Konoha Gangs II: Game On von ximi (Das Spiel hat gerade erst begonnen) ================================================================================ Kapitel 1: Eine ungewöhnliche Bitte ----------------------------------- Das Geräusch von klapperndem Geschirr drang dumpf durch ihre Zimmertür an sie heran und holte sie sanft aus ihren Träumen zurück in ihre weichen Bettlaken. Durch die kleinen Ritzen zwischen den Rollladen drang Tageslicht. Ein Blick auf ihren Wecker verriet ihr, dass es bereits viertel vor zehn Uhr morgens war. Kein Wunder, sie war gestern ja auch ziemlich spät nach Hause gekommen. Bei dem blossen Gedanken an die vergangene Nacht überkamen sie die unterschiedlichsten Gefühle und sie fragte sich, ob dieses emotionale Chaos auch irgendwann mal wieder seine Ordnung finden würde - vermutlich nicht in nächster Zeit. Seufzend drehte sie sich noch einmal auf die andere Seite. Eigentlich war es viel zu gemütlich hier, um aufzustehen, aber sie konnte ja wohl schlecht den ganzen ersten Weihnachtstag in ihren Federn verbringen. Ihre Gedanken schweiften erneut in Richtung letzter Nacht ab. Wie lange sie noch schweigend vor dem Grabstein gesessen hatten, wusste sie nicht mehr. Fakt war, dass sie irgendwann einmal aufgestanden waren und sich nach wie vor schweigend auf den Weg ins West, zu Sakuras Block gemacht hatten. Das alles war ohne auch nur ein klitzekleines Wörtchen abgelaufen, aber es war irgendwie genau richtig so gewesen. In Sasukes Anwesenheit hatte sie schon oft die Erfahrung machen dürfen, wie angenehm Schweigen eigentlich sein konnte. Er hatte sich an der Tür mit einer Umarmung von ihr verabschiedet und war schneller weg gewesen, als sie auf zehn hätte zählen können, so wie es nun mal typisch für ihn war. Um das nicht falsch zu verstehen, sie war überhaupt nicht enttäuscht gewesen. Gestern Nacht war sie weiter zu ihm vorgedrungen, als sie es sich überhaupt erhofft hatte. Noch immer war spürbar gewesen, welche Welten sie trennten. Aber gestern schien das keine Rolle gespielt zu haben. Wenn dem gestrigen Abend nicht derart traurige Geschehnisse zugrunde liegen würden, dann hätte sie ihn wirklich gerne als magisch bezeichnet. Wie es mit ihnen weitergehen würde, wusste sie nicht. Zuerst musste sie sich überhaupt klar darüber werden, was sie denn überhaupt wollte. Liebte sie ihn, liebte sie ihn nicht? Was war mit ihm? Alles Fragen auf die es für sie keine Antwort gab. Was sie aber wusste war, dass sie ihm helfen wollte. Als gute Freundin. Dabei stiess sie bereits auf das nächste Problem. Sie konnte ja schlecht einfach mal ins Taka-HQ hineinspazieren und so tun als wäre das der völlig normale Alltag. Dazu müsste sie auch zuerst einmal wissen, wo sich ihr Hauptquartier befand. Wahrscheinlich würde sie nicht mehr tun können, als ihm ab und an mal schreiben und ihm anbieten, zusammen auf den Friedhof zu gehen oder sonst was in dieser Art. Eigentlich jämmerlich. Gähnend setzte sie sich an den Bettrand und blieb einen Moment so sitzen. Himmel, war sie heute faul. Irgendwie wäre sie gerne noch ein wenig in ihrem Zimmer geblieben, in Ruhe mit ihrem Gedankenwirrwarr alleine. Aber wie gesagt, es war langsam aber sicher Zeit ihr Bett zu verlassen und sich den Tatsachen zu stellen. So versuchte sie es sich zumindest einzureden, aber das hatte bei ihr noch nie geklappt. Ihr eigenes Zureden war auf sie so wirkungslos wie ein Stück Traubenzucker bei Kopfschmerzen. Um diesem faulen Zustand ein Ende zu setzten riss sie die Rollladen hoch, nur um zu sehen, dass es letzte Nacht tatsächlich geschneit haben musste. Das war ja klasse! Wenn sie sich recht erinnerte waren gestern Abend noch Wolken aufgezogen, aber dass es gleich so schön schneien würde, hätte sie nie gedacht. Weisse Weihnachten also. Als sie zu ihrer Tante in die Küche trat, um sich ein Glas Orangensaft zu holen, war ihr natürlich bereits klar, dass sie sich jetzt erst einmal vor ihrer Tante erklären musste. Aber besser, das hier war schnell vorbei. „Guten Morgen.“ Ihrer Tante war schon anzuhören, dass heute nicht alles wie immer war. Wer konnte es ihr auch verübeln? „Morgen, Tantchen.“ Sakura liess sich nicht beirren, so gut es ihr möglich war und füllte sich unverzüglich ein Glas mit Orangensaft. „Wie ist denn der gestrige Abend noch verlaufen?“ Es war ein Hauch von Vorwurf zu hören. Einerseits musste sie Tsunades Sorge verstehen, aber andererseits konnte sie es nicht haben, wenn ihr ihre Tante solche Fragen stellte. Immer dieses Misstrauen. „Gut und bei dir?“, antwortete Sakura in ganz beiläufigem Ton. Sie konnte es nicht lassen, ihr Gegenüber ein wenig zu provozieren. „Du weisst, wovon ich rede, meine Liebe.“ Himmel. Was sollte sie denn darauf jetzt sagen? „Tsunade, ich glaube nicht, dass dich das etwas angeht.“ Sie mochte es zwar überhaupt nicht, so mit ihrer Tante zu reden, aber sie konnte hier schlecht all das ausplaudern, was sie gestern Wertvolles mit Sasuke erlebt hatte. „Mäuschen, ich will keine Details. Lediglich wo du warst, das wüsste ich gerne. Mit wem ist mir schon klar“, stimmte Tsunade nun einen versöhnlicheren Ton an. „Es tut mir leid, ich sorge mich halt einfach sehr um . Ich hoffe du verstehst das. Wenn du einmal eine Tochter hast, dann wird es dich auch interessieren, wohin sie am Heiligabend spät alleine gehen will, in einer Grossstadt wie Konoha.“ Ach, sie hatte ja Recht. Was benahm sie sich hier auch so zickig? Es war echt nicht nötig mit Tsunade zu streiten. Ihre Tante war die eine Person aus ihrer Gang, neben Ino, die sie verstehen wollte und ihre Entscheidungen, was Takas betraf, nicht ständig in Frage stellte. „Mir tut es auch leid, Tsunade.“ Sie seufzte. „Ich war auf dem Friedhof.“ Das schien für ihre Tante bereits genug Antwort gewesen zu sein. „Ein etwas trauriger Ort, um das Weihnachten zu feiern. Aber du wirst deine Gründe dazu gehabt haben“, meinte sie, liess das Thema dann aber erstaunlicherweise fallen. Naja, ihre Tante konnte ja eins und eins zusammenzählen und sich selbst einen Reim drauf machen. Die beiden assen gemeinsam Frühstück, danach musste Tsunade los. Immer am 25. Dezember mittags trafen sich einige Ehemalige Kuramas, darunter auch Shizune und Jiraiya, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Heute war anscheinend Kino mit anschliessendem Essen geplant. Ihr sollte es recht sein. Konkrete Pläne für heute hatte sie nicht, aber ein Besuch im HQ gehörte bestimmt dazu. Vielleicht auch nur das. Ja, sie verspürte das dringende Bedürfnis, bei ihren Freunden zu sein. Nachdem sie die Kuramas gestern Abend einfach so verlassen hatte, wollte sie auf keinen Fall, dass sie glaubten, sie würde Sasuke ihnen immer vorziehen. Was wäre sie denn ohne ihre Gang? Bevor sie sich auf den Weg machte, nahm sie noch eine Dusche und versuchte sich danach vor dem Spiegel irgendwie so herzurichten, damit sie nicht aussah wie frisch aus dem Bett gestiegen. Ein Seufzen entwich ihr, als sie ihr nach wie vor mies aussehendes Spiegelbild betrachtete. Manchmal machten ihr ihre Komplexe wirklich richtig zu schaffen. Heute sah sie wieder einmal nur das im Spiegel, was an ihrem Gesicht nicht stimmte. Die Nase, die Zähne, die definitiv zu hohe Stirn… konnte es echt sein dass Sasuke das alles nicht störte? In seiner Gang gab es so viele schöne Mädchen, Hotaru, Shion, Karin… sie alle waren bildhübsch und dann kommt so ein Mauerblümchen wie sie und glaubte, sie könne in diesem Rennen mithalten. Wie lächerlich. Rasch schlüpfte sie in ihre Kleider und föhnte sich im Eiltempo ihre Haare, die inzwischen auch schon wieder um ein paar Zentimeter gewachsen waren. Gegen halb Zwölf verliess Sakura die Wohnung und nahm die U-Bahn in Richtung des Easts. Der Zug war entsprechend voll, heute war immerhin Weihnachtstag und da zog es viele Leute raus auf die Strasse, sei es zum Shoppen, Essen oder wozu auch immer. In Konoha hatten die Geschäfte selbstverständlich 365 Tage im Jahr geöffnet. Als die Bahn endlich die gewünschte Station erreichte, wäre Sakura beinahe sitzen geblieben, so sehr war sie während der Fahrt in ihre Gedanken versunken. Der vergangene Abend geisterte immer noch wie ein Poltergeist in ihrem Kopf herum und machte dort gehörig Radau. Die Luft draussen fühlte sich jetzt, nach der warmen U-Bahn, noch einmal einige Grade kälter an. Glücklicherweise war es nicht mehr allzu weit bis zum HQ, heute entschloss sie sich sogar dafür, den normalen Weg zu nehmen und sich nicht wieder durch diese müffelnden, dunklen Tunnel zu quälen. Die Gefahr, entdeckt zu werden, sollte zumindest im Moment nicht ein allzu grosses Problem darstellen. Zudem war ja auch der normale HQ-Eingang nicht einfach so offensichtlich zu erkennen und mit einigen Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet. Als sie durch die Seitengassen hindurch die Kellertreppe und somit die Tür zum HQ erreichte, klopfte sie wie gewohnt dreimal kurz, einmal lang und wieder zweimal kurz gegen die Tür, welche sich wie gehabt öffnete. Für einen Moment hatte sie sich gefragt, ob Shikamaru vielleicht den Klopfcode geändert hatte, aber glücklicherweise war nichts dergleichen passiert. Bei ihrem Zustand in den letzten Wochen wäre ihr das bestimmt glatt entgangen, wenn Shikamaru die Gang darüber informiert hätte. Innen angekommen schnappte sie sich routinemässig das Walkie-Talkie, sprach deutlich ihren Bandennamen hinein und bald darauf gelangte sie über die knarrende Holztreppe ins HQ. Dort schien der Morgen auch erst gerade angebrochen zu sein, jedenfalls waren noch nicht allzu viele Leute auf den Beinen oder zumindest nicht im Aufenthaltsraum. Gerade mal Temari, Sai, Hinata und Lee, welche das Chaos von gestern aufräumten und Naruto, der am kleinen Tisch in der Ecke über einigen Blättern brütete, fand sie in der Halle vor. „Hi, Leute!“ Erst jetzt schienen die fünf sie zu bemerken und grüssten lächelnd zurück. Keiner guckte sie auch nur komisch an, alle taten so, wie wenn nichts gewesen wäre. Eigentlich war es ihr gerade recht so, aber ein gewisses Unwohlsein spielte schon mit. Sie hasste es, wenn solche unausgesprochenen Dinge zwischen ihr und ihren Leuten im Raum schwebten. Früher oder später würde sie sowieso noch irgendwem über den gestrigen Abend Auskunft geben müssen. „Hey, Saku, alles klar?“, rief Hinata lächelnd zu Begrüssung, während sie eines der weissen Tücher vom Tisch zog und es über eine Stuhllehne hängte. Die mussten dringend gewaschen werden. „Ja, danke, bei euch auch? Wo habt ihr die anderen gelassen?“ Sie schlüpfte aus ihrer Jacke und begann dann sofort damit, Hinata beim Abräumen des restlichen schmutzigen Geschirrs zu helfen. „Viele sind bereits in der Stadt unterwegs, die anderen schlafen noch. Ist ganz schön spät geworden gestern.“ Ihre Freundin zuckte mit den Schultern und lächelte. Sakura grinste in sich hinein. Manche waren echte Langschläfer. Aber einen Kater sollte eigentlich keiner von ihnen haben, denn an Weihnachten galt die goldene Regel, nur so viel zu trinken wie man vertrug. Und das war besonders bei den Jungs eigentlich ganz schön viel. „Sag mal, Hina, wo habt ihr eigentlich Flowie gelassen? Die pennt doch nicht allen Ernstes so lang?“, kam es aus Lees Richtung, der die herumstehenden Becher und Gläser einsammelte. „Sie ist heute Morgen los, in die Kurklinik, wo ihre Mom ist.“ Sie sandte Sakura einen vielsagenden Blick und Sakura nickte leicht. „Ach, kommt schon, wir wissen alle, dass in Flowies Haus gründlich der Haussegen schief hängt. Weiss ihre Mom immer noch nichts von den Affären ihre Mannes?“, kam es aus der teilweise offenen Küche, wo Temari den Abwasch machte. Einen Geschirrspüler gab es im HQ leider nicht. Die anderen wussten natürlich auch über Inos Lage Bescheid, anscheinend waren sie auch darüber informiert, dass sie vorhatte, diese Sache ihrer Mutter zu erzählen. Also mussten sie keine Geheimniskrämerei vornehmen, was ihnen auch deutlich lieber so war. Hinata schüttelte den Kopf. „Nein, sie weiss noch nichts. Find’s auch nicht okay, dass das Inos Job sein soll, nur weil ihr Vater nicht den Mumm dazu hat.“ „Der möchte sowieso am liebsten, dass das alles geheim bleibt, aber das kann ja wohl nicht die Lösung sein“, ergänzte Sakura. „Aber heute, an Weihnachten wird sie es ihr wohl kaum sagen. Wäre definitiv der falsche Zeitpunkt.“ Die anderen nickten zustimmend, wenn auch allesamt etwas besorgt, da das Ino verständlicherweise sehr zu schaffen machte. „Wir müssen einfach bei ihr sein“, sprach Temari aus, was alle dachten und widmete sich dann wieder den schmutzigen Tellern im Spülbecken. Sakuras Blick fiel auf den nach wie vor in seine Blätter vertieften Naruto. „Big Fox, worüber brütest du denn da?“ Erst jetzt hob Naruto seinen Blick. „Ob du’s glaubst oder nicht, die Takas und wir sind jetzt Brieffreunde.“ Sakuras erste Reaktion war ein Kichern, jedoch fasste sie sich schnell wieder, als sie Narutos genervten Gesichtsausdruck bemerkte. „Wie bitte?“ Zuerst einmal hörte sich das zwar wirklich absurd an, aber wenn sie genau darüber nachdachte, dann mussten sie sich ja irgendwie mit den Takas verständigen. Handy-Kontakt war zu persönlich, und das Schreiben per E-Mail zu unsicher. Wer wusste schon, was die Polizei alles versuchte, um die Gangs zu schnappen? Und einander zu jeder Besprechung treffen war wohl einfach nicht das, was die Leader unbedingt wollten, war ja auch wieder verständlich. Niemand war ein grosser Fan davon, jetzt mit dem Erzfeind zusammenspannen zu müssen. „Wir tauschen Briefe über die Outers. Die fungieren zurzeit nebenberuflich als Postboten.“ Naruto kratzte sich am Kopf und schien gerade ziemliche Mühen damit zu haben, die Schrift auf dem Blatt Papier in seiner anderen Hand zu entziffern. „Wer zur Hölle hat denn so eine Klaue?!“, brummte er verärgert und Sakura grinste in sich hinein. Jedoch machte es ihr schon ein wenig Sorgen, dass Naruto erneut wieder mit dem Gang-Kram beschäftigt war. „Du solltest dir endlich mal eine Auszeit gönnen, Naruto.“ Sie nahm ihm das Blatt Papier sanft aus der Hand und legte es auf den Tisch. „Sakura, die Scheisse regelt sich leider nicht von alleine. Scheisse regelt sich selten von alleine.“ Er schnappte sich den Brief wieder und versuchte weiter, die Nachricht darin zu entschlüsseln. „Wirklich, Naruto… wenigstens heute. An Weihnachten.“ Als sich nun auch die, in seiner Gegenwart immerzu schüchterne Hinata zu Wort meldete, legte er mir einem Seufzer das Blatt weg. Heute war anscheinend nebst Weihnachten auch noch der Tag der Seufzer. Toll. „Hey, ich weiss was! Wir gehen heute ins Kino! Da läuft irgend so ein Streifen, der soll verdammt gut sein! Wir haben ja sonst nicht viel zu tun“, stellte Lee als Vorschlag in den Raum und die anderen waren sofort einverstanden. Das war in der Tat eine gute Idee um den Kopf frei zu bekommen Gegen Abend also, machten sich einige Kuramas auf den Weg in Eastside-Kino, wo sie sich eine ziemlich witzige Komödie anguckten, die sie tatsächlich auch etwas von ihrer misslichen Lage ablenkte. Im Moment hing alles so in der Luft, dass keiner auch nur im Ansatz wissen konnte, wie das alles ausgehen würde. Dieses unangenehme Gefühl der Ungewissheit verfolgte sie die nächsten Tage, jedoch war allen bewusst, dass sie jetzt unbedingt Kraft sammeln mussten, um auch nur eine Chance zu haben, wieder an die Spitze zu kommen. Sie mussten das jetzt einfach durchstehen. Sakura verbrachte ihre Zeit vorwiegend damit, sich von ihren Gedanken an Sasuke und die damit verbundene Machtlosigkeit, die sie empfand, abzulenken. Es war Mittwochabend, als sich ihr eine einmalige Chance bieten sollte, das zu ändern.Gegen halb zehn brachte Naruto Sakura mit seinem Bike nach Hause. Als sie gerade an der Treppe zu U-Bahn-Station in der Nähe von Sakuras Block einbiegen wollten, bemerkte Sakura das Motorrad, welches dort stand und eine blauhaarige Frau, die ihr zuwinkte. Konan. „Naruto, dort drüben! Brems mal, bitte!“ Naruto tat wie geheissen. „Weisst du was die wollen, Sakura? Ich weiss nicht ob…“ „Wir sind jetzt Partner Big Fox und das dort drüben ist Konan. Sie ist in Ordnung“, versuchte sie ihren misstrauischen Leader zu überzeugen. „Bitte, Naruto. Das ist Pain bei ihr, also ihr neuer Vize. Der wird keinen Mist bauen.“ „Na, also, aber nur kurz. Du solltest echt nicht zu sehr mit dem Feind sympathisieren“, brummte er mürrisch, aber lenkte sein Motorrad langsam in die Richtung der Takas. „Konan!“, rief Sakura und sie musste sich eingestehen, dass sie sich wirklich freute, sie zu sehen. Das letzte Mal war in dieser verhängnisvollen Nacht bei „Drop Down“ gewesen… Allerdings legte sich die Freude ziemlich rasch, als sie ihr Gesicht sah. Es erinnerte sie ein wenig an Sasukes: Blass, dunkle Ringe unter den geröteten Augen, bei ihr kam noch das etwas wirre Haar dazu. In ihrem Gesicht stand der Verlust, den sie vor kurzem erlitten hatte mehr als deutlich geschrieben. „Sakura.“ Die Taka rang sich ein hart erkämpftes Lächeln ab. Pain seinerseits, tat nicht viel dergleichen, nickte lediglich Naruto zu, der es ihm ziemlich reserviert gleichtat. Sakura übersah nicht die Hand, die ihr Leader immer in der Nähe seines Gürtels und somit seines Messers hielt. Sakura beobachtete kurz den hochgewachsenen Taka. Pain hatte ziemlich viele Piercings im Gesicht, nichts desto trotz war er ein ziemlich stattlicher Kerl. Sie liessen ihn nicht abstossend, sondern eher verrucht und geheimnisvoll wirken. „Was machst du hier, Konan? Du…“, begann sie, jedoch wurde sie sogleich von der jungen Frau unterbrochen. „Ich weiss, dass ich schrecklich aussehen muss, Sakura. Aber das hier ist wichtig für mich.“ Ihre Stimme zitterte minimal in diesem Versuch, Humor ins Spiel zu bringen. Es war unglaublich, wie viel Fassung diese Frau bewahren konnte. Man durfte ja bekanntlich nie das Gesicht vor seinem Gegner verlieren. Konan strich sich eine wirre Haarsträhne hinters Ohr. „Als Sasuke letzten Samstag vom Friedhof kam, da hat er mich zum ersten Mal seit Itachis Tod gegrüsst. Daraufhin hat er wieder eine ganze Woche so ziemlich geschwiegen. Sag, warst du bei ihm auf dem Friedhof?“ Sakura nickte langsam, verstand aber nicht so recht. Worauf wollte sie hinaus? Für einen Moment dachte sie, Konan würde gleich einknicken, aber da war Pain, der sie stützte. Es tat richtig weh, sie so zu sehen. Schliesslich war sie es gewesen, die damals im Taka-HQ, als sie eine Geisel gewesen war, sich so lieb um sie gesorgt hatte und das würde sie ihr bestimmt nie vergessen. Aber ihre starke und reife Präsenz war einer angeschlagenen und müden Traurigkeit gewichen. Sie hatte Itachi sehr geliebt. Und er sie genauso. „Sakura, ich glaube… ich glaube du könntest ihm helfen. Ich weiss nicht, was ich tun soll um ihn wieder unter die Lebenden zu holen. Soweit ich weiss bist du bist die Einzige, die wohl richtig zu ihm durchdringen konnte, sei es auch nur für eine kurze Zeit gewesen.“ Naruto in ihrem linken Augenwinkel verspannte sich sichtlich. Anscheinend wusste er bereits, worauf das hinauslief. „Auch wenn es keiner von ihnen zugeben würde, du hast uns allen erstaunlich gut getan, das letzte Mal. Unser HQ braucht frischen Wind. Hier mein Anliegen: Sakura, wäre es möglich, bessergesagt, könntest du für die nächste Zeit ins Taka-HQ kommen? Natürlich nicht als Geisel… aber ich sehe keinen anderen Weg mehr im Moment…“ Ihre Augen glänzten, weshalb sie den Kopf rasch abwandte. Eine gebrochene Frau. Sakura war wie erstarrt. Natürlich war sie überrascht und klar schossen ihr gerade hunderttausend Pros und Kontras durch den Kopf, die mit dieser Bitte einhergingen. Aber am Ende sah sie den entscheidenden Vorteil: Sie würde bei Sasuke sein können und versuchen, ihn wieder auf die Beine zu bringen. Und vielleicht würde sie auch Konan etwas helfen können. „Was erwartet ihr jetzt? Das wir Cherry einfach so in euer HQ spazieren lassen? Nach all dem, was ihr getan habt?“ Narutos Ton war mehr als abfällig. „Wir können verdammt nochmal nichts dafür, dass euer Leader gefallen ist! Weshalb sollten sich nun Kuramas um eure Probleme kümmern?“ Er versuchte ruhig zu bleiben, aber seine angespannte Haltung sprach für sich. Sakura konnte ihn verstehen, Konans Bitte war ja auch mehr als nur aussergewöhnlich. „Naruto…“ „Nee, Sakura. Die Typen haben dich vor nicht allzu langer Zeit hinterhältig verschleppt. Wir übergeben dich denen doch nicht auch noch freiwillig.“ Eigentlich wollte sie ihm unter keinen Umständen noch mehr Sorgen bereiten, er hatte bereits genug zu denken, mit all den Kriegsangelegenheiten. Aber ihr Bauchgefühl schrie sie förmlich an, diese Gelegenheit beim Schopf zu packen. Das hier war wichtig. Konan nickte traurig und wandte sich ab. „Tut mir leid… ihr habt ja vollkommen Recht… es war eine blöde Idee...“ Sakura hörte ihre ehrliche Niedergeschlagenheit so deutlich heraus, dass es wehtat. Das hier war ihre Chance, alles ein bisschen zum Besseren zu wenden. Selbst wenn sie nichts ausrichten konnte, so war es doch ein Versuch wert. „Warte, ich mach‘s!“, rief Sakura als Konan schon wieder hinter Pain auf das Motorrad steigen wollte. Naruto neben ihr war natürlich überhaupt nicht begeistert von dieser Sache und klang auch dementsprechend verärgert. „Sakura, ist das jetzt dein Ernst? Du läufst denen freiwillig in die Fänge?“ Die Kurama drehte sich zu dem blonden Leader um und wollte gerade etwas erwidern, als sich zu aller Überraschung Pain einmischte. „Hör zu, Big Fox. Ist gerade gut, dass du hier bist. Ich kann vollkommen verstehen, dass du das für eine absolut hirnrissige Idee hältst. Ich und Konan versuchen im Moment einfach nur unsere Leute über dem Nullpunkt zu halten und dabei geht es uns nicht um den Gangstreit. “ Er stellt sich vor die völlig fertige Konan, um von Angesicht zu Angesicht mit Naruto verhandeln zu können. „Wenn Konan es für eine gute Idee hält, dann werde ich ihr nicht im Weg stehen, weil ich ihrem Urteil voll und ganz vertraue. Ich verspreche dir, dass Cherry Blossom bei uns gut behandelt wird und wir sie euch auch wohlbehalten zurückbringen, ist das für dich ein Deal? Heiliges Bandenehrenwort, Big Fox.“ Naruto focht gerade einen inneren Kampf mit sich selbst aus, das lag auf der Hand. Pains Worte schienen ihn zwar ein wenig milder stimmen zu können, aber all das schlechte Vergangene im Zusammenhang mit dem Taka-Lager liess sich nun mal nicht so einfach aus der Welt schaffen. Aber der neue Vize der Takas hatte genau die richtigen Worte gefunden, denn Naruto würde selbstverständlich auch alles für seine Gang tun, wenn es ihnen schlecht ging. Zudem waren seine Worte mehr als nur ehrlich und wenn man ein Bandenehrenwort gab, dann war das schon eine hohe Stufe des Ernstes. „Ich würde mich niemals so tief fallen lassen und euch um Hilfe anbetteln, wenn es nicht absolut wichtig wäre.“ Er blieb ruhig, betonte aber mit seiner Art mehr als deutlich, wie ernst ihm das war. Naruto seufzte schon wieder. Eigentlich wollte sie ihn doch nicht ständig zum Seufzen bringen, aber irgendwie schien sie ein ziemliches Problemkind bei den Kuramas zu sein. Und das tat ihr leid. Mehr als sie vielleicht dachten. „Wenn du ihm glaubst und du dir sicher bist, dass es zum Besten der Gangs ist und dir nicht schaden wird, dann von mir aus, Sakura. Auch wenn ich dir davon abraten würde.“ Sakura musste die Freude am Gesicht deutlich anzusehen sein, denn Naruto hob beim ihrem Anblick eine Augenbraue. „Nicht so voreilig. Du solltest zuerst noch Tsunade fragen, bin ja nicht dein Dad.“ Das war wohl oder übel wahr aber irgendwie würde sie ihre Tante schon überzeugen können von dieser, zugegebenermassen ziemlich verrückten Idee. Sie musste einfach. Schnell noch tauschte sie mit Konan Handynummern aus, damit sie ihr Bescheid geben konnte, wenn sie es schaffte, Tsunade zu überzeugen. Bevor die beiden auf ihrer Maschine davonbrausten, musste Sakura noch eine Frage loswerden. „Sag mal, woher wusstet ihr eigentlich, wo ich wohne?“ Pain grinste schelmisch. „Wenn man in Konoha etwas herausfinden will, dann findet man es auch heraus. Wo genau du wohnst wissen wir nicht, nur ungefähr. Wir haben hier fast zweieinhalb Stunden gewartet.“ Dann warf er den Motor an und die beiden verschwanden aus ihrem Sichtfeld in die Dunkelheit. Was für seltsame Dinge am späten Abend manchmal geschahen. Gleich am nächsten Morgen wagte Sakura die Konfrontation mit ihrer Tante, schliesslich gab es keine Zeit zu verlieren. Sie erwartete keineswegs eine positive Reaktion, eher das genaue Gegenteil, aber zu ihrer Überraschung blieb Tsunade erneut erstaunlich ruhig. „Und Naruto hat da eingewilligt?“ Sakura nickte. „Wohl, weil er auch alles tun würde, um seiner Gang zu helfen.“ „Hm, ich sehe das. Sakura, ich bin weder deine Mutter noch habe ich sonst irgendein Recht, dir zu sagen, was du tun sollst. Eigentlich bin ich überhaupt kein Fan dieser Idee, das wird dir klar sein. Aber ich vertraue Narutos und einem Urteil, deshalb werde ich dir nicht im Weg stehen.“ Sakura sagte nichts mehr und fiel ihrer Tante um den Hals. „Danke, Tsunade. Ich glaube, dass ich das tun muss.“ Tsunade streichelte ihr durchs Haar. „Aber schreib mir jeden Tag eine SMS, ja? Ich will wissen, dass du wohlauf bist. Und länger als eine Woche wirst du dort nicht bleiben, zumal die Schulferien dann auch zu Ende sind.“ Als Sakura weg war, um im HQ Naruto zu informieren, musste sich Tsunade erst einmal setzen. In ihr sträubte zwar sich alles mit aller Kraft dagegen, Sakura in diese Taka-Höhle gehen zu lassen, aber ihr war genauso gut bewusst, dass sie ihr nichts Gutes tun würde, wenn sie es verbot. Sakura musste ihre eigenen Entscheidungen treffen und auch die Folgen davon tragen, selbst wenn sie sich als falsch entpuppen würden. Die Blicke waren eindeutig und sie hasste es. Gerade fühlte es sich an wie damals, als ihre Gang sie wegen Sasuke so komisch behandelt hatte und die Einsamkeit ein stetig unangenehmer Begleiter für sie gewesen war. Aber ihre Entscheidung war getroffen und Konan hatte sie bereits auf dem Weg hierher per SMS über die Sachlage informiert. Noch heute Abend würde sie im HQ der Takas sein. „Bist du dir da auch ganz sicher?“, fragte Tenten vorsichtig. Klar, für sie musste sie sich schon wieder anhören wie ein naives, kleines und wahrscheinlich auch noch verliebtes Mädchen, aber Sakura war das vollkommen ernst, deshalb nickte sie zur Antwort nur deutlich. Glücklicherweise stiess daraufhin endlich Naruto zu der Versammlung hinzu. „Hört auf, sie zu löchern. Ich find‘s auch nicht gerade gut, was ich aber sagen kann ist, dass ihnen der Krach mit uns im Moment links und rechts am Arsch vorbeigeht. Wenn ihr es euch genau überlegt, dann machen solche Tricks gerade jetzt sowieso wenig Sinn. Die Takas brauchen uns schliesslich genauso wie wir sie, um mit diesen Riots fertig zu werden.“ Die anderen konnten daraufhin zwar nichts erwidern, aber das zu akzeptieren und einzusehen war nicht dasselbe. Es war eigentlich auch nicht elementar, dass ihre Gang damit einverstanden war. Die Entscheidung war sowieso schon gefallen, jedoch legte Sakura Wert darauf, was ihre Freunde davon hielten. Aber sich in dieser Sache Zustimmung zu erhoffen, war wohl genauso blöd wie in der Wüste auf Regen zu warten. Und das tat trotz ihrer Überzeugung weh. „Egal was du machst, Cherry, zögere nicht, uns anzurufen wenn diese Typen dich mies behandeln oder was auch immer. Aber ich habe überhaupt keinen Zweifel daran, dass du das kannst. Die Takas können sich ruhig mal geehrt fühlen.“ Lee hielt ihr seinen erhobenen Daumen entgegen und grinste breit. „Na los, Leute! Einer unserer Füchse geht auf Mission! Wünscht ihr Glück!“ Lees Worte und die darauffolgende Reaktion der anderen Balsam für ihre Seele – sie lächelten. Keineswegs gekünstelt, sondern richtig echt. Es waren die letzten Zweifel an ihrer Aktion, die sich gerade jetzt im Eiltempo aus dem Staub machten und in ihr eine gesunde Zuversicht weckten. Ihre Gang war vielleicht nicht begeistert von der Idee, aber sie standen hinter ihr. Am liebsten hätte sie Lee vor Freude einen Kuss auf die Wange gedrückt. „Danke, ich muss jetzt los, lass aber bestimmt etwas von mir hören!“ Und damit verliess die Füchsin ihren Bau für eine ganze Weile, um sich erneut in die Höhle der Schlange zu begeben. Sakura verliess den Wohnblock so rasch wie möglich, da sie Tsunade nicht mehr allzu lange sehen wollte. Ihre Tante stresste das Ganze sehr, weshalb sie es ihr erleichterten wollte, so gut es auch nur ging. Es war gegen halb acht und bei sich trug sie ihre allergrösste Handtasche, die alles beinhaltete, was sie für die nächste Woche brauchte. Sie hatte sich auf das Nötigste beschränkt, es sollte ja nicht so aussehen, als ob sie bei den Takas Ferien machen wollte. Es waren wieder Pain und Konan, die sie an der Treppe zur U-Bahn-Station abholten. Konan fuhr heute anscheinend selbst. „Ich wäre froh, wenn du bei Yahiko mitfahren könntest, Sakura. Ich bin nicht allzu erprobt mit Beifahrern und eigentlich fahre ich auch selten Motorrad“, meinte sie nachdem sie sich begrüsst hatten. „Kein Problem.“ Es war ihr zwar nicht ganz wohl dabei, hinter Yahiko aufzusteigen, aber die gute Konan sah immer noch so fertig aus, dass sie auf solche Aufstände verzichtete. Würde sie wohl auch nicht tun, wenn es Konan blendend ginge. Es musste schrecklich für die Arme sein. Soweit sich Sakura erinnern konnte, war Konan immer Itachis Beifahrerin gewesen. Könnte sie ihr doch nur irgendwie helfen. Kurzentschlossen schwang sie sich hinter Pain auf dessen Maschine, welcher sich umdrehte und ihr die Augen mit einem Tuch verband. Schlimmer als mit Hidan oder Deidara konnte diese Fahrt sowieso nicht werden. Im Gegensatz zu denen war Pain einer, der nicht so offensichtlich klarmachte, wie sehr es ihm der nahe Körperkontakt gefiel. Ihr Fahrer schien es zu ihrer Erleichterung nicht wirklich zu kratzen, wer denn da jetzt hinten drauf saß. Gut so. Ihr Ziel war das nun Taka-HQ in der Hoffnung, irgendetwas für die Gang und vor allem für ihren frischgebackenen Leader tun zu können. Als sie losbrausten und Sakura sich im Geiste lobend auf die Schulter klopfte, weil sie sich nach langem hin- und herüberlegen doch für die dicken, gefütterten Handschuhe entschieden hatte, drifteten ihre Gedanken schnurstracks zu dem ab, was bevorstand. Wie genau stellte sie sich das eigentlich vor? Mal so schnell ins Taka-HQ reinschneien mit den Worten „Hallöchen, lang nicht mehr gesehen, wie geht’s?“ Also bitte. Was genau würde sie denn eigentlich machen? Schwierig. Vielleicht sollte sie zuerst einmal checken, wie die Lage bei den Takas denn effektiv war. Wie auch immer, sie war laut Konan da, um Sasuke irgendwie zu helfen, fragte sich nur wie. Super, das hatte sie sich natürlich nicht vorher überlegt. Aber vielleicht war das wiederum auch besser so, denn erfahrungsgemäss waren intuitive Handlungen sowieso die besten. Anscheinend herrschte dichter Verkehr auf den Strassen, da Pain oftmals zum Stehen kam und die vielen Autos hier nicht zu überhören waren. Die Fahrt verlief erst flüssiger, als sie sich auf einer Umfahrung befanden, so vermutete das jedenfalls Sakura. Höchstwahrscheinlich die Nordumfahrung. Ungefähr zwanzig Minuten später bremste Pain abermals ab und sie vernahm das Geräusch von einem elektrischen Tor, welches sich öffnete. Das musste das Garagentor des HQs sein. Sie fuhren die Senkung hinunter und wie erwartet spürte sie die etwas wärmere Luft hier im Keller des Gebäudes in ihrem Gesicht, worauf Pain seine Maschine zum Stehen brachte und den Motor ausschaltete. Sakura entfernte die Augenbinde ohne Aufforderung, schliesslich waren sie ja jetzt da. Hinter dem schwarzen Tuch kam ein ziemlich vertrauter Raum zum Vorschein, nämlich die alte Werkstatt, die den Takas als Garage und im hinteren Teil als Trainingsraum diente. In der Ecke standen immer noch die zwei lädierten Stoffpuppen, welche wohl schon ziemlich lange als Ziel für Wurfmesser und Schusswaffen dienten. Die Staubschicht auf dem herumliegenden Gerümpel war unverändert dick geblieben, nur die Werkbank an der Wand schien ab und zu mal abgestaubt worden zu sein. Wurde anscheinend auch noch für Reparaturen und Anderweitiges gebraucht, den herumliegenden Schraubenschlüsseln und Leimtuben nach zu urteilen. Ausser ihnen hielt sich hier niemand auf. Ein komischer Anblick, da sie das letzte Mal, bei vor dem dritten Battle und der Geiselrückgabe nahezu überfüllt gewesen war. Aber jetzt? Noch nie hatte sie diese Garage so leer gesehen. Nun war sie ja mal gespannt, was sie da oben erwartete. „Alles klar, Sakura?“ Konan strich sich ihre, vom Fahrtwind zerzausten Haare zurecht. Die Angesprochene nickte. „Alles okay.“ „Gut.“ Konan brachte ein schwaches Lächeln zu Stande. „Dann lass uns hoch gehen. Bitte nimm es einfach nicht ernst wenn Karin wieder ihre Giftpfeile in deine Richtung abschiesst. Sie ist eine der wenigen, die meine Idee nicht befürwortet hat. Das konntest du dir wahrscheinlich bereits denken.“ Natürlich hatte sich Sakura bereits innig Gedanken über Karin, den Taka-Schreck, gemacht und sich überlegt, wie sie damit umgehen sollte. Sniper hatte das unangenehme Talent, sie mit ihren Attacken genau dorthin zu treffen, wo es am meisten wehtat. Ob es wirklich eine Strategie gab, damit irgendwie umzugehen, hatte sie leider nicht herausgefunden, aber das würde sich hoffentlich noch zeigen. „Ich gebe mein Bestes“, erwiderte sie so unbeschwert wie möglich. Unter keinen Umständen, wollte sie Konan noch mehr Sorgen bereiten, als sie ohnehin schon mit sich herumtrug. Gemeinsam verliessen sie die Garage durch den etwas düsteren Gang und erklommen die Treppe ins Erdgeschoss. Dort schien alles unverändert. Der Eingangsbereich sah nach wie vor verlassen, schmutzig und unordentlich aus, so wie es nun mal sein musste. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie, dass der Haupteingang, ein hölzernes Tor, verrammelt war. Da sie aber in die entgegengesetzte Richtung gingen, blieb ihr nicht mehr länger Zeit das alles hier zu begutachten. Vor der Tür zum Aufenthaltsraum der Takas blieben sie stehen. Was würde sie da drin nun erwarten? „Bist du soweit, Sakura?“, fragte Konan mit einem prüfenden Blick in ihre Richtung und sie nickte nach wie vor überzeugt. Jedoch platze sie innerlich fast vor Nervosität. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)