Gnadenlose Realität von Nhaundar (Zu viele Fuß unter der Erde.) ================================================================================ Kapitel 9: Baderäume und andere Lappalien ----------------------------------------- Er fühlte sich zerschlagen, sein ganzer Körper schmerzte, jeder einzelne Muskel schien zu pulsieren und Sharrak gelang es kaum sich zu rühren. Zumindest nahmen seine Sinne den Dienst wieder auf und er folgte den Bewegungen des Magiers mit Blicken wobei er allerdings nicht viel mehr als ein paar Füße und Beine ausmachen konnte. Er getraute sich nicht, sich zu bewegen, da er sich sonst sicher wieder übergeben musste. Der Geschmack in seinem Mund war widerwärtig und er versuchte tief durchzuatmen, um die noch vorhandene Übelkeit zu vermindern. Er wurde wieder ignoriert, was der junge Drow als Wohltat empfand, weg kam er hier so schnell bestimmt nicht und daher war er froh für einen kleinen Moment der Ruhe, der bestimmt nicht lange anhalten würde. Sharrak schloss die Augen. Er wollte nichts mitbekommen, vielleicht war das Alles nur ein ziemlich schlechter Traum. Im Augenblick versuchte er die andauernden Schmerzen auszublenden und begrüßte es auf dem Bauch zu liegen und sich nicht bewegen zu müssen. Seine Gedanken kreisten immer wieder darum, was als nächstes passieren würde, was der Drow mit ihm vor hatte und wie er am schnellsten wieder hier weg kam. Er wollte nichts mehr als einfach in seinem Bett neben Anirion aufzuwachen. Sharrak verkniff sich die Tränen, er würde Nhaundar nicht einen weiteren Anlass geben um ihn zu demütigen. Nhaundar ignorierte seinen neuen Sklaven und würdigte ihn vorerst keines Blickes, sondern begann damit Ordnung in das Chaos zu bringen. Systematisch natürlich. Die letzten Wochen und Monate war er vollauf damit beschäftigt gewesen Tarantar in Schach zu halten. Was allerdings kein Freibrief war, denn seinen Pflichten als Hausmagier hatte er dennoch nachkommen müssen. Die letzte Zeit hatte er erheblichen Schlafmangel zu verzeichnen und hatte seinen ungetrübten Verstand und sein Reaktionsvermögen nur einem bestimmten Trank zu verdanken. Wenn er hier Ordnung geschafft hatte und die wichtigsten Angelegenheiten geklärt hatte, würde er wohl einfach ins Bett fallen und schlafen, zumindest solange man ihn ließ. Er wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als einige Zeit später, die Tür aufging und ihm ein sehr bekanntes Gesicht entgegen blickte. Nhaundar musste knapp grinsen, wandte sich jedoch schnell von dem anderen Drow ab und fuhr damit fort aufzuräumen. Ilarân würde sich zuerst wohl den Sklaven genauer anschauen wollen. Sharrak schaffte es seine Umgebung weitestgehend zu ignorieren und versuchte etwas Ruhe zu bekommen. Irgendwann musste er wohl eingedöst sein, denn als nächstes riss ihn ein harter Ruck in seinen Haaren aus seinem Zustand und er wurde mit einem kräftigen Griff herumgedreht, sodass er direkt in das Gesicht seines Meisters blickte. Ein Zischen entkam seinen Lippen, als der Schmerz in seinem Rücken erneut aufflammte. Er brauchte einen Augenblick um zu registrieren, dass es sich nicht um Nhaundar handelte. Die Haare waren kurz und die Kleidung anders. "Wach wie ich sehe. Mein Bruder hat dir wohl übel mitgespielt.", ertönte seine Stimme die exakt wie die des Magiers klang. Wären die Haare und die Kleidung nicht, wäre er nicht im Stande die Beiden auseinander zu halten. Sharrak biss sich auf die Zunge um eine unbedachte Äußerung gleich im Keim zu ersticken, er war wirklich nicht in der Verfassung noch mehr auszuhalten. "Kannst du nicht reden, oder hat es dir die Sprache verschlagen?", meinte der Drow grinsend und packte das Kinn Sharraks, um sich dessen Gesicht genau anzusehen. "Hübsch, wirklich, leider zerstören die Augen alles.", kommentierte er knapp. "Du gabelst auch immer die interessantesten Sklaven auf.", fuhr er dann fort und der junge Dunkelelf konnte einen Funken Bedauern in den Augen des Kriegers erkennen. War er etwa neidisch, dass sein Bruder und nicht er ihn gefunden hatte? Aber was spielte das nun auch für eine Rolle, dachte er resigniert und er biss fest die Zähne zusammen und sah dem Älteren entschlossen entgegen. "Aber ich denke wir werden unseren Spaß haben, Kleiner.", sagte er dann noch grinsend und dieses enthusiastische Leuchten in den roten Augen jagte ein Schauer seinen Rücken hinab. "Leider hast du recht. Die Augen... ich frage mich woher er stammt, kaum ein Adliger hätte ihn am Leben gelassen. Weißt du ich habe ihn in einer hochwertigen Rüstung vorgefunden, was darauf schließen lässt, dass er zu einem Haus gehört, allerdings hab ich bis jetzt nicht herausgefunden zu Welchem. Aber das hat ja noch etwas Zeit.", meinte Nhaundar nur und warf einen knappen Blick zu den Beiden. "Du kannst ein klein wenig Spaß mit ihm haben... Sieh zu dass du ihn sauber bekommst, gib ihm vorher das.", erklang die Stimme des Magiers und Ilarân fing gekonnt ein kleines Fläschchen auf, dass ihm zugeworfen wurde. Sharrak ahnte, was das war. Ein Heiltrank... er freute sich einen Augenblick darüber, bevor ihm klar wurde, dass Nhaundar ihn immer wieder so zurichten und heilen konnte, ohne das je Spuren zurück bleiben würden. Der junge Drow presste die Lippen zusammen, als er fest am Oberarm gepackt und hochgezogen wurde. Sein Körper protestierte und Übelkeit kroch in ihm hoch. "Siehst du, Kleiner. Solange musste ich nicht mal warten.", Ilarân lachte unheilvoll und verstärkte noch seinen Griff. Schmerzerfüllt keuchte Sharrak auf und wurde tiefer in das Zimmer zu einer unscheinbaren Tür geschoben. Alles um ihn herum drehte sich und er musste immer wieder schlucken. Das konnte nicht lange gut gehen. Schwankend hielt er sich am Erstbesten fest, was ihm zwischen die Finger kam und das war der Drow der ihn gepackt hielt. "Anschauen und anfassen sei dir gestattet, aber ausprobieren bestimmt nicht!", fügte Nhaundar noch an. "Ja, ja... erst du, ist ja dein Sklave.", meinte Ilarân nur lapidar und bar jeglichen Respekts, bevor er die Tür öffnete und mit dem Jungen in das Badezimmer verschwand. Nhaundar blickte seinem Zwilling nach und gab nur einen kurzen abfälligen Laut von sich. Das zwischen ihnen war anders und kein anderer Drow konnte es nachvollziehen, weswegen Ilarân und er schon früh damit begonnen hatten sich in Gegenwart Anderer wie erwartet zu benehmen. Er selbst konnte es sogar nicht ganz verstehen, aber er vermutete ganz stark, dass es so ein Gefühlsding war, was die Drow als Schwäche auslegten, weswegen sie sich nur untereinander so benahmen, wenn sie unbeobachtet waren. Sie pflegten einen vertrauten Umgang und sie wussten beinahe immer was der jeweils Andere gerade dachte. Ebenso fehlte das Konkurrenzdenken völlig. Wenn Ilarân Hilfe benötigte bekam er sie von Nhaundar und umgedreht, ohne Nachfrage oder der Forderung von Gefälligkeiten. Es war merkwürdig und der Magier hatte schon Stunden damit zugebracht darüber nachzudenken, aber ihm war nie etwas dazu eingefallen. Es war ganz einfach so und inzwischen hatte er es akzeptiert. Nhaundar sah das ganz pragmatisch. Solange Ilarân da war genoss er es jemandem vertrauen zu können, wenn er nicht mehr da war, dann würde er sich auch damit abfinden. Zumal ihre Aufgaben sehr unterschiedlich waren und sie beide im Stande waren sich selbst zu verteidigen. Es würde kaum einen Unterschied darstellen. Missbilligend fiel sein Blick auf die Sauerei am Boden, die der Junge zurück gelassen hatte. Blut und seinen Mageninhalt.... Sharrak hielt sich nur noch mit Mühe aufrecht und war über die Schwelle gestolpert, wodurch er sich nur noch mehr an dem Drow festhielt der ihm nur einen kalten Blick zuwarf. "Kotzt du mich an, kannst du was erleben.", zischte er nur und ließ Sharrak los, der nur kraftlos zu Boden rutschte und noch immer versuchte die Übelkeit los zu werden, was jetzt, da er auf dem kühlen Steinboden lag besser klappte. Er hörte ein abfälliges Brummen, bevor er nach einigen Momenten, in denen der Andere offensichtlich abwartete, bis er sich etwas erholt hatte, wieder auf die Füße gezogen wurde. Es brachte ja nichts, wenn er den Heiltrank gleich wieder ausspuckte. Ilarân hatte das Fläschchen entkorkt und schüttete den Inhalt rücksichtslos in den Mund des Drow, der artig schluckte. Das Zeug brauchte nicht lange um zu wirken, der gräuliche Ton in dem Gesicht des Jüngeren verschwand schnell und nun konnte er auch wieder allein stehen. Ilarân ließ ihn los und musterte den Anderen eingehender, bevor er nach dem Handgelenk von Sharrak griff. "Er hat keine Zeit verschwendet.", stellte der Waffenmeister fest und strich mit dem Daumen über die wulstige Narbe. Das Grinsen, dass sich im Gesicht des Anderen ausbreitete, als er die Narbe musterte ließ Sharrak einen kalten Schauer den Rücken hinab laufen. Was die Bindung für Auswirkungen hatte wusste er nicht im Geringsten, aber er hegte keinen Zweifel daran, dass es ihm schon noch begreiflich gemacht werden würde. Jetzt da es ihm besser ging konnte er sich auch vage auf die Narbe konzentrieren und auf das leichte Gefühl von pulsierender Energie das von ihr ausging. Es würde ihn nicht wundern, wenn Nhaundar diese Bindung nutzen würde, wenn er am wenigsten damit rechnete und Sharrak traute dem Magier auch zu, absichtlich die Wirkung der Bindung zu verschleiern, um ihn im Unklaren zu lassen. Dazu fiel ihm eine Horrorgeschichte ein, die Calaghar ihm erzählt hatte. Oh nein, daran wollte er gewiss nicht denken. Er schluckte den Klos der erneuten Übelkeit herunter. Beinahe war er schon dankbar, dass Ilaran ihn am Handgelenk zu einem Becken im Boden zerrte und es dann wieder los ließ. Ein unangenehmes Funkeln trat in die Augen des Drow. „Los ausziehen.“ Sharrak schluckte und versuchte sich nicht wie ein eingeschüchtertes Kleinkind zu benehmen. Er war kein Spielball, allerdings behagte ihm der Gedanke auch nicht abermals verletzt zu werden. Die Aufforderung die dann kam ließ ihn kurz verwirrt blinzeln. Bis ihm wieder in den Sinn kam, dass er ja sauber gemacht werden sollte. Und so wie Ilarân ihn ansah duldete er keinen Widerspruch, aber Sharrak konnte sich wirklich besseres vorstellen, als nackt herum zu springen. Was auch immer für unlautere Absichten dahinter standen.... Dem Blick des Drow nach nichts, was er unbedingt wissen wollte, aber wohl dennoch mitbekommen würde, denn nun trat ein amüsiertes, fast schon lüsternes Grinsen in das fein geschnittene Gesicht. "Sind wir etwa schüchtern?", hakte er nach und grinste noch breiter. Sharrak verzog das Gesicht. "Nein.", meinte er dann widerspenstig was nur ein Lachen bei dem anderen verursachte, was ihm unangenehm den Rücken hinab fuhr. Er hatte eine Gänsehaut. Die ganze Situation war äußerst merkwürdig. Zögerlich gehorchte er dann doch, um weiteren Konsequenzen vorzubeugen. Der Drow beobachtete ihn genau und zog dann an einer eher unauffälligen Kordel, als Sharrak schließlich nackt war. Daraufhin hörte er wie sich ein Mechanismus in Gang zu setzen schien, kaum später begann sich das steinerne Becken, dass sich im Raum befand mit dampfendem Wasser zu füllen. Zuber gab es hier sicherlich nicht, schließlich gab es im Unterreich kaum Holz. Die Wangen des Jüngeren fühlten sich heiß an und er schämte sich, vor einem Wildfremden so herum zu laufen... das war eine völlig neue Situation mit der er kaum umzugehen wusste, allerdings widerstand er dem Drang sich mit den Händen zu bedecken, was wohl nur noch mehr Gemeinheiten hervorgerufen hätte. Er spürte wie der andere dicht an ihn heran trat und dann unvermittelt an sein Ohr griff. Sharrak entwich ein überraschtes Keuchen, als die Berührung sich prickelnd sein Rückrat hinab zog. Augenblicklich riss er sich von dem Älteren los und brachte etwas Abstand zwischen sich und dem Anderen. Diese Reaktion hatte er nicht vorher sehen können und somit auch nicht verhindern können. Verdammt! Was fiel dem auch ein ihn einfach dort anzufassen?! Es war unter Elfen und auch Drow allgemein bekannt, dass das eine empfindliche Stelle war, die nur bestimmten Personen vorbehalten war, zumindest nahm er das an. Abermals fragte er sich, was Calaghar alles nicht erzählt hatte....  Feindselig sah er zu Ilarân und verzog das Gesicht zu einer wütenden Grimasse. "Lass mich ja in Ruhe!", entkam es ihm und er biss sich sofort auf die Zunge. Er sollte sich besser unterwürfiger zeigen, aber jetzt da die Schmerzen wieder weg waren... war auch sein Widerwille wieder da, auch wenn er sich gerade wieder in Erinnerung rief wozu Nhaundar fähig war, Ilarân stand dem sicher in Nichts nach. Sharrak zuckte zusammen und wich augenblicklich zurück. Ilarân sah das Feuer in den Augen des Jüngeren und er hatte deutlich spüren können, dass es Sharrak peinlich war, so vor ihm zu stehen, da seine Ohren heiß waren. Und nicht nur das, Ilarân wusste auch ganz genau wie empfindlich Ohren waren und er wollte das gern ausnutzen, oder besser sehen wie der Kleine darauf reagierte. Nun gut, jeder reagierte anders auf solche Situationen, doch fand er die Reaktion des Drow schon arg übertrieben. Noch war ja nichts dabei. Nhaundar hatte ja sehr deutlich gemacht, das nicht passieren durfte. Der Waffenmeister lachte leise und grinste gefährlich. "Du benimmst dich wie diese kleinen, dreckigen Elfen, wenn wir sie gefangen nehmen, so voller Scham und widerspenstig, das gefällt mir.", was unter anderem auch Nhaundars Idee bestätigte, das mit dem Jungen etwas nicht so ganz zu stimmen schien. Scham gehörte nicht wirklich zu den Dingen die man haben sollte, wenn man in Menzoberranzan aufwuchs. Klar der Drow wirkte gewiss jung, aber so jung war er nun auch nicht, als dass er keine Ausbildung in Melee-Magthere oder anderswo hätte beginnen können und dort war Scham gewiss absolut falsch am Platz, immerhin sprach er aus eigener Erfahrung. Keiner der Schüler dort hatte wirklich Privatsphäre. Und das Widerspenstige.... das hieß womöglich keine herrische Frau die ihn früh genug zurecht gewiesen hatte. Er griff nach dem Arm des Anderen und zerrte ihn herum, um seinen Rücken genauer anzusehen. Durch den Trank waren die jüngeren Verletzungen verschwunden, aber eigentlich hatte jeder Drow Narben auf dem Rücken... er nicht. Ilarân konnte nicht glauben, dass der andere wusste wie man sich zu benehmen hatte - denn das war gerade gar nicht der Fall, er zeigte eher eine Ader dafür sich in Gefahr zu bringen. Sharrak ließ sich nur ungern packen, unterdrückte aber den Drang sich los zu reißen und ließ die Musterung über sich ergehen. Dann wurde er in die Richtung des Beckens geschubst und konnte nur gerade so verhindern nicht der Länge nach auf dem Boden aufzuschlagen. "Geh dich waschen.", knurrte Ilarân und der Kleinere warf einen prüfenden Blick zu dem Anderen, bevor er in das Wasser stieg und scharf die Luft einzog, da das Wasser beinahe zu heiß war. Nhaundar war währenddessen noch immer dabei seine Gemächer aufzuräumen und alles wieder so herzurichten wie er es gewohnt war. Sharrak war da noch keine Hilfe, da dieser ja keine Ahnung hatte, wie er seine Sachen sortiert haben wollte. Zu ärgerlich, dass der letzte Sklave schon tot war... der hatte gewusst, wie alles herzurichten war. Er wurde in seinem Gedankengang unterbrochen, als abermals die Tür geöffnet wurde und ein weißer Haarschopf in sein Blickfeld trat. Mit einem lauten Knall fiel die Tür wieder ins Schloss und er sah sich seiner 14jährigen Tochter gegenüber, die ihn herausfordernd aus funkelnden, roten Augen entgegen blickte. „Mutter sagt, ich soll dir sagen, dass du mir mehr Magie beibringen sollst!“, meinte sie unverfroren und Nhaundar entkam ein leises, entnervtes Stöhnen. „Wieso will sie das gerade jetzt?“, hakte er nach und Yasintra zuckte mit den Schultern, bevor sie sich auf den gerade frei geräumten Sessel fallen ließ und ihren Vater aus unnachgiebig blitzenden Augen ansah. Ihr Befehlston stand dem ihrer Mutter in nichts nach, dachte er sich leise seufzend. „Sie sagte du hast jetzt Zeit.“, meinte seine Tochter, denn die Ähnlichkeit war einfach nicht weg zu diskutieren und es kam deutlich bei ihm an, dass er Zeit zu haben hatte, sonst würde Disayne ihm wohl früher einen Besuch abstatten als ihm lieb war. Jetzt bereute er beinahe, dass seine Spionageaktion abgeschlossen war. So hatte er wenigstens eine Ausrede Disayne gegenüber gehabt... und jetzt... hatte er wieder nach ihrer Pfeife zu tanzen, dieses Weib machte ihm das Leben zur Hölle! „Wenn du so begierig darauf bist, dann kannst du mit einem einfachen Reinigungszauber die Sauerei dort beseitigen.“, sagte er zu ihr und deutete auf  die noch immer auf dem Boden befindlichen Mageninhalt von Sharrak. Mit einem Funken Ekel in den Augen bedachte sie die  Stelle mit einem finsteren Blick und verschränkte die Arme vor der Brust. „Hast du dazu nicht einen Sklaven?“, meinte sie nur und sah ihn herausfordernd an. Nhaundar hob nur missbilligend eine Augenbraue, worauf hin sie aufseufzte, die geballte Faust auf die Sessellehne knallen ließ, bevor sie aufstand und tat, wie er ihr geheißen hatte. Er ließ sich ihre Launen mit Sicherheit nicht gefallen, zumindest war sie noch nicht in einer Position in der er wirkliche Konsequenzen zu erwarten hatte. Und bisher schien Yasintra ihrer Mutter gegenüber auch nichts dahingehend gesagt zu haben, denn sein Verhalten gegenüber ihrer, und eigentlich auch seiner, Tochter würde Disayne sicher nicht so ohne weiteres durchgehen lassen. Yasintra wollte vermutlich einfach nicht zwischen die Fronten geraten... aber was genau sie eigentlich bezweckte war ihm auch nicht ganz klar. Aber eines war sicher, das Mädchen war alles andere als dumm. Wie lange allerdings sie sich noch etwas von ihm sagen ließ war ungewiss. Zum Glück war Disayne auch nicht in der Position ihn bei seiner Mutter, Alye, anzuschwärzen. Da „seine  Frau“ nur in ihr Haus, Freduis, aufgenommen wurde, weil Disayne ihre eigene Mutter getötet hatte um Lolth ihre Treue zu beweisen und somit Freduis geholfen hatte Haus Rylinar auszulöschen. Demnach war Disayne die einzige Überlebende der Adelslinie.... Alye hatte natürlich nichts dagegen gehabt eine Hohepriesterin, die noch dazu in der Gunst Lolths stand, bei sich aufzunehmen. Nhaundar wusste ganz genau, dass Disayne sich nach einem besseren Stand sehnte und sich mit solchen Lappalien nicht an die Mutter Oberin zu wenden hatte. Dass Yasintra überhaupt geduldet wurde lag nur daran, dass sie weiblich war und somit eine Stärkung für das Haus sein könnte. Woher hätte er denn wissen sollen, dass Disayne sich an ihm einen Narren fressen würde und dass aus der, von seiner Seite aus ganz bestimmt unfreiwilligen, Verbindung ein Kind entstehen würde. Diese Frau liebte es ihn zu piesacken und zu quälen, wo sie nur konnte und natürlich hatte es sie auch diebisch gefreut, dass er von seiner Mutter eine nicht gerade kleine Standpauke darüber erhalten, was ihm denn einfiele sich auf diese Überläuferin einzulassen.... Dabei wusste sie doch ganz genau, dass er keine Wahl hatte, aber natürlich war es trotzdem seine Schuld und auch Disayne hatte es sich nicht nehmen lassen ihn immer wieder Strafen zukommen zu lassen. Und jetzt hockte das Ergebnis dieser ganzen Lappalie vor ihm auf den Boden und starrte konzentriert die Kotzepfütze an. Aufgrund der eigentlichen Lächerlichkeit der ganzen Situation schlich sich ein selbstironisches Grinsen in sein Gesicht, bevor er sich wieder daran machte aufzuräumen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)