Die Reise beginnt von Yumiomiru ================================================================================ Kapitel 5: „Ich bin der Käpt´n und ohne meine Erlaubnis verlässt niemand die Crew!“ ----------------------------------------------------------------------------------- Zaghaft klopfte Sanji an die Tür der Kombüse und öffnete sie dann vorsichtig. Er erblickte Yuko, die an dem kleinen Tisch saß und das Lederband ihrer Kette wieder zusammenknotete. „Darf ich mich setzen?“, fragte er leise. Yuko nickte ohne den Blick zu heben. Sanji setzte sich ihr gegenüber, sagte aber nichts. Es blieb ganz still, aber es war keine bedrückende Stille. Er beobachtete sie dabei, wie sie vorsichtig den Knoten festzog und sich die Kette dann wieder umlegte. „Die Kette ist wirklich schön, sie steht dir.“, sagte Sanji sanft. Yuko blickte zu ihm und lächelte leicht melancholisch. „Danke.“, flüsterte sie leicht in Gedanken. „Wo hast du sie her?“, fragte er ruhig nach. Yuko nahm den Anhänger in die Hand und betrachtete ihn. Sanji sah zum ersten Mal jemanden, der gleichzeitig so fröhlich und doch so traurig wirkte. „Ich hab sie von meinem Vater bekommen. Zum Abschied, als sie sich in Richtung Grand Line aufgemacht haben.“, erwiderte sie. Kurz war Ruhe. Dann stand Sanji auf und ging zur Arbeitsfläche. Er kramte zwei Tassen und eine alte Teekanne aus edlem Porzellan heraus. Als er einen Teebeutel in das nun kochende Wasser tauchte, erfüllte ein wundervoller Duft die Kombüse. „Hast du wegen dem Anhänger vorhin so reagiert?“, fragte Sanji nun ganz direkt, aber immer noch in einem sanften Tonfall. „Ja… als ich sah wie sie damit umgegangen ist, ist es einfach so mit mir durchgegangen.“, meinte Yuko bedrückt. Sanji stellte ihr lächelnd eine Tasse Tee hin. „Hier, das beruhigt.“, sagte er und setzte sich ihr wieder gegenüber. Yuko nahm einen Schluck und blickte dann die Tasse an. „Das schmeckt wirklich unbeschreiblich.“, lächelte sie. „Das freut mich.“, erwiderte Sanji, „Das ist mein Lieblingstee, auch wenn Nami immer meint, dass er viel zu süß ist.“ „Also ich finde ihn perfekt.“, entgegnete Yuko. Sanji merkte wie er leicht rot wurde. Er hätte nicht gedacht, dass man sich mit ihr, grade nach diesem Ereignis, so gut unterhalten könne. „Es tut mir leid, ich wollte Nami nichts tun.“, flüsterte Yuko leise, „Ich würde verstehen, wenn ihr mich wieder rauswerfen würdet.“ „Mach dir keine Sorgen.“, versuchte Sanji sie aufzumuntern, „Ich bin mir sicher, dass sie dich nicht rauswerfen.“ Er stand auf, stellte seine Tasse auf die Spüle und sah sie an. „Ich werde mal mit ihnen sprechen.“, sagte er aufbauend und ging wieder aufs Deck. Schon als er aus der Türe trat, konnte er die anderen wild diskutieren hören. Seufzend zündete er sich eine Zigarette an und ging zu ihnen. „…sie wollte mich schließlich abstechen!“, brüllte grade Nami Lysop an. „Aber willst du sie lieber wirklich als Feindin haben, weil wir sie auf der nächsten Insel einfach aussetzten?“, erwiderte er verzweifelt. „Sag doch auch mal was dazu, Ruffy!“, wendete Nami sich nun an ihren Käpt´n. Dieser überlegte, aber noch bevor er antwortete trat Sanji zu ihnen. „Und, was hat sie gesagt?“, fragte Zorro. „Sie hat ihre Gründe für diese Reaktion, aber es tut ihr leid.“, erwiderte Sanji. „Glaubt sie wirklich eine einfache Entschuldigung macht alles wieder gut?“, zickte Nami ihn gereizt an. „Glaubt sie nicht, aber mehr kann sie auch nicht tun.“, meinte Sanji ernst, „Und außerdem ist es abstößig zu denken, dass sie unsere Feindin werden würde, wenn wir sie rauswerfen. Sie hat selbst gesagt, dass sie es nur zu gut verstehen würde.“ „Na dann ist es ja keine Frage mehr, ob sie bleibt oder nicht!“, erwiderte Nami. Die Tür der Kombüse ging erneut auf und Yuko trat heraus. Alle blickten sie an. „Ich verstehe, dass du mich nicht mehr hier haben willst.“, sagte sie, während sie zu den anderen ging, „Ich werde auf der nächsten Insel von Bord gehen und dann wieder alleine weiterreisen.“ „Nein, wirst du nicht.“, mischte sich nun auch Ruffy in das Gespräch ein. Alle schauten ihn nun an. Er grinste. „Ich bin der Käpt´n und ohne meine Erlaubnis verlässt niemand die Crew!“, sagte er bestimmt, „Sanji meinte du hattest deine Gründe und das wird schon stimmen. Außerdem will ich nochmal deine coolen Teufelskräfte sehen!“ Sein Grinsen wurde immer breiter, währenddessen Namis Gesichtsausdruck immer mehr Unverständnis signalisierte. „Aber…“, begann Yuko, wurde dann aber von Sanji unterbrochen. „Kein Aber, was der Käpt´n sagt, ist nicht zu hinterfragen!“, meinte er lächelnd. Yuko lächelte leicht zurück. Namis Kopf wurde aber immer roter vor Wut. „Wollt ihr mich eigentlich verarschen?“, brüllte Nami entsetzt über das ganze Deck, „Erst greift sie Ruffy an, dann mich und jetzt ist einfach alles wieder gut?“ „Sie hätte Ruffy nicht verletzt und außerdem bist du irgendwo selbst schuld, dass du jetzt verletzt bist. Hättest du nicht mit diesem ganzen Aufstand angefangen, wäre jetzt alles friedlich.“, meinte Zorro trocken. Nami drehte sich auf dem Absatz um und verzog sich wütend in ihr Zimmer. Man hörte noch wie sie die Luke zuknallte. „Mach dir nichts draus, die beruhigt sich schon wieder.“, sagte Zorro kopfschüttelnd zu Yuko. Diese nickte nur. Es war inzwischen schon Nacht und die Strohhüte wollten schlafen. Zorro kletterte in das Krähennest, er war diese Nacht mit der Wache dran. Yuko blieb an Deck, sie glaubte eh nicht, dass sie schlafen könne. Und ob es eine gute Idee ist, jetzt in Namis Zimmer zu gehen, ist auch fraglich. Sie lehnte sich an das Geländer neben der Galionsfigur und betrachtete das Meer. Ihre Augenlieder wurden langsam schwerer und sie setzte sich an das Gitter, gegenüber des Kopfes der Flying Lamb. Zorro blickte hinab und sah Yuko am Geländer lehnen. Leise kletterte er runter und ging zu ihr. Sie schlief. Er musste unwillkürlich lächeln und ging in den Lagerraum. Mit einer Decke über die Schulter geworfen kam er zurück und legte sie vorsichtig über Yuko. Sie blinzelte ein paar Mal und schaute dann zu Zorro hoch. „Oh, ich muss eingeschlafen sein. Hab ich dich von deinem Posten abgelenkt?“, fragte sie verschlafen. Zorro schüttelte den Kopf und setzte sich neben sie. „Es ist eh nie was los.“, erwiderte er und blickte zum Himmel. Es zog ein leichter Wind auf und blies Yuko die Haare ins Gesicht. „Es wird ganz schön frisch, willst du etwas von der Decke ab.“, fragte sie leicht schüchtern. Zorro blickte sie an, sein Kopf war wie leergefegt. Er musste einmal fest Schlucken und versuchte seine Gedanken zu sortieren. „N-Nein, muss nicht.“, sagte er verlegen und wendete den Blick ab. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)