Verzauberter Mistelzweig von CheyennesDream (Version A: Kago & Inu, Version B: Kago & Inu no Taisho) ================================================================================ Kapitel 1: Die Vorbereitung --------------------------- Der zweite Versuch meiner diesjährigen Weihnachts FF. Sie war bereits fix und fertig geschrieben. Deswegen verbietet niemals der unreifen Jugend auf eurem Computer zu spielen, er löscht sonst vor Wut deinen FF Ordner vom USB-Stick. Kopien meiner sämtlichen Geschichten habe ich zum Glück, von der Geschichte aber leider nur bis zu Kapitel 3 ( Zwei waren ja schon online.).   Aus Zeitgründen wollte ich sie deswegen ganz streichen. Da ich erneut gebeten wurde, die FF fortzuführen, habe ich mich doch überreden lassen. Nach Kapi drei muss ich aber alles von vorn schreiben und das wird dann dauern. Deswegen gibt es die Updates dann auch nur wöchentlich Sa, denke ich. Sorry Hinweis: Bluetenmeer & Fanny, ich kann euch beide beruhigen, Kikyou wird nur namentlich erwähnt. Verzauberter Mistelzweig 1. Kapitel - Die Vorbereitung Sorgfältig pflückte Kagome das Kraut und legte es zu den übrigen in ihren Korb. Genauso verfuhr sie mit den nächsten Pflanzen. Sie strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, hob ihren Kopf und sah sich um. Nicht weit von ihrem Standpunkt entfernt, entdeckte sie weitere Heilkräuter. Plötzlich erklang eine ungeduldige Stimme: "Manno, brauchst du noch lange? Ich habe Hunger." Lächelnd drehte sich die Miko um, richtete ihren Blick noch oben, wo ein Wesen auf dem Ast eines Baumes hockte. Sie schüttelte leicht ihren Kopf, reagierte und versprach: "Nur noch diese eine Pflanze. Dann können wir zurück." "Wird auch Zeit", murmelte der Silberweißhaarige. Dann richtete er seinen Blick wieder auf die Umgebung, um seine Freundin zu beschützen. Während Kagome ein weiteres Kraut pflückte, ließ sie die letzten Monate Revue passieren. Nach dreijähriger Trennung öffnete sich der Brunnen wieder für sie und sie konnte zurückkommen. Obwohl sie in der Neuzeit geboren wurde, fühlte sie sich in der Vergangenheit viel wohler. Zwar vermisste sie einige moderne Dinge, liebte aber das einfache Leben, welches sich ihr hier bot. Außerdem gab sie hier Wesen, die ihr Nahe standen, im Besonderen zählte dazu Inuyasha. Obwohl er ein Hanyou war, manchmal recht ruppig sein konnte, mochte sie ihn sehr. Deswegen sehnte sie sich auch nach Zärtlichkeiten und intimen Momenten. Bis auf gelegentlich schüchterne Küsse zu teilen und ein wenig streicheln, hatten sie noch nichts dergleichen getan. Als sie nun aufstand, zu dem Hanyou mit den süßen Hundeohren hinschaute, seufzte sie sehnsüchtig. Eine Zeit lang hatte sie wirklich geglaubt, dass mehr zwischen ihnen sein konnte. Deswegen irritiere sie, die unsichtbare Distanz, die Inuyasha an den Tag legte. Doch dann hatte sie eine Idee um den Umstand zu ändern. Am vorherigen Abend erzählte sie ihm ausführlich von Weihnachten, wie das Fest in der Neuzeit begangen wurde und welche Bedeutung es im christlichen Glauben einnahm. Hier in der Sengoku Ära gab es weder Christen noch dieses spezielle Fest. Denn erst etwa um 1545 würden sich in Japan Missionare niederlassen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts, die Zeit in der Kagome aufwuchs, wurde Weihnachten auf der ganzen Welt gefeiert und jedes Land hatte dabei seine eigenen Bräuche. In Japan standen dabei nicht die Geschenke im Vordergrund, sondern es ging um Familie und intime Nähe. Deswegen wollte Kagome daraus etwas ganz besonders machen und dazu passte ein spezieller Brauch aus Europa, von dessen Erfüllung sie sich viel erhoffte. Das Wesen oben auf dem Ast dachte zufällig an dasselbe Gespräch. Obwohl er aufmerksam alles im Auge behielt, aufpasste damit sich kein Dämon oder Bandit ihrer Position heimlich näherte, drifteten seine Gedanken ab zu ihrem Vorhaben. Inuyasha hatte ihr still zugehört, doch es war eher der Klang ihrer Stimme als der Inhalt ihrer Worte, der ihn interessierte. Dennoch verstand er plötzlich, wie viel es für die Freundin bedeutete, was sie eigentlich damit bezweckte. Er hatte sie danach in die Arme genommen und geküsst, anders als vorher. Leidenschaftlicher, sinnlicher und ganz besonders, erregender. Da er mit Kikyou nie das Lager geteilt hatte, damals ebenso nicht mehr getan hatte als sie zu küssen, schüchterte es ihn ein. Obwohl er schon lange mit Kagome intim werden wollte und sie zur Gefährtin, hielt er sich aus Angst zurück. Es gab einen dunklen Moment in seiner Vergangenheit, über den er weiter schweigen musste. Außerdem hatten sie bis zu diesem Abend nie darüber gesprochen. Trotzdem konnte er diesen Weihnachtsabend, wie Kagome ihn nannte, kaum noch abwarten. Dann wurde er aus seinen Gedanken gerissen. "Inuyasha, ich bin fertig. Gehen wir!", rief Kagome von unten. Mit einem eleganten Satz sprang er und landete weich auf dem Boden. Dann schlenderten sie los, schlugen alsbald die Richtung nach Musashi ein. Plötzlich, aus einer spontanen Eingebung heraus, blieb der Hanyou stehen, nahm der Schwarzhaarigen den Korb ab und sah ihr tief in die Augen. Sein Mund näherte sich langsam ihren Lippen, liebkoste sie zärtlich und freute sich über den kleinen Seufzer der Zufriedenheit, den die Miko ausstieß. Danach setzten sie ihren Weg fort und Inuyasha betrachtete die junge Frau von der Seite. Wie ein Blitz traf ihn plötzlich wieder eine alte Erkenntnis. Obwohl Kagome eine eigene Persönlichkeit besaß, ihr Charakter sich von Kikyous unterschied, gab es dennoch viele Ähnlichkeiten. Ganz besonders wenn sie diese rot, weiße Mikotracht trug. Es verunsicherte ihn deshalb öfters. Er sehnte sich nicht nach Kikyou, sondern fürchtete um sein Glück mit Kagome. Was wenn jemand wie Naraku auftauchte, einen Keil zwischen sie trieb und sich die Vergangenheit wiederholte. Konnte ihre Liebe dem standhalten? Bisher war dem so. Als er dann im Dorf einige der Bewohner sprechen hörte, die sich über Kikyou unterhielten, grübelte er nur noch nach. Denn es gab da einer Bemerkung, welche auch die Verstorbene in einem Gespräch einmal erwähnte. Obwohl Midoriko als eine der stärksten spirituell begabtesten Menschen galt, war sie nicht die einzige Priesterin mit viel Macht. Etwa zu selben Zeit sollte noch eine junge Frau gelebt haben, die eine starke Waffe in ihrem Besitz hatte. Kikyou hatte vor etwa fünfzig Jahren danach gesucht und Nachforschungen betrieben. Deshalb wollte Inuyasha dort ansetzen und die Suche fortführen. Denn es gab einen Grund. Schon länger machte ihn der Gedanke zu schaffen, er würde versagen. Kagome und ihre möglichen Kinder nicht genug beschützen zu können, diese Angst beherrschte ihn ständig. Denn bei seiner ersten Liebe versagte er, seiner Meinung nach, gleich zweimal. Aus diesen Grund verbrachte er viel Zeit bei Kaede und horchte sie über ihre ältere Schwester aus, wollte alles wissen an was sich die Miko noch erinnerte. Danach durchwühlte er die Hinterlassenschaft der Verstorbenen, bis er fündig wurde. Es gab Aufzeichnungen von der Miko, die er dringend benötigte. Hätte er gewusst, dass diese Reise in die Vergangenheit alte Wunden aufriss, verdrängte Gefühle erneut an die Oberfläche brachten, vermutlich hätte der Hanyou nach einem anderen Weg gesucht, um das Grab dieser Miko zu finden. Er verlor sich in den Erinnerungen, ließ zu, dass Trauer von ihm Besitz ergriff, und verdrängte die Gegenwart aus seinen Gedanken. Jedes niedergeschriebene Wort von Kikyou ihn betreffend rührte zusätzlich etwas tief in ihm und er sehnte sich danach seine frühere Liebe erneut in den Armen halten zu können. Gleichzeitig begann er, seine aufrichtigen Gefühle zu Kagome anzuzweifeln. Trotzdem hielt Inuyasha weiterhin an seiner Idee fest. Indessen setzte Kagome ihre Vorbereitungen fort. Für den besonderen Tag trocknete sie spezielle Kräuter, Äpfel und andere Früchte, um den Duft von Weihnachten zu simulieren. Sie zerschnitt grünen und roten Stoff um daraus Bänder zu knüpfen, welche sie in der Hütte aufhängte. Zwar wollte sie einen Baum aufstellen, entschied sich dann dagegen, denn in erster Linie ging es um eine romantische Atmosphäre. Dies erreichte sie auch mit mehreren Öllampen, wie es zu dieser Zeit üblich war. Während des Schmückens summte sie leise ein Lied vor sich hin, welches sie aus der Neuzeit in Erinnerung hatte. Die junge Frau beendete den letzten Handgriff, stellte sich danach mitten in den Raum und betrachtete zufrieden ihr Werk. Für sie und sehr wichtig für ihr Vorhaben, war der Mistelzweig über Tür. Da in ihrer Gegend diese nämlich nicht vorkamen, mussten sie für viel Geld von Händlern erstanden werden. Dennoch besaßen Misteln in der Heilkunde einen hohen Wert. Erst nach langen Zögern hatte Kaede ihr deswegen einen dieser Zweige überlassen. Denn er ging nicht verloren, sondern Kagome setzte ihn nur für den ganz besonderen Anlass ein. Denn ein Brauch sagte, wenn sich zwei Liebende unter einem Mistelzweig küssten, waren sie für immer in tiefer Zuneigung verbunden. 2. Kapitel - Unbedachte Worte In ihrer Wut äußert Kagome einen verhängnisvollen Wunsch. Danach beginnt sich der Raum um sie zu drehen und Nebel verhüllt alles. Kapitel 2: Unbedachte Worte --------------------------- 2. Kapitel - Unbedachte Worte Mit einem Lächeln trat sie nur wenige Momente später vor die Tür und setzte sich neben dem Hanyou auf die Stufen. Der Tag neigte sich dem Ende und am Horizont versank die Sonne gerade hinter den fernen Baumwipfeln. Sie seufzte etwas, lehnte ihren Kopf an Inuyashas Schulter und schloss ihre Augen. Der Hanyou fasste nach ihrem Handgelenk, umschloss es und flüsterte: "Kagome." "Mmh", murmelte die junge Frau, da sie deutlich aus dem Klang heraushörte, das es bei Weitem noch nicht alles war. "Kagome ich muss fort", gestand er und sprach sogleich weiter: "Ich würde dich gern mitnehmen auf die Reise, doch da Kaede in letzter Zeit gebrechlicher ist, braucht sie deine Hilfe." "Ist schon in Ordnung", erklärte die Miko aus der Neuzeit, da sie annahm, er würde nur Dämonen in der Gegend jagen wollen. "Du bist doch bald zurück." Es folgte nicht sofort eine Antwort, sodass die Schwarzhaarige ihre Position änderte und ihren Freund betrachtete. "Das bist du doch?", hakte sie unsicher nach. Der Silberweißhaarige wurde verlegen, druckste herum und wusste nicht, wie er alles beichten sollte, ohne seine Pläne zu offenbaren. Kagome kannte ihn lange genug, um zu wissen, dass der Hanyou etwas verheimlichte. Sie verwendete die Kette in den letzten Monaten kaum, doch genau jetzt hielt sie es für angebracht. Denn eine Ahnung beschlich sie, dass sie ihr Vorhaben streichen konnte. "Inuyasha. Mach Platz!", fauchte sie ihren Freund an. Durch die Macht des Rosenkranzes rutschte der Hanyou von der Treppe und krachte vor dem Gebäude auf den Boden. Sobald er sich wieder aufgerappelt hatte, sah er noch, wie die Miko im Haus verschwand und die Tür schloss. Sie war aufgebracht und deshalb der Zeitpunkt ungünstig, jetzt noch einmal damit anzufangen. Darum nahm er sich vor, am nächsten Morgen noch einmal mit ihr sprechen, kurz bevor er aufbrach. Am anderen Tag hatte sich die Laune der Heilerin nicht das Geringste verbessert. Sie stand zeitig auf, kochte sich einen wohlriechenden Tee und aß etwas. Dann setzte sie sich nieder und begann die zum Trocknen ausgebreiteten Kräuter zu bewegen. Die leisen tapsenden Schritte vernahm sie durchaus, wer sie setzte, wusste sie ebenso, doch sie ignorierte den Eintretenden. Der Hanyou ließ sich neben der Feuerstelle nieder und wartete. Irgendwann zahlte sich seine Geduld aus. "Hast du mir etwas zu sagen?", begann die Schwarzhaarige, wobei sie es vermied, Emotionen in ihre Stimme zu legen. Etwas zögerlich fing Inuyasha an, da er befürchtete Kagome würde erneut ausrasten. Deswegen musste er gleich von Anfang an die richtigen Argumente finden. "Meine Reise ist sehr wichtig und es besteht die Gefahr, jemand kommt mir zuvor. Dann war alles umsonst." "Und mir ist unsere erste Nacht sehr wichtig", konterte die Heilerin mit ihrem eigenen Argument. "Ich dachte, du empfindest genauso." Dem Hanyou kam es nicht auf den Zeitpunkt an, was er in Worte fasste: "Die Nacht können wir verschieben. Meine Suche ..." "Können wir nicht", fiel ihm die Miko ins Wort. Mit jedem Moment wurde sie aufgebrachter. Es ging ihr nicht um den Zeitpunkt, sondern um die Magie dabei. Hingeben konnte sie sich dem Freund jederzeit, doch sie glaubte, der Mistelzweig entfachte seine magische Wirkung nur am Weihnachtsabend. Das musste sie ihm deutlich machen. "Ich habe keine Lust wieder ein Jahr zu warten, bis wir ...", sie unterbrach sich und starrte auf die Hand des Freundes, in der er mehrere dünne Schriftrollen hielt. "Was hast du dort?", wollte sie wissen. Der Silberweißhaarige senkte seinen Kopf, starrte auf die Gegenstände in seiner Hand. Wenn die Miko jetzt schon aufgebracht war, verschlimmerte er sicher die Situation, indem er mit der Wahrheit herausrückte. Trotzdem musste er es sagen: "Kikyous Aufzeichnungen. Dadurch habe ich erfahren, wo ich mit meiner Suche beginnen muss", erklärte Inuyasha und hielt sie in Kagomes Richtung.  "Es geht um ...". Hier unterbrach sich der Halbdämon und wich einen Schritt zurück. Das Gesicht der Freundin verfinsterte sich und jeden Moment konnte sie ihn zu Boden schicken. Dennoch setzte er an, um die Erklärung zu liefern. "Es geht um eine Waffe für dich und nun habe ich eine vielversprechende Spur, der ich nachgehen will. Ohne Kikyous niedergeschriebene Hinweise hätte ich sie nie gefunden." "Kikyou", echotet die Miko und entriss ihm das Schriftgut. Dieser Name schaffte es, die Stimmung schlagartig eingefrieren zu lassen. Ein Dorn bohrte sich in Kagomes Herz und trieb ihr Tränen in die Augen. Wie konnte der Hanyou ihre Bemühungen einfach so kaputt machen. Nur wegen etwas das eine Tote einmal aufschrieb, setzte er ihre gemeinsame Zukunft aufs Spiel. Denn wenn ihm etwas zustoßen würde, er dort draußen starb, würde sie auf ewig bereuen ihm nie nahegekommen zu sein. Diese Argumente brachte sie nun ins Spiel, doch vergebens. Der Silberweißhaarige zeigte sich wieder einmal von seiner sturen Seite. "Kagome verstehe doch. Wenn ich diese Waffe finde, kannst du dich damit wesentlich besser schützen." Er hatte recht und tief in ihrem Inneren wusste die Heilerin es auch. In diesem Moment jedoch war sie für diese Erkenntnis nicht zugänglich. Später vielleicht, wenn sie genug Zeit hatte, darüber nachzudenken. Indessen schnappte sich Inuyasha einige Nahrungsmittel, packte sie in ein Tuch und prüfte sein Schwert. Dann trat er zu der Heilerin und umarmte sie. "Ich bin bald zurück", versprach er noch, bevor er an ihr vorbei zur Tür hinausging. Kagome blieb lange stehen und starrte ihm nach, dabei entging es ihr, dass sie genau unter dem von ihr aufgehängten Mistelzweig stand. Sie öffnete eine der Schriftrollen und las einige Zeilen. Mit dem Wissen, das auch ihr Freund den Inhalt kannte, stieg vor ihrem geistigen Auge Bilder der Vergangenheit empor. Kikyou in Inuyashas Armen, Kikyou, wie sie von Inuyasha geküsst wurde. Inuyasha, wie er sofort losrannte, sobald es eine Anzeichen der älteren Miko in der Nähe gab. Wieder und wieder musste sie daran denken, wie sehr sie damals litt. Es wurde so schlimm, das sie es kaum noch ertrug. Gepackt von Wut schmiss sie die Rolle in eine Ecke und unbedacht entfuhr es ihr sehr inbrünstig: "Ich wünschte, du hättest Kikyou niemals getroffen." Im nächsten Moment schien der Boden unter ihren Füßen zu schwanken. Ringsumher bildete sich feiner weißlicher Nebel und hüllte den gesamten Raum ein. Kagome wurde es schwindlig, Angst griff wie eine unsichtbare Hand nach ihr. Sie rief Inuyashas Namen, als sie den Kontakt mit der Wirklichkeit verlor, fiel scheinbar in eine Bodenlose Schwärze, wenn da nicht vor ihr eine helles Licht aufgetaucht wäre. Dennoch verlor die Miko das Bewusstsein. Geraume Zeit später fand sie nur langsam ihre Sinne wieder und versuchte sich zu orientieren. Der Boden unter ihrem Körper fühlte sich uneben an und schepperte leise, wenn sie eine Bewegungen vollführte. Zuerst tastete die Heilerin mit ihrer Hand vorsichtig auf der Erde entlang. Doch war es wirklich kahler Boden? Sie stellte etwas anders fest, packte einen Gegenstand der Rundungen aufwies. Mühsam öffnete sie ihre Augen, sah ein weißes, beinahe gleisendes Licht. Eine helle Gegend also. Als Nächstes betrachtete sie das merkwürdige Stück Stein in ihrer Hand. Ihre Augen weiteten sich, sie schrie und ließ den Schädel fallen. Nachdem sie den Kopf etwas hob, sich umsah, stellte sie zu ihrem Entsetzen fest, es gab nur Skelette, soweit ihr Blick in dem Nebel reichte. "Wie ich sehe, bist du wieder zu dir gekommen. Willkommen in meiner Welt, Kagome", erklang hinter der jungen Frau eine fremde Stimme, deren Klang, sie sofort als angenehm empfand. Sie hatte etwas Beruhigendes an sich. Trotzdem fuhr Kagome schnell herum und starrte das fremde Wesen an. Auf einem Gebilde, ähnlich wie ein Felsblock saß ein Dämon mit silberweißen Haaren und wundervollen goldenen Augen. Er trug weder eine Rüstung noch Waffen. Dennoch überkam sie eine bestimmte Ahnung, ihm schon einmal begegnet zu sein. Obwohl die Miko in ihren Erinnerungen kramte, kam sie nicht auf das Naheliegende. So wollte sie wissen, bediente sich dabei eines vertraulichen Tones: "Wer bist du?" Der Ausdruck in den goldenen Augen büßte nichts an Freundlichkeit ein, trotz das sich ein Hauch von Trauer darin einschlich. "Einst nannte man mich Taro. Ich war der Fürst der westlichen Ländereien und führte den Titel Inu no Taisho. Heute bin ich nur noch eine verblassende Erinnerung. " "Inuyashas Vater", äußerte Kagome laut. Sie hob ihren Kopf und sah sich erneut um. Dann begriff sie, an welchem Ort sie sich befand. Im Inneren des Skeletts, an dem Platz, wo sie bereits zweimal gewesen war. Taro saß genau auf der kreisrunden Erhöhung, woraus sie einst Tessaiga zog. "Derselbe", wurde ihre getroffene Feststellung noch bestätigt. Kapitel 3 - Schreckliche Folgen Kagome erfährt den Grund, weshalb sie bei Taro gelandet ist. Kapitel 3: Schreckliche Folgen ------------------------------ Da ich auf Animexx gefragt wurde, welche(s) Paar(e) ich geplant habe, habt ihr meine lieben Leser, denn Wünsche? Ich möchte nämlich noch nix verraten. Kapitel 3 - Schreckliche Folgen Inu no Taisho hatte genug Zeit, die Bewusstlose eingehend zu betrachten. Es war lange her, seit er ein weibliches Wesen im Arm gehalten hatte, vielleicht fand er die junge Frau deshalb anziehend. Ihr Charakter, sanftmütig, hilfsbereit und freundlich, gefiel ihm auf gewisse Weise. Sein Sohn konnte sich glücklich schätzen und der Hundedämon verstand nur zu gut, weshalb der Hanyou sie beschützen wollte. Für die nächste Zeit musste er nun diese Aufgabe übernehmen und sie auf eine seltsame Reise begleiten. Eine Reise mit ungeahnten Folgen, wohin sie am Ende führte, war noch nicht vorherbestimmt. Für einen Moment schmälerte Taro die Augen, denn die junge Frau rührte sich bereits. Dann setzte er seinen Gedanken fort. Kagome, die Gefährtin von Inuyasha wurde plötzlich zu ihm geschickt, weil er ihr helfen sollte. Es hatte ihn erstaunt, weshalb er aus seinem immerwährenden Schlaf geholt wurde, um jetzt hier zu sein und so dachte er darüber nach. Vor einigen Jahren, nachdem seine beiden Söhne So'unga besiegen konnten, er feststellte, dass sie beide ihre eigenen Weg gefunden hatten, dadurch keine Anleitung mehr von ihrem Vater benötigten, hatte er sich zur Ruhe begeben. Des Kampfes müde und kein Wesen nach Izayois Ableben in Aussicht, was ihm einen Lebenszweck ermöglichte, verzichtete er darauf weiterhin aus dem Zwischenreich heraus auf seine Kinder zu achten. Doch der kleine Fehler welche die Miko gerade begangen hatte, gab den Göttern Anlass zur Sorge und deswegen wurde er gebraucht. Während Taro so darüber nachdachte, überkam ihn ein leichtes zufriedenes Gefühl, das ausgerechnet die Heilerin seine Hilfe benötigte. Dann erlangte sie ihr Bewusstsein wieder, entdeckte ihn und er stellte sich vor. Die Miko aus Musashi betrachtete die Erscheinung eingehender. In dessen Augen sah sie die Weisheit des Alters, viel Wissen und Güte. Zu dem ruhte der Blick warm auf ihrer Person. Taro war ein stolzer, gut aussehender Dämon und sie erkannte winzige Ähnlichkeiten zu seinen Söhnen bei ihm. Dennoch zweifelte sie keinen Augenblick das er nicht nur freundlich, sondern ebenso sehr gefährlich sein konnte. Immerhin zählte er zu den mächtigsten Wesen. Nachdem sie sein Gesicht betrachtete, nahm sie seine Statur in Augenschein. Zum Schluss ruhte ihr Blick auf den Klauenhänden. Unmerklich zog der Dämon sie in seinen Bann. Lag es an den Zweifeln, die sie gerade beherrschten oder an Inuyashas komischen Verhalten. Sie sehnte sich nach Geborgenheit und Zuneigung. Ob unter anderen Umständen die Gefahr bestand, sie könnte sich zu Taro hingezogen fühlen? Denn er weckte heimliche Sehnsüchte ihn ihr. Besonders diese schlanken Finger hatten es ihr angetan. Dabei ertappte sie sich im nächsten Moment bei der Frage, ob er damit zärtlich über ihren Körper fahren konnte, so wie Inuyasha. Oder war er grob? Der Name des Hanyou war der ausschlaggebende Punkt. Ihre abschweifenden Gedanken verbannte sie in den äußersten Winkel. Sie kamen sicherlich nur daher, dass sie in Wirklichkeit solche Pläne mit dem Hanyou hatte. Viel wichtiger war jetzt herauszufinden, wieso alles passierte. "Wie komme ich hierher und weshalb?" Diesmal wurde der Blick des Dämons sehr ernst. Er richtete sich etwas auf und wirkte nun eher wie ein edler Fürst, der zu Gericht saß über seine Untertanen. "Beide Fragen kann ich dir beantworten. Es geht um deinen Wunsch. Deswegen bin ich hier. Genauer deswegen sind wir beide hier." Kagome schwieg abwartend, deshalb sprach Taro weiter: "Die Götter meinen es gut mit dir und geben dir die Chance deinen Wunsch noch einmal zu überdenken. Doch treffe die Entscheidung nicht voreilig!" Irritiert musste Kagome in Erfahrung bringen: "Welcher Wunsch, ich hatte mehrere in letzter Zeit?", still fügte sie noch hinzu: 'Besonders den einen. Endlich Inuyashas Gefährtin zu werden.' Der Hundedämon antwortete nicht mit Worten. Eine Handbewegung genügte und die Szene in ihrem Haus offenbarte sich der jungen Frau, als sie Kikyou verwünschte. Sobald die Heilerin daran erinnerte wurde, zeigte sich Blässe auf ihrem Antlitz. Obwohl sie die Worte im Zorn aussprach, meinte sie diese doch nicht ernst. Selbst als nichts mehr von dem Rückblick zu sehen war, starrte sie noch auf den Punkt. Erst nach einer Weile beschlich sie eine Ahnung, trotzdem wagte sie nicht, daran zu denken. Sie drehte sich nur zu dem Dämon um und leicht geschockt fragte sie: "Was passiert jetzt?" Taro stand auf, kam auf Kagome zu und fasste sie unter ihr Kinn, hob es etwas an, damit er der Schwarzhaarigen in die Augen sehen konnte. "Deinen Zorn auf Inuyasha kann ich nachvollziehen. Immerhin hat er dich oft allein gelassen um diese verstorbene Miko aufzusuchen. Doch er hatte seine Gründe. Ich werde dir nichts vorschreiben, da nur du allein einen anderen Wunsch aussprechen kannst. Bevor du es tust, denke genau nach. Doch vorher wirst du mit den möglichen Folgen konfrontiert. Meine Aufgabe ist es dir zu zeigen, welche das sind. Deswegen gehen wir zusammen auf eine Reise." Inzwischen hatte sich der ehemalige Fürst abgewandt und ging zum Rand seines skelettartigen Körpers und holte dort einen Gegenstand hervor. "Sie wird dir sicherlich gefallen", murmelte der Dämon. Etwas irritiert sah er sich danach um und entdeckte wenig später eine Schwertscheide auf dem Boden. Diese nahm er auf und verstaute seine Waffe darin. Die Miko beobachtete ihn, bei seinem tun, bis sie das Schwert erkannte. "So'unga?", keuchte sie leise auf. Der Dämon unterbrach kurz seine Handlung, blickte auf die junge Frau und erklärte dann: "Der Geist existiert nicht mehr, da das Juwel gereinigt wurde. Es ist nicht mehr so mächtig wie einst. Meinen Zwecken genügt es." Danach setzte er einige Schritte, gelangte durch eine Öffnung aus dem Skelett heraus und wartete dann auf Kagome. Da sie nicht reagierte, weil sie alles nur für einen Albtraum hielt, forderte er sie auf: "Du willst in deine Welt zurück, also folge mir!" Die Schwarzhaarige fing sich und beeilte sich aufzuschließen. Während Taro voranging, lief sie ihm hinterher. Wohin der Weg führte, war ihr unklar. Sie schlugen nicht die Richtung zum Tor ein, sondern wanderten in die entgegengesetzte Richtung. Erst nach einer Weile wollte sie wissen: "Gibt es denn mehrere Tore? Myouga und auch Totosai wissen sie davon?" "Kein Lebender kann denselben Weg zweimal benutzen, es sei denn, er besitzt Tenseiga. Es gibt jedoch einen geheimen Tunnel, der uns in das andere Reich bringt", erhielt sie eine Erklärung. Der Dämon drehte sich ein wenig und beobachtete sie. Dann hatte Kagome ihn eingeholt und sie liefen weiter. Diesmal passte der ehemalige Fürst seine Geschwindigkeit der, der jungen Frau an. Für einen Moment hatte er nämlich vergessen, dass sie ein Mensch war. So wanderten sie den ganzen Tag, bis sie irgendwann an ein Gebirge ähnliches Gebilde kamen. Es türmte sich vor ihnen hoch auf und bestand aus scharfkantigen schroffen Felsspitzen. Taro packte die junge Frau einfach ohne ein Wort zu verlieren und legte den restlichen Weg in großen Sprüngen zurück. Erst am Ziel setzte er Kagome wieder ab, welche dann die Felsen genauer betrachtete. Mit dem Finger strich sie über eine Kante und schnitt sich dabei fast in die Haut. Es war beinahe so scharf wie gebrochenes Glas. Jetzt verstand sie auch weshalb Myouga diesen Weg nie erwähnte, falls er überhaupt davon wusste. Kein lebendes Wesen konnte einen Fuß in das Gebirge setzen, ohne Verletzungen davon zu tragen. "Danke", sagte die deshalb leise und erhielt ein Nicken. Hier oben auf dem kleinen Plateau war der Boden eben, wie glatt poliert und unmittelbar in ihrer Nähe fand sich der Eingang zu der Höhle. Dorthin strebte Taro nun, sodass die Heilerin ihm nacheilte. Am Eingang blieb der Dämon stehen, orientierte sich und hob eine Fackel auf, die er seiner Begleiterin reichte. "Die wirst du brauchen." Schon wollte sie verwundert fragen, wie sie diese entzünden konnte, als sie unweit von ihrer Position einen Lavatümpel entdeckte. Sie hielt die Fackel dort hinein und die große Hitze entfachte den Brennstoff. Nun mit mehr Licht bewaffnet wagte die Miko sich ein Bild von der Gegend zu machen. Auch im Inneren der Höhle herrschten schroffe Felsen vor, ein enger kaum sichtbarer Weg und stellenweise tiefe Abgründe, kein sehr einladender Ort. "Bleibe dicht hinter mir und tastete dich an der Wand entlang!", riet der ehemalige Fürst des Westens, bevor er losging. Kagome betrachtete noch einen Moment den Abgrund, dann holte sie tief Luft, nahm ihren ganzen Mut zusammen und folgte dem Vorausgegangenen. Sie setzte ihre Schritte vorsichtig und blieb oft stehen, um den Weg eingehend zu betrachten. Der Hundedämon wartete dann immer geduldig, ohne ein Wort zu sagen, auf sie. Deswegen zeigte sie ihre Angst nicht und lief ihm tapfer hinterher. Später durchquerten sie eine größere Halle und schlüpften erneut durch einen engen Gang. Langsam machte sich bei der Miko Erschöpfung breit, sie schwitzte und ihre Zunge klebte schon fast an ihrem Gaumen. "Warte hier!", befahl Taro der schwarzhaarigen Frau als sie eine kleinere Kammer erreichten. Der Boden lud zum Sitzen ein, sodass sich Kagome niedersinken ließ. Sie schloss ihre Augen und hatte ganz sicher nicht vor sich in nächster Zeit von der Stelle zu rühren. Unmittelbar in der Nähe musste es einen Lavastrom geben, der Hitze abstrahlte oder sie waren recht nah bei einem Vulkan. Obwohl sie nichts verlauten ließ, bemerkte der ehemalige Fürst doch, wie seine Begleiterin immer langsamer wurde und schwächer. Deswegen ließ er sie für einen Moment allein, ging den Weg etwas zurück und witterte dann in der Luft. Es dauerte nicht lange, bis er einen Abzweig gefunden hatte, der ihn direkt zu einer der unterirdischen Quellen führte. Dennoch konnte er nicht sofort aus dieser ersten Möglichkeit Wasser schöpfen, sondern musste noch weiter laufen. Der hohe Schwefelgehalt im Wasser war gefährlich für Menschen. Nach einer Weile des Suchens hatte Taro Glück und fand klares Wasser, welches von der Oberfläche durch verwittertes Gestein hindurchsickerte und sich in einer kleinen natürlichen Zisterne sammelte. Daraus schöpfte er etwas ab und brachte es seiner Mitreisenden. Gierig genoß Kagome das Wasser und es machte ihr nicht einmal etwas aus, das sie aus einem halben Schädel trinken musste. Sie stellte sich einfach vor, es handelte sich um einen edlen mit Juwelen besetzten Kelch. Der Inhalt auf jeden Fall, kam ihr wie das Kostbarste vor, was sie je getrunken hatte. Danach löschte der silberweißhaarige Dämon die Fackel, zog die junge Frau zu sich heran und riet ihr: "Schlaf!" Die Miko wollte protestieren, da sie nicht glaubte Ruhe zu finden, wenn sie so nah an Inuyashas Vater lehnte. Doch die Erschöpfung übernahm die Kontrolle. Sich geborgen und sicher fühlend, weich gebettet zu sein, dadurch fielen der jungen Frau die Augen zu und schon schlummerte sie tief. Mit einem traurigen Blick betrachtete der Lord seine Begleiterin. Sie benötigte die Ruhe dringend, denn schon am nächsten Tag musste er sie mit den Folgen ihres Wunsches konfrontieren. Dem Tod seines Sohnes. Kapitel 4 - Ein streng behütetes Geheimnis Obwohl Kagome Inuyashas dämonische Seite bereits kennt, ist sie erneut entsetzt. Dann erfährt sie, weshalb der Hanyou überhaupt den Wunsch hegte, ein vollwertiger Dämon zu werden. Kapitel 4: Ein streng behütetes Geheimnis ----------------------------------------- Danke für eure Meinungen und eure Kommentare. Ich werde den Verlauf nicht mehr ändern. Ursprünglich hatte ich die FF bereits komplett und deswegen folge ich meinen Erinnerungen. Ich werde auch in Zukunft beides schreiben Inu & Kago, sowie Papa & Kago. Mir spuken jetzt schon wieder viele Ideen durch den Kopf, muss mich also sehr bremsen ;) Kapitel 4 - Ein streng behütetes Geheimnis Sobald Kagome wieder aufwachte, trank sie ein wenig Wasser und dann setzten sie ihren Weg fort. Obwohl sie sich stets auf den Weg konzentrierte, schweiften ihre Gedanken ab. Sie dachte über Taro nach und versuchte sein Verhalten ihr gegenüber zu analysieren. Er unterschied sich von Inuyasha in vielerlei Hinsicht. Auf Reisen mit dem Hanyou musste sie ihn öfters daran erinnern Pausen einzulegen. Manchmal vergaß er sogar, dass sie Essen oder Schlaf dringender benötigte als er. Doch bei ihrem jetzigen Begleiter war das nicht notwendig. Obwohl der Blick und die Sinne des Dämons nach vorn gerichtet waren, so behielt er die junge Frau aus den Augenwinkeln im Blickfeld. Er passte sich ihr an, wurde langsamer, wenn der Pfad schwieriger wurde und sie nicht mehr leichtfüßig vorwärtskam. Taro reichte ihr in gewissen Abständen wortlos Wasser. Er behütete sie still, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Der ehemalige Fürst konnte mit Menschen umgehen, ging auf ihre Bedürfnisse ein, zeigte im Prinzip eine weiche Seite, ohne dabei schwach zu wirken. Im Gegenteil, trotz des Schutzes, den er der Heilerin gewährte, blieb er ein äußerst gefährlicher unberechenbarer Dämon und es fiel ihr schwer, ihn zu durchschauen. Es mochte widersprüchlich wirken, doch zu Taro passte es, es war seine Art. Um so länger sie zusammen waren, um so faszinierender fand sie den Vater ihres Freundes. Gern würde sie ihm Fragen stellen, mehr über ihn erfahren, doch sie entschied sich dagegen. Irgendwann würde die Reise enden und sie sich wieder voneinander trennen. Kagome seufzte leise, geriet dabei unbeabsichtigt in Gefahr und nur Taros blitzschnelle Reaktion bewahrte sie vor einem Absturz. Sie setzte ihre Füße zwar vorsichtig und betrachtete den Boden, um nicht abzurutschen. Da ihre grüblerischen Gedanken sie ablenkten, unterschätzte sie sich und platzierte ihren Fuß zu nah am Abgrund. Der Rand brach weg und sie verlor fast ihr Gleichgewicht. Starke Arme griffen nach ihr und hielten sie fest. Die Schwarzhaarige klammerte sich an ihren Retter, während sie in die Schwärze starrte und beobachtete, wie weitere kleine Steinchen ins Rutschen kamen und dort hinunter polterten. Es dauerte lange, bis das fallende Geräusch verstummte. Der ehemalige Fürst wusste offenbar, was in ihr vorging, denn er fasste ihr Kinn, drehte ihren Kopf und zwang sie so direkt in seine Augen zu blicken. "Kagome", fragte er leise und verbarg seine Sorge nicht. Sie fing sich wieder, nickte und löste dann den Griff ihrer verkrampften Hände aus dem Stoff der Kleidung, wo sie Halt gesucht hatte. "Ich werde aufpassen", versprach die Miko. "Du kannst dich an meinem Fell festhalten", bot er an. Einen Moment war Kagome versucht, die Hilfe anzunehmen. Doch sie lehnte ab: "Es wird schon gehen." Nachdem der Hundedämon sie einen Moment musterte, wandte er sich ab, ohne seine Bewunderung offen zu zeigen. "Gut", murmelte er. "Ich lasse nicht zu, dass du stürzt", versprach er im Anschluss und sie wusste, dass sie den Worten vertrauen konnte. Bevor sie nur eine Handbreit gefallen sein würde, hätte er sie abgefangen. Diese Gewissheit half ihr, sich den restlichen Weg zu konzentrieren. Bald verbreiterte sich der Pfad und nicht lange danach schimmerte vor ihnen Tageslicht. Als sie darauf zu gingen, erreichten sie den Ausgang und dann standen sie im Freien. Kagome atmete die saubere Luft tief ein, sah sich in der Gegend um. Noch immer befand sie sich in einem Gebirge und außer Stein bot sich ihr nicht viel. Nur weit entfernt, am Horizont, entdeckte die Heilerin grüne Stellen, vermutlich Felder und ein Waldgebiet. Als sie sich umdrehte, um noch einmal die Höhle zu betrachten, stellte sie fest, diese gab es nicht mehr. "Ein Bannkreis", sprach sie ihre Vermutung aus und durch ein Nicken bestätigte ihr Begleiter dies. Lange ließ er nicht zu, das sie sich ausruhte, sondern er drängte zum Aufbruch. Diesmal befahl Taro der jungen Frau sich an seinem Fell festzuklammern, da er den Berg schnell hinter sich bringen wollte. Er erhob sich in die Luft, flog über mehrere Täler hinweg und landete dann am Rand eines Waldes. Hier musste sie eine Zeit lang allein ausharren, weil der Dämon für Nahrung sorgte. Später sollte sie ruhen. Da die Reise sie doch mehr erschöpft hatte, als sie dachte, schlief sie schnell ein. Am anderen Morgen erwachte die Miko an einem anderen, ihr unbekannten Ort. Bevor sie fragen konnte, erklärte der Dämon: "Wir sind am Ziel. Nun wirst du mit den Folgen deines Wunsches konfrontiert." Kagome erbleichte ein wenig, denn sie befürchtete das Schlimmste. Sie blieb vorerst stumm, weil sie abwarten wollte. Der ehemalige Fürst sprach bereits weiter: "Nachdem mein Sohn von seinem Onkel verjagt wurde, verbrachte er viele Jahre allein in der Wildnis. Er wünschte sich immer, ein vollwertiger Dämon zu werden. Da er und Kikyou sich nicht begegneten, Inuyasha aufgrund eines falschen Hinweises sich statt nach Musashi, südlich wandte, traf er auf eine Bande Räuber. Sie gerieten aneinander, mein Sohn wehrte sich und tötete viele von ihnen. Es gab eine Zeugin, die entkam und in einem nahe gelegenen Schrein davon berichtete." Nun schwieg der Dämon und deutete in eine bestimmte Richtung. Die schwarzhaarige Frau aus der Neuzeit folgte dem Fingerzeig und entdeckte zwischen einer Baumgruppe die ersten Stufen, die zu einer Tempelanlage führten. Im gleichen Moment, unweit davon schlenderte ihr Freund durch die Gegend. "Inuyasha", rief sie. Doch Taro nahm ihr sofort die Illusion: "Er kann uns weder sehen noch hören." Danach griff er die Hand der Miko, zog sie näher zum Schauplatz hin, damit ihnen nichts entging. Die Treppe herab eilten mehrere Menschen, wovon einer rief: "Bleib stehen Monster, damit wir dich vernichten können!" Frech rief der Hanyou: "Keh, versucht es doch." Dann rannte er los. Weit kam er nicht, denn ein Netz senkte sich zwischen den Baumkronen herab und hüllte ihn ein. Inuyasha hob seine Klauenhände, begann die Fasern zu zerteilen. Da es mit heiliger Magie getränkt war, zogen sich die Maschen stattdessen immer enger zusammen, fesselten ihn fast. Trotzdem gab er nicht auf, strengte sich noch mehr an, bis es ihm gelang das Netz zu zerstören. Sein Triumph dauerte nicht lange an, Pfeile trafen seinen Körper und dann rannten weitere Menschen herbei mit gezückten Waffen. Konnte der Hanyou sich am Anfang noch erfolgreich wehren, forderten seine unzähligen Wunden und der hohe Blutverlust seinen Tribut. Plötzlich wich der Silberweißhaarige zurück, knurrte und hockte sich nieder. Kagome zog in diesem Moment die Luft geräuschvoll ein: "Nein", schrie sie entsetzt, denn sie wusste genau, was jetzt passieren würde. Eine Hand legte sich beruhigend auf ihre Schulter, trotzdem verspürte sie keinen Trost. Die Augen ihres Freundes verfärbten sich, seine Fangzähne wuchsen ein Stück und auch seine Klauen wurden länger. Er verlor die Kontrolle über seine dämonische Hälfte. Die Menschen hatten das Ungeheuer geweckt, da sein Leben bedroht war, übernahm sein Instinkt und leitete ihn. Kaum hatte die Verwandlung eingesetzt, preschte Inuyasha nach vorn, ging unbarmherzig auf seine Angreifer los und metzelte fast alle nieder. Der Heilerin lag: "Mach Platz", auf den Lippen um ihn zu stoppen, doch der hilfreiche Rosenkranz fehlte. Deswegen musste sie hilflos mit ansehen, wie der Hanyou weiter wütete, bis es dem stärksten Hoshi gelang, ihn aufzuhalten. Der Mönch bannte den außer Kontrolle Geratenen in einem magischen Kreis. Bewusstlos brach Inuyasha zusammen und blieb liegen. Inzwischen ging die Sonne unter und versah die Landschaft mit einem blutroten Schimmer. Obwohl sie wusste, dass ihr Freund noch am Leben war, durchfuhr sie ein kalter Schauer. "Etwas stimmt nicht", flüsterte sie, aus Angst ihre Stimme konnte jemand vernehmen. Sie drehte sich zu Taro um und entdeckte dessen gequälten Gesichtsausdruck. Seinen Sohn sterben zu sehen musste ihn schrecklich belasten. Jetzt warf der ehemalige Fürst einen Blick hinauf zu den Wolken und deswegen verstand Kagome. Ungern sprach sie es aus, da sie das Gefühl hatte, dadurch erst recht das Unheil heraufzubeschwören. "Heute ist Neumond." Der Hundedämon nickte. "Als Mensch werden seine Verletzungen bei ihm nicht heilen. Bevor die Sonne aufgeht, stirbt mein Sohn." Er drehte sich um, packte Kagome und trug sie einfach fort. Sie wollte protestieren, zu ihrem Freund gehen, um ihm zu helfen, doch sie brachte kein Wort hervor. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Es dauerte eine Weile, bis sie begriff, was es bedeutete. Indem Inuyasha auf Kikyou traf, Kaedes ältere Schwester dem Hanyou eine Chance gab, sich zum positiven zu ändern, wurde sein Leben gerettet. Bis zu dem Zeitpunkt als Kagome aus Wut die falschen Worte aussprach, beeinflusste sie auch Inuyashas Entwicklung zum Guten. Während sie so nachdachte, fiel ihr überhaupt nicht auf, wie Taro sie intensiv betrachtete. Erst seine Stimme brachte sie wieder zurück in die Gegenwart. "Dein Ausdruck verrät mir, du hast es begriffen." Die Heilerin nickte und deshalb fuhr er fort: "Dann bist du auch bereit für Inuyashas Geheimnis. Ich offenbare dir jetzt den wahren Grund, weshalb er das Juwel wollte, den Wunsch verspürte, ein Dämon zu werden. Es ist auch die Ursache, warum mein Sohn sich nicht zwischen euch beiden entscheiden konnte, denn er wollte nur beschützen, da er sich euch beiden verpflichtet fühlte." Kaum hatte er ausgesprochen, verschwand alles in dichten undurchdringlichen Nebel. Als er sich wieder lichtete, befanden sich die beiden Reisenden an einem neuen Ort. Vor ihnen stand ein Anwesen und unweit davon gab es ein kleines Dorf. Doch die Häuser brannten lichterloh, Kämpfte tobten und Menschen starben. Bald jedoch siegten die Bewohner und die Soldaten des vornehmen Hauses. Die meisten Gegner ergriffen die Flucht. Sofort kümmerten sich die Überlebenden um die Verletzten, bargen ihre Toten und begruben sie. In dem großen Anwesen fand man ebenso mehrere Leichen, die jedoch durch den verheerenden Brand unkenntlich waren. So konnte keiner die Opfer identifizieren. Erst am kommenden Tag tauchte Inuyasha auf, fragte die Leute aus und suchte offenbar ein bekanntes Wesen. Bevor Kagome eine Frage stellen konnte, erläuterte der Dämon an ihrer Seite näher: "Nachdem mein Sohn etliche Jahre allein durch die Gegend zog, gelang es ihm eines Tages eine gleichaltrige Hanyou zu retten. Er brachte sie nach Hause und erhielt zum Dank ein Obdach. Die Mutter der Kleinen, eine Hundedämonin nahm Inuyasha auf, unterrichtete ihn und vermählte ihre Tochter mit ihm. Sie waren jung, unerfahren aber alt genug um ihr erstes intimes Erlebnis bewusst zu genießen. In dieser Nacht übernahm Inuyashas Instinkt die Kontrolle, der Wunsch sich zu paaren, der in allen Hunden steckt, wenn sie eine läufige Hündin treffen, gewann die Oberhand. Es ging nicht ohne Verletzungen vonstatten und deshalb rührte mein Sohn seine Gefährtin nie wieder an. Allerdings hatte bereits die erste Nacht Folgen und an dem Tag, als der Überfall stattfand, lag sie in den Wehen. Sie entkam zum Glück, doch dadurch wurden sie getrennt. Inuyasha weiß nun nicht, das seine Gefährtin und seine Tochter am Leben sind." Kaum schwieg ihr Begleiter, drehte sich die Miko zu ihrem Freund um. Dieser rannte verzweifelt durch die schwelenden Überreste des Gebäudes, suchte überall und rief einen Namen. Kapitel 5 - Kagome, was ist mit dir? Während Kagome durch die Vergangenheit reist, bekommt Inuyasha ein schlechtes Gewissen und kehrt um. Kapitel 5: Kagome, was ist mit dir? - Version A: Inu & Kago ----------------------------------------------------------- Mit meiner Anfrage habe ich mir mehr geschadet als genutzt? Nicht ganz oder? Ich probiere mal etwas Neues und schreibe für meine lieben Leser beide Paare. Es wird also eine FF mit zwei verschiedenen Enden werden. Ein Teil steht ja schon und für die andere Version habe ich genug Ideen. Damit mache ich beide Lager glücklich. Ich glaube, bisher hat das auch noch kein andere Autor geschrieben oder? Ich werde jetzt allerdings zuerst Inu & Kago verfassen. Danach kommen Papa & Kago dran. Geigt mir ruhig eure Meinung dazu. Kapitel 5 - Kagome, was ist mit dir? Obwohl Kagome weiterhin ihren Gefährten beobachten wollte, drängte Taro zum Aufbruch. "Gehen wir!" Die junge Frau warf noch einen Blick auf den verzweifelten Hanyou und eilte dann dem Dämon hinterher, da sie nicht den Anschluss verlieren wollte. Dessen Gestalt wurde nämlich schon von dem plötzlich aufkommenden Nebel verschluckt, was ihr sagte, sie wechselten erneut die Zeitzone. Sie fand die ganze Reise interessant, wenn auch ungewöhnlich und war neugierig auf das Kommende. Auf keinen Fall rechnete sie damit in Musashi zu landen in Kikyous Nähe. Hier musste sie deren siegreichen Kampf gegen Tsubaki ansehen, aus dem die Miko geschwächt hervorging. In wenigen Wochen erholte sich Kaedes ältere Schwester von ihren Verletzungen und setzte ihre Arbeit, das Böse zu bekämpfen, fort. Doch sie fand nie Ruhe, das Juwel der vier Seelen wurde von unzähligen Lebewesen begehrt. So auch von dem Halbdämon Naraku, der einst als Onigumo geboren wurde. Da er jedoch gegen Kikyous spirituelle Kräfte nicht ankam, ging er auf Reisen, um stärker zu werden. Eines Tages wurde die Miko wieder überfallen, stand allein einer Übermacht gegenüber, trotzdem gelang es ihr, das Juwel zu beschützen. Sie erhielt unzählige Wunden und demzufolge forderte der hohe Blutverlust ihr Leben. Noch am selben Tag erlag sie ihren schweren Verletzungen. Kaede, ihre jüngere Schwester, zu dem Zeitpunkt selbst noch ein Kind, erfüllte ihren letzten Wunsch und verbrannte Kikyous Körper zusammen mit dem Juwel der vier Seelen. So überdauerte es bis in die Neuzeit und erst an dem Tag, als Kagome durch Lady Tausendfuß durch den Brunnen in die Vergangenheit gezogen wurde, manifestierte sich diese Macht erneut im Mittelalter. Zusammen mit Taro fand sich Kagome nun am heiligen Baum wieder, an dem Ort wo eigentlich Inuyasha versiegelt sein müsste. Niemand musste es der jungen Frau aus der Neuzeit sagen, sie erkannte auch so den sich gerade abspielenden Moment. Lady Tausendfuß verfolgte ein junges Mädchen, welches vor wenigen Stunden erst durch den Brunnen aus der Neuzeit in die Vergangenheit gezogen wurde. Es war ihr anderes Ich, Kagome, welche verzweifelt versuchte zu entkommen. Nachdem der Dämon viele Dorfbewohner tötete, den ganzen Ort verwüstete und später noch Kaede erwischte, floh sie immer noch vor der Gefahr. Selbst ihr Sprung in den Brunnen rettete sie am Ende nicht, Lady Tausendfuß packte das andere Mädchen aus der Neuzeit, schleuderte sie durch die Gegend und zusammengekrümmt blieb sie am Rande der Wiese liegen. Obwohl Taro die Gefährtin seines Sohnes festhielt, riss sie sich los und rannte dorthin. Doch sie konnte ihrem anderen Ich nicht helfen, sie nicht einmal berühren. Ihre Hände glitten hindurch, als ob sie durch Wasser fuhr. Den Wunden nach zu urteilen, fiel das Mädchen mit dem Kopf  auf einen Stein. Doch auch die unzähligen Knochenbrüche konnte die Ursache für deren Ableben sein. Mit Tränen in den Augen blickte sie auf ihren Begleiter und fragte: "Warum?" Der silberweißhaarige Hundedämon ging zu ihr, nahm sie in den Arm und erklärte: "Aufgrund deines Wunsches, Kagome. Inuyasha traf nie auf Kikyou. Deswegen konnte die Miko ihn nie versiegeln, und als du die Hilfe meines Sohnes gegen Lady Tausendfuß brauchtest, war er nicht an den Baum geheftet." Während sie ihre Tränen trocknete, verstand Kagome nun endgültig was ihr Wunsch anrichten würden und tief in ihrem Inneren verspürte sie Reue. Denn sie wusste, ihr eigener Tod wäre noch lange nicht das Ende. So viele Lebewesen, die von Inuyasha und ihrer Hilfe profitierten, mussten sicherlich ebenso darunter leiden. Das sprach sie nun laut aus. Inzwischen hatte ehemalige Fürst des Westens die junge Frau von dem schrecklichen Schauplatz fortgeführt und bat sie dann: "Schließ die Augen, wenn du bereit bist, den Rest zu sehen." Bevor sie dem nachkam, blickte Kagome lange in die goldenen Augen des Dämons. Dann stellte sie sich der grausamen Wahrheit. Nach dem ihr anders Ich verstarb, gab es niemand der mächtig genug war, um Lady Tausendfuß aufzuhalten. Mit ihrer Beute, dem Shikon no Tama, zog sie durchs Land und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Erst Naraku gelang es, den Dämon zu besiegen und mithilfe des Juwel wurde der Hanyou stärker und stärker. Sein Aufstieg zum mächtigsten Wesen in Japan forderte viele Opfer. Kougas Wölfe, das gesamte Dorf der Dämonenjäger, darunter Sango und Kohaku. Irgendwann stand Naraku vor dem westlichen Anwesen und eroberte es. Obwohl Sesshomaru ihm erbitterten Widerstand leistete, fiel er zum Schluss im Kampf und wurde absorbiert von dem Spinnenhanyou. Am längsten widerstand der Hoshi Miroku, doch dessen Tod erfolgte alsbald danach. Sein Windloch saugte ihn ein und er hinterließ nicht einmal einen Erben. Obwohl Kagome nicht länger hinsehen wollte, konnte sie ihren Blick nicht von den Verwüstungen abwenden, die sie mit ansehen musste. Version A: Inu & Kago Eine Stimme riss sie aus diesem Albtraum: "Nun siehst du, wie wichtig es war, das mein Sohn auf Kikyou traf. Wenn du jedoch an deinem Wunsch festhältst, wird genau das passieren." Kagome ballte ihre Hände zu Fäusten und flüsterte: "Niemals lasse ich das zu." Sie drehte sich um und wollte ihrem Begleiter sagen, was sie vorhatte. Doch der Dämon löste sich gerade in Luft auf und seine letzten Worte drangen an ihr Ohr: "Lebe wohl und sei mit meinem Sohn glücklich, Kagome." Die junge Frau setzte ein paar Schritte vorwärts, aber Taro blieb verschwunden. Als sie ihn rief, antwortete er nicht. Stattdessen hörte sie Inuyashas Stimme plötzlich. Wie in der Hütte drehte sich plötzlich alles um sie herum, es wurde neblig und dann fiel sie. Ohne auf Kagome oder ihre Gefühle Rücksicht zu nehmen, stürmte Inuyasha aus der Hütte und wanderte los. Er wollte ihr die Waffe schenken, und wenn sie dieses Geschenk dann in den Händen hielt, verzieh sie ihm sicherlich. Er verließ Musashi, lief nach Westen, langsam am Anfang, dann immer schneller. Nach einer reichlich zurückgelegten Strecke blieb er stehen und sah zurück. Die Sicht zum Dorf wurde ihm durch einen breiten Streifen Wald versperrt, dennoch sah er in Gedanken die Hütte, in der sie zusammenlebten, geistig vor sich. Obwohl er es eilig hatte, rührte er sich nicht von der Stelle. Dieser enttäuschte Blick, der Schmerz in den Augen der Freundin, ging ihm einfach nicht mehr aus dem Sinn. Deswegen rätselte er nun, ob es noch eine andere Möglichkeit gab. Es war ja nicht so, das Kaede unbedingt auf Kagome angewiesen war. Kranke, die selbst laufen konnten, suchten von sich aus eine der beiden Heilerinnen auf. Nur selten mussten sie die Häuser der Bedürftigen betreten. Wenn er mit der alten Hexe sprach, ihr alles erklärte würde sie sicherlich ein paar Tage allein zurechtkommen. Entschlossen begab der Hanyou sich auf den Rückweg. Zwar wollte er die Reise nicht verschieben, doch er würde seine Freundin einfach mitnehmen. Somit ging Kagomes Wunsch in Erfüllung, da sie den bestimmten Tag nicht ausfallen lassen mussten. Er würde sicherlich eine Höhle finden, wo sie ihren blöden Mistelzweig aufhängen konnte. Da Inuyasha sich beeilte, brauchte er bis Musashi weniger Zeit als in die andere Richtung. Er stürmte in die Hütte und blieb wie erstarrt stehen. Für einen Moment setzte sein Herz aus, Angst kroch in ihm hoch und der Gedanke seine Gefährtin verloren zu haben, lähmte ihn einen Moment. Dann fing er sich schnell wieder, kniete sich neben sie nieder und untersuchte den Körper der Miko. Weder Blut noch eine Wunde fand er zu seiner Erleichterung. Die schwarzhaarige Frau lag nur bewusstlos auf dem Boden. Inuyasha hob sie hoch, trug sie zum Lager hinüber und bettete sie sanft auf die Matte. Dann streifte er über Kagomes Gesicht, flüsterte ihren Namen. Wie lange mochte sie bereits ohnmächtig sein und vor allem weshalb. Am besten er holte Kaede, damit diese feststellen konnte, was der Schwarzhaarigen fehlte. Gerade erhob er sich, als sich die Miko rührte. Sie murmelte: "Inuyasha." Sofort nahm er, neben ihr wieder Platz, ergriff ihre Hand: "Kagome, was ist mit dir passiert?" Erst jetzt öffnete die junge Frau schwerfällig ihre Augen, versuchte sich zu orientieren. Es dauert nicht lange, bis sie begriff, immer noch in der Hütte zu sein. Erst danach fokussierte Kagome ihren Blick auf ihren Gefährten und fiel ihm im nächsten Augenblick um den Hals. "Du lebst." Etwas verwirrt antwortete der Hanyou: "Weshalb denn nicht. Ich war doch nur ganz kurz fort, nicht einmal einen halben Tag." Diesmal reagierte die Miko nicht gleich, sondern versuchte sich zu erinnern. Ein Blick nach draußen zeigte ihr, dass es noch nicht einmal Mittag war. Wenn Inuyashas Aussage stimmte, dann konnte sie unmöglich mehrere Tage fort gewesen sein. Ihr Erlebnis handelt es sich dabei nur um einen Traum? Das würde nämlich einiges erklären. "Ich brauche noch einen Moment", bat die Heilerin. "Holst du mir etwas zu trinken!" Inuyasha rannte sofort los und brachte nicht nur frisches Wasser, sondern auch Kaede mit. Die ältere Frau vermutete, das Kagome in letzter Zeit sich übernommen hatte, einfach zu viel und zu schwer arbeitete, weil sie, sie entlasten wollte. Ihr Körper hatte deshalb die Ruhe gefordert, die Kagome ihm verwehrte. In den nächsten Tagen ruhte die junge Frau aus der Neuzeit und hatte ausgiebig Zeit über das merkwürdige Erlebnis nachzudenken. Dann entschloss sie sich, es dem Hanyou zu erzählen. Dieser hörte interessiert zu, unterbrach sie jedoch nur einmal. Nämlich als sie von der angeblichen Gefährtin anfing. "Heh, ich kenne keine Hanyou." "In meinem Traum gab es aber eine", erklärte Kagome und forderte dann: "Jetzt lass mich zu Ende erzählen!" Sie fuhr dann fort und wurde nicht noch einmal unterbrochen, bis sie geendet hatte. Danach wurde der Hanyou sehr nachdenklich. Es lagen ihm viele Dinge auf der Zunge, doch er sprach nichts davon aus. Er nahm die Freundin einfach nur in die Arme und dann küsste er sie. Lange herrschte Stille zwischen ihnen beiden, bis Inuyasha diese brach: "Weißt du, was dich von Kikyou unterscheidet?" Da sie den Kopf schüttelte, erklärte der Halbdämon: "Du hast mich akzeptiert, so wie ich bin. Kikyou wollte, dass ich mich ihr anpasse, menschlich werde. Dennoch habe ich sie immer nur beschützen wollen, so wie dich." Sanft strich die Miko ihrem Gefährten über das Gesicht, streichelte seine süßen Ohren und spielte mit den silberweißen Haaren. Diese liebevolle beschützende Art mochte sie an ihm. "Du musst mir nichts erklären, Inuyasha. Ich habe immer akzeptiert, das Kikyou Teil deines Lebens ist. Mein Verhalten heute Morgen ist deswegen töricht gewesen." Sie schmiegte sich in die Arme des Hanyou und dabei fiel ihr Blick auf den Mistelzweig. Sie merkte nicht einmal, dass sie vernehmlich flüsterte: "Ich wünsche mir, das Inuyasha nicht länger leiden muss und immer glücklich ist." "Das bin ich doch bereits, du Närrin", entgegnete der Freund und Kagome zuckte erschrocken zusammen. Vor Verlegenheit brachte sie kein Wort heraus. Deshalb wollte Inuyasha noch wissen: "Der Mistelzweig hat eine große Bedeutung für dich. Zwar hast du mir einiges erzählt aber da ist noch mehr?" Die Heilerin lächelte, stand auf und zog ihren Gefährten bis zur Tür, wo er hing. Dann legte sie ihre Arme um den Nacken des Hanyou und sagte: "Ja. Es heißt, ein liebendes Paar, welches sich unter dem Zweig küsst, bleibt auf ewig glücklich zusammen." Der Silberweißhaarige legte seinen Kopf ein wenig nach hinten, sah nach oben und betrachtete den Zweig lange. "Kagome willst du dich mit mir vermählen?", fragte er dann unvermittelt. "Ich meine so richtig, nicht nur auf Probe, wie es bei manchen Familien üblich ist." Näher musste Inuyasha nicht darauf eingehen, da sie inzwischen viele Bräuche der Sengoku Zeit studiert hatte. In einigen Dörfern vermählte man sich erst offiziell, wenn ein Kind unterwegs war. Doch so lange wollte Kagome nicht warten. Dennoch würde sie nach dämonischen Gesetz das Eigentum des Hanyou werden, wenn sie sich ihm am Weihnachtsabend hingab. Dazu war sie schon länger bereit, deshalb stimmte sie zu. Daraufhin küsste Inuyasha sie, wie noch nie zuvor. Verführerisch. Sie empfand den Kuss einfach als himmlisch. Bevor sie jedoch das Lager zum ersten Mal teilten, bestand der Hanyou als Erbprinz des Westens auf die dämonische Verbindungszeremonie und überraschte Kagome damit. Dadurch wusste sie, ihre Verbindung würde nicht nur durch einen alten Brauch gefestigt sein, sondern auf Dauer bestehen. Noch bevor ihre erste Tochter geboren wurde, gelang es ihnen die Waffe zu finden, welche bereits Kikyou suchte. Sie hoben das Schwert für die Kleine auf, und als drei Jahre später ihr Sohn Taro das Licht der Welt erblickte, dieser stärkere dämonische Gene besaß, entschloss sich Inuyasha ihm aus seinem Fangzahn ein Waffe von Totosai schmieden zu lassen. Viele Jahre lebte die kleine Familie friedlich in Musashi, den Kagomes Wunsch erfüllte sich am Ende doch. Sie hatten beide ihr Glück gefunden. Ende Version A: Inu & Kago Kapitel 6 - Ein alles verändernder Wunsch Was, wenn Kagomes Reise doch kein Traum war. Kapitel 6: Ein alles verändernder Wunsch - Version B: Taro & Kago ----------------------------------------------------------------- 6. Kapitel - Ein alles verändernder Wunsch Version B: Taro & Kago Obwohl Kagome nicht länger hinsehen wollte, konnte sie ihren Blick nicht von den Verwüstungen abwenden, die sie mit ansehen musste. Ihr fiel es sofort auf, das Sesshomaru nicht mit einem dämonischen Schwert kämpfte. Da niemals der Ort wo Tessaiga versiegelt war, gefunden wurde, konnte der westliche Fürst es nicht benutzen. Mit Tenseiga, seinen Klauen und der Lichtpeitsche kam Sesshomaru nicht gegen die unzähligen niederen Dämonen an, die Naraku ständig neu ins Feld führte. Kein Wunder, das die Kraft des Hundedämons nachließ und er bald ein leichtes Ziel wurde. Später Mirokus Ableben mit anzusehen, war noch schrecklicher, obwohl sie die Macht des Windloches oft in Aktion gesehen hatte. Mit all den Möglichkeiten konfrontiert zu werden, die Ursache dafür zu sein, ließ ihr Herz verkrampfen. Die Heilerin bekam kaum Luft und keuchte nach Atem ringend. Sie wollte es nicht mehr sehen, doch sie konnte sich auch nicht abwenden. Taro begriff, wie gefesselt sie von dem schrecklichen Anblick war. Er ging zu ihr und berührte sie zaghaft, nannte leise ihren Namen: "Kagome." Sie reagierte nicht, stattdessen füllten sich ihre Augen mit Tränen. "Es ist nur eine Vision", erinnerte der Dämon und fasste die Heilerin bei ihren Schultern. Intensiv blickte er in ihre Augen und wartete ab, bis sie sich gefangen hatte. Leise, halb fragend äußerte sie: "Die wahr wird, wenn ich es zu lasse." Der ehemalige Fürst des Westens wischte der jungen Frau die Tränen weg, nickte zustimmend: "Du kannst deinen Wunsch ändern." Sie schaute einfach in die Ferne und dachte nach. Obwohl der Dämon es nicht erwähnte, durfte dieser Wunsch sicherlich nicht egoistisch sein. Im Moment jedoch war alles, was sie wollte, bei Inuyasha zu sein und seine Motive zu verstehen. Dann jedoch sah sie dessen Vater an und spürte etwas Merkwürdiges. Es stimmte sie traurig, ihn bald wieder verlassen zu müssen. Stattdessen wollte sie ihn näher kennenlernen und mehr über ihn wissen. Sie getraute sich jedoch nicht, zu fragen. Stattdessen ließ sie zu, dass Taro sie fortführte. Kagome saß inzwischen unter einen Baum, aß eine Kleinigkeit und dachte weiter nach, während ihr Begleiter durch die Gegend streifte. Dessen Blick nahm immer mehr einen sehnsüchtigen Ausdruck an und nicht nur einmal ertappte sie ihn dabei, wie er nach Westen sah. Ob er sein altes Leben vermisste, seinen ältesten Sohn oder an Izayoi, seine menschliche Gefährtin dachte. Die Heilerin wusste keine Antwort darauf. Sie legte sich alsbald nieder, schloss ihre Augen, um zu ruhen. Am nächsten Morgen würde sie vermutlich heimkehren, vorher jedoch musste sie den Wunsch aussprechen. Oder erst unter dem Mistelzweig? Unbedingt wollte sie Taro deswegen noch einmal fragen. Ihre Gedanken schweiften als Nächstes zu dem Hanyou und in diesem Zusammenhang erinnerte sie sich an etwas in den Worten des Dämons. Sie fuhr hoch und starrte in die Dunkelheit. Wenn die Hanyou, Inuyashas erste Gefährtin lebte, ihr Freund ein Kind hatte, änderte es doch die ganze Sachlage. Welches Recht besaß sie dann, sich vorzudrängen? Aus dem Schatten trat ihr Begleiter nun lautlos herbei und setzte sich neben sie nieder. Er rügte: "Du solltest längst schlafen." "Ich musste gerade an Inuyashas Gefährtin denken. Ist sie wirklich noch am Leben?", nannte sie ihre Gründe für ihr Wachsein. Taro zeigte ein nachdenkliches Gesicht, musterte sie lange, ohne zu antworten. Wenn er bejahte, wie würde die Miko reagieren. Dann entschloss er sich zu fragen: "Wenn dem so wäre, würdest du diese Beziehung akzeptieren. Denn bisher hast du meinem Sohn kein Kind geschenkt und somit könnte sie die Stellung als Hauptfrau verlangen." Kagomes Augen weiteten sich, dann wurde sie verlegen. Sie schluckte und wollte antworten, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Mit so etwas wurde sie bisher nie konfrontiert. In hohen Kreisen, bei reichen Menschen mochten Vielehen vorkommen, unter dem einfachen Volk jedoch eher seltener. In der Zukunft, in ihrer Zeit gab es innerhalb Japans keine mehr. Doch sie konnte dem Dämon unmöglich davon erzählen. Es würde zu lange dauern und klang sicherlich merkwürdig aus ihrem Mund. Obwohl sie sich manchmal wunderte, weshalb Inuyasha so gut mit ihrer Epoche zurechtkam. Sie seufzte still und wandte sich an den ihr gegenübersitzenden Youkai. "Wir beide haben noch nicht einmal das Lager geteilt, ich bin noch unberührt", gestand sie mit hochrotem Kopf. Erneut schluckte sie und redete weiter, obwohl ihr fast das Herz dabei brach: "Vor einiger Zeit versprach ich Inuyasha, an seiner Seite zu bleiben. Ich werde mein Wort nicht brechen. Dennoch kann ich nicht zulassen, dass sein Kind ohne Vater aufwächst. Er soll seine erste Gefährtin wiederfinden. Dann wird sich zeigen, ob er sich für sie oder mich entscheidet." Ein kurzes anerkennendes Lächeln huschte über das Antlitz des ehemaligen Fürsten: "Deine Antwort habe ich bereits erwartet. Du denkst zuerst an andere und willst jedem helfen. Ändere dich nicht!" Plötzlich verstummte er, hob seinen Kopf, um zu lauschen. Mehr als das Wispern des Windes vernahm die junge Frau nicht. Doch der veränderte Ausdruck des Dämons schickte ihr eine andere Botschaft. Etwas von Bedeutung musste ihr Begleiter erfahren haben. Sprachen die Götter zu Taro in diesem Moment? Als sich der Wind legte, schloss der Silberweißhaarige kurz seine Lider und schwieg. Obwohl er die Worte aussprechen musste, die Botschaft überbringen, konnte er es nicht. Es würde einen Abschied für ihn bedeuten, in einem Augenblick, wo er anfing, Begehren zu entwickeln. Zweihundert Jahre Einsamkeit und Kagomes betörender Duft stellten seine Selbstbeherrschung auf die Probe. Oder steckte mehr dahinter, mochte er die junge Frau etwa. Er verdrängte die aufkeimenden Gefühle sofort, bevor sein Bedauern zu einer spontanen Handlung führte, welche er hinterher vielleicht bereute. So äußerte er laut: "Es wird Zeit, wie lautet dein Wunsch?" "Ich wünsche mir, das Inuyasha ein Wesen an seine Seite bekommt, welche ihn so akzeptiert, wie er ist und das ihn aufrichtig liebt", flüsterte die Heilerin und überraschte den Dämon. Damit endete sie nicht, sondern setzte fort: "Sein Kind darf nicht ohne ihn aufwachsen." Er nickte einfach und erklärte: "Wir werden sicherlich bald erfahren, ob die Götter ihn akzeptieren. Für mich wird es nun Zeit zu gehen, denn der Morgen graut." Damit trat er einen Schritt nach vorn, zog Kagome hoch und blickte ihr lange und tief in die Augen. Die Frist verging viel zu schnell und jetzt wollte er bleiben. Sich von der jungen Frau trennen zu müssen bedauerte er sehr. Wenn er doch nur mehr Zeit hätte. Er verdrängte seine geheimen Wünsche, küsste die junge Frau auf die Stirn und gab ihr dann ein Versprechen: "Wenn es in meiner Macht steht, ich einen Weg finde, kehre ich zu dir zurück." Danach löste er sich von der Miko und war im Begriff sich zu entfernen. Kagome griff spontan nach seiner Klaue und hielt ihn zurück: "Weshalb willst du mich wiedersehen?" Mit einer zärtlichen Geste fuhr der ehemalige Fürst der jungen Frau über das Gesicht und dann beugte er sich näher, streifte mit seinen Lippen sanft die ihren. "Das fragst du noch?" Nebel erhob sich, verschluckte den Hundedämon und ließ ihn verschwinden. Sie blieb verwirrt zurück, nicht nur aufgrund der seltsamen Worte, sondern weil diese winzige Berührung etwas in ihr auslöste. Ein heftiges Kribbeln, was sie bei Inuyasha wesentlich schwächer spürte. Im nächsten Moment drehte sich die ganze Gegend um sie herum und sie fiel scheinbar in ein tiefes Loch. Bald kam sie wieder zu sich und lag in der Hütte, genau an dem Ort, an dem sie beim ersten Mal ohnmächtig wurde, kurz nachdem sie, die verhängnisvollen Worte sagte. Es dauerte noch einen Moment, bis Kagome sich kräftig genug fühlte, um sich zu erheben. Mit einem Stirnrunzeln betrachtete sie den Gegenstand in ihrer Hand. Offenbar täuschte sie sich nicht und Taro hatte ihr wirklich im letzten Moment, bevor er sie losließ etwas übergeben. Es handelte sich um einen Anhänger aus Jade, der einen Vogel mit ausgebreiteten Schwingen darstellte. In ihren Augen war das Schmuckstück wunderschön und kostbar. Dennoch spürte sie große Verunsicherung. Hatte sie geträumt oder tatsächlich eine Reise unternommen. "Taro", flüsterte sie traurig und legte sich das dazugehörigen Band um den Hals, verknotete es. Einen Moment ruhte ihre Hand noch auf dem Abbild, sie lächelte ein wenig, da sie glaubte zu wissen, was ihr Inuyashas Vater damit sagen wollte. Sie sollte sich frei fühlen und nicht gefangen wie ein Vogel im Käfig. Wenn alles nur so einfach wäre. Kagome zuckte mit der Schulter und ließ ihren Blick über die liebevoll hergerichtete Dekoration schweifen. Wenn hier auch kaum Zeit vergangen war, so hatte sie dennoch mehrere Tage zusammen mit dem ehemaligen Fürsten verbracht und diese Zeit prägte sie. Nichts war mehr wie vorher. Trotzdem besann sie sich, trank einen Schluck Tee, der immer noch warm war, da sich ihre Kehle trocken anfühlte. Dann war sie im Begriff sich an ihre Arbeit zu begeben, weil sie die zum Trocknen ausgebreiteten Kräuter wenden musste. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, der Hanyou stürmte herein und blieb vor ihr stehen. "Inuyasha?", fragte sie verwundert. Kapitel 7 - Ewig verbannt? Taro kehrt zum Skelett zurück und bekommt unerwartet Besuch. Kapitel 7: Ewig verbannt? ------------------------- Kapitel 7 - Ewig verbannt? Ihr Gefährte war, der letzte an den sie in diesem Moment dachte, da sie ihn bereits weit weg vermutete. Verlegen sah der Hanyou sie an und murmelte dann erklärend: "Ich habe nachgedacht und bin umgekehrt. Wir können auch zusammengehen, wenn du willst." Die Miko lächelte leicht und betrachtete ihren Freund. Sie fand ihn immer niedlich, wenn er ein schlechtes Gewissen hatte. Früher hatte sie es sehr gestört, vor allem weil es oft mit Kikyou zusammenhing. Doch in den letzten Monaten, nicht mehr. Für einen Moment erwärmte es ihr Herz und sie freute sich, weil Inuyasha seinen Entschluss geändert hatte. Dann dachte sie an ihr Erlebnis oder an den Traum, den sie hatte, und traf eine Entscheidung. "Du solltest diese Waffe suchen, doch nicht für mich, sondern für deine Tochter." Der Hanyou starrte sie an, als ob ihr plötzlich ein Horn gewachsen war. Dann brach es aus ihm heraus: "Sag mal spinnst du? Ich habe nie mit Kikyou ..." Er verstummte plötzlich, weil er einen Verdacht hegte. Seine Miene verfinsterte sich und mit seiner Hand packte er den Griff des Schwertes. Inuyasha trat als Nächstes an der Heilerin vorbei, ging zu den weichen Kissen und ließ sich dort nieder. Der Ausdruck in seinen Augen wurde leer, als die Vergangenheit ihn schmerzhaft in Besitz nahm. Es hatte den Anschein, Wände existierten nicht, da sein Blick in weite Ferne gerichtet war. Irgendwann murmelte er: "Konnte der Blutsauger seinen Mund nicht halten?" Lauter fragte er an seine Freundin gewandt. "Myouga hat dir davon erzählt?" Kagome schüttelte ihren Kopf, was er nicht mitbekam, denn er starrte immer noch an gegenüberliegend Wand, während weitersprach, sich dabei eines traurigen Tons bediente. "Sie sind tot, gestorben, weil ich nicht da war." Die junge Frau aus der Neuzeit ging zu ihm hin, setzte sich neben Inuyasha nieder. Einen ähnlichen Gesichtsausdruck zeigte er damals, als sie durch Myouga von Izayoi erfuhr. Sie erinnerte sich auch daran, als sich ihr Gespräch um Kikyou drehte, benahm er sich genauso. Diesmal ließ sie nicht zu, dass er sich davor drückte, da sie nicht mit wenigen Informationen abgespeist werden wollte. "Erzähle mir von ihr", bat sie, wobei sie sich um einen verständnisvollen, lieben Klang bemühte. Kagome griff gleichzeitig nach der Hand ihres Gefährten, hielt sie fest, obwohl er sich peinlich berührt losreisen wollte. "Inuyasha", nannte sie ihn sanft beim Namen. Der Hanyou schüttelte den Kopf, entzog sich ihr trotzdem, verschloss sich und weigerte sich hartnäckig. "Das werde ich nicht. Sie sind gestorben, was gibt es da noch zu schwatzen." So wie er nie über seine Mutter, die Kindheit oder seinen Vater sprechen wollte, reagierte er jetzt ebenso störrisch. Er wagte es nicht sich zu öffnen, weil er den Schmerz des Verlustes nicht spüren wollte. Doch er rechnete diesmal nicht mit Kagomes Hartnäckigkeit. "Mach Platz", sagte sie und er schmetterte zu Boden, der leise ätzte. Glücklicherweise wurde bei Bau nur massives Holz verwendet, das schon mehrmals ihre Attacken aushielt. Laut protestierend erhob sich der Hanyou nach einer Weile. Kaum stand er, erfolgte der nächste Befehl und der Rosenkranz leuchtete erneut auf. Trotz das er sich intensiv dagegen wehrte, nützte es ihm nichts. Kaum am Boden warnte die Miko: "Erzähl mir von ihr oder ich lasse dir keine Ruhe!" Er knurrte bei der Drohung, erwartete wiederholt die geheimnisvolle Formel aber sie gab ihm Zeit. Inuyasha streikte noch einen Moment: "Das ist unfair", schimpfte er. Im Anschluss stellte er eine Bedingung: "Beantworte mir erst meine Frage!" "Myouga hat es mir nicht berichtet, sondern jemand der dich sehr gut kennt und sich um dich sorgt. Ich kann dir seinen Namen nicht nennen." Inuyasha würde ihr die Geschichte vermutlich nicht einmal glauben, da Taro tot war, gestorben, als er ihn rettete. "Noch nicht." Sie verpasste fast den Anfang der Erklärung ihres Freundes zu lauschen, weil ihre Gedanken zu dem früheren westlichen Fürst schweiften und sie eine leichte Sehnsucht nach ihm spürte. Deshalb verdrängte sie die Erinnerung an Taro schnell und hörte zu. "Sukis Mutter, eine Dämonin, die sich etwa 150 Jahre zuvor mit einem Menschen eingelassen hatte, half mir und gab mir Obdach. Nach dem natürlichen Tod ihres Gemahl übernahm sie die Führung der Ländereien. Man verehrte sie sogar in der Gegend und sie beschützte die Menschen dort über etliche Jahrzehnte. Der Ort lag eigentlich recht verborgen aber wurde dann immer häufiger Ziel von Angriffen. Die Gegend war nämlich sehr fruchtbar, die Ernten sehr erträglich und deshalb gab es viele Neider. Benachbarte Reiche schickten immer wieder Soldaten aus, um die Festung zu erobern. Zum Glück erfolglos, vor allem weil ich einen weiteren Gegner darstellte. Dann als wir beide alt genug waren, wurden wir zwei Hanyou vermählt. An den Vollzug erinnere ich mich nicht gern, da ich ihr wehgetan habe. Deshalb hab ich nie mit Kikyou eine Nacht verbracht. Ich wollte keine Wiederholung." "Warte", unterbrach Kagome ihren Gefährten. "Willst du damit sagen, du hast auch Angst mir wehzutun?" Er nickte schüchtern und wagte nicht die Heilerin dabei anzusehen. Sie grübelte darüber nach. Denn zu Anfangs schien es, als ob er sich darüber freute. Sie beschloss deshalb ihm ein wenig Hoffnung zu geben: "Zwar habe ich es noch nie getan, doch ich bin nicht ganz unerfahren, sondern aufgeklärt. Ihr beide habt offenbar nicht gewusst ..." Diesmal hörte die schwarzhaarige Frau auf zu sprechen. Besser sie änderte das Thema, indem sie auf die wichtigen Geschehnisse zurücklenkte. Der Hanyou berichtete ihr dann die Begebenheiten, die sie persönlich mit angesehen hatte und nun wusste sie, es passierte tatsächlich. Zum Schluss ging er sogar ein wenig auf seine Empfindungen ein. "Mithilfe der überlebenden Dorfbewohnern begrub ich, die durch den Brand unkenntlichen Überreste aus dem Schloss. Weder an der Kleidung noch an persönlichen Gegenständen war es uns möglich, die verkohlten Leichen zu identifizieren. Danach verließ ich die Gegend und kehrte nie wieder zurück. Ich ging hierher in den Osten und zog etwa zehn Jahre von Ort zu Ort, doch nirgendwo war ich willkommen weder bei den Nachkommen meines menschlichen Onkels noch in den anderen Dörfern. Die Ablehnung schmerzte und so zog ich mich in die tiefen Wälder, blieb einsam und ließ mich kaum noch unter Menschen sehen. Dann hörte ich etwas über das Juwel und wollte es mir holen, traf dabei auf Kikyou und den Rest kennst du." Nach diesem Gespräch herrschte lange Schweigen. Kagome hatte den Schmerz ihres Freundes gespürt und seine Sehnsucht wahrgenommen. Sie lehnte sich an ihn und diesmal legte er seinen Arm um sie. "Danke, weil du so offen warst. Dir lag offenbar viel an Suki." Inuyasha nickte leicht und den Gesten nach fühlte er sich verunsichert. Damals wusste er noch nicht was Liebe bedeutet, denn das lernte er erst durch Kagome. Dennoch vermisste er seine erste Gefährtin und bereute niemals sein Kind im Arm halten zu können. Wenn er seine Empfindungen zugab, würde seine jetzige Partnerin dann wieder ausrasten. Immerhin nahm sie seine ständigen heimlichen Treffen mit Kikyou schwer. Er seufzte leise und gab zu: "Seit Langem habe ich nicht mehr an sie gedacht, eigentlich nie, seit ich dich getroffen habe. Erst als ich Kikyous Aufzeichnungen durchging und über unsere geplante Nacht brütete, wurde die Vergangenheit lebendig." Der Hanyou wollte noch mehr sagen, suchte deshalb nach den richtigen Worten. Dann erinnerte er sich an ihre Aussage und wollte stattdessen wissen: "Weshalb glaubst du, meine Tochter hat überlebt?" Die Miko begriff in diesem Moment, das sie alles berichten musste, denn plötzlich wurde es wichtig, besonders ihr Wunsch. Was wenn nicht sie für Inuyasha bestimmt war? Dann musste sie sich den Konsequenzen stellen. Sie zögerte noch und warnte ihren Freund vor: "Es wird sehr unglaubhaft klingen. Das ganze Erlebnis war merkwürdig." "Fang schon an", drängelte ihr Gefährte und klang schon wieder eher nach sich selbst. Sie lächelte kurz, erzählte von ihrer merkwürdigen Reise und fügte am Ende hinzu: "Obwohl ich mit dir den Bund endgültig eingehen wollte, halte ich es für wichtig, zuerst deine Gefährtin und dein Kind zu finden." Inuyasha verspürte etwas Neid, weil Kagome seinen Vater getroffen hatte. Allerdings ging ihm Suki nun auch nicht mehr aus dem Kopf. Er scheute ein Wiedersehen und es gab noch etwas, was er laut aussprach, da es ihm wichtig erschien: "Kagome, bleibst du an meiner Seite?" "Wenn, bin ich dann deine Nebenfrau?", murmelte sie leise. Die verschiedenen Szenen gingen ihr durch den Kopf und sie konnte sich nicht vorstellen, so zu leben. Schwer genug hatte sie es schon, als der Hanyou ständig zu Kikyou ging. Damals war er weder mit ihr noch mit der Älteren vermählt. Sie konnte nicht teilen, sondern wollte alles ohne Einschränkungen. Letztendlich musste nicht sie entscheiden, sondern ihr Freund. Seine Familie oder sie, da gab es doch nur eine Lösung. Immerhin wünschte sie sich, dass seine Tochter bei ihrem Vater aufwachsen konnte. "Wenn Suki wirklich überlebt hat, vielleicht hat sie inzwischen einen anderen Gefährten gefunden", murmelte Inuyasha leise und hoffnungsvoll. Am besten ihm bliebe es erspart eine Wahl treffen zu müssen, denn er wollte Kagome nicht verlieren. Den restlichen Tag verbrachten sie zusammen in der Hütte und die Heilerin musste ihr Erlebnis noch einmal berichten, diesmal durfte sie nichts auslassen. In der Zwischenzeit fand sich Taro in der Welt wieder, wo er die letzten zweihundert Jahre unfreiwillig verbracht hatte. Beim Anblick des Skeletts lächelte er kurz, bis sein Ausdruck wieder ernst wurde. Nachdenklich betrat er das Innere, setzte sich auf das kreisförmige Podest und verlor sich in Erinnerungen. So merkte er nicht, wie die Zeit verstrich. In der anderen Welt ging eine Nacht vorüber und der Morgen graute. Hier jedoch gab es keine Zeit, sondern nur die Ewigkeit. Obwohl er nichts sah, spürte der Hundedämon eine Veränderung. Ein Weg öffnete sich, ein Wesen betrat den unmittelbaren Bereich und näherte sich beinahe lautlos seiner Position. Allein am Geruch erkannte er seinen Besucher. Beinahe diabolisch lächelte der ehemalige Fürst. Zufrieden traf er einen Entschluss. Die Dauer seiner Gefangenschaft nahm ein Ende. Diesmal würde er entkommen und wenn er ihr die Kette mit Gewalt entreißen musste. Vorher interessierte es ihn brennend, weshalb sie ihn ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt besuchte. So wartete er ab. "Es muss dich mit Genugtuung erfüllen, wenn du dich hier an meinem Leid labst. Seit 200 Jahren hältst du mich gefangen und meine Söhne verehren ein Skelett, was nicht einmal von mir stammt, sondern von meinem Großvater", begann Taro ärgerlich. Er warf seiner Gefährtin einen finsteren Blick zu. Dann widmete er sich wieder der nebeligen Aussicht vor ihm, um auf die Gegenreaktion zu warten. Seine Besucherin, eine silberweißhaarige Dämonin, mit goldenen Augen und einer Mondsichel auf der Stirn, trat näher und sagte dann: "Wäre es dir lieber, ich hätte dich sterben lassen?" "Ich bin gestorben", entfuhr es dem Eingesperrten. "Anders kann man das hier nicht nennen." Damit vollführte Taro eine Handbewegung und deutete auf die Gegend. Kapitel 8 - Zurück zu ihr Nicht nur Inuyasha muss seine Wahl treffen. Sein Vater steht ebenso vor einer Entscheidung. (http://www.fanfiktion.de/s/5497337000000835f4f3665/6/Verzauberter-Mistelzweig) Kapitel 8: Zurück zu ihr ------------------------ Danke für die neuen Favos. Kapitel 8 - Zurück zu ihr Sesshomarus Mutter blieb stehen, betrachtete ihren Gefährten und erinnerte sich an die Ereignisse etwa 200 Jahre zuvor. Ihr Sohn hatte seinen Vater aufgesucht und kam danach enttäuscht zurück. Er berichtete unwillig von dem Gespräch und dem dummen Vorhaben des Fürsten. Sich schwer verletzt einem Schloss voller gut bewaffneter Soldaten zu stellen, konnte nur seinen Tod bedeuten. Emi akzeptierte zwar widerwillig Taros Verhältnis zu Izayoi, aber sie wollte ihn nicht verlieren. Außerdem hielt sie Sesshomaru noch für zu schwach, schon die Führung des Reiches zu übernehmen. Deshalb eilte sie zum Schloss der Menschen um sich dort umzusehen, ohne zu wissen was sie tun würde. Es brannte bereits und in der Ferne sah sie wie Izayoi, eingehüllt in das Feuerrattenfell floh. Emi reagierte spontan, ohne nachzudenken, öffnete mithilfe ihres Meidousteins einen Pfad in die Unterwelt und ging hindurch. Sie konnte den Ort spüren, wo sich der Hundedämon befand und so wiederholte sie es, eilte damit im letzten Augenblick zu seiner Rettung. Allerdings war sie ärgerlich auf ihn und deshalb wollte sie Taro bestrafen. Während er in der Unterwelt sich auf den Boden sinken ließ, mühsam um Luft rang, sann sie auf Rache. Bevor Taro den beißenden Rauch aus seinen Lungen bekam, er wieder fähig war zu sprechen, verschwand Emi und ließ ihn einfach zurück. Bereits weit entfernt drehte sie sich noch einmal um und äußerte ihre Absicht: "Deine Strafe sei die Verbannung, bis ich sie aufhebe." Ursprünglich sollte seine Gefangenschaft nicht so lange andauern. Als Fürstin musste sie für ihren ständig abwesenden Sohn das Reich führen, während ihr Kind sich auf der Suche nach Tessaiga befand. Vor etwa vier Jahren kam Sesshomaru zurück und setzte sich an die Spitze des Fürstentums. Er galt nun als einer der stärksten Dämonen, ohne zu ahnen, dass sein Vater nie starb. Dann äußerte eine Miko den Wunsch die Vergangenheit zu ändern und aus irgendeinem Grund mischten nun mächtigere Wesen mit. Denn nur einen halben Tag vorher erreichte sie der Wunsch der Götter, die Verbannung aufzuheben. Obwohl sie sich ein wenig vor seinem Zorn fürchtete, trat sie den Weg an, stand nun vor ihrem Partner und musste sich ihm stellen. Taro dachte ebenso an die damalige Zeit und an den Augenblick, an dem er hier eingesperrt wurde. Es dauerte einige Zeit, bis er begriff. Obwohl er keine Möglichkeit unversucht ließ, gelang es ihm höchsten kurzzeitig zu entkommen. Der Bann, den Emi ihm auferlegte, hatte zu viel Macht, den er nicht brechen konnte. Der Dämon schloss jetzt kurz seine Augen, ballte seine Klauen zusammen. Die unterschiedlichsten Gefühle durchströmten ihn. Da gab es so viel, was er tun oder sagen wollte, doch seit er die junge Frau traf, änderte sich alles. Sein Zorn verflog allein bei dem Gedanken an ihr Lächeln und er hatte wieder eine Bestimmung. Nun hegte er nur den einen Wunsch, zu ihr zurückzukehren. Dafür würde er jeden Kompromiss eingehen, den er musste. Es gab aber noch einen weiteren Weg. Mit unbeweglicher Miene wandte er sich Emi zu und richtete den Blick aus seinen goldenen Augen auf die stolze Gestalt seiner ersten Gefährtin. Sie würde ihm seine Freiheit teuer verkaufen. Obwohl sie eher aus praktischen Beweggründen einen Bund eingingen, wollte sie sicherlich das er fortdauerte. Den Gefallen würde er ihr tun, jedoch nur zu seinen Bedingungen. Noch während er überlegte, trat die Silberweißhaarige näher, kniete sich vor Taro nieder und reichte ihm den Meidoustein: "Vergibst du mir, deiner Fürstin und kehrst an meine Seite zurück?" Der Hundedämon musterte sie einen Moment und versuchte sie zu durchschauen. Sie bat nicht um Verzeihung, es entsprach einfach nicht ihrem Wesen, sondern Emi äußerte nur leere Worte um ihn milde zu stimmen. Deshalb schüttelte er leicht seinen Kopf. "Nicht mich musst du um Vergebung bitten, sondern meine Söhne. Du wolltest mir schaden, den Grund habe ich akzeptiert. Doch warum Sesshomaru?" Emi schluckte und wollte nichts sagen, da sie sich selbst für diese alte Schwäche schämte. Ihre Wut richtete sich nämlich auch auf ihr einziges Kind. Weil sie den ehemaligen Fürsten kannte, murmelte sie: "Er hat ebenso eine Strafe verdient, weil er nicht an deiner Seite gekämpft hat." "Er ist unser einziges Kind, mein Erbe, und du nimmst an, ich würde ihn absichtlich in Gefahr bringen? Ich verbot ihm, mich zu begleiten, weil ich Ryukotsusei gut kannte. Mir den Sohn zu nehmen, wäre für den Drachen eine große Genugtuung gewesen. Das Risiko wollte ich nicht eingehen." Nach diesen, hart und ein wenig ärgerlich, gesprochenen Worten schwieg Taro kurz, erhob sich und teilte mit: "Gib mir 200 Jahre, dann nehme ich meinen Platz als väterlicher Berater an der Seite meines Sohnes ein. Es kann nicht schaden, dich auch in Zukunft als meine Gefährtin vorzeigen zu können. Hin und wieder wirst du meine Interessen vertreten müssen. Bis zu diesem Zeitpunkt wirst du jedoch Kagome als meine Gemahlin akzeptieren." Emis Augen schmälerten sich und ihr lagen abschätzige Worte auf der Zunge. Erneut versuchte Taro sie abzuschieben, um sich mit einem Menschen zu amüsieren. Doch weshalb dieser lange Zeitraum? Weil es ihrer eigenen Frist entsprach? Dann verstand sie plötzlich. Seine Auserwählte, dieser Mensch würde länger als gewöhnliche Wesen dieser Rasse leben. Vermutlich wusste Kagome nicht einmal, welches göttliche Geschenk, sie als Trägerin des Juwels besaß. Taro kannte offenbar den Umstand, sonst hätte er nie um diese vielen Jahre gebeten. Dennoch war dies auch seine Art sich an ihr zu rächen. Trotzdem schenkte er ihr zusätzlich Hoffnung. Die Youkai kniete noch am Boden, hielt den Kopf gesenkt. Erst die dargereichte Hand, welche sie sofort ergriff, bedeute ihr aufzustehen. Was sie tat und dann blickte sie dem ehemaligen Fürsten in die Augen. "Weshalb ein Mensch? Weshalb sie?", wagte Emi zu fragen. "Kagome verdient es beschützt zu werden, da sie sich auch in Zukunft für andere Wesen, egal welcher Herkunft, aufopfert. Mir wurde die Aufgabe zu teil ihr zu helfen", antwortete der silberweißhaarige Dämon. Lange wurde er danach gemustert. Das weibliche Wesen versuchte tief in seine Seele zu schauen, um zu erfahren, was er vor ihr versteckte. Sein Interesse an den Menschen kannte sie bereits. Dennoch vermutete sie nun, er wurde noch von anderen Motiven geleitet. Gefühlen. Er war der Miko verfallen, so wie einst Izayoi. Dennoch verlor sie keine weiteren Worte, drehte sich nur um und schlug vor: "Gehen wir!" Eigentlich hatte der ehemalige Fürst mit mehr Widerstand gerechnet. Jetzt lächelte er zufrieden, weil er keine Gewalt anwenden musste, und betrachtete die Kette. Er holte wenig später Emi ein, legte ihr das einzigartige Geschmeide wieder an und sagte: "Wir beide sind durch unserer Kind auf Lebenszeit aneinander gebunden, egal wie viele Jahre uns trennen. Dennoch kann es kein Zufall sein, dass dieses Mädchen zu mir geschickt wurde. Möglicherweise erfahren wir niemals, was die Götter damit beabsichtigten." Damit schloss er das Thema, küsste der Hundedämonin sanft die Stirn und setzte seinen Weg fort. In der anderen Welt, am Tag darauf wich der Hanyou keinen Moment von Kagomes Seite, bis sie ihn energisch davon scheuchte. Er suchte sich einen ruhigen Platz und grübelte nach. Immer öfters weilten seine Gedanken in der Vergangenheit bei seiner Gefährtin. Viele Fragen stellten sich ihm und der Wunsch sie wiederzusehen wurde stärker. Er sprach darüber nicht, weil er sich unwohl fühlte. Gerade jetzt, wo er sich ein Leben mit Kagome aufbauen wollte, holte ihn sein früheres Leben ein. Da huschte ein Gedanke durch seinen Kopf. Erlebte er gerade eine Wiederholung? Denn damals, während er dabei war, das Mädchen aus der Neuzeit zu akzeptieren, mischte sich die Hexe Urasue ein und erweckte Kikyou. Dasselbe passierte nun. Möglicherweise wollten höhere Mächte verhindern, dass er mit Kagome den Bund einging. Nach dieser Erkenntnis sprang Inuyasha vom Baum, eilte zu der Freundin, um darüber zu sprechen. Sie stimmte ihm zu, denn sie hatte die gleichen Vermutungen. Während Kagome dann Essen kochte, dem Hanyou allein bei dem leckeren Duft, das Wasser im Mund zusammenlief, tauchte unvermittelt Miroku auf. Er klopfte, betrat wenig später die Hütte der Gefährten und sagte: "Inuyasha, da ist eine Hanyou mit ihrer Tochter. Sie fragen nach dir." Der soeben Informierte wollte sich etwas Speise in den Mund stopfen. Nun ließ er seine Hand sinken, schaute den Mönch überrascht an und warf als Nächstes einen Blick zu der Miko. Diese verstand die stumme Bitte, und obwohl sie ein flaues Gefühl empfand, erklärte sie: "Es ist in Ordnung Inuyasha." Die junge Frau erhob sich, packte die Hand des Freundes und zog leicht daran. Daraufhin rappelte der Silberweißhaarige sich auf und ging mit Kagome hinaus. Unweit des Dorfes hatte sich die Fremde niedergelassen und wartete auf Mirokus Rückkehr. Sobald sie die Annäherung der Freunde mitbekam, erhob sie sich und sah ihnen erwartungsvoll entgegen. Doch dann entdeckte sie Inuyasha. Der Anblick ihres Gemahls ließ ihr Herz höher schlagen. Lange Jahre glaubte sie, er wäre gestorben, umgekommen im Kampf gegen die Soldaten des anderen Fürsten. Dennoch hatte selbst ihre Mutter keine genaueren Informationen. Seit sie vor einigen Jahren hörte, dass im Osten ein Hundehalbdämon lebte, wollte sie die Reise antreten, um herauszufinden, um wen es sich dabei handelte. Trotzdem verschob sie ihr Vorhaben, einerseits aus dem unguten Gefühl heraus den Falschen zu treffen und anderseits aus Angst vor Ablehnung. Jetzt, kaum das Inuyasha Suki erkannte, ging er zu ihr, nahm sie in die Arme und roch an ihrem Haar. Wie er den Duft der Hanyou vermisst hatte. Er hielt sie lange fest, wobei sie keine Worte brauchten, um zu wissen, welche tiefen Gefühle sie noch füreinander hegten. "Was?", entfuhr es ihm plötzlich, sodass seine erste Gefährtin zusammenzuckte. Er sprach weiter, während er Suki losließ: "Sprich es schon aus Miroku. Ich merke doch, wie deine giftigen Blicke mich durchbohren." Doch dem Hoshi entschlüpfte vor Erstaunen nur ein Name: "Kagome." Deshalb blickte der Silberweißhaarige zu seiner Freundin und erwartete beinahe einen Gewittersturm. Stattdessen stand sie ruhig neben dem dämonisch aussehenden Kind mit den silbrig glänzenden Haaren und unterhielt sich. Dessen blaue Augen betrachteten neugierig die anwesenden Personen, während sie schüchtern ein paar Fragen stellte. Mit einem sanften Lächeln beantwortete Kagome alle. Der Miko entging der Vorwurf in Mirokus Worten nicht. Sie richtete das Wort an ihn und erläuterte die Umstände. Mit ihrem verständnisvollen Ton überraschte sie den Hoshi, da er ihre Reaktion auf Inuyashas Kontakt mit Kikyou kannte. Sie ergriff danach die Hand des Freundes und bat: "Komm, lassen wir sie allein. Immerhin fehlen den Dreien an die 60 Jahre." Der Hanyou sah der Miko wehmütig nach, bis er sich an seine Gemahlin erinnerte. Zusammen gingen sie bis zum Waldrand, wo sie sich an einem idyllischen Platz niederließen. "Ihr beide habt überlebt?", murmelte Inuyasha und Suki nickte. Dann klärte sie ihn über die Umstände auf: "Meine Mutter schickte mich in Begleitung einer Dienerin fort, obwohl die Wehen bereits einsetzten. Sie selbst wurde im Kampf schwer verwundet und ohne einen ihrer treuen Soldaten, der sie bis zu einer Höhle schleppte, wäre auch sie gestorben. Nach ihrer Genesung zog sie Erkundigungen ein, erfuhr jedoch nur, dass viele Soldaten und Diener im brennenden Schloss zu Tode kamen. Wir dachten, du warst unter den Opfern." Sie tauschten viele Erinnerungen, nur auf das Naheliegende kamen sie nicht, zu sprechen. Die dunkelhaarige Halbdämonin fragte dann unvermittelt: "An dir ist der Geruch dieses Menschen, sehr intensiv sogar. Ist sie deine neue Gemahlin?" "Kagome ist ...", hier stockte Inuyasha und sein Blick wanderte in weite Ferne. Was immer er nun entschied, es würde alles verändern. Kapitel 9 - Epilog Küsse unterm Mistelzweig Kann sich Inuyasha entscheiden oder erlöst, das plötzliche Auftauchen seines Vaters, ihn einfach von seiner Bürde. Kapitel 9: Küsse unterm Mistelzweig ----------------------------------- Danke für die vielen neuen Favos, nicht nur bei dieser FF. Ihr alle, meine Leser motiviert mich im Moment richtig. Wer mehr über Jade wissen will, da kann ich euch gern Details zu kommen lassen. Einfach Fragen! Aki - Herbst Kapitel 9 - Küsse unterm Mistelzweig Einen Moment wartete Suki noch auf Antwort. Da keine erfolgte, schlussfolgerte sie: "Kagome ist dir wichtig. Ich verstehe." Ihr Ton sollte verständnisvoll klingen, dennoch mischte sich Traurigkeit mit hinein. Sie wandte sich ab, da Tränen in ihre Augen traten. "Dummkopf", murmelte Inuyasha. "Sie ist wichtig für mich. Die Zeit mit ihr hat mich geprägt und verändert. Unsere Tochter und dich will ich jedoch nicht wieder verlieren. Gib mir Zeit!" Die Hanyou lächelte etwas und nickte dann. "Ich kann deine Gefühle nachempfinden. Ein Dämon, ein Soldat meiner Großmutter wollte mit mir den Bund eingehen. Er starb kurze Zeit später bei einem Überfall, sodass ich nie mit ihm ein gemeinsames Leben führen konnte. Lass mich einfach nur teilhaben an dem, was du hier hast. Alles andere ergibt sich von selbst." Denn Argumenten seiner Gemahlin konnte Inuyasha nicht widersprechen und deshalb gingen sie dann zum Dorf zurück, wo er Suki den anderen vorstellte. Kagome hatte seine Geschichte und die ungewöhnlichen Umstände bereits den Freunden dargelegt. Sie versuchte Suki und ihre Tochter zu akzeptieren, blieb immer freundlich. Mit jedem Tag, der verging, mochte sie die Hanyou mehr und konnte feststellen, wie Inuyasha sich redlich bemühte, um sich in seiner Vaterrolle einzufügen. Er benahm sich jedenfalls nicht so ruppig seiner Tochter gegenüber, wie er es bei Shippo oft tat. Immer wenn sie die kleine Familie beobachtete, sehnte sie sich nach einer eigenen. Merkwürdig nur, dass ihre Gedanken sehr oft zu Taro schweiften. Dann saß sie da, betrachtete den Anhänger und träumte von dem Hundedämon. Der geplante Tag brach an und die Miko überlegte, was sie mit der ganzen Dekoration tun sollte, weil ihr Vorhaben keine Rolle mehr spielte. Die Entscheidung musste sie in diesem Moment nicht treffen, da sie plötzlich, während sie noch darüber nachdachte, zu einem Verletzten außerhalb des Dorfes gerufen wurde. Nach ihrer Rückkehr ging sie direkt zu den anderen. Sesshomaru, der eine Sache an der Küste zu erledigen hatte und nun, bevor er in den Westen reiste, Rin einen Besuch abstattete, näherte sich der kleinen Gruppe. Zuerst hatte er erfolglos im Dorf bei Kaede vorgesprochen. Das Mädchen befand sich jedoch zurzeit, mit dem kleinen Fuchs und Inuyashas Tochter Aki, so genannt, da sie im Herbst geboren wurde, auf der Wiese beim knochenfressenden Brunnen. Von einem hochgewachsenen Baum beobachtet der Hanyou die Gegend, damit niemandem eine Gefahr drohte. Währenddessen brachte Kagome ihrer neuen Freundin etwas über Heilkräuter bei. Dann spürte Inuyasha seinen älteren Bruder, sprang von dem Ast und eilte zu der kleinen Gruppe, wo bald der Lord auftauchte. Der silberweißhaarige Dämon betrachtete die Gruppe ohne Gefühle zu zeigen, äußerte plötzlich an Suki gewandt: "Du hast deinen Gemahl also gefunden." Diese kannte den westlichen Fürsten nicht, schlussfolgerte aber aufgrund des Geruches auf die Verwandtschaft zu ihrem Gefährten. Um Unterstützung zu finden, sah sie Inuyasha an, der gerade seine Stirn runzelte. "Woher weißt du von Suki?", fragte er. Sesshomaru erklärte: "Ihre Mutter sprach vor Jahren im Schloss bei Emi vor, und ersuchte sie um Schutz für deine Gefährtin. Sie wurde jedoch abgewiesen. Worauf sie zu ihrer eigenen Familie zurückkehrte. Deshalb hat es mich nicht weiter gekümmert." Die Aussage des Älteren brachte den Hanyou auf. Er sprang vor, sah seinen Bruder direkt an und knurrte: "Du hast gewusst, dass sie am Leben ist, und konntest nicht einmal etwas verlauten lassen. Dafür bezahlst du!" "Deine Drohung tangiert mich nicht, Hanyou!", sprach der Lord und ließ eine kleine Warnung einfließen. Ob Inuyasha sein Schwert ziehen wollte, erfuhr niemand, denn Kagome zog die Konsequenz. "Inuyasha mach Platz!" Während dieser zu Boden donnerte, wandte sich die Miko an den Hundedämon: "Berichtige mich Sesshomaru! Zu dem Zeitpunkt kanntest du Inuyashas Aufenthaltsort nicht und dann wurde er von Kikyou an den Baum gebannt. Er galt praktisch als Tod und es wäre zwecklos gewesen, Suki unerfüllbare Hoffnungen zu geben." Da der westliche Fürst schwieg, bekam die schwarzhaarige Frau aus der Neuzeit ihre Bestätigung. Außerdem sah nur sie, wie sich der Ausdruck in den goldenen Augen änderte. Es hielt nur einen Moment an, denn dann entdeckte Sesshomaru etwas, das ihm Rätsel aufgab. Sein Blick fiel nämlich auf den Kagomes Anhänger. Er überbrückte die kurze Distanz, ergriff den kleinen Vogel und betrachtete ihn. "Woher hast du dieses Schmuckstück?" Die Heilerin wich etwas zurück, da sie plötzlich eine leichte Kälte spürte. Dennoch antwortete sie nicht. Inzwischen hatte sich Inuyasha wieder aufgerappelt, schob sich in die Lücke zwischen dem Dämon und der Heilerin, knurrte den älteren Bruder an, mit der Hand am Griff Tessaigas: "Lass Kagome in Ruhe!" Dann drehte er seinen Kopf der Miko zu und wollte wissen: "Was ist das eigentlich für ein Vogel und was weiß er darüber?" Sesshomaru verspürte wenig Lust, sich auf einen Kampf mit seinem Bruder einzulassen. Dennoch verdiente er eine Erklärung, sodass der Youkai noch genauer wurde: "Die kleine goldene Prägung ist Teil des westlichen Siegels, da mein verehrter Vater den Anhänger in Auftrag gab. Als er versuchte deine Mutter zu befreien und stattdessen einen jämmerlichen Tod fand, war es noch nicht in seinem Besitz. Der Goldschmied übergab es meiner verehrten Mutter erst nach meiner Rückkehr ins Schloss." Die junge Frau schluckte und überlegte, wie sie von ihrer Begegnung mit Taro berichten sollte. Vor allem wie würde Sesshomaru das Ganze auffassen. Er wiederholte jetzt: "Woher hast du es?" "Von mir", antwortete eine Stimme, die direkt aus der Erde zu kommen schien. Eine schwarze Wand entstand plötzlich direkt auf der Wiese und dann öffnete sich eine Art Portal. Hindurch schritten zwei silberweißhaarige Hundedämonen. Sesshomarus Augen weiteten sich. Überrascht entfuhr ihm: "Verehrter ...", der Rest blieb ihm im Hals stecken. Um eine Erklärung zu finden, sah er seine Mutter an. Dies übernahm jedoch Taro, indem er auf etwas Wichtiges hinwies: "Emi bewahrte mein Leben und verbannte mich in die Unterwelt. Sie gab mir den Anhänger und verhöhnte mich damit. Bei deiner Geburt Sesshomaru schenkte ich ihr die Kette mit dem Meidou. Izayoi hingegen mochte Vögel und lauschte gern ihrem Gesang. Deshalb ließ ich diesen kostbaren Anhänger aus weißer Jade von dem chinesischen Meister herstellen. Mir wurde jedoch die Gelegenheit genommen, ihn meiner zweiten Gefährtin zu überreichen. Da ich keine Verwendung mehr dafür habe, hat Kagome ihn erhalten. Ihretwegen bin ich jetzt hier." Jeder bemerkte deutlich, dass dem Lord des Westens viele Fragen auf den Lippen lagen. Doch schnell verschloss er seine Gefühle, um nicht schwach zu wirken. Einiges erriet sein Vater und sagte: "Meine Rückkehr wirft sicherlich Probleme auf. Deshalb musst du jedoch um deine Anspruch als Herr der Hunde nicht fürchten. Du bleibst weiterhin der rechtmäßige Lord des westlichen Reiches." Trotz dieser Antwort taten sich weitere Fragen auf. Kagome entschloss sich daher, allen von ihrem dummen Wunsch und den Folgen zu berichten. Während ihrer Erzählung schweifte ihr Blick immer wieder zu Inuyashas Vater und sie bemerkte, wie dessen Augen wohlwollend auf ihrer Gestalt ruhten. Der Hanyou brachte kein Wort heraus, er war völlig perplex. Dennoch entging ihm nicht, die Vertrautheit, zwischen seinem Vater und der Miko. Nachdem sie geendet hatte, fügte Taro noch ein paar Kleinigkeiten hinzu. Es klang sehr fantastisch, doch keiner zweifelte an der Wahrheit. Offenbar waren es glückliche Umstände. Die Wut des Hanyou, die er gegen Emi hegte, verrauchte schnell, vor allem weil ihm Suki Worte zuflüsterte, logische Argumente, die er dann begriff. Sie hatte recht, er sollte die Chance nutzen, welche ihm geboten wurde. Er konnte Zeit mit seinem Vater verbringen und ihn endlich kennenlernen. Vielleicht verstand er dann, weshalb sein Bruder ihn so sehr verehrte. Dennoch hegte er nicht als einziger Groll gegen die Dämonin. Sesshomaru hatte unter dem scheinbaren Verlust gelitten und Jahre lang fälschlicherweise Inuyasha die Schuld gegeben. Er würde sich bei ihm zwar nicht entschuldigen, denn ihre Feindschaft hatte den Jüngeren gestärkt. Ihn endlich anzuerkennen sollte den Hanyou genug entschädigen, vor allem weil es gleichzeitig damit seine Mutter ärgerte. Damit wandte er sich dem Wesen zu, welches ihn geboren hatte. Die silberweißhaarige Youkai mit der Mondsichel auf der Stirn betrachtete jedoch die Heilerin intensiv. Dann warf sie ihrem Gemahl einen bestimmten Blick zu, den dieser richtig interpretierte und sie entfernte sich daraufhin wortlos. Ihr Sohn wollte sie ansprechen, doch Taro bat: "Lass sie gehen! Emi ist genug bestraft, indem sie mit ansehen muss, wie ich erneut einen Menschen bevorzuge." Der Lord sah der Fortgehenden noch lange nach. Weit entfernt verwandelte sich die Dämonin in ihre wahre Gestalt und flog dann durch die Wolken davon. Es entsprach Emis Verhalten. Entweder ließ sie viele unnütze Worte verlauten oder sie hüllte sich über ihre wahren Empfindungen in Schweigen. Erst nach einer ganzen Weile sanken dann die Worte des älteren Dämons. Abschätzig blickte Sesshomaru zu der Miko und fragte halblaut: "Noch mehr schwache Halbblutgeschwister?" Taro folgte dem Blick seine Sohnes, zu der schwarzhaarigen Heilerin, welche gerade mit Aki spielte. Der Gedanke, sie wäre sicherlich eine großartige Mutter, huschte ihm dabei durch den Kopf. Dann ging er auf die Bemerkung seines Erstgeborenen ein: "Vermutlich. Doch ich denke, Inuyasha hat dir gezeigt, was ein Hanyou wert sein kann." "Kein Halbdämon, sondern dein zweiter Sohn", sagte der Lord und wandte sich ebenfalls zum Gehen. Das war das größte Eingeständnis zu dem er fähig war. Die Geschehnisse musste er erst einmal verarbeiten und sich mit dem Gedanken anfreunden. Um Gespräche mit seinem Vater zu führen, blieb noch viel Zeit, so hoffte er zumindest. Mit leiser Stimme hielt Taro den Jüngeren auf: "Von Emi wünschte ich mir ebenfalls weitere Kinder. Es lag jedoch nicht an mir, sondern an deiner Mutter. Sie lehnt es bis heute ab, sodass ich mir die Gelegenheit mit Izayoi nicht entgehen ließ." Nur kurz musste Sesshomaru darüber nachdenken: "Ich verstehe, jedes Weitere hätte mir die Herrschaft streitig machen können." Den Rest sprach er nicht aus. Hanyou erbten nicht, sondern wurde nur als zweitrangig betrachtet. Damit erfüllte sich sein Vater einen Wunsch und traf sogleich Vorsorge. Ein Hanyou konnte nur selten gegen einen so mächtigen Dämon, wie aus ihm geworden war, siegen. Dass er anfangs im Kampf seinen Bruder unterschätzte, war sein eigener Fehler, aus dem er inzwischen viel gelernt hatte. Indem er dem Wunsch seines Vaters nachkam, den Jüngeren beschützte, vermied er, dass sie sich als Feinde gegenüberstanden. Würde das auch auf weitere Geschwister zu treffen? Während er nachdachte, entdeckte er das höllische Schwert auf dem Rücken des anderen Dämons, was jedoch völlig harmlos wirkte. Nichts Böses strahlte die Waffe mehr ab und deswegen atmete er etwas erleichtert auf. Jetzt in diesem Moment erinnerte er sich an den harten Kampf gegen So'unga, die Worte seines Vaters zu ihnen danach. Wie stolz er auf seine Söhne war. Die Aussage war ernst gemeint. Sie beide, die ungleichen Brüder, hatten danach noch viele Hürden zu überwinden aber im Endkampf gegen Naraku standen sie Seite an Seite, wie es sich sein Erzeuger gewünscht hatte. Zu dem Zeitpunkt wusste er selbst bereits, das Kagome etwas Besonderes war und menschlich gesehen über eine große Macht verfügte, deshalb hatte er sie in Narakus Inneren beschützt. Es fiel ihm weit weniger schwer als bei Izayoi, die Miko als Gefährtin seines Vater zu akzeptieren. Doch auch diese Gedanken würde er nie aussprechen. Eine Frage stellte er noch: "Weshalb löst du nicht die Verbindung zu meiner verehrten Mutter?" Ein Schatten huschte kurz über das Gesicht des älteren Dämons, bevor er erklärte: "Mal abgesehen, das sie deine Mutter ist, gibt es einen Vertrag. Mein Vater und Emis Onkel, der gleichzeitig ihr Vormund war, bestanden darauf und somit bin ich daran gebunden." "Ich verstehe", murmelte Sesshomaru und fügte entschlossen hinzu: "Wenn ich mir eine Gefährtin wähle, wird es keine solchen Verträge geben." Niemand hielt ihn auf, als er sich diesmal abwandte und ging. Die ungleichen Wesen gingen kurz darauf ins Dorf, wo Kagome kochte. Erst nach dem Essen blieb sie allein in der Hütte zurück und diesen Moment nutzte Taro. Er ging zu ihr und sah sie einfach an. Lange erwiderte sie diesen Blick. Der Dämon ergriff als Erstes das Wort: "Mein Versprechen hielt ich. Ich fand einen Weg zurück zu dir." Die Heilerin nickte, fasste die Klaue des ehemaligen Fürsten, während ihr Herz höher schlug und fragte: "Wirst du Sesshomaru folgen?" Es erfolgte nicht sofort eine Antwort. Lange blickte Taro zu dem kleinen Fenster hinaus. Erst nach einer Weile wandte er sich Kagome wieder zu. "Nein, denn in Zukunft wird er des öfteren hierherkommen. Nicht nur wegen dieses kleinen Mädchens. Ich bleibe, weil du hier bist." Der Dämon hob seinen Blick, erinnerte sich an die Bedeutung, welche Kagome dem Mistelzweig beimaß. Deswegen verringerte er die letzte Distanz, zog sie eng an seinen Körper. Es gelang ihr nicht einen Protest loszuwerden, da seine Lippen ihre mit einem Kuss versiegelten. "Weshalb hast du mich geküsst", wollte sie danach wissen. Taro sah sie nachdenklich an, ohne die Heilerin aus seiner Umarmung zu entlassen. Dann gestand er: "Da seine Gefährtin noch am Leben ist, muss mein Sohn eine Entscheidung treffen. Ich lasse nicht zu, dass du unter Inuyashas Unentschlossenheit leidest oder am Ende in die Rolle einer Nebenfrau abgeschoben wirst. Du hast Besseres verdient. Ich werde dich nicht bedrängen, sondern dir die benötigte Zeit einräumen. Trotzdem wirst du nicht allein sein. Ich bleibe an deiner Seite, beschütze dich, bis du bereit bist." Die junge Frau aus der Neuzeit schob Taro sanft von sich, dann ging sie zur Tür und sah hinaus ins Freie. Dort stand der Hanyou bei seiner Tochter und sah recht zu frieden aus. Er hatte nur noch Augen für das Kind und seine erste Gefährtin. Damit traf er seine Wahl offenbar schon, ohne dass es ihm vermutlich selbst bewusst war. Es war ihr Wunsch gewesen, das sie wieder zueinanderfanden. Jetzt wo es geschehen war, verspürte sie einen leichten Schmerz und ein wenig Neid auf diese Beziehung. Doch tief in ihrem Inneren wusste sie, es war die richtige Entscheidung. Deswegen konnte sie nun loslassen und sich ihrem eigenen Glück zu wenden. Das Leben mit Taro versprach, aufregend zu werden. Eine Kleinigkeit musste sie jedoch noch klären: "Was ist mit Sesshomarus Mutter?" "Wir beide teilen bereits seit einigen Jahrhunderten das Lager nicht mehr. Solange ich mit dir vermählt bin, wird sie keine Ansprüche an mich stellen und sie hat dich akzeptiert. Du wirst also nicht das Gleiche durchmachen müssen, wie mit meinem Sohn. Dein Leben lang, gehöre ich ganz dir." Kagome atmete erleichtert auf und lächelte sogar. Ein besseres Liebesgeständnis würde sie von einem Dämon wohl nie erhalten. Das genügte ihr bereits völlig. Diesmal ging der Kuss zuerst von ihr aus, den sie in vollen Zügen genoss. Um sich Taro hinzugeben, brauchte sie noch Zeit. Sie musste sich erst allmählich an den Gedanken gewöhnen, anstatt den Hanyou in ihrer Nähe zu haben, plötzlich die Gefährtin seines Vater zu sein. Außerdem wollte sie ihn näher kennenlernen, alles von ihm wissen. Dennoch sagte sie danach, mit einem Blick auf den Mistelzweig und froh, weil er immer noch über der Tür hing: "Für immer durch ein zartes Band verknüpft." Kagome ahnte nicht, das Inuyashas gute Ohren das Gespräch im Inneren hörten und er aufmerksam lauschte. Die neue Situation war schon befremdlich für ihn. Dennoch wenn er die Heilerin in guten Händen wusste, konnte er seine eigene Entscheidung leichter treffen. In den nächsten Tagen wollte er mit seinem Vater über die junge Frau sprechen, dennoch hatte er plötzlich keine Zweifel. Auch sie verdiente Glück. Noch am selben Tag, als die Hütte von allen Wesen verlassen war, packte er Sukis Hand, zog sie in das Innere, blieb direkt unter dem Mistelzweig stehen und sah der Hanyou tief in die Augen. "Du wolltest meine Antwort. Hier ist sie." Damit küsste er seine Gefährtin, die völlig überrascht wurde von seiner Sanftheit. "Was ist mit Kagome?", wollte sie unbedingt wissen. Inuyasha erklärte deshalb: "Uns beide verbindet vieles." Er knurrte kurz, fasste an die Kette: "Vor allem dieser blöde Rosenkranz." In einem liebevolleren Ton fuhr er danach fort: "Wir stehen uns Nahe aber sie gehört nun einem anderen. Sie mag meinen Vater und ich bin überzeugt, er wird nichts tun, um sie zu kränken." Suki lächelte, ließ ihre Finger über die Perlen wandern und dachte nach. Die Nützlichkeit der Kette hatte sie in den letzten Tagen mehrmals erlebt und deswegen hielt sie es für gut, wenn ihr Gefährte sie noch eine Weile behielt. Jetzt zu erfahren, nicht teilen zu müssen, erfreute sie sehr. Auch sie beide würden Zeit brauchen, um sich wieder aneinander zu gewöhnen, doch sie wusste, dass alles gut werden würde. Für Inuyasha freute sie sich. Er hatte eine Familie, einen Vater und Kagome würde immer seine Freundin bleiben und sie konnte an alldem teilhaben. Ende (Vorerst) Ich habe absichtlich erst einmal auf Lemon verzichtet, da ich noch einen Kago & Taro OS (oder evtl. eine richtige Fortsetzung, falls ich eine Idee dazu finde) geplant und bereits die ersten zielen niedergeschrieben habe.. Der voraussichtliche Titel: 'Küsse unter blühenden Kirschbäumen' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)