Gaara. „Deine Kleider weist du ja wohin und im Badezimmer ist das kleine Kästchen rechts für dich frei.“ „Danke“, murmelte Mira höflich. „Am Abend sind wir zu einem Essen eingeladen“, erwähnte Gaara und Mira ließ fast ihre Bücher fallen. „E- Ein Essen?“, stotterte sie fast schon entsetzt. Eigentlich hatte sie gehofft, sich nach dem gestrigen Tag ein wenig ausruhen zu können. „Es ist nur mein Bruder, Kankuro. Nur damit du die Familie etwas besser kennenlernst“, sagte Gaara. Mira wurde mulmig, aber sie wusste, dass sie das nicht umgehen konnte. Man hatte ihr schon von klein auf beigebracht, wie sie sich zu verhalten hatte und dass es sehr gut war, wenn man mit der Familie des Mannes gut auskam. Das würde Miras Leben um einiges leichter machen. Außerdem war es für Miras Vater sehr wichtig, dass sie einen guten Eindruck von der Ryoumi-Familie hatten. „Verstehe. Möchtest du dass ich etwas Spezielles dafür anziehe?“, Mira fragte ihren Mann um zu wissen, was er von ihr erwartete. Er redete kaum mit ihr und zeigte auch nicht, was Mira tun sollte und was er von ihr wollte. Das machte sie unsicher. „Etwas Schönes“, sagte Gaara nur. Mira fragte nach nichts Genaueres. Gaara schien sich auch nicht dafür zu interessieren, was Mira anzog. Aber welcher Mann tat das schon? Mira hatte schon oft gehört und gelesen, dass Männer für Kleidung nur wenig Interesse zeigten, Gaara war anscheinend auch nicht anders als andere Männer. Am Abend hatte Mira alles bis auf ihre Bücher ausgepackt und suchte nun nach etwas schönem, aber gleichzeitig etwas gemütlichem, für das Essen mit Gaaras Familie. Mira wusste, dass sein Vater gestorben war, nur über Gaaras Mutter wusste sie nichts. Sie wusste, dass er eine Schwester und einen Bruder hatte. Vielleicht würde sie bei dem Essen auch endlich mehr über ihren Ehemann erfahren. Schließlich fand Mira einen schönen Kimono den sie anziehen konnte und begab sich damit ins Badezimmer. Dort konnte sie abschließen und Gaara würde sie nicht überraschen. Auch wenn er sie schon nackt gesehen hatte, fühlte sich Mira alleine schon an den Gedanken zurück sehr unwohl und versuchte es gleich wieder zu vergessen. Gaara wartete schon im Wohnzimmer, bis Mira fertig war. Als sie merkte, dass sie ihn hatte warten lassen wurde sie rot. „Entschuldigung. Ich wollte dich nicht warten lassen. Kommen wir zu spät?“, fragte Mira. Sie hatte etwas länger als sonst gebraucht, da sie sich für dieses Essen hübsch gemacht hatte um einen guten Eindruck zu hinterlassen. „Wir sind genau richtig“, meinte Gaara und beruhigte sie damit. Als das Ehepaar das Haus verließ gingen Gaara voraus und Mira folgte ihm leise. Sie hatte zwar noch viele Fragen an ihn, aber verkniff sie sich. Mira war neugierig auf seine Familie, außerdem hatte Mira immer davon gehört, dass Gaara ein Monster seien sollte. Bis jetzt war er zwar kühl und distanziert, aber friedlich und sanft. Mira fragte sich was an diesen Geschichten dran war. Erst kurz vor Kankuros Wohnung wandte sich Gaara endlich Mira zu und legte seinen Arm um ihre Hüfte. Er hatte nicht besonders muskulöse Arme, aber trotzdem, wenn er ihr weh tun wollte, dann würde sie sich kaum gegen ihn wehren können, obwohl sie von Shin einiges an Selbstverteidigung gelernt hatte, das war Mira klar. Kankuro begrüßte die beiden mit einem Lächeln. Mira wurde wieder nervöser, aber als sie eintraten war es nur noch Temari die am Tisch saß. Es wurde auch nicht für mehr als für vier Personen gedeckt, das musste heißen, dass Temari und Kankuro, Gaaras Familie war und mehr nichts. Irgendwie war das Traurig, dachte sich Mira. Er hatte anscheinend nicht einmal mehr eine Mutter. Sie warf Gaara nur kurz einen Blick zu, den er auch nur kurz erwiderte, dann setzten sie sich alle zu Tisch. „Wie findest du Gaaras Haus, Mira?“, fragte Temari während dem Essen. „Es ist sehr schön. Ich mag die Aussicht.“ „Ja, deswegen hat Gaara sie auch gekauft. Man muss ja die Übersicht über das Dorf haben, nicht?“, meinte Temari an Gaara gewandt, der sich gerade seiner Suppe widmete und nur kurz ihr zu nickte. „Wie war euer erster Tag, als verheiratetes Ehepaar?“, fragte Kankuro seinen Bruder und Mira. Darauf wusste Mira keine Antwort. Was hatten sie schon gemacht? Mira hatte den halben Tag geschlafen, dann hatte sie ihre Sachen ausgepackt. Das war‘s auch schon. „Ruhig“, murmelte Gaara. „Ruhig“, Kankuro wiederholte es nachdenklich und es sah aus, als ob er auf etwas anderes hinaus wollte. Mira ahnte es auch. Er wollte bestimmt nach der Nacht fragen, immerhin war es auch Gaaras erstes Mal gewesen, aber weder Gaara noch Mira gingen auf dieses Thema ein. Während des restlichen Essens durfte Mira viel über sich erzählen, da Gaaras Geschwister noch mehr von ihr erfahren wollten. „Einen Freund hatte sie noch nie gehabt, das hat sie mir schon vorgestern erzählt“, sagte Temari. „Dabei bist du doch so hübsch“, murmelte Kankuro und grinste. „Findest du nicht Gaara?“ „Sie ist hübsch, ja“, murmelte er. Was hätte er denn auch sonst über seine Frau sagen sollen? Ansonsten erzähle Mira viel über ihre Schwestern und über ihre Mutter und auch über Shin. „Also hattest du doch einen Freund!“, sagte Temari laut, als ob sie es schon geahnt hätte. „Shin war nie mein fester Freund, er war einfach nur ein Freund“, sagte Mira schnell. „Ach ja?“ „Ja. Er hat mir Selbstverteidigung beigebracht. Er ist ein Shinobi und vor nicht allzu langer Zeit hierher gezogen“, erklärte Mira. Gaara fiel erst jetzt ein, dass Mira den Typen meinte, den er auch geschickt hatte, um sie abzuholen. „Selbstverteidigung?“ Kankuro musste lachen. „Wieso hast du so etwas gelernt?“ Mira verstummte auf diese Frage. Was sollte sie sagen? Dass sie von den Geschichten über Gaara gehört hatte und sie Angst hatte, er würde sie verletzten? Nein, so etwas durfte sie nicht sagen. „Ich äh…“, begann Mira zu stottern. Noch nie war sie gut sich spontan eine Lüge auszudenken, „ich dachte… es wäre cool“, murmelte Mira schließlich und war froh, dass weder Temari noch Kankuro nachhakten. „Das ist gut. Vielleicht sollte er dich weiter Trainieren. Als meine Frau würdest du eine wertvolle Geisel abgeben, daher solltest du dich nur für den Fall wehren können“, meinte Gaara ernst. Shin hatte so etwas auch einmal zu Mira gesagt und ihr wurde mulmig zumute. „Passiert es denn oft, dass Menschen hier entführt werden?“, fragte Mira ein wenig besorgt. Temari lachte kurz auf. „Gaara, jetzt hast du ihr Angst gemacht“, sagte sie zu ihm, dann wandte sie sich zu Mira. „Nein. Die Mauern rund um Suna sind ein guter Schutz und werden auch ständig bewacht. Außerdem ist Gaara stark und kann dich beschützen. Gaara ist einfach nur zu ernst.“ Das erleichterte Mira sehr. „Also… du hast aber gesagt dieser Shin lebt hier in Suna?“, Temari sah sie genau an, dann warf sie ihrem kleinen Bruder einen Blick zu. „J- Ja“, murmelte Mira unsicher. Auf was wollte Temari da hinaus? „Willst du dich mit diesem Shin oft Treffen?“ „Kann schon sein. Ich weiß nicht, wie viel Zeit er hat.“ ‚Oder wie viel Zeit ich haben werde‘, dachte Mira den Satz zu ende. Sie wusste ja schließlich nicht, was Gaara von ihr erwartete und wie viel Zeit die Hausarbeit beanspruchte. Allerdings war Gaaras Haus recht groß, also würde das Putzen auch einiges an Zeit kosten. „Verstehe. Warst du schon einmal in jemanden verliebt?“, fragte dann Temari. Mira starte sie perplex an. Wollte sie jetzt hören, wie sehr Mira ihren Mann liebte? Das wäre Unsinn, niemand könnte einen Tag nachdem man einen Fremden geheiratet hat, schon denjenigen Lieben. „Ich… nein“, murmelte Mira schließlich und gab Temari damit eine ehrliche Antwort. „Ich hatte nicht viel zu tun mit Jungs.“ „Wie hast du dann Shin kennengelernt?“ „Als ich mit meiner Schwester Aniko im Wald war, haben wir ihn beim Trainieren gesehen. Er hat auch öfter für meinen Vater wichtige Briefe überbracht.“ „Verstehe. Und er empfindet nichts für dich?“ „Nein. Shin schläft zwar mit vielen Mädchen, aber die mag er nicht wirklich auf diese eine Art. Er tut sich schwer mit jemandem so eine Bindung aufzubauen.“, erklärte Mira der älteren Schwester von Gaara und damit beruhigte sich Temari auch ein wenig. Sie wollte nur, dass Mira keine Betrügerin war und Gaara keine Schande bereitete oder ihn verletzte. Spät in der Nacht, gingen Mira und Gaara wieder heim. Draußen war es sehr kühl geworden und Mira verschränkte ihre Arme um sich ein wenig zu wärmen. In Gaaras Wohnung angekommen, wurde Mira langsam wieder nervös, wenn sie daran dachte, mit diesem Mann ins Bett zu steigen. Beide sprachen nicht viel miteinander und Mira nahm sich schnell ihre Schlafsachen und verschwand ins Bad, wo sie sich in Ruhe umziehen konnte. Danach ging Mira leise ins Schlafzimmer zurück und fand Gaara schon im Bett. Mira legte sich auf ihre Seite ganz an den Rand hin und drehte sich von ihrem Mann weg. „Gute Nacht“, murmelte sie schnell und leise. „Nacht“, brummte Gaara. Er machte das Licht aus und kuschelte sich ins Bett. Mira lauschte kurz, aber Gaara machte keine Anstalt sich ihr zu nähern, was sie sehr erleichterte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)