Be my drug von minowari (and stun me) ================================================================================ Kapitel 7: experiment --------------------- Es piepte kurz, als sein Finger auf die rote Hörertaste drückte. Flink verschwand das Klapphandy in seine Plüschjacke, bevor er seinen Weg fortsetzte. Der schwarzhaarige Mann summte erfreut eine unbekannte Melodie. Es schien doch alles recht gut geklappt zu haben. Wunderbar. Menschen streiften ihn, Gespräche langten in das eine Ohr und dann ins andere. Hier und da hörte er lautes Gelächter und das Gekreische von Kindern. Ikebukuro war wie eh und je - laut und hektisch. Und doch so normal. So langweilig. Zumindest heute schien nichts Spannendes zu passieren. Der Informant sputete sich, als sein Magen begann zu knurren und in der Ferne konnte er schon das Ladenschild sehen. „Russisch Sushi, hier! Sushi ist gut!“ Simon, fröhlich und voller Enthusiasmus, rief mit seinem lauten Organ durch halb Ikebukuro. Und wie immer wurde er von den Menschenmassen gemieden. Man wusste nicht recht, ob es aus reiner Angst oder aus Respekt war. Izaya vermutete beides. „Hi Simon.“ „Oh, Izaya. Du bist hier wegen Tuna, ne?“ Sein russischer Akzent schwang in seiner dunklen Stimme mit und der Informant lächelte. „Ah, da kennt mich aber wer.“ Izaya lachte kurz und hob die Hand in einer abwinkenden Bewegung. Es war nun mal sein Lieblingsgericht und wenn Russia Sushi Sonderaktionen wie heute hatte, da kam es doch schon mal vor, dass sein Weg hier hinführte. Ein ihm nur allzu bekannter Geruch drang in seine Nase und er schloss genüsslich die Augen. Er war schon länger nicht mehr hier gewesen und ein Gefühl der Nostalgie durchströmte ihn, als er durch den Eingang trat. „Tuna?“, hörte er den Chef sprechen, als der schwarzhaarige Mann sich auf einen der Barhocker niederließ. Es klang nicht mal wie eine richtige Frage und Izaya sagte auch nichts, sondern machte nur eine kurze Handbewegung. Eine stumme Bestätigung und Izaya mochte es, mal etwas ohne Worte zu regeln. Doch einen Satz musste er immer noch sagen. „Zum Mitnehmen, bitte.“ Der Chef wusste inzwischen, dass der Mann in dem Plüschmantel einfach nur aus einer seltsamen Laune heraus an den Aktionstagen hierher kam. Er tat es nicht, weil er sein Lieblingsgericht zum halben Preis wollte. Eher schien er auf etwas Interessantes zu hoffen, irgendwas oder irgendjemand, der ihn amüsieren würde. Izaya seufzte kurz auf, bevor er sich gelangweilt auf den Tresen abstützte, das Kinn in seiner linken Hand vergraben. Es waren ein paar mehr Leute da wie sonst. Aktionstage lockten natürlich die Besucher an. Sein Blick fiel auf mehrere Jugendliche, welche sich in eine der hinteren Ecken verzogen hatten. Zwei Mädchen und zwei Jungen - offensichtlich ein Doppeldate. Er nahm sie kurz in Augenschein, nahm aber nichts Besonderes war, außer die übliche Nervosität wie beim ersten Date. Die Mädels kicherten, flüsterten sich gegenseitig was zu, während die Jungs nervös über etwas lachten. Desinteressiert wendete er den Blick ab und ließ ihn in der Runde schweifen. Automatisch begann er die Menschen um sich herum genauer zu mustern, scannte sie ab, suchte nach etwas Interessanten. Doch oftmals war es schon vom Weiten her ersichtlich, was für Menschen sich unter den „Masken“ befanden. Der Mann mittleren Alters am Ende des Restaurants zum Beispiel, log gerade seine Ehefrau an. Entweder war seine Gattin zu blind um es zu bemerken, oder sie entschied sich, es zu ignorieren. Izaya sah es an seinem nervösen Verhalten, an der Art wie seine Augen auf bestimmte Ecken in der Gegend schielten. Die Mundwinkel des Mannes zuckten auf eine skurrile Art und Weise, die er schon öfters gesehen hatte. Zwar nur leicht, aber dennoch vorhanden. Ein offensichtliches Zeichen für Nervosität oder Unbehagen. Eine schon fast normale Regung, wenn man bedachte, dass der Mensch gerade seinem Gegenüber die Wahrheit enthielt. Izaya verengte die Augen. Der Mann hielt noch Blickkontakt zu seiner Frau, jedoch auf andere Weise wie vor ein paar Minuten. Es würde einem nicht mal auffallen, so schnell war die Bewegung wieder vorbei. „Einmal Tuna.“, kam dann die Stimme des Chefs an seine Ohren und der Informant schnappte aus seinem „Scann-Modus“ heraus. Augenblicklich zierte wieder ein amüsiertes Lächeln sein blasses Gesicht. „Ah, danke.“, sagte Izaya schon fast schnurrend, nahm ihm die Tüte ab und drückte dem Chef ein wenig zu viel Geld in die Hand, bevor er eilig aus dem Restaurant huschte. Der Chef rief ihm noch hinterher, doch Izaya tat so, als würde er ihn nicht hören. Er blieb an einer Ampel stehen und blickte gedankenverloren nach oben. Grau war die Farbe die sich ihm entgegen streckte. Nur Sekunden später landete ein dicker Tropfen auf seiner Nase, lief an seiner Wange hinunter, bevor er in das Fell an seiner Jacke verschwand. Dunkle Wolken schoben sich vor die untergehende Sonne und schrien quasi nur so nach dem Wort Gewitter. Izaya lachte kurz auf und zog sich seine Kapuze über, als es begann stärker zu regnen. Eilig huschte er über die Straße, mischte sich unter die Menschen mit ihren Regenschirmen. Der Informant musste sich beim Anblick seiner Menschen ein Lachen verkneifen. Bei Regen reagierten sie alle auf unterschiedlichste Weise. Die meisten öffneten sofort ihren Regenschirm, sofern sie einen dabei hatten, und kämpften anscheinend mit der Angst, auch nur bei dem kleinsten Tropfen in Ohnmacht zu fallen. Wieder andere zogen sich eine Kapuze über, blieben zum Schutz unter einigen Dächern der Shoppingmeilen stehen und warteten ab, bis sich der Schauer verziehen würde. Und die ganz harten, interessierten sich nicht einmal im Entferntesten dafür, dass sich das Wetter überhaupt geändert hatte und gingen einfach weiter. Meistens waren diese Leute eher von der deprimierten Sorte, als dass sie gerne eine Erkältung haben wollten. Die Straßen wurden freier, je stärker der Regen wurde. Izaya packte sich sein geliebtes Tuna näher an den Körper, die billige Plastiktüte flatterte unruhig im Wind, der ebenso immer heftiger wurde. „Ahh, wenn man doch nur einmal ein wenig Tuna essen will…“, murmelte der schwarzhaarige Mann zu sich selbst und hielt kurz an der nächsten Ampel. Im Prinzip mochte er den Regen, den so viele andere anscheinend nur ablehnten. Doch dieser Schauer wurde ihm zu heftig. Er hätte sich vielleicht doch das Essen liefern lassen sollen… Mit der einen Hand hinderte er den Wind daran, die Kapuze von seinem Kopf zu wehen, während er mit der anderen krampfhaft sein Essen festhielt. In dem Moment wo das rote Männchen auf grün umsprang, wurde die Härte des Regens so stark, dass es sich anfühlte, als würden Hagelkörner auf ihn hinunter prasseln. Izaya zischte leise und huschte unter das nächste Gebäude, das er finden konnte. Er blickte in den dunklen Himmel und genervt verzog er kurz das Gesicht. „Dann muss ich wohl doch die U-Bahn nehmen…“ Bis Shinjuku war es jetzt nicht so weit, jedoch konnte er bei dem Wetter unmöglich bis zu seinem Apartment laufen. Bis er dort ankäme, wäre er längst durchweicht wie Pappmaschee. Er seufzte, ehe er erneut die Beine in die Hand nahm und in Richtung U-Bahn rannte. Kalte Regentropfen peitschten ihm ins Gesicht, behinderten seine Sichtweite und das war wahrlich nicht angenehm. Anscheinend hatten viele andere Leute die gleiche glorreiche Idee, denn als er am Eingang der U-Bahn Station ankam, wimmelte es hier nur so von wandelnden Regenschirmen. Zwar waren es nicht so viele Leute wie sonst, aber schon mehr als erwartet. Gerade, als er sich überlegte, sich doch ein Taxi zu bestellen, nahm ihm jemand anderes diese Entscheidung bereits wieder ab. „I-za-ya-kuuun…“ Auf den Ausruf der dunklen, drohenden Stimme, drehte Izaya sich überrascht um. Shizuo schien absolut abgestumpft zu sein. Natürlich hatte er keine Jacke an und war nun so durchnässt vom Regen, dass man schon fast durch sein weißes Hemd schauen konnte. Das Gesicht hatte er wie üblich grimmig verzogen, einige Wassertropfen liefen ihm über die Wangen, tropften lautlos auf den Asphalt. Er war also einer der härteren Sorte, die wohl einfach ignorierten, dass es regnete. Aber deprimiert sah er nicht aus. Eher blind vor Wut. Izaya hatte kaum Zeit sein Gesamtbild aufzunehmen, da der andere bereits auf ihn zu lief. „Dann wohl doch kein Taxi!“, rief Izaya belustigt zu sich selbst und winkte mit der Hand, fast so als wolle er sich von dem Blondschopf verabschieden, den er gerade erst getroffen hatte. Hastig nahm er die beste Möglichkeit zur Flucht in Augenschein, die es im Moment gab: Die U-Bahn. In dem Menschengedränge würde Shizuo ihn nicht kriegen - das wäre seine beste Chance wohlbehalten in seinem Apartment anzukommen. Izaya wusste, dass Shizuo früher oder später zu ihm gekommen wäre, jedoch war dies der ungünstigste Zeitpunkt, den er sich hätte aussuchen können. Der Informant betrat hastig die Rolltreppen, die in den Untergrund fuhren, drängte sich eilig durch die Menschen und duckte sich teilweise unter einigen noch offenen Regenschirmen durch, bevor deren spitze Enden seine Augen aufspießen konnten. „Warte, du Bastard!“ Es war offensichtlich, dass der andere ihm folgen würde, jedoch hatte Izaya nicht so schnell damit gerechnet. Die wütende Stimme war so dicht hinter ihm, dass er wirklich dachte, jeden Moment gefangen zu werden. Doch er hastete eilig weiter, hatte auch nicht wirklich die Zeit sich umzudrehen, um zu schauen, wie nahe sein Verfolger denn nun schon war. Die Leute begannen zu meckern, teilweise zu kreischen, als Izaya unter einigen Frauen durchhuschte und dabei ihre Kleidung zum Wehen brachte. Izaya kicherte. Trotz der Anspannung und der Gefahr, die in der Luft lag, ließen ihn diese Verfolgungsjagden doch einen gewissen Kick verspüren. Und Izaya würde lügen, wenn er behauptete, es machte ihm keinen Spaß… „Ich sagte, du sollst stehen bleiben, du Floh!“ Shizuos laute Stimme drang an sein linkes Ohr und mit ihr, eine große Hand, die ihn krampfhaft an der Schulter erwischte. Izaya zuckte erschrocken zurück, konnte die Hand jedoch noch abwimmeln, als Shizuo durch andere Leute abgedrängt wurde und kurz den Halt verlor. „Sorry Shizu-chan, aber ich habe schon was anderes vor!“, flötete der Informant amüsiert und hastete weiter durch die Menschenmassen. Das war knapp… Das Ende der Rolltreppen war so gut wie sichtbar und erleichtert atmete Izaya auf, als er endlich unten war. Doch wirklich Zeit zum Entspannen blieb ihm nicht, denn der andere war ihm dicht auf den Fersen. Dieses Mal drehte Izaya sich kurz um und sah, dass der Blondschopf wirklich keine fünf Meter mehr entfernt war. Wurde anscheinend wirklich Zeit, die Beine in die Hand zu nehmen. Adrenalin pulsierte durch seinen Körper, brachte ihn dazu sich noch schneller zu rennen. Die Gegend war nun etwas freier und der Informant konnte sich schneller durch die Massen bewegen. Doch genauso konnte es das Monster von Ikebukuro. „I-za-ya!“, ertönte es erneut hinter ihm. Seine Augen huschten hin und her, suchten nach einer Möglichkeit, den Blondschopf abzuhängen. Es war wirklich ein Parkour der Extraklasse. Dabei kam es eher selten vor, dass ihre Jagd sogar bis nach hier unten führte. Aber wenn es mal der Fall war, gab Shizuo bereits auf, sobald Izaya die Rolltreppen hinunter hastete. Und doch, folgte ihm der andere sogar bis kurz vor die Schienen. Shizuo musste wirklich verärgert sein. Hatte er es doch übertrieben mit seinem Spielchen? Im nächsten Moment rannte er um die Ecke und sah die U-Bahn, die in Richtung Shinjuku fuhr. Izaya wägte blitzschnell seine Möglichkeiten ab. Entweder versuchte er weiterhin den Blondschopf abzuhängen, oder aber, er nahm die U-Bahn und hoffte, sie würde schnell genug ihre Pforten schließen, bevor Shizuo hinein kommen konnte. Beides klang nicht sehr vielversprechend. Er dachte nicht länger drüber nach, sondern begann zu handeln. Izaya hetzte zu seiner rechten Seite, mangelte dabei fast einige Kinder um und zielte auf den Eingang des vorderen Waggons. Überraschte Mimik und Ausdrücke der Verwirrung zierten die Gesichter seiner geliebten Menschen, als er flink durch die Türen sprang. Gekonnt landete er, hielt sich kurz an einer der Metallstangen fest, als er sich umdrehte. „Was ist das denn für ein Spinner?“ „Geh bloß weg von ihm, solche Leute sind gefährlich.“ Der Informant ignorierte das Geflüster und konzentrierte sich nur darauf, dass Shizuo diesen Waggon für heute nicht mehr betreten würde. Ein schierer Ausdruck von geballter Wut und Hass strahlte von dem blonden Mann aus, während er gerade einige junge Männer aus dem Weg schubste. Sein eisiger Blick zielte genau hier hin, ließ keine Sekunde nach, während er nicht mehr weit von der U-Bahn entfernt war. Zu Izayas Glück begannen die Türen in dem Moment zu piepen und kündigten den baldigen Start der Maschine an. Er grinste. „Das war‘s dann wohl Shizu-chan. War nett mit dir zu spielen…“, kicherte der schwarzhaarige Mann leise zu sich selbst und wedelte mit der Hand, bevor er sich umdrehte, um sich einen geeigneten Sitzplatz zu suchen. Er erntete weiterhin seltsame Blicke der Passanten, aber das störte ihn nicht. Er klappte sein Handy auf und blickte auf die Uhrzeit. Wurde wirklich Zeit, dass er an seinen Laptop kam, schließlich wartete er noch dringend auf eine Rückantwort eines wichtigen Klienten. Er war ja auch- Izaya hielt inne als es schrill quietschte und die noch stehende U-Bahn von einem Ruck durchgeschüttelt wurde. Gespannt widmete er seine Aufmerksamkeit abermals den U-Bahn Türen, durch die er vorhin erst gekommen war. „Ist der verrückt? Was macht er da?“ „Ruft jemand die Polizei!“ Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Es ließ ihn immer wieder staunen, was Shizuo Heiwajima mit seiner monströsen Kraft alles auf die Reihe bekam. Diese Kraft, die so abnormal war und doch gleichzeitig eine gewisse Faszination ausstrahlte. Obwohl es bei den meisten Leuten statt Faszination, nur blanke Angst und Panik hervor rief. Die Türen gaben ein weiteres lautes Knacken von sich, als Shizuo sie mit den bloßen Händen ein weiteres Stück zur Seite schob, sodass genug Platz war, damit er hindurch passte. „Ich sagte doch, ich lasse dich nicht damit durchkommen, Izaya. Nicht heute.“ In einer wendigen Bewegung, die Izaya ihm nie zugetraut hätte, schlüpfte er durch die Öffnung hindurch und ließ die Türen hinter sich zuknallen. Shizuos kaltes Lächeln vertiefte sich und seine braunen Augen blitzen in seine Richtung, sodass alle Leute um ihn herum auf seine Wenigkeit starrten. Izaya musste zugeben, dass es nun von der Gefährlichkeit her, doch ein paar Stufen in die Höhe schoss. Dabei wollte er doch nur sein geliebtes Tuna essen. Tch… Die U-Bahn geriet in Bewegung und es ratterte in den Ohren. Doch die Spannung wich einfach nicht aus der Luft. Einige Leute hatten blitzschnell ein paar Handys gezückt, um das ganze Spektakel per Video aufzunehmen. Andere jedoch, die diese beiden Personen nur zu gut kannten, drängten sich in die hintersten Ecke des Waggons und ließen somit freie Bahn für Shizuo. „Ich hab doch gesagt, dass ich leider keine Zeit für dich habe, Shizu-chan. Ich hab hier noch Tuna. Simon wäre unglücklich wenn ich es verschwenden würde, ne?“ Demonstrativ hielt der Informant die weiße Plastiktüte hoch. Doch das stoppte den Blondschopf keinesfalls davon, weiterhin auf ihn zuzugehen. Izaya merkte, wie sein Körper automatisch zurückwich und seine rechte Hand zu seinem Messer in der Plüschjacke griff. „Dein scheiß Essen kannst du dir sonst wo hinschieben.“, knurrte der Blondschopf, sein Blick auf ihn geheftet, wie ein wildes Tier auf seine Beute. Izaya lachte. „Ach ja?“ Als sein Rücken auf die hintere Wand traf, wusste der Informant, dass er das Ende des Waggons erreicht hatte. Shizuo blieb triumphierend im Gang stehen, denn er wusste, dass der andere nun nirgendwohin ausweichen konnte. Er stieß einen schweren Seufzer aus. „Ich weiß wirklich nicht woher du den Mut nimmst, soweit zu gehen und ehrlich gesagt will ich es auch gar nicht wissen.“ Shizuo überwand den letzten Meter zwischen ihnen, während er sich Auge um Auge mit dem Informanten war. „Doch dieses Mal bist du eindeutig zu weit gegangen.“ Und das buchstäblich, denn der schwarzhaarige Mann versuchte instinktiv weiter nach hinten auszuweichen, doch als er mit dem Schuh gegen die harte Wand trat, realisierte er, dass er das Hindernis nicht so einfach verschwinden würde. Er war nun im hinteren Teil des Waggons gefangen, zumindest wenn man es objektiv betrachtete. Doch Izaya war noch nie ein Mensch, der so leicht aufgab. „Aber du kennst mich doch, Shizu-chan. Es war die perfekte Gelegen-“ Er konnte nicht einmal richtig zu Ende sprechen, da begann sich Shizuo Gesicht erneut zu verdunkeln, bevor er schließlich nach dem Floh langte. „Du verdammter Bastard!“ Der Informant ließ sich von der Faust natürlich nicht treffen, beugte seinen Körper ausweichend nach unten. Er hatte es nur darauf abgesehen ihn zu provozieren, damit er ihm im Moment des Kampfes entkommen konnte. Shizuo war immerhin leicht zu provozieren, er hatte einfach so ein hitziges Gemüt. Izaya grinste, als sich eine Lücke zum Flüchten ergab. Doch so schnell wollte Shizuo den anderen nicht entkommen lassen. Eine Hand krallte sich in seine Schulter und wirbelte ihn herum, bis der schwarzhaarige Mann erneut an die Wand gedrückt wurde. Die Tüte mit dem Essen landete dabei unsanft auf dem Boden. Izaya verzog das Gesicht. „Jetzt sieh dir an, was du mit meinem Essen gemacht ha-“ Shizuos Hand drückte nun wirklich zu, und Izaya dachte, dass der Knochen jeden Moment brechen würde. „Was soll der ganze Scheiß? Was hast du mit meinen Sachen vor? Und jetzt sag nicht, dass du davon nichts weißt.“ Die schneidende Stimme von Shizuo klang absolut wild. Izaya blickte auf in das grimmige Gesicht und kam nicht drum herum einen übrig geblieben Wassertropfen zu beobachten, wie dieser an der Wange hinunter lief und an seinem Kinn hängen blieb. Der Informant grinste. „Ein Experiment.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)