Das dritte Gebot von abgemeldet (DMxHG - Romanze, Krimi, Dystrophie, P18) ================================================================================ Kapitel 19: Am Ende ------------------- Und weiter geht es... wir sind am Ende, aber noch nicht ganz... es kommen noch acht Kapitel.   DANKE FÜR DIE TOLLEN REVIEWS IHR LIEBEN!!! ICH FREUE MICH SEHR :-*   Viel Spaß! ---------   20. Am Ende   Hermione konnte sich nicht an ihren Aufenthalt in diesem Bunker erinnern, aber die eine Stunde, die sie jetzt in ihm verbracht hatte, reichte aus, um sich über die Ausmaße der drei Tage bewusst zu werden. Irgendetwas war noch in diesem Bunker vorgefallen, dass spürte sie und es machte sie fast wahnsinnig. Sie wusste es nicht, aber die negative Schwingung war vorhanden. Sie wollte nur noch hier heraus.   Als Hermione endlich die Schritte vor der Falltür über sich hörte, kippte sie schnell den Inhalt des zweiten Fläschchens in ihren Rachen. Sie hatte sich noch nicht wieder zurückverwandelt, und wäre nach wie vor Draco Malfoy gewesen, doch nun setzte die korrekte Verwandlung in Lady Malfoy ein.   Als sich jetzt die Klappe lüftete, und Draco und Ginny auf eine blinzelnde Harmony Malfoy herab starrten, dachte Hermione sie hätte das Blatt wieder wenden können. Doch anscheinend war schon wieder etwas falsch gelaufen.   Draco Malfoy schien vor Schreck zur Salzsäule erstarrt zu sein und auch Ginny wich jegliche Farbe aus dem Gesicht. War Hermione etwa schon wieder jemand anderes geworden?   „Was ist passiert?“, fragte sie verwirrt und schaute bittend zu den beiden hinauf.   „H - Harmony?“, fragte Draco zögerlich und Hermione streckte ihm flehend die Arme entgegen.   „Bitte holt mich endlich hier heraus!“   Sobald Hermione im diesigen Licht des Kellers stand und Ginnys fassungslosen Blick bemerkte, fiel auch ihr der große Fauxpas auf. Sie hatte keinen Babybauch mehr!   Hermiones Herz macht einen Aussetzer und der Schock jagte einen mächtigen Adrenalinstoß durch ihren ganzen Körper. Mit schreckverzerrtem Gesicht griff sie nach dem leeren Platz, über dem ihre Robe sich sonst spannte, und nun in losen Falten herab fiel. Hermione erinnerte sich beiläufig, dass sie den Bauch magisch modifizeren musste, doch kam ihr der Schockmoment gerade recht.   „Mein Baby!“, wimmerte sie und sackte auf die Knie. „Wo ist mein Baby?“   Hermione schluchzte und weinte und blendete Draco und Ginny komplett aus. Anscheinend waren beide so sehr verblüfft über die Wendung der Dinge, dass sie kein Wort heraus brachten. Draco schien einfach nur geschockt und Ginny grübelte anscheinend bereits über die Zusammenhänge in diesem Fall nach. Während Hermione weinte, hoffte sie insgeheim, dass der jetzige Stand der Dinge alle so verwirrte, dass sie genügend Zeit hatte, um einen Plan B zu schmieden.   „Wir sollten sie in ihr Bett bringen“, entschied Ginny und wies Forks und Grey an, Lady Malfoy auf ihr Zimmer zu bringen. „Und bringt ihr Schokolade!“   „DRACO!“, jaulte Hermione und griff nach seiner eiskalten Hand. „Wo ist das Baby?“   Draco schwieg und ließ ihre Hand los, als die Hauselfen Hermione aus dem Keller trugen. Er war zu sehr schockiert, als dass er auch nur ein Wort heraus bekam. Schließlich war es auch sein Baby ...   Hermione wagte es nicht in seine Augen zu blicken, so sehr hatte sie Angst, die Trauer und den Schmerz darin sehen zu müssen. Und dann daran zu denken, dass sie Schuld an all dem war. Diese Gedanken veranlassten Hermione ein weiteres Mal, laut loszuheulen und untermalten das Bild der absolut fertigen Lady Malfoy.   Kaum war sie in ihrem Bett und Illea hatte ihr eine heiße Tasse Schokolade gebracht, verzauberte Hermione alle Türen und Fenster. Trotzig wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und hockte sich nachdenklich in die Kissen. Wie sollte sie nun weiter machen?   Draco und Ginny glaubten nun, sie sei nicht schwanger und womöglich nur einer Illusion unterlegen gewesen. Gut, das konnte sie so übernehmen für den weiteren Verlauf der Dinge.   Doch die echte Hermione war nun mal schwanger. Das Baby gab es, und es würde bald zur Welt kommen. Wie sollte sie das vertuschen?   Es geht nicht.   Hermione nippte gedankenverloren an ihrem Kakao. Sie musste dringend Sicherheitsvorkehrungen treffen. Solange sie noch als Lady Malfoy hier herum spazieren konnte, hatte sie die Möglichkeit zu zaubern. Sie musste alles in die Wege leiten, um dann als Hermione selbst die Flucht ergreifen zu können. Mit Baby. Und auch falls es scheitern sollte, wollte sie entsprechende Vorbereitungen getroffen haben, um ihre Rachepläne aufrecht zu erhalten.   Hermione kontrollierte die Vorräte des Vielsaft-Tranks, welche verborgen in ihrem Perlenhandtäschchen schlummerten. Es waren noch ausreichende Mengen vorhanden und so konnte sie beruhigt die nächste Zeit angehen. Sie musste es nur schaffen, den Vielsaft-Trank heimlich zu sich zu nehmen, denn das Misstrauen von Draco war nun größer denn je.   Sie schaute in ihrer Kommode nach, wo noch ein paar Fläschchen standen. Draco wusste von diesen Tränken, und so kippte sie den Inhalt schnell ins Waschbecken. Hermione füllte sie mit belanglosem Vitamintrank auf und würde sie Draco später freiwillig zur Analyse geben.   Als es an der Tür klopfte, schlüpfte Hermione schnell zurück ins Bett und hob die magischen Sperren von Türen und Fenstern auf. Mit leerem Blick starrte sie an die Zimmerdecke und hörte, wie Ginny das Zimmer betrat.   „Darf ich rein kommen?“   Hermione antwortete nicht, denn Ginny kam so oder so an ihr Bett.   „Wenn es euch besser geht möchte ich den Vorfall gerne untersuchen, Lady Malfoy.“   „Ja“, krächzte Hermione leise und starrte abwesend an Ginny vorbei. Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn ihr tatsächlich jemand das Baby geraubt hätte, und schon füllten sich ihre Augen mit Tränen. „Wo ist mein Baby?“   „Ich weiß es nicht“, flüsterte Ginny betreten. „Aber ich werde es heraus finden. Es muss wahrscheinlich mit den Tränken zusammenhängen.“   „Oder dem Fluch?“   „Auch möglich.“   Die beiden Frauen schwiegen und Hermione schluckte schwer. Sie musste weiterhin auf Angriff gehen, um unauffällig zu bleiben.   „Warum habe ich mich in meinen Mann verwandelt?“   „Anscheinend war unter den Tränken, die die Sklavin Euch gebraut hatte ein Vielsaft-Trank gelandet. Ich gehe davon aus, dass sie den damals gebraut hatte, um unerlaubt die Diebstähle in der AFAM durchzuführen. Deswegen auch Dracos Gestalt.“   „Das ergibt Sinn“, seufzte Hermione und ihr Herz machte heimlich einen Hüpfer. Langsam aber sicher fügte sich das Puzzle wieder zu ihren Gunsten zusammen. „In Gestalt meines Mannes waren die Diebstähle sicherlich eine Leichtigkeit.“   „Bestimmt“, meinte Ginny und ihr Blick wanderte auf Hermiones flachen Bauch. „Allerdings muss sie vorher bereits irgendwie an die Zutaten gelangt sein, die nicht frei im Handel erhältlich sind.“   „Wurden diese denn auch in der Akademie entwendet?“   „Ja“, seufzte Ginny und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. „Allerdings hat die magietrizitätische Überwachung aufgezeichnet, dass es Ihr selbst gewesen sein solltet.“   „ICH?“, Hermiones Augen wurden erstaunlich groß. Natürlich, wenn die Lady damals als sie selbst in die AFAM gegangen war, ergab es zumindest einen Sinn, wie sie an die Zutaten gelangt war. Dass Hermione sich aus Versehen in Draco verwandelt hatte, trug ja nichts zu den Tatsachen bei, sondern verfälschte alles nur und ließ Ginny falsche Schlüsse ziehen. Hoffentlich.   „Die Tränke, die Ihr nehmen solltet möchte ich gerne untersuchen lassen. Draco sagte, Ihr habt sie regelmäßig getrunken?“   „Alle ein bis zwei Stunden“, antwortete Hermione und zeigte auf die Kommode. Ginny ging hinüber und öffnete mit einem Zauberstabschlenker die Schublade.   „Sind das diese Fläschchen?“   „Ja, das ist der Rest. Mehr hatte sie nicht gebraut“, murmelte Hermione. „Wahrscheinlich hätte es bis zum Ende der Schwangerschaft gereicht.“   „Lady Malfoy“, räusperte sich Ginny. „Im Moment müssen wir davon ausgehen, dass Eure Schwangerschaft ein Trugbild war. Und ich denke, dass Ihr am Ende ohne den Trank dann eine böse Überraschung erlitten hättet.“   „Das habe ich so oder so“, sagte Hermione traurig und Ginny nickte. Mit Hilfe ihre Zauberstabes bugsierte sie die Phiolen in einen Spurensicherungsbeutel.   „Ich hoffe, dass sich alles klärt. Ich melde mich, wenn ich Ergebnisse vorliegen habe. Gute Besserung!“   Ginny verschwand und kuze Zeit später steckte Draco den bleichen Kopf zur Tür herein. Er sah aus wie ein Schatten seiner selbst, so sehr musste ihn der Verlust des Babys mitgenommen haben. Ein böser Stich des Verrats zuckte durch Hermione. Wie konnte sie diesem Mann nur solche Qualen bereiten? Dazu war sie doch eigentlich nicht der Typ. Und schon gar nicht, nachdem sie sich so glücklich an Dracos Seite gefühlt hatte.   „Wie fühlst du dich?“, fragte Draco leise und setzte sich auf Hermiones Bettkante.   „Leer“, antwortete sie und zog die Bettdecke enger um ihren Körper. „Ich hab keine Gefühle mehr. Alles was ich empfunden hatte war eine Illusion und jetzt bleibt mir nicht einmal der Schmerz, so leer fühle ich mich.“   Draco legte seine Hände zögerlich auf Hermiones flachen Bauch und atmete schwer. Einen kurzen Moment später brach es aus ihm heraus, er verzog sein Gesicht vor lauter Kummer und Tränen der Enttäuschung rollten über seine Wangen. Hermione hatte nicht gedacht, dass Draco Malfoy irgendwann einmal fähig wäre, große Emotionen zu zeigen. Sie war sich nun sicher, dass sie ihm das Herz gebrochen hatte.   „Ich schwöre dir, Harmony“, grollte er wütend, „wenn diese Schlampe nicht schon längst tot wäre, dann hätte ich sie heute persönlich und mit allergrößtem Genuss zu Tode gefoltert. Nein, ich hätte sie für dieses Verbrechen nur immer wieder an den Rand des Todes gebracht“, korrigierte er sich, „und ihr die Erlösung der Ewigkeit vorenthalten. Nur damit ich sie immer und immer wieder daran erinnern könnte, was sie uns angetan hat!“   Hermione lief es eiskalt den Rücken herunter. Sie musste dringend zusehen, dass sie ihre Vorkehrungen für eine saubere Flucht in Angriff nahm. Noch einmal derart gefoltert zu werden, wie damals von Lady Malfoy, konnte sie nicht in Kauf nehmen. Und unter den jetzigen Gesichtspunkten hätte sie eine derartige Strafe sogar mehr als verdient. Hermione konnte Dracos Wunsch nach Rache nachvollziehen, denn sie hätte einen Kindsräuber auch nicht anders behandeln wollen.   Schweigend griff sie nach Dracos eiskalter Hand auf ihrem Bauch. Fest drückte er ihre zarten Finger und schloss die Augen, langsam um Fassung ringend.   „Wir sind am Ende, richtig?“, fragte Hermione vorsichtig.   „Ja.“   Hermione wusste, wenn nun die Scheidung wegen Kinderlosigkeit so oder so im Malfoyschen Hause anstand, dann wäre das eine Möglichkeit ohne Aufsehen zu erregen zu gehen. Und das Baby heimlich mitzunehmen. Irgendwie.   „Wann muss ich gehen?“   „Ich weiß es noch nicht. Ich möchte erst einmal Ginnys Ergebnisse abwarten.“   „Die werden unserer Ehe nun auch nichts mehr bringen, Draco“, meinte Hermione bitter. Sie durfte sich diese Chance auf Flucht nicht einfach verspielen, auch wenn es sie innerlich schier zerriss, Draco alleine zurück lassen. „Unsere Zeit ist abgelaufen.“   „Wir werden sehen“, er beugte sich vor, gab ihr einen salzigen Kuss und verschwand. Hermione hörte noch, wie er draußen im Flur die Einrichtung demolierte.   Hermione versiegelte ihr Zimmer und wartete auf die Rückverwandlung. Als sich ihr monströser Bauch wieder vor ihr wölbte, und ihre Füße aus ihrem Blickfeld verschwanden, brach Hermione vor Glück weinend zusammen. Ihr Bauch krampfte so sehr von den Haulattacken, dass sie glaubte, es wären bereits die ersten Wehen. Sie legte zärtlich die Arme um den dicken Ball und genoss das fleißige Gestrampel als das Baby aufwachte. Sie lachte jedes Mal vor Freude, wenn das Kleine sie trat oder boxte und glückselig schöpfte sie neuen Mut für die letzte, anstrengende Etappe.   Alles wird gut, Mami.   Am nächsten Tag ließ Hermione sich eine Holztruhe anfertigen. Sie gab die Order für eine schlichte Truhe aus Weinstockholz, so wie ihr Zauberstab es war. In dieser Truhe wollte sie ihr Andenken aufbewahren, sollte ihr doch irgendwann etwas zustoßen. Alles was ihr wichtig war, wollte sie hinein tun und zunächst ihrem Kind zugänglich machen. Falls auch dem Baby Unverhofftes widerfahren sollte, dann würde die Truhe an Ginny gehen. Hermione war sich sicher, dass Ginny trotz ihrer Dienste für den Dunklen Lord die Erinnerungen an sie schätzte und es verdient hatte, irgendwann die Wahrheit zu erfahren. Und diese würde sie dann schonend Draco beibringen müssen.   Draco verbrachte seine Tage länger in der Akademie als nötig, und so hatte Hermione genügend Spielraum für ihre Vorbereitungen. Sie setzte im Gewächshaus einen neuen Kessel Vielsaft-Trank an, einfach nur fürs gute Gefühl und zur Sicherheit. Sie suchte ihre alte Dachunterkunft auf und griff nach den Phiolen mit ihren Erinnerungen an die Folter, die sie unter einer losen Diele versteckt hatte. Aus dem Perlenhandtäschchen nahm sie Hogwarts, a history heraus, welches sie damals aus Malfoy Manor mitgenommen hatte.   In ihrer Truhe lagen nun zwei Erinnerungen und ihr Lieblingsbuch. Grübelnd beugte sie sich über das honigfarbene Holz und legte Most Potent Potions mit hinzu. Sie brauchte es nicht mehr. Nachdenklich betrachtete Hermione die zwei schrecklichen Erinnerungen. Sollte das schreckliche Martyrium etwa alles sein, was sie von ihren Gedanken erhalten wollte? Hermione fügte ein paar ihrer leeren Flakons hinzu und flocht einen gewagten Was-wäre-wenn-Zauber. Wenn ihr keine Chance bleiben sollte, so würden alle ihre Erinnerungen und Gedanken automatisch in diesen Phiolen landen, die sie mit dem nicht nachweisbaren Ausdehnungszauber belegte. Der Zauber kribbelte lange durch ihren Körper und ließ Hermione mit einem Gefühl tiefster Zufriedenheit zurück. Sie hatte das Richtige getan. Nun befanden sich bereits die Dinge in der Truhe, die ihr sehr am Herzen lagen und die Hermione Granger ausgezeichnet hatten. Doch etwas Wichtiges fehlte noch und Hermione überkam eine Gänsehaut vor Aufregung an den Gedanken daran. Sie musste es holen...   Hermione sprach einen Verschleierungszauber über die Truhe und versteckte ihren Zauberstab und das Perlenhandtäschchen bis zum nächsten Einsatz darin. Niemand außer sie selber konnte die Truhe wahrnehmen, es sei denn, Hermione wollte es anders.   Ein paar Tage später raffte sie allen Mut zusammen und apparierte nördlich von Thule in das alte Oxford, ihrer damaligen Heimat. Hermione bewegte sich vorsichtig durch die ausgestorbenen Straßen, der alten Muggeluniversitätsstadt bis sie irgendwann vor ihrem baufälligen Elternhaus stand. Mit klopfendem Herzen betrat sie die Ruine und ging über knarzende Holzdielen die morsche Treppe hinauf in ihr altes Zimmer. Schimmlig und gammlig nagte der Zahn der Zeit an all ihren ehemals schönen Dingen, die sie vor so vielen Jahren zurück lassen musste. Sie hätte nie gedacht, dass sie jemals hier her zurück kommen würde. Ergriffen setzte sie sich auf ihr altes, rostiges Bett und ließ die feuchte Luft einen unterschwelligen Geruch von Heimat zu ihr tragen. Aus dem Nachtschränkchen holte Hermione den Anlass ihres Besuchs: ein in Leder gebundenes Fotoalbum. Im Inneren der Schublade hatte es die Jahre ganz gut weggesteckt, und die Fotos waren noch gut erhalten. Hermione strich andächtig über die Bilder, die sie mit ihren Freunden zeigten und weinte leise vor sich hin. Das Fotoalbum legte sie ebenfalls in die Truhe, doch nahm sie es jeden Abend heraus, um in ihren Erinnerungen zu blättern.   Alles wird gut, Mami.   Knapp zwei Wochen nach dem chaotischen Tag, kam Ginny die Malfoys wieder besuchen. Draco war nach wie vor schwer zugänglich und vergrub seine Trauer unter einem Haufen Arbeit. Hermione gab sich kleinlaut und verletzt und erntete von Ginny mitleidige Blicke.   „Und?“, fragte Draco mit belegter Stimme.   „Nichts“, seufze Ginny und breitete ihre Unterlagen auf dem Tisch aus. „Ich bin ratlos.“   Genervt massierte sie sich die Schläfen und Hermione beobachtete mit Erleichterung, wie Ginny kopfschüttelnd ihre Pergamente überflog.   „Ich muss mir den Fluch ansehen, das ist die letzte Chance“, schulterzuckend lehnte sie sich zurück.   „Das bringt uns doch jetzt auch nichts mehr“, sagte Hermione, die nun kein Interesse mehr an Fluchbrecherei hegte. Lady Malfoy hatte sich schon lange nicht mehr in ihre Gedanken geschlichen und somit war das Thema für sie erledigt gewesen.   „Nicht wirklich, aber wollt Ihr nicht einfach wissen, was mit Euch los war?“   „Nein.“   „Dann hake ich den Fall als ungelöst ab. Das mit den Diebstählen haben wir ja geklärt bekommen.“   „Harmony, ist das dein Ernst?“, fragte Draco skeptisch. „Dieses Schlammblut hat uns alles zerstört, und du willst jetzt einfach aufgeben?“   „Ja. Unser Baby ist weg, ich muss gehen, mir ist alles egal.“   „Und was ist, wenn es nicht so wäre? Was ist, wenn wir JETZT einer Täuschung unterliegen und uns verrückt machen?“, aufgeregt fuhr sich Draco durch die Haare. „Vielleicht wollte Granger, dass wir uns am Ende entzweien und uns mit dem Verlust des Babys abfinden, nur damit sie es eventuell an sich nehmen konnte?“   „Was sagst du da?“, Hermione überzog eine dicke Gänsehaut. Konnte der Plan nicht einmal so laufen, wie sie es vorgesehen hatte?   „Eine interessante Idee, Draco!“, Ginny richtete sich neugierig im Sessel auf. Hermione konnte nicht anders, als sich dieser These zumindest anzunehmen. Alles andere wäre auffällig gewesen.   „Ich glaube es zwar nicht, aber wenn es euch befriedigt, dann lasse ich den Fluch prüfen“, Hermione unterdrückte ihren Ärger. Sie wollte nicht untersucht werden! Nachher ging ihr gesamter Plan wieder schief und dann hieß es endgültig dem schönen Leben auf Nimmerwiedersehen zu sagen.   „Ich will einfach die Hoffnung nicht aufgeben“, murmelte Draco und Hermione tat es prompt schon wieder leid, so ein Desaster anzurichten.   Also ging sie mit Ginny in ihre Gemächer und legte sich auf ihr Bett, während die rothaarige Ermittlerin ihren Zauberstab für die Untersuchung eichte. Hermione spürte, wie der Zauber sie abscannte und Ginny erschrocken die Luft einsog. Na prima, jetzt war sie geliefert.   „Was ist jetzt schon wieder?“, seufzte Hermione entnervt und schaute in Ginnys fassungsloses Gesicht. Irgendwie hatte sie dieses in letzter Zeit einfach zu oft so gesehen.   „Ihr ... Ihr seid ein Horkrux?!“   Jetzt war es an Hermione fassungslos zurück zu starren. Ihr Herzschlag setzte aus und das Zimmer schien sich wie in Zeitlupe um sie herum zu drehen. Neben Ginnys zierlicher Person tauchte der Geist von Lady Malfoy schemenhaft auf und lächelte sie bösartig an. Mit ihrer weißen Geisterhand fuhr sie sich längst ihrer Kehle entlang und deutete Hermione an, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hatte. Hermiome nahm weit entfernt wahr, wie Ginny etwas zu ihr sagte, doch sie konnte nur ihre Lippenbewegungen sehen. Lady Malfoy schritt langsam auf Hermione zu und legte ihre nebelartigen Hände um Hermiones Hals.   Die Luft blieb ihr weg und es flimmerte wild vor Hermiones Augen. Panisch griff sie sich an die Kehle und rang verzweifelt nach Luft, während Ginny hektisch versuchte einen Zauber zu wirken. Hermione nahm nur am Rande wahr, wie Ginny mit dem Zauberstab herum fuchtelte und mit schreckgeweiteten Augen eine Salve an Zaubersprüchen losjagte.   „Ich zerstöre Dich, dein Innerstes, dein Alles!“, zischte Lady Malfoys Stimme in Hermiones Ohren und sie fühlte sich einer Ohnmacht näher denn je. „Das was du mir genommen hast, werde auch ich dir nehmen!“   „Nein“, krächzte Hermione und versuchte pfeifend den rettenden Sauerstoff in ihre Lungen zu pumpen. Eine massive Schwärze überrollte ihre Sinne und Hermione versank im Nichts ihrer Gedanken.   Aus und vorbei.   ------------   Na? Hat jemand von Euch DAMIT gerechnet?   Das nächste Kapitel heißt „Die Bitte“.   Bis dahin   Eure Mel    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)