Happy Christmas Trouble🍰❄⛄ von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 21: 21 Dezember ----------------------- 21 Dezember Break out Part 1 Jana Lustlos stocherte ich mit meinem Platikgestell von einem Löffel in dem diversen Matschhaufen auf meinem Teller rum, der vermutlich wohl eigentlich zum Essen gedacht war, allerdings mehr einer Karikatur eines Pferdehaufens glich. Laut den Betreuern konnte man es tatsächlich ohne Folgen einer traumatischen Blutvergiftung essen… Ich war mir da nicht so sicher. Ich begann mir gerade Gedanken darüber zu machen, wie ich das Zeug unauffällig entsorgen konnte, um so meinen vermeintlich einsamen Tod als eingelochter Knacki zu verhindern, hörte ich plötzlich das schwere Klagen der Stiefel meines Mitbewohners hinter mir. Bei meinem Mitbewohner handelte es sich um ein typisches Exemplar von der Sonnyboy Sorte, die ihre Frauen öfter wechseln, als die Unterwäsche. Ständig erzählte er mir so ziemlich alles Mögliche aus seinem erbärmlichen Leben, gemerkt hatte ich mir bislang jedoch nichts. Nicht einmal seinen Namen. Lieber konzentrierte ich mich auf meinen Ausbruch, denn im Gegensatz zu so manch anderem hier habe ich die Hoffnung hier nicht verrotten zu müssen noch nicht aufgegeben, bin ich doch nicht sonderlich scharf drauf meinen Kollegen die ganze Kohle zu überlassen und selbst im Knast in einer Zelle mit einem Irren verbringen zu müssen. Wo war ich noch gleich? Ach ja genau, da trat mein Zellenmitbewohner plötzlich hinter mich. Mehr aus Reflex als dem wirklichen Gefühl bedroht zu werden, wirbelte ich ruckartig herum und funkelte ihn drohend an. Beziehungsweiße hätte ich das getan, hätte er hinter mir gestanden, doch das tat er nicht. Stattdessen sah ich, wie er gerade die Leitungen des Speiseraums hinaufkletterte und völlig unbeachtet von den Wächtern an der Sicherung herumbastelte, die braungebrannte Stirn dabei konzentriert in Falten gelegt. Genau genommen war es nicht sonderlich verwunderlich, das ihm keiner der Wachmänner Beachtung schenkte, lag der eine doch schnarchend auf dem Tisch, während die beiden anderen im Kontrollraum ganz im perfekten Klischeestlye Karten spielten, doch wenigstens mit ein bisschen Interesse oder Reaktion hätte ich schon gerechnet. Oder zumindest damit, dass eine der grellen roten Alarmlampen ansprang, als er dem Sicherungskasten schließlich gewaltsam aufbrach. Doch nichts tat sich. Offenbar registrierte ihn nicht einmal einer der anderen Gefangenen, die waren viel zu konzentriert damit ihren Fraß auf dem Teller hin und her zu schieben, wie auch ich gerade. Wer hatte gedacht, dass ein so dämlich offensichtlicher Ausbruchversuch derart Erfolg zeigen würde. Aber vielleicht lag es ja gerade daran und es war so einfallslos, dass man es schon wieder als grandios bezeichnen konnte. Ehe ich mich versah, lief ich auch schon auf ihn zu, stellte mich unten vor ihn und stemmte beide Hände in die Hüften: »Hey! Du da! Mann, der eine Huranderin geliebt hat!« Genervt aufstöhnend wandte er mir das Gesicht in einem 90 Gradwinkel zu: »Es war bloß eine Nacht! Was willst du« Grinsend legte ich den Kopf in den Nacken: »Sollte dieses Unterfangen tatsächlich glücken will ich mit! Du könntest eine Verbündete brauchen! Glaub mir ich bin bereits drei Mal aus dem Gefängnis ausgebrochen, einmal in Craak, drei Mal in Rumba und in Tembou, das hier ist auch nichts anderes, glaub mir, du brauchst mich! Durchs entfernen der Sicherung schaltest du zwar den Storm aus, aber raus kommst du trotzdem nicht« Auch ihm schlich ein breites Grinsen übers Gesicht, sodass seine weißen Zähne kurz aufblitzten: »Klar, Gesellschaft ist immer gut« »Ok, warte, bevor wir die Sicherung rausholen müssen wir das rote Kabel entfernen, sonst gehen überall die Alarmanlagen los und wi-« Ich wurde von einem schallenden Lachen unterbrochen: »Ok, dann raus hier« ehe er die Sicherung einfach mit Schwung kraftvoll herausriss. Augenblicklich brachen überall ohrenbetäubend laut Alarmsirenen aus und begannen zu heulen, begleitet von grellem, roten Licht. Seufzend resigniert legte ich den Kopf schief: »Oder wir machen alle auf und aufmerksam und improvisieren« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)