Das dritte Gebot von abgemeldet (DMxHG - Romanze, Krimi, Dystrophie, P18) ================================================================================ Kapitel 13: Malfoy Manor ------------------------ Einen wunderschönen guten Abend verehrte Leser ;-) Vielen Dank an alandatorb und EL-CK für die tollen Reviews, ich melde mich noch ausführlich bei euch! Musikempfehlung: Alle Farben – She moves Viel Vergnügen mit den heutigen, alles verändernden Kapitel. Mel _____ 14. Malfoy Manor „Wir gehen!“ Hektisch zuckte Lady Malfoys Zauberstab durch die Luft und bugsierte einen wahren Sturm an Roben und Kleider in einen großen Koffer. Hermione saß wie ein Häufchen Elend zusammengekauert in einem der samtenen Sessel in Lady Malfoys Zimmer. Nachdem ihre Herrin sich bereits drei Mal in Hermione hatte verwandeln müssen, war ihr endgültig der Geduldsfaden gerissen. „Hast du alle Trankzutaten eingepackt, Miststück?“ „Ja, Herrin“, seufzte Hermione. Sie ignorierte den überaus provokanten Ton und streichelte behutsam über die kleine Wölbung, die sich unter ihrer Sklavenrobe abzeichnete. Dass sie irgendwann mit der Lady die Stadt verlassen und nach Malfoy Manor gehen würde, war von vornherein geplant gewesen. Jedoch kam der Zeitpunkt der Abreise früher als erwartet und traf Hermione zutiefst. Sie hatte sich in letzter Zeit sehr von Draco distanziert, und auch wenn sie es ungern zugab ... sie vermisste ihn sehr. Als sie mit Lady Malfoy zusammen das Manor erreichte, überzog Hermione eine zentimeterdicke Gänsehaut. Fragmentartig schossen ihr die Erinnerungen durch den Kopf, die sie an die Geschehnisse hinter den dicken Mauern hatte. Seltsamerweise fühlte Hermione keine Scheu, das alte Herrenhaus mit all den Erinnerungen zu betreten. Ihr war mittlerweile Schlimmeres widerfahren, das wusste sie. Offensichtlich kamen sie nicht unangekündigt, denn die Hauselfen hatten bereits alles für die Ankunft ihrer Herrin vorbereitet. Hermione verzog kurz das Gesicht, ließ sich aber kommentarlos auf ein Gästezimmer führen. Es brachte nichts, sich über Dinge aufzuregen, die sie nicht ändern konnte. Vorsorglich hatte Lady Malfoy alle Bilder der Familie mit Decken zuhängen lassen, damit niemand die Frauen ausspionieren konnte. Hermione fand es zu dem auch angenehmer, nicht die Blicke von Dracos Eltern im Rücken spüren zu müssen, geschweige denn womöglich noch von Tante Bellatrix. Und spitze Kommentare kassierte sie von Seiten der Lady auch schon genug. Die erste Woche auf Malfoy Manor war für Hermione relativ entspannt. Lady Malfoy ging ihr aus dem Weg und beschwerte sich nur ab und an bei Hermione, dass sie wegen ihr, dieses oder jenes gesellschaftliche Großereignis nicht miterleben konnte. Hermione hoffte inständig, dass die Lady einfach wie eine Blume an ihrem Gejammer eingehen würde. In der zweiten Woche fälschte Hermione zusammen mit Lady Malfoy Arztberichte. Es tat unbeschreiblich gut, endlich wieder mit dem Kopf zu arbeiten und wenn es noch so eine fragwürdige Tätigkeit war. Lady Malfoy hatte heimlich Blankopergamente aus Dracos Büro entwendet und Hermione vorgelegt. Anhand von ähnlichen Berichten und Dokumentationen bastelte Hermione so gut es ging einen kompletten Schwangerschaftsverlauf zurecht. Dieser beinhaltete unter anderem den dringenden Aufenthalt an einem ruhigen Ort und verschrieb die stündliche Einnahme, eines auf Lady Malfoy abgestimmten Vitamintranks, den sie gemeinsam aus den mitgebrachten Zutaten ansetzten. „Dieser Arztbericht ist hervorragend“, meinte Lady Malfoy zähneknirschend. „Ich muss zugeben, das hast du einwandfrei gemacht, Schlammblut.“ „Danke, Herrin“, Hermione zuckte mit den Schultern. „Ich dachte mir, dass ich eventuelle Stolperfallen gleich mit einschließe und wir somit auf der sicheren Seite stehen.“ „DU stehst auf keiner Seite“, meinte Harmony Malfoy gehässig. „Und schon gar nicht auf der Sicheren!“ Die dritte Woche verbarrikadierte sich Hermione in der Malfoy‘schen Bibliothek. Sie wälzte einen Schmöker nach dem nächsten und genoss es richtig, die Literatur der vergangenen neun Jahre in sich aufsaugen zu können. Sie lernte viel über die Veränderungen, die Voldemorts Regime mit sich gebracht hatten und verschlang neue Werke aufmerksam und oftmals mit schüttelndem Kopf. Am Ende landete sie jedoch, wie fast immer, bei ihrem Lieblingsbuch. Hogwarts, a History. Hermione war sich ziemlich sicher, dass Draco nicht wusste, dass sich dieses Buch in seinem Elternhaus befand. Hogwarts existierte nicht mehr und somit gehörte dieses Buch ganz weit nach oben auf die Liste der verbotenen Literatur. Während Hermione ihre Einsamkeit in vollen Zügen auskostete, konnte sie sich von den letzten strapaziösen Wochen erholen. Ihre Gedanken wanderten häufig zurück zu Draco. Was er wohl gerade tat? Wie er empfinden musste, dass seine Frau und seine Sklavin sich auf den Landsitz zurück gezogen hatten? Dass er die lang ersehnte Schwangerschaft nicht miterleben durfte? Es verwunderte sie schließlich in keinster Weise, dass Draco Malfoy eines Morgens, wie ein Phönix aus der Asche seines Kamins, in die Empfangshalle trat. Unangekündigt stürzte Lady Malfoy in ihr Zimmer und verzauberte Hermiones Babybauch mit einem gezielten „Reducio“. An sich selber vergrößerte sie den Bauch mit einem „Engorgio“ und Hermione empfand das Bildnis der schwangeren Lady als unglaublich surreal. Gemeinsam begrüßten sie Draco, der seine Frau herzlich in die Arme schloss und Hermione kurz zunickte. Steif ließ Harmony Malfoy die Umarmung über sich ergehen, während Hermione verletzt das Bodenmuster betrachtete. „Welch Überraschung!“, lächelte Harmony Malfoy kalt und streichelte sich etwas unbeholfen über den Bauch. „Ich weiß, der Arzt hat dir Ruhe verschrieben, Harmony“, murmelte Draco und strich sich unsicher die Haare aus der Stirn. „Aber ich wollte nur kurz nach dem Rechten schauen. Ist alles in Ordnung?“ „Ja, es geht mir hier ausgezeichnet!“, lächelte sie weiterhin ohne ihr Gesicht zu verziehen. Draco seufzte beruhigt und wandte sich an Hermione: „Granger, ich könnte dann deine Arbeit gut wieder zu Hause gebrauchen!“ „Sie bleibt hier!“, fuhr Lady Malfoys Stimme so scharf wie eine Sense durch den Raum, bevor Hermione sich überhaupt regen konnte. Sie sah, wie die Lady ihre Kiefer fest aufeinander presste und ihre aufkeimende Wut zu unterdrücken versuchte. „Eure Frau braucht mich dringender, Herr“, meinte Hermione ruhig. „In ihrer Situation ist es angenehmer, von einer weiteren Frau unterstützt zu werden.“ Draco schwieg kurz und schien zu überlegen. Dann nickte er: „Ich verstehe ... Frauendinge ...“ Unbeholfen standen sich die Eheleute Malfoy gegenüber und Hermione nahm mit Wohlwollen eine immer angespannter werdende Stimmung war. „Ich lasse Euch alleine, Herrschaften“, murmelte Hermione mit verstecktem Grinsen. Noch während sie die Tür hinter sich ins Schloss zog, vernahm sie Dracos Worte: „Und wie verläuft die Schwangerschaft? Ist dir noch viel übel? Hat der Arzt das Baby untersucht? Warum sind alle Porträts zugehangen?“ „Deine neugierige Familie ging mir auf die Nerven!“ Augenrollend zog sich Hermione zurück und rief sich das Bild von Draco ins Gedächtnis. Er wirkte unsicher und traurig. Und vor allen Dingen einsam. Du bist nicht einsam, Mami. Die vierte, fünfte und sechste Woche auf Malfoy Manor zogen im Schneckentempo an Hermione vorbei und mittlerweile glaubte sie, selber an Langeweile und Ödnis eingehen zu müssen. Hermione machte schließlich ab der siebten Woche ausgedehnte Spaziergänge über das Anwesen der Malfoys, ließ sich die milde Juniluft um die Nase wehen und fühlte sich von Tag zu Tag körperlich wohler. Auch wenn sie es im ersten Moment nicht glauben konnte, so spürte sie nach anfänglichem Blubbern im Bauch, bald die ersten zarten Bewegungen des Kindes. Leichtes Stupsen und Flattern wurden irgendwann zu einem Klopfen und Pochen. Immer wieder hechtete Hermione Richtung Toilette, da das Baby bevorzugt auf ihre Blase drückte. „Was soll ständig diese Rennerei, Schlammblut?“, zickte Lady Malfoy sie eines Tages verständnislos an. Auch sie war von ihrem selbst auferlegtem Dasein im Exil bis auf das Blut gereizt. „Es drückt mir schon wieder auf die Blase!“, japste Hermione und sprintete den Flur entlang zum nächstgelegenen Sanitärraum. „Du machst aber auch ein Drama“, fauchte Lady Malfoy sie an, als Hermione wieder auf den Flur heraus trat. „Erst dieses ganze Gekotze, dann die Rennerei für ein paar Tropfen Pisse, das regt mich so auf!“ Verstört blickte Hermione ihre Herrin an und runzelte die Stirn. So ordinär hatte sie die Lady noch nie daher reden hören. Was war nur in sie gefahren? „Meine Herrin, es tut mir leid. Ich kann meinen Körper nicht kontrollieren“, versuchte Hermione zu argumentieren. „Die Schwangerschaft setzt mir in gewisser Weise zu!“ „Die Schwangerschaft, die Schwangerschaft!“, rief Lady Malfoy erbost und ballte die Hände zu Fäusten. „Du konntest deinen Körper wohl noch nie kontrollieren, was? Wie konnte ich das alles nur zulassen?“ Hermiones Hände flogen sofort schützend auf den Babybauch, der sich sogleich protestartig an einigen Stellen wölbte. Mit großen Augen starrte Lady Malfoy auf die kleinen Beulen und schnappte hörbar nach Luft. „Das Baby bewegt sich in dir!“, stellte sie mit zitternder Stimme fest und Hermione fühlte sich immer unwohler. „Mein Baby sitzt in deinem Bauch!“, schnaufte Lady Malfoy wütend und raufte sich die Haare. „In DEINEM Bauch. In einem Schlammblutbauch! Erschlichenes Glück ... Und du hast es auch noch genossen, wenn mein Mann dich gefickt hat!“ Hermione zuckte ängstlich zusammen und drückte sich an die Wand, als Lady Malfoy zwei Schritte auf sie zu machte. Sie ist völlig verrückt geworden! „Wenn es soweit ist“, zischte sie diabolisch, „werde ich mit Freuden mein Kind aus dir heraus schneiden.“ Hermiones Augen weiteten sich erschrocken und sie spürte, wie die Übelkeit ihre Speiseröhre hinauf kroch. „Eigenhändig und bei vollem Bewusstsein!“, fügte die Lady mit einem irren Grinsen hinzu und näherte sich noch einmal Hermione. „Während du dann verblutest, kannst du mit ansehen, wie ich MEIN Baby im Arm halte, Schlammblut. Es küsse und streichle ... an ihm rieche ... und es wird mir ein Genuss sein, dich leiden zu sehen, bis du verreckt bist!“ Hermione sprang förmlich zurück in die Toilette und knallte die Tür hinter sich ins Schloss. Lady Malfoy fing schrill an zu lachen und hämmerte wie wild gegen das verschlossene Holz. „Du kannst dich nicht vor mir verstecken, du Mistbrut!“, kreischte sie. „Ich werde dich krepieren lassen, wie ein Schlachtschwein!“ Dann war es plötzlich still und Hermione sackte zitternd auf dem Boden zusammen. Tränen liefen ihr stumm über die Wangen und schnell ging ihr Atem. Keine Angst, Mami. Sie wird mich dir nicht wegnehmen. In der achten Woche war Hermione kurz davor durchzudrehen. Egal wo lang sie ging oder was sie tat, sie fühlte sich beobachtet. Und sie fühlte sich nicht mehr sicher vor Lady Malfoy. Ihr war klar, dass sie zurück zu Draco musste. Doch der würde schnell merken, dass mit Hermione etwas geschehen war, zu Mal sie keinen Effektzauber auf sich anwenden konnte. Und wenn er heraus fand, was seine Frau und seine Sklavin angestellt hatten, dann wäre auch er keine große Hilfe. Im Gegenteil. Leise schlich Hermione durch die Gänge Malfoy Manors und traute sich kaum noch aus ihrem Zimmer hervor. Immer wenn Hermione in einen Spiegel schaute, war es ihr, als ob Lady Malfoy sie daraus angrinsen würde. Ich muss hier weg! „Hallo Schlammblut!“, hörte sie die Lady vom anderen Ende des Flurs rufen. „Bekommst du langsam Angst?“ Kreischendes Gelächter, das dem von Bellatrix Lestrange sehr ähnlich war, entwich Lady Malfoys Kehle. Mit gezücktem Zauberstab schritt sie langsam auf Hermione zu, die wie zur Salzsäule erstarrt da stand. Provokativ fuhr Lady Malfoy mit der Zauberstabspitze Hermiones Hals entlang, über das Dekoltee, die Brust, hinab auf den Bauch. Hermione atmete schwer und spürte das Holz in ihren Bauch stechen. „Bald hole ich dich da raus“, raunte Lady Malfoy an den Bauch gewandt. „In ein paar Monaten ist es soweit!“ Eine dicke Gänsehaut überzog Hermiones Körper und in ihrem Kopf begann es zu flimmern. „Bald befreie ich dich von deinem Biohazardbrutkasten!“, säuselte Lady Malfoy lächelnd und erinnerte Hermione mehr denn je an Dracos verrückte Tante. Als Hermione schließlich Lady Malfoys flache Hand auf ihrem Bauch spürte, war es um ihre Beherrschung geschehen. Unterwürfigkeit und Angst vor der magischen Herrin waren vergessen und der reine Mutterinstinkt, das ungeborene Baby vor Gefahr beschützen zu müssen, kam mit voller Wucht bei Hermione durch. Mit plötzlicher Kraft, griff Hermione nach Lady Malfoys Handgelenken und schubste sie weit von sich weg. Die rothaarige Hexe stolperte rückwärts und der Zauberstab fiel klackernd auf die Dielen. „Was fällt dir ein, du Misthure?“, fluchte die Lady und versuchte so schnell wie möglich nach dem Zauberstab zu greifen. Reflexartig bückte sich Hermione danach und hielt das zarte Mahagoni mit beiden Händen fest. Ihr Bauch krampfte schmerzhaft. „Finger weg, wage es ja nicht!“, kreischte Lady Malfoy und krabbelte wie besessen auf Hermione zu. „Zurück!“, rief Hermione mit krächzender Stimme und richtete den Zauberstab gegen seine Besitzerin. Lachend richtete sich Lady Malfoy auf und streckte die offene Hand aus. „Sei nicht töricht, Schlammblut!“ Langsam näherte sich die Lady Hermiones zitternder Gestalt. Hermione wusste, es gab nun kein Zurück mehr. Wenn Lady Malfoy ihren Zauberstab zurück bekam, dann war Hermione fällig. Baby hin oder her. „Ich sagte ZURÜCK!“, kam es panisch aus Hermione. „Sonst was?“, grollte Lady Malfoy und kam wieder näher. „Das wirst du büßen, du Schlampe ... Accio Zauberstab!“ Ruckartig wollte der Zauberstab aus Hermiones Händen schießen, doch sie umklammerte ihn mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte. Du bist der seidene Faden, an dem mein Leben hängt! Hermione hielt den Atem an und ging, den protestierenden, funkensprühenden Zauberstab weiterhin auf die Lady gerichtet, rückwärts, bis sie an die Treppe ins Erdgeschoss gelangte. Lady Malfoy kam weiterhin näher und näher und Hermione setzte ihren Fuß auf die oberste Stufe. Warum läufst du weg, Mami? Du bist mächtiger als sie! „Gib mir den Zauberstab, du kannst eh nichts gegen mich tun!“ „Kann ich nicht?“, hinterfragte Hermione skeptisch und ein längst vergessenes Kribbeln durchzog ihre Hände und breitete sich schwallartig über ihren ganzen Körper aus. „Ich denke, doch ...“ „Untersteh dich!“, rief Lady Malfoy aufgebracht und Hermione sah die aufkeimende Panik in ihren Augen. „Du bist des Todes, Schlammblut!“ „Ja, das bin ich“, wisperte Hermione und ein zaghaftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. Lady Malfoy schluckte schwer und starrte sie schweigend an. „Ich habe nichts zu verlieren.“ Mit einem unerwarteten Satz sprang Lady Malfoy auf Hermione zu und rammte ihr die Schulter in den Brustkorb. Hermione stolperte rückwärts, japste nach Atem und griff nach dem Treppengeländer. Sie bekam eine verschnörkelte Stange zu fassen und knallte mit dem Rücken an das harte Holz. Lady Malfoy fiel vornüber an ihr vorbei und polterte ein paar Stufen auf die Zwischenetage hinab. Flink richtete sie sich auf und hetzte zu Hermione hoch, die sich ächzend an dem Geländer hochzog. „Impedimenta!“, rief Hermione und Lady Malfoy flog zurück auf das Treppenplateau. Verwirrt blickten Herrin und Sklavin auf den Zauberstab, der der fremden Zauberin anscheinend gehorchte. Hermione lächelte befreit und Lady Malfoys Gesicht verzog sich zu einer wütenden Fratze. „NEIN!“, brüllte sie mit hochrotem Kopf und rappelte sich erneut auf die Beine. Leicht strauchelnd erklomm sie ein weiteres Mal die Stufen, hinter Hermione her, die zurück in den oberen Flur geflüchtet war. „Lasst mich in Ruhe!“, verlangte Hermione und zielte mit dem Zauberstab auf ihre Herrin. „Sonst was?“, ätzte Lady Malfoy. „Willst du weiterhin gegen dein Zaubereiverbot verstoßen?“ Im Vorbeigehen griff sie nach einem Kaminschürhaken und ließ das gedrechselte Eisen über den Dielenboden schleifen. Eine unschöne Spur aus Kratzern furchte sich in das Holz. „Ob Gebot Nummer zwei oder drei ... anscheinend lasst Ihr mir keine andere Wahl!“, argumentierte Hermione und betrachtete erneut skeptisch den fremden Zauberstab in ihrer Hand. „Wir könnten uns ansonsten auch beide wieder beruhigen, und die unangenehme Situation auf unser beider Angespanntheit hier im Exil schieben.“ Lady Malfoy hielt in der Bewegung inne und schien einen Augenblick zu überlegen. Tief atmete sie ein und ließ den Schürhaken klappernd zu Boden fallen. „Du hast Recht, Schlammblut“, murmelte sie. „Ich muss wieder unter die Leute gehen. Ich drehe hier noch durch.“ Hermione ließ den Zauberstab sinken und Erleichterung machte sich in ihrer Brust breit. Eine Weile beäugten sich Sklavin und Herrin skeptisch, jede darüber verunsichert, wie die andere nun reagieren würde. „Ich werde morgen meinen Bauch verzaubern und mich in der Stadt ablenken gehen“, beschloss die Lady und nestelte nervös in ihrer Robe. „Gib mir den Zauberstab und geh dann auf dein Zimmer, Schlammblut. Ich lasse dich jetzt in Ruhe.“ Lady Malfoy ging mit geöffneter Hand auf Hermione zu, doch als sie den Zauberstab ihrer Herrin zurück geben wollte, ging es schließlich Schlag auf Schlag. Lady Malfoy griff nach Hermiones Handgelenk und zog sie ruckartig vornüber. Mit der anderen Hand zog sie einen schmalen Dolch aus der Innentasche ihrer Robe und rammte ihn Hermione in die Schulter. Schreiend umklammerte Hermione den Zauberstab und versuchte Lady Malfoys Hände davon abzuwehren. Schmerzhafte, brennende Impulse jagten aus der verletzten Schulter durch ihren ganzen Körper in ihren Verstand und Hermione kämpfte wie ferngesteuert. Eine heftige Rangelei um den Zauberstab entstand und Lady Malfoy rief in einer Tour: „Avada Kedavra! Avada Kedavra!“ Grüne Blitze schossen aus dem Stab und zischten an Hermione und Lady Malfoy vorbei. Mit einem letzten Quentchen Kraft presste Hermione Lady Malfoy in einen Wandteppich und biss in ihre Handoberfläche. Ruckartig zog Lady Malfoy ihre Hände vom Zauberstab weg und Hermione sprang einen guten halben Meter nach hinten und zog sich blitzartig den Dolch aus der Schulter. Lady Malfoy setzte in Sekundenschnelle hinter her, doch Hermione riss abwehrend den schmerzenden Arm nach oben. Bunte Lichter tanzten vor ihren Augen und Hermione meinte, vor lauter Schmerzen durchdrehen zu müssen. Mit jeder Bewegung spürte sie die tiefen Schnitte, die der Dolch ihrem Fleisch zugesetzt hatte bis in ihre Seele brennen, doch sie ließ partout nicht vom Zauberstab ab. Tränen verschleierten ihr den klaren Blick und plötzlich sah sie, wie in Zeitlupe und voller Verwunderung, den grünen Blitz aus der Zauberstabspitze schießen. Mit leerem Blick kippte Lady Malfoy nach hinten und blieb leblos auf dem Dielenboden liegen. War das MEIN Zauber? Das Blut rauschte in Hermiones Ohren und vor ihren Augen tanzten Sterne. Sie hatte Lady Malfoy definitiv nicht zaubern hören. In ihrem Kopf flimmerte es wild und zitternd sackte sie neben der Lady auf den harten Boden zusammen. Panisch rüttelte sie an Lady Malfoys Schultern, doch deren Kopf wackelte nur kraftlos hin und her. „Herrin? HERRIN!“ Mit dem Schreck der Erkenntnis ließ Hermione von ihr ab und den Zauberstab aus der Hand fallen. Erschüttert schlug sie sich die Hände vor das Gesicht. Ich habe sie umgebracht! Prüfend fuhr sie mit den Fingern an die Halsschlagader und legte ihren Kopf horchend an die Brust der Lady. Alle Gliedmaßen waren erschlafft und eine Lache aus Urin, der nicht mehr gehalten werden konnte, breitete sich unter der Lady aus. Sie war definitiv tot. Ich habe den Todesfluch benutzt! Hermiones Magen drehte sich und wie betäubt fasste sie sich an die Stirn. Oder etwa nicht? Schweißperlen liefen ihr eiskalt die Schläfen hinab. Was habe ich nur getan? Und was tue ich jetzt? Panisch blickte sich Hermione um, in der Hoffnung, dass keine Hauselfe oder Poltergeist die Tat mit angesehen hatte. Der Flur war leer und nichts regte sich. Denk nach, Hermione! Vorsichtig nahm sie das Mordinstrument vom Boden auf und betrachtete den Stab aus Mahagoni prüfend. Benötigte sie diesen Stab noch? Mit Sicherheit. Unbehagen breitete sich in ihr aus, sobald sie ihn in die Hand nahm. Doch mit einem Mal durchzuckte es sie. Mein EIGENER Zauberstab! Hermiones Atem ging schneller bei dem Gedanken daran, dass ihr persönlicher Zauberstab noch in der Heulenden Hütte liegen könnte. Ob er wohl die Jahre unter dem Dielenboden hatte überdauern können? Jedenfalls wäre es wie ein Traum, wenn sie ihren eigenen Stab wieder erlangen könnte. Und dann, du Schlaufuchs? Dann ... ja dann würde sie zu Draco zurück kehren und die Schwangerschaft gemeinsam mit ihm genießen. Sie würde sich einfach immer in Lady Malfoy verwandeln, nachdem sie eine Armada an Vielsaft-Trank gebraut hätte. Ganz so, wie Barty Crouch jr. sich damals permanent in Professor Moody verwandelt hatte ... der stündliche Vitamintrank, verschrieben von ihrem Doktor ... Vielsaft-Trank! Ich muss mich umgehend verwandeln! Nachdenklich betrachtete Hermione die Leiche der Lady. Wenn sie den Korpus konservieren könnte, dann würde sie sogar weit über die Schwangerschaft hinaus in Gestalt der Lady leben können. Wie Crouch damals... Sie könnte zu Draco zurück kehren und das Leben an seiner Seite genießen. Ihr gemeinsames Kind auf die Welt bringen und glücklich sein. Jedenfalls so lange, wie sie von Lady Malfoys Überresten zehren konnte. Aber selbst dann würde Hermione mit Sicherheit eine Lösung finden. Wie Crouch damals... Der Knoten in Hermiones Brust löste sich und pure Erleichterung machte sich in ihr breit. Ich freue mich darauf, bald endlich bei dir zu sein, Mami! Nachdem Hermione ihre verletzte Schulter verarztet und sich umgehend in Lady Malfoy verwandelt hatte, versteckte sie die Leiche zunächst in ihrem Schrank. Sie verzauberte mit dem fremden Zauberstab, so gut es ging, ihren Bauch und bedauerte für einen Moment nachträglich Ronald Weasley, der damals ständig abgelegte Zauberstäbe nutzen musste. Zeit war ein kostbarer Faktor, den sie nicht verlieren wollte, und so eilte sie in die Empfangshalle hinab. Ungewohnter Weise griff sie nach dem Reisemantel der Lady, den ihr ein Hauself mit Knicks überreichte. Hermione betrat den gigantischen Kamin und flohte nach Hogsmeade. Die Stadt war ausgestorben und verfallen, doch der Kamin im Eberkopf stand noch und diente als Reisemöglichkeit. Hermione ließ sich keine Zeit, um das in Trümmern liegende Dorf zu beweinen, welches sich die Natur immer mehr einverleibte. Schnell rannte sie den Hang zur Heulenden Hütte hinauf und stürmte in das baufällige Objekt. Ohne sich Gedanken über mögliche Gefahren zu machen, kniete sie nieder und riss an den morschen Planken. Eine Menge Dreck und Unrat hatten sich angesammelt, doch zwischen Blättern und Moos fand sie schließlich, wonach sie suchte: ihren eigenen Zauberstab im völlig durchweichten Perlenhandtäschchen! Das Weinstockholz war von grünlichen Algen überzogen, doch als Hermione es in die Hand nahm, leuchtete es wie vor Freude auf und schickte ihr einen Funkenregen entgegen. Das wärmste Gefühl seit langem legte sich um Hermiones Herz und sie fühlte sich mit einem Mal unendlich geborgen. Ein Stück Heimat kehrte in ihr Leben zurück und während sie auf dem dreckigen Boden in Gestalt einer verstorbenen Hexe saß, fingen heiße Glückstränen an, aus ihren Augen zu kullern. Mami, wir haben es fast geschafft. Beschwingt trat Hermione die Reise zurück nach Malfoy Manor an. Es kostete sie einen riesigen Batzen an Überwindung, doch letztendlich schaffte sie es, die Leiche der Lady Malfoy in akribisch kleine Fragmente zu zerteilen und in mehreren tausenden Flakons vor dem natürlichen Verfall zu konservieren. Sie brachte ihr geliebtes Perlenhandtäschchen wieder auf Vordermann und ließ die Überreste in dessen gigantischen Weiten verschwinden. Dort würden sie Hermione die nächsten Jahrzehnte mit der DNA der Lady versorgen, die sie für den Vielsaft-Trank brauchte. Mit hüpfendem Herzen fügte sie noch ihr Lieblingsbuch Hogwarts, a history hinzu. Hier würde es eh niemand vermissen. Mit einem großen Schluck Vielsaft-Trank schaffte Hermione es, die Hauselfen davon zu überzeugen, dass die freundliche Sklavin fort sei und sie, Lady Malfoy, ebenfalls gedenke, zurück in die Stadt zu kehren. Die Hauselfen besorgten der mittlerweile rundlichen Lady eine komfortable Reisemöglichkeit zurück in die Stadt, und wünschten ihrer Herrin alles Gute. Wir haben es geschafft, Mami. ___________________________________ Oh, man... NA WIE WAR DAS? Ich hoffe es haben ein paar von euch die Korken knallen lassen ;-) Haha... So, meine Lieben. Die Hälfte dieser Geschichte haben wir nun hinter uns. Bergfest! Es wird noch eine Menge auf uns zukommen, und ich bin gespannt ob der ein oder die andere tatsächlich den weiteren Verlauf sich so hätte vorstellen können ;-) Das nächste Kapitel heißt „La vie en Rose“ und Hermione wird mit ein paar neuen Wahrheiten konfrontiert. Es wird nach einer etwas längeren Pause online kommen. Da im privaten Bereich gerade eine Menge ansteht (Taufe meines kleinen Sohnes, Geburtstage etc.pp.) brauche ich einen freien Kopf und komme wieder, wenn all diese Dinge erledigt sind. Dann folgen die restlichen 14 Kapitel, wie ihr es gewohnt seid. Bis dahin habt ihr Gelegenheit: - - den ersten Teil der Story bis hierhin in einem Rutsch zu lesen - neue Vermutungen anzustellen, was passieren könnte - mir eine Freude mit einem ehrlich gemeinten Review zu machen Also, meine Lieben, wir lesen uns dann ca Ende Mai wieder mit dem zweiten Teil von „Das dritte Gebot“. Habt es gut bis dahin Eure Mel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)