Drei Jahre von lovelykotori ================================================================================ Kapitel 30: Aussprache ---------------------- Bulma wusste nicht wieso, aber sie hatte das komische Gefühl, dass mit Yamchu etwas nicht stimmte. Er hatte ihrer Meinung nach viel zu gelassen auf die Neuigkeit reagiert. Die meiste Zeit redete er sowieso komischerweise mit ihren Eltern, denen er Honig ums Maul schmierte. So nett war er selbst zu seiner besten Zeit nie gewesen, was hatte er nur vor? Wenn Yamchu eine andere geschwängert hätte, wie würde dann sie reagieren? Irgendwie konnte Bulma sich nicht so ganz in so eine Situation hineinversetzen und wartete erst mal ab wie der Nachmittag weiter verlaufen würde. Als sich ihre Eltern nach dem Nachmittagskaffee ins Haus verabschiedeten wurde sie mit ihrem Exfreund allein gelassen. Der ehemalige Wüstenbandit nippte noch an seinem letzten Schlückchen Kaffee und sah entspannt in die Ferne. „Was hältst du davon wenn wir einen Spaziergang machen?“ fragte er Bulma, die diese Frage zunächst etwas konfus, jedoch die Idee dahinter nett fand. „Sonst bist du doch auch nicht so der Bürgerliche, der spazieren geht... Aber meinetwegen“, antwortete sie ihm und stellte ihre Tasse weg. Sie trug das übrige Geschirr noch in die Küche und gab den Eltern Bescheid, damit die sich keine Sorgen machen würden. Die Blauhaarige war mehr als gespannt, was Yamchu mit diesem Ausflug bezwecken wollte. Das ehemalige Liebespaar schlenderte durch einen Park in der Nähe der Capsule Corporation. Von Zuhause bis hierher hatte Yamchu noch kein Sterbenswort verloren und Bulma wusste nicht so ganz was er eigentlich wollte. Irgendwann als sie an einem Brunnen ankamen, brach er dann doch sein Schweigen. „Weißt du eigentlich wie sehr ich mir immer gewünscht habe hier mit dir spazieren zu gehen, genau in dem Zustand, in dem du dich gerade befindest“, begann der frühere Wüstenbandit und sah dabei dem Farbenspiel des Lichts zu, das sich im Brunnenwasser abspielte. „Was soll das denn jetzt heißen?“ Die Erfinderin verstand nicht so ganz worauf ihr Exfreund hinaus wollte und wartete weitere Erklärungen ab. „Naja. Ich hab mir gerade die letzten Jahre immer wieder vorgestellt mit dir Kinder zu haben, dass wir hier bei deinen Eltern wohnen würden und du glücklich schwanger von mir wärst. Wir würden im Park spazieren gehen... Du wärst schwanger vom ersten oder zweiten Kind – je nachdem. Das wichtigste vor allem wäre, dass Frieden herrschen würde“, seufzte Yamchu. „Aber allein deswegen kann so eine schöne Seifenblase schon nicht existieren, da wir nicht wirklich in Frieden leben oder eher gesagt es bald keinen mehr haben werden.“ Bulma ächzte und setzte sich auf die nächstgelegene Parkbank, um das gerade Gesagte zu verdauen. Außerdem schmerzten seltsamerweise ihre Beine. „Yamchu, ich will jetzt nicht unsensibel wirken... Aber du weißt genau, dass an unserem Beziehungsaus eher du schuld warst. Dein Zweigleisig fahren und mir vorwerfen, dich zu betrügen, die unnötige Eifersucht...“ „Unnötig würde ich das nicht nennen!“ platzte es aus ihm heraus. Yamchu fiel auf, dass er von fremden Leuten aus der Umgebung angestarrt wurde und beruhigte sich wieder. Er räusperte sich und sprach in normalem Ton weiter. „Dass die Eifersucht nicht unnötig war sieht man doch am Ergebnis, das du jetzt mit dir trägst“, stellte er fest und deutete auf ihren Bauch. „Das Ergebnis, wie du es nennst, hat damit gar nichts zu tun. Wenn wir noch zusammen wären, hätte ich mir nie was mit Vegeta angefangen. Nur weil ich allein war, hat sich das halt so ergeben. Das Kind war nicht gewollt, falls du das noch nicht wusstest“, rechtfertigte sich Bulma und verschränkte dabei die Arme. Irgendwie wusste sie, dass sie nicht einfach so davon kommen konnte. Wahrscheinlich hatte sich ihr Exfreund Zuhause nur nicht aufgespielt, da ihre Eltern anwesend waren und er sein gutes Image Aufrechterhalten wollte, dass sie von ihm hatten. „Ach wirklich? Dann bitte erklär mir: Wie kann es sein, dass wir jahrelang zusammen waren und nie ein Kind entstanden ist? Hast du nach unserer Trennung anders oder gar nicht verhütet? Wie oft hast du es bitte mit dem Saiyajin getrieben?“ Langsam reichte es der Blauhaarigen. Auf solche Details wollte sie gar nicht antworten, da ihr gegenwärtiges Sexualleben Yamchu nichts anging. Das war einfach nur peinlich in ihren Augen. „Wenn du dir selber mal zuhören würdest, dann könntest du dir denken, dass ich auf so eine Frage nicht antworte.“ Yamchu zuckte zusammen. „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich augenblicklich. „Ich weiß, dass mich das nichts angeht. Aber nachdem ich nun weiß, dass du schwanger bist und keine näheren Details dazu kenne, kannst du mir meinen Unmut nicht verdenken. Wenn ich jetzt nicht Klarheit bekomme, dann kann ich wahrscheinlich nie damit abschließen und muss immer daran denken...“ Er vergrub seine Hände in seinen Haaren und atmete tief durch. „Seit wann denkst du so viel über mich nach, das hast du während unserer Beziehung auch nie getan“, wunderte sich Bulma. Es war wie eh und je. Sie war wie das Spielzeug, das er zu oft benutzt hatte und nicht mehr wollte. Doch kaum wollte jemand anderes sein Spielzeug, war es für ihn interessanter denn je. Vegeta war da einfacher gestrickt, dachte sie sich. Bei ihm wurde man zwar nicht aus seinen Gefühlen schlau – falls er solche hatte - aber solche Spielchen gab es bei ihm nie. „Ich weiß, ich habe viele Fehler gemacht. Nachdem du nun von ihm schwanger bist, weiß ich dass es endgültig keine Chance mehr für uns gibt. Aber ich hätte gerne Gewissheit und die habe ich mir denke ich doch verdient.“ Es kam der Schwangeren fast wie ein Betteln vor. Yamchu kämpfte noch um das letzte Bisschen, das es noch zu holen gab. Sie seufzte und lockerte ihre Arme wieder. Nach anfänglichem Zögern deutete sie ihm sich neben ihr hinzusetzen. Bulma nahm seine Hand und hielt sie fest. „Auch wenn du das nicht glaubst, aber ich habe dich wirklich geliebt und ich würde nie etwas tun, das dich verletzten könnte. Wenn du mich jetzt ein paar Sachen erklären lässt, dann unterbrichst oder beschuldigst du mich nicht. Verstanden?“ Ihr Exfreund nickte und wartete gespannt ab, was sie zu sagen hatte. „Ich habe meine Verhütungsmethode nicht abgesetzt, nur weil es mit dir aus war. Das mit Vegeta ist einfach passiert und es war sehr lange nach unserer Trennung, falls dir das ein Trost ist.“ Bulma löste ihre Hand wieder von ihm, da sie merkte, wie die Seinige feucht wurde und sie seinen Schweiß kaum aushielt. Außerdem kam ihr das Händchenhalten im Moment einfach nur seltsam und falsch vor. „Jedenfalls war ich irgendwann beim Arzt und der wollte meine Spirale auswechseln, bis er sah, dass ich schwanger war. Er meinte jedenfalls, dass es unwahrscheinlich aber möglich sei. Das war es einfach.“ „Und du wolltest von Anfang an das Kind behalten?“ „Glaubt du leicht ich könnte es übers Herz bringen...? Nein, das war keine Option für mich!“ schrie sie ihn an. Der Gedanke ihr Kind zu verlieren machte Bulma fertig und sie war außer sich, als Yamchu diese Möglichkeit nur ansprach. „Es tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzten. Ich wollte nur deine Beweggründe wissen...“ rechtfertigte sich ihr Exfreund. „Ich will gar nicht dran denken unser Kind zu verlieren, also bitte sag nie wieder etwas in diese Richtung“, sagte sie bedrückt. Bekümmert sah sie anderen Kindern im Park hinterher, die mit ihren Geschwistern spielten. Yamchu schluckte und eine weitere Frage schlich über seine Lippen. „Liebst du ihn?“ „Was?“ Ihre Miene veränderte sich und sie sah ihren Ex verwundert an. „Natürlich liebst du ihn. Du musst es mir nicht sagen... Bei unserem letzten Gespräch habe ich es bereits gewusst, dass du Gefühle für ihn hast. Jetzt verbindet dich noch zusätzlich was mit ihm... Du hast auch gesagt 'euer' Kind, das klingt als wäre es etwas was ihn und dich angeht. Ich verstehe nur nicht warum...“ Yamchu vergrub wieder sein Gesicht in seinen Händen und schnaufte heftig. Anscheinend machte die Geschichte seinen Verstand mehr als fertig und es war bestimmt nicht leicht für ihn gewesen die Unsicherheit und Wut während der Anwesenheit ihrer Eltern zu unterdrücken. Bulma wusste nicht was sie ihm sagen konnte, das die Situation verbessern würde. Die Gefühle für Vegeta konnte sie sowieso nicht erklären, das musste er als gegeben hinnehmen. Seit wann waren Emotionen auch logisch und einfach? „Er ist ein Mörder... denk doch mal dran wen er auf dem Gewissen hatte. Was er auf Namek und hier auf der Erde aufgeführt hat... Und so jemanden schenkst du dein Herz? Hattest du auch einen Unfall mit dem Raumschiff, wo dir was auf den Kopf geflogen ist?“ „Jetzt hör aber mal! Du vergisst dich schon wieder! Keine Anschuldigungen hab ich gesagt! Das war meine Bedingung!“ Bulmas Miene verfinsterte sich. Yamchu tat ihr anfangs Leid und nun steigerte er sich wieder in seine Eifersucht hinein, er war einfach unverbesserlich. „Ich kann meine Gefühle für Vegeta nicht erklären, genauso wie ich meine für dich nicht erklären konnte – das ist einfach so! Aber nun weiß ich wirklich, dass ich dich nicht mehr liebe. Danke für diese Erkenntnis!“ Bulma stand auf und machte sich zum Gehen bereit. Yamchu sprang seiner Exfreundin hinterher und hielt sie beim Arm fest. „Warte! Es tut mir leid! Das Ganze ist einfach schwierig und unverständlich für mich... Gerade jetzt wo ich daran denken muss, dass du und Vegeta...“ Bulma sah ihren Exfreund in die Augen, die seine Verzweiflung widerspiegelten. Sie war gerade eben noch so wütend auf ihn gewesen, doch im nächsten Augenblick tat er ihr wieder mehr als leid. Es war irgendwie erbärmlich. Bulma drehte sich wieder zu ihm um, legte eine Hand auf seine Schulter und versuchte ihn zu beruhigen. „Du musst deine Eifersucht in den Griff bekommen, sonst wird keine Beziehung bei dir gut gehen.“ Yamchu sah ihr in die Augen und erkannte, dass sie Recht hatte. Es war für ihn dennoch schwer, das Ganze zu akzeptieren, obwohl es so offensichtlich war. „Ich glaube, ich werde besser wieder aufbrechen, bevor ich noch mehr Dinge sage, die mir im Nachhinein leidtun“, reflektierte er über sich selbst. Wie ein geschlagener Hund stand er vor der einstigen Liebe seines Lebens. Bulma wusste, dass ihm die Situation peinlich und unangenehm war, also beschloss sie das Richtige zu tun. Sie kam einige Schritte näher und nahm ihren Exfreund in den Arm. Der Kämpfer hatte nicht damit gerechnet, da seine Arme anfangs noch in der Luft hangen. Er erwiderte ihre Umarmung dann doch noch und genoss noch mal den Duft ihrer Haare, den er jahrelang eingeatmet hatte. Es war schwer für ihn nun endgültig loszulassen, noch dazu da er von einer, von ihm aus gesehen, unpassender Wahl wie Vegeta abserviert wurde. Als Bulma Yamchu fest an sich drückte, kamen ihr die alten Erinnerungen hoch. Sie dachte daran, wie er damals als Wüstenbandit sie zum ersten Mal gesehen hatte. Daran, wie sie ihn beim ersten, zweiten und dritten Turnier angefeuert hatte. Auch daran, wie er gestorben war und sie sich nach Namek aufgemacht hatten, welche Gefühle das in ihr ausgelöst hatte, dass er nicht mehr unter ihr weilte. Die Glückgefühle, die sie hatte, als er endlich wieder zum Leben erwacht war. Alles schlechte, was sie mit ihm erlebt hatte, blendete sie für diese letzte Umarmung noch einmal aus. Nun war sich Bulma endgültig sicher, dass sie Yamchu nicht mehr liebte und all ihre Gefühle nun Vegeta galten. Ob diese bei dem Prinzen gut aufgehoben waren, konnte sie jedoch nicht sagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)