Die Rache einer Hexe von yezz (oder: Das Loch im Raum-Zeit-Kontinuum) ================================================================================ Kapitel 22: Babysitter ---------------------- Sie saßen nebeneinander und genossen die letzten Strahlen der untergehenden Sonne. „Du bist ganz schön schnell“, stellte sie, noch etwas außer Atem, fest. Er grinste nur. „Und wann geht es nun für dich zurück?“, fragte er. „Das würde ich auch gerne wissen. Das Portal über die Arche hat wohl nicht funktioniert.“, ihre schlechte Laune kehrte langsam wieder. „Komui möchte uns seine Ergebnisse mitteilen.“, tönte Lavis Stimme hinter ihr. Während sie aufstand, drehte sie sich zu ihm um. „Gut, ich bin mal gespannt.“, antwortete sie. „Habt ihr euch etwa schon wieder geprügelt?“, schalt der Rothaarige die beiden. „Che. Sie wollte ja unbedingt!“, stellte Kanda klar. „Aber Yu! Man schlägt doch keine Frauen!“, dabei deutete er auf den Bluterguss, der sich bereits entlang ihres Wangenknochens auf der linken Seite bildete. Mit einem erneuten „Che.“, ging der Blauhaarige an ihnen vorbei ins Gebäude. „Du solltest mal seine Schulter sehen!“, lachte Anuhea. „Ihr lernt es echt nicht. Was soll ich jetzt Komui erzählen? Hatte er das euch nicht verboten?“, er rang immer noch mit der Fassung. „Hatte er? Ich dachte, er wollte nur nicht, dass wir noch einmal mit Waffen kämpfen!“, stellte sie sich absichtlich dumm. „Ohja, sicher. Ein Faustkampf zwischen euch beiden ist ja wesentlich besser...“, dabei verdrehte er die Augen. 'Zum Glück habe ich eine Ausrede, warum ich auch dieses Mal nicht dazwischen gegangen bin.', dachte er bei sich, während sie den Weg in Komuis Büro antraten. „Weißt du schon etwas?“, fragte sie und riss ihn damit aus seinen Gedanken. „Nein, Lenalee meinte nur, dass ich mit dir vorbei kommen sollte.“, er verschränkte wieder seine Arme hinter dem Kopf. 'Gute Nachrichten klingen anders.', dachte sie bei sich. „Kopf hoch. Wir werden dich schon irgendwie wieder los!“, lachte der Exorzist. „Ach, eben noch darauf beharren, dass ihr mich nicht verlieren wollt und jetzt sowas?“, sie plusterte gespielt beleidigt die Wangen auf. „Da du ja immer Ärger machst und dich mit den andern Kindern prügeln musst, wäre ich ganz froh, nicht mehr Babysitter spielen zu müssen.“, zog er sie auf und drückte mit seinen Handflächen die Luft aus ihren Wangen. „Blödmann!“, schmollte sie theatralisch. „Was würde Yu eigentlich sagen, wenn er erfährt, dass du ihn ein 'Kind' genannt hast?“, böse grinsend sah sie ihre Begleitung an. „Das würdest du mir nicht antun, oder?“, jetzt war es an Lavi, den Gescholtenen zu spielen. „Das muss ich mir noch überlegen. Vielleicht wenn du den Rest des Tages schön artig bist!“, sie streckte ihm die Zunge raus und öffnete die Bürotür. „Lass mich raten. Schon wieder ein Kampf mit Kanda?“, kam es direkt von Komui, als sie den Raum betrat. Sie nickte. „Was habe ich dir dazu gestern gesagt?“, fragte er mit strengem Ton. „Das du nicht mehr hören möchtest, dass wir mit unseren Waffen aufeinander losgehen.“, sagte sie. „Und was habt ihr gemacht?“, wollte er wissen. „Das war nur ein kleines Übungskämpfchen ohne Waffen.“, stellte sie klar. „Und warum hast du da diesen riesigen Bluterguss unter dem Auge?“, wollte er nun wissen. „Ich habe versucht, so lange mit meinem Auge auf Kandas Faust zu schlagen, bis sie bricht. Aber meine Strategie hatte noch gewisse Schwachstellen.“, grinste sie. 'War das jetzt zu frech?', fragte sie sich, während der Rothaarige und Reever versuchten das Lachen verkneiften. „Zum letzten Mal, Anuhea. Ich möchte nicht, dass ihr euch beide verletzt. Entweder ihr schaltet einen Gang zurück, oder ihr lasst es gefälligst bleiben!“, stellte der Leiter nun klar. „In Ordnung.“, antwortete sie knapp. Am Liebsten hätte sie mit einem genervten 'Ja Papa!', geantwortet. Aber das wäre wohl zu viel gewesen. „Und jetzt zu dir! Warum bist du nun schon wieder nicht dazwischen gegangen?“, nun stand der Lilahaarige direkt vor Lavi und funkelte ihn an. „Weil ich auf meinem Zimmer noch Arbeit zu erledigen hatte. Ich kann ja auch nicht rund um die Uhr auf sie aufpassen!“, entgegnete er. Kopfschüttelnd setzte sich Komui wieder an seinen Schreibtisch. „Kommen wir zu den Ergebnissen.“, sagte er und rückte sich die Brille wieder richtig. „Es gibt keinen Zweifel: Komurin ist aus einer großen Höhe runter gefallen. Den Aufschlag konnten wir nicht mehr dokumentieren.“, er sah von den Datenblättern auf. Der Braunhaarigen klappte die Kinnlade runter. 'Er hat ernsthaft einen halben Tag dafür gebraucht, das festzustellen?' „Aber wir können davon ausgehen, dass es nicht deine Welt war, wo er gelandet ist. Wenn es überhaupt eine war.“, schloss er den Bericht. „Ein herber Rückschlag.“, füge Reever hinzu und alle nickten. „Also fangen wir jetzt an, das Portal bzw. das Gerät zu bauen, dass das Portal erzeugen soll. Wir werden in ca. einer Woche damit fertig sein.“, so der Blonde weiter. Es klopfte an der Tür und Lenalee trat mit Kanda ein. „Gerade zum richtigen Zeitpunkt.“, stellte der Leiter fest. „Ich habe einen Auftrag für euch, vielleicht sorgt das für den nötigen Ausgleich und ihr schlagt euch nicht gegenseitig die Schädel ein.“, dabei schaute er zwischen Kanda und Anuhea hin und her. „Ungefähr 250km westlich von hier wurden zuletzt eine sehr große Anzahl von Akuma gesichtet. Ich möchte, dass ihr euch das einmal anschaut. Ihr alle. Ja, auch du Anuhea. Hier sind alle Informationen die ihr braucht. Allen und Krory stoßen zu euch, sobald es ihre Mission zulässt. Es geht morgen früh los.“, schloss er und überreichte jeden eine Mappe. „Wie? Ich soll auch mit?“, fragte die Sensenmeisterin verblüfft. „Das du gegen Akuma kämpfen kannst, hast du schon beweisen, also ja. Ansonsten würde dir hier wahrscheinlich eh die Decke auf dem Kopf fallen.“, beantwortete er ihre Frage. 'Wo er recht hat...', dachte sie. „Gut, dann packen wir mal unsere Sachen. Morgen um 6 Uhr brechen wir auf.“, warf Kanda in die Runde, nachdem er die Mappe studierte. So gingen die Vier Richtung Tür. „Eins noch, Anuhea.“, hielt er sie zurück, während die anderen bereits im Korridor verschwanden. „Ich möchte, dass du die Kleidung eines Exorzisten trägst. Meine Schwester hatte sie dir ja gebracht.“, forderte er sie auf. „Ich bin aber kein Exorzist. Also trage ich auch nicht deren Kleidung. Auch, wenn ich mich schon etwas eingelebt habe, brauchst du nicht zu denken, dass ich zu euch gehöre.“, antwortete sie kopfschüttelnd. „Es geht hier nicht darum, was wir denken. Es geht darum, was die Akuma denken, wenn die euch sehen. Wenn sie Exorzisten sehen, greifen sie diese an. Das ist der Plan. Deswegen tragen wir diese Mäntel.“, klärte er sie darüber auf. Sie nickte langsam. „Dann wäre ja alles geklärt. Viel Erfolg.“, mit diesen Worten Komuis verließ sie den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)