Konoha Gangs II: Game On von ximi (Das Spiel hat gerade erst begonnen) ================================================================================ Kapitel 42: Plan C ------------------ 22:19 Uhr , Kellergewölbe, zweites Untergeschoss Halle 3   Hinata schaute ihm direkt in die Augen. Ihr Blick war ehrlich. Und Naruto begann zu verstehen. «Du meinst, all diese Zeit…» «Hatte er Hanabi. Er hat sie nicht entführt, aber unsere Wohnung stand ständig unter Überwachung. Ayato hatte genug Leute. Und er hat mir deutlich gesagt: Wenn ich mich wehre, die Polizei oder die Gang verständige, dann würde Hanabi Schaden nehmen – auch wenn es das Letzte wäre, was die Riots tun.» Ihre Stimme war schwer und zeugte von einer langen Leidensgeschichte. «Sie waren wie ihre Schatten. Waren immer irgendwie bei ihr, ohne dass sie es gemerkt hat.» «Warum hast du nicht mit deinem Vater gesprochen? Mit Hanabis Lehrern? Gerade in der Schule wäre sie doch ausser Reichweite der Riots gewesen.» «Ich war nie alleine, Naruto. Er liess mich genauso überwachen. Rund um die Uhr.» Auf einmal machte alles einen Sinn. Er erinnerte sich an jene Nacht, als er Hinata nahe ihrem Wohnblock abgefangen und sie ihn eiskalt abgewiesen hatte. Kurz darauf war er mit einem Mann zusammengestossen, der einen Kapuzenpullover getragen hatte – das musste ihr Bewacher gewesen sein. Naruto fühlte sich, als hätte er eine göttliche Erleuchtung, nachdem sich plötzlich all diese Fragen und die Unsicherheit der vergangenen Monate in Nichts auflösten. Das war die Antwort, die er so lange gesucht hatte, die Erklärung, an der er so oft gezweifelt und sie sich trotzdem immer wieder mit aller Kraft in Erinnerung gerufen hatte. Da oben, auf den Knien und mit einem Gewehrlauf auf den Kopf gerichtet, war er kurz davor gewesen, seinen Glauben an Hinata aufzugeben. Und nun erfüllte ihn pure Erleichterung. Auch die Umstehenden machten natürlich grosse Augen, denn auch sie hatten auf eine Erklärung wie diese gewartet. «Und jetzt hat er Hanabi doch noch gekidnappt», konkludierte Sasuke, der sich vermutlich bereits zusammengereimt hatte, wer Hanabi war. Hinata nickte niedergeschlagen. «Ich dachte, diesen Faktor würde er nicht einberechnen. Naiv wie ich bin dachte ich, er würde sich um alles andere Sorgen machen als um das. Deshalb habe ich mich da oben gegen ihn gewendet.» Naruto wusste, dass sie sich in einer schwierigen Lage befanden, doch in ihm war eine neue Kraft erwacht – jene, die er so lange vermisst hatte. In der vergangenen Zeit hatte alles sehr viel Energie und Disziplin erfordert und oft hatte ihn eine Stimme in seinem Kopf dazu bewegen wollen, die ganze Sache zu schmeissen und einfach aufzugeben. Natürlich hatte er das nicht gemacht, einfach war es aber nicht gewesen. Doch jetzt wusste er, dass er diese Stimme nicht mehr hören würde. Denn all die Zeit hatte er sich nicht in Hinata geirrt. Das gab ihm das nötige Selbstvertrauen zurück und erfüllte ihn mit unbändiger Energie. «Es spielt keine Rolle, Hina.» Sein Blick wanderte zu Sasuke, der aussah, als wäre er in Gedanken bereits auf der Jagd nach Tomcat und Sakura. «Demon, ich schlage vor, du machst dich sofort auf die Suche nach Sakura. Ich regle das hier.» Er wies zwei seiner Leute an, ihn zu begleiten. Sasuke nickte nur und sein Griff schloss sich fester um seine Pistole. «Die Quartiere sind mit ziemlicher Sicherheit im hinteren Teil, dort, wo es viele kleine Lagerräume gibt», sagte Hinata und wies auf einen Seitengang. «Immer geradeaus. Vielleicht findet ihr sie dort.» «Bleibt am Leben», sagte der Taka-Leader noch, bevor er mit seinen beiden Begleitern in dem schummrig beleuchteten Gang verschwand. «Und wir», sagte Naruto in die Runde, «widmen uns jetzt Crow.»   22:20 Uhr, zweites Untergeschoss   Sakura konnte sich nicht mehr wirklich erinnern, in welche Richtung es nach draussen ging. Aber Tomcat hielt sie am Handgelenk und zog sie durch die dunklen Gänge, die irrgartenmässig unter den Hallen verliefen und unglaublich viel Stauraum boten. Es war offensichtlich, dass die Transportfirma neben Logistik noch ein zweites Business am Laufen gehabt hatte, bevor sie dichtgemacht hatte. Noch immer konnte sie nicht ganz fassen, was sich vorhin gerade ereignet hatte. Sie hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass Tomcat sie da rausholen würde, obwohl sie auch jetzt noch nicht wusste, was genau er mit ihr vorhatte. Doch ihr war klar, dass ihre Funktion als Geisel so für Crow nicht mehr gegeben war und das war mehr als gut. Tomcat hatte sie dazu angewiesen, zu schweigen und sie leistete dieser Anweisung Folge. Denn Tomcat war ihre Chance, hier rauszukommen. Und wenn alles gut ging, dann kam er sogar mit ihr. Irgendwie würde sie Naruto oder Sasuke schon dazu bewegen können, dass er in eine der Gangs aufgenommen wurde – wobei sie bei den Kuramas wohl eher Chancen hatte, da sie selber eine war. Als auf einmal Schritte in den Gängen widerhallten, stiess Tomcat reflexartig eine Tür zu seiner rechten auf und zog sie hinein. Die Tür liess er leise ins Schloss fallen und er legte die Finger an die Lippen, als draussen eilige Schritte zu hören waren, die die Tür passierten. Als die Schritte verstummt waren, nutzte Sakura die Gelegenheit. «Bringst du mich hier raus, Yohei?», flüsterte sie. Es war stockfinster und Tomcat antwortete nicht gleich. Vermutlich lauschte er an der Tür. «Ja. Zumindest versuche ich es, aber die Chancen stehen nicht gerade gut. Die suchen bereits nach uns, das weiss ich mit Sicherheit.» Sakura war nicht entgangen, dass Yohei die Schlüssel für Rockets Handschellen nicht mitgenommen hatte. Ihr war auch klar, dass er nicht von einem Moment auf den anderen die Seite gewechselt hatte. Er bewegte sich hier zwischen den beiden Seiten und hatte schon immer ein wenig sein eigenes Ding gemacht. Hatte eigene Interessen gehabt und die Vorteile genutzt, die ihm eine Gemeinschaft wie die Riots geboten hat. Und das zeigte sich auch jetzt wieder. Dass er sie rausbringen wollte, hiess nicht, dass er dieselben Absichten wie die Kuramas oder Takas hatte. Er verhielt sich undurchschaubar wie eh und je. «Warum, Yohei?», fragte sie ihn mit der Gewissheit, dass er genaustens verstand, welche Antwort sie haben wollte. Er antwortete nicht. Stattdessen entledigte er sich seines Rucksacks, den er noch rasch aus seinem Raum geholt hatte und drückte ihn ihr in die Hand. «Nimm den. Kann den Ballast nicht brauchen, wenn wir auf jemanden treffen, der kein Interesse daran hat, dass wir entkommen.» Der Rucksack war erstaunlich leicht, doch er barg wichtige Schätze, auf die sie aufpassen würde. Sie fühlte wie sich seine Hand an ihrem Handgelenk wieder enger schloss und sie einen Schritt weiter zur Tür zog. «Wir gehen da gleich wieder raus. Ich habe absichtlich einen anderen Weg genommen, als den, den wir hinuntergekommen sind. Denn das ist der kürzeste und ich wette, das ist der Ort, an dem sie zuerst nachschauen. Möglicherweise haben sie sich auch aufgeteilt. Und ich weiss nicht, wie viele Crow geschickt hat. Aber ich vermute, dass es wenige sind, denn er braucht alle Verstärkung, die er kriegen kann. Da oben ist für ihn einiges schiefgelaufen, weshalb er seinen Plan B, also dich, benötigt hat. Nun hat er diesen nicht mehr und ihm läuft die Zeit davon. Ich wette also, dass er zu Plan C übergeht, anstatt alle Kraft in die Jagd auf uns zu investieren.» Gerne hätte Sakura gefragt, was Plan C war, doch sie realisierte schnell, dass es nicht der Zeitpunkt dafür war. Hoffentlich war es keine weitere Geisel. Er lauschte erneut und öffnete dann vorsichtig die Tür. Auf dem Gang war es ruhig. Sakuras Herz begann wieder zu pochen. Was, wenn man sie erwischte? Würde man kurzen Prozess mit ihnen machen? Sie schob diese Gedanken beiseite. Sie musste jetzt all ihren Mut zusammen nehmen, wenn Tomcat schon all diese Risiken auf sich nahm, um sie hier rauszuholen – er schuldete ihr gar nichts und trotzdem setzte er alles auf eine Karte. Und damit war er bei seinen eigenen Leuten in Ungnade gefallen. Was auch immer ihn dazu bewogen hatte, er musste in dieser Nacht eine folgenschwere Entscheidung für sein Leben getroffen haben. Und schon waren sie wieder auf dem Gang. Sie liefen schnell, aber ihre Aufmerksamkeit galt den Geräuschen um sie herum. Die Waffe hatte er in der einen Hand, mit der anderen hielt er den Kontakt zu Sakura. Es war der Moment, in dem sie beschloss, dass Yohei gut war. Ganz tief drinnen, da war ein wunderbarer Mensch verborgen. Und langsam kam er zum Vorschein.   22:22 Uhr, zweites Untergeschoss, Halle 3   Hinata traute ihren Augen nicht, als Cracker Hanabi in den Raum führte. Ihre Augen waren verbunden, doch ihre Körperhaltung und das selbst aus dieser Entfernung sichtbare Zittern ihres ganzen Körpers sprachen Bände. All ihr Mut wich purer Angst. Wie konnte er das einem so jungen Mädchen nur antun? «Hier haben wir sie. Keine Sorge, wir haben ihr nichts getan. Hat zu Genügend Essen und Trinken gekriegt. Und jetzt komm raus, sonst kann ich nicht mehr für ihr Wohlergehen garantieren.» Sie hasste es, wenn Ayato diese Überlegenheit in seine Stimme legte. Cracker hielt Hanabi vor sich. Er und zwei weitere Riots hielten ihre Waffen auf sie gerichtet. Aus der Entfernung der Kuramas war es unmöglich, alle drei gleichzeitig auszuschalten, zumal die beiden Riots mit den Waffen sich hinter den Säulen gedeckt hielten. Und die Waffen der anderen Riots waren auf den Gang gerichtet, in dem sich die Kuramas verstecken. «Ich muss da raus, Naruto», flüsterte sie resignierend. «Es tut mir leid.» Naruto wollte sie nicht gehen lassen, dass sah sie ihm an. Doch auch ihm war bewusst, dass sie Hanabis Leben unmöglich aufs Spiel setzen konnten. Und deshalb setzte sie nun einen Fuss vor den anderen und trat langsam ins Licht des Raumes hinaus. Ihr war schwindelig und übel zugleich. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als wieder zurück in die schützende Dunkelheit des Ganges zu treten, dort, wo Naruto war. Naruto, den sie für so lange Zeit getäuscht hatte. Der aber trotz allem immer noch an sie geglaubt hatte. Sie wusste nicht, womit sie das verdient hatte. Aber jetzt spielte es sowieso keine Rolle mehr. Ayato musterte sie mit einem seltsamen Blick, als sie in sein Sichtfeld kam. Es war eine Mischung aus Genugtuung, aber auch Bedauern. «Zu schade, dass es so enden muss. Aber ich wusste, dass du nie den Sprung auf unsere Seite geschafft hast. Übrigens schön, dass du Big Fox auch gleich mitbringst.» Hinata warf überrascht einen Blick hinter sich und erstarrte, als Naruto direkt hinter ihr stand. Was ihr nicht entging war, dass der Gang, aus dem sie gekommen waren, nun leer war. Die beiden anderen waren verschwunden. Ob Naruto sie geschickt hatte, um Verstärkung zu holen? Naruto signalisierte ihr mit einem bestimmten Blick, dass alles gut war. «Er hätte mich sowieso gleich hierherbeordert.» «Ist da noch jemand bei euch?» «Nein», sagte Naruto wahrheitsgetreu. «Missy, überprüf den Gang.» Aus einer ihrer bisherigen toten Winkel tauchte eine weitere Riot auf. Insgesamt waren es also doch mehr als sie vermutet hatten. Im Raum befanden sich insgesamt etwa sieben Riots, plus Crow und Cracker. Sie wären sowieso in der Unterzahl gewesen. Missy sah sich den Gang an, fand ihn leer vor und gab Ayato den Daumen nach oben. Hinata wusste, dass Missy eines von Ayatos treuesten Schäfchen war. Sie schenkte Hinata im Vorbeigehen einen verachtenden Blick. Narutos Anwesenheit gab Hinata Kraft, auch wenn ihre Situation wieder einmal ausweglos war. Sie konnten nur hoffen, dass rechtzeitig Verstärkung eintrudelte. Doch wenn da oben das Battle noch in vollem Gange war, würde es dauern, bis es jemand hier runterschaffte. Und vermutlich war der Weg durch die Gänge bis nach oben nicht einfach frei, sondern mit Riots besetzt. Sie wusste vor allem eines: Nachdem Crow ihnen Hanabi in Fleisch und Blut vorgeführt hatte, waren sie ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Nach all dieser Zeit der Unklarheit, der wirren Gedanken und ihrer seltsamen mentalen Verfassung, war Hinatas Kopf nun glasklar. Sie würden Hanabi beschützen, um jeden Preis. «Es wird alles gut, Hanabi», sagte sie so ruhig wie es ihr möglich war. Sie hatte in ihrem Leben gelernt, Zuversicht auszustrahlen und anderen zu vermitteln, selbst wenn sie selber keine hatte. Doch Naruto bei sich zu wissen, endlich, gab ihr Kraft. Wenn sie in dieser Nacht starb, dann wussten die Kuramas zumindest, welche Beziehung sie wirklich zu den Riots hatte.   22:25 Uhr, vor Halle 4   Es war ein Zusammentreffen, das schon viel zu lange fällig gewesen war. Entsprechend heftig war der Schlagabtausch zwischen den beiden Gangs. Es waren noch viel mehr Riots aus dem Untergrund nach oben gekrochen und das führte dazu, dass sie ihnen in der Zahl wieder einmal überlegen waren, aber bedeutete nichts. Zwar konnte Shikamaru eine allgemeine Verbesserung in den Kampffähigkeiten seiner Gegner feststellen, doch vielen fehlte die jahrelange Erfahrung, welche die Kuramas und Takas zu bieten hatten. Und deshalb hätte man das hier beinahe als ebenbürtiges Battle beschreiben können. Was ihn jedoch beunruhigte war, dass sie nicht in Kontakt mir Big Fox oder Demon treten konnten, da die beiden keine Funkgeräte bei sich trugen. Sie mussten irgendwo in den Kellergewölben sein. Und ob das Funksignal da unten überhaupt funktionieren würde, war dahingestellt. Bis jetzt waren einige wenige ihrer Leute in den Keller vorgedrungen, allerdings war die Vermutung, dass es ein zweites Untergeschoss gab, noch nicht bestätigt. Der Kampf dauerte an und das machte es nicht unbedingt einfach, nach diesen potenziellen Eingängen zu suchen. Er hatte natürlich bereits intensiven Kontakt mit Hatake gehabt, der am liebsten eingegriffen hätte. Doch solange er noch nichts von den Leadern gehört hatte, war das Risiko einfach zu hoch. Crows Position war ins Wanken geraten und sobald er sicher war, dass er kein Druckmittel mehr gegen sie in der Hand hatte, würde er sie auch dazu holen. Er war über Funk in Kontakt mit den von ihm ausgesandten Leuten in den Gängen, doch bisher waren die Rückmeldungen alle negativ gewesen. Sie würden die Eingänge in das zweite Untergeschoss schon finden. Aber dazu musste erst gekämpft werden.   22:26 Uhr, zweites Untergeschoss, Halle 1   Das winzige Treppenhaus war gerade mal so breit, dass ein Mensch normalen Umfangs durchpasste. Sakura war keine besonders grosse Person, doch sie musste den Kopf einziehen, als sie über den staubigen Beton nach oben stiegen. Es roch nach abgestandener Kellerluft und das Gefühl von Enge raubte ihr beinahe die Luft. Auch wenn sie es nicht gerne zugab, aber sie verspürte Angst davor, was in diesen dunklen Schächten und verworrenen Tunneln auf sie warten könnte. Riots natürlich, aber genau das war im Moment ihre schlimmste Befürchtung. Sie waren nur zu zweit und wenn sie Pech hatten, liefen sie in weitere Riots hinein. Sie waren nur langsam vorangekommen, da sie bereits dreimal hatten Deckung suchen müssen. Doch die Riots waren in Aufruhr und deshalb waren sie hier unten auch nicht besonders aufmerksam, denn sie vermuteten noch keine Kuramas oder Takas im zweiten Untergeschoss. Yohei meinte, dass sie sich neu organisierten, da nun Plan C zum Tragen kam. Dieses Mal hatte sie gefragt, was Plan C war, doch Yohei hatte geschwiegen. Sie hatte trotzdem nachgebohrt. «Ich sage es dir nicht. Und dafür gibt es Gründe», war seine Antwort gewesen und damit hatte er signalisiert, dass jedes weitere Nachfragen zwecklos war. Sie erreichten das Ende des Aufganges und Sakuras Herz klopfte, als Yohei die kleine Tür entriegelte, vorsichtig einen Spaltbreit öffnete und hinausspähte. Sakura erkannte über seine Schulter nichts als Dunkelheit, doch anscheinend war die Luft rein. Er trat in den Raum hinaus und Sakura folgte ihm. Es war ein kleines Kabäuschen ohne Fenster, weshalb sie nicht einmal die Hand vor Augen sehen konnte. Sie stolperte über etwas Leichtes, das umkippte und beim Aufprall leise gluckerte. «Reinigungsmittelbehälter. Das war der Lagerraum der Putzkolonne», entwarnte er sie flüsternd, nachdem sie erschrocken die Luft eingesogen hatte. «Pass auf den Boden auf, da liegt ein Haufen Müll rum.» Sie hörte, wie er seine Hand über etwas streichen liess, vermutlich ein Regal oder ein Tisch. Gleich darauf drückte er ihr etwas in die Hand. «Vorsicht, spitz.» Sie tastete den Gegenstand behutsam ab und kam zum Schluss, dass es eine Ahle sein musste, deren Spitze sich rau anfühlte und deshalb ziemlich verrostet sein musste. Ihr war klar, was er damit bezweckte. Sie sollte sich wehren können, falls es hart auf hart kam, auch wenn eine Ahle nicht unbedingt die beste Waffe war. Aber etwas Besseres hatten sie nicht und das Ding war ziemlich gross. Die Pistole brauchte er selber. Ihr fiel auf, welch ein Vertrauen er in sie hatte. Denn eigentlich könnte sie ihn nun in der Dunkelheit mit dem Werkzeug attackieren. Doch es schien, als habe nicht nur sie Sympathie für ihr Gegenüber entdeckt. Und er war jemand, der Menschen gut einschätzen konnte. Er wusste genau, dass sie ihn nicht attackieren würde. «Wir sind hier unter Halle 1, also nicht allzu weit vom Haupttor des Areals entfernt. Das Problem ist, dass wir uns nun im ersten Untergeschoss befinden und deshalb auch die Gefahr grösser ist, in jemanden reinzulaufen.» Sakura nickte. Es war nicht mehr weit. Doch wenn sie aufmerksam lauschte, dann hörte sie von weitem aufgebrachte Stimmen. «Das Zentrum des Battles befindet sich bei Halle 4, zu der Halle 1 keinen direkten Verbindungsgang hat. Diese sind im Viereck angeordnet und es gibt keine Verbindungen übers Kreuz. Von Halle 2 kann man auch nicht direkt zur Halle 3 und umgekehrt. Deshalb ist es in diesem Trakt hier ruhiger – die Konzentration liegt auf Nummer 4 und Nummer 3, von der wir übrigens herkommen.» Sakura verstand. Sie hatte die Anordnung der Hallen in den letzten Tagen ausreichend studiert, um die Nummern richtig zuordnen zu können. Er lauschte nun wieder an der Tür. «Yohei», flüsterte sie. «Was auch immer passiert, ich möchte wirklich, dass du weisst, wie dankbar ich dir für das hier bin.» Er reagierte erst nicht. «Dank mir besser nicht zu früh», meinte er dann. «Es spielt keine Rolle, ob wir es schaffen oder nicht. Ich bin dir schon jetzt dankbar.» «Ich habe nichts mehr zu verlieren, Sakura. Und vielleicht kann ich zumindest noch etwas richtig machen, bevor es zu Ende ist.» Sakura wollte etwas erwidern, doch er kam ihr zuvor. «Komm besser auf keine falschen Gedanken. Ich gehöre weder zu deiner Seite, noch zu den Riots. Die Riots waren nur einer der Orte, an denen ich verweilt bin.» Er sagte diese Worte nicht in ihre Richtung, das konnte sie in der Dunkelheit ausmachen. «Mir ist bewusst, dass es nur ein schmaler Grat zwischen Gut und Böse ist und ich wandelte mein ganzes Leben irgendwo dazwischen. Dass ich dir helfen will, heisst nicht, dass ich die Kurama Foxes unterstütze. Dich hier rauszubringen, halte ich lediglich für richtig. Ganz losgelöst von Zugehörigkeiten.» Sakura liess diese Worte auf sich wirken. Yohei machte sein eigenes Ding. Damals, als er im Toad’s aufgetaucht war oder bei ihrem Zusammentreffen vor dem Konoha City Hospital, hatte er immer auf seine ganze eigene Weise gehandelt. Er tat, was er wollte und Crow hatte ihn immer gewähren lassen, da Yohei ein unverzichtbares Mitglied seiner Gang war. Sie erinnerte sich an Rockets Äusserungen von vorhin, als er meinte, Yohei spiele sich wegen seiner Kohle auf. Seine Gangmitglieder merkten, dass er anders war, dass für ihn andere Regeln galten und sie gaben Yoheis Geld die Schuld. Wobei sich Sakura wirklich fragte, ob Yohei überhaupt noch Zugang zu Geld hatte, denn schlussendlich war die Beziehung zu seinem Vater nicht mehr die beste. Für Sakura waren die Kurama Foxes ein zu Hause. Und für Yohei waren die Riots lediglich der Ort, an dem er verweilte. Ganz unwillkürlich fragt sie sich, ob er nicht auch nach einem zu Hause suchte. «Wenn wir hier raus sind…», begann sie, «werde ich dafür sorgen, dass alle wissen, was du getan hast. Und dass du ein guter Kerl bist.» «Ich habe nicht die Absicht, hier rauszukommen», sagte er ruhig. Sakura wollte etwas erwidern, doch ehe sie es sich versah, war er durch die Tür in den Raum hinausgeschlüpft. Sie folgte ihm, ohne seine Worte für sich sinnvoll anordnen zu können. Durch ein Gitter in der Decke, ganz links wandseitig, fiel Licht in den Raum. Eine Bodenluke, wie jene, durch die Sakura überhaupt erst in die Kellergewölbe der Hallen gekommen war, nur war das Gitter noch intakt. Das Licht war eine Mischung aus weissem Mondlicht und schwachem Gold, das vermutlich von den Scheinwerfern ausserhalb des Geländes herrührte. Sie waren nicht mehr weit vom Ausgang entfernt, doch er zog sie in Richtung Tür. «Yohei, sollten wir nicht…» Er legte ganz einfach einen Finger an die Lippen und signalisierte ihr damit, sofort die Klappe zu halten. Sakura hätte sich selbst ohrfeigen können – sie konnten ja schlecht durch das Gitter steigen, wie also hätten sie aus dem Raum direkt hinauskommen sollen? Sie traten auf den Gang hinaus. Es brannte auch hier schummriges Licht, zu sehen oder zu hören war allerdings nichts und niemand. Tomcat führte sie den Gang entlang, immer noch genauso zielsicher wie zu Beginn ihrer Flucht. Auf einmal drangen Stimmen an sie heran. Geistesgegenwärtig zog Tomcat sie hinter einen Stapel Kisten, ein besseres Versteck hatten sie hier nicht. Keine Räume, keine Bodenluken. Sakura lauschte und musste sich alle Mühe geben, ihre Atmung zu beruhigen. Wenn diese Leute in ihre Richtung kamen, dann waren sie Geschichte. Die Kisten gaben nur in eine Richtung Sichtschutz. Es war unmöglich, nicht entdeckt zu werden, wenn die Riots den Gang passierten. Zu ihrer vorübergehenden Erleichterung schienen die Leute an Ort und Stelle zu bleiben. Als ob sie auf etwas warteten. Oder auf jemanden. Tomcat signalisierte ihr, in der Hocke zu bleiben und still zu sein. Denn geradeaus direkt in die Arme ihrer Feinde zu laufen, war doch eine denkbar schlechte Idee. «Wir gehen zurück.» Auf leisen Sohlen und geduckt im Schutz der Kiste schlichen sie in die Kammer zurück, aus der sie gekommen waren. «Es gibt keinen anderen Weg raus», flüsterte er. «Wir müssten durch die Tunnel zu Halle 2. Und mit Sicherheit sind auch dort Wachen am Kellerausgang postiert.» Sakura sah die Pistole, die in seiner Hand ruhte. Und ihr entging auch nicht, dass sich sein Griff fester um die Waffe schloss, als er ihr das erklärte. Tomcat lauschte in den Gang hinein. «Es sind mindestens drei.» Sein Blick wurde noch ernster. «Wenn ich da rausgehe, knallen sie mich vermutlich ziemlich schnell ab. Wir müssen sie also irgendwie überraschen können, damit ich sie aus dem Hinterhalt erledigen kann.» Sakura kam eine Idee und sie wusste dabei nicht so recht, ob sie durch all die Strapazen der vergangenen Stunden langsam den Verstand verlor. «Ich kann sie auf mich aufmerksam machen. Ich lasse sie glauben, dass ich von dir wegrenne und dabei ganz per Zufall in ihr Blickfeld laufe.» Sakura wies auf den Raum, in dem sie sich befanden. Sie befanden sich hier in der Ecke, in der sich der Verlauf des Gangs nach rechts bog. «Du bleibst hier. Ich werde sie glauben lassen, dass ich um die Ecke gebogen komme, sodass sie keine Zeit damit verschwenden werden, die Kammer hier zu prüfen. Einige von ihnen werden dich suchen gehen, andere werden auf mich aufpassen und weiter die Tür bewachen. In diesem Moment werden auch die Türwächter abgelenkt sein, weil sie dich nicht in der Nähe wähnen. Und dann schlägst du zu.» Tomcat überlegte sich gut, ob dieser Plan für ihr Ziel geeignet war. Im Endeffekt meinte er aber: «Wir haben keine andere Wahl. Wenn wir uns irgendwo verstecken, dann werden sie uns sowieso früher oder später finden.» Er fixierte sie mit seinem Blick. «Du weisst aber, dass es ein grosses Risiko ist? Ich glaube zwar, dass sie dich am Leben lassen werden, aber ich kann dir nichts garantieren. Vielleicht werden sie es auch jemand anderem überlassen, mich zu suchen.» «Das glaube ich nicht. Man sucht dich und dein Tod wäre eine Trophäe für jeden, der dich kriegt. Wenn du da rausspazierst, dann werden sie dich ziemlich sicher töten, nachdem du Crows Plan vereitelt hast. Mich hingegen, können sie vielleicht noch gebrauchen.» «Sie werden nicht nett zu dir sein.» «Ich weiss.» «Eigentlich widerstrebt mir die Idee.» «Wie du bereits gesagt hast, welche Wahl haben wir denn?» Er musterte sie. «Ich habe dich unterschätzt. All die Zeit.» Sakura lächelte ein wenig, was angesichts ihrer Situation denkbar unpassend war. Doch das Adrenalin in ihrem Körper liess sie nicht daran denken, was alles schiefgehen konnte. Ihr Ziel, hier rauszukommen, ihrer Gang zu sagen, dass sie in Sicherheit war, überschattete im Moment alles. Natürlich hatte sie Angst. Aber die hatte sie seit Stunden. Und die Angst alleine würde sie nicht weiterbringen. Denn in dieser ganzen Sache ging es nicht nur um sie.   22:23 Uhr, Kellergewölbe Halle 3   Naruto schwante natürlich Böses als Crow ihn mit Hinata an eine der Deckensäulen ketten liess. Seine Lakaien wickelten die Ketten um ihre Handgelenke, dann die Unterarme und zogen so heftig an, dass das Metall kalt in die Haut einschnitt. Gesetztenfalls, sie kamen hier lebendig raus, würden ihnen bis dann wohl beide Arme abgestorben sein. «Es wird alles gut, Hana», redete Hinata beruhigend auf ihre Schwester ein, die am ganzen Körper zitterte, Naruto hasste es, hier sitzen zu müssen und Crow mit diesem selbstgefälligen Blick auf sich herabsehen zu lassen. Seine Wut liess er Crow aber nicht merken – gegen aussen musste er unbedingt die Ruhe selbst sein. «Was hast du mit Hana vor?», fragte Hinata und ihr gelang es nicht ganz, die Verzweiflung in ihrer Stimme zu unterdrücken. «Etwas Besseres, als ich mit euch vorhabe, keine Sorge. Wie ihr wisst, läuft diese Nacht hier unter dem Motto 'Chaos', oder auch 'Rebellion'. Es geht darum ein Zeichen zu setzen. Moralisch ist das vielleicht aus eurer Sicht nicht vertretbar, aber in unserem Fall sehen wir es so, dass der Zweck die Mittel heiligt.» Er wandte sich direkt an Naruto. «Dich konnte ich nie leiden, das weisst du. Ich bin der Meinung, dass die Welt dein heuchlerisches Gerede von Gemeinschaft und Unterstützung nicht braucht. Denn eigentlich bist du auch nur ein verdammter Bastard, der aufgestiegen ist und nun zur Elite der Unterschicht gehört.» Er drehte sich nach rechts zu Hinata. «Und du… nun, ich muss sagen, dass mich dein Verrat doch mehr trifft, als ich erst gedacht habe. Nicht, dass ich geglaubt habe, du wärst gerne eine Riot. Du hast dich sehr verändert in der Zeit, als du bei uns warst und wenn du mich fragst, dann hättest du mehr Potenzial gehabt als Big Fox es dir zugetraut hat.» Er zuckte mit den Schultern. «Schade um dich. Aber mit Verlusten muss man rechnen.» Er wandte sich an das Mädchen, das Missy genannt wurde und nickte ihr zu. Missy führte die zitternde Hanabi, die vor lauter Schock kein Wort herausbrachte, in Richtung der Gänge. «Alles wird gut.» Hinatas Worte waren inzwischen nur noch ein Flüstern. «Wo bringst du sie hin Crow?!», frage nun Naruto an ihrer Stelle und seine Aggression war dabei nur noch schwer zu unterdrücken. «Glaub mir, du kannst froh sein, dass ich sie von hier wegschaffe.» Just in dem Moment hörte Naruto ein seltsames Gluckern hinter sich. Was er sah,als er den Kopf drehte, liess ihm das Blut in den Adern gefrieren. Denn Crow hatte wieder einmal einen anderen Plan, als er vermutet hatte. «Bist du jetzt total durchgeknallt?!», schoss es aus ihm hervor. «In deinen Augen sowieso.» Er lächelte und schnappte sich ebenfalls einen der Kanister, und goss den verdächtig nach Benzin riechenden Inhalt über den Boden, vorsichtig darauf bedacht, ihn und Hinata nicht in Kontakt mit dem Zeug kommen zu lassen. «Wir sind in einem Betonkeller», sagte Naruto. «Ausser den Kisten wird hier nichts brennen. Oder zumindest nicht lange.» Natürlich wusste er, dass der Rauch sie in diesem geschlossenen Raum ohne Lüftungsmöglichkeit innert kurzer Zeit ersticken lassen würde, aber er wollte nichts unversucht lassen, um Crow irgendwie dazu zu bringen, da nicht zu tun. In seinem Augenwinkel goss einer der Riots Benzin über den Holzkistenstapel, der sofort in Flammen aufgehen würde, sobald man ihn anzündete. «Keine Sorge, ich werde da oben auch noch ein wenig Feuer machen.» Er zuckte erneut mit den Schultern. «Das Bild eines Infernos soll jeden an diese Nacht erinnern.» «Ayato, ich bitte dich!», rief Hinata, nicht weniger geschockt und trotzdem an seine Vernunft appellierend. «Noch kannst du den Schaden eindämmen! Noch kannst du dafür sorgen, dass in dieser Nacht weder ihr noch wir sterben müssen!» «Hinata, es ist jetzt gut. Weisst du, wenn ich das hier abbreche, dann kommt nur ihr gut weg. Wir werden auf Ewigkeiten hinter Gittern gesperrt werden, wo man uns aus den Augen und aus dem Sinn hat. Und dann wird sich in Konoha nichts ändern. Aber so? So sind wir die Rebellen, die willens in Flammen aufgegangen sind. Wie sagt man? Going down with guns blazing? Du verstehst schon. Ein Symbol, ein Anstoss für jene, die in dieser Stadt unterdrückt werden. Sie sind es, die inspiriert werden sollen, um weiterzuführen, was angefangen wurde. Und ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, damit das passiert.» Naruto fehlten wirklich die Worte. Und er sah ein, dass mit Crow nicht zu reden war. Hinata erging es gleich. «Ich hoffe, du wirst dich an uns erinnern, wenn du heute Nacht stirbst», sagte sie leise, doch mit einer bedrohlichen Wut in ihrer Stimme, die Naruto gar nicht von ihm kannte. «Und dann sehen wir uns auf der anderen Seite wieder. Ich verspreche dir, das wird nicht schön.» Naruto erwartete als Gegenreaktion einen lockeren Spruch von Crow, doch stattdessen sah er sie nur an, fast schon respektvoll. «Ich kann es kaum erwarten.» Crows Lakaien hatten das Werk vollendet und verliessen nun über die Treppe den niedrigeren Lagerboden und er ging ihnen hinterher. Sie schlossen die Türen zu den Gängen und verschwanden dann durch die letzte aus dem Raum. Nur Crow begab er sich an die Stelle des Geländers, wo er den Kistenstapel am besten erreichen konnte. Er zückte eine Schachtel Streichhölzer und zündete eines an. In einem Bogen warf er es auf den Kistenstapel und gleich noch ein zweites. Das Feuer loderte sofort auf. «Wir sehen uns», sagte er und drückte noch den Lichtschalter, bevor er den Raum verliess. Naruto wünschte sich, sie wären jetzt tatsächlich im Dunkeln, doch stattdessen züngelten neben ihnen helle Flammen empor und verbreiteten sich viel zu schnell auf dem Kistenstapel, sodass gleich auch das Benzin auf dem Boden Feuer fing. Crow hatte sie nicht verbrennen lassen wollen, ansonsten hätte er sie auch gleich im Benzin baden lassen. Ob Ersticken besser war, konnte Naruto in dieser Situation nun wirklich nicht beurteilen. Aber das war jetzt auch egal. Die beiden begannen damit, an ihren Ketten zu ziehen, die sich nur schmerzhaft in ihr Fleisch bohrten, anstatt sich zu lösen. In ihrer Reichweite gab es nichts, was sie von diesen Metallketten hätte loskriegen können und noch dazu waren ihre Arme so gut fixiert, dass sie sich kaum bewegen konnten. Langsam aber sicher wurde es heiss und der Rauch verteilte sich im Raum. Noch war genug Sauerstoff da, doch das würde nicht mehr lange der Fall sein. «Es tut mir so leid», presste Hinata zwischen zwei verzweifelten Atemzügen hervor. «Es ist alles meine Schuld.» Naruto schüttelte den Kopf und startete einen weiteren, aussichtslosen versuch, seine Arme aus den Ketten zu befreien. «Der Einzige, der hier Schuld hat, ist dieser Psychopath da oben!» Naruto verspürte Panik, die er so gut wie möglich zu unterdrücken versuchte. Er war so verdammt wütend auf Crow und gleichzeitig so hilflos. Er konnte nichts tun und musste jetzt wehrlos darauf warten, dass sie beide an dem Rauch erstickten.   22:35 Uhr, Kellergewölbe, erstes Untergeschoss Halle 1   Sakura Zuversicht schwand von Minute zu Minute, als das Adrenalin endlich wieder ein paar klare Gedanken in ihrem Kopf zuliess. Ihre Idee war total hirnrissig und konnte viel zu leicht nach Hinten losgehen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Yohei hatte seinen Rucksack wieder an sich genommen und war nun auf Position. Sakura wusste, dass sie gleich den Auftritt ihres Lebens hinlegen musste, damit diese Aktion hier den Erfolg hatte, den sie sich versprach. Die Chancen waren verschwindend klein. Und dennoch mussten sie aus diesem Keller raus und welche andere Chance hatten sie denn? Um zu prüfen, ob die anderen Ausgänge auch bewacht waren, mussten sie zurück in die Verbindungsgänge des zweiten Untergeschosses, wo sie auch nur mit Mühe und Not unentdeckt rausgekommen waren. Nein, der einzige Ausweg war der direkt vor ihnen, mit den entsprechenden Hindernissen im Weg. Wenn diese Aktion gelang, dann würde das Leben kosten. Yohei hatte die Pistole bereit und würde auf ihre Gegner schiessen. Der Teil ihres Plans widerstrebte  ihr  in ihrem Innersten doch der Gedanke an ihr eigenes Schicksal, sofern sie entdeckt würden, half ihr ein bisschen, das irgendwie einzuordnen. Sie suchte Tomcats Blick durch den Türspalt. Er beobachtete sie genau und in seinem Blick lag nur eine, aber sehr bedeutende Frage: Schaffst du das? Sie musste einfach. Sie hatten das besprochen, sich das Ganze so gut wie möglich in einer Hauruckaktion zurechtgelegt. Aber im Endeffekt war alles nur Improvisation. Einmal tief durchatmen. Dann bewegte sie sich langsam von der Tür weg und brachte Distanz zwischen sich und die Riots, damit ihre Flucht glaubhaft wirkte und ihre Schritte schon von Weitem zu hören waren. Du bist in Panik. Tomcat hat dir Schreckliches angetan. Du stehst dermassen unter Schock, dass du nicht mehr an die anderen Gefahren hier denkst, weil dein Peiniger hinter dir her ist und nichts schlimmer ist als das. Und deshalb rennst du, ohne darüber nachzudenken, in deine Feinde hinein. Sie hatte bis auf Schultheater nicht das kleinste bisschen Erfahrung mit Schauspielerei. Und trotzdem versuchte sie, all ihre Verzweiflung, ihre Angst und ihre Sehnsucht nach einem sicheren Hafen zu kanalisieren. Alles Gefühle, die sie in vergangener Zeit zur Genüge erlebt hatte. Und dann rannte sie los. Ihre Schritte hallten viel zu laut an den kahlen Wänden des Kellers wider. Und obwohl sie wusste, dass es so sein musste, kämpfte sie gegen den Drang an, sofort umzukehren. Sie musste ihre schwere Atmung nicht einmal imitieren, denn ihre Panik liess sie schon nach wenigen Schritten keuchen. Vor ihr kam die Abzweigung mit der Kammer in Sicht, wo sich Yohei versteckt hielt. Sie behielt ihren Blick von ihm abgewandt und versuchte voll konzentriert bei ihrer Mission zu bleiben. Sie bog ab und vor ihr kam der Gang in Sicht, an dessen Ende ihre Widersacher, aber auch der Ausgang wartete. Die Riots waren natürlich bereits auf die Geräusche aufmerksam geworden und zu ihrem Entsetzen waren auch bereits Gewehrläufe auf sie gerichtet. Damit hatte sie gerechnet, doch in vollem Tempo auf sie zu rennen zu müssen war dann doch zu viel des Guten. «Stehen bleiben!», blaffte einer der Riots. «Nicht schiessen, verdammt! Genau auf die haben wir gewartet!», bellte ein anderer. Sakura kam langsam zu stehen und nun spielte sie ihre Rolle nur noch teilweise, denn ihre Angst hatte komplett Überhand gewonnen. «Nicht schiessen, bitte», sagte sie weinerlich, mit aufgerissenen Augen und zitterndem Körper. «Ich… ich…», nun fiel sie auf die Knie, um möglichst unterwürfig und schwach zu wirken. «Reiss dich zusammen und red deutlich!», sagte ein grosser Blonder, der nun auf sie zukam. Viel zu schnell war er bei ihr, hatte sie an der Schulter gepackt und sie hochgerissen. Er schob sie grob zurück in Richtung seiner Leute, die immer noch auf sie zielten. «Und, wo ist er, der Bastard?!», fragte er laut und gab ihr bei diesen Worten einen groben Schubs, der sie wieder auf die Knie fallen liess. Sakura hob einen Arm und zeigte in Richtung des Ganges. «Unten…», stiess sie hervor. «Wir sind durch… den Gang des…», sie nahm einen panischen Atemzug, der nun doch wieder mehr Theater als echte Reaktion war. «Verdammt, krieg dich ein!», maulte nun ein Mädchen, das sie abschätzig von oben herab ansah. «Durch den Aufgang im Heizungskeller. Er ist mir gefolgt, aber ich weiss nicht, wie weit…» «Dahlia, Xen, ihr holt euch Tomcat! Und ich bring Cherry Blossom zum Boss. Der wird sich freuen.» Dahlia und Xen liefen sofort los, und kurz darauf ertönte der erste Schuss. Xen ging zu Boden, doch Dahlias Reflexe waren die einer Wildkatze und sie sprang blitzschnell hinter die Kisten, die zuvor noch Sakura und Yohei Schutz geboten hatten. Die Kugel verfehlte, bohrte sich in die Wand. Der Blonde verstand schnell und zog sie wie ein Schutzschild vor sich. Sakura zuckte zusammen, als sie den kalten Lauf einer Pistole an ihrer Schläfe spürte. Jegliche Hoffnung, die sie bis jetzt noch gehegt hatte, verpuffte mit einem Schlag. Der Blonde schien nicht sicher zu sein, was er von der Situation halten sollte. Er schien nicht zu wissen, ob Sakura mit Tomcat unter einer Decke steckte, oder ob Tomcat sie immer noch gejagt hatte und durch einen anderen Aufgang ins erste Untergeschoss eingedrungen war. «Komm raus und zeig dich, du dreckiger Bastard, oder ich jage der Kleinen eine Kugel in den Kopf.» Und trotz der Todesangst, die die Pistole an ihrer Schläfe verursachte, wusste sie sofort, was zu tun war. Der Blonde war unsicher. Dann mussten sie ihm helfen, sicher zu werden. «Nein», schrie sie. «Geh weg!» Sie versuchte, ein wenig Wiederstand zu leisten, gerade so, dass er nicht in Versuchung kommen würde, abzudrücken. Er wäre zwar dumm, wenn er das täte, aber ausschliessen wollte sie es unter keinen Umständen. «Halt still!» «Bitte, er soll wegbleiben! Ich mache alles, aber er soll nicht hierherkommen!» «Finger weg, Arrow. Die gehört mir.», hörte sie auf einmal Yohei, ganz in seiner Rolle als Tomcat. Er stieg über den bewegungslosen Körper von Xen hinweg und blieb dann stehen. Sakura suchte seinen Blick und als sie ihn fand, jagte er ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Es war dieser eine Blick, der ihr bereits im Toad’s und vor dem Konoha City Hospital zu Teil geworden war. Er war Tomcat, der Unberechenbare. «Du spielst immer nur dein bescheuertes Spiel und Crow war zu blind, um es zu merken. Ich habe es gewusst.» «Und du wärst gerne selber Leader, was Arrow? Zu dumm, dass Cracker der inoffizielle Vize ist und nicht du.» «Spielt alles keine Rolle mehr. Nach heute Nacht spielt vieles keine Rolle mehr», war Arrows Antwort. «Ist mir egal. Gib mir Cherry Blossom.» «Ich darf dich daran erinnern, dass ich ihr eine Kugel Blei in den Kopf jage, wenn du jetzt nicht stehen bleibst. Also bin ich wohl derjenige, der Forderungen stellen kann. Wirf die Waffe weg.» Arrow schien ihnen ihre Lüge tatsächlich abzukaufen. Das gab Sakura neuen Schwung. Noch war nichts verloren. Tomcat sicherte die Pistole und warf sie nach hinten, möglichst weit von Dahlia weg. Diese war inzwischen hinter ihrer Kiste hervorgekrochen. Sakura konnte ihr Gesicht nicht sehen, da ihr Blick auf Xens Körper und Yohei gerichtet waren. «Ich dachte immer, du wärst einer von uns, trotz deiner dummen Spiele. Aber jetzt weiss ich, dass du total durchgeknallt bist.» Sie machte einige Schritte rückwärts und liess Yohei dabei nicht aus den Augen. «Komm her, Tomcat», befahl nun Arrow. «Und du Dahlia, gib Rocket Bescheid, dass wir sie haben.» Dahlia zückte ein altes Handy aus ihrer Hosentasche und suchte nach einer Nummer in ihrer Kontaktliste. Sakura überlegte fieberhaft, wie sie sich und Yohei aus dieser Situation herausmanövrieren konnte. Eines war sicher: Sie musste das Schauspiel aufrechterhalten. Yohei kam nun langsam auf sie zu und Sakura spannte bewusst ihre Muskeln an. «Bitte nicht… bitte lass ihn nicht zu mir…» Nun liefen ihr Tränen über die Wangen. Und was aussah wie Tränen der Furcht vor Tomcat, waren Tränen der Verzweiflung und der Wut auf die gesamte Situation. «Was zur Hölle hast du mit der Kleinen gemacht, Tomcat?» In Arrows Stimme lag kein Spott, sondern ein gewisser Ekel, der sich auf Tomcat bezog. Das war ein gutes Zeichen. Sollte er sie für ein wehrloses Opfer halten. Und sie merkte, dass sich sein Griff tatsächlich ein wenig lockerte – er wurde unvorsichtiger. «Sie wird mir noch danken dafür», sagte Yohei ganz ungerührt und machte seinen Job dabei wirklich fantastisch. Sakura hätte ihm diese Maskerade beinahe selber abgekauft. «Crow hat schon Recht mit dem, was wer sagt. Die Leute der Elite sind die dreckigsten von allen.» Arrow schüttelte den Kopf. Dahlia hatte ihr Gewehr gezückt und wartete darauf, Tomcat in Gewahrsam nehmen zu können. Sakuras Blick suchte indes den von Yohei. Der Blick sollte ihn warnen. Und gerade, als Yohei auf Dahlias Höhe angekommen war, schoss Sakuras Arm reflexartig nach oben und riss die Waffe von ihrem Kopf weg. Gerade noch rechtzeitig, denn Arrow drückte ab, doch die Kugel grub sich in die gegenüberliegende Wand. Sie rammte ihm ihren Ellbogen in die Magengrube und ehe er es sich versah, hatte Sakura das Überraschungsmoment für sich genutzt und sich aus seinem Griff befreit. In einem schnellen Schritt war sie hinter ihn getreten, sprang nun auf seinen Rücken und packte den Arm mit der Pistole, damit er diese nicht gegen sie wenden konnte. In ihrem Kopf rauschte es nur noch und ihr Körper übernahm vollständig die Führung. Im Augenwinkel sah sie, dass ihr Manöver funktioniert hatte, denn Tomcat rang auch mit Dahlia, die jedoch ziemlich flink und kräftig zu sein schien. Arrow schaffte es, sie zu packen und sie von sich runter zu reissen, sodass sie hart auf dem Boden aufschlug. Ihr Kopf brummte dumpf und für einen Moment sah sie nur schwarz. Doch der Schmerz war für den Augenblick kaum spürbar und blitzschnell war sie sie wieder auf den Beinen. Er drückte noch einmal ab und verfehlte, denn die Pistole nützte ihm im Nahkampf nicht viel, aber das war ihm bewusst. Bevor sie überhaupt wieder denken konnte, wurde sie von ihm zu Boden gerissen. Er schlug ihr ohne zu zögern mehrmals mit der Faust ins Gesicht und riss sie dann wieder hoch. Sakura wehrte sich mit all ihrer Kraft, doch er war ihr rein körperlich überlegen. Sie dachte an die Ahle in der Tasche ihres Kombis, doch die war für den Moment ausser ihrer Reichweite. «Beinahe, wäre ich auf dein kleines Theater reingefallen, du dreckige Kurama!», keuchte er. Sakura trat ihm in einem günstigen Moment mit voller Wucht gegen sein Schienbein, was ihn aufjaulen liess und ihr die Möglichkeit verschaffte, erneut aus seinem Griff zu entkommen. «Du bist hartnäckig, was?» Sie wich ihm aus, als er nach ihr schlug und warf sich mit voller Kraft gegen seinen Rücken. Er taumelte, fiel zu Boden, doch dann war da wieder der Pistolenlauf. Und dieses Mal war sie nicht schnell genug. Ihr Bein explodierte beinahe vor Schmerz, als sich die Kugel ihr Fleisch bohrte, und die Wucht des Geschosses kostete sie ihre Balance. Sakura schrie vor lauter Schmerz und als sie realisierte, was passiert war, verstand sie auch, dass sie gegen Arrow in diesem Zustand keine Chance mehr hatte. Ihr verzweifelter Versuch, aufzustehen, scheiterte an einem rechten Bein, dass sie nicht mehr belasten konnte, ohne vor Schmerz nur noch Sternchen zu sehen. Blut sickerte durch den Stoff ihres Overalls. Arrow lachte. «Crow braucht dich nicht um jeden Preis, Cherry Blossom. Und ich habe genug. So hat es sich ausgefuchst. » Sakura blickte erneut in das schwarze Loch des Pistolenlaufes und wusste, dass es nun aus war. Sie schloss die Augen, Tränen rannen über ihre Wangen und sie wünschte sich, dass es schnell vorbei sein würde. Ein Klicken liess sie zusammenzucken, bis sie realisierte, dass er keine Kugeln mehr hatte. Arrow fluchte, doch er reagierte schnell. Ein Messer blitzte im kalten Neonlicht des Raumes auf und mit einem Satz war er bei ihr. Sakura versuchte in ihrer schwachen Position auszuweichen und hob instinktiv den Arm. Das Messer bohrte sich durch ihren linken Oberarm und sie schrie erneut auf. Ihr Blut tropfte warm auf ihr Gesicht und sie sah nur noch schwarze Flecken vor den Augen. Ihr ganzer Körper rebellierte in einem übermannenden Schwall an Schmerz, ihr Atem ging schnell und panisch. Sie wartete auf den Stich in die Brust, denn sie konnte Arrow nicht mehr sehen. Stattdessen hörte sie ein lautes Knurren und das Geräusch eines Kampfes. Sie versuchte, das Messer in ihrem Arm zu ertasten, nur um zu merken, dass er es wieder rausgezogen hatte. Ihre Hände waren voller Blut. Sie versuchte, sich zu ordnen, doch ihr Blick wurde nur langsam wieder klarer. Da drüben waren Tomcat und Arrow, beide bluteten und lieferten sich einen Faustkampf. Sie versuchte, sich mit dem rechten, unversehrten Arm, abzustützen und ertastete etwas Kaltes – die Ahle. Sie war ihr aus der Tasche gefallen. In ihr kam erneut Energie auf, vermutlich die allerletzten Reserven, die sie noch hatte. Sie konnte einen Aufschrei mit Mühe unterdrücken, als sie wackelig aufstand und dabei so gut wie möglich das rechte Bein zu entlasten versuchte. Wieder sah sie nur Sternchen, doch als sie einmal stand und kein Gewicht mehr auf das verletzte Bein geben musste, war es auszuhalten. Mit dem Messer in der Hand humpelte sie auf die kämpfenden und daher abgelenkten Männer zu und holte aus. Arrow entdeckte sie in letzter Sekunde und wich aus, doch sie erwischte ihn am Rücken – eine lange Kratzwunde, durch die sich sein Shirt rot verfärbte. Er packte sie laut brüllend und warf sie mit aller Kraft gegen einen Haufen Schutt, vermutlich altes Holz und Metall, der ihren Rücken selbst durch den Overall aufzuschrammen vermochte. Es war ihr unmöglich, wieder auf die Beine zu kommen, da die Schwäche und der Schmerz übernahmen und sie das Gefühl für ihren Körper verlor. Tomcat hatte den Moment genutzt, um Arrow wieder zu attackieren. Sakura sah, dass Tomcat aus Mund und Nase blutete, dass seine Arme aufgeschürft waren und er böse humpelte. Etwas weiter hinten im Gang lag Dahlia, reglos. Er war verwundet, mehr als Arrow. Das sah nicht gut aus. Sie prügelten sich, Tomcat versuchte mit all seiner Kraft, gegen ihn anzukommen, aber er war kein Kämpfertyp. Ganz im Gegensatz zu Arrow, der wieder sein Messer in der Hand hielt, das ihm im Kampf mit Tomcat vorhin irgendwie abhandengekommen war. Sakura rutschte auf ihren Knien in ihre Richtung, in ihrem Kopf dröhnte es und alles verschwamm vor ihren Augen. Doch ihr Ziel hatte sie vor sich. Und als Arrow das Messer an Tomcats Kehle hielt und ihm ein Ende setzen wollte, dachte er nicht mehr an Sakura. In einem letzten Schub aus Adrenalin, mit einem schmerzerfüllten Schrei, warf sie sich auf Arrow stiess ihm die Ahle in den Rücken. Nun war es Arrow, der aufschrie und Tomcat, der ihn von sich warf. Er griff nach Dahlias Gewehr, welches nur etwa drei Schritte entfernt im Gang lag und dann tötete er Arrow mit einem Schuss in die Brust. Und als der Schuss von den Wänden verhallt war, hörte man nicht mehr ausser Yohei Murakamis erschöpftem Keuchen und Sakura Harunos ersticktem Schluchzen.   22:33 Uhr unter und neben Halle 4   Pain war mit seinen Leuten dabei, das erste Untergeschoss von Halle 4 zu sichern. Die Riots hatten sich wacker geschlagen, das musste er dann doch zugeben. Gerade eben hatte Konan einen der Eingänge ins zweite Untergeschoss entdeckt, als ihm aus genau dieser Falltür ein Kurama entgegenkam. Er blutete und sah aus, als hätte er einiges durchgemacht, um bis zu ihnen vorzudringen. «Pain!», rief er. «Hör zu… es geht um Big Fox.»   Shikamaru starrte gebannt auf den Bildschirm. Hatake hatte ihn soeben verständigt, dass der Livestream fortgeführt wurde. Wie zur Hölle auch immer er es geschafft hatte, aber da, neben Crow im schummrigen Licht eines Kellers, stand Hanabi. In seinem Kopf legten sich sofort einige Theorien zurecht, doch wie es dazu gekommen war, dass Hinatas kleine Schwester da unten war, war eigentlich nicht relevant. Zumindest nicht jetzt. Und wo waren Naruto, Hinata und Sasuke? «Wie ihr seht, habe ich immer noch jemanden bei mir, der mir Gesellschaft leistet. Also ich warne euch – wenn die Polizei eingreift, ist das kleine Mädchen Geschichte. Wäre doch sehr schade um sie, nicht wahr?» Er sprach nun direkt zu den Gangs, was darauf hinweisen liess, dass er seinen Fehler bemerkt hatte und sich nun hüten würde, im Stream irgendetwas zu verraten, was er nicht verraten wollte. «Was eure Leader und die kleine Hinata angeht… nun ihr könnt beruhigt sein, denn sie sind vereint. Vermutlich auf ewig.» Shikamaru lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er das hörte. Es könnte alles Mögliche bedeuten. Es könnte sie in die Irre führen. Es könnte aber auch die Wahrheit sein und den Tod der beiden bedeuten. «Das hier ist ein Aufschrei der Unterdrückten», sagte Crow und Shikamaru spürte seine Wut durch den Livestream hindurch. «Konoha, du wirst diese Nacht niemals vergessen.» Er lächelte jetzt leicht. «Und ihr Gangs: Lasst euch eines gesagt sein.» Shikamaru vermeinte, so etwas wie Wahnsinn in seiner Stimme zu hören – zum ersten Mal. «Die Nacht ist noch nicht vorbei. Und ich verspreche euch, es wird eine heisse Angelegenheit werden!» Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)