Resolution von Sayuri_Hiranuma ================================================================================ Kapitel 2: The Jerk ------------------- The Jerk   „Also“, Uruha beugte sich weiter vor, so dass er nun näher an Aoi war, während dieser sich eine neue Zigarette anzündete und den Aschenbecher zwischen sie schob. „…was machst du hier…so ganz allein..“ „Ich könnte dich das Selbe fragen…“ „Vielleicht will ich es dir nicht verraten~“, Uruha trank einen weiteren Schluck Bier, „ vielleicht ist das ein Geheimnis…“ Uruha konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so viel Spaß gehabt hatte. „Dann werde ich raten…“, ging Aoi auf das Spiel ein und schien von Minute zu Minute mehr Gefallen daran zu finden. „Ich würde raten…du bist hergekommen in der Hoffnung mich zu treffen…du konntest es kaum erwarten, jemanden so umwerfendes kennenzulernen“, grinste der Dunkelhaarige arrogant, doch saß der Schalk auf seinen Lippen. „Du bist also nicht nur frech, sondern auch noch arrogant…“, schmunzelte der Blonde mit sichtlichem Amüsement. Aoi grinste und deutete eine kunstvolle Verbeugung an, doch konnte er nicht lange ernst bleiben und sie lachten am Ende beide schallend. Das Gespräch schien nur so hin zu fließen, während das Bier auf schier magische Weise aus Uruhas Flasche zu verschwinden schien. Doch ging es nie aus, denn kaum dass sich eine Flasche dem Ende neigte, stand auch schon die nächste vor ihm, bis sein Kopf genauso schwirrte wie die Worte zwischen ihnen. Uruha fühlte sich erhitzt und zittrig…// Wie ein dummer Schuljunge//, lachte er in sich hinein, doch genau diese Wirkung schien Aoi auf ihn zu haben. Uruha war nie untreu gewesen,  stets der Auffassung man sollte seine Angelegenheiten im Vorfeld klären, bevor man mit wem Neues ins Bett stieg, doch genau dieses Verlangen löste Aoi nun in ihm aus. Er wollte einfach nur vergessen und tun und lassen, wonach ihm war… Uruha wollte, das ihr Gespräch niemals endete. Diese Nacht niemals endete. Das Aoi ihn weiter zum lachen bringen würde und sie hier sitzen blieben… Gott, wie sehr wollte er ihn berühren… Aois Haut unter  seinen Fingerkuppen spüren…Wissen wonach diese Lippen,  die sich gerade erneut zu einem Grinsen verzogen schmeckten… Uruhas Hand zitterte. Sei es das Nikotin, das ihm nun so zusetzte – er hatte seit Ewigkeiten nicht mehr so viel geraucht wie in dieser Nacht – oder das Verlangen die Wärme von Aois Haut zu spüren. Der Honigblonde biss sich auf die Lippe. Natürlich hatte er Aoi bereits berührt an diesem Abend. Ganz flüchtig und ganz ohne jede Absicht, wie es schien, doch je länger sie hier saßen, desto stärker wurde das Gefühl… „Lass uns tanzen~!“, unterbrach Aoi Uruhas Gedankengang. „Tanzen?“ „Ja! Lass uns in das neue Jahr tanzen!“ Das neue Jahr? Uruhas Blich huschte zu der Uhr. Keine fünfzehn Minuten mehr… Aoi zerrte ihn von dem Hocker und bevor der Honigblonde wusste, ob er sich nicht lieber sträuben sollte, hatte Aoi ihn auch schon auf die Tanzfläche gezerrt. Die Musik war hier noch lauter, als an der Bar und künstlicher Nebel raubte ihm die Sicht, so dass Aoi für kurze Zeit aus seinem Blickfeld  verschwand. Bloß die Hand des Dunkelhaarigen an seinem Handgelenk verriet, dass er es sich nicht einbildete. Der Honigblonde lachte und gab schließlich nach. Bewegte sich zum Takt der Musik, während Aoi immer wieder vom Nebel oder Licht verschluckt wurde. Lediglich Aois Hand, welche inzwischen ihren Weg zu  Uruhas Hüfte gefunden hatte und ihn bestimmt an sich zog, verriet ihm, dass er nicht träumte, denn genauso unwirklich kam es ihm vor. Wie ein verrückter Traum aus Farben, Musik und Gerüchen die alle um ihn herum schwirrten, bis er nicht mehr wusste, wo oben und unten war, noch sich großartig darum scherte.  Die Eindrücke wie ein Staccato auf ihn niederprasselten und in Mitten all dem Aoi, an welchem Uruha nun so dicht dran tanzte, dass er dessen Körperwärme an seiner Haut spüren konnte. Uruhas Kopf schwirrte. Vom Alkohol, vom Tanzen, vom Nikotin der zahllosen Zigaretten und vom schieren Irrwitz dieser Nacht. Als die Musik dann schließlich stoppte, stolperte der Honigblonde förmlich in Aois Arme, der sie nur zu gerne um ihn schlang. Lachend lehnte Uruha sich an ihn und stimmte in den Countdown ein, welcher mit leuchtenden Ziffern an die Wand projiziert wurde. 10….9…8… Uruhas Herz schlug ihm bis zum Hals. 7…6… Dieses Glücksgefühl, die schiere Euphorie durchströmte ihn und brachte das Blut in seinen Ohren zum rauschen. 5…4… Er wollte an nichts anderes mehr denken, als an jetzt. 3… Viel zu lange hatte er sich schon schlecht behandeln lassen.. 2… Uruhas Herz pochte in seiner Brust. 1… Der Honigblonde presste seine Lippen auf die Aois. Vergrub seine Hände in dessen Haaren und keuchte in den Kuss, als Aoi ihn erwiderte. „Frohes Neues….“, der Honigblonde lachte gegen Aois Lippen, die nach der Minze seiner Kippen schmeckten. „Frohes Neues!“, Aoi lachte und Uruha drückte sich nur noch näher an diesen. Völlig schamlos . Es war ihm egal, was am nächsten Tag sein würde. Heute Nacht wollte er sich wieder lebendig fühlen und so schlang er seine Arme bloß abermals um Aois Nacken und küsste ihn, atemlos wie er war erneut. Küsste ihn mit dem Verlangen, das sich den ganzen Abend über in ihm angestaut hatte, während um sie herum die Musik wieder einsetzte und die Nebelkane ihm die Sicht erneut raubte. Der Bass pulsierte in seinen Ohren, vermischte sich mit dem Rauschen seines Blutes und dem lachen, das aus ihm herausbrach. Ihm seine Umgebung völlig gleichgültig wurde. Katsuo gleichgültig wurde. Er hätte ihn schon verlassen sollen… Seine aufgeplatzte Lippe war nur ein weiteres Zeichen für all das, was er nicht hatte sehen wollen.. War diese eine Nacht dann wirklich so dramatisch? Hatte er nicht auch ein Recht darauf sorglos zu sein? Konnte man es ihm denn wirklich vorwerfen, sich begehrenswert fühlen zu wollen? Uruha spürte das schlechte Gewissen trotz Allem in seinem Magen rumoren, doch schluckte er es bloß herunter. Nicht gewillt sich den Abend deswegen zu ruinieren. Am Morgen würde er noch genügend Zeit dazu haben sich schlecht zu fühlen. Katsuo würde schon dafür sorgen… - Doch wollte Uruha dafür dann wenigstens tatsächlich einen Grund haben! Wenn er sich schon von Katsuo, der seine Nacht mit weiß Gott mit wem verbracht hatte anhören müsste, er wäre eine Hure, so wollte er sich diesen Namen auch wenigstens verdient haben! Als Uruha sich abermals von Aoi löste, blitzen seine Augen herausfordernd und nun war er derjenige, der Aoi durch die Gegend zerrte. „Lass uns gehen..“, Uruha schnurrte. Zog Aoi zu ihren Stühlen und schnappte sich seine Jacke. „irgendwohin, wo wir alleine sind…“ Aoi lachte. „Wieso so stürmisch?“, doch zog er bereits seiber seinen Mantel an. „Wenn du hier noch weiter trinkst…“, Uruha reckte sein Kinn herausfordernd in die Höhe und der Schalk lag nun auf seinen eigenen Lippen….“ Dann kann ich dich doch zu nichts mehr gebrauchen…!“ „Und mich nennst  du frech!“ Aoi schnalzte mit der Zunge doch folgte er Uruha nur allzu bereitwillig nach draußen. Der Wind, nun um einiges stärker, als noch am frühen Abend, peitschte ihnen unbarmherzig Schnee entgegen, trotzdem lief Uruha ein paar Schritte weit, bevor er schließlich unschlüssig stehen blieb, da er nicht wusste wohin und sich zu Aoi herumdrehte, der zurückgeblieben war. Der Dunkelhaarige hatte die Hände in den Taschen seines schwarzen Mantels vergraben, diesen jedoch noch nicht zu gemacht, so dass er seine Schultern gegen den Wind hochzog. Der beige Schaal hing ihm lose um den Hals, doch machte er keine Anstalten sich vernünftig anzuziehen. Jedoch war es nicht Aois offener Mantel, der Uruha nun so sehr verwirrte, vielmehr war es dessen Gesichtsausdruck… Aoi wirkte völlig hin und her gerissen… „Aoi?“ Keine Antwort, stattdessen fluchte der Dunkelhaarige. „Ach verflucht…Uruha…ich kann das nicht…“ Die frische Luft ließ den Honigblonden wieder nüchterner werden und er zog seine Braue nur noch verwirrter hoch. Wartete auf eine Erklärung, die auch prompt kam: „ Ich käm mir vor wie ein Arschloch, dich mitzunehmen…“ Uruha schwieg. Unterdrückte nur mit Mühe den Drang den Mund ungläubig aufzumachen. Der Honigblonde spürte, wie seine Freude Verärgerung wich. Was sollte dieser Mist jetzt?! Aoi, der scheinbar gehofft hatte, dass Uruha sich mit dieser Erklärung zufrieden geben würde, seufzte. „Hör zu…ich – ich hab dich angesprochen, weil du aussahst, als wärst du leicht zu haben…du sahst so…unglücklich aus..du wärst mit jedem mitgegangen, der auch nur ein wenig nett zu dir wäre…“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)